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Der Da Vinci Code entschlüsselt
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21821

Beitrag(#466197) Verfasst am: 04.05.2006, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

zur Frage nach dem historischen Jesus:
Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Ich bin übrigens gespannt was tillich dazu zu sagen hat, vielleicht kann er uns ja weiterhelfen.

Danke für das Vertrauen, ist hier aber nur begrenzt verdient. Ich bin kein (Alt-)Historiker, kenne mich also mit neutestamentlicher Zeitgeschichte und Quellenkunde also nur aus den neutestamentlichen Seminaren her aus (also eher als Nebenthema), und auch NT ist nicht gerade mein Spezialgebiet.
Aber von allem, was ich daher weiß, kann ich einfach mal Susanna (die sich in alter Geschichte besser auszukennen scheint) in ihrer Einschätzung zustimmen, "dass es den Wanderprediger Jesus, der am Kreuz hingerichtet wurde, als historische Figur gegeben hat." Die Quellen dafür sind so gut, wie man es für die Zeit und die Person, um die es geht, nur erwarten kann; es gibt mW keine Quellen, die dagegen sprechen; daraus schließe ich, dass es nach Maßstäben der historischen Wissenschaft schlicht unvernünftig wäre, die Historizität Jesu anzuzweifeln. Dass viel davon, was über die obigen Minimalaussagen hinaus in der Bibel berichtet wird, dann durch den Glauben der Gemeinde geprägt ist, ist klar.
Das ganze haben wir übrigens ab hier schon einmal diskutiert. Auf meine dortige Frage nach einem anerkannten Althistoriker oder einem Aufsatz aus einer Fachzeitschrift, in dem die Historizität Jesu bestritten wird, habe ich übrigens merkwürdigerweise noch keine Antwort erhalten ...
Natürlich kann man trotzdem alles anzweifeln, wenn man will. Dann ist man aber nicht mehr im Bereich seriöser historischer Wissenschaft, sondern haltloser Spekulation. Ich habe den Verdacht, dass es sich mit Caballitos Hinweis auf Prozessakten so verhält. Entweder ist Caballito also Althistoriker und kann uns sagen, wie viele schriftlich erhaltene Akten entsprechender Prozesse es aus dem Römischen Reich, speziell dieser Zeit und dieser Region gibt (ich habe von sowas noch nie gehört, Susanna anscheinend auch nicht) - oder er hat völlig haltlos in den Raum geworfen, welche Quellen es ja geben könnte, "wenn Jesus gelebt hätte", ohne irgendwo zu prüfen, ob solche Quellen überhaupt zu erwarten wären, auch wenn er gelebt hat.
Ebenso im Bereich haltloser Spekulation sind diese ganzen Sachbücher. ZB Thema Maria Magdalena:
Naughty_Lola hat folgendes geschrieben:
Der im Mittelalter kultivierte Frauenhass führte dazu, dass man selbst Maria Magdalena zur Hure machte, obwohl sie gemäß anderer gefundener Schriftrollen alles andere als das war, und eine liebevolle und sexuelle Beziehung zu Jesus hatte.

In der Tat hat die katholische Tradition zwei hintereinanderstehende Textstellen (Luk 7,36-50 u. 8,1-3) miteinander verknüpft und die "große Sünderin" aus der einen mit dem Namen Maria Magdalena aus der anderen versehen. So weit, so Irrtum. Aber woher jetzt diese "Sachbuchautoren" ihre Infos für noch viel genauere und angeblich zuverlässigere Berichte haben, weiß der Geier, nicht ich. Diese Schriftrollen, wenn existent, sind nämlich jedenfalls zeitlich nicht näher am Geschehen als die Evangelien der Bibel, möglicherweise irgendwelche Apokryphen, und auf jeden Fall genau so durch einen Glauben geprägt, möglicherweise den einer gnostischen Glaubensgemeinschaft. Sie mögen sehr attraktiv für Verschwörungstheoretiker sein, weil darin "alles ganz anders ist, als es die Kirche gesagt hat" - glaubwürdiger sind sie nicht.
-------------------------
Damit sind wir beim Thema Apokryphen.
Hier muss ich in einem Punkt korrigieren: Es ist die katholische, nicht die ev. Bibel, die im AT ein paar Bücher mehr hat. Das liegt daran, dass die ersten Gemeinden, die ja zum größeren Teil griechisch sprachen, die im Diaspora-Judentum verwendeten griechischen Übersetzungen der Hebräischen Bibel benutzten, in denen diese Bücher enthalten waren. Darauf geht der Kanon der Katholischen Kirche zurück.
Das rabbinische Judentum hat aber nicht alle dieser Bücher anerkannt, sondern einen etwas engeren Kanon benutzt (endgültig anerkannt etwa 70nC, wenn ich mich recht erinnere, Konzil von Japhne). Dieser wurde dann für das Judentum bestimmend, und darauf hat sich Luther mit seinem Rückgang zu den hebräischen Originaltexten gestützt. Wie Susanne wiederum schreibt, sind die dabei "herausgefallenen" Bücher des AT aber auch in vielen ev. Bibeln als Apokryphen abgedruckt.
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Schriften zum Alten und Neuen Testament, die nie Teil des Kanons waren. Die hat die Kirche aber mW nicht bewusst unterdrückt (an mittelalterlicher Kunst kann man erkennen, dass sie weiter gelesen wurden, und sie sind ja auch nach jeweiligem Stand der Wissenschaft problemlos verfügbar), sondern schlicht nicht aktiv überliefert, weil sie sie nicht relevant fand. Steht auch, vom christlichen Standpunkt aus gesehen, ziemlicher Quatsch drin. Und vom historischen Wert sind sie sowieso für die Zeit Jesu wesentlich weniger aussagekräftig, weil, s.o., zeitlich noch weiter weg als die biblischen Evangelien und mindestens genauso interessegeleitet. Interessant sind sie v.a. für die frühe Kirchengeschichte für die Frage, welche Glaubensauffassungen (insbesondere gnostische) es außer der sich letztlich durchsetzenden christlichen es noch gab.
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Naughty_Lola
Alles andere als Menschenfreundin



Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 116

Beitrag(#466204) Verfasst am: 05.05.2006, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

In der Tat hat die katholische Tradition zwei hintereinanderstehende Textstellen (Luk 7,36-50 u. 8,1-3) miteinander verknüpft und die "große Sünderin" aus der einen mit dem Namen Maria Magdalena aus der anderen versehen. So weit, so Irrtum. Aber woher jetzt diese "Sachbuchautoren" ihre Infos für noch viel genauere und angeblich zuverlässigere Berichte haben, weiß der Geier, nicht ich. Diese Schriftrollen, wenn existent, sind nämlich jedenfalls zeitlich nicht näher am Geschehen als die Evangelien der Bibel, möglicherweise irgendwelche Apokryphen, und auf jeden Fall genau so durch einen Glauben geprägt, möglicherweise den einer gnostischen Glaubensgemeinschaft.


Soweit ich mich erinnere stammt das in der Tat aus den Apokryphen, und zwar aus den Rollen von Qumran. Der Sache war in den Apokryphen auch kein großes Kapitel gewidmet - eher zwei/drei Sätze, die darauf eingehen, dass die beiden eine zärtliche Beziehung miteinander pflegten.

Das Buch ist umfangreich und ich habe den Wortlaut beim besten Willen nicht im Kopf. Aber ich stell Anfang nächster Woche mal einen kurzen Auszug hier rein, wenn ich da Buch zurück habe.

Ein anderer Gedankengang ist: Sollte Jesus tatsächlich gelebt haben, wieso sollte er da alleine geblieben sein. Wenn es nicht Maria Magdalena war, dann vielleicht ne andere Frau?
Er lebte in einer Zeit, in der die Familie ein hoher Wert war. Singleleben kannte man nicht. Jeder strebte Hochzeit und Familie an. Ein Mensch der sich den allgemeinen Gepflogenheiten widersetzt hätte, wäre vermutlich verpönt gewesen.


[quote="tillich (epigonal)"Diese Schriftrollen, wenn existent, sind nämlich jedenfalls zeitlich nicht näher am Geschehen als die Evangelien der Bibel, möglicherweise irgendwelche Apokryphen, und auf jeden Fall genau so durch einen Glauben geprägt, möglicherweise den einer gnostischen Glaubensgemeinschaft. Sie mögen sehr attraktiv für Verschwörungstheoretiker sein, weil darin "alles ganz anders ist, als es die Kirche gesagt hat" - glaubwürdiger sind sie nicht.
[/quote]

Ich denke mal, mit den Apokryphen ist es ähnlich wie mit den Bibeltexten: Kein Staatsakt, nix Göttliches, von Menschen geschrieben aus deren persönlichen und damit fehleranfälligen Perspektive, beschönigt und ausgeschmückt. Die wirkliche Wahrheit wird niemals mehr zu reproduzieren sein.
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Nutze die Zeit, sei ein Ärgernis!!!
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#466220) Verfasst am: 05.05.2006, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zur Frage nach dem historischen Jesus:
Johnnyboy hat folgendes geschrieben:
Ich bin übrigens gespannt was tillich dazu zu sagen hat, vielleicht kann er uns ja weiterhelfen.

Danke für das Vertrauen, ist hier aber nur begrenzt verdient. Ich bin kein (Alt-)Historiker, kenne mich also mit neutestamentlicher Zeitgeschichte und Quellenkunde also nur aus den neutestamentlichen Seminaren her aus (also eher als Nebenthema), und auch NT ist nicht gerade mein Spezialgebiet.

Aber von allem, was ich daher weiß, kann ich einfach mal Susanna (die sich in alter Geschichte besser auszukennen scheint) in ihrer Einschätzung zustimmen, "dass es den Wanderprediger Jesus, der am Kreuz hingerichtet wurde, als historische Figur gegeben hat." Die Quellen dafür sind so gut, wie man es für die Zeit und die Person, um die es geht, nur erwarten kann; es gibt mW keine Quellen, die dagegen sprechen; daraus schließe ich, dass es nach Maßstäben der historischen Wissenschaft schlicht unvernünftig wäre, die Historizität Jesu anzuzweifeln. Dass viel davon, was über die obigen Minimalaussagen hinaus in der Bibel berichtet wird, dann durch den Glauben der Gemeinde geprägt ist, ist klar.

Das ganze haben wir übrigens ab hier schon einmal diskutiert. Auf meine dortige Frage nach einem anerkannten Althistoriker oder einem Aufsatz aus einer Fachzeitschrift, in dem die Historizität Jesu bestritten wird, habe ich übrigens merkwürdigerweise noch keine Antwort erhalten ...

Natürlich kann man trotzdem alles anzweifeln, wenn man will. Dann ist man aber nicht mehr im Bereich seriöser historischer Wissenschaft, sondern haltloser Spekulation. Ich habe den Verdacht, dass es sich mit Caballitos Hinweis auf Prozessakten so verhält. Entweder ist Caballito also Althistoriker und kann uns sagen, wie viele schriftlich erhaltene Akten entsprechender Prozesse es aus dem Römischen Reich, speziell dieser Zeit und dieser Region gibt (ich habe von sowas noch nie gehört, Susanna anscheinend auch nicht) - oder er hat völlig haltlos in den Raum geworfen, welche Quellen es ja geben könnte, "wenn Jesus gelebt hätte", ohne irgendwo zu prüfen, ob solche Quellen überhaupt zu erwarten wären, auch wenn er gelebt hat.

Tillich,

ich bin zwar auch kein Althistoriker, aber ich war auf einem humanistischem Gymnasium, auf dem nicht nur Latein und Alt-Griechisch, sondern auch deren Geschichte und Philosophie gelehrt wurde und bevor ich mich für das Studium der Physik entschied, sollte es eins der klassischen Archäologie sein, was heute noch mein hobby ist. Der Zeitraum der Ägypter bis zum Mittelalter ist mein "Steckenpferd".

Es gibt tatsächlich noch erhaltene Prozessakten aus römischer Zeit, die Römer waren hier sehr "pingelig" und nicht umsonst sind sie die Väter der juris prudens, die uns durch Politik (Reden gegen Catilina des Cicero – er war Anwalt, es war die "Anklageschrift" vor dem Senat, keine Prozessakte) oder durch ein Unglück (Ausbruch des Vesuvs und dadurch „Konservierung"), erhalten geblieben sind. Leider gibt es aber keine auch nur annähernd als vollständig zu bezeichnende Übersicht. Vorallem ist zu bedenken, das es damals üblich war die Aufzeichnungen auf Pergament, Papyrus oder Wachstäfelchen zu machen. Es sind also nur "Bruchstücke" erhalten geblieben. Erst recht nicht über die römische Provinz Judäa. Wenn man zusätzlich die Historie dieser "lebendigen Provinz" kennt, wird einem auch klar warum:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Das Königreich Judäa wurde nun Teil einer größeren römischen Provinz, ebenfalls Judäa genannt, bis 41, als Kaiser Claudius Herodes Agrippa I. zum König machte. Agrippa I. starb 44 und die Provinz wurde wieder der römischen Kontrolle unterstellt. Zwischen 48 und 54 wurde die Provinz dem Sohn Agrippas Marcus Julius Agrippa teilweise wieder unterstellt. Während der Regierung Agrippas des Jüngeren wurde die Gegend durch Kämpfe mit Rom und einem Einmarsch Vespasians um das Jahr 70 zerstört. Als er ca. 100 starb, wurde das Gebiet wieder dem römischen Reich unterstellt.

Und die jüdischen Kriege
Der 1. jüdische Krieg: Der Aufstand von Massada. Der 66 n. Chr. begann und 74 endete.

Der 2. jüdische Krieg :
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Als Bar-Kochba-Aufstand wird ein jüdischer Aufstand gegen das Römische Reich von 132 bis 135 n. Chr. unter Führung von Simon bar Kochba bezeichnet. Rabbi Akiba, der den Aufruhr stützte, hielt Bar Kochba für den langerwarteten jüdischen Messias.
Quelle: wikipedia


saluti
Susanna
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#466230) Verfasst am: 05.05.2006, 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Naughty_Lola hat folgendes geschrieben:
Soweit ich mich erinnere stammt das in der Tat aus den Apokryphen, und zwar aus den Rollen von Qumran. Der Sache war in den Apokryphen auch kein großes Kapitel gewidmet - eher zwei/drei Sätze, die darauf eingehen, dass die beiden eine zärtliche Beziehung miteinander pflegten.

Das Buch ist umfangreich und ich habe den Wortlaut beim besten Willen nicht im Kopf. Aber ich stell Anfang nächster Woche mal einen kurzen Auszug hier rein, wenn ich da Buch zurück habe.

Die Rollen aus Qumran, ich habe übrigens das Buch mit den kompletten FRAGMENTEN in Hebräisch, Aramäisch, Nabatäisch und Griechisch und deren Übersetzung, es sind nämlich nur Fragmente, befindet sich in meinem Besitz. Ich habe im Register nachgeschaut, aber leider nichts über eine Maria Magdalena oder einen Verweis finden können. Womit ich Deine Aussage nicht bestreiten möchte.

Zitat:
Ein anderer Gedankengang ist: Sollte Jesus tatsächlich gelebt haben, wieso sollte er da alleine geblieben sein. Wenn es nicht Maria Magdalena war, dann vielleicht ne andere Frau?
Er lebte in einer Zeit, in der die Familie ein hoher Wert war. Singleleben kannte man nicht. Jeder strebte Hochzeit und Familie an. Ein Mensch der sich den allgemeinen Gepflogenheiten widersetzt hätte, wäre vermutlich verpönt gewesen.

Keineswegs, denn gerade dort, wo die Schriftrollen von Qumran gefunden wurden, lebte die damals 3. jüdische Gruppe (Sekte), neben den Pharisäern und den Sadduzäern, die Sekte der Essener. Die Essener waren ein Art "Mönchsorden", der auch weibliche Mitglieder hatte. Sie lebten in klösterlicher Einsamkeit... Es gab damals also durchaus Juden, die NICHT so lebten, wie andere. zwinkern

Ob hier allerdings tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den in den Höhlen gefundenen Rollen und der Siedlung dieser Sekte besteht, ist historisch nicht endgültig geklärt. Er gilt als nicht absolut gesichert, wird allerdings mehrheitlich von den Wissenschaftlern so gesehen. Nun, die Zeit wird es weisen...

saluti
Susanna
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#466235) Verfasst am: 05.05.2006, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:
Er war weder für die Juden, noch für die Römer zu seinen Lebzeiten wichtig

Ein Mann der das damalige Volk in sämtlichen Städten in Auffruhr brachte, öffentlich jüdischen Dogmen widersprach und vorsätzlich "sündigte" und eine Schar von Jüngern um sich sammelte soll den Römern und Juden egal gewesen sein?

Jesus war ungefähr das für die Juden was Marthin Luther für die Katholiken war! - Und darüber berichtet keine Sau? Erst 40 Jahre später kommt einer auf die Idee "Ach heut schreib ich mal was über einen Jesus"...

Ich halte es für Unwahrscheinlich.

Entweder Jesus war ein kleines Lichtlein und keine Sau hat ihn gekannt - was dann erklären würde warum es keine historischen Schriften von Jesus Lebzeiten gibt. Die würde allerdings nicht erklären wie dann daraus die weltgrößte Religion werden konnte. Oder Jesus war tatsächlich ein revolutionnärer Prediger, der den Juden öffentlich kontra gab, dann hätten sich aber die Schreiber um Jesus gerissen wie die Bildzeitung um den neuen Papst...

Natürlich änders Jesus Existenz oder Nicht-Existenz nichts daran, dass das Christentum nichts anderes als geistig schwacher Massenwahn ist, aber ich halte Jesus Existenz ganz unabhängig davon für unwahrscheinlich!
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#466240) Verfasst am: 05.05.2006, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:
Er war weder für die Juden, noch für die Römer zu seinen Lebzeiten wichtig

Ein Mann der das damalige Volk in sämtlichen Städten in Auffruhr brachte, öffentlich jüdischen Dogmen widersprach und vorsätzlich "sündigte" und eine Schar von Jüngern um sich sammelte soll den Römern und Juden egal gewesen sein?

CoS: Haaallooo! Brrrr...
Bitte zügle Deine Phantasie. Lachen Lass uns bei den Fakten und Quellen bleiben, lass uns zumindest versuchen wissenschaftlich halbwegs seriös zu bleiben. va bene?!
Nenne mir historische Quellen, aus welchen hervorgeht, das wie Du es nanntest, dieser Jesus "das damalige Volk in sämtlichen Städten in Aufruhr brachte". Von irgendwoher musste Du diese Kenntnis doch haben, oder? zwinkern
Ich wäre Dir hier für eine quellenbezogene und belegte Auskunft allerhöchst dankbar. Dein emotionaler Höhenrausch ist hier leider nicht ausreichend...

Zitat:
Jesus war ungefähr das für die Juden was Marthin Luther für die Katholiken war! - Und darüber berichtet keine Sau? Erst 40 Jahre später kommt einer auf die Idee "Ach heut schreib ich mal was über einen Jesus"...


Wer sagt denn, das keiner darüber berichtet hätte? Hast Du die Beiträge nicht vollständig gelesen? und 2.: Beim Tode dieses Jesu, gab es noch keine jüdische Sekte der Christen. DAS entwickelte sich erst NACH seinem Tod. Ist das sooo schwer zu verstehen?!

Zitat:
Entweder Jesus war ein kleines Lichtlein und keine Sau hat ihn gekannt - was dann erklären würde warum es keine historischen Schriften von Jesus Lebzeiten gibt.


Dazu habe ich mich bereits geäußert. Damals lebte man noch nicht im "Computerzeitalter". Und selbst heute sind Aufzeichnungen nicht vor dem "Verderben" sicher... zwinkern
Zitat:

Die würde allerdings nicht erklären wie dann daraus die weltgrößte Religion werden konnte. Oder Jesus war tatsächlich ein revolutionnärer Prediger, der den Juden öffentlich kontra gab, dann hätten sich aber die Schreiber um Jesus gerissen wie die Bildzeitung um den neuen Papst...

Tja... was soll ich dazu sagen? Kennst Du die Geschichte der ecclesia catholica? Hast Du hier nicht gelesen wofür man im römischen Reich die Strafe der Kreuzigung erhielt? Sicherlich nicht dafür, das man einer jüdischen Sekte aus Judäa nicht in den Kram paste. Das ist den Römer am "Arsch" vorbeigegangen.
Die Geschichte der "Christen" war beileibe nicht von Anfang an prickelnd. Sie hat sich gegen zig andere Sekten, u.a. die der Arianer, "durchgesetzt", um es mal höflich zu formulieren. Und zum anderen: Wie kannst Du in Fragen der Religion allen Ernstes "ratio" als Begründung heranziehen wollen? Du müsstest doch wissen, das ein solches Phänomen nicht damit erklärbar, höchstens "verstehbar", ist. Warum ist der mohammedanische Glaube, der 600 Jahre jünger als der christliche ist, zur inzwischen weltweit 2.größten Religion geworden? Hm?

Zitat:
Natürlich änders Jesus Existenz oder Nicht-Existenz nichts daran, dass das Christentum nichts anderes als geistig schwacher Massenwahn ist, aber ich halte Jesus Existenz ganz unabhängig davon für unwahrscheinlich!

Aha... also nur, weil Du nicht willst, das es eine historische Person Jesu gegeben hat, hat er auch nie existiert? Das ist ja fast "gläubige" Argumentation.

mille grazie
Susanna
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#466250) Verfasst am: 05.05.2006, 04:39    Titel: Antworten mit Zitat

Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:

Keineswegs, denn gerade dort, wo die Schriftrollen von Qumran gefunden wurden, lebte die damals 3. jüdische Gruppe (Sekte), neben den Pharisäern und den Sadduzäern, die Sekte der Essener. Die Essener waren ein Art "Mönchsorden", der auch weibliche Mitglieder hatte. Sie lebten in klösterlicher Einsamkeit... Es gab damals also durchaus Juden, die NICHT so lebten, wie andere. zwinkern


Die Geschichte mit der klösterlichen Einsamkeit und dem mönchsähnlichen Leben wird inzwischen aber eifrigst angezweifelt. Diese Einschätzung geht auf die Ähnlichkeit der Ruinen mit dem Aufbau mittelalterlicher Klosteranlagen in Europa zurück, woraus voreilig der Schluss gezogen wurde, dass die Essener auch so ähnlich gelebt haben müssten.

Robert Eisenman, Professor für Religionen im Nahen Osten und Direktor der Theologischen Fakultät der California State University, der in den 80ern an den Qumrantexten arbeitete, beschreibt anschaulich das von Gewaltbereitschaft geprägte Leben der Essener - eine Gewaltbereitschaft gegen Andersgläubige, wie auch gegen die Gleichgläubigen.


Aber zurück zum historischen Jesus. Bislang kam da noch nichts, dass eindeutig für die Existenz dieses historischen Jesus spricht, aber ich kann warten.


gwarpy
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Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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spaghettus
Pastafarianer



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark

Beitrag(#466278) Verfasst am: 05.05.2006, 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

Was haltet ihr davon:

http://www.avenz.de/definition/jesus.htm

Ich finde alles sehr sachlich und logisch.

Evilbert hat folgendes geschrieben:
spaghettus hat folgendes geschrieben:
Na ja, der Bibelcode ist doch, ebenso wie der DaVinci Code, schon widerlegt.
Der einzige, bei dem das bisher noch nicht gelungen ist, ist der PastafarianerCode Sehr glücklich


Gröhl...

Ich glaube, ich konvertiere..


Wir wären stoz auf dich Cool
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#466520) Verfasst am: 05.05.2006, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:

Keineswegs, denn gerade dort, wo die Schriftrollen von Qumran gefunden wurden, lebte die damals 3. jüdische Gruppe (Sekte), neben den Pharisäern und den Sadduzäern, die Sekte der Essener. Die Essener waren ein Art "Mönchsorden", der auch weibliche Mitglieder hatte. Sie lebten in klösterlicher Einsamkeit... Es gab damals also durchaus Juden, die NICHT so lebten, wie andere. zwinkern

Zitat:
Die Geschichte mit der klösterlichen Einsamkeit und dem mönchsähnlichen Leben wird inzwischen aber eifrigst angezweifelt. Diese Einschätzung geht auf die Ähnlichkeit der Ruinen mit dem Aufbau mittelalterlicher Klosteranlagen in Europa zurück, woraus voreilig der Schluss gezogen wurde, dass die Essener auch so ähnlich gelebt haben müssten.

Irrtum, nicht die angebliche Ähnlichkeit der Bauweise mit einem Kloster hat diesen Schluss begründet, sondern das Wissen über die Essener, das sie uns selbst in ihren Schriftrollen überliefert haben. Das einzige was an den Überresten der Siedlung in Qumran so bemerkenswert war, war das man daraus auf eine grosse "Kopisten bzw. Schreibersiedlung" schloss. Dadurch ergab sich der Zusammenhang zwischen den Schriftrollen aus den Höhlen von Qumran und der Siedlung der Essener. SO herum wird ein Schuh draus. Im Übrigen datieren die dort gefunden Schriften aus dem Zeitraum 200 VOR Chr. bis 60 n.Chr. Die Mehrheit der Rollen stammen aus der Zeit VOR Jesu. Sind also VORchristlich.
Zitat:
Robert Eisenman, Professor für Religionen im Nahen Osten und Direktor der Theologischen Fakultät der California State University, der in den 80ern an den Qumrantexten arbeitete, beschreibt anschaulich das von Gewaltbereitschaft geprägte Leben der Essener - eine Gewaltbereitschaft gegen Andersgläubige, wie auch gegen die Gleichgläubigen.

Er hat nicht an DEN Qumran-Texten gearbeitet, sondern nur an einem kleinen Teil davon, den er zusammen mit Prof. Wise in einem Buch veröffentlichte. Es handelt sich bei den Texten dieses Buches "Jesus und die Urchristen – die Qumran-Rollen entschlüsselt" nur um die bis dahin noch nicht veröffentlichten Qumran-Texte. zwinkern
Die Fragmente, denn nur darum handelt es sich hier, NICHT um vollständige Texte, sind im Buch in Originalsprache, in Übersetzung UND zusätzlich mit SEINER Interpretation versehen. Also Vorsicht!
Hier geht es zu den Rezensionen von amazon -> http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932131037/028-2709084-1477327 die ich für sehr lesenswert halte. Gerade für die, die das Buch (im Gegensatz zu mir) nicht gelesen haben. Ich zitiere mal eine daraus, da ich sie für besonders treffend halte:

Amazon-Rezesion hat folgendes geschrieben:
Das Buch befasst sich, sicher sehr sachkundig mit einem Teil ( nicht mit den) Q-Rollen. es gibt Übersetzungen und Interpretationen, wobei Kenntnisse der übrigen Rollen vorausgesetzt werden. Es ist also keine "Entschlüsselung". Der Titel hat garnichts damit zu tun. Jesus kommt in 2-3 Sätzen vor, die Urchristen praktisch garnicht. Ich habe das Buch gekauft, um auf dem Hintergrund der Qumram-Rollen etwas über Jesus und die Urchristen zu erfahren. Das ist nicht geschehen. Schade.


Ob die Essener nun tatsächlich gewaltbereit oder gar gewalttätig waren steht auf einem Blatt, auf einem anderen steht, ob dies ein Beleg gegen oder für klösterliche Einsamkeit ist. Wo besteht hier der Zusammenhang? Ich kann ihn, scusi, beim besten Willen nicht erkennen. Das Thema Gewalt ist allerdings für Christen ein wichtiger Aspekt. Die Essener waren aber Juden, keine Christen.

Im Übrigen empfehle ich Dir diesen Link -> http://de.wikipedia.org/wiki/Essener unter welchem Du auch Quellen und WISSENSCHAFTLICHE Literatur zu den Essener findest und die Bücher mit den Übersetzungen der Texte aus Qumran, die sich mit den Essener beschäftigen.

Aber jetzt kommt der wirkliche clou:
Von wem sprichst Du bzw. Eisenman hier, von den Essenern oder von der Qumran-Essenern? -> http://de.wikipedia.org/wiki/Qumran-Sekte. Da besteht nämlich ein Unterschied. Denn es ist umstritten ob es sich hier um zwei unterschiedliche Gruppen oder um eine "Untergruppierung" handelt. Da Du hier von "Gewaltbereitschaft" gesprochen hast, können es wohl nur die Qumran-Essener sein. Ich zitiere mal aus dem obigen Link einen Originaltext:
Zitat:
Der Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Finsternis nimmt in den gefundenen Dokumenten eine bedeutende Stellung ein, ob damit allerdings wirklich ein regulärer Krieg gegen die Feinde der Gemeinschaft gemeint ist, kann nicht mit Sicherheit bejaht werden:

1 Für den Ein[sichtigen: Bestimmung] des Krieges. der Anfang ist, wenn die Söhne des Lichtes Hand anlegen, gegen das Heer Belials, gegen die Schar von Edom und Moab und der Söhne Ammons
2 und das Hee[r...] der Philister und gegen die Scharen der Kittäer von Assur, und mit ihnen sind zur Unterstützung die Frevler am Bunde. Die Söhne Levis und die Söhne Judas und die Söhne Benjamins, die Verbannten der Wüste, kämpfen gegen sie
3 [...] mit all ihren Scharen, wenn die Verbannten der Söhne des Lichtes aus der Wüste der Völker zurückkehren, um in der Wüste von Jerusalem zu lagern. Und nach dem Krieg ziehen sie von dort
[...]
(zitiert nach Lohse, Die Texte aus Qumran, Kriegsrolle (1QM) I 1-12)

Zitat:
Aber zurück zum historischen Jesus. Bislang kam da noch nichts, dass eindeutig für die Existenz dieses historischen Jesus spricht, aber ich kann warten.

och, Du hast Quellen erhalten. Das Du diese nicht akzeptieren willst, steht auf einem anderen Blatt. Du hast einfach nur bockig "Nein" gesagt. Eine fundierte Begründung und Auseinandersetzung konnte ich von Dir bisher nicht finden. Das kannst Du aber gerne und jederzeit nachholen. Nur zu... Lachen
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spaghettus
Pastafarianer



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark

Beitrag(#466541) Verfasst am: 05.05.2006, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:
Das einzige was an den Überresten der Siedlung in Qumran so bemerkenswert war, war das man daraus auf eine grosse "Kopisten bzw. Schreibersiedlung" schloss. Dadurch ergab sich der Zusammenhang zwischen den Schriftrollen aus den Höhlen von Qumran und der Siedlung der Essener. SO herum wird ein Schuh draus. Im Übrigen datieren die dort gefunden Schriften aus dem Zeitraum 200 VOR Chr. bis 60 n.Chr. Die Mehrheit der Rollen stammen aus der Zeit VOR Jesu. Sind also VORchristlich.


Und genau das wird inzwischen heftigst angezweifelt und davon ausgegangen, die Rollen sind nicht dort entstanden, sondern nur "ausgelagert" worden, zum Teil wohl aus Jerusalem.
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#466545) Verfasst am: 05.05.2006, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

spaghettus hat folgendes geschrieben:
Morrigan - der große Rabe hat folgendes geschrieben:
Das einzige was an den Überresten der Siedlung in Qumran so bemerkenswert war, war das man daraus auf eine grosse "Kopisten bzw. Schreibersiedlung" schloss. Dadurch ergab sich der Zusammenhang zwischen den Schriftrollen aus den Höhlen von Qumran und der Siedlung der Essener. SO herum wird ein Schuh draus. Im Übrigen datieren die dort gefunden Schriften aus dem Zeitraum 200 VOR Chr. bis 60 n.Chr. Die Mehrheit der Rollen stammen aus der Zeit VOR Jesu. Sind also VORchristlich.


Und genau das wird inzwischen heftigst angezweifelt und davon ausgegangen, die Rollen sind nicht dort entstanden, sondern nur "ausgelagert" worden, zum Teil wohl aus Jerusalem.

1. Mag dies inzwischen durchaus so sein. Ich sprach ja davon, wovon man DAMALS ausging und 2. spielt es für den Zusammenhang "klösterliche Einsamkeit" keine Rolle. 3. bezieht sich dies ganz sicherlich nicht auf ALLE Rollen. Die der Essener können wir davon wohl ausnehmen. Oder möchtest Du mir damit sagen, das die ihre eigenen Schriften "gefälscht" haben oder diese von jemand anderm gefälscht wurden? zwinkern
Aber hättest Du für Deine Behauptung, die ich hiermit nicht bestreiten aber mindestens einschrenken möchte, auch eine Quelle? Danke!
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spaghettus
Pastafarianer



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark

Beitrag(#466586) Verfasst am: 05.05.2006, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte nur noch so was im Hinterkopf.
Aber googeln hilft:

Sie sind eines der größten Rätsel christlich-jüdischer Glaubensgeschichte: die 1947 durch Zufall entdeckten Schriftrollen von Qumran. Ziegenhirten waren bei der Suche nach einem entlaufenen Tier auf Krüge mit verschlossenen Deckeln gestoßen. Darin fanden sie in Leintücher gewickelte Rollen. Ihre Entdeckung erwies sich als Sensation. In den folgenden Jahren wurden in elf Höhlen in der Umgebung von Qumran weitere Zehntausende von handschriftlichen Fragmenten gefunden. Die überwiegend in hebräischer und aramäischer Sprache verfassten, etwa zwischen 200 v. Chr. und 60 n. Chr. entstandenen Texte sind der wohl wichtigste archäologische Fund im Land der Bibel. Neben Abschriften von Büchern des Alten Testaments umfassen die auf Pergament und Papyrus geschriebenen Handschriften Nacherzählungen biblischer Stoffe, Bibelkommentare, poetische und liturgische Werke sowie Sektentexte. Es dauerte Jahre, bis die stark zerstörten Fragmente entziffert und editiert werden konnten. Erst im Jahr 2002 wurde ihre Veröffentlichung abgeschlossen.

Um den legendären Fund in den Höhlen am Toten Meer und die Fragen, wer die Rollen verfasste und wer in Qumran lebte, rankten sich vielerlei Theorien und Spekulationen. Seit den Ausgrabungen durch den französischen Dominikaner Roland de Vaux galt Qumran der Schulmeinung nach als Anwesen der Essener-Sekte, eine Einsiedelei zölibatärer Mönche, die heilige Texte verfassten. Gar als erstes Kloster und Bibelverlagshaus der Welt wurde Qumran tituliert. Obschon es immer wieder Zweifel an der Theorie der schreibenden Sektierer gab, wird am Mythos des magischen Ortes bis heute gerne festgehalten.


Israelische Wissenschaftler räumen mit dem Mythos von Qumran auf

Jetzt werfen die Ergebnisse jüngster Grabungen, die die israelischen Archäologen Yitzhak Magen und Yuval Peleg zwischen 1994 und 2004 unternahmen, ein neues Licht auf den Jahrhundertfund. Anders als viele ihrer Vorgänger bemühten sich die beiden Forscher um eine unvoreingenommene Betrachtung der Ruinenstätte - unabhängig von den dort aufgefundenen Schriftrollen und deren religiösem Inhalt.

Ihre Antworten auf die alten Fragen räumen mit den bislang gängigen Deutungen gründlich auf. Dass vereinzelt Anhänger der Essener-Sekte in der Nähe der Felshügel am Toten Meer lebten, wo einst Johannes der Täufer das Kommen des Messias verkündet hatte, bezweifeln die Forscher nicht. Aber sie weisen nach, dass Qumran keineswegs eine Klosteranlage gottesfürchtiger Männer war, sondern vielmehr ein Dorf wie andere auch. Rund einen Tagesmarsch von Jerusalem entfernt und auf halber Strecke zwischen Jericho und En Gedi wurde es aufgrund seiner strategischen Lage - damals lag der Wasserspiegel sehr viel höher als heute - wohl zunächst als Fort angelegt. Anfänglich diente es der Sicherung der östlichen Grenzen des Hasmonäer Reiches. Später entwickelte sich der Vorposten zu einem Gutshof, der von Dattelbauern, Parfumherstellern und Töpfern bewohnt wurde. Luxusgüter wie Schmuck, Schminkutensilien und Glaswaren, die die beiden Archäologen fanden, sind mit der Essener-Theorie einer weltabgewandten Siedlung von asketisch lebenden Eremiten eben so wenig zu vereinbaren wie die Skelette von Frauen und Kindern. Auch die bislang übliche Interpretation der auffällig vielen Wasserbecken als rituelle Bäder, die die Kloster-These stützen sollte, halten die beiden Archäologen für falsch. Sie gehen dagegen davon aus, dass sie für die Keramikproduktion als Absetzbecken zum Reinigen von Ton genutzt wurden. So lasse sich zudem die große Menge der ausgegrabenen Keramiken erklären. "Nach jüdischem Recht ist es verboten, das Wasser für Ritualbäder durch Absetzbecken zu leiten", sagt Yuval Peleg. "Hier aber gibt es solche Becken... Diese Gruben können also nach jüdischem Recht keine Ritualbäder sein."

Der führende israelische Qumran-Forscher Yizhar Hirschfeld von der Hebräischen Universität Jerusalem stützt die Thesen von Magen und Peleg: "Es war eine sehr schöne Theorie, keine Frage. Wenn Sie die Schriftrollen, die Essener, die Wüste, das Tote Meer und Johannes den Täufer zusammen nehmen - dann ergibt sich eine wunderbare Geschichte. Aber als jetzt Archäologen zum ersten Mal nachprüften, was de Vaux in Qumran tatsächlich gefunden hatte, erwies sich schnell, dass die Theorie jeder faktischen Grundlage entbehrt. Also - die Geschichte war schön, aber leider falsch."

In seinem demnächst erscheinenden Buch "Qumran - die ganze Wahrheit" plädiert auch Hirschfeld für eine Neubewertung der archäologischen Funde unabhängig von der religiösen Bedeutung, die ihnen über Jahrzehnte hinweg fälschlicherweise zugeschrieben wurde. Indem sie nun in einen größeren historisch-geografischen Kontext gestellt werden, erlauben sie zugleich eine neue Sicht auf Herkunft und Verfasser der berühmten Schriftrollen.


Auf der Flucht vor den Römern in Qumran versteckt

Diese wurden weder von den Essenern noch in Qumran selbst geschrieben, so lautet die Erkenntnis von Magen und Peleg. Stattdessen entstanden die Handschriften im Umfeld des Jerusalemer Tempels. Damit ließen sich die über 500 Schreibstile der Fragmente erklären, für die die Anhänger der de Vauxschen These von einer kleinen klösterlichen Gemeinschaft keine überzeugende Lösung anzubieten haben. Während des römisch-jüdischen Krieges (66 bis 73 n. Chr.) nahmen flüchtende Jerusalemer Bürger das mit, was ihnen das Wichtigste war: die heiligen Schriften und die Tempelschätze. "Auf ihrer Flucht Richtung Osten kamen sie zum Toten Meer und Qumran war der letzte Posten, den man auf dem Landweg erreichte. Sie sahen also, dass sie nur noch über das Wasser weiter kamen, und damit die Heiligen Bücher nicht nass wurden, versteckten sie die Schriftrollen in den nahe gelegenen Höhlen", so Yuval Peleg. Hierfür spricht nicht zuletzt, dass die Rollen ohne erkennbares System - offenbar beliebig und in Eile - in der zerklüfteten Landschaft versteckt wurden.

Endlich haben die Schriftrollen aus der Wüste ihr faszinierendes Geheimnis preisgegeben. Und es ist gut möglich, dass eines Tages in einer der vielen Höhlen in der Wüste noch weitere Schriftrollen und vielleicht auch der goldene Tempelschatz auftauchen.

http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20051218/3.html
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Johnnyboy
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Beitrag(#466634) Verfasst am: 05.05.2006, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

@ Spagetthus: Es geht um die Lehren der Essener selbst und nicht ob Qumram ein Stützpunkt von ihnen war, oder nicht. Die Lebensweise der Essener ist in ihren eigenen Texten - sofern ich mich erinnere - dokumentiert.

Zitat:
Aber zurück zum historischen Jesus. Bislang kam da noch nichts, dass eindeutig für die Existenz dieses historischen Jesus spricht, aber ich kann warten.


Dann kannst du warten bist du grün wirst, wenn du eindeutige, rechnerische Beweise verlangst. Du kannst mir noch nichteinmal beweisen das du exestierst.

Es ist einfach extrem wahrscheinlich das es ihn gab.
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gwarpy
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Beitrag(#467004) Verfasst am: 05.05.2006, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Johnnyboy hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Aber zurück zum historischen Jesus. Bislang kam da noch nichts, dass eindeutig für die Existenz dieses historischen Jesus spricht, aber ich kann warten.

Es ist einfach extrem wahrscheinlich das es ihn gab.


Gerade dieses "extrem Wahrscheinlich" ist doch auch nur wieder Glaube.

Was mich so sehr stört ist, dass nicht das was es an historischen Material über Jesus gibt, halbwegs glaubwürdig für ihn als historische Person spricht, sondern dass man, um auf diesen "historischen" Jesus zu kommen, die viel später geschriebenen Glaubensgeschichten und vom Glauben beeinflusste Dokumente heranziehen muss, und von diesen Schlüsse darauf ziehen soll, ob und wie dieser historische Jesus tatsächlich gewesen sein könnte. Man nimmt die religiöse Figur (und die ist er nun mal auch in den Dokumenten, die ihn erwähnen), stülpt das was in etwa passt über die entsprechenden bekannten historischen Fakten, und "baut" sich so eine historische Figur.
Dass dies aber zu sehr unterschiedlichen und umstrittenen Ergebnissen führt, zeigt doch, dass es eben bislang keinen historischen Jesus gibt, sondern eben lediglich einen Religionsjesus, dessen angebliches Sein mit einigem Ach und Weh mit der Geschichte in Einklag gebracht wird.


gwarpy
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Morrigan - der große Rabe
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Beitrag(#467092) Verfasst am: 06.05.2006, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

spaghettus,

ich habe mir mal erlaubt, da ich Fernsehdokus in Bezug auf diffizile historische Sachverhalte nicht wirklich traue, nach den Namen "von Magen, Peleg" zu googlen und stieß auf folgende Seite des wdr: http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20051218/3.html, also die von Dir angegebene. zwinkern

Meine persönliche Meinung:
Urplötzlich sollen all diese Schriftrollen nicht mehr von den Essener KOPIERT worden sein, nun sollen nicht einmal mehr die Schriften, die über die Essener handeln, von diesen als VERFASSER stammen. Das alleine hört sich schon ziemlich deppert an, aber es kommt noch viel besser:

1. Zu den die Essener betreffenden Schriftrollen:
Wer sonst sollte über die Ordensregeln, Sitten und Gebräuche in der "ich-Form", wenn ich dies mal so nennen darf, geschrieben haben, wenn nicht diese Gruppierung selbst? Das ist doch völliger Blödsinn.

2. Ist die bisherige Kopisten-Vermutung der Annahme von diesen beiden Archäologen zu Folge, die Schriften (die der Essener betreffenden nehme ich hiervon ausdrücklich aus) seien MEHRHEITLICH VERMUTLICH vom Tempel in Jerusalem bzw. aus der Umgebung von Jesusalem, nicht abträglich. Im Übrigen hatten die Essener auch dort eine "Gemeinde". -> "Essener Tor in Jerusalem". Eher wundert es mich, das daraus so ein Zauber veranstaltet wird. Denn es war NIE die Rede davon, das die Essener von Qumran die Verfasser ALLER der in den Qumran-Höhlen gefundenen Schriftrollen wären. Tempel waren stets die Verwahrer von wichtigen Dokumenten gewesen. Es war NUR die Rede davon, das die Essener KOPISTEN dieser Schriften waren! Wo steht, das diese die Verfasser ALLER Rollen gewesen wären? Geschockt Zumindest ich, habe mich von Anfang an, klar und deutlich davon distanziert.

3. a) Warum hätte ein "normales Dorf" den Brauch haben sollen die Schriften Durchreisender, die diese nicht durch die Wasserüberfahrt der EVENTUELLEN Vernichtung anheimgeben wollten, in Höhlen (wir reden hier nur von einigen von zig-) verstecken sollen?! Ganz gleich wie gut diese damals durch einen anderen Wasserspiegel zugänglich waren oder nicht? Und warum hätten Menschen das, was ihnen als unabdingbar so wichtig ist, dort zurücklassen sollen, statt es mitzunehmen? Und warum haben diese Menschen ihre "Allerheiligstes", das sie angeblich bewahren wollten, nie wieder abgeholt?

3. b) Und wenn es tatsächlich um die Sicherung von "Unschätzbaren jüdischen Heiligtümern aus der Umgebung von Jerusalem" vor der Vernichtung des Krieges ging, warum sind dort nur Schriftrollen gelagert, aber keine anderen okkulten Gegenstände?!

4. a) Was kratzte damalige NORMALE Dorfbewohner die Schriften Reisender? War dies gar doch ein Dorf, das sich der Bewahrung von Schriften verschrieben hat? Anders macht auch diese "neue Erklärung" keinen Sinn...

4. b) Und WER hatte denn damals überhaupt schriftliche Dokumente? Das war doch nicht gang und gäbe wie heute! Wenn es Sinn macht, dann von "Gemeinde zu Gemeinde" als Verwahrungsauftrag. Dieser kann aber dann nur vom Tempel in Jerusalem (dem Haupt-Tempel) an einen anderen "religiösen Ort" (Tempel) ergangen sein. DAS macht im jüdisch-religiösen Kontext durchaus einen Sinn.

5. Woher wussten denn die damaligen Reisenden, das es ein "normales Dorf" gibt, in welchem man seine Schriften in Höhlen hinterlegen kann? UND: Schriftrollen zu besitzen war damals ja nicht gerade usus gewesen. Zumindest nicht für "Otto-Normalverbraucher".

6. Auch die erwähnten Skelettfunde von Frauen und Kindern irritiert mich nicht wirklich. Was mich viel mehr interessieren würde:
a) In welchem Zahlenverhältnis stehen die männlichen und weiblichen Skelette zueinander? Sind sie halbwegs gleich (50:50) oder gibt es hier erhebliche Unterschiede? Und in welchem Verhältnis, gemessen an der damaligen Säuglings/Kinder-Sterblichkeitsrate, stehen die Kinder- zu den Erwachsenenskeletten? DAS ist interessant. NICHT, das man dort auch Frauen- und Kinderskelette gefunden hat, die ich weis nicht aus was für einer oder welchen unterschiedlichen Epochen stammen...

b). Aus welchen voneinander differierenden Zeiten stammen die Skelette? Gibt es da ein Zuordnung? Wieviele männliche, weibliche und kindliche sind einer bestimmten Zeit zuzuordnen, um dies wiederum in ein Verhältnis setzen zu können? Gibt es zwischen den unterschiedlichen "Generationen/Epochen" Unterschiede?! DAS, die Beantwortung dieser Fragen, ist interessant und aufschlussreich. Alles andere ist nur "Augenwischerei" und könnte zu falschen Schlüssen führen.

wdr hat folgendes geschrieben:
"Nach jüdischem Recht ist es verboten, das Wasser für Ritualbäder durch Absetzbecken zu leiten", sagt Yuval Peleg. "Hier aber gibt es solche Becken... Diese Gruben können also nach jüdischem Recht keine Ritualbäder sein."

Auch diese Erklärung ist völliger Stuss, denn die Essener waren eine EIGENE jüdische religiöse Gruppe, mit EIGENEN religiösen Ritualen. Mit den Augen rollen

Also die story mit den Durchreisenden, die alle ohne sich zu kennen und eine Verbindung zu diesem "Normal-Dorf" gehabt haben sollen, von allem anderen idiotischen Behauptungen mal ganz abgesehen... Ja Jesses... wer hat sich denn bloss diese schwachmatige Erklärungen, die als "die letzten Wahrheiten" vom wdr angepriesen werden, aus den Fingern gesaugt? Konnte da jemand seinen Hirnkasten nicht einschalten?!

Entweder wurde bei dieser Reportage nicht ordentlich recherchiert oder auch nicht differenziert. Ich kann mir nicht vorstellen, das diese zwei Wissenschaftler, von Magen und Peleg, hier tatsächlich derart unsauber und dümmlich gearbeitet und argumentiert haben. Oder doch?! Alleine die Überschrift der Sendung: "Letzte Wahrheiten über einen Jahrhundertfund" ist reisserisch und unsachlich. In der Wissenschaft gibt es NIE "letzte Wahrheiten". So einen Schwachfug kann sich nur ein minderbemittelter Journalist einfallen lassen.

Den wesentlichen Punkt möchte ich nochmals an folgendem passus vom wdr, der offensichtlich NICHT dazu in der Lage war korrekt zu recherchieren, hervorheben:
Wdr hat folgendes geschrieben:

Seit den Ausgrabungen durch den französischen Dominikaner Roland de Vaux galt Qumran der Schulmeinung nach als Anwesen der Essener-Sekte, eine Einsiedelei zölibatärer Mönche, die heilige Texte verfassten.

Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. Man vermutete, wie ich in einem vorherigen Beitrag bereits schrieb, das Qumran eine "Kopiersiedlung" war. Kopisten sind KEINE Verfasser. Das Kopisten allerdings Originale, woher auch immer, zum kopieren benötigen, dürfte sogar dem grössten Deppen einleuchten.

wdr hat folgendes geschrieben:
Gar als erstes Kloster und Bibelverlagshaus der Welt wurde Qumran tituliert.


Die Behauptung die Siedlung der Qumran-Essener wäre gar "das erste Kloster UND Bibelverlagshaus der Welt" gewesen kenne. ich zumindest nicht aus seriösen wissenschaftlichen Abhandlungen. Ist aber nichtsdestostrotz ein riesen Brüller. Vorallem die Formulierung BIBELVerlagshaus. Wo gab es denn damals eine "Bibel"?! Wenn überhaupt könnte man hier vom Talmud sprechen oder bei viel gutem Willen vom AT... aber von der BIBEL? Die Bibel ist ein CHRISTLICHES Buch! Sapperlot, was ist das peinlich...

Zum "1.Kloster". Auch ein Lacher, denn die Essener gab es beileibe nicht nur in Qumran. Sonst gäbe es ja auch nicht die Unterscheidung von "Essenern" und "Qumran-Essener". Siehe meine vorherigen Links. Was soll das?!

Auch folgende Formulierung vom wdr lässt stutzen:
wdr hat folgendes geschrieben:
Obschon es immer wieder Zweifel an der Theorie der schreibenden Sektierer gab, wird am Mythos des magischen Ortes bis heute gerne festgehalten.


Davon abgesehen das es stets, für und gegen alles Zweifler gibt:
WER sprach denn hier immer von einem "mystischen Ort"? Das war doch ein Herr Eisenman, der hier von angeblich die christliche Welt erschütternden Funden sprach und auch die Esoterik-freaks der Welt, die nach neuer Nahrung gierten. KEIN seriöser Wissenschaftler hat einen solchen Schwachfug je behauptet... Suspekt

wdr hat folgendes geschrieben:
Endlich haben die Schriftrollen aus der Wüste ihr faszinierendes Geheimnis preisgegeben. Und es ist gut möglich, dass eines Tages in einer der vielen Höhlen in der Wüste noch weitere Schriftrollen und vielleicht auch der goldene Tempelschatz auftauchen.


Noch so ein Schwachfug. Die Rollen und deren Inhalt sprechen für sich. Dafür braucht man kein angeblich "faszinierendes Geheimnis". Aber schön wenn man es zumindest konstruieren, das man auch mal wieder die Legende vom "Tempelschatz" ausgraben kann. "Indy Jones! Wo hast Du verfluchter Hund die Bundeslade versteckt?"

saluti
Susanna
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spaghettus
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Beitrag(#467110) Verfasst am: 06.05.2006, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe, du bist stark im Glauben und lüsst keine teuflischen Zweifel an dich ran.

Herzlichen Glückwunsch!
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Johnnyboy
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Beitrag(#467121) Verfasst am: 06.05.2006, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Fresse. Man hat das zu bezweifeln was am wenigesten wahrscheinlich ist.
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spaghettus
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Beitrag(#467129) Verfasst am: 06.05.2006, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Man hat alles zu bezweifeln, und sogar vor allem das, was man selbst für richtig hält. Sonst gibts keine Erkenntnis.
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Johnnyboy
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Beitrag(#467140) Verfasst am: 06.05.2006, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist richtig. Aber wenn du sagst "Jesus hat nie exestiert". Dann ist diese Aussage - auch unter berücksichtigung deines kritischen Standpunktes (oder der eben wegen dieser kritischen Sichtweise) - einfach falsch.

Zugegeben das hast du so auch nicht behauptet, aber es ist einfach ärgerlich das viele Atheisten so denken, den es ist letztenendes hinderlich in der Diskussion mit vorallem extrem gläubigen Menschen, weil sie einen - zurecht - für einen Schwachkopf halten, der nur darauf aus ist, seine äußerst verkrampfte atheistische Sichtweise durchzuringen. Denn man muss wircklich kein Christ sein, um die Existenz von Jesus für Wahrscheinlicher zu halten, als seine Nichtexistenz. Das man sich dennoch dieser relativ sicheren Annahme eine gewisse Restskepsis aufbewahrt, versteht sich doch hoffentlich von selbst.
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spaghettus
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Beitrag(#467169) Verfasst am: 06.05.2006, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sieht so aus, als ob wir so ziemlich einer Meinung sind. Genau deshalb habe ich auch gesagt, ich halte die historische Existenz von Jesus für wahrscheinlich, aber halt nicht für bewiesen. Kurz: Prinzipiell ja, aber mit Restzweifeln.

Wobei wir uns sicher wieder einig sind, dass der historische Jesus u.U. mit Christus nichts als den Namen gemein hat.
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gwarpy
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Beitrag(#467392) Verfasst am: 06.05.2006, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich sage bloss, die Existenz dieses einen Jesus ist nicht eindeutig belegt ist, und damit anzweifelbar ist. Das hat schon einige christliche Gesprächspartner verblüfft, vor allem weil sie danach selbst auch nichts entsprechendes finden konnten.


gwarpy
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kolja
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Beitrag(#467496) Verfasst am: 06.05.2006, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Und ich sage bloss, die Existenz dieses einen Jesus ist nicht eindeutig belegt ist, und damit anzweifelbar ist.

Interessant finde ich allerdings, das selbst manche Atheisten auf diese Feststellung richtig angesäuert reagieren, und dann so argumentieren, als hätte man behauptet, er hätte mit Sicherheit nicht existiert ... Mr. Green
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CoS
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Beitrag(#467623) Verfasst am: 06.05.2006, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Die hier häufig kommentierte Bibel-Kritik Seite geht auch davon aus, dass Jesus nicht existierte:
http://www.bibelkritik.ch/bibel/g6.htm

Das Nazareth nicht existierte wurde mir von einem Zeugen Jehovas mal erklärt - Damals soll Nazareth noch anders gehießen haben!
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Quéribus
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Beitrag(#467631) Verfasst am: 06.05.2006, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Die hier häufig kommentierte Bibel-Kritik Seite geht auch davon aus, dass Jesus nicht existierte:
http://www.bibelkritik.ch/bibel/g6.htm

Das Nazareth nicht existierte wurde mir von einem Zeugen Jehovas mal erklärt - Damals soll Nazareth noch anders gehießen haben!



ich hab mal wo gelesen, daß es zu der Zeit noch gar nicht existierte, im Sinne von "an der Stelle war da noch nix zu der Zeit".....
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James Graham
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