beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Eigentlich ist die "klassische" Mutter/Vater/Kind(er)-Familie schon unnatürlich. Bis in historisch allerjüngste Zeit war die Grossfamilie mit 3 Generationen der Normalfall und viele der heutigen Erziehungsprobleme sind auch darauf zurückzuführen, dass die althergebrachte Grossfamilie der modernen Kernfamilie als Grundeinheit weichen musste. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Eigentlich ist die "klassische" Mutter/Vater/Kind(er)-Familie schon unnatürlich. Bis in historisch allerjüngste Zeit war die Grossfamilie mit 3 Generationen der Normalfall ... |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||||
Da würde ich jetzt nicht so absolut mitgehen. In historisch allerjüngster Zeit und in kleinen Schichten möglicherwise ja, aber eher nicht in den Jahrhunderten davor und bei dem Großteil der Familien. Da durfte man froh sein, wenn die Eltern das Erwachsenwerden der Kinder erlebten. |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||||
Da würde ich jetzt nicht so absolut mitgehen. In historisch allerjüngster Zeit und in kleinen Schichten möglicherwise ja, aber eher nicht in den Jahrhunderten davor und bei dem Großteil der Familien. Da durfte man froh sein, wenn die Eltern das Erwachsenwerden der Kinder erlebten. |
step hat folgendes geschrieben: |
Zudem hat das Aufwachsen in der Großfamilie auch Nachteile für die Kinder: Großfamilienverbunde neigen zu größerer Machtstarre, z.B. Silberrückeneffekte, P/Matriarchentum usw. - Wenn es um das Glück von Kindern geht, spielt nicht nur die enge Verfügbarkeit von Bezugspersonen eine Rolle, sondern auch Freiheiten und Durchlässigkeiten des familiären Systems. |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||||
Da würde ich jetzt nicht so absolut mitgehen. In historisch allerjüngster Zeit und in kleinen Schichten möglicherwise ja, aber eher nicht in den Jahrhunderten davor und bei dem Großteil der Familien. Da durfte man froh sein, wenn die Eltern das Erwachsenwerden der Kinder erlebten. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wo die Grosseltern nicht mehr vorhanden waren, da waren halt andere Verwandten da, die mithalfen. Jedenfalls war das Modell Vater/Mutter/Kind keinesfalls die Norm. Jenes Kernfamilienmodell zur Norm zu erheben oder gar zum "Wert" zu verklären ist jedenfalls Ideologie pur und entbehrt jeder realen Grundlage. Dass es per se besser zur Kindererziehung geeignet wäre als andere Partnerschafts- und Familienformen ist reiner, ideologisch verbrämter Unsinn. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
…..
Zum (erzieherischen) Wert der Familie: Seine Definition ist in der Tat stark abhängig vom Ideologiegebäude des Definierenden. Mir hat da der Lösungsvorschlag von Heidi Rosenbaum(*) sehr gefallen: Sie unterscheidet zwischen der idealtypischen und der realtypischen Familie. Wenn man sich vor der Diskussion darüber einigt worüber man spricht, erspart man sich manche Missverständnisse. (*) Heidi Rosenbaum: Formen der Familie, Suhrkamp 1982 |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Kannst Du mal kurz erläutern, was die Frau Rosenbaum mit diesen Begriffen konkret meint? Mir ist die Frau nämlich unbekannt. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
Ok, ich versuchs mit kurzen Worten: Idealtypisch wäre eine überzeitlich verallgemeinerte Konstruktion des Familienbegriffs. Hier fließen Normen und Werte ein, die verschiedenen Ursprungs sein können. Realtypisch wäre ein Konstrukt, das sich nicht an Normen, sondern an (realen) gesellschaftlichen Bedingungen orientiert, die Grundlage für das Handeln und die Existenz der Familie sind. |
Observer hat folgendes geschrieben: |
.. Auch ich versuchs in kurzen Worten... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Darin liegt schon der Fehler.
Die Kernfamilie Mutter/Vater/Kinder ist eben nicht idealtypisch im Sinne der Definition, sondern sie ist letztlich ein Produkt der Industrialisierung, die größere Mobilität als bisher von den Menschen einforderte und deshalb das Aufbrechen der althergebrachten größeren Familienverbände erforderlich machte und somit wäre sie definitionsgemäß realtypisch. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Darin liegt schon der Fehler.
Die Kernfamilie Mutter/Vater/Kinder ist eben nicht idealtypisch im Sinne der Definition, sondern sie ist letztlich ein Produkt der Industrialisierung, die größere Mobilität als bisher von den Menschen einforderte und deshalb das Aufbrechen der althergebrachten größeren Familienverbände erforderlich machte und somit wäre sie definitionsgemäß realtypisch. |
Observer hat folgendes geschrieben: |
..Was ich mit Blick auf diese Unterscheidung sagen wollte: es ist absolut falsch zu behaupten, dass idealtypische Begründungen sich auf Werte und Normen gründen und realtypische das nicht tun. |
Observer hat folgendes geschrieben: | ||
Das Problem ist aber anders gelagert. Ich unterstütze die Sicht, dass die Kernfamilie im genannten Sinne ein Produkt der Modernisierung ist. Wer das anerkennt ist schon im realtypischen Ansatz. Da bin ich dabei. Es gibt aber auch Menschen, die die o.g. Kernfamilie idealtypisch begründen. Die interessieren sich dann weniger für Prozesse wie die Industrialisierung. Ich teile deren Perspektive nicht. Grunsätzlich muss aber anerkannt werden, dass es zwei Begründungslinien für die Kernfamilie Mutter/Vater/Kind gibt - idealtypisch UND realtypisch. Auch wenn einem das nicht gefallen mag! Was ich mit Blick auf diese Unterscheidung sagen wollte: es ist absolut falsch zu behaupten, dass idealtypische Begründungen sich auf Werte und Normen gründen und realtypische das nicht tun. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Mal eben nebenbei: Diese Unterscheidung stammt von einer Familiensoziologin, die in ihrer forschungsbasierten Arbeit u.a. Max Weber und Emile Durkheim rezipiert und die sich mittels Wertneutralität um objektive Forschungsergebnisse auf einem schwierigen Feld bemüht hat. |
Observer hat folgendes geschrieben: |
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Jo. Wenn man Konservative nur lange genug schwurbeln lässt, dann kriegen die ihre rein ideologisch definierten Ideale schon irgendwie mit der garstigen Realität versöhnt. Wozu definiert man eigentlich Begriffe wie "idealtypisch" und "realtypisch", wenn man sie hinterher dann doch wieder durcheinanderwirft? |
Zitat: |
Es seien hier auch die Interessen des Kindes zu berücksichtigen. Dies wäre ohne Anerkennung des Urteils durch ein sogenanntes hinkendes Verwandtschaftsverhältnis belastet: Die Leihmutter wäre zwar die Mutter nach deutschem Recht. Tatsächlich habe sie aber wohl keinerlei Interesse, Elternverantwortung zu übernehmen, und sei nach dem Recht ihres Heimatlandes dazu auch nicht verpflichtet. |
Die Presse hat folgendes geschrieben: |
Verfassungsgericht kippt Adoptionsverbot für Homosexuelle
Homosexuelle durften schon bisher leibliche Kinder des Partners adoptieren, die gemeinsame Adoption fremder Kinder war jedoch untersagt. Das wurde nun gekippt. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4637955/Verfassungsgericht-kippt-Adoptionsverbot-fur-Homosexuelle?_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/index.do |
Defätist hat folgendes geschrieben: |
Gleiches Recht für alle. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: | ||
Nur die armen Kinder haben keine Rechte. Die werden zum Spielball für die Wünsche irgendwelcher Leute gemacht. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: | ||
Nur die armen Kinder haben keine Rechte. Die werden zum Spielball für die Wünsche irgendwelcher Leute gemacht. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: | ||
Nur die armen Kinder haben keine Rechte. Die werden zum Spielball für die Wünsche irgendwelcher Leute gemacht. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Achja, welche Kinder werden denn dazu gegen ihren Willen dazu gezwungen von homosexuellen Eltern adoptivert zu werden? |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde