vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wechselschicht ja. Bei Ford am Band. Nachtschicht nein... Außer als Hausmeister, wenn die Heizung gesponnen hat. Das kam manchmal jede dritte Nacht vor. Zu der Zeit konnten wir auch nicht in ein Konzert oder so. Es konnte ja sein, das ich heim musste wegen der Heizung. Und nun eine Antwort auf meine Frage. (ob man das nicht direkt mit der Firma hätte klären können, wo man sich vorstellen sollte). Wenn du es weißt. Du warst es nicht, der die Stelle vorgeschlagen wurde. |
closeman hat folgendes geschrieben: |
Mit dem Würgergeld (Hartz5), ist ja alles besser geworden.
Das Jobcenter meines Vertrauens hat mir letzte Woche (Donnerstag), einen Vermittlungs - "Vorschlag" geschickt: Über eine Zeitarbeitsfirma soll ich im drei Schicht System (inklusive Nacht- und Wochenendarbeit), als Lagerist in der Industrie arbeiten. Mit Sanktionsandrohung für den Fall, dass ich mich auf diesen Topjob nicht bewerbe. Meiner Mitwirkungspflicht nachkommend rufe ich am Freitag Vormittag Frau S. im Jobcenter an. Die ist aber erst am Montag wieder da. Urlaub, Arbeitsverweigerung, etc... man weiß es nicht, sie ist nicht da. Is' wohl kein 3 Schicht System, von Nacht- und Wochenendarbeit keine Rede. Also am Montag. Frau S. ist leider nicht erreichbar. Warum? Keine Auskunft. Dienstag. Frau S. ist erreichbar! "Guten Morgen. Sie haben mir diesen Vermittlungsvorschlag etc. geschickt." "Was haben wir denn jetzt wieder Böses gemacht?!" (Seufz) "Na ja, Sie wissen schon, daß ich nach einer Not Op seit dem 30.12. krankgeschrieben bin? Ich habe Heute um 10:30 Uhr den nächsten Verbandswechsel." "In meinen Unterlagen steht bis 16. Januar!" "Ich habe Ihnen das einmal telefonisch und dann noch einmal schriftlich mitgeteilt: Seit dem ersten Januar muß sich der Arbeitgeber die Krankmeldung von Krankenkasse bestätigen lassen." "Jaa.., aber das gilt nur für UNS, also richtige Arbeitnehmer. Beim Bürgergeld gibt es da noch keine klare Regelung." u.s.w. und so fort. Den Rest könnt' ihr euch denken... Mit Frau S. werde ich noch viel Spaß haben. |
closeman hat folgendes geschrieben: |
Aktueller dreiseitiger Bescheid: Ihnen wurden für den Zeitraum von... bis... nachträglich höhere Leistungen bewilligt.
Es folgen: Berechnungsbogen, Rechtsgrundlagen, etc. p.p. und der entscheidende Satz "in Höhe von 0,00 Euro." Das kommt dabei heraus, wenn unterentwickelte KI auf überentwickelte Bürokratie trifft. Der "Mehrbedarf" an Kosten für diesen Verwaltungsakt wird mir hoffentlich nicht nächsten Monat vom Regelsatz abgezogen |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
A propos Bürokratie. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2292389#2292389 |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
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ich frage mich aber, warum z.b. das jobcenter bei der vielen arbeit nicht nachschichten einlegt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich antworte mal für ihn: Das Problem mit der Firma zu klären, wäre nicht sinnvoll. Wenn das Joccenter ihn zu einem Vorstellungsgespräch schicken will, und er klärt mit der Firma, warum er nicht kommt, dann hat er erstens keine Bestätigung von der Firma über ein Vorstellungsgespräch, die das Jobcenter wahrsche3inlich haben will, und zweitens wird ihn das Jobcenter dann halt zu weiteren Vorstellungsgesprächen schicken. Er muss die Sache mit der Krankschreibung also schon mit dem Jobcenter klären. Und das Jobcenter muss eigentlich in der Lage sein, die Krankschreibung bei der Krankenkasse abzurufen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich antworte mal für ihn: Das Problem mit der Firma zu klären, wäre nicht sinnvoll. Wenn das Joccenter ihn zu einem Vorstellungsgespräch schicken will, und er klärt mit der Firma, warum er nicht kommt, dann hat er erstens keine Bestätigung von der Firma über ein Vorstellungsgespräch, die das Jobcenter wahrsche3inlich haben will, und zweitens wird ihn das Jobcenter dann halt zu weiteren Vorstellungsgesprächen schicken. Er muss die Sache mit der Krankschreibung also schon mit dem Jobcenter klären. Und das Jobcenter muss eigentlich in der Lage sein, die Krankschreibung bei der Krankenkasse abzurufen. |
closeman hat folgendes geschrieben: |
@vrolijke: Du fragtest: "Dumme Frage. Wäre es nicht möglich gewesen, dein Problem mit der Firma zu erörtern, wo du dich vorstellen solltest?"
Gern beantworte ich auch diese Frage: 1) DIe Frage ist nicht dumm. 2) DIe Firma sucht einen Mitarbeiter der sofort anfangen kann und gesund und fit ist. 3) Die Firma ist auch nicht dumm. |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Ein Mehrschicht-Betrieb erzeugt höhere Kosten, die entsprechend getragen werden müssen. Im Falle des Arbeitsamtes würden die zusätzlichen Schichten sich nicht selbst durch das Geleistete/Produzierte refinanzieren, weshalb es eine Budgetfrage ist - und da lautet die Antwort sicher "wenig bis keins übrig" Die Frage verstand sich natürlich rhetorisch, schon klar. Aber hinsichtlich des Arbeitsamtes muss man da auch ein bisschen darauf achten, "don´t kill the messenger" zu berücksichtigen mMn. Die Sachbearbeiter müssen weitestgehend einfach den ihnen auferlegten Regeln folgen, was die Betreuung betrifft. Ich selbst & einige Leute in meinem Umfeld haben durchaus auch sehr positive Erfahrungen mit den Arbeitsamt-Mitarbeitern gemacht (im Sinne von: Sehr menschlicher und bemühter Umgang & bedacht darauf, die Möglichkeiten zur Hilfe auszuschöpfen). Ist am Ende immer ein individueller Sachverhalt und abhängig davon, wen man dort erwischt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Sorry, dass ich nerve. Aber wenn man sich da vorstellt, sehen die doch selber, dass sie dich nicht sofort einstellen können, aber du wärst doch die Aufforderung nachgekommen, dich da vorzustellen. Und die vom Amt müssten doch damit zufrieden gestellt sein. |
closeman hat folgendes geschrieben: |
Tststs... es ist doch kein "Amt" mehr. Es ist ein "Jobcenter" (also mehr so ein Factory Outlet), und ich bin Kunde also König. Als solcher hat das Joop - Center ein Profil von mir in ihrer Online Datenbank, aus der jede/r mehr oder minder seriöse Zeitarbeitszausel/ -zauselin sich BewerberInnen auswählen kann und dem JC dann eine offene Stellen meldet. Da diese Datenbak ungefähr so schlecht gepflegt wird wie die Sitzbank hier oben am Waldrand , wird mein Datensatz nicht offline gestellt, wenn ich z.B. im Krankenhaus liege. Der Arbeitgeber/ die Arbeitgeberin geht also davon aus, dass ich (und viele andere), SOFORT dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehe. Quasi Tinder für ArbeitgeberInnen. Mir flattert dann ein Stellenvorschlag ins Haus (erstellt von einer Software), der mich verpflichtet, mich UMGEHEND dort mit allen Unterlagen (Lebenslauf, Iso Matte und polizeilichem Führungszeugnis), zu bewerben, sonst: Sanktion! Und auf dieser Grundlage trete ich dann mit der Firma in Kontakt und erkläre den Kontext?! Aber sicher. Die haben echt was anderes zu tun. Im schlimmsten Fall meldet die Firma an das JC zurück (zurecht genervt), dass ich dem Arbeitsmarkt z.Z. gar nicht zur Verfügung stehe und somit die Einstellung verhindert habe. Die Software registriert das und schickt mir eine Sanktionsandrohung von 10- 30% des Regelsatzes. Widerspruch binnen 4 Wochen möglich. Die Sachbearbeiterin Frau S. (die seit sechs Wochen weiss, daß ich krankgeschrieben bin),liest das in ihrem PC und verfügt erstmal eine Sanktion von "nur" 10%, weil ich mich nicht ordnungsgemäss beworben habe. Dagegen kann ich Widerspruch einlegen. Bis der entschieden ist fehlen mir aber 10% meines verfügbaren Einkommens. Was das bedeutet -siehe oben. Bevor das hier eine unendliche Geschichte wird: Bürokratie hat mit Lebensrealität wenig zu tun. Und wer glaubt, dass Sozialleistungen eine Hängematte sind, hat noch nie in einer Hängematte gelegen. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
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Wilson hat folgendes geschrieben: |
ist doch auch nicht mehr der jüngste oder irre ich da? |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
schliesslich muss man sich ja gut verkaufen oder gilt das für den arbeitslos gewordenen nicht? natürlich nicht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
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Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
willst du mir das etwa unterstellen? dann könnte ich dir unterstellen, du stellst die Initiative (kranker) arbeitssuchender in Frage bzw siehst nur bettlaegrigkeit als legitimen Grund, nicht irgendwelche sh** Jobs anzunehmen. und das ganze tarnst du als naive Nachfrage. (siehe vorpost) |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?" |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja aber hoffentlich!! Für den Profit reicher Arschgeigen sich den Arsch abzuschuften ist doch kein Selbstzweck!! |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
closman ist doch auch nicht mehr der jüngste oder irre ich da? schliesslich muss man sich ja gut verkaufen oder gilt das für den arbeitslos gewordenen nicht? natürlich nicht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Am besten wir bleiben alle zuhause, und lassen andere schuften. |
closeman hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wer tatsächlich andere für sich schuften lässt ist dieses Zeitarbeitsgesindel. Schau doch mal, wieviele solcher "Vermieter" in deiner Umgebung genau damit Geld verdienen. Würden die Firmen direkt einstellen, müssten diese Leute alle selbst die Jobs machen für die sie bisher andere geschickt und dafür abkassiert haben. "Schuften" sollte ohnehin niemand und wenn, dann dafür auch angemessen bezahlt werden. Die Möglichkeit einen Job zu machen der Spaß macht und gut bezahlt wird, kommt im Weltbild mancher Leute wohl gar nicht mehr vor. |
closeman hat folgendes geschrieben: |
@ vrolijke:
Du bist nicht die einzige Person, die in ihrem Leben gearbeitet hat. Jobs hatte ich schon jede Menge. Wie Du in einem anderen Thread nachlesen kannst, hat mir die Pandemie und die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung gemacht, mir meinen nächsten Job selbst zu schaffen. Wenn ich mich gegen sinnlose Stellenangebote wehre kannst Du daraus nicht ableiten, dass ich mich hinsetze und erwarte, dass andere Leute mir einen schönen Job suchen sollen. Da hast Du etwas grundsätzlich missverstanden. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß, dass ich hier mit meine Einstellung nicht viele Freunde mache. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich habe immer versucht, für das aufzukommen, dass ich verbrauche. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Das andere noch mehr abzocken auf andere Leuts Kosten, lasse ich als Entschuldigung nicht gelten.
Drecksäcke gibt es immer. Danach sollte man sich nicht richten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell. Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen. Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point. Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht. Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren. In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat. Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern. Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt. |
Kat hat folgendes geschrieben: | ||
Könntest Du nicht, spätestens alle 5 Zeilen, einen Absatz einfügen? Das erleichtert enorm die Lesbarkeit, insbersondere wenn die Augen nicht mehr so gut sind. Danke! |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Vor allem verstehst du die ökonomischen Zusammenhänge, über die du redest, allem Anschein nach recht grundlegend falsch. Hier zum Beispiel:
vrolijke, kein Unternehmer wird jemanden einstellen, der nur so viel Tauschwert produziert, wie er an Lohn ausgezahlt bekommt - der ihm also keinen Mehrwert erwirtschaftet. Um überhaupt eingestellt zu werden und zu bleiben, musst du mehr an Wert für deinen Arbeitgeber produzieren als du verbrauchst. Und zwar üblicherweise ungleich mehr. Das meiste davon bekommst du freilich überhaupt nie zu sehen. Das wandert in die Taschen deines Arbeitgebers. So funktioniert einfach kapitalistische Lohnarbeit. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell. Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen. Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point. Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht. Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren. In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat. Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern. Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich habe immer versucht, durch meine Arbeit, meinen Lebensunterhalt zu gestallten. Dass mein Arbeitgeber davon mehr hat als ich, ist mir schon klar.
Was schlägst du stattdessen vor? Das einzige was man dagegen tun kann, ist sich seinen Lebensunterhalt durch selbständige Arbeit zu gestallten. Das schafft nicht jeder. Ich jedenfalls nicht. Ich habe es probiert. Also bin ich darauf angewiesen, dass mich jemand einstellt. Ist zwar blöd, aber notwendig. Wenn man nicht von eine Erbschaft oder der Gnade der Eltern lebt. Von der Gnade von irgend eine Behörde abhängig zu sein, stelle ich mir grauenhaft vor. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Was ich vorschlagen, ist, dass man - zumindest bis man die Hebel gefunden hat, um Produktion und Distribution tiefgreifender zu reformieren - aufhört, anderen Leuten zu sagen, wie sie ihr Leben zu gestalten haben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Klarerweise kann ich mir für mein eigenes Leben auch nicht vorstellen, mich permanent auf dem Bürgergeld auszuruhen. Aber auch die Leute, die sich auf diese oder andere Weise vom Arbeitsmarkt fernhalten, handeln im Interesse der Arbeiterklasse im Ganzen, nämlich indem sie das Angebot an Arbeitskräften und dadurch den Konkurrenzdruck verringern.
Wer jetzt noch das Gesetz von Angebot und Nachfrage im Kopf hat, kann sich ausrechnen, was das für die Löhne bedeutet - bzw. zumindest schafft es den Arbeitern sowohl individuell als auch kollektiv eine größere Verhandlungsbasis. Genau deshalb gibt es ja überhaupt den Bewerbungszwang mitsamt Sanktionen: Um das Angebot an Arbeitskräften möglichst hoch, ergo die Löhne niedrig zu halten. Ein starkes Sozialsystem mit wenig Repression ist ökonomisch im Interesse der ganzen Arbeiterklasse und auch derjenigen Lohnarbeiter, die es nicht unmittelbar brauchen. Schwache soziale Netze mit Bewerbungszwang und Repressionen nutzen hingegen ausschließlich den Arbeitgebern. Deshalb sagte ich, Lohnarbeit ist kein Selbstzweck - jedenfalls nicht unabhängig davon, um was für einen Job es sich handelt, die Umstände, wie er bezahlt wird, etc. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wenn deine berufliche Tätigkeit für dich persönlich so erfüllen ist, dass sie Selbstzweck wird, okay. Ist ja bei meiner akademischen Karriere auch so, und für die mache ich sogar auch mal Arbeit, für die ich überhaupt nicht bezahlt werde. Aber das ist in dieser Welt ein Glücksfall und lässt sich nicht auf Lohnarbeit als solche unabhängig von Möglichkeiten, Inhalt und Umständen generalisieren, und auch nicht auf alle einzelnen Individuen. |
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