Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#91: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 00:11
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.

#92: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 00:20
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.


Amen.

#93:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 01:11
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Für Frieden braucht man einen gemeinsamen Feind.


Nein. Fuer Frieden muss man aufhören in Freund/Feind-Schemata zu denken, sonst hat man keinen Frieden, sondern maximal einen Waffenstillstand.


In welchen Kategorien sollte man denken, wenn man Frieden will?


Sichselber als Mensch unter Menschen betrachten. Alle sitzen im gleichen Boot.


I could have not said it better myself. Smilie


Gut, dann bilden wir mit SPD, CDU, NPD, dem Ku-Klux-Klan und dem Opus Dei einen Kuschelkreis.
alle knuddeln / Energiekreis



Zumindest bei den letztgenannten 3 Gruppen bin ich mir recht sicher, dass die gar nicht mit mir kuscheln wollen. Die haben naemlich Feindbilder, und zwar solche, die u.a. auch mich beinhalten. Um kuschelfaehig zu sein, müssten die diese Feindbilder aufgeben und wenn sie das tun, dann gehören sie nicht mehr diesen Gruppen an. zwinkern

#94: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 01:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.


Bloss darf man nicht vergessen, dass Menschen die Fähigkeit besitzen auch die eigene Kultur kritisch zu hinterfragen, einzelne Elemente daraus zu verwerfen oder sie auch komplett abzulehnen und sich von ihr zu distanzieren. Sie koennen auch von fremden Kulturen lernen und Elemente daraus übernehmen, sich sogar ganz in diese assimilieren, wenn sie dies wollen und dabei sogar Teile ihrer alten Kultur in ihre neue einbringen. Genauso wie sie sich aus verschiedenen Kulturen Elemente herausgreifen und sich daraus ihre eigene personalisierte Kultur basteln koennen. Ganz schoen vielseitiges Vieh, dieser Mensch. Kultur und kulturelle Prägung sind nicht in Stein gemeißelt, sondern sehr flexibel. Dies wird von selbsternannten Kulturkämpfern und Idenditaetsaposteln gerne übersehen und/oder geleugnet.

#95: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 02:17
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
....

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.

...

Kein Quatsch. Beide Aussagen sind richtig und schließen sich nicht nur nicht aus, sondern diese beiden bedingen einander - ohne diese Zweiseitigkeit wäre die Kultur nicht akkumulierend, wie der Mensch ohne von der Kultur seiner Ahnen geformt zu sein, nicht die Voraussetzungen hätte, die Kultur seiner Kinder zu formen.


Bloss darf man nicht vergessen, dass Menschen die Fähigkeit besitzen auch die eigene Kultur kritisch zu hinterfragen, (...)


Du bist meilenweit am Thema vorbei.
Warum schreibst du das nicht nicht hier hinein?

Als aufmerksamer Mod würde ich deinen Beitrag verschieben Smilie

#96: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: zelig BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 09:03
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. ..

Dir ist mein Sarkasmus entgangen. Aber deine Begründung "Vergänglichkeit" ist lustig.
Die Hominiden lebten schon vor ca 2 Mio Jahren auf unserer Erde, wir sind ihre Nachfolger. Von Vergänglichkeit keine Spur. :)


Nicht die Gattung, sondern der individuelle Mensch.


schtonk hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.



Kennst Du das Henne-Ei-Problem?

schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
.. Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. ..


Das könnte auch auf einem "Brot für die Welt"-Tütchen stehen. Rührend.




Naja, es steht ja im Widerspruch zu deinem Zitat:

Zitat:
Diese unverhältnismäßige „Trauer“ um ein Gebäude, lässt tief in die Seele unserer Gesellschaft blicken. Ein Steingebäude ruft mehr Emotionen hervor, füllt mehr Zeitungsseiten, führt zu mehr Spenden, als es die im Elend lebenden Menschen dieser Welt tun. ...
Innerhalb von 48 Stunden kamen für den Wiederaufbau von Notre-Dame 880 Millionen Euro an Spenden zusammen. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kam im ganzen Jahr 2017 auf 1,6 Millionen Euro. Sea-Watch rettet übrigens Menschen vor dem Ertrinken. Notre-Dame kann man angucken. Und das scheint irgendwie wichtiger zu sein.

Der Brand von Notre-Dame zeigt einmal mehr: Es fehlt auf der Welt nicht an Geld, um denjenigen, die in Not sind, zu helfen. Es fehlt an Menschen, die bereit dazu sind. Es fehlt an Menschlichkeit.

https://www.fr.de/meinung/notre-dame-trauer-uebertrieben-12202153.html

#97: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 09:16
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist das Kulturgut sakrales Gebäude wertvoller als das Kulturgut Mensch?


Schon alleine wegen seiner Vergänglichkeit kann man den Mensch nicht als Kulturgut bezeichnen. ..

Dir ist mein Sarkasmus entgangen. Aber deine Begründung "Vergänglichkeit" ist lustig.
Die Hominiden lebten schon vor ca 2 Mio Jahren auf unserer Erde, wir sind ihre Nachfolger. Von Vergänglichkeit keine Spur. Smilie


Nicht die Gattung, sondern der individuelle Mensch.


Die Gattung würde ohne Individuen nicht existieren.

zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
...der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, das von der Kultur geformt wird ..


Quatsch. Der Mensch formt die Kultur (durch Erfindungen, Bauten, Kriege, Bücher, Religionen, Malereien ...), nicht umgekehrt.



Kennst Du das Henne-Ei-Problem?


Kultur würde ohne den Menschen nicht existieren.

#98: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 09:38
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....

Bloss darf man nicht vergessen, dass Menschen die Fähigkeit besitzen auch die eigene Kultur kritisch zu hinterfragen, (...)


Du bist meilenweit am Thema vorbei.
Warum schreibst du das nicht nicht hier hinein?

Als aufmerksamer Mod würde ich deinen Beitrag verschieben Smilie

Aber bb hat auch in dem Thread schon zu erkennen gegeben, dass er am Thema nicht wirklich interessiert ist.

Ganz interessant finde ich da einen anderen Post im selben Thread, indem vrolijke zu einem anderen Bauwerk ohne das Image des Religiösen, Heiligen, genau die selbe Frage stellt, ob das Kultur sei.

@zelig:
Glaubst Du, dass Dir zu dem Bild auch diese misslungene Formulierung "Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft." eingefallen wäre?

#99:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 11:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Lachen

Kultur ist das Geräusch, das du beim Supppe essen nicht machst.

Kultur ist ein sehr dünner Lack, leicht löslich in Alkohol. Sagte Aldous Huxley

#100:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 19:04
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Kultur ist das Geräusch, das du beim Supppe essen nicht machst.

In Asien gilt es gerade als höflich, beim Suppe essen zu schlürfen. DIE Kultur gibt es nicht.

#101: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2019, 23:07
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber bb hat auch in dem Thread schon zu erkennen gegeben, dass er am Thema nicht wirklich interessiert ist.....




Am Thema interessiert zu sein und nicht an Deinem Senf dazu schliesst sich nicht aus, eher im Gegenteil.

#102: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 01:59
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber bb hat auch in dem Thread schon zu erkennen gegeben, dass er am Thema nicht wirklich interessiert ist.....




Am Thema interessiert zu sein und nicht an Deinem Senf dazu schliesst sich nicht aus, eher im Gegenteil.

OK. Du bist also eher für Fades zu haben.

#103:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 10:44
    —
Kenn euch doch. Wenn ihr im TV das Wort Kultur hört greift ihr doch sofort zur Fernbedienung.

#104:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 11:15
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kenn euch doch. Wenn ihr im TV das Wort Kultur hört greift ihr doch sofort zur Fernbedienung.


Die Frage ist: ist Arte oder Phönix mehr Kultur als RTL? Was versteht man unter Kultur? Eine 100 kg Frau , mit Arschgeweih, die Pommes mit Mayo oder diese unsägliche Currywurst, auf die die Deutschen so stolz sind, frisst, eine Minipli -Frisur hat, die nur Brigitte, Bild der Frau und Praline ließ, hat auch eine Kultur. Das ist nicht meine aber.... Am Kopf kratzen Kann man eine Hierarchie erkennen? Die Intoleranz droht. Ja...ok... ich bin Intolerant. Peitsche

Abgesehen davon ist sie vielleicht , diejenige die jeden Montag "Ausländer raus" schreit, weil sie glaubt, dass ihre Prollkultur die der Migranten überlegen ist.


Zuletzt bearbeitet von luc am 21.04.2019, 18:05, insgesamt einmal bearbeitet

#105: Das Schlürfen und Schmatzen - das dürfen nur Spatzen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.04.2019, 12:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Kultur ist das Geräusch, das du beim Supppe essen nicht machst.

In Asien gilt es gerade als höflich, beim Suppe essen zu schlürfen. DIE Kultur gibt es nicht.

(unterstrichen von mir)
Das ist natürlich richtig,
aber Ahriman hat das in Erwiderung auf jemanden gerichtet,
der aus unserem Kulturkreis kommt.

Ahrimans für alle verständliche Beispiel weist auf die Anerziehung von Kultur durch seine Umgebung (Familie, Klasse, Gesellschaft, etc.) hin.
Das Suppenbeispiel ist schön, weil es eben transnational funktioniert und keinen Bildungskanon voraussetzt.
Wie Du ja auch schreibst,
gibt es eben Kulturkreise, wo es genau andersherum ist.

Während es früher beispielsweise Volksausgaben der Sagen des Alten Griechenlands gab - das jedem,
der lesen konnte,
den Bildungskanon der griechischen und römischen Antiken Sagenwelt in einer allen verständlicher Sprache (und übersetzt) - siehe Gustav Schwab,
das jeden 'Interessierten' in die Lage versetzt,
zumindest in seiner Muttersprache über diese Themen mitzusprechen,

haben wir heute eher eine Abschottungskultur und eine Verweigerung gegenüber einer Kollektivkultur.
Es such sich halt jeder seiner Kulturinsel heraus. Die einen schauen die Serien auf Netflix, Sky und Amazon und fühlen sich in dieser Welt kulturell geborgen,
die anderen eben in anderen Kulturwelten.
Interessant wird es aber erst dann,
wenn der unterschiedliche Kulturkonsum auch zu einem anderen kulturellen Verhalten dieser Gruppen führt.
Beispielsweise wenn auf einer Leitplattform (zum Beispiel Netflix) in der Serienwelt ein einheitlich anderes Begrüßungsritual gepflegt wird - und dies dann von den Konsumenten als Ritual übernommen wird.

#106:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 20:58
    —
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
Paris trauert um sein Wahrzeichen: die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Doch wofür steht der monumentale Sakralbau wirklich? Fakt ist, dass Notre-Dame aus einer Zeit stammt, in der Hunger, Krankheit und Armut das Leben vieler Europäer prägten. Gleichzeitig ließ die Kirche in den Jahren zwischen 1100 und 1250 allein in Paris und dessen Umland 1472 gotische Kirchen errichten und luxuriös ausstatten. Notre-Dame war eine davon.
...
Die Autorin kommt in ihrer Abschlussarbeit zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche im Mittelalter wie eine Firma handelte. Durch ein Überangebot an ihren Gütern, also Kirchen, habe sie versucht, ihren Marktanteil zu sichern und als Monopolist agiert. Welches Ausmaß die Aktivitäten hatten, verdeutlicht eine Aussage der Forscherin Jean Gimpel. Demnach wurde in dieser Zeit in Frankreich mehr Stein gehauen als im alten Ägypten während seiner ganzen Geschichte.
...
„Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir

#107:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:09
    —
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.

#108:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:15
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.

#109: Re: Das Schlürfen und Schmatzen - das dürfen nur Spatzen Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:17
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Es such sich halt jeder seiner Kulturinsel heraus. Die einen schauen die Serien auf Netflix, Sky und Amazon und fühlen sich in dieser Welt kulturell geborgen,
die anderen eben in anderen Kulturwelten.
Interessant wird es aber erst dann,
wenn der unterschiedliche Kulturkonsum auch zu einem anderen kulturellen Verhalten dieser Gruppen führt.
Beispielsweise wenn auf einer Leitplattform (zum Beispiel Netflix) in der Serienwelt ein einheitlich anderes Begrüßungsritual gepflegt wird - und dies dann von den Konsumenten als Ritual übernommen wird.

Sowas gibt es auch im "richtigen" Leben. Ich bin mit der Gewohnheit groß geworden, es sei gutes Benehmen, beim Essen mit einem Löffel die unbenützte Hand auf den Tisch zu legen. Mein Vater aber tat das nicht, weil er es von seiner amerikanischen Mutter (die nicht wirklich seine Mutter war, sondern die zweite Frau seines Vaters) eben anders gelernt hatte. Da aber gleichzeitig das Urteil "das tut man nicht" in jeder Kultur ein apodiktisches ist, hat mich das eine Zeit lang irritiert, aber Irritation ist ja bekanntlich die Vorstufe zur Erkenntnis. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 22.04.2019, 21:18, insgesamt 2-mal bearbeitet

#110:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:17
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.
Das verstehe ich leider nicht.

#111: Re: Das Schlürfen und Schmatzen - das dürfen nur Spatzen Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:32
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Es such sich halt jeder seiner Kulturinsel heraus. Die einen schauen die Serien auf Netflix, Sky und Amazon und fühlen sich in dieser Welt kulturell geborgen,
die anderen eben in anderen Kulturwelten.
Interessant wird es aber erst dann,
wenn der unterschiedliche Kulturkonsum auch zu einem anderen kulturellen Verhalten dieser Gruppen führt.
Beispielsweise wenn auf einer Leitplattform (zum Beispiel Netflix) in der Serienwelt ein einheitlich anderes Begrüßungsritual gepflegt wird - und dies dann von den Konsumenten als Ritual übernommen wird.

Sowas gibt es auch im "richtigen" Leben. Ich bin mit der Gewohnheit groß geworden, es sei gutes Benehmen, beim Essen mit einem Löffel die unbenützte Hand auf den Tisch zu legen. Mein Vater aber tat das nicht, weil er es von seiner amerikanischen Mutter (die nicht wirklich seine Mutter war, sondern die zweite Frau seines Vaters) eben anders gelernt hatte. Da aber gleichzeitig das Urteil "das tut man nicht" in jeder Kultur ein apodiktisches ist, hat mich das eine Zeit lang irritiert, aber Irritation ist ja bekanntlich die Vorstufe zur Erkenntnis. zwinkern

In eine mehr oder weniger "Proletengegend" aufgewachsen, habe ich doch einiges neues lernen müssen, um nicht aus der Rolle zu fallen.

#112:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:40
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.


Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

#113:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:52
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

Dein post steht exemplarisch für verlogenen Humanismus

#114:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 22:01
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

Dein post steht exemplarisch für verlogenen Humanismus

Und deiner für Pseudo-Moralismus.

#115:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 22:21
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.



Gilt das auch fuer den Bau des Staudammes von Kaprun? Am Kopf kratzen

#116:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 00:26
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...]
Verlust für die Menschheit ist was anderes als Verlust für die Angehörigen.
Wen interessiert in 100 Jahr noch die zwei Tote beim Einsturz des Stadtarchivs in Köln?

Dein post steht exemplarisch für verlogenen Humanismus

Und deiner für Pseudo-Moralismus.


Ab mit deiner klugen Bemerkung in die Whataboutism-Mülltonne Sehr glücklich

#117:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 11:02
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Die „menschlichen Opfer“ wären heute auch ohne die Kirche nur modernder Staub; während Bau und Kumstwerke die Zeit überdauern.


Dumbhead. Du hast mal wieder keine Ahnung von den zivilisatorischen Implikationen der Materie.
Das verstehe ich leider nicht.

Tröste dich, ich auch nicht. Erstarre in Ehrfurcht vor so viel Gelehrsamkeit!

#118: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Autor: wolle BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 22:15
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Diese unverhältnismäßige „Trauer“ um ein Gebäude, lässt tief in die Seele unserer Gesellschaft blicken. Ein Steingebäude ruft mehr Emotionen hervor, füllt mehr Zeitungsseiten, führt zu mehr Spenden, als es die im Elend lebenden Menschen dieser Welt tun. ...
Innerhalb von 48 Stunden kamen für den Wiederaufbau von Notre-Dame 880 Millionen Euro an Spenden zusammen. Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kam im ganzen Jahr 2017 auf 1,6 Millionen Euro. Sea-Watch rettet übrigens Menschen vor dem Ertrinken. Notre-Dame kann man angucken. Und das scheint irgendwie wichtiger zu sein.

Der Brand von Notre-Dame zeigt einmal mehr: Es fehlt auf der Welt nicht an Geld, um denjenigen, die in Not sind, zu helfen. Es fehlt an Menschen, die bereit dazu sind. Es fehlt an Menschlichkeit.

https://www.fr.de/meinung/notre-dame-trauer-uebertrieben-12202153.html


Diese Leser-Meinung unterschreibe ich. bravo Coole Sache, das...
Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, seine Grund-Bedürfnisse müssen gesichert werden.
Stein hat keine Bedürfnisse, er verwittert und zerfällt, und braucht wertvolle Ressourcen zum sinnlosen Erhalt.

#119:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 22:18
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
Paris trauert um sein Wahrzeichen: die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Doch wofür steht der monumentale Sakralbau wirklich? Fakt ist, dass Notre-Dame aus einer Zeit stammt, in der Hunger, Krankheit und Armut das Leben vieler Europäer prägten. Gleichzeitig ließ die Kirche in den Jahren zwischen 1100 und 1250 allein in Paris und dessen Umland 1472 gotische Kirchen errichten und luxuriös ausstatten. Notre-Dame war eine davon.
...
Die Autorin kommt in ihrer Abschlussarbeit zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche im Mittelalter wie eine Firma handelte. Durch ein Überangebot an ihren Gütern, also Kirchen, habe sie versucht, ihren Marktanteil zu sichern und als Monopolist agiert. Welches Ausmaß die Aktivitäten hatten, verdeutlicht eine Aussage der Forscherin Jean Gimpel. Demnach wurde in dieser Zeit in Frankreich mehr Stein gehauen als im alten Ägypten während seiner ganzen Geschichte.
...
„Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir


Vielleicht war es sogar eine bewusste Strategie der Kirche, die Armut und Unwissenheit der Menschen zu verlängern.
Damit stärkte sie umgekehrt ihre Macht.

#120:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 22:40
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Kirche hat bisher nur Schädliches zustande gebracht.

Die Einschätzung, ihre Bauten beispielweise seien eine kulturelle Bereicherung, vernachlässigt, ja verschweigt alle menschlichen Opfer, die der religiösen Gigantomanie zugrunde lag/liegt.

Zitat:
Paris trauert um sein Wahrzeichen: die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Doch wofür steht der monumentale Sakralbau wirklich? Fakt ist, dass Notre-Dame aus einer Zeit stammt, in der Hunger, Krankheit und Armut das Leben vieler Europäer prägten. Gleichzeitig ließ die Kirche in den Jahren zwischen 1100 und 1250 allein in Paris und dessen Umland 1472 gotische Kirchen errichten und luxuriös ausstatten. Notre-Dame war eine davon.
...
Die Autorin kommt in ihrer Abschlussarbeit zu dem Ergebnis, dass die katholische Kirche im Mittelalter wie eine Firma handelte. Durch ein Überangebot an ihren Gütern, also Kirchen, habe sie versucht, ihren Marktanteil zu sichern und als Monopolist agiert. Welches Ausmaß die Aktivitäten hatten, verdeutlicht eine Aussage der Forscherin Jean Gimpel. Demnach wurde in dieser Zeit in Frankreich mehr Stein gehauen als im alten Ägypten während seiner ganzen Geschichte.
...
„Berücksichtigt man die schädlichen Faktoren, die eine solche Fehlallokation von Ressourcen hat, wird deutlich, dass der kirchliche Bauwahn das Mittelalter möglicherweise um Hunderte Jahre verlängert hat“, folgert Denning.

https://www.welt.de/wirtschaft/article192053871/Notre-Dame-So-teuer-war-der-Bauwahn-der-katholischen-Kirche.html?utm_source=pocket-newtab


fett von mir


Vielleicht war es sogar eine bewusste Strategie der Kirche, die Armut und Unwissenheit der Menschen zu verlängern.
Damit stärkte sie umgekehrt ihre Macht.

Zu meiner Zeit, muß ich ehrlich sagen, dass die Kirchenmänner arg hinterher waren, dass aus unsere Prologegend, begabte Kindern zu "Humaniora" gingen (sowas wie hier das Gymnasium).



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