zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte die Idee der "artgerechten" Haltung grundsätzlich in Frage stellen, zumindest wenn darunter verstanden wird, ein Tier (und sei es den Menschen) möglichst entsprechend seiner natürlichen Lebensweise zu halten. Die natürliche Lebenssituation eines Tieres kann nämlich ziemlich schlecht sein. Natürlich sollte man die Bedürfnisse möglichst gut kennen und dafür ist ein Wissen über die natürlischen Lebensweisen sehr nützlich, aber diese sind nicht irgendwie per se besser. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Sie sind im Normalfall sogar erheblich schlechter, weil bei ihnen sowohl die regelmäßige Fütterung über das ganze Jahr als auch die ärztliche Versorgung fehlt und die beides durch den Druck von Beutegreifern nicht wirklich ausgeglichen wird. |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||||
Erheblich schlechter als... was? Ich habe zwar auch einen Komparativ benutzt, aber insofern, als ich verneint habe, dass "natürliche Lebensweisen" besser als jede andere mögliche Lebensweise wären. Deine Aussage scheint mir aber einen konketen Vergleich zu implizieren. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Erheblich schlechter als etwas, was ich artgerechte Haltung nennen würde. fwo |
step hat folgendes geschrieben: |
Da schwingen - nicht nur in bezug auf Tiere - Fragen mit wie etwa die, ob Schmerz, Leid, Krankheiten, Angst u.ä. ein "guter" Bestandteil des Lebens sind. Oder ob Zufriedenheit dauerhaft zu Unzufriedenheit führt. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
....
Womit du artgerechte Haltung offensichtlich anders definiert/verstehst als ich. Was Du damit nun meinst, weiß ich hingegen nicht. Nur, dass die natürliche Lebensweise "eherblich schlechter" ist. |
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | ||
Das erinnert mich an Agent Smith aus Matrix. Ich denke eher, dass es Monotonie/Langeweile ist, die aus einem Zustand, in dem eigentlich Zufriedenheit herrschen sollte, Unzufriedenheit generiert. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Bei Menschen hast Du damit mit Sicherheit Recht - bei den anderen Menschenaffen, einigen Beutegreifern und auch noch einigen anderen Säugetieren, Schweine gehören evtl. dazu, auch. Aber z.B. bei Hühnern, Rindviechern und Pferden nicht. Das ist also artweise zu betrachten. fwo |
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich habe gelesen, dass gerade Menschenaffen Stereotopien entwickeln, wenn ihr Umfeld zu "langweilig" ist. bei anderen Tieren scheint das durchaus weniger/gar nicht problematisch zu sein. |
armer schlucker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wer selber Tiere hält, auch vermeintlich "dumme" oder "anspruchslose", der merkt sehr schnell (wenn er sich die Zeit nimmt, sie zu beobachten), das auch z.B. Hühner gestreßt und unzufrieden sind, wenn sie z.B. keinen Auslauf haben und keine naturgemäße Beschäftigung (Nahrungssuche inkl. Scharren im Boden/Laub z.B., oder Staubbad). Ein voller Futternapf und warmer Stall alleine ist noch lange keine artgerechte Haltung, wenn sie angeborene Verhaltensweisen nicht ausleben können. Dann kann es schnell zu Handlungen aus Langeweile kommen, wie z.B. gegenseitiges Federnausreißen oder sogar Kanibalismus, wenn ein Tier kleine Wunden hat. |
Zitat: |
Stimmt. Und die artgerechte Haltung des Menschen muss der Tatsache Rechnung tragen, dass der Mensch das produzierende, das produktive Lebewesen ist, welches seine Welt mit anderen zusammen gestaltet. |
Schlucker hat folgendes geschrieben: |
Ein voller Futternapf und warmer Stall alleine ist noch lange keine artgerechte Haltung, wenn sie angeborene Verhaltensweisen nicht ausleben können. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Wer nicht weiß, was ein Iphone ist, der will auch keins haben. |
Zitat: |
Tja, aber haben wir Menschen angeborene Verhaltensweisen? |
Zitat: |
Es gibt einige belegte Fälle, da kleine Kinder von Tieren aufgezogen wurden, genau wie Mogli im Dschungelbuch. Leider aber wurden aus denen keine Moglis. Als sie gefunden und "gerettet" wurden waren sie Tiere - und sie sind es geblieben. Sie hatten tierische Verhaltensweisen, also angelernte! |
Zitat: |
Ein "Wilder" aus alten Zeiten sprang in Deckung, wenn es knallte. Wir heben nicht mal mehr die Köpfe, wenn über uns ein Düsenjäger Unfug treibt. |
Zitat: |
Ich meine, man kann Menschen auf jede ihm einigermaßen bekömmliche Art "halten", wenn man bei ihnen nur früh genug damit anfängt. |
Zitat: |
Wer nicht weiß, was ein Iphone ist, der will auch keins haben. |
armer schlucker hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber sicher. http://de.wikipedia.org/wiki/Humanethologie
Wenn so ein Kind z.B. bellt, anstatt zu reden, dann hat es die angeborene Fähigkeit, eine Sprache zu erlernen, "genutzt" und hat die Hundesprache gelernt. Die Fähigkeit zu sprechen und eine Sprache zu erlernen ist angeboren, die Art der Sprache ist dann Sache des Vorbildes.... |
Zitat: |
Ob sowas (Bild fette Kinder) bekömmlich ist? |
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist nicht zwangsläufig richtig. Ich habe z.B. Handys schon vermisst, als es noch gar keine gab. |
Murphy hat folgendes geschrieben: |
....
Aber mir gehts um was anderes: Fällt unter den Begriff 'artgerecht' nicht auch das Schlachten? Ich meine, wir halten Tiere auch artgerecht und essen sie dann auf. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist aber jetzt die Verwendung, die mit der Haltung überhaupt nichts zu tun hat, also ein völlig neues Thema. Ob es sich bei dem Tier um einen Hofhund, Schoßhund, um ein Masthuhn, oder einen Rasenmäher (Schaf) handelt, ist für die Frage, ob das Tier artgerecht gehalten wird abgeshen von den grundsätzlichen Ansprüchen der Art jeweiligen völlig egal. Wenn Du hier einen Austausch von Rezeptenzur Zubereitung von Menschen haben willst, oder ein möglichst großes Geschrei über ein derartiges Ansinnen, dann bitte in einen anderen Thread. fwo |
Murphy hat folgendes geschrieben: |
...
Was soll das? Rezepte hab ich genug, mir gings darum, ob das unter den Begriff 'artgerecht' fällt, wenn die Menschen ein schönes, erfülltes Leben haben, also das Leben selbst 'artgerecht' ist, aber der Tod von den Aliens bestimmt wird. Da kommt doch bestimmt gleich die Reaktion 'Aba nur wenn es wie ein natürlicher Tod aussieht und der Mensch nix davon weiß weil wenn er es wüßte, dann wäre das nicht artgerecht blabla' Wir halten Tiere auch 'artgerecht' und schlachten sie dann trotzdem, willst Du den Aliens dieses Recht absprechen oder meinst Du das ist etwas anderes?... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
....
Ansonsten hinkt der Vergleich - wir haben keine selbstbewussten und zur Selbstrflektion fähigen Haustiere und erst recht keine derartigen Nutztiere. Das ist der Grund, warum wir uns über deren Haltung unterhalten und die Bedingungen festlegen und nicht sie selbst. Auf der anderen Seite diskutieren wir weltweit wegen der besonderen Fähigkeiten der Schimpansen und Bonobos, sowie in der Folge auch der anderen Menschenaffen außer uns, sie mit mehr Rechten auszustatten.... |
Zitat: |
Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik hat ein überraschend kritisches Gutachten zum Thema Nutztierhaltung vorgelegt.
Unter dem Titel »Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung« kommt der Beirat zu einem eindeutigen Schluss: So geht es nicht weiter. Die Haltungsbedingungen für einen Großteil der Nutztiere sei »nicht zukunftsfähig«. Mehr Tierschutz sei dringend erforderlich, erklärten die Experten und schlagen einen ganzen Katalog an Maßnahmen vor: So sollen Landwirte auf das Amputieren von Schnäbeln und Schwänzen der Tiere verzichten, die Stallflächen sollten sich je Tier deutlich vergrößern, Auslauf nach draußen sei nötig, der Einsatz von Arzneimittel deutlich zu reduzieren. (...) Auch im Bereich Umweltschutz sieht der Beirat dringenden Handlungsbedarf. So sei der derzeitige Entwurf aus dem Agarministerium zu Düngemitteln nicht ausreichend. Sollten hier keine ausreichenden Maßnahmen getroffen werden und die erwünschten Ergebnissen ausbleiben, sehe der Beirat »mittelfristig keine Alternative zur Reduktion von Tierbeständen in den gegenwärtigen ›Ballungsregionen‹ der Tierhaltung«. Mehr Tierschutz kostet, das wissen auch die Wissenschaftler und schlagen einen Mix aus Unterstützung durch EU-Agrargelder und höhere Preise an der Ladentheke vor. Die von ihnen bezifferten Kosten von rund fünf Milliarden Euro würden für die Verbraucher Preissteigerungen zwischen drei und sechs Prozent bedeuten. (...) Der Deutsche Bauernverband kritisierte die Empfehlungen als »leichtfertig und praxisfern«. »Ein radikaler Umbau mit der Brechstange führt die Landwirtschaft ins Abseits und bringt den Tierschutz nicht weiter«, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Dagegen sieht sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) bestätigt. http://www.neues-deutschland.de/artikel/965998.massentierhaltung-ohne-zukunft.html |
Zitat: |
Die von ihnen bezifferten Kosten von rund fünf Milliarden Euro würden für die Verbraucher Preissteigerungen zwischen drei und sechs Prozent bedeuten. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Scheint mir durchaus akzeptabel. Wenn das Hängeschnitzel in meiner Stammkneipe um drei bis sechs Prozent kleiner wäre, wär's immer noch groß genug. |
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