astarte hat folgendes geschrieben: |
Mit den Werten ist schon so ne Sache: Es ist mangelnder Respekt jemandem den Handschlag zu verweigern, weil er Frau ist, weil er schwarz ist, weil er Jude ist... ? Aber es ist falsch wenn ebay Respekt einfordert, und verlangt nicht das beleidigende "Neger" zu verwenden, wenn es nicht notwendig ist? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist nicht der Punkt, der mich gerade interessiert. |
Zitat: |
Ich fand es interessant, dass eine Respektlosigkeit eher auf Verständnis trifft, wenn sie religiös begründet wird.
"Ich bin Muslim. Mein Glaube verbietet es mir, ihnen die Hand zu geben" vs. "Ich bin Rassist. Meine Überzeugung verbietet es mir, ihnen die Hand zu geben." |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Das mag sein, mir fällt es aber auf, hier und da halt nicht alles konsequent. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja. Dem stimme ich zu. Aber nein, ich habe oben nicht dem Fall Ringkampf-Rituale und Regeln widersprochen. Ich schrieb es ja, auch wenn du jetzt wieder meinst, RKW meinte rein den Handschlag vor dem Ringkampf. Ich sehe das eben anders. (...) |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Totale Konsequenz ist hier gar nicht möglich. Wenn man zum Beispiel ADs Anspruch heranzieht, der es möglichst vermeiden möchte, dass Schwarze irgendwo das N-Wort lesen müssen, dann müsste man das N-Wort auch in den Reden von Martin Luther King oder historischen Texten von Gegnern der Sklaverei tilgen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Totale Konsequenz ist hier gar nicht möglich. Wenn man zum Beispiel ADs Anspruch heranzieht, der es möglichst vermeiden möchte, dass Schwarze irgendwo das N-Wort lesen müssen, dann müsste man das N-Wort auch in den Reden von Martin Luther King oder historischen Texten von Gegnern der Sklaverei tilgen. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Aber warum regen sich manche, die eine Form von Respekt gut finden, über eine andere auf. Das bleibt mir ein Rätsel. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Jemanden nicht die Hand zu schütteln ist vergleichbar damit, einem Schwarzen das N-Wort ins Gesicht zu sagen. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand hier letzteres befürwortet hat. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Dieser, dein Ansatz hat mich ja auch ins Grübeln gebracht, und ich hinterfrage meine vorherige Aussage zum Händedruck. Ist es nicht eigentlich egal, ob eine Diskriminierung ideologisch oder religiös begründet wird? Das überschneidet sich doch sowieso häufig. Viele angeblich religiösen Vorschriften für Verschleierung, Beschneidung und Verhalten, sind in den Kulturen und Religionen ja selbst oft umstritten, und werten von "außen" betrachtet jemanden ab. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Erklärt mir immer noch nicht, was daran, wenn ein Verkaufsportal ein wenig Respekt in der Begrifflichkeit einfordert, nun schlecht ist. (edit:sb) |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Man kann diese Begründung natürlich für Quatsch halten. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich halte das nicht nur für Quatsch, sondern für völlig lebensfremd. Lassen die sich im Krankenhaus zum Fiebermessen oder Blut abnehmen einen männlichen Pfleger kommen? |
Zitat: |
Manche Muslime würden auch im Krankheitsfall das Entblößen ihres Körpers vor und den körperlichen Kontakt mit einem Arzt oder einer Ärztin, Krankenschwester oder Krankenpfleger des anderen Geschlechts gerne vermeiden. Eine ärztliche und pflegerische Handlung, die die oben genannten Gefühle und Prinzipien übersieht oder missachtet, kann unmittelbar das Wohlbefinden des muslimischen Patienten beeinträchtigen. So kann ein Händedruck, der für den Arzt und das Pflegepersonal Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft verkörpert, für eine muslimische Patientin peinlich oder unangenehm sein und sogar aufdringlich wirken (vgl. Fallbeispiel Schamgefühl und Leiblichkeit). Manche Muslime akzeptieren dagegen diese „westliche Begrüßungsform“ und würden sich vielleicht bei deren Unterlassung beleidigt fühlen.
Angesichts dieser Sachlage ist es empfehlenswert, schon bei der Aufnahme über die Wertvorstellungen des Patienten zu sprechen. Wenn erwünscht und organisatorisch durchführbar, sollte die medizinische und pflegerische Behandlung der muslimischen Patienten von gleich-geschlechtlichen Ärzten, Ärztinnen und Pflegepersonal durchgeführt werden. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||
http://www.kultur-gesundheit.de/konfliktfelder_in_der_praxis/religioese_grundpflichten/schamgefuehl_und_intimsphaere.php
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Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich halte das nicht nur für Quatsch, sondern für völlig lebensfremd. Lassen die sich im Krankenhaus zum Fiebermessen oder Blut abnehmen einen männlichen Pfleger kommen? Verlassen die beim Zahnarzt unter Protest das Sprechzimmer, wenn die weibliche Sprechstundenhilfe mit dem Speichelsauger anrückt? Haben die einen Zettel in der Brieftasche, auf dem steht, dass sie im Notfall nicht von einer weiblichen Sanitäterin berührt werden wollen? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich halte das nicht nur für Quatsch, sondern für völlig lebensfremd. Lassen die sich im Krankenhaus zum Fiebermessen oder Blut abnehmen einen männlichen Pfleger kommen? Verlassen die beim Zahnarzt unter Protest das Sprechzimmer, wenn die weibliche Sprechstundenhilfe mit dem Speichelsauger anrückt? Haben die einen Zettel in der Brieftasche, auf dem steht, dass sie im Notfall nicht von einer weiblichen Sanitäterin berührt werden wollen? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
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Zitat: |
Zum Schütteln
Männer, die Frauen nicht die Hand geben – für unsere Autorin ein Unding. Als Muslima weiß sie um die Begründungen, und die ärgern sie nur noch mehr. Von Canan Topçu (...) Wenn mache meiner "Glaubensbrüder" meine Begrüßungsgeste nicht erwidern, ärgere ich mich. Mir geht dann der immer gleiche Gedanke durch den Kopf: Ich will hier keine Zustände wie in islamischen Ländern! Ich mag die hier geltenden Codes des gesellschaftlichen Umgangs. Ich möchte nicht, dass diese Regeln des höflichen Miteinanders aufgeweicht werden durch Umgangsformen, bei denen nicht der Mensch an sich, sondern sein Geschlecht ausschlaggebend ist. Die Gleichheit von Frauen und Männern ist hierzulande hart erkämpft worden. (...) Als Frau mit muslimischer Sozialisation empfinde ich das religiös begründete Verweigern des Handschlags aber als Provokation und als bewusstes Ausreizen der demokratischen Gesellschaft, in der Religionsfreiheit als ein hohes Gut gilt. (...) |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht treffen aber auch dieselben Leute in ganz anderen Situationen mit ganz anderen Konsequenzen vielleicht auch andere Entscheidungen? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich fang mal ganz "unten" an:
Du gehst also in einen Verein und findest Spaß an einem Kampfsport und trainierst. ... Du bist da freiwillig, nur aufgrund Deiner eigenen Entscheidung. Kein Mensch zwingt Dich, da hinzugehen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das Ritual am Anfang ist für einen selbst ein Moment der Sammlung und für den anderen eine Zusicherung, dass ich jemand bin, der in einem Trainingsprozess gestanden hat und sich an die Regeln hält. Und genau deshalb ist das Ritual auch in den Regeln festgeschrieben. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Eine Diskussion über die Regeln kann im Verband stattfinden, aber nicht an der Matte oder im Dojo. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wer da das Ritual verweigert, sagt damit, dass ihm die Regeln und damit letztlich auch die Gegner egal sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Du bist da freiwillig, nur aufgrund Deiner eigenen Entscheidung. Kein Mensch zwingt Dich, da hinzugehen. Aber wenn Du hingehst, erklärst Du damit, dass Du Dich an die Regeln hältst, zu denen auch diese Rituale gehören. Wenn Du das nicht willst, bleibst Du einfach weg, und gut ist. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Darin, dem anderen Geschlecht nicht die Hand zu geben, kann man dann, wenn man unbedingt will, eine verklemmte, übersteigerte Sexualfeindlichkeit sehen - Frauenfeindlichkeit aber eben nicht notwendig. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am besten, wir gehen uns alle aus dem Weg, und reden auch nicht mehr miteinander. Dann dürfte ja wohl jedem geholfen sein. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...
Das ist völlig jenseits meiner Denk- und Fühlwelt. Eine Zusicherung ist so schnell gegeben, wie sie gebrochen ist. Die Chinesen haben ein schönes Sprichwort: einen Dolch im Lächeln tragen. Ob sich jemand an die Regeln hält - also "fair spielt" - weiß man erst hinterher. Oder weil es sich 'rumspricht. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
....
Genau. Und wenn dann alle zu den Muslim Muggers gehen, ist es auch wieder nicht recht. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am besten, wir gehen uns alle aus dem Weg, und reden auch nicht mehr miteinander. Dann dürfte ja wohl jedem geholfen sein. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wer weniger mit anderen Menschen redet, hat mehr Zeit zum Zuhören. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ja, das mit den Werten ist schon eine komische Sache.
"Mein Glaube daran, dass ich ein höheres Wesen bin, verbietet mir, Dir die Hand zu geben" (Rassismus) -> wird nicht akzeptiert. "Mein Glaube an ein höheres Wesen verbietet mir, Dir die Hand zu geben" (Religion) -> da drückt man gerne ein Auge zu. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
(außer bei Erkälteten, @Grey) |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich meine das nicht als Einwand - nur als ergänzende Überlegung: Müsste man hier nicht auch berücksichtigen, dann diese Verweigerung in einem gesellschaftlichen Umfeld statt findet, in dem gleichgeschlechtliche Beziehungen und Ehen längst Alltag sind? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Vor diesem Hintergrund gehe ich davon aus, dass diese Provokation bewusst war, höchstens, dass man damit gerechnet hatte, durch den Stellenwert, den andere Religionen als die christliche bei uns momentan haben, weil man sich vor dem Label Xenophobie fürchtet, damit durchkommen zu können. |
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