Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Ich bin übrigens gespannt was tillich dazu zu sagen hat, vielleicht kann er uns ja weiterhelfen. |
Naughty_Lola hat folgendes geschrieben: |
Der im Mittelalter kultivierte Frauenhass führte dazu, dass man selbst Maria Magdalena zur Hure machte, obwohl sie gemäß anderer gefundener Schriftrollen alles andere als das war, und eine liebevolle und sexuelle Beziehung zu Jesus hatte. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
In der Tat hat die katholische Tradition zwei hintereinanderstehende Textstellen (Luk 7,36-50 u. 8,1-3) miteinander verknüpft und die "große Sünderin" aus der einen mit dem Namen Maria Magdalena aus der anderen versehen. So weit, so Irrtum. Aber woher jetzt diese "Sachbuchautoren" ihre Infos für noch viel genauere und angeblich zuverlässigere Berichte haben, weiß der Geier, nicht ich. Diese Schriftrollen, wenn existent, sind nämlich jedenfalls zeitlich nicht näher am Geschehen als die Evangelien der Bibel, möglicherweise irgendwelche Apokryphen, und auf jeden Fall genau so durch einen Glauben geprägt, möglicherweise den einer gnostischen Glaubensgemeinschaft. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
zur Frage nach dem historischen Jesus:
Danke für das Vertrauen, ist hier aber nur begrenzt verdient. Ich bin kein (Alt-)Historiker, kenne mich also mit neutestamentlicher Zeitgeschichte und Quellenkunde also nur aus den neutestamentlichen Seminaren her aus (also eher als Nebenthema), und auch NT ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Aber von allem, was ich daher weiß, kann ich einfach mal Susanna (die sich in alter Geschichte besser auszukennen scheint) in ihrer Einschätzung zustimmen, "dass es den Wanderprediger Jesus, der am Kreuz hingerichtet wurde, als historische Figur gegeben hat." Die Quellen dafür sind so gut, wie man es für die Zeit und die Person, um die es geht, nur erwarten kann; es gibt mW keine Quellen, die dagegen sprechen; daraus schließe ich, dass es nach Maßstäben der historischen Wissenschaft schlicht unvernünftig wäre, die Historizität Jesu anzuzweifeln. Dass viel davon, was über die obigen Minimalaussagen hinaus in der Bibel berichtet wird, dann durch den Glauben der Gemeinde geprägt ist, ist klar. Das ganze haben wir übrigens ab hier schon einmal diskutiert. Auf meine dortige Frage nach einem anerkannten Althistoriker oder einem Aufsatz aus einer Fachzeitschrift, in dem die Historizität Jesu bestritten wird, habe ich übrigens merkwürdigerweise noch keine Antwort erhalten ... Natürlich kann man trotzdem alles anzweifeln, wenn man will. Dann ist man aber nicht mehr im Bereich seriöser historischer Wissenschaft, sondern haltloser Spekulation. Ich habe den Verdacht, dass es sich mit Caballitos Hinweis auf Prozessakten so verhält. Entweder ist Caballito also Althistoriker und kann uns sagen, wie viele schriftlich erhaltene Akten entsprechender Prozesse es aus dem Römischen Reich, speziell dieser Zeit und dieser Region gibt (ich habe von sowas noch nie gehört, Susanna anscheinend auch nicht) - oder er hat völlig haltlos in den Raum geworfen, welche Quellen es ja geben könnte, "wenn Jesus gelebt hätte", ohne irgendwo zu prüfen, ob solche Quellen überhaupt zu erwarten wären, auch wenn er gelebt hat. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Das Königreich Judäa wurde nun Teil einer größeren römischen Provinz, ebenfalls Judäa genannt, bis 41, als Kaiser Claudius Herodes Agrippa I. zum König machte. Agrippa I. starb 44 und die Provinz wurde wieder der römischen Kontrolle unterstellt. Zwischen 48 und 54 wurde die Provinz dem Sohn Agrippas Marcus Julius Agrippa teilweise wieder unterstellt. Während der Regierung Agrippas des Jüngeren wurde die Gegend durch Kämpfe mit Rom und einem Einmarsch Vespasians um das Jahr 70 zerstört. Als er ca. 100 starb, wurde das Gebiet wieder dem römischen Reich unterstellt. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Als Bar-Kochba-Aufstand wird ein jüdischer Aufstand gegen das Römische Reich von 132 bis 135 n. Chr. unter Führung von Simon bar Kochba bezeichnet. Rabbi Akiba, der den Aufruhr stützte, hielt Bar Kochba für den langerwarteten jüdischen Messias.
Quelle: wikipedia |
Naughty_Lola hat folgendes geschrieben: |
Soweit ich mich erinnere stammt das in der Tat aus den Apokryphen, und zwar aus den Rollen von Qumran. Der Sache war in den Apokryphen auch kein großes Kapitel gewidmet - eher zwei/drei Sätze, die darauf eingehen, dass die beiden eine zärtliche Beziehung miteinander pflegten.
Das Buch ist umfangreich und ich habe den Wortlaut beim besten Willen nicht im Kopf. Aber ich stell Anfang nächster Woche mal einen kurzen Auszug hier rein, wenn ich da Buch zurück habe. |
Zitat: |
Ein anderer Gedankengang ist: Sollte Jesus tatsächlich gelebt haben, wieso sollte er da alleine geblieben sein. Wenn es nicht Maria Magdalena war, dann vielleicht ne andere Frau?
Er lebte in einer Zeit, in der die Familie ein hoher Wert war. Singleleben kannte man nicht. Jeder strebte Hochzeit und Familie an. Ein Mensch der sich den allgemeinen Gepflogenheiten widersetzt hätte, wäre vermutlich verpönt gewesen. |
Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben: |
Er war weder für die Juden, noch für die Römer zu seinen Lebzeiten wichtig |
CoS hat folgendes geschrieben: | ||
Ein Mann der das damalige Volk in sämtlichen Städten in Auffruhr brachte, öffentlich jüdischen Dogmen widersprach und vorsätzlich "sündigte" und eine Schar von Jüngern um sich sammelte soll den Römern und Juden egal gewesen sein? |
Zitat: |
Jesus war ungefähr das für die Juden was Marthin Luther für die Katholiken war! - Und darüber berichtet keine Sau? Erst 40 Jahre später kommt einer auf die Idee "Ach heut schreib ich mal was über einen Jesus"... |
Zitat: |
Entweder Jesus war ein kleines Lichtlein und keine Sau hat ihn gekannt - was dann erklären würde warum es keine historischen Schriften von Jesus Lebzeiten gibt. |
Zitat: |
Die würde allerdings nicht erklären wie dann daraus die weltgrößte Religion werden konnte. Oder Jesus war tatsächlich ein revolutionnärer Prediger, der den Juden öffentlich kontra gab, dann hätten sich aber die Schreiber um Jesus gerissen wie die Bildzeitung um den neuen Papst... |
Zitat: |
Natürlich änders Jesus Existenz oder Nicht-Existenz nichts daran, dass das Christentum nichts anderes als geistig schwacher Massenwahn ist, aber ich halte Jesus Existenz ganz unabhängig davon für unwahrscheinlich! |
Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben: |
Keineswegs, denn gerade dort, wo die Schriftrollen von Qumran gefunden wurden, lebte die damals 3. jüdische Gruppe (Sekte), neben den Pharisäern und den Sadduzäern, die Sekte der Essener. Die Essener waren ein Art "Mönchsorden", der auch weibliche Mitglieder hatte. Sie lebten in klösterlicher Einsamkeit... Es gab damals also durchaus Juden, die NICHT so lebten, wie andere. |
Evilbert hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, ich konvertiere.. |
gwarpy hat folgendes geschrieben: | ||||
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Zitat: |
Robert Eisenman, Professor für Religionen im Nahen Osten und Direktor der Theologischen Fakultät der California State University, der in den 80ern an den Qumrantexten arbeitete, beschreibt anschaulich das von Gewaltbereitschaft geprägte Leben der Essener - eine Gewaltbereitschaft gegen Andersgläubige, wie auch gegen die Gleichgläubigen. |
Amazon-Rezesion hat folgendes geschrieben: |
Das Buch befasst sich, sicher sehr sachkundig mit einem Teil ( nicht mit den) Q-Rollen. es gibt Übersetzungen und Interpretationen, wobei Kenntnisse der übrigen Rollen vorausgesetzt werden. Es ist also keine "Entschlüsselung". Der Titel hat garnichts damit zu tun. Jesus kommt in 2-3 Sätzen vor, die Urchristen praktisch garnicht. Ich habe das Buch gekauft, um auf dem Hintergrund der Qumram-Rollen etwas über Jesus und die Urchristen zu erfahren. Das ist nicht geschehen. Schade. |
Zitat: |
Der Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Finsternis nimmt in den gefundenen Dokumenten eine bedeutende Stellung ein, ob damit allerdings wirklich ein regulärer Krieg gegen die Feinde der Gemeinschaft gemeint ist, kann nicht mit Sicherheit bejaht werden:
1 Für den Ein[sichtigen: Bestimmung] des Krieges. der Anfang ist, wenn die Söhne des Lichtes Hand anlegen, gegen das Heer Belials, gegen die Schar von Edom und Moab und der Söhne Ammons 2 und das Hee[r...] der Philister und gegen die Scharen der Kittäer von Assur, und mit ihnen sind zur Unterstützung die Frevler am Bunde. Die Söhne Levis und die Söhne Judas und die Söhne Benjamins, die Verbannten der Wüste, kämpfen gegen sie 3 [...] mit all ihren Scharen, wenn die Verbannten der Söhne des Lichtes aus der Wüste der Völker zurückkehren, um in der Wüste von Jerusalem zu lagern. Und nach dem Krieg ziehen sie von dort [...] (zitiert nach Lohse, Die Texte aus Qumran, Kriegsrolle (1QM) I 1-12) |
Zitat: |
Aber zurück zum historischen Jesus. Bislang kam da noch nichts, dass eindeutig für die Existenz dieses historischen Jesus spricht, aber ich kann warten. |
Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben: |
Das einzige was an den Überresten der Siedlung in Qumran so bemerkenswert war, war das man daraus auf eine grosse "Kopisten bzw. Schreibersiedlung" schloss. Dadurch ergab sich der Zusammenhang zwischen den Schriftrollen aus den Höhlen von Qumran und der Siedlung der Essener. SO herum wird ein Schuh draus. Im Übrigen datieren die dort gefunden Schriften aus dem Zeitraum 200 VOR Chr. bis 60 n.Chr. Die Mehrheit der Rollen stammen aus der Zeit VOR Jesu. Sind also VORchristlich. |
spaghettus hat folgendes geschrieben: | ||
Und genau das wird inzwischen heftigst angezweifelt und davon ausgegangen, die Rollen sind nicht dort entstanden, sondern nur "ausgelagert" worden, zum Teil wohl aus Jerusalem. |
Zitat: |
Aber zurück zum historischen Jesus. Bislang kam da noch nichts, dass eindeutig für die Existenz dieses historischen Jesus spricht, aber ich kann warten. |
Johnnyboy hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist einfach extrem wahrscheinlich das es ihn gab. |
wdr hat folgendes geschrieben: |
"Nach jüdischem Recht ist es verboten, das Wasser für Ritualbäder durch Absetzbecken zu leiten", sagt Yuval Peleg. "Hier aber gibt es solche Becken... Diese Gruben können also nach jüdischem Recht keine Ritualbäder sein." |
Wdr hat folgendes geschrieben: |
Seit den Ausgrabungen durch den französischen Dominikaner Roland de Vaux galt Qumran der Schulmeinung nach als Anwesen der Essener-Sekte, eine Einsiedelei zölibatärer Mönche, die heilige Texte verfassten. |
wdr hat folgendes geschrieben: |
Gar als erstes Kloster und Bibelverlagshaus der Welt wurde Qumran tituliert. |
wdr hat folgendes geschrieben: |
Obschon es immer wieder Zweifel an der Theorie der schreibenden Sektierer gab, wird am Mythos des magischen Ortes bis heute gerne festgehalten. |
wdr hat folgendes geschrieben: |
Endlich haben die Schriftrollen aus der Wüste ihr faszinierendes Geheimnis preisgegeben. Und es ist gut möglich, dass eines Tages in einer der vielen Höhlen in der Wüste noch weitere Schriftrollen und vielleicht auch der goldene Tempelschatz auftauchen. |
gwarpy hat folgendes geschrieben: |
Und ich sage bloss, die Existenz dieses einen Jesus ist nicht eindeutig belegt ist, und damit anzweifelbar ist. |
CoS hat folgendes geschrieben: |
Die hier häufig kommentierte Bibel-Kritik Seite geht auch davon aus, dass Jesus nicht existierte:
http://www.bibelkritik.ch/bibel/g6.htm Das Nazareth nicht existierte wurde mir von einem Zeugen Jehovas mal erklärt - Damals soll Nazareth noch anders gehießen haben! |
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