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Tibetischer Buddhismus
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Lotusz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 36

Beitrag(#277705) Verfasst am: 26.03.2005, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo SL

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Lotusz hat folgendes geschrieben:
Der reissende Fluss dagegen, ist das erotische Begehren, welches mir den Übertritt vom diesseitigen zum jenseitigen Ufer verwehrt.


- Es gibt auch einen Daseinsvernichtungsdurst, der auch ein Begehren ist.
Es gibt auch eine Unlust, die auch ein Begehren ist.


Was verstehst Du konkret unter dem Daseinsvernichtungsdurst?

Ich glaube nicht, dass die Unlust ein wirkliches Begehren ist.

Alles Liebe. Gerrit
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#277715) Verfasst am: 26.03.2005, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lotusz !

Zitat:
Da wird zunächst gesagt, dass der Buddhismus,
die Existenz eines allmächtigen Schöpfergottes verneint.


Majjhima Nikaya M. 101. (XI,1) Devadaha Sutta (Vor dem Götterteich)

Zitat:
Dann tauchen im tibetischen Buddhismus doch wieder etliche Götter auf.


- Verkörperungen der Leerheit. Der tibetische Buddhismus hat seine ganz
eigene Methodik entwickelt und betont wie die meisten anderen Schulen
bestimmte Aspekte der Lehre Buddhas besonders. Eine Anpassung an
bestimmte kulturelle Gegebenheiten ist dabei (jeweils) auch nicht zu
übersehen.

Zitat:
Wie ist es aus deiner Sicht gekommen, dass plötzlich wieder im tibetischen Buddhismus so viele Götter vorhanden sind, wo sie doch eigentlich durch Buddha bereits abgeschafft wurden.


- Buddha leugnet nicht (direkt) die Existenz von Göttern.
Im fernöstlichen Kulturkreis hat das Wort noch eine
andere Bedeutung als die hier allgemein im Westen
bekannte.

"..."
Wenn, weil die Lebenskraft erschöpft,
für Götter Zeit zum Scheiden kommt,
erschallen Götterrufe drei,
die freundlich ihn ermahnen so:

"Geh nur von hier den guten Gang,
bei Menschenwesen kehre ein,
und bist du Mensch, empfang Vertraun,
das höchste, in die rechte Lehr'.

"..."
Itivuttakam
83. Götterdämmerung

Zitat:
Widerspricht die Auferstehung aller möglichen Götter im tibetischen Buddhismus nicht eigentlich der Lehre Buddhas?


- Samara ist ein sehr bekanntes Konzept im Buddhismus. zwinkern

Zitat:
Wodurch erklärst Du dir die Wiederbelebung der Götter im tibetischen Buddhismus?


"..."
Er nimmt die Götter als Götter, und hat er die Götter als Götter genommen, so denkt er Götter, denkt an die Götter, denkt über die Götter, denkt 'Mein sind die Götter' und freut sich der Götter: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.
"..."
Majjhima Nikaya 1

Zitat:
Das alles macht mich etwas stutzig. Der Buddhismus trennt sich von den Göttern und der tibetische Buddhismus führt sie wieder ein, entwickelt daraus eine Philosophie, die die Trennung von Gott und Mensch überwinden soll und mündet in der Leere, wenn diese Trennung zwischen Gott und dem Menschen überwunden ist.


Samyutta Nikaya
S.22.43. Sich selber Leuchte

"..."
Wie sind entstanden Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wie sind sie zustande gekommen?
"..."


Zitat:
Wenn also der tibetische Buddhismus, besser sollte man wohl sagen, der Mahayana,


- Nein, dass würde nur zeigen, dass Du nicht weißt, was es alles für Mahayana-Schulen gibt.

Zitat:
von einer Trennung von Gott und Mensch spricht, dann ist diese Aussage unzulässig, weil wir als Menschen nicht in der Lage sind, zu sagen, ob es überhaupt einen Gott gibt. Und darum ist jede Aussage über Gott grundsätzlich falsch.


- Götter sind vergänglich und keineswegs zu beneiden.

Zitat:
Wenn nun aber der tibetische Buddhismus, genau so wie der Zen-Buddhismus auf dieser Gottesvorstellung eine ganze Religion aufbaut,


zu Gott, Götter, Gottheit

Der Buddhismus kommt ohne Gott aus.
Wenn im Buddhismus von Gott (deva) oder Göttern (devatâ) die Rede ist, dann sind damit Wesen gemeint - die sich aufgrund karmischer Verdienste einer zeitweilig höheren Existenzstufe erfreuen.

Götter sind da weder absolut noch allmächtig.
Die Existenz von göttlichen Wesen, ist letztlich nur subjektiv "real".
Zustände des Bewußtseins.

Zitat:
Sowohl die Dualität als auch die Leere beruhen auf dem Fundament einer Gottesvorstellung.


- Das ist ja ganz was Neues. Normalerweise wird Buddha von Theisten eher als
Nihilist "beschimpft"...eben wegen der Begrifflichkeit der "Leere".
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#277719) Verfasst am: 26.03.2005, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Was verstehst Du konkret unter dem Daseinsvernichtungsdurst?


Alle die Asketen oder Priester, ihr Mönche, die der Ansicht vom Dasein zugetan sind, der Ansicht vom Dasein huldigen, der Ansicht vom Dasein anhängen, die werden durch die Ansicht des Nichtseins verstimmt.

Alle die Asketen oder Priester, ihr Mönche, die der Ansicht vom Nichtsein zugetan sind, der Ansicht vom Nichtsein huldigen, der Ansicht vom Nichtsein anhängen, die werden durch die Ansicht des Daseins verstimmt.


Zitat:
Ich glaube nicht, dass die Unlust ein wirkliches Begehren ist.


A.VI. 13 Die sechs Elemente des Entrinnens

"..."
Es möchte da ferner, ihr Mönche, ein Mönch von sich behaupten: »Die gemüterlösende Mitfreude habe ich entfaltet . . . und dennoch hält der Missmut (arati, 'Unlustgefühl') meinen Geist gefesselt.« Einem solchen hätte man zu erwidern: »Nicht doch! Sage das nicht, Verehrter! Beschuldige nicht den Erhabenen! . . . Nicht möglich ist es, Verehrter, es ist ausgeschlossen, dass einem, der die gemüterlösende Mitfreude entfaltet . . . hat, dennoch der Missmut den Geist gefesselt hält. Das ist nicht möglich. Denn im Entrinnen von Missmut besteht ja eben die gemüterlösende Mitfreude.«
"..."
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pyrrhon
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Beiträge: 8770

Beitrag(#277724) Verfasst am: 26.03.2005, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Auch ich habe mich erst einige Jahre mit Yoga, Buddhismus und Hinduismus beschäftigen müssen, um mir einen Überblick zu verschaffen.

Tut mir Leid, aber dass Du Dich irgendwann einmal genauer mit dem Buddhismus beschäftigt hast, nehme ich Dir nicht ab. Dafür sind Deine Wissenslücken zu viel, zu gravierend und zu unübersehbar. Allein, dass Du mit dem Begriff "Majjhima Nikaya" nichts anzufangen wusstest, genügt schon. Etwas Vergleichbares wäre, wenn jemand behaupten würde, sich mit dem Christentum jahrelang beschäftigt zu haben, aber mit dem Begriff "Neues Testament" nichts anzufangen weiß. Das Floßgleichnis wird in der Literatur derartig oft angeführt, dass es kaum möglich sein dürfte, sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen ohne darauf zu stoßen. Dann Deine Gleichsetzung von Reinkarnation und der buddhistischen Wiedergeburt: wenn sich jemand mit dem Buddhismus beschäftigt hat, dann kennt er so fundamentale Lehren wie anatta usw. und kann einfach nicht mehr diese Gleichsetzung machen. Solche Beispiele an riesigen Lücken über die fundamentalsten Grundlagen des Buddhismus lassen nur den Schluss zu, dass Du über den Buddhismus kaum etwas weißt. Zusammenfassend kann man ruhig sagen, dass ein einziges gutes Buch über den Buddhismus genügen würde, um all diese Lücken nicht zu haben.
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Domingo
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Beiträge: 1167
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Beitrag(#277726) Verfasst am: 26.03.2005, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Und was empfiehlst Du als Lektüre, qui nagarjuna fuisti?

Zuletzt bearbeitet von Domingo am 26.03.2005, 18:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Domingo
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Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#277729) Verfasst am: 26.03.2005, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

@Lotusz,

Das Gleichnis vom Floß hat, wenn ich mich nicht irre, bereits eine kanonische Interpretation, welche viel, viel einfacher ist als die Deinige. Sie bezieht sich auf den Nutzen der Lehre Buddhas:

Wie man an allem anderen nicht haften soll, so darf man auch nicht an der Lehre haften. Unter "Lehre" kann man alles mögliche verstehen, was sich auf *Erlösung* oder spirituellen Fortschritt bezieht. Wer sich in einer Lage befindet, in der er sich nach Loslösung von der Welt und ihrem Leid sehnt, wird mit Buddhas Lehre ein Stückweit kommen. Er wird sich an die Lehre halten, sie benutzen - doch wenn er an das andere "Ufer" gelangt ist, da soll er nicht an der Lehre haften, denn wie das Floß könnte sie ihm zum Hindernis werden. Im Grunde ist auch der Buddha, die Lehre, die Gemeischaft usw. ein potentielles Hindernis, eben weil man sich daran hängen kann und sie nicht mehr loslassen wollen; insofern sind diese Dinge (welch eine Ketzerei zwinkern ) kein bisschen besser als Sinnenlust & dergleichen. Alles ist eben relativ - von den Umständen abhängig. So wie es der Zen-Meister von Tarvoc erkannt hatte, der sich über die Gebote des Mönchseins hinwegsetzte, als dies angebracht war.

Wenn man sich hingegen an etwas festbeißt, wie Du offenbar an der Enthaltsamkeit (Du willst ja alles daran messen, ob sie darin eine große Rolle spielt oder nicht), dann ist man von der Befreiung noch weit entfernt.

Ciao,
Domingo
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Schmerzlos
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Beiträge: 4554

Beitrag(#277733) Verfasst am: 26.03.2005, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Samyutta Nikaya
S.2.5. Dámali
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Lotusz
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Beiträge: 36

Beitrag(#277758) Verfasst am: 26.03.2005, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schmerzlos

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Samyutta Nikaya
S.2.5. Dámali


Ich muss sagen, ich finde es ziemlich langweilig, wenn Du nur immer irgendwelche Zitate aus der Samyutta Nikaya zitierst. Kannst Du dich nicht mit eigenen Worten ausdrücken? Dein Verhalten erinnert mich an das Verhalten der Christen, die immer mit Bibelzitaten um sich schmeissen. Darauf kann ich wirklich verzichten.

Alles Liebe. Gerrit
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#277761) Verfasst am: 26.03.2005, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Aber ich betrachte es in diesem Threat nicht als meine Aufgabe, auch noch speziell die positiven Aspekte des tibetischen Buddhismus herauszustreichen. Das wird ohnehin überall gemacht.


Meine Erfahrungen sind Andere: gerade im Moment gerät der Buddhismus immer öfter in die Kritik. Vielfach auch in vollkommen unsachliche Kritik, vielfach von Leuten, die überhaupt keine Ahnung haben, wovon sie reden. Ich will kaum behaupten, dass du dazu gehörst, im Gegenteil, deine Beiträge heben sich in meinen Augen vor dem Grau-in-Grau der Buddhismuskritik sogar stark positiv ab.
Allerdings weiß ich zu wenig über den Buddhismus, um dazu klare Aussagen zu machen. Aber man kann wohl kaum behaupten, dass der Buddhismus nicht kritisiert wird...

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Ich muss sagen, ich finde es ziemlich langweilig, wenn Du nur immer irgendwelche Zitate aus der Samyutta Nikaya zitierst.


Meine bescheidene Meinung dazu:
Zur Lehre des Buddha, fragst du am besten den Buddha...
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#277766) Verfasst am: 26.03.2005, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Schmerzlos

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Samyutta Nikaya
S.2.5. Dámali


Ich muss sagen, ich finde es ziemlich langweilig, wenn Du nur immer irgendwelche Zitate aus der Samyutta Nikaya zitierst. Kannst Du dich nicht mit eigenen Worten ausdrücken? Dein Verhalten erinnert mich an das Verhalten der Christen, die immer mit Bibelzitaten um sich schmeissen. Darauf kann ich wirklich verzichten.

Alles Liebe. Gerrit


- Wenn Du ein Ding langweilig findest, wirst Du alles für langweilig halten. zwinkern
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Lotusz
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Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 36

Beitrag(#277770) Verfasst am: 26.03.2005, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo shiningthrough

shiningthrough hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aber von den wirklichen Inhalten, von den teilweise grausamen und fisteren mystischen Vorstellungen des Kalachakra-Tantra wissen sie gar nichts.


@Lotuzs

(bin etwas in Eile - will aber Deine Beiträge - für die ich mich bedanke - nicht ganz so stehen lassen)

Kann ich aus Deinem Avatar und der in Deinen Texten auffallenden Enthaltsamkeitserwähnungen schließen, dass Du irgendeine Hindulehre vertrittst?

Mal kurz (und damit sehr unvollständig) was zum Tantrismus:

Ich verstehe darunter einen Pfad, der alles ohne Ausnahme zum Nutzen der Erleuchtung gebaruchen kann. Als Tantriker übe auch ich Enthaltsamkeit (üben, da das Gelingen nicht sprunghaft entsteht). Ich bemühe mich, eine Sicht auf die Phänomen zu kultivieren, die nicht bewertet. Das kann ich deshalb, weil die Phänomene leer sind von Unabhängigkeit, Beständigkeit und Unteilbarkeit. Damit hast Du auch eine erste Vorsteliung von Leerheit.
Du schreibst zu recht, dass derlei - losgelöst von Meditation - als nur intellektuell einzustufen ist, denn ein nur begriffliches Denken führt zu keinem Erfolg, es sei denn, man will damit auf Parties und dergl. Eindruck schinden - was aber nur das Gegenteil bewirken würde: Ein Aufblähen des Egos. Ich denke, wir sind uns einig, dass derlei nicht unsere Intention ist.

Die Welt, so wie wir sie gewöhnlich erfahren, ist Konvention, "Produkt" einer uns allen ähnlichen Wahrnehmung, deren Kennzeichen die Täuschung hinsichtlich der wahrgenommenen Objekte ist.
Wie messen den Dingen Eigenschaften bei, die sie nicht haben (Dauerhaftigkeit, Kompaktheit, eigene Wesenheit, usw.). Es folgt dann früher oder später die Ent-Täuschung, wenn wir nämlich feststellen, dass die Dingen sich ändern, dass sie vergänglich sind, usw. Und daraus resultiert Leid.
Wir selber haben uns mit unserer angeborenen falschen Wahrnehmung (getrübt durch allerlei Einflüsse wie Zeitverzögerungen im sensorischen Apparat, durch Prägung oder Konditionierung nahezu automatische ablaufende Assoziationsketten, etc.) für Leid empfänglich gemacht.
Das Gegenmittel ist die Entkonditionierung, die Deprogrammierung - und genau das macht Tantra.
Um mit Jungscher Psychologie zu sprechen:
Wir müssen unseren Schatten integrieren, wenn wir wirklich in die Nicht-Bewertung gehen wollen, denn das Hocken auf dem Friede-Freude-Eierkuchen-Pol ist ist infantiles Wunschdenken.
Und das geht nicht ohne die Nutzung auch schauerhafter Symbole. Der "Umweg" über die Symbolik ist es ja gerade, der ein faktischen, leidzuteilendes Praktizieren obsolet macht!

So - ich muss jetzt leider eine kleine Reise machen und ende daher hier erstmal.
Ein andermal ggf. mehr.


Mein Avatar ist Shiva. Shiva ist der Gott der Yogis. Ich selber betrachte mich als Yogi, gehe aber meinen eigenen Weg. Ich kann mit der ganzen Mystik des Yoga nichts anfangen und habe sie über Bord geworfen. Ich fühle mich ein wenig zum Buddhismus hingezogen und würde mich daher als buddhistischen Yogi, vielleicht aber auch als atheistischen Yogi bezeichnen.

Also, wenn Du sagst, dass Du dich bemühst, eine Sicht auf die Phänomene zu kultivieren, die nicht bewertet, so entspricht das nicht der Realität. Natürlich bewertest Du, und Du bewertest sogar ziemlich massiv. Wenn ich sehe, wie Du an meinen Äusserungen Kritik übst, so ist das doch ganz eindeutig eine Bewertung. Wir bewerten immer und wir müssen auch bewerten. Es gehört zu unseren Überlebungsinstinkten. Wenn ich eine Strasse überschreite, schaue ich vorher, ob ein Auto kommt. Es findet also eine Bewertung statt und zwar in dem Sinne, ob die Situation für mich gefährlich ist oder nicht. Und genau so bewerte ich jede andere Sekunde meines Lebens.

Ausserdem ist es so, dass der normale Mensch Sklave seiner Ängste ist. Von daher haben wir uns ein sehr aufmerksames Verhalten angeeignet, um in jeder Sekunde zu schauen, ob uns von irgendwoher Gefahr droht. Darum halte ich Bewertung für etwas ganz Natürliches. Bei uns nimmt diese Bewertung allerdings neurotische Züge an, weil wir alle mehr oder weniger neurotisch sind. Die andere Frage, die mich die ganze Zeit beschäftigt ist, was Du mit den Phänomenen meinst. Vielleicht meinst Du ja etwas ganz anderes, als ich jetzt darunter verstanden habe.

Und die Leere von der Du und der Zen immer wieder so gerne sprichst, ist für mich ein künstliches Produkt. Diese Leere steht und fällt mit der Definition eines Gottes. Jeder, der Gott in irgendeiner Weise definiert, macht das aus egoistischen Motiven und verlässt damit den Boden der Realität. Meistens ist sie ein Ausdruck der Angst. Man erlebt es doch immer wieder in allen Religionen. Die Leute klammern sich in ihrer Hilflosigkeit und Verzweiflung an eine Gottesvorstellung. Es ist der Griff nach dem Strohhalm, der sie vor dem Ertrinken retten soll. Es ist eine Flucht, weil die Menschen nicht den Mut haben, sich mit ihren Ängsten, mit ihrem inneren Chaos auseinander zu setzen.

Was soll ich ausserdem mit dieser Leere anfangen? Sie sagt mir nichts, sie interessiert mich nicht. Was mich dagegen tausend mal mehr interessiert, ist die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, der innere Friede. Jetzt habe ich deinen Satz noch einmal durchgelesen und ich glaube ich habe die Leere, von der Du sprichst, etwas besser verstanden. Ist es richtig, dass Du mit der Leere zum Ausdruck bringst, dass im Grunde genommen alles eins ist, das daneben nichts anderes besteht und das dieses Eine mit Gott gleichgesetzt werden kann? Wenn das in etwa das ist, was Du unter dieser Leere verstehst, so kann ich dir allerdings nicht zustimmen, weil Du ganz willkürlich so etwas wie einen Gott konstruierst. Und das halte ich für unredlich. Wenn ich eine Theorie aufstelle, dann muss diese Theorie auch der Logik standhalten. Das funktioniert allerdings nicht, wenn man willkürliche Annahmen betreffs irgendeines höheren Selbstes macht. Ich finde, da war Buddha schon wesentlich mutiger. Er versuchte wenigstens ansatzweise Gott abzuschaffen. Das erscheint mir persönlich viel ehrlicher.

Im zweiten Teil hast Du dich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt, aber ich stimme dir im grossen und ganzen zu. Wir müssen lernen uns wieder zu deprogrammieren. Und dazu kann Tantra, so wie ich es jetzt dank unserer Diskussionen etwas besser verstehe, durchaus behilflich sein. Ich stelle mir allerdings die Frage, warum der Tantra unbedingt die Sexualität integrieren muss. Es besteht doch die grosse Gefahr, dass der Tantra von vielen Menschen missverstanden wird und genau das ist auch der Fall. Gerade gestern unterhielt ich mich mit jemandem, der schon jahrelang Osho-Sympatisant ist. Und als ich ihm erzählte, dass beim Tantra erst jahrelang meditiert, visualisiert und sexuelle Vereinigungen nur symbolisch mit entsprechenden Schutzgottheiten vollzogen werden, und dass es in etlichen Tantraschulen überhaupt keine reale sexuelle Vereinigung gibt und wenn es sie gibt, dass dann unter allen Umständen der Samenerguss vermieden werden soll, da fiel er aus allen Wolken. Mit anderen Worten, hier im Westen bestehen vollkommen falsche Vorstellungen über den Tantra. Diese falschen Vorstellungen werden leider immer wieder durch die aktuelle Tantraliteratur verbreitet.

Ein wenig nachdenklich wurde ich, als Du ansatzweise auf die Symbolik innerhalb des Tantra zu sprechen kamst. Man kann sie durchaus symbolisch und positiv bewerten. Man sollte aber dort ganz deutlich einen Trennungsstrich ziehen, wo diese Rituale die Vorstellungen einer humanen menschlichen Gesellschaft verlassen. Diese negative Tendenz ist leider im tibetischen Buddhismus auch vorhanden. Man sollte sich ganz deutlich von diesen negativen Tendenzen innerhalb des tibetischen Buddhismus distanzieren. Das aber wird nicht gemacht. Es findet kein innerer Selbstreinigungsmechanismus innerhalb des tibetischen Buddhismus statt, so jedenfalls mein Eindruck. Statt dessen wird die Kritik von aussen in den tibetischen Buddhismus hineingetragen. Der tibetische Buddhismus reagiert darauf teilweise so, wie er über Jahrhunderte darauf reagiert hat, er ignoriert diese Kritik. Das ist zwar verständlich, denn längst wird der tibetische Buddhismus weltweit nicht nur als Religion mit einer sehr positiven Ausstrahlung angesehen, sondern der tibetische Buddhismus ist auch zu einer Gelddruckmaschine geworden. Dahinter stehen natürlich ganz massive finanzielle und politische Interessen. Findet dieser Selbstreinigungsprozess allerdings nicht statt, so schadet sich der tibetische Buddhismus auf Dauer selber.

Alles Liebe. Gerrit


Zuletzt bearbeitet von Lotusz am 26.03.2005, 22:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#277772) Verfasst am: 26.03.2005, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Tso Wang

Ich muss dir leider sagen, dass ich nur den ersten Satz gelesen habe. Den Rest habe ich mir erspart.


Das ist schade. Versuch es noch einmal. Du kannst es. Es ist nicht schwierig. Lass Dich nicht von vermeintlichen Gegnern Deiner Möglichkeiten und Quellen berauben.

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Lotusz
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Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 36

Beitrag(#277780) Verfasst am: 26.03.2005, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tso Wang

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Tso Wang

Ich muss dir leider sagen, dass ich nur den ersten Satz gelesen habe. Den Rest habe ich mir erspart.


Das ist schade. Versuch es noch einmal. Du kannst es. Es ist nicht schwierig. Lass Dich nicht von vermeintlichen Gegnern Deiner Möglichkeiten und Quellen berauben.

() --- Mein Niveau


Ich stelle mich jeder Kritik. Damit habe ich überhaupt keine Probleme. Wenn die Kritik aber unter die Gürtellinie geht oder unsachlich wird, dann mache ich mich ganz schnell aus dem Staub. Man muss unterscheiden lernen, wo es Sinn macht auf Kritik einzugehen und wo nicht. In manchen Fällen ist es besser, diese Leute zu ignorieren. Meine Zeit ist mir wirklich zu schade, um mich mit fruchlosen Diskussionen zu beschäftigen.

Alles Liebe. Gerrit
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#277786) Verfasst am: 26.03.2005, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Tso Wang

Ich muss dir leider sagen, dass ich nur den ersten Satz gelesen habe. Den Rest habe ich mir erspart. Ich habe keine Lust, mich auf dem Niveau zu unterhalten. Mit meinem Interesse für den tibetischen Buddhismus möchte ich alle Aspekte des tibetischen Buddhismus' ansprechen, darunter natürlich auch die negativen Aspekte. Was sollen wir uns ausserdem gross über die positiven Aspekte unterhalten? Darüber besteht doch allgemeine Übereinstimmung. Die sollen doch nicht unter den Tisch fallen. Aber wenn Du meinst, ich verbreite hier Hasstiraden, dann zeigt mir diese Einstellung, dass Du nicht verstanden hast, worum es mir geht. Ich habe diese Einstellung von etlichen "friedliebenden" Buddhisten zur Genüge kennen gelernt. Sie möchten am liebsten jede kritische Diskussion über den tibetischen Buddhismus unterdrücken. Und das verstehen sie dann als Meinungsfreiheit. Ich möchte auch gar nicht wissen, wieviel Hass noch in deinem Text zu finden ist. Das erspare ich mir, weil ich keine Lust habe, mich mit intolleranten Menschen zu unterhalten.

Alles Liebe. Gerrit


P.S.: Da könnte ich Dir einen überaus toleranten Menschen u.a. bei mykath.de empfehlen: "Gauranga". Ihr würdet Euch m.E. "blendend" (sozusagen spiegelbildlich) verstehen., hihihi. Was regst Du Dich so auf? Shiva ist der "Zerstörer" (Dein Avatar ? ). Es liegt in Shivas Natur zu zerstören (Haßtiraden zu verbreiten ist ein schneller, leichter, verführerischer Weg). Man kommt nur mit einer gesunden Portion Humor gegen ihn an, hahaha!

()

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Gegenüber Frechheit bin ich sehr tolerant. Nur gebe ich dem Absender gern mal ne "Ohrfeige" *Riiiing*.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#277787) Verfasst am: 26.03.2005, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Man kommt nur mit einer gesunden Portion Humor gegen ihn an, hahaha!


Hare Krishna. zwinkern
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#277789) Verfasst am: 26.03.2005, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Tso Wang

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Tso Wang

Ich muss dir leider sagen, dass ich nur den ersten Satz gelesen habe. Den Rest habe ich mir erspart.


Das ist schade. Versuch es noch einmal. Du kannst es. Es ist nicht schwierig. Lass Dich nicht von vermeintlichen Gegnern Deiner Möglichkeiten und Quellen berauben.

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Ich stelle mich jeder Kritik. Damit habe ich überhaupt keine Probleme. Alles Liebe. Gerrit


Erzähl nicht so etwas. Du stellst Dich doch gar nicht inhaltlich der Kritik, die Du im Eingangsposting so
eloquent eingefordert hast. Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man so etwas "Heuchelei", ebenso wie Dein Abschlussgruß "Alles Liebe". *Wow* Coole Werbung! Ich guck nur noch Lotusz-Tv, hahaha!

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Bin ich jetzt auch ein nur "friedvoll tuender" Buddhist, der sich nur tarnt?
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#277855) Verfasst am: 27.03.2005, 10:38    Titel: vier Wege des Verhaltens (palikanon) Antworten mit Zitat

Hallo Schmerzlos,

zu den "vier (verschwundenen) Wegen":

Nachdem Lotusz mir gegenüber einräumt hat, daß er inhaltlich hinter seinem Eingsposting steht und darüber hinaus zugesichert hat, er stelle sich jeder Kritik, wäre es ganz interessant, wie er sich zu fragmentarischen und z.T. unsinnigen Äußerungen des Autors über das "tibetanische Totenbuch" stellt. Meine Kritik las er nur bis zum zweiten Satz, da ich - wie bereits erwähnt - besonders diesen Punkt für Unfug halte. Offenbar identifiziert er sich inhaltlich so stark mit dem Autor (und auch mit den Trimondis), daß er jede Kritik dieser Texte als persönliche Beleidigung auffaßt. Worum es im Bardo Thödol geht, habe ich weiter oben erläutert.

Lotusz hat die Möglichkeit, hier allen Lesern den Zusammenhangstext seiner 'endlosen Höllenqualen' durch Quellenangabe aus dem Bardo Thödol darzulegen, sodaß sich jeder ein eigenes Bild machen kann. Ich mag es nicht, wenn Menschen mit einem provokanten Eingangstext eine kritische Auseinandersetzung einfordern, und wenn es ans Eingemachte geht, beleidigt von dannen schreiten, weil sie zu hoch gepokert haben.

Schmerzlos, es ist nicht immer ratsam wohlgesetzte, durchgeplante Worte zu verwenden. Moralisten begegnet man am besten mit Spontaneität und Humor (wobei es ratsam ist, auch und besonders über sich selbst zu lachen, hahaha!).

"Einst traf der große Moralist Konfuzius zufällig auf Lao Tzu, der in einem Bach badete. Der ältere Weise, der Heuchelei verabscheute und nicht die Spur von Scham besaß, erhob sich aus dem Wasser und empfing den Gast splitternackt. »Mein Herr«, schrie der große Moralist und wandte sich hastig ab, »ich muß feststellen, daß Euch ein rechtes Maß menschlicher Würde fehlt. Wenn Menschen, unbekleidet herumlaufen sollten, auf welche Weise ließen sie sich dann von Vögeln und wilden Tieren unterscheiden?«

»Euer Ehren«, erwiderte Lao Tzu, »ist es denn eine so schlechte Sache, wenn wir uns auf das Niveau von Vögeln und wilden Tieren begeben? Sie kennen weder Ruhmsucht, Habgier, Geiz, Schwelgerei in Wohlleben, noch zahllose andere Laster. Ihr werdet mich entschuldigen, wenn ich mein Bad fortsetze.« "

()

---

Gegensatz ist dem rechten Wege der Antrieb.
Nachgiebigkeit ist dem rechten Wege das Mittel.
Die Welt der abertausend Dinge lebt vom Sein,
Das Sein aber lebt vom Nichtsein.

(Laozi 40)
_________________
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#277879) Verfasst am: 27.03.2005, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Samyutta Nikaya
S.11.4. Vepacitti (oder Geduld)

zwinkern
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Lotusz
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Beiträge: 36

Beitrag(#277883) Verfasst am: 27.03.2005, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Ich habe mich entschlossen, das Thema in einem eigenen Forum weiterzuführen. Wer also Interesse hat, weiter mitzudiskutieren den lade ich hiermit herzlich ein.

Lapizlazuli-Forum

Frohe Ostern. Gerrit
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Tso Wang
Vergiß es



Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#277887) Verfasst am: 27.03.2005, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo

Ich habe mich entschlossen, das Thema in einem eigenen Forum weiterzuführen. Wer also Interesse hat, weiter mitzudiskutieren den lade ich hiermit herzlich ein.

Lapizlazuli-Forum

Frohe Ostern. Gerrit


Ach so. Du stellst Dich jeder Kritik, aber nur zu Deinen Bedingungen.
"Was ich befürchtet habe, ist über mich gekommen."

()
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Geh' weiter
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#277901) Verfasst am: 27.03.2005, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

"Wenn du die Schlacht nicht gewinnen kannst, verlege ihren Schauplatz." Cool
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Lotusz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 36

Beitrag(#277936) Verfasst am: 27.03.2005, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tarvoc

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Wenn du die Schlacht nicht gewinnen kannst, verlege ihren Schauplatz." Cool


Es geht mir nicht darum, eine Schlacht zu gewinnen, sondern um eine offene Diskussion, in der jeder seine Meinung sagen kann. Ich habe über das Thema "Tibetischer Buddhismus" bereits im Esoterikforum diskutiert. Zweimal wurden dort meine Threats geschlossen, weil diese "friedliebenden" Buddhisten und Sympathisanten des tibetischen Buddhismus alles versuchten, den Threat zu zerstören. Und nun habe ich das Gefühl, dass hier das gleiche passieren könnte. Davor möchte ich mich nur etwas besser schützen. Und darum möchte ich die Diskussion in einem eigenen Forum fortführen.

Alles Liebe. Gerrit

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Die Diskussion wird im Tantra-Forum weitergeführt: http://www.foren.de/system/user_Lotusz.html
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Lotusz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 36

Beitrag(#277956) Verfasst am: 27.03.2005, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schmerzlos

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo Tarvoc

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Wenn du die Schlacht nicht gewinnen kannst, verlege ihren Schauplatz." Cool


Es geht mir nicht darum, eine Schlacht zu gewinnen, sondern um eine offene Diskussion, in der jeder seine Meinung sagen kann. Ich habe über das Thema "Tibetischer Buddhismus" bereits im Esoterikforum diskutiert. Zweimal wurden dort meine Threats geschlossen, weil diese "friedliebenden" Buddhisten und Sympathisanten des tibetischen Buddhismus alles versuchten, den Threat zu zerstören. Und nun habe ich das Gefühl, dass hier das gleiche passieren könnte. Davor möchte ich mich nur etwas besser schützen. Und darum möchte ich die Diskussion in einem eigenen Forum fortführen.

Alles Liebe. Gerrit


- Es spricht einiges dafür, dass das dann in etwa genauso eine
"sachliche" Diskussion wird, wie zwischen vielen Atheisten und Theisten...

Das läuft dann zu meist so, dass die Atheisten erstmal den Christen erklären
wollen, was sie eigentlich glauben...und umgekehrt...
Dahinter steht also schon die Absicht.
(die eigene Absicht - die eigenen Vorstellungen durchsetzen zu wollen)

Denn schließlich "vertrittst" Du eher brahmanisches Gedankengut.


Wenn ihr keine Lust habt, dann ist das eure Entscheidung. Dann betreibe ich das Forum eben allein. Ich fände es aber schade, wenn ihr nicht mehr dabei wäret, denn gemeinsam könnten wir eine ganze Menge miteinander und voneinander lernen. Ich jedenfalls habe Lust, weiter an dem Thema zu arbeiten.

Für alle, die Lust haben: Tantra-Forum

Alles Liebe. Gerrit

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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#277972) Verfasst am: 27.03.2005, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:

Es geht mir nicht darum, eine Schlacht zu gewinnen, sondern um eine offene Diskussion, in der jeder seine Meinung sagen kann. Ich habe über das Thema "Tibetischer Buddhismus" bereits im Esoterikforum diskutiert. Zweimal wurden dort meine Threats geschlossen, weil diese "friedliebenden" Buddhisten und Sympathisanten des tibetischen Buddhismus alles versuchten, den Threat zu zerstören. Und nun habe ich das Gefühl, dass hier das gleiche passieren könnte. Davor möchte ich mich nur etwas besser schützen.

Mit deinem Gefühl liegst du zum Glück daneben. Bevor hier ein Thread gesperrt wird, müsste schon jemand zum Völkermord aufrufen, oder so. Außerdem befinden sich in der Moderation mW keine Buddhisten oder Esoteriker. Du kannst hier also beruhigt weiterdiskutieren.

Leider ist die Debatte hier bisher etwas wirr verlaufen. Lotusz hat zuerst Handlungen des real existierenden tibetanischen Buddhismus kritisiert. Dieses Thema finde ich sehr interessant.
Dann ist das ganze aber in eine theoretische Debatte über den wahren Buddhismus™ abgedriftet. Abweichungen vom Ideal der Buddhisten oder Buddhistophilen des Forums wurden von diesen dann als "volkstümlicher Buddhismus" oder "Vulgärinterpretation" abgewiegelt.

Mich würde also wieder mehr über den Buddhismus, so wie er dort in der Praxis ist, interessieren. Ein befreundeter Japanologe hat mir erzählt, dass sich manche dieser tibetanischen Mönche sogar zwecks Askese lebenslang einmauern lassen. Ist das wahr?

Tantra
Ich habe mal gelesen, dass zum Tantra auch Sex mit Leichen und ähnliches gehört. Wenn das stimmt, bin ich froh, dass nur 10 Europäer das Tantra voll beherrschen. Ich hoffe sie sind den zuständigen Behörden bekannt. zwinkern

Gleichnis mit dem Floß
Wie man vom Gleichnis auf die kanonische Interpretation kommen soll, ist mir ein Rätsel. Ich weiß auch nicht, welchen praktischen Nutzen die Lehre des Buddhismus haben soll. Ein besseres Gleichnis wäre eines, in dem es überhaupt keine Flüsse gibt, die Buddhisten aber trotzdem munter mit ihren Flößen rumlaufen. Lachen

Im Übrigen hat der Reisende das Floß ja selber gebaut. Das, was ein Floß zu einem Floß macht, ist sowieso immer in seinem Kopf.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#277976) Verfasst am: 27.03.2005, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch nicht, welchen praktischen Nutzen die Lehre des Buddhismus haben soll.


Also, ich - in meiner naiven Unwissenheit - vermute Folgendes:

Wenn man eine Schreinerlehre macht, will man Schreiner werden.
Wenn man eine Metzgerlehre macht, will man Metzger werden.
Wenn man eine Buddhalehre macht...
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Lotusz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 36

Beitrag(#277984) Verfasst am: 27.03.2005, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tarvoc

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch nicht, welchen praktischen Nutzen die Lehre des Buddhismus haben soll.


Also, ich - in meiner naiven Unwissenheit - vermute Folgendes:

Wenn man eine Schreinerlehre macht, will man Schreiner werden.
Wenn man eine Metzgerlehre macht, will man Metzger werden.
Wenn man eine Buddhalehre macht...


Du meinst also, wenn man die ganze Lehre Buddhas studiert hat, dann ist man erleuchtet? Wird die Welt dadurch besser, dass man Karl Marx studiert hat?

Viele sind erleuchtet, die nicht einmal lesen konnten, die nicht einmal wussten, dass es Buddha überhaupt gab, oder die lange vor Buddha lebten. Buddha war nur ein Yogi unter tausenden. Es kommt beim spirituellen Weg in erster Linie auf die Praxis an und nicht darauf, ob man das Majjhima Nikaya rauf und runter beten kann. Die Worte Buddhas bleiben leere Worte, wenn man sie nicht praktiziert.

Ausserdem braucht man kein einziges Wort von Buddha gelesen zu haben, um den Weg zur Erleuchtung zu finden. Man braucht nur in sich hineinzuhorchen, dann findet man die Antwort rein intuitiv. Diejenigen, die immer so gerne auf die heiligen Schriften verweisen, benutzen sie doch in der Regel nur als Alibi für nicht gelebte Spiritualität. Intensive Erfahrungen in der Meditation sind mehr wert als alle Worte aus dem Majjhima Nikaya.

Ausserdem mal eine Frage. Was hat Buddha denn auf seinem spirituellen Weg gemacht und als er seine Lehre verfasste? Er hat nichts anderes getan, als das jahrtausende alte Wissen des Yoga angewandt und niedergeschrieben. Und sagte Swami Sivananda nicht, ein Gramm Praxis mehr zählt als tausend Tonnen Theorie? Aber tausend Tonnen Theorie sind mitunter notwendig, um die Leute zur Praxis anzuregen.

Tantra-Forum

Alles Liebe. Gerrit

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Zuletzt bearbeitet von Lotusz am 27.03.2005, 21:37, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#277987) Verfasst am: 27.03.2005, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Du meinst also, wenn man die ganze Lehre Buddhas studiert hat, dann ist man erleuchtet?


Ich meine gar nichts - dazu weiss ich zu wenig über den Buddhismus. Zumal mir der Begriff "studiert" hier zu vage ist.

Ganz abgesehen davon: auch nach einer Schreinerlehre kannst du ein verdammt lausiger Schreiner sein...

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Wird die Welt dadurch besser, dass man Karl Marx studiert hat?


Was weiß denn ich? Ich habe Karl Marx nicht studiert, dafür aber Groucho Marx, und davon wird die Welt besser. zwinkern
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#278013) Verfasst am: 27.03.2005, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Leider ist die Debatte hier bisher etwas wirr verlaufen.


- Liegt wohl überwiegend an einer weit verbreiteten Unkenntnis,
die sich ja öfter mal in Diskussion zeigt...

Zitat:
Lotusz hat zuerst Handlungen des real existierenden tibetanischen Buddhismus kritisiert. Dieses Thema finde ich sehr interessant.


- Das kann es sicherlich sein, aber die Art(und Weise) der Auseinandersetzung
ist meist ein wichtiges Kriterium, für eine "sachliche" Diskussion.
Das ist aber in vielen Diskussionen so, wo für jemanden der
ein Thema eröffnet - ein bestimmtes "Urteil" bereits feststeht.
(Was zu beweisen war...)

Zitat:
Dann ist das ganze aber in eine theoretische Debatte über den wahren Buddhismus™ abgedriftet. Abweichungen vom Ideal der Buddhisten oder Buddhistophilen des Forums wurden von diesen dann als "volkstümlicher Buddhismus" oder "Vulgärinterpretation" abgewiegelt.


- Ich glaube es gibt viele Buddhisten die nicht allzuviel vom tibetischen Buddhismus halten(zum Beispiel nichts) und trotzdem eine differenzierte Sichtweise pflegen. "Buddhistophil" klingt
irgendwie pervers. zwinkern Dazu würde ich mich nicht rechnen wollen.
Einen "wahren" Buddhismus gibt es ebensowenig wie ein "wahres" Christentum.
Buddhismus ist zudem keine "Zielsetzung", was durch den Ausdruck
"Fahrzeug" bereits verdeutlich wird. (Sofern man sich länger damit
beschäftigt) Es gibt unterschiedliche Methodiken, die für manche
sehr geeignet sein können - und für andere eben nicht.

Zitat:
Tantra
Ich habe mal gelesen, dass zum Tantra auch Sex mit Leichen und ähnliches gehört. Wenn das stimmt, bin ich froh, dass nur 10 Europäer das Tantra voll beherrschen. Ich hoffe sie sind den zuständigen Behörden bekannt. zwinkern


- Ich habe mal gelesen, dass zum "Deutsch-sein" eine Kollektivschuld
für den zweiten Weltkrieg gehört...ist das wahr ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Tantra

Zitat:
Gleichnis mit dem Floß
Wie man vom Gleichnis auf die kanonische Interpretation kommen soll, ist mir ein Rätsel. Ich weiß auch nicht, welchen praktischen Nutzen die Lehre des Buddhismus haben soll. Ein besseres Gleichnis wäre eines, in dem es überhaupt keine Flüsse gibt, die Buddhisten aber trotzdem munter mit ihren Flößen rumlaufen. Lachen


- Buddha lehrt, dass ein Glaube an die Heilswirkung von rituellen Handlungen und z.B. Sakramenten (sílabbataparámáso) - eine der drei Fesseln ist, die einen an die Sinnenwelt binden und den Aufstieg zum Heil verhindern.

Vergleiche auch Kant:
"Der Glaube einer gottesdienstlichen Religion ist ein Frohn- und Lohnglaube (fides mercenaria, servilis), und kann nicht für den seligmachenden angesehen werden, weil er nicht moralisch ist.

Von einem Meisterschüler sagt Buddha: "die Lehre kennend ist er unabhängig."
Sutta-Nipata § 856
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Gregorius
Scientifiction



Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 274

Beitrag(#278015) Verfasst am: 27.03.2005, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Lotusz hat folgendes geschrieben:
Hallo

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Gott sei Dank hat China die armen Tibeter von diesem fürchterlichen Diktator befreit


Darauf werde ich später noch eingehen. Nebenbei gesagt, habe ich schon mit etlichen Buddhisten über den tibetischen Buddhismus diskutiert. Sie sind zum Teil genau so fanatisch und intolerant wie christliche Fanatiker. Sie wollen die Wahrheit gar nicht wissen.

Alles Liebe. Gerrit


Welche Wahrheit denn?
Deine Wahrheit vielleicht? Lachen
_________________
Bloß nicht raufklicken!! Man könnte eventuell in den Zwang kommen denken zu müssen!

http://www.shemayisrael.co.il/2001/2003.htm
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44209

Beitrag(#278025) Verfasst am: 27.03.2005, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Gregorius hat folgendes geschrieben:
Welche Wahrheit denn?


Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.
Die Frage ist nur: wer ist der Betrachter? zwinkern
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