beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du nicht bereit bist uns Deine praktischen Erfahrungen mitzuteilen, dann kannst Du auch nicht ueber anderer Leute praktische Erfahrungen mitreden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Als ob ich an irgendeinem Palaver über irgendwelche Schwänke aus deinem Leben überhaupt Interesse hätte. Über solche belanglosen Seichtigkeiten zu schwafeln würde mich mit großer Wahrscheinlichkeit nur langweilen und wäre abgesehen davon auch noch völlig Off-Topic. Aber davon abgesehen: Doch, können tue ich das. Ich wüsste gar nicht, wer oder was mich daran hindern sollte. Du musst dich nunmal nicht wundern, wenn das Zeug, das du freiwillig und ohne Not online von dir preisgibst, von wirklich jedem diskutiert wird, ob dir das nun in den Kram passt oder nicht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn Dich das nicht interessiert und Du das nicht ernsthaft diskutieren willst, dann brauchst Du auf meine postings auch nicht zu antworten. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du aber unbedingt meinst Deinen unqualifizierten Senf dazuzugeben muessen, dann darfst Du Dich nicht beschweren, wenn Du darauf 'ne Erwiderung kriegst. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Blöderweise heißt der Thread "Börse und wirtschaftliche Verwerfungen in schweren Zeiten" und nicht "beachbernies Leben und persönliche Lebenserfahrungen". Dass Letzteres in einem Thread über Ersteres nicht interessiert (übrigens genausowenig wie das Leben irgendeines anderen Users), ist nicht nur meine Privatmeinung, sondern allgemeiner rationaler Konsens - und übrigens demonstrierst du mit deiner Abweichung von diesem Konsens und der Forderung, andere User hätten dir entweder darin zu folgen oder das Posten zu unterlassen, ein weiteres Mal, dass du dein persönliches Leben für das ultimative Kriterium und den ultimativen Horizont allen Wissens und aller menschlicher Praxis hältst. Muss ich darauf hinweisen, dass das bis zum äußersten selbstverliebt ist?
Wann hätte ich mich jemals darüber beschwert, dass mir jemand zu irgendwas 'ne Erwiderung schreibt? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich bin halt mal an der Börse aktiv |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Als ob ich an irgendeinem Palaver über irgendwelche Schwänke aus deinem Leben überhaupt Interesse hätte. Über solche belanglosen Seichtigkeiten zu schwafeln würde mich mit großer Wahrscheinlichkeit nur langweilen und wäre abgesehen davon auch noch völlig Off-Topic. Aber davon abgesehen: Doch, können tue ich das. Ich wüsste gar nicht, wer oder was mich daran hindern sollte. Du musst dich nunmal nicht wundern, wenn das Zeug, das du freiwillig und ohne Not online von dir preisgibst, von wirklich jedem diskutiert wird, ob dir das nun in den Kram passt oder nicht. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ja und? Das ist ungefähr so interessant und relevant wie z.B. dass uwebus Ingenieur ist. Zumindest gibt es deinen Behauptungen und Argumenten in keiner Weise mehr Gewicht, als sie aus sich selbst heraus demonstrieren können. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Beachbernie, hör nicht auf diesen Möchtegern-Diogenes. Erzähl mir mehr aus deinem praktischen schwankreichen Leben. Wie öffnest Du eine Dose ohne Dosenöffner? Mit den Zähnen? Los Buddy, erzähl! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich glaube nicht, dass Tarvoc Dir antwortet, wenn Du ihn mit "beachbernie" anredest. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich hab ja auch Dich angeredet, mein praktisch veranlageberatender Börsenbernie. Und siehe da. Wenn man seinen Namen ruft, kommt er. Wo du schon da bist. Erzähl mal was Lustiges. Tarvoc ist immer so boring intellektuell, das ist nix für mich um kurz vor 6 in der Früh. Da schlaf ich ja ein. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Wenn mein Dosenöffner auf 1-Euro-Basis krank ist, dann muss ich die Dose halt selber aufmachen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dass uwebus Ingenieur ist, kann sehr wohl relevant sein, weil dadurch seine Auffassungen bezueglich Dingen, mit denen er konkret als Ingenieur arbeitet, mehr Gewicht erhalten als die von Leuten, die sich nicht mit diesen Dingen beschäftigen, ganz so wie Dr. Faucis Aeusserungen zu Corona mehr Gewicht haben als die Donald Trumps. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Selbstregulierung und "unsichtbare Hand" sind zwei verschiedene Konzepte. Eine "unsichtbare Hand" setzt voraus, dass die an jemand dran ist, der prinzipiell imstande ist zu wissen was er tut und einen eigenen Willen hat. Selbstregulierung ist ein kalter Prozess, der selbst nichts wissen und nichts wollen kann. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man sowas benutzt und bereit sein diesen Prozess zu steuern, wenn man ihn sich nutzbar macht, weil es eben keine "unsichtbare Hand" gibt, die das fuer einen tut. Deshalb hänge ich auch der sozialen Marktwirtschaft an und bin kein "Manchesterkapitalist" wie Adam Smith, der den Begriff einführte. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Adam Smith hat den Begriff "invisible hand" in dem Sinne gebraucht, dass man die nur machen lassen und ihr moeglichst nicht "ins Handwerk pfuschen" soll, dann ist alles am Besten geregelt. Dieser Auffassung bin ich ausdruecklich nicht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
@ Skeptiker
Adam Smith hat den Begriff "invisible hand" in dem Sinne gebraucht, dass man die nur machen lassen und ihr moeglichst nicht "ins Handwerk pfuschen" soll, dann ist alles am Besten geregelt. Dieser Auffassung bin ich ausdruecklich nicht. Ich verwende den Begriff "unsichtbare Hand" auch nicht, dieser Begriff wird mir nur von anderen Leuten gewissermassen als Strohhand aus nackter argumentiver Not heraus in den Mund gelegt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Zu meiner Auffassung der Geschichte und derzeitigen Realität von Kapital und Arbeit werde ich was schreiben, wenn ich etwas mehr Zeit habe. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Die Unfähigkeit zu begreifen, was in den letzten fast 2 Jahrhunderten mit ihrer schönen Theorie passiert ist, erklaert naemlich recht gut, weshalb die dogmatische Linke mittlerweile jede politische Relevanz eingebüßt hat und sich in blosser Theoretisiererei ohne Bezug zu Realität und Praxis verliert. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dabei nehme ich Leuten wie Dir durchaus ab, dass Du eine gerechtere, bessere Welt anstrebst. Nur sehe ich noch nicht einmal ansatzweise wie diese Ideen umsetzbar waeren. Vor der heutigen dogmatischen Linken braucht das "Grosskapital" gewiss keine Angst zu haben. Die hat so total den Bezug zur Realität verloren, dass man sie bezeichnenderweise gerade im Herzland des modernen Kapitalismus, in den USA, an Universitäten und Colleges nach Herzenslust herum "forschen" laesst. Man weiss wohl, aus der Richtung droht absolut keine Gefahr. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
....Das haben schon Viele versucht. Aber ich möchte dich dazu nur ermuntern.... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Genau, gerade die amerikanische Linke muss sich ganz besonders schnell ihre selbstverständlich zutiefst marxistischen (!!!) Zöpfe abschneiden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Dann moechte ich mich mal ermuntert fühlen und einen kurzen Abriss darueber geben wie die heutige Linke zu dem geworden ist, was sie nun mal ist und weshalb sie in die politische Bedeutungslosigkeit zu stürzen droht, wenn sie nicht in der Lage ist sich zu modernisieren. Ich moechte das hier einmal auf 3 Thesen beschränken, die sicher fuer sich allein nicht ausreichend sind, aber den Blick auf den historischen Kern der derzeitigen Krise linker Politik freilegen. Und ja, Du wirst meine Thesen als Ketzerei empfinden, was weder gewollt noch nicht gewollt, sondern unvermeidlich ist. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
These 1: Der Hauptgraben in unseren entwickelten kapitalistischen Gesellschaften verläuft laengst nicht mehr zwischen den Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. Dieser Graben ist zwar noch vorhanden aber laengst nicht mehr so relevant wie zu Zeiten eines Karl Marx. Er ist teilweise zugeschüttet und teilweise ausgefranst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es tatsaechlich einen unüberbrückbar erscheinenden Graben zwischen Kapital und Arbeit. Das hat Marx nicht erfunden ,sondern richtig beobachtet. Es gab eine kleine Oberschicht aus Kapitaleignern, die vom Ertrag ihres Kapitals lebten und eine überwältigend grosse Mehrheit von Lohnarbeitern, denen die Kapitaleigner ihre Bedingungen diktieren konnten und die als Folge davon ausgebeutet wurden und verelendeten. Deren Situation wurde erst richtig hoffnungslos, weil sie die archaischen sozialen Absicherungssystem der Agrargesellschaft, der sie zumeist ursprünglich entstammten, verloren hatten und die frühkapitalistische Gesellschaft noch keinen Ersatz geschaffen hatte. Buchstäbliches Verhungern war fuer diese Menschen eine reale Möglichkeit, schon in recht naher Zukunft, wenn sie krank wurde, ihren Arbeitsplatz verloren oder irgendwann nicht mehr konnten, weil sie alt wurden. Soziale Mobilität zwischen den beiden grossen Klassen der frühen Industriegesellschaft gab es praktisch nicht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ergo hatte die klassische Arbeiterklasse, die Industriearbeiterschaft, einschliesslich der ganz besonders deklassierten Minenarbeiter, nichts zu verlieren, war somit fuer radikale, revolutionäre Ideen besonders empfänglich und bildete die Basis fuer marxistische Parteien und Gruppen. Wenn man nichts zu verlieren hat und alles zu gewinnen, dann hat man auch vor dem Chaos einer gewaltsamen Revolution keine Angst mehr!
Diese "revolutionäre Reservearmee" existiert in den modernen Industriestaaten schon seit geraumer Zeit nicht mehr. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Zumindest in den meisten westlichen Industrieländern zählt der klassische Industriearbeiter laengst zum Buergertum und ist in beträchtlichem Umfang selbst zum "Kapitalisten" geworden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Er besitzt manchmal direkt Aktien an Unternehmen, z.B. aus Belegschaftsaktien oder indirekt in Form von aktienbasierten Renten- oder Lebensversicherung oder Fondssparplaenen. Viele besitzen auch Immobilien, in denen sie leben oder die sie vermieten und als Teil ihrer Altersversorgung ansehen. Diese Arbeiterklasse hat im Gegensatz zu frueher recht viel zu verlieren, ausser ihrem Anteil am Produktivkapital auch ihre mancherorts weitreichende soziale Absicherung, die vom Weiterbestand des Wirtschaftssystems abhängig ist. Diese Menschen sind nicht mehr im marxistischen Sinne revolutionär und radikalisiertbar, sondern vor allem auf Sicherung ihrer Besitzstände bedacht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Noch eines hat sich gewandelt seit Marxens Zeiten. Es sind nicht mehr so sehr die Kapitalbesitzer, die die Wirtschaft lenken, sondern eine neuartige Managerkaste, die im Auftrag der Kapitalbesitzer Firmen lenken, Investitionsentscheidungen treffen und sich dabei oft in der Position sehen ihresgleichen zu kontrollieren. |
Zitat: |
Wie der Kapitalist zunächst entbunden wird von der Handarbeit, sobald sein Kapital jene Minimalgröße erreicht hat, womit die eigentlich kapitalistische Produktion erst beginnt, so tritt er jetzt die Funktion unmittelbarer und fortwährender Beaufsichtigung der einzelnen Arbeiter und Arbeitergruppen selbst wieder ab an eine besondre Sorte von Lohnarbeitern. Wie eine Armee militärischer, bedarf eine unter dem Kommando desselben Kapitals zusammenwirkende Arbeitermasse industrieller Oberoffiziere (Dirigenten, managers) und Unteroffiziere (Arbeitsaufseher, foremen, overlookers, contre-maîtres), die während des Arbeitsprozesses im Namen des Kapitals kommandieren.
Das Kapital, Bd. 1, S. 416 Link |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
These 2: Der revolutionären Arbeiterbewegung sind die Arbeiter abhanden gekommen und sie ist zu einer ueberwiegend universitären Veranstaltung degeneriert!
Marxismus findet in der westlichen Welt heutzutage ueberwiegend in staatlichen Bildungseinrichtung und nicht mehr in Industriebetrieben statt. Aus den bereits geschilderten Gründen eignet sich die klassische Basis marxistischer Gruppen, die Industriearbeiterschaft nicht mehr als "revolutionäre Masse". Diese fuer sie recht bittere und aus Sicht von Aussenstehenden recht lustige Erfahrung mussten z.B. die marxistischen 68ger in Deutschland machen. So sehr man auch agitierte, der "starke Arm" hatte einfach keinen Bock darauf "alle Räder stillstehen" zu lassen. War auch kein Wunder, die waren zu grossen Teilen mehr oder weniger wohlhabende Besitzbürger geworden, die Einiges zu verlieren hatten. Also musste sich die "revolutionäre Arbeiterbewegung" an den Universitäten nach Ersatz umschauen und fand diesen Ersatz zunaechst in den weniger entwickelten Regionen, in der sogenannten dritte Welt. Dort herrschten vielerorts noch frühkapitalistische und mancherorts auch noch altertümlich feudale Zustaende und somit gab es noch eine revolutionstaugliche verelendete und ausgebeutete Masse. Zur Freude unserer mittlerweile in "wissenschaftlichen Marxismus" promovierenden universitären Revoluzzer sprossen zeitweise marxistische revolutionäre Bewegungen ueberall in Asien, Afrika und Südamerika wie Pilze aus dem Boden und man liess fleissig die "internationale Solidarität" hochleben und war voller Hoffnung, dass das doch noch was wird mit der erträumten "proletarischen Weltrevolution". Man setzte nun darauf, dass erfolgreiche Revolutionen in der 3.Welt frueher oder spaeter und vor allem "zwangsläufig" dem Kapitalismus auch bei sich zu Hause den Garaus machen wuerden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Und wieder täuschte man sich. Spaetestens mit dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus begann marxistische Ideologie auch in der 3.Welt an Atrraktivitaet zu verlieren, weil nun mehr klar war, dass der Weg zum Wohlstand ein marktwirtschaftlich-kapitalistischer ist und dass marxistische Theorie im Gegensatz dazu zu Mangel und Armut fuehrt. Dazu kam noch, dass man ihn vielen Laendern der 3. Welt sehr abschreckende Erfahrungen mit dort zeitweise etablierten marxistischen Experimenten gemacht hatte. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
In der Folge stellten die meisten marxistisch-revolutionaeren Bewegungen den Kampf von selber ein, wurden militärisch besiegt und vernichtet oder entwickelten sich weg von marxistischer Theorie und Rhetorik. Dort wo es auch heute noch radikalisierte, verelendete und ausgebeutete Massen gibt, kristallisieren die sich politisch nicht mehr in marxistisch-revolutionaeren Bewegungen, sondern in islamistisch-dschihadistischen Organisationen, fern jeder linken Politik. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
These 3: Die Hauptbruchlinie in unseren Gesellschaften verläuft nicht zwischen Kapital und Arbeit und laesst sich auch nicht mehr darauf zurückführen, sondern zwischen egalitärem und antiegalitärem Denken quer durch alle Klassen!
Wobei ich die egalitaere Seite als progressiv und links ansehe und die antiegalitäre als regressiv und rechts. Links sein heisst demgemäß fuer mich allen Menschen, qua Geburt den gleichen Wert zuzumessen und gleiche Rechte und Pflichten zuzusprechen. Auf der rechten Seite finden wir alle diejenigen, die dies nicht tun, die Rassisten, die Elitären jeglicher Provenienz, sowie die Nationalisten und radikalen Religiösen! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Besonders deutlich wird dies heutzutage in den USA. Viel zuviel Linke haben dort noch nicht begriffen, dass die alten Freund- und Feindbilder untauglich geworden sind und dass Milliardäre wie Warren Buffett, Bill Gates, Georges Soros oder Howard Schultz linker Politik viel naeher stehen als viele klassische Industriearbeiter, ... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
... die sich mit MAGA-Muetze und amerikanischer Fahne von Donald Trump erhoffen, dass der ihnen ihre per Geburt als Amerikaner erworbenen "natürlichen" Privilegien vor lästiger Konkurrenz aus Südamerika schützt und ihnen eine moeglichst hohe Mauer an der Südgrenze baut. Deshalb glauben sie sie müssten den irregeleiteten proletarischen Trumpwaehlern nur gut zureden um sie zurückzugewinnen und misstrauen andererseits den "Grosskapitalisten", die sich oft sehr eindeutig gegen Trump und den Antiegaltarismus seiner Bewegung stellen. Diese Narren haben nichts begriffen! |
Zitat: |
Trump-Wähler verdienen überdurchschnittlich
Der typische Trump-Wähler ist eher Mittelklasse als Arbeiterklasse. Er verdient überdurchschnittlich, ist überdurchschnittlich gebildet. Und weiß. Kurz: Er gehört in den USA zur privilegierten Klasse. Es geht ihm im Vergleich zu Millionen anderen gut. Und trotzdem ist er wütend. Trotzdem hat er große Angst vor dem Absturz. Der Pessimismus ist es, der die Trump-Anhänger verbindet. Kaum mehr einer glaubt an den amerikanischen Traum. https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-wer-trump-wirklich-waehlt-1.2996402-2 Mitglieder der Mittelklasse mit einem Jahreseinkommen zwischen 50.000 und 100.000 Dollar mögen Trump sogar öfter als der Durchschnittsamerikaner (29 zu 27 Prozent). Das spricht wenn eher für die These, dass die abstiegsbedrohte Mittelschicht dem Populisten zugeneigt ist, oder diejenigen ihre (bisherigen) gesellschaftlichen Privilegien bedroht sehen. https://yougov.de/news/2016/11/09/die-trump-unterstutzer-den-usa-leben-einem-rechten/ |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dummerweise hat die amerikanische Rechte bereits begriffen wo die eigentliche Front verläuft und ein mächtiges Bündnis geschmiedet. Zunaechst verbanden sich in den 80ger Jahren der alte amerikanische Geldadel und die rechten Evangelikalen zu dem Bündnis, das Ronald Reagan ins Weisse Haus spülte und jetzt gesellte sich dazu noch ein rassistischer, in Teilen sogar stark antisemitischer Block, und ergänzt die politische Basis Donald Trumps! Die sind vor allem von Trumps "ökonomischen Nationalismus" angetan, der ihnen ihre als geborenen Amerikanern zustehenden Privilegien garantiert und gegenueber allen Aussenstehenden zu verteidigen verspricht. Mit egalitären Ideen koennen die nichts anfangen und sie sind somit fuer die politische Linke verloren. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Fuer die amerikanische Linke sehe ich dabei nur eine Zukunft, wenn es gelingt der von mir beschriebenen mächtigen rechten Allianz eine "linke Allianz" entgegenzusetzen, der selbstverstaendlich auch reiche und superreiche progressive Kapitalisten genauso angehören muessen wie linke Evangelikale, allen sonstigen Unterschieden zum Trotz. Anders wird sich der Trumpismus nicht mehr besiegen lassen! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....und dazu ist es notwendig die alten marxistischen Zöpfe abzuscheiden, überholte Klassenkampfrhetorik einzustellen, politisch korrekter Seminarradikalität abzuschwoeren und sich auf den wirklichen Kampf unserer Zeit zu konzentrieren, auch in Europa, wo populistische Bewegungen erstarken, die genauso die traditionellen Klassengrenzen bereits durchbrochen haben! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Bei den USA handelt es sich auch laengst nicht mehr um eine parlamentarische Demokratie, die diesen Namen verdient (so es denn jemals eine gewesen waere) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Watt watt watt...? "Revolutionäre Reservearmee"? Was soll das sein und wo hat beachbernie diesen Fisch aufgeschnappt?? Meint er "industrielle Reservearmee"? Oder vermischen sich da völlig verschiedene Konzepte in einem großen Topf zu einer Art... Soße? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, beachbernie vermischt zwei verschiedene Dinge, die ihm beide nicht so klar sind. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
1. Dass ich davon sprach, dass die klassische Arbeiterklasse aus verelendeten Industriearbeitern so nicht mehr existiert und deshalb dem Marxismus nicht mehr als revolutionäres Subjekt zur Verfügung steht, bedeutet natuerlich nicht, dass es deshalb keine Ausbeutung und keine sozial deklassierte Schichten mehr gibt. Heute stehen laengst nicht mehr die Industriearbeiter am unteren Ende der Skala, sondern die sind, nicht zuletzt dank gewerkschaftlicher Organisation, wohlhabend geworden, zumindest in den meisten westlichen Industrieländern. Unten steht bei uns eine diffuse Unterklasse aus sehr unterschiedlichen Gruppen, vor allem das, was man gemeinhin als "Prekariat" zusammenfasst. Der Name ähnelt nicht ganz zufällig stark Marxens "Proletariat", weil viele Neomarxisten ihre reevolutionaeren Hoffnungen auf diese neue "verelendete und ausgebeutete Klasse" setzen. Dazu zählen z.B. Wander- und Saisonarbeiter, andere nicht durchgängig festangestellte Arbeiter, Leute, die z.T sehr lange im Schwebezustand zwischen erfolgreicher Ausbildung und erster Festanstellung festzitzen und sich mit Gelegenheitsarbeit und "Praktika" durchschlagen oder Komplettaussteiger, die feste Arbeitsverhältnisse mit sozialer Absicherung erst gar nicht als erstrebenswert ansehen. D
Diese Menschen koennen allerdings aus vielerlei Gründen keinen Ersatz fuer die dem Marxismus verlorengegangene "revolutionäre Reservearmee" bilden. Sie sind nicht so zahlreich wie frueher die klassische Arbeiterklasse, sie sind zumindest in der Summe auch nicht so verelendet und hoffnungslos wie Marxens Proleten, weil sie zum Einen zwar in dauernder sozialer Unsicherheit aber doch relativ komfortabel existieren koennen und fuer viele ist absehbar, dass ihre derzeitigen prekären Verhaeltnisse doch nur Uebergangsstation zu einer gesicherten buergelichen Existenz sind. Wieder andere sind erst gar nicht auf das Einkommen aus ihren prekären Arbeitsverhältnissen angewiesen, weil sie z.B. noch andere Einkommen haben oder einen Partner, der den Hauptteil des Familieneinkommens erwirtschaftet. Hinzu kommt noch, dass die prekären räumlich und zeitlich Äußert flexibel sind (sein muessen) und nicht so einfach feste zwischenmenschliche Strukturen im Arbeitsbereich aufbauen koennen. Dies bedeutet, dass sie nur sehr schwer organisierter sind. Frag nur mal Gewerkschafter, die versuchen solche Leute gewerkschaftlich zu organisieren. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Somit steht fest, dass dem revolutionären Marxismus heute jede echte Machtgrundlage fehlt und ihm damit auch jede Machtperspektive verloren gegangen ist. Vor allem nachdem sich die zeitweise grossen Hoffnungen in die Arbeiterschaft der dritten Welt zerschlagen haben. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
2. Nirgends habe ich vorgeschlagen "die Arbeiterklasse durch linke Milliardäre zu ersetzen". Ich behaupte lediglich, dass es zu einem Bündnis linker fortschrittlicher Kräfte mit fortschrittlichen Reichen und Superreichen keinerlei realistische Alternative gibt, wenn man den Ansturm rechter Antiegalitärer noch abwehren will, vor allem in den USA! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
3. Wie kommst Du eigentlich darauf, dass die faschistoiden islamistisch-dschihadistischen Bewegungen nicht revolutionär waeren? Die wollen in ihrem Wirkungsbereich die bestehenden Verhältnisse umstürzen und durch ihren verschissenen Gottesstaat ersetzen, den ich fuer noch viel weniger erstrebenswert halte wie die "Diktatur des Proletariats" derjenigen, die glauben aus der Revolution eine Wissenschaft machen zu koennen. Die frommen Zottelbaerte erfuellen zweifelsfrei die Lehrbuchdefinition von "revolutionär". |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
4. Natuerlich gaebe es auch unter H. Clinton keine linke Politik in den USA, genausowenig wie man sowas von einem Präsidenten Biden erwarten koennte. Bei den USA handelt es sich auch laengst nicht mehr um eine parlamentarische Demokratie, die diesen Namen verdient (so es denn jemals eine gewesen waere), sondern um eine Oligarchie in parlamentarisch-demokratischem Gewand. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Da es aber keine realistische wirklich linke Alternative gibt und wohl so schnell auch nicht geben wird (Auch ein Bernie Sanders haette erst noch beweisen muessen, dass er als Praesident eine wirklich andere Politik macht!), bleibt nichts weiter übrig als diejenigen Kraefte zu unterstützen, die die in Teilbereichen errungenen echten Fortschritte in den USA wenigstens erhalten. Das rechte Rollback hat naemlich nicht nur begonnen, sondern ist in vollem Gange. Z.B. stehen mühsam erstrittene Frauenrechte wieder unter verstaerktem Beschuss. Das Abtreibungsrecht steht vielerorts in den USA nur noch auf dem Papier und die mit Hochdruck betriebene Installierung von rechten Bundesrichtern dient nicht zuletzt dazu den alten Status Qou der Kriminalisierung von Abtreibung wiederherzustellen. Aehnliches droht auch den Rechten sexueller Minderheiten, die in den letzten Jahrzehnten erkämpft wurden.
Wer hier wenigstens das bereits Bestehende sichern will, der muss Trump und seine Bande loswerden und zwar recht schnell, sonst gehen nicht nur diese Dinge verloren, sondern die USA drohen entweder zu einem offen faschistischen Staat umgebaut zu werden oder sie degenerieren zu einem "failed State", den irgendwelche regionalen "warlords" mit ihren bis an Zähne bewaffneten Milizen unter sich aufteilen. Der derzeitige Frontalangriff auf Zivilgesellschaft und demokratische Institutionen muss jedenfalls gestoppt werden bevor die Folgen nicht mehr umkehrbar sind. Ich beginne aber zunehmend zu bezweifeln, dass die amerikanische Linke das noch schaffen kann, zu sehr hat man die Machtperspektive aus den Augen verloren und übt sich in nutzlosem moralischen Rigorismus. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Alles in allem steht mein Abgesang auf den Marxismus. Er hat historisch versagt. In fast 200 Jahren ist es den marxistischen Theoretikern nicht gelungen eine nachhaltig funktionierende realistische Alternative zum marktwirtschaftlich-kapitalistischen Wirtschaftssystem zu schaffen und es ist kaum noch jemand bereit noch mal fast 200 Jahren darauf zu warten. Die Marxisten hatten ihr Chance und sie nicht genutzt. Die Zukunft der Linken liegt jedenfalls nicht im revolutionären Umsturz des kapitalistischen Systems, sondern in dessen evolutionären Verbesserung, in der Eliminierung der Schwächen des derzeitigen Wirtschaftssystems, ohne seine Stärken zu zerstören oder zu stark zu beschädigen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
@ Skeptiker
Ich sehe schon....die Hoffnung stirbt zuletzt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ob der Sozialismus "eine faire Chance" hatte oder nicht ist uebrigens voellig wuppe. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Geschichte ist keine Fairplay-Veranstaltung, bei der der Schiedsrichter irgendwann pfeift und Elfmeter gibt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Die Gesellschaft hat sich nun mal grundlegend geändert, seit Karl Marx seine Texte verfasst hat und die Linke wird sich auch verändern muessen oder als politische Kraft irrelevant werden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Tatsache ist, dass marxistische Ideologie endgültig gescheitert ist, spaetestens seit 1990 ist das sonnenklar. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das magst Du persoenlich als "unfair" empfinden, das ändert aber nichts daran. Es wird keine neue Chance geben. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Eine gerechtere Gesellschaft ist sehr wohl moeglich und diese Möglichkeit darf man nicht aus den Augen verlieren, aber die wird ganz grundlegend anders aussehen als Marxisten sie sich vorstellen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten merke ich, dass Du viel zu sehr in Deiner Ideologie gefangen bist um die Verhaeltnisse im 21.Jahrhundert nüchtern zu analysieren. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Z.B. bist Du nicht in der Lage den Begriff "Revolution" im eigentlichen Wortsinn zu verstehen und wie die marxistische Theorie den Begriff definiert ist voellig irrelevant. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Deren Definitionshoheit endet an der Ausgangstür des Seminarraums, so wie ganz allgemein marxistische Definitionen, Lehrsätze und Schlussfolgerungen zur Beschreibung der Realität des 21. Jahrhunderts untauglich sind |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
und ich mir die nicht aufdrücken lasse. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich bin da schon weiter... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Nun, ich habe meine Auffassung jetzt mal etwas ausführlicher dargelegt und die Prämissen benannt, nach denen ich politisch handele. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten: Agree to disagree. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Kommunisten sind fuer mich als im Kern egalitär weiterhin potentielle Verbündete im Kampf um ein besseres und gerechteres Wirtschaftssystem, |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
aber man darf denen um Gottes Willen |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
nie die Möglichkeit/Macht geben mit ihrer voellig eingestaubten Ideologie ganze Volkswirtschaften zu ruinieren |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
die sind als Fachleute fuer's Soziale durchaus nützlich, |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
aber vom Wirtschaftsministerium muss man die unbedingt fernhalten. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde