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Ethik-Preis für Paola Cavalieri und Peter Singer
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1639111) Verfasst am: 18.05.2011, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Auf irgendwelchen Kriterien müssen wir die Ethik ja basieren.
Warum? Warum müssen wir etwas begründen, das wir schon haben?

Ethik ist ja so definiert, daß sie reflektiert ist. Unreflektierte Moral ("mei, des war scho immer so") wird von kritisch-aufgeklärten Menschen nicht akzeptiert.

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Unsere Ethik hat sich, genau wie beispielsweise unser Augenlicht, im Laufe der Evolution gebildet, weil sie offensichtlich für den Fortbestand unserer Spezies nützlich war. Mir persönlich reicht das als "Legitimation". ...

Es haben sich aber viele, teils widersprüchliche Moralsysteme gebildet, von denen auch Du sicher einiges ablehnst. Manches war auch früher nützlich, ist heute aber schädlich. Unsere Interessen haben sich geändert. Und wir kennen heute Zusammenhänge, die uns die Folgen bestimmter Moralsyteme besser erkennen lassen. Undsoweiter.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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M.S.Salomon
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Anmeldungsdatum: 15.09.2003
Beiträge: 389

Beitrag(#1639116) Verfasst am: 18.05.2011, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Im vorliegenden Fall sind das konkret zwei Stellen, die dieses "Gefühl" bei mir auslösten:

Zitat:
Leider existierte damals noch keine Giordano-Bruno-Stiftung, die dem hätte entgegenwirken können.


Das hört sich für mich so an, als wenn die Diskussion ganz anders verlaufen wäre, wenn es die GBS (und ihren Sprecher) damals schon gegeben hätte. Als wenn es keine Rufmord-Gegner gegeben hätte bzw. eine inhaltliche Aufklärung nur über die einzig wahre und kampagnenfähige säkulare Organisation in diesem Land laufen könnte. Für mich steckt da implizit eine Anmaßung drin.


Die Rufmordkampagne hätte es natürlich gegeben, aber es hätte eben auch stärkere Gegenwehr gegeben. Das Problem damals war, dass es zwar kritische Gegenstimmen gab, dass die kritischen Einwände jedoch von Einzelpersonen kamen. Heute sind in der gbs einige der bekanntesten deutschen Philosophen versammelt, sie können schnell reagieren und gemeinsam auftreten - wie in dem Gutachten der gbs-Ethikkommission zur PID. Das gibt der Sache größeres Gewicht - zumal wir mittlerweile auch über gute mediale Kontakte verfügen. Ich sehe darin keine Anmaßung. Eine Anmaßung wäre es gewesen, hätte ich behauptet, dass wir die mediale Schlacht gewonnen hätten. Dessen können wir uns auch heute nicht sicher sein. Die Vergabe des Preises ist insofern noch immer ein waghalsiges Unternehmen. Ich bin gespannt, wie das ausgeht...


Zitat:
Zitat:
Leider ist es so, dass viele Vordenker der Menschheit in ihrer Zeit nicht geachtet, sondern geächtet wurden. Peter Singer ist da in guter Gesellschaft.


Diese Phrase begegnet einem analog im pseudowissenschaftlichen Kontext ständig. Zuletzt erst wieder hier:
Zitat:
Außerdem sieht man an diesem Fall, wie engstirnig, doch die Wissenschaft allgemein ist – das gleiche Problem hatte Einstein aber auch, als er seine Theorie schrieb.


Nicht, dass dein Zitat faktisch "falsch" wäre. Es ist aber argumentativ völlig überflüssig bzw. nicht "sauber".


Das sehe ich anders. Wenn schwerwiegende Anschuldigungen erhoben und Gelehrte in der Öffentlichkeit verunglimpft werden, denken die meisten Menschen leider opportunistisch: "Da wird schon was dran sein!" Manche Ethiklehrer bringen deshalb (wie ich aus Erfahrung weiß) ihren Schülern noch immer bei, dass Peter Singer jener Unmensch sei, der Behinderte/Säuglinge aus Kostengründen zum Töten freigibt. Daher ist es notwendig, darauf hinzuweisen, dass solche Anschuldigungen falsch sind, weil sie einer kritischen Prüfung nicht standhalten. Und es ist in diesem Zusammenhang auch wichtig, den Leuten bewusst zu machen, dass viele große Denker, die wir heute achten, in ihrer Zeit geächtet wurden (Dies ist ja leider ein sehr allgemeines Phänomen der Geistesgeschichte, man denke nur an Sokrates, Bruno Spinoza, La Mettrie oder Feuerbach). Ich meine, dass im Falle Peter Singer gegenwärtig ähnliche Mechanismen arbeiten. Deshalb ist es m.E. argumentativ wichtig (nicht überflüssig), auf diesen Sachverhalt hinzuweisen.

Dass andere diese Argumentationsfigur benutzen, um irgendeinen Quark zu rechtfertigen, macht sie m.E. nicht "unsauber". Unsauber wird die Argumentation nur, wenn der in ihr bemühte Vergleich nicht stimmt. So sollte man Leute, die kritisiert wurden, weil sie ihrer Zeit voraus waren, nicht heranziehen, um Leute zu decken, die ihrer Zeit hoffnungslos hinterher hinken. Vielmehr sollte man versuchen, das eine von dem anderen zu unterscheiden - so schwierig das im Einzelfall auch immer sein mag...
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als einen glücklichen Menschen vorstellen."
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#1639127) Verfasst am: 18.05.2011, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Das Prinzip der gutwilligen Interpretation finde ich richtig, (hat aber dann mit der Person des Autors weniger zu tun).

Step hat eigentlich alles schon dazu gesagt. Die Sache ist die, dass Verwandtschaft und 'Teilen von Evolutionsgeschichte seit Jahrmillionen' keine ethisch relevanten Kriterien sind nach den Ethiken von Singer und Cavalieri.

Daraus mögen zwar nun Indizien für ethisch relevante Kriterien ableitbar sein, aber das ist sekundär und wurde vor allem in der Pressemitteilung nicht erwähnt.

Ich weiß nicht, wie ich die Pressemitteilung gutwilliger lesen kann. Dort fehlt schlicht das Wesentliche: die ethisch relevanten Kriterien.

Ich glaube, es ist nicht böswillig interpretiert, wenn ich aus den Aussagen dort folgere: Wesen gegenüber, mit denen wir nicht eine Evolutionsgeschichte seit Jahrmillionen teilen, müssen wir weniger verantwortungsvoll sein als gegenüber denen, mit denen wir die teilen.

(Und dann finde ich übrigens, dass die Bezeichnung "größenwahnsinnig" in dem Zusammenhang dort ziemlich arrogant rüberkommt.)

(Und ja, eigentlich ging es mir auch zusätzlich noch um etwas anderes, die "Gemeinschaft der Gleichen", s.o.)
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#1640956) Verfasst am: 24.05.2011, 03:49    Titel: Re: Ethik-Preis für Paola Cavalieri und Peter Singer Antworten mit Zitat

Nun gut. Müssen wir das jetzt, weil es 'irgendwie der guten Sache dient', hinten runter fallen lassen, obgleich die Argumente von Vorneherein fehlerhaft sind?

Ich meine nicht.

Es gibt (so denke ich) gar keine 'gute Sache', es gibt nur schlechte und gute Argumente. Und wenn es verboten ist, schlechte Argumente auch 'schlecht' nennen zu dürfen, aus irgend einer falsch verstandenen Solidarität heraus, dann ist alles für den Arsch. Meine ich.

Norm hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es nur ungeschickt formuliert, aber es liest sich wie ein Versuch sich mit fremden Lorbeeren zu schmücken. Autsch

Das ist völlig korrekt analysiert. (Meine ich).

Betrachten wir dazu das oben verlinkte PDF. Das dort als am Wichtigsten Angenommene wird zuerst erwähnt, (Verwandschaftsverhältnisse), das weniger Wichtige weiter hinten, nur als unwesentlicher Anhang, (die Ethik und das Projekt von Singer und Cavalieri).

Obgleich ich sowohl die Ethik von Singer als auch die Ethik von Cavalieri letztlich nicht überzeugend finde, finde ich es dennoch höchst merkwürdig, diese Ethiken hier als Mittel zum Zweck zu verwenden - für eine mE argumentativ fehlerhafte Agenda.

Ich will's mal ganz böse sagen: das ist letztlich nicht anders, als wenn die katholische Kirche Singer und Cavalieri für das GAP geehrt hätte. Spielt wohl gar keine Rolle, wie deren Ethiken begründet sind, die Ethiken (und deren Begründungen und Auswirkungen) spielen schlicht keine Rolle für den Ethikpreis, eine Rolle spielt nur die eigene Ansicht, die man unpassend aufpropft, missionarisch verbreiten will.

Von Seiten der GBS ist das hier: "wir sind nicht die Krone der Schöpfung - und Evolution und evolutionäre Verwandtschaft ist irgendwie total ethisch wichtig", von der (hypothetischen) Seite der katholischen Kirche wäre es: "wir müssen die Schöpfung bewahren". Wäre gleichermaßen von beiden Seiten instrumentalisiert, das machte keinen Unterschied.

Aber gut: ich bin böse, gemein, hinterhältig, bösartig und so, diene nicht der gemeinsamen Sache, kann kein Auge zudrücken und überhaupt will ich nur provozieren, bin ein Nestbeschmutzer.

So einfach ist das: wenn der andere böse ist und böse Absichten hat, dann muss man sich auch nicht damit beschäftigen.

Ich wäre froh, wenn ich auch so einfach denken könnte.
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M.S.Salomon
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Beitrag(#1640993) Verfasst am: 24.05.2011, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, ich bin sicherlich der Letzte, der Menschen nach dem Kriterium Gut/Böse einordnet, siehe:
http://www.schmidt-salomon.de/jvgub/home1.htm

Und auf das ethische Prinzip der gleichen Berücksichtigung gleichrangiger Interessen bin ich schon im "Manifest des evolutionären Humanismus" eingegangen, zuletzt auch in "Leibniz war kein Butterkeks - Den großen und kleinen Fragen der Philosophie auf der Spur", http://www.leibniz-war-kein-butterkeks.de/

Warum also hat die Broschüre "Bruder Schimpanse, Schwester Bonobo" einen anderen Schwerpunkt? Nun, es ging uns hier vorrangig um einen der wesentlichen Gründe für den Speziesismus, nämlich jene "Barriere im Kopf", die Richard Dawkins (im Sammelband "Menschenrechte für Menschenaffen") im "diskontinuierlichen Denken" identifizierte (Ignoranz gegenüber dem evolutionären Gradualismus). In diesem Zusammenhang gehen wir in unserer Kampagne durchaus über das GAP hinaus, indem wir fordern, Schimpansen und Bonobos den Gattungsnamen "Homo" zuzuweisen. (In diesem Jahr wird es dazu auch eine wissenschaftliche Initiative zur zoologischen Neuklassifikation geben.)

Was die ethischen Forderungen des GAP betrifft, so soll es dazu in Bälde eine Anfrage im Deutschen Bundestag geben. Es ist also ganz gewiss nicht so, dass sich die gbs hier bloß mit "fremden Federn schmückt". Wir unternehmen einiges, um das (in letzterer Zeit leider etwas in Vergessenheit geratene) Great Ape Project zu unterstützen...
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L.E.N.
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Beitrag(#1641016) Verfasst am: 24.05.2011, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

oT?

ich bewerte die preisvergaben positiv, obwohl ich Singers schlussfolgerungen aus den richtigen beobachtungen nicht komplett teile, was aber womöglich aus unvollständigen oder falschen/ falsch widergegebenen informationen herrührt (siehe baby-mord behauptung).
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Norm
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Beitrag(#1641049) Verfasst am: 24.05.2011, 12:33    Titel: Re: Ethik-Preis für Paola Cavalieri und Peter Singer Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Norm hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es nur ungeschickt formuliert, aber es liest sich wie ein Versuch sich mit fremden Lorbeeren zu schmücken. Autsch

Das ist völlig korrekt analysiert. (Meine ich).

Na ich hab das aber nur auf einen konkreten Satz bezogen, bei dem die Formulierung suggeriert hat, die Arbeit der Preisträger würde auf MSS Theorie basieren.
Dass die Ehrung ebensogut von Seiten der Kirche hätte stattfinden können sehe ich nicht so. Für die ist Singer doch ein rotes Tuch und der Mensch die Krone der Schöpfung. Dass so eine Ehrung auch Aufmerksamkeit für den verleihenden Verein abwirft, das sogar ein Grund sein kann, finde ich völlig normal und akzeptabel, auch wenn ich nicht unterstellen möchte, dass die Ehrung hier nur zur Eigenwerbung stattgefunden habe, davon gehe ich nicht aus. Mensch muss sich nur mal hier im FGH umgucken, wie auf Tierrechtsthemen angefangen beim Vegetarismus reagiert wird, um zu sehen, dass das Aufgreifen solcher Themen auch so einige Leute aus der säkularen Szene vergrault, also nicht unbedingt als Werbung taugt. Ich finde es gut, dass der GBS sich u.a. mit der Preisverleihung dennoch dafür einsetzt.
Es wäre nur überdenkenswert, wie der eigene Bezug zur Sache dargestellt wird, übrigens auch im eigene Interesse, da plump eingebaute Eigenwerbung leicht lächerlich wirken kann.
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M.S.Salomon
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Beiträge: 389

Beitrag(#1641060) Verfasst am: 24.05.2011, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Na ich hab das aber nur auf einen konkreten Satz bezogen, bei dem die Formulierung suggeriert hat, die Arbeit der Preisträger würde auf MSS Theorie basieren.


Also, auf eine solche Deutungsmöglichkeit wäre ich beim besten Willen nicht gekommen: Der Satz in der PM (wie in der Broschüre) erklärt doch nur (bitte genau lesen!), warum WIR - als Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus - das GAP "unterstützen". Wie auch könnte das Great Ape Project, das 1993 ins Leben gerufen wurde, auf der Arbeit einer Stiftung basieren, die erst 2004 gegründet wurde?!

Allenfalls möglich wäre es, dass Julian Huxleys Konzept des "evolutionären Humanismus" aus den 1960er Jahren einen gewissen Einfluss auf das Denken Singers hatte. Vielleicht werde ich ihn das einmal fragen. Immerhin war Julian Huxley ja nicht nur Menschenrechtler (1. Generaldirektor der UNESCO, Präsident des Gründungskongresses der IHEU). sondern setzte sich auch für die Belange nichtmenschlicher Tiere ein (u.a. geht auf seine Initiative die Gründung des WWF zurück...)

Mit "meiner" Theorie hat das aber selbstverständlich gar nichts zu tun... Ich frage mich ernsthaft, warum mir im FGH andauernd (ist in anderen Threads ja nicht viel anders) solch komische Dinge unterstellt werden. Glaubt ihr denn wirklich, dass man notwendigerweise größenwahnsinnig wird, nur weil man in ein paar lächerlichen Talksendungen mitgewirkt hat? Phhhhh...
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1641066) Verfasst am: 24.05.2011, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich ernsthaft, warum mir im FGH andauernd (ist in anderen Threads ja nicht viel anders) solch komische Dinge unterstellt werden.

Einer der großen Philosophen unserer Zeit, Al Bundy, hat einmal sinngemäß gesagt:
"Es gibt nur drei Dinge, für die sich unsere Jugend noch begeistern lässt

1. wenn sich Mädchen ausziehen
2. Krach, Feuer und Explosionen
3. die Chance, sich Autoritäten zu widersetzen"

Hier liegt augenscheinlich eine Variante von Nr. 3 vor.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1641073) Verfasst am: 24.05.2011, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Glaubt ihr denn wirklich, dass man notwendigerweise größenwahnsinnig wird, nur weil man in ein paar lächerlichen Talksendungen mitgewirkt hat? Phhhhh...

Nein.Schulterzucken
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



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Beitrag(#1641074) Verfasst am: 24.05.2011, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich ernsthaft, warum mir im FGH andauernd (ist in anderen Threads ja nicht viel anders) solch komische Dinge unterstellt werden.


3. die Chance, sich Autoritäten zu widersetzen"


Hä? Autorität? Verwundert

Quatsch! Ich glaub ja das liegt vorrangig gar nicht an MSS, sondern an der Art, wie er in den Talkshows und Interviews immer betitelt/vorgestellt wird. Nämlich als "der oberste Atheist" oder ähnlich. Und da gehen Atheisten, die da vor dem Fernseher sitzen und sich das anschauen, eben sofort immer auf ihre härteste Kritikeinstellung und legen jedes Wort auf die Goldwaage.

Ich saß auch schon oft davor und hab regelmäßig energisch mit dem Kopf geschüttelt, obwohl ich MSS in sehr vielen Dingen durchaus zustimme.

Das ist inetwa so: Ich bin z. B. auch Nichtraucher. Und jetzt käme irgendeiner, der der Vorsitzende einer Nichtraucherinitiative ist, in eine Talkshow und würde als "der oberste Nichtraucher", der Vorzeigenichtraucher vorgestellt. Dann ist das so, als würde mir gesagt: "So musst du sein, nicht anders, wenn du Nichtraucher sein willst." Und dann sitz ich doch auch sofort davor und schüttel den Kopf und sag mir "Nee. So will ich aber nicht sein. Die Frisur von dem gefällt mir nicht..." oder ähnlich. Smilie
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

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Kanashikute Yarikirenai
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1641075) Verfasst am: 24.05.2011, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Hä? Autorität? Verwundert

Quatsch! Ich glaub ja das liegt vorrangig gar nicht an MSS, sondern an der Art, wie er in den Talkshows und Interviews immer betitelt/vorgestellt wird. Nämlich als "der oberste Atheist" oder ähnlich. Und da gehen Atheisten, die da vor dem Fernseher sitzen und sich das anschauen, eben sofort immer auf ihre härteste Kritikeinstellung und legen jedes Wort auf die Goldwaage.

Ich saß auch schon oft davor und hab regelmäßig energisch mit dem Kopf geschüttelt, obwohl ich MSS in sehr vielen Dingen durchaus zustimme.

Das ist inetwa so: Ich bin z. B. auch Nichtraucher. Und jetzt käme irgendeiner, der der Vorsitzende einer Nichtraucherinitiative ist, in eine Talkshow und würde als "der oberste Nichtraucher", der Vorzeigenichtraucher vorgestellt. Dann ist das so, als würde mir gesagt: "So musst du sein, nicht anders, wenn du Nichtraucher sein willst." Und dann sitz ich doch auch sofort davor und schüttel den Kopf und sag mir "Nee. So will ich aber nicht sein. Die Frisur von dem gefällt mir nicht..." oder ähnlich. Smilie

Ok, ersetze Autorität durch Kapazität.

Im übrigen volle Zustimmung. MSS hat für viele hier (mich eingeschlossen) eine Vorbildfunktion. Es widerspricht aber dem Dogma des Freidenkens, jemandem uneingeschränkt zuzustimmen. Deswegen sind wir quasi gewungen uns abzugrenzen.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1641080) Verfasst am: 24.05.2011, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hier haben wir aber keine Fernsehsenung und niemnd wird fälschlicherweise als Repräsentant der Atheisten oder so vorgestellt. Im FGH werden Worte nun mal auf die Goldwage gelegt, das betrifft nicht nur MSS. Ich habe zumindest bewusst versucht derlei Dinge die ich schon so gehört habe, in meiner Wertung außen vor zu lassen und ich finde es eine überzogene Interpretation das als Unterstellung zu werten, schließlich habe ich die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass keine Absicht hinter der Formulierung steckt.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1641084) Verfasst am: 24.05.2011, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

- Weder AP, noch Norm, noch ich (nur um 3 Beispiele zu nennen) können nach meiner Einschätzung auch nur annähernd mit MSS' Charme mithalten. Da ist mE neidlose Anerkennung gefragt, wenn er im TV mit den Kirchenleuten diskutiert. Das aber nur am Rande.

- Viele Freidenker hier (mich eingeschlossen) sind grundsätzlich sehr kritisch und wollen sich ungern von einer Bewegung vereinnahmen lassen. Zumindest bei mir führt das dazu, daß ich speziell nach den wenigen Punkten suche und sie benenne, wo ich nicht mit MSS übereinstimme. Das ist ein politisch eher schädlicher, für die eigene Denke aber eher nützlicher Prozeß.

- Ich habe extra versucht, nur ganz konkrete Kritikpunkte anzubringen. Bei mir sind das genau zwei, zum einen die o.g. naturrechtliche Mißverständlichkeit (Anti-Speziesisten sollten nicht mit Verwandtschaft argumentieren), zweitens Bedenken gegen den Humanismus als solchen, eher fundamentaler Natur (die sind in diesem Thread kein Thema).

- Es stört mich daher (wie Norm offensichtlich ebenfalls) etwas, wenn jetzt ein pauschaler Charakterzug des FGH diagnostiziert wird. Aus meiner Sicht ist es uneingeschränkt positiv zu sehen, wenn es hier inhaltliche Kritik und Verteidigung gibt. Der Leser entscheidet, welche Seite mehr überzeugt. Und natürlich gibt es immer auch Beiträge, die wenig Inhalt und viel ad personam beinhalten. Die überzeugen eben weniger.
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M.S.Salomon
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Beiträge: 389

Beitrag(#1641086) Verfasst am: 24.05.2011, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Hier haben wir aber keine Fernsehsenung und niemnd wird fälschlicherweise als Repräsentant der Atheisten oder so vorgestellt. Im FGH werden Worte nun mal auf die Goldwage gelegt, das betrifft nicht nur MSS. Ich habe zumindest bewusst versucht derlei Dinge die ich schon so gehört habe, in meiner Wertung außen vor zu lassen und ich finde es eine überzogene Interpretation das als Unterstellung zu werten, schließlich habe ich die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass keine Absicht hinter der Formulierung steckt.


Ich finde es ja gut, wenn man Worte auf die Goldwaage legt. Aber gerade dann sollte doch klar sein, was der Satz in der Pressemitteilung bedeutet:

Zitat:
In Neuseeland und Spanien wurden dazu bereits Gesetzesentwürfe erarbeitet. Die Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt derartige Bestrebungen, da sie sich „folgerichtig aus den Prämissen des evolutionären Humanismus ergeben“, wie Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon betont


Wenn man Projekte unterstützt oder Preise vergibt, muss man begründen, warum man dies tut, d.h. man muss verdeutlichen, inwiefern das unterstützte Projekt mit den eigenen Positionen übereinstimmt. Genau das haben wir getan - nicht mehr und nicht weniger. Weitergehende Deutungen sind durch den Text nicht belegt, sondern beruhen auf bewussten oder unbewussten Vorannahmen, die ich hier problematisieren wollte, weil sie im FGH (aus meiner Sicht) erschreckend weit verbreitet sind.

Dabei ist dieser Thread im Vergleich zu anderen zugegebenermaßen sehr, sehr harmlos. - Nun ja, einmal im Jahr packt mich halt irgendwie der Ehrgeiz, ein paar Dinge klarstellen zu wollen. Aber letztlich weiß ich nur zu gut, dass das kaum etwas bringt. (Falls ich hier also jemanden allzu heftig angegriffen haben sollte, tut es mir leid. Es wird so schnell auch nicht mehr vorkommen...)
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1641201) Verfasst am: 24.05.2011, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Glaubt ihr denn wirklich, dass man notwendigerweise größenwahnsinnig wird, nur weil man in ein paar lächerlichen Talksendungen mitgewirkt hat? Phhhhh...


ich fürchte diese frage beantworten dir einige hier ernsthaft mit >ja<.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1641204) Verfasst am: 24.05.2011, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:

Im übrigen volle Zustimmung. MSS hat für viele hier (mich eingeschlossen) eine Vorbildfunktion. Es widerspricht aber dem Dogma des Freidenkens, jemandem uneingeschränkt zuzustimmen. Deswegen sind wir quasi gewungen uns abzugrenzen.


So schlimm ist er nun wirklich nicht. Lachen
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1641223) Verfasst am: 24.05.2011, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Hier haben wir aber keine Fernsehsenung und niemnd wird fälschlicherweise als Repräsentant der Atheisten oder so vorgestellt. Im FGH werden Worte nun mal auf die Goldwage gelegt, das betrifft nicht nur MSS. Ich habe zumindest bewusst versucht derlei Dinge die ich schon so gehört habe, in meiner Wertung außen vor zu lassen und ich finde es eine überzogene Interpretation das als Unterstellung zu werten, schließlich habe ich die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass keine Absicht hinter der Formulierung steckt.


Ich finde es ja gut, wenn man Worte auf die Goldwaage legt. Aber gerade dann sollte doch klar sein, was der Satz in der Pressemitteilung bedeutet:

Zitat:
In Neuseeland und Spanien wurden dazu bereits Gesetzesentwürfe erarbeitet. Die Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt derartige Bestrebungen, da sie sich „folgerichtig aus den Prämissen des evolutionären Humanismus ergeben“, wie Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon betont

OK, dann versuch ich dir mal die alternative Deutung zu erklären indem ich das Ganze umformuliere:
Aus den Prämissen des evolutionären Humanismus ergeben sich folgerichtig derartige Bestrebungen. Die Giordano-Bruno-Stiftung sezt sich für den evolutionären Humanismus ein, darum unterstützt sie derartige Bestrebungen.
Dass es einen evolutionären Humanismus auch schon vor und unabhängig von dir gab, war mir nicht klar, daher die Sicht als "deine Theorie" und eine ensprechende Wertung.

Was der Satz aber eigentlich sagen soll, wäre für mich unmissverständlich klar gewesen, wenn er z.B. so formuliert wäre: "Die Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt derartige Bestrebungen, da mensch beim Weiterdenken der Prämissen des evolutionären Humanismus zur Schlussfolgerung kommen muss, dass diese Bestrebungen ethisch geboten sind." Es lässt sich sicher noch schöner formulieren, aber ich denke der Unteschied sollte erkennbar sein.

Nun kannst du dir aussuchen ob du deine Perspektive als einzig vernünftige Interpretation ansehen willlst, oder in Betracht ziehst, dass auch diese Interpretation möglich ist und dass die Hintergrundinfos die du bei deiner Interpretation heranziehst nicht alle jedem Leser selbstverständlich bekannt sind.
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1641268) Verfasst am: 25.05.2011, 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

Mir geht es hier nicht um Charme, mir geht es um Argumente. Spielt überhaupt keine Rolle, dass ich MSS als Person charmant und hochsympathisch finde. Seine Argumente finde ich falsch. Und das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Die Argumente (die Ethiken) von Singer und Cavalieri finde ich fundiert und bedenkenswert, (wenngleich ich bestimmte Einwände habe und letztlich nicht zustimmen kann); die (empirisch belegbare) Feststellung aber, Schimpansen seien näher dem Menschen verwandt, (und daher klassifizieren wir die jetzt als 'Homo'), als Schimpansen dem Gorilla halte ich für ethisch irrelevant. Und ich meine auch, dass Singer und Cavalieri das ebenso sehen. Ebenso sehen müssen, (jetzt mal angenommen, ich hätte deren Ethiken zumindest ansatzweise verstanden).

Was wäre das auch, diese Ableitung? Dass man Schimpansen besser behandeln müsse als Gorillas und Orang-Utans?

Doch wohl kaum. Und da zeigt sich doch schon der Schwachpunkt dieser Argumentation, ('je näher verwandt, desto besser behandeln').

Es ist schlicht ganz grundsätzliche Logik, dass, wenn Verwandtschaft eine ausschlaggende Rolle in einer Ethik spielen solle und nun Schimpansen und Bonobos näher verwandt zum Menschen sind als andere Menschenaffen, man diese besser, (was heißt: die anderen Menschenaffen schlechter), behandeln müsse.

Aber das erscheint deswegen absurd, weil es hier doch nicht auf (evolutionäre) Verwandtschaftsverhältnisse, sondern auf kognitive Fähigkeiten ankommt.

Und wenn man auch dieser Meinung ist, ('Schimpansen sollten nicht besser behandelt werden als Orang-Utans' bzw. 'Orang-Utans sollten ebenso behandelt werden wie Schimpansen') dann spielt doch offensichtlich die Verwandtschaft keine so große Rolle, wie behauptet. Das Argument fällt dann ganz einfach flach, ist unwesentlich, irrelevant und sollte nicht in der Broschüre vorrangig angeführt werden.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1641284) Verfasst am: 25.05.2011, 07:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man diese Idee, also die des evolutionären Humanismus, nicht als Erfindung sondern als Entdeckung betrachtet (was ich persönlich naheliegender finde) wird ziemlich schnell klar, dass sich die gbs oder etwa MSS selbst nichts anmaßen, sondern bloß menschen dazu gratulieren über ähnliche prämissen zu ergebnissen gekommen zu sein, die kompatibel zum evoHum sind.
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Beitrag(#1641294) Verfasst am: 25.05.2011, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Und ich meine auch, dass Singer und Cavalieri das ebenso sehen.

Sehe ich ebenso. Ich meine, Singer schreibt das sogar explizit in "Praktische Ethik", ich hoffe, ich habe das richtig in Erinnerung.
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fwo
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Beitrag(#1641311) Verfasst am: 25.05.2011, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
.....
Aber das erscheint deswegen absurd, weil es hier doch nicht auf (evolutionäre) Verwandtschaftsverhältnisse, sondern auf kognitive Fähigkeiten ankommt. ...

Die beiden Kriterien laufen aber in diesem Fall parallel. Wir benutzen das Wort Verwandtschaft übrigens nicht nur, um einen genetischen Zusammenhang, sondern auch um Ähnlichkeiten auszudrücken.

Das würde ich also nicht sooo auf die Goldwaage legen.

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Beitrag(#1641353) Verfasst am: 25.05.2011, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
die (empirisch belegbare) Feststellung aber, Schimpansen seien näher dem Menschen verwandt, (und daher klassifizieren wir die jetzt als 'Homo'), als Schimpansen dem Gorilla halte ich für ethisch irrelevant.


Vielleicht geht es aber vielmehr um die Betonung dessen, dass die Unterscheidung Mensch/Tier keinen Sinn ergibt. Der Schimpanse ist ja, weil er uns näher steht, nicht "weniger" Tier und "mehr" Mensch, daher kann die logische Folgerung nur sein, dass wir selbst Tiere sind (jaja, das muss manchmal noch erwähnt werden! zwinkern ), weswegen wir speziesistische Ethik nicht auf diese falsche Unterscheidung begründen können.

Tatsächlich liest sich die Aussage m.E. auch derart:

Zitat:
Dies setzt unter anderem voraus, dass wir uns von der größenwahnsinnigen Vorstellung befreien, wir stünden über der Natur. In Wahrheit sind wir ein Teil von ihr und mit den Schimpansen enger verwandt als diese mit den Gorillas.

... wir dann aber durch den nächsten Satz, der vielleicht zu vage formuliert wurde, verzerrt:
Zitat:
Eine zeitgemäße Ethik muss daraus Konsequenzen ziehen.
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ninenipples
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Beitrag(#1642293) Verfasst am: 26.05.2011, 22:52    Titel: gbs-Ethikpreis für Peter Singer Antworten mit Zitat

Zur Debatte um Peter Singer

Stellungnahme von Michael Schmidt-Salomon (26.05.2011)

Dass der Philosoph Peter Singer in Deutschland mit dem „Ethik-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung“ ausgezeichnet werden soll, quittierten einige Menschen mit Unverständnis oder gar Empörung. Hat Peter Singer nicht dazu aufgerufen, behinderte Kinder zu töten? Oder war dies bloß ein schlimmes Missverständnis? Michael Schmidt-Salomon versucht, Licht ins Dunkel der Debatte zu bringen.

Die Vergabe des Ethik-Preises der Giordano-Bruno-Stiftung an die Initiatoren des „Great Ape Project“, Paola Cavalieri und Peter Singer, hat leider zu Missverständnissen geführt, die ich als Vorstandsprecher der Stiftung gerne aus dem Weg räumen würde.

1. Wir zeichnen Peter Singer für seine herausragenden Leistungen als Tierrechtler aus – insbesondere für die Initiierung des Great Ape Project (gemeinsam mit Paola Cavalieri). Begleitend zur Preisverleihung haben wir eine Broschüre verfasst, die noch einmal begründet, warum den Großen Menschenaffen gewisse Grundrechte eingeräumt werden sollten.

2. Dass Peter Singer in seinen Schriften unter anderem auch für Sterbehilfe votiert hat, betrifft unsere Preisverleihung nicht direkt, jedoch würden wir als humanistische Stiftung niemals einen Mann auszeichnen, der auch nur im Entferntesten „Hetze gegen Behinderte“ betreibt. Ich gebe zu: Ausgelöst durch die Debatte der 1990er Jahre hegte auch ich damals gegen Peter Singer einen solchen Verdacht. Dann aber las ich seine Bücher und erkannte, dass die damaligen Diskussionen auf Missverständnissen, Fehlinterpretationen und (auch das kam vor!) böswilligen Unterstellungen beruhten. Ich kann nur jedem empfehlen, vermeintliche „Zitate“, die aus Singers Büchern stammen sollen, kritisch zu überprüfen – und auch gedruckte Interviews äußerst skeptisch zu betrachten.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie solche Interviews häufig zustande kommen: Selbst wenn man das Interview redigiert und autorisiert hat, erlebt man am Schluss oft böse Überraschungen. Allzu häufig werden wichtige Passagen – vermeintlich oder tatsächlich aus Platzgründen – herausgestrichen, so dass man seine eigenen Aussagen kaum noch wiedererkennt. Bedenken sollte man in diesem Zusammenhang auch, dass Deutsch für Peter Singer eine Fremdsprache ist, was die Angelegenheit noch einmal problematischer macht. Fakt ist: Würde ich von Peter Singer nur dieses eine, immer wieder zitierte Spiegel-Interview aus dem Jahre 2001 kennen, hätte ich ganz bestimmt nicht zugestimmt, ihn mit einem Ethik-Preis auszuzeichnen. Allerdings gibt dieses Interview Singers Positionen streckenweise nur sehr verzerrt wieder – während der Anfang des Interviews in Ordnung ist, ist der Schluss geradezu ein Musterbeispiel für schlechten bzw. politisch manipulativen Journalismus.

Was sagt Peter Singer wirklich?

Wenn das Spiegel-Interview nicht repräsentativ ist, welche Positionen vertritt Peter Singer denn tatsächlich in Bezug auf den gesellschaftlichen Status behinderter Menschen? In dem maßgeblichen Buch zu dieser Thematik „Muss dieses Kind am Leben bleiben? – Das Problem schwerstgeschädigter Neugeborener“ (Helga Kuhse/Peter Singer, Harald Fischer Verlag 1993) heißt es dazu: „Wir meinen (…), dass die reichen Nationen sehr viel mehr tun sollten, um behinderten Menschen ein erfülltes, lebenswertes Leben zu ermöglichen und sie in die Lage zu versetzen, das ihnen innewohnende Potential wirklich auszuschöpfen. Wir sollten alles tun, um die oft beklagenswert schlechte institutionelle Betreuung zu verbessern und die Dienstleistungen bereitzustellen, die behinderten Menschen ein Leben außerhalb von Institutionen und innerhalb der Gemeinschaft ermöglichen“ (S.26). Schreibt so ein Mann, der „gegen Behinderte hetzt“?!

Es stimmt, dass Peter Singer in den 1980er Jahren – im Rekurs auf frühere Modelle in verschiedenen Kulturen – vorschlug, Säuglinge bis 28 Tage nach der Geburt nicht als volle Rechtspersonen zu behandeln. Unter bestimmten Bedingungen wäre es somit Eltern möglich, schwerstgeschädigte Neugeborene zu töten, ohne deshalb angeklagt zu werden. Philosophisch begründet wurde dieser Vorschlag mit der unbestreitbaren Tatsache, dass Säuglinge in diesem Alter (ob behindert oder nichtbehindert!) noch keine „Personen im empirischen Sinn“ sind, da sie noch nicht über ein Bewusstsein ihrer selbst verfügen, die Zukunft noch nicht antizipieren können etc. Spätestens 1993 (siehe die deutsche Ausgabe von „Muss dieses Kind am Leben bleiben?“) revidierte Singer jedoch diesen Vorschlag (mit dem er unerträgliches Leid durch das langsame Sterbelassen schwerstgeschädigter Neugeborener im Zeitalter der Gerätemedizin mindern wollte!). Er schloss sich der Argumentation Norbert Hoersters an, der dargelegt hatte, dass nur die Geburt „als Grenze sichtbar und selbstverständlich genug“ sei, „um ein sozial anerkanntes Lebensrecht zu markieren“ (S.251). Singer bestätigte, dass es problematisch ist, den rechtlichen Status eines Menschen vom Alter abhängig zu machen. Denn: Würde die Vorstellung in das öffentliche Denken eingehen, „dass ein Kind mit dem Augenblick der Geburt nicht zugleich auch ein Lebensrecht besitzt, sinke möglicherweise die Achtung vor kindlichem Leben im allgemeinen“(S.251f.)

Singers Philosophie ist nicht „behindertenfeindlich“, sondern „behindertenfreundlich“

Angesichts „des Leids, das der Status quo für die schwergeschädigten und kranken Kinder und ihre Familien bedeutet“, stellten Kuhse/Singer, wie zuvor schon Hoerster, zwei Forderungen auf: a) „Eltern eines schwerstgeschädigten Kindes [müssen] zu jedem Zeitpunkt und unabhängig vom Alter des Kindes die Möglichkeit haben, das Kind ohne eigene Kosten in einer staatlichen Institution unterzubringen (Wir gehen natürlich davon aus, dass diese Institutionen über genügend Mittel verfügen, um einen hohen Betreuungsstandard zu garantieren.)“
b) „Aktive und passive Euthanasie sollte immer dann erlaubt sein, wenn jemand unter einer unheilbaren Krankheit so sehr leidet, dass ein Weiterleben nicht in seinem oder ihrem Interesse ist. (…) Die erste Bedingung befreit die Familie von der Belastung, ein schwerstbehindertes Kind aufziehen zu müssen – wenn sie denn davon befreit werden will. Die zweite Bedingung stellt sicher, dass ein Kind dasselbe Lebensrecht besitzt wie wir alle, aber nicht, wie zur Zeit noch, gezwungen werden kann, ein elendes Leben weiterzuleben“ (S.252).

Man könnte diese Position etwa auf den folgenden Nenner bringen: 1. Jeder Mensch hat ab der Geburt ein Lebensrecht, aber keine Lebenspflicht. (Manchmal ist das Leben leider mit solchen Qualen verbunden, dass es unethisch wäre, es unbedingt aufrechterhalten zu wollen.) 2. Kranke und Behinderte sollten mit allen Mitteln gefördert werden – Krankheit und Behinderung jedoch nicht! Ich halte diese Differenzierung nicht für „behindertenfeindlich“, sondern, ganz im Gegenteil, für „behindertenfreundlich“. Dies sage ich nicht nur als philosophischer Theoretiker, sondern auch ganz bewusst vor dem Hintergrund meiner eigenen praktischen Erfahrungen: Vor einigen Jahren arbeitete ich sehr intensiv mit einem „Förderverein für Familien mit chronisch kranken und schwerstbehinderten Kindern“ zusammen. Daher weiß ich, wie groß die Belastung dieser Familien ist. Die Gesellschaft lässt sie allzu häufig im Stich – ein Status quo, der auf keinen Fall hingenommen werden darf, worauf Peter Singer völlig zu Recht hingewiesen hat. (Auch wenn es exotisch klingen mag: Die Behindertenverbände wären m.E. gut beraten, Singer nicht als „Gegner“ wahrzunehmen, sondern vielmehr als „potentiellen Verbündeten“ im Kampf für menschenwürdigere Lebensverhältnisse.)

„Einer der klarsten und mitfühlendsten Denker unserer Zeit“

Um dem Philosophen und Menschen Peter Singer gerecht zu werden, sollte man seine Aussagen zur Sterbehilfe im Kontext seiner sonstigen Veröffentlichungen sehen. Lesen Sie beispielsweise sein Buch „Leben retten“ (erschienen 2010 im Arche Literatur Verlag), in dem er nach Wegen sucht, die absolute Armut zu beseitigen, oder „Wie sollen wir leben?“, ein Buch, das ethische Alternativen zum „Egoismus unserer Zeit“ aufzeigt (1999 bei dtv erschienen). Denjenigen, die ernsthaft glauben, einen linksliberalen, jüdischen Gelehrten (der drei seiner Großeltern in deutschen Konzentrationslagern verlor!) durch Nazivergleiche diskreditieren zu müssen, empfehle ich dringend Singers Buch „Mein Großvater. Die Tragödie der Juden von Wien“ (2003 im Europa Verlag erschienen). In diesem Zusammenhang frage ich mich mittlerweile ernsthaft: Worauf ist es eigentlich zurückzuführen, dass Peter Singer ausgerechnet hier in Deutschland so scharf angegriffen wurde und wird? Liegt es wirklich daran, dass wir aus den Gräueln des Nationalsozialismus mehr gelernt haben als der Rest der Welt – oder ist es vielleicht so, dass gerade wir in entscheidenden Punkten noch immer viel zu wenig daraus gelernt haben?

Als jemand, der von Berufswegen sämtliche Bücher Singers gelesen hat, bleibe ich bei dem Statement, das ich in der gbs-Pressemitteilung vom 13.5.2011 abgegeben habe: Ich halte Peter Singer für einen „klarsten und zugleich mitfühlendsten Denker unserer Zeit“ (auch wenn ich nicht mit allen seinen Positionen übereinstimme). Seine Achtung vor dem Leben geht soweit, dass er sich seit Jahrzehnten schon vegan ernährt und einen Großteil seines Einkommens für wohltätige Zwecke spendet. Glauben Sie wirklich, dass ein solcher Mann, „Hetze gegen Behinderte“ betreibt? Glauben Sie wirklich, dass es in irgendeiner Weise gerechtfertigt sein könnte, ihn mit Faschisten auf eine Stufe zu stellen?

Der beste Weg, solche Vorurteile zu überprüfen, ist die Lektüre von Singers Büchern. Wem dies zu mühsam ist, dem seien (zumindest!) die folgenden Video-Dokumentationen ans Herz gelegt:

ABC-Sendung “Talking Heads” mit Peter Singer (2007, 3 YouTube-Videos):
http://www.youtube.com/watch?v=-lu9sc4FWLw
http://www.youtube.com/watch?v=7vu9W2a7CZ8
http://www.youtube.com/watch?v=roHsBMYc48M
A Good Life: According to Peter Singer (2009, 3 YouTube-Videos):
http://www.youtube.com/watch?v=wx-lW9Nv1js
http://www.youtube.com/watch?v=B1K-XVmmuUo
http://www.youtube.com/watch?v=XuS7ZQ5k7YU

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Beitrag(#1642570) Verfasst am: 27.05.2011, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, so wird viel deutlicher, was im Fokus der Aktion steht.
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Heike J
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Beitrag(#1643390) Verfasst am: 30.05.2011, 07:49    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Singer: Affenfreund, Behindertenfeind und ein Ethik-Preis
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1643396) Verfasst am: 30.05.2011, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Peter Singer: Affenfreund, Behindertenfeind und ein Ethik-Preis


Dafür, dass dieser Tolmein sich mit seiner Ignoranz brüstet indem er freimütig zugibt kein Buch von MSS zum evolutionären Humanismus lesen zu wollen trifft er seine Entscheidung "dann doch lieber Christ" zu werden ziemlich leichtfertig. Aber immerhin kann man sich so denken, wie man seinen Diffamierungsversuch Singers bewerten sollte: irrelevant.

edit in blau, danke zelig!
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Zuletzt bearbeitet von L.E.N. am 30.05.2011, 09:37, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
Kultürlich



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Beitrag(#1643410) Verfasst am: 30.05.2011, 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Peter Singer: Affenfreund, Behindertenfeind und ein Ethik-Preis


Dafür, dass dieser Tolmein sich mit seiner Ignoranz brüstet indem er freimütig zugibt kein Buch zum evolutionären Humanismus lesen zu wollen trifft er seine Entscheidung "dann doch lieber Christ" zu werden ziemlich leichtfertig. Aber immerhin kann man sich so denken, wie man seinen Diffamierungsversuch Singers bewerten sollte: irrelevant.


Huch.
Bücher von MSS ≠ Bücher zum evolutionären Humanismus.
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DerBernd
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Beitrag(#1643442) Verfasst am: 30.05.2011, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Peter Singer: Affenfreund, Behindertenfeind und ein Ethik-Preis


Wow! Oliver Tolmein, einst primär Schreiberling für konkret und ähnliche Publikationen, ist mittlerweile bei der FAZ angekommen - das sehe ich erst jetzt. Und dort schreibt er jetzt das gleiche, was er einst in der konkret geschrieben hat. Angestaubt sind also auch seine Antworten. Seit über 20 Jahren das gleiche. Und man könnte darauf jetzt wieder das gleiche antworten wie vor 20 Jahren; ich vermute es hat keinen Sinn. Tolmein geht es nicht um Auseinandersetzung, sondern um Stimmungsmache gegen Peter Singer.

Ich wettte, dass Peter Bierl auch noch etwas dazu schreibt. Mal sehen, ob er es auch schafft, seinen Text irgendwo außerhalb der Ökolinx oder sonstigen, einschlägigen Publikationen unterzubringen.
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Dr. Evil
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Anmeldungsdatum: 11.09.2010
Beiträge: 1504

Beitrag(#1643463) Verfasst am: 30.05.2011, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Dafür, dass dieser Tolmein sich mit seiner Ignoranz brüstet indem er freimütig zugibt kein Buch von MSS zum evolutionären Humanismus lesen zu wollen trifft er seine Entscheidung "dann doch lieber Christ" zu werden ziemlich leichtfertig. Aber immerhin kann man sich so denken, wie man seinen Diffamierungsversuch Singers bewerten sollte: irrelevant.

Exakt!

Und wie kann überhaupt ein Christ, dessen Ethik auf der Existenz eines allmächtigen und gütigen Schöpfers basiert, das Thema Behindertenfeindlichkeit besprechen, ohne vorab zu klären warum so etwas wie Behinderungen in unserer Welt überhaupt existiert?

Warum stellen Christen permantent an Menschen höhere ethische Anforderungen als an Gott?

Wenn Gott die Menschen diskriminiert, indem er einige behindert, wie kann dann die Diskriminierung von Behinderten christlicher Ethik widersprechen?
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