Rechtsradikalismus - Alltag in Deutschland
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#631:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 23.09.2018, 21:23
    —
Maaßen wird Sonderberater.
https://www.tagesschau.de/inland/maassen-einigung-103.html
Zitat:
Einigung in der Großen Koalition: Verfassungsschutzchef Maaßen wird Sonderberater im Innenministerium. Als Abteilungsleiter bleibt er in seiner bisherigen Besoldungsgruppe. Die Opposition reagierte mit Unverständnis.

#632:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.09.2018, 21:44
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Richtig. Blubo und Brausi nannte man es hinter vorgehaltener Hand leise in der Nazizeit: Blut und Boden, Brauchtum und Sitte. Das gibt was her, da gibts auch was zum Anfassen, nicht nur unsichtbare Hirnfurzerei.


Ach was! Ist das Blut erst mal im Boden, dann braucht man keine Sitte mehr und kann die soziale Steuerung gleich ganz den niederen Instinkten ueberlassen.

Jedenfalls lehrt dies die deutsche Geschichte! zwinkern

#633:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.09.2018, 21:57
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Maaßen wird Sonderberater.
https://www.tagesschau.de/inland/maassen-einigung-103.html
Zitat:
Einigung in der Großen Koalition: Verfassungsschutzchef Maaßen wird Sonderberater im Innenministerium. Als Abteilungsleiter bleibt er in seiner bisherigen Besoldungsgruppe. Die Opposition reagierte mit Unverständnis.


Zitat:
Wenn er jetzt noch »Heil Hitler!« brüllt,

wird er dann Reichsminister?


https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/340415.droste-causa-maa%C3%9Fen-september-2018.html

#634:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:35
    —
https://www.google.de/amp/s/m.huffingtonpost.de/amp/entry/rechte-gewalt-auch-kinder-werden-haufig-opfer-von-nazis-und-rechtsextremen_de_5ba61c73e4b069d5f9d32d1f/
Rechte Gewalt:Auch Kinder werden häufig Opfer von Nazis und Rechtsextremen

#635:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 23:54
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Maaßen wird Sonderberater.
https://www.tagesschau.de/inland/maassen-einigung-103.html
Zitat:
Einigung in der Großen Koalition: Verfassungsschutzchef Maaßen wird Sonderberater im Innenministerium. Als Abteilungsleiter bleibt er in seiner bisherigen Besoldungsgruppe. Die Opposition reagierte mit Unverständnis.


Zitat:
Wenn er jetzt noch »Heil Hitler!« brüllt,

wird er dann Reichsminister?


https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/340415.droste-causa-maa%C3%9Fen-september-2018.html


Das ehemalige Zentralorgan der FDJ, seineszeichens Stasi-Befürworter, ist wirklich lesenswert.
... für Trotzkisten und andere Reaktionäre Sehr glücklich

#636:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 07:27
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Maaßen wird Sonderberater.
https://www.tagesschau.de/inland/maassen-einigung-103.html
Zitat:
Einigung in der Großen Koalition: Verfassungsschutzchef Maaßen wird Sonderberater im Innenministerium. Als Abteilungsleiter bleibt er in seiner bisherigen Besoldungsgruppe. Die Opposition reagierte mit Unverständnis.


Zitat:
Wenn er jetzt noch »Heil Hitler!« brüllt,

wird er dann Reichsminister?


https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/340415.droste-causa-maa%C3%9Fen-september-2018.html


Das ehemalige Zentralorgan der FDJ, seineszeichens Stasi-Befürworter, ist wirklich lesenswert.
... für Trotzkisten und andere Reaktionäre Sehr glücklich


Eben noch über Löwenthal hergezogen und flugs selber im Löwenthal-Jargon unterwegs. Das passt zu dir.

Die JW ist übrigens vor allem für solche Leute etwas, die geschriebene Texte richtig verstehen können. zwinkern

#637:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.10.2018, 21:50
    —
Zitat:
Festnahmen bei "Revolution Chemnitz"

Rechtsterroristen planten Anschlag am Tag der Einheit


Mit sechs Festnahmen verhindern Bundesanwaltschaft und Polizei wohl einen Anschlag am Tag der Deutschen Einheit. Die Männer der rechtsextremistischen Gruppe "Revolution Chemnitz" sollen Gewalt gegen Ausländer und politisch Andersdenkende vorbereitet haben.


Nachricht von heute


Hier die passende Karikatur:



"Die Kameraden von 'Revolution Chemnitz' wurden verhaftet." - "So was! Unter Maaßen hätte es das nicht gegeben."

#638:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 14.10.2018, 08:20
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Maaßen wird Sonderberater.
https://www.tagesschau.de/inland/maassen-einigung-103.html
Zitat:
Einigung in der Großen Koalition: Verfassungsschutzchef Maaßen wird Sonderberater im Innenministerium. Als Abteilungsleiter bleibt er in seiner bisherigen Besoldungsgruppe. Die Opposition reagierte mit Unverständnis.


Zitat:
Wenn er jetzt noch »Heil Hitler!« brüllt,

wird er dann Reichsminister?


https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/340415.droste-causa-maa%C3%9Fen-september-2018.html


Das ehemalige Zentralorgan der FDJ, seineszeichens Stasi-Befürworter, ist wirklich lesenswert.
... für Trotzkisten und andere Reaktionäre Sehr glücklich


Eben noch über Löwenthal hergezogen (...)


Ups, jetzt erst gelesen.
Sorry, wenn ich eure Seelenverwandtschaft gestört habe Cool

#639:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 17:29
    —
Zitat:
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.

http://www.taz.de/Neonazi-David-Koeckert-festgenommen/!5546595/

#640:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 18:01
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.

http://www.taz.de/Neonazi-David-Koeckert-festgenommen/!5546595/



Naja. Sozialbetrug ist da noch das am wenigsten Gravierende, was dem strammen Deutschen vorgeworfen wird. Da ist auch noch von "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" die Rede...

#641:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 19:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.

http://www.taz.de/Neonazi-David-Koeckert-festgenommen/!5546595/


Naja. Sozialbetrug ist da noch das am wenigsten Gravierende, was dem strammen Deutschen vorgeworfen wird. Da ist auch noch von "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" die Rede...


Da das aber ein ziemlich durchgehender Vorwurf der Nazis an Migranten ist, ist es schon erwähnenswert.

#642:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 21:13
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.

http://www.taz.de/Neonazi-David-Koeckert-festgenommen/!5546595/


Naja. Sozialbetrug ist da noch das am wenigsten Gravierende, was dem strammen Deutschen vorgeworfen wird. Da ist auch noch von "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" die Rede...


Da das aber ein ziemlich durchgehender Vorwurf der Nazis an Migranten ist, ist es schon erwähnenswert.


Ja.

#643:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 21:19
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.

http://www.taz.de/Neonazi-David-Koeckert-festgenommen/!5546595/


Naja. Sozialbetrug ist da noch das am wenigsten Gravierende, was dem strammen Deutschen vorgeworfen wird. Da ist auch noch von "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" die Rede...


Da das aber ein ziemlich durchgehender Vorwurf der Nazis an Migranten ist, ist es schon erwähnenswert.

So ist es. Was sind schon so Delikte "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" neben Sozialbetrug! Suspekt

#644:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 30.10.2018, 21:33
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bei der rechten Kundgebung in Köthen fiel er mit einer Hetzrede auf. Nun wurde Köckert wegen Sozialbetrugs festgenommen.

http://www.taz.de/Neonazi-David-Koeckert-festgenommen/!5546595/


Naja. Sozialbetrug ist da noch das am wenigsten Gravierende, was dem strammen Deutschen vorgeworfen wird. Da ist auch noch von "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" die Rede...


Da das aber ein ziemlich durchgehender Vorwurf der Nazis an Migranten ist, ist es schon erwähnenswert.

So ist es. Was sind schon so Delikte "schwerer räuberischer Erpressung" und "Verstoss gegen das Waffengesetz" neben Sozialbetrug! Suspekt

Vor allem 'alle Türken haben Messer' ist ja nun kein durchgängiger Vorwurf an Migranten Nein

#645:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 12:50
    —
Zitat:

Vor allem 'alle Türken haben Messer' ist ja nun kein durchgängiger Vorwurf an Migranten

Da mußte ich eben lachen. Damals in den Fünfzigern, als der Import von Gastarbeitern, vorzugsweise aus Italien lief, sagte man das von den Italienern.

Übrigens: Weiß nicht, wie die Bayern das heute halten, aber traditionsgemäß gehört zur bayerischen Lederhose ein festehendes Messer. Nachzulesen bei Ludwig Thoma "Agricola".
zitiert aus dem Gedächtnis:
"...die Obrigkeit sucht in den Besitz derselben zu gelangen, in einem solche Falle ersetzt der Volksgenosse die Waffe sofort durch eine neue..."

#646:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 12:56
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Damals in den Fünfzigern, als der Import von Gastarbeitern, vorzugsweise aus Italien lief, sagte man das von den Italienern.


Exakt. Die Vorbehalte wandern von Ethnie zu Ethnie, bleiben sich aber ähnlich.

#647:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 13:00
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Vor allem 'alle Türken haben Messer' ist ja nun kein durchgängiger Vorwurf an Migranten

Da mußte ich eben lachen. Damals in den Fünfzigern, als der Import von Gastarbeitern, vorzugsweise aus Italien lief, sagte man das von den Italienern.

Übrigens: Weiß nicht, wie die Bayern das heute halten, aber traditionsgemäß gehört zur bayerischen Lederhose ein festehendes Messer. Nachzulesen bei Ludwig Thoma "Agricola".
zitiert aus dem Gedächtnis:
"...die Obrigkeit sucht in den Besitz derselben zu gelangen, in einem solche Falle ersetzt der Volksgenosse die Waffe sofort durch eine neue..."

Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?

#648:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 13:12
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?


Jedenfalls gab es genau die Stereotype der südländischen Messerstecher, was aber zunächst auf Italiener, dann auf Türken, und jetzt auf die aktuellen Ethnien der Flüchtlinge projiziert wird. Allgemein gesprochen ist es immer der Fremde. Oder eben was zum Fremden gemacht wurde.

#649:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 13:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?


Jedenfalls gab es genau die Stereotype der südländischen Messerstecher, was aber zunächst auf Italiener, dann auf Türken, und jetzt auf die aktuellen Ethnien der Flüchtlinge projiziert wird. Allgemein gesprochen ist es immer der Fremde. Oder eben was zum Fremden gemacht wurde.

Nur weil es ein Stereotyp ist, muß es ja nicht falsch sein. Du merkst deinen Gedankenfehler? Italiener und Türken damals, wie die meisten Zuwanderer heute, kamen aus bäuerlichen Gesellschaften. Da sind Messer üblich, weil billig und vielfach nutzbar, eigentlich sogar unentbehrlich. Selbst Brot kommt dort im Stück und muß geschnitten werden. Und man ist gewöhnt, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, und auch dafür sind Messer nützlich. War bei uns bis vor einem Jahrhundert auch nicht viel anders.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen ziemlich beispiellosen Prozeß der Tabuisierung körperlicher Gewalt erlebt, einen Prozeß, den die Migranten, die schon in der zweiten oder dritten Generation hier sind, zum Teil mitgemacht haben, zum Teil auch nicht. Die Neuankömmlingen können sich eine gewaltlose Gesellschaft nicht einmal vorstellen, und das hat nichts damit zu tun, daß sie zum Teil aus Bürgerkriegsländern kommen.

Wir dagegen, zumindest einige von uns, haben diesen Prozeß der Pazifizierung derartig verinnerlicht, daß sie sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen können. Da gibt es dann nur zwei mögliche Reaktionen auf die so fremden Verhaltensstandards der Fremden: fassungsloses Entsetzen oder das schlichte Abstreiten der kaum übersehbaren Fakten.

Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.

#650:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 15:06
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Da gibt es dann nur zwei mögliche Reaktionen auf die so fremden Verhaltensstandards der Fremden: fassungsloses Entsetzen oder das schlichte Abstreiten der kaum übersehbaren Fakten.

Die dritte/vierte und einzig vernuenftige Reaktion: man schickt die Typen wieder zurueck und nimmt keinen neuen mehr an.
Aber da in Schland Migrantenpolitik bisher nicht mit dem Grosshirn gemacht wird ...
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.

Das nennt man dann "Kulturbereicherung".

#651:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 15:11
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?


Jedenfalls gab es genau die Stereotype der südländischen Messerstecher, was aber zunächst auf Italiener, dann auf Türken, und jetzt auf die aktuellen Ethnien der Flüchtlinge projiziert wird. Allgemein gesprochen ist es immer der Fremde. Oder eben was zum Fremden gemacht wurde.

Nur weil es ein Stereotyp ist, muß es ja nicht falsch sein. Du merkst deinen Gedankenfehler? Italiener und Türken damals, wie die meisten Zuwanderer heute, kamen aus bäuerlichen Gesellschaften. Da sind Messer üblich, weil billig und vielfach nutzbar, eigentlich sogar unentbehrlich. Selbst Brot kommt dort im Stück und muß geschnitten werden. Und man ist gewöhnt, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, und auch dafür sind Messer nützlich. War bei uns bis vor einem Jahrhundert auch nicht viel anders.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen ziemlich beispiellosen Prozeß der Tabuisierung körperlicher Gewalt erlebt, einen Prozeß, den die Migranten, die schon in der zweiten oder dritten Generation hier sind, zum Teil mitgemacht haben, zum Teil auch nicht. Die Neuankömmlingen können sich eine gewaltlose Gesellschaft nicht einmal vorstellen, und das hat nichts damit zu tun, daß sie zum Teil aus Bürgerkriegsländern kommen.

Wir dagegen, zumindest einige von uns, haben diesen Prozeß der Pazifizierung derartig verinnerlicht, daß sie sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen können. Da gibt es dann nur zwei mögliche Reaktionen auf die so fremden Verhaltensstandards der Fremden: fassungsloses Entsetzen oder das schlichte Abstreiten der kaum übersehbaren Fakten.

Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.


Die Argumentation funktioniert nur mit der unausgesprochenen Prämisse, Gewalt wäre eine fremdethnische Gewohnheit, die sich auf Deutsche überträgt. Und das ist leider Bullshit. Zwar gibt es eine Befriedung auf der Grundlage des Gewaltmonopols, aber das bedeutet nicht, daß Deutsche unter sich oder gegen Fremde friedfertiger wären. Im Grunde handelt die Erzählung von den gleichen Dingen, an die rechte Dumpfbacken glauben. Nur subtiler.

#652:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 16:26
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
...
Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.

Gibt es dazu Fakten - oder ist das so dein "Eindruck", also eine Vermutung aufgrund, hm, der Medienberichte, oder so?

#653:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 18:51
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
...
Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.

Gibt es dazu Fakten - oder ist das so dein "Eindruck", also eine Vermutung aufgrund, hm, der Medienberichte, oder so?

Wenn man Kontakt zu Schulen hat, und weiß, was auf Schulhöfen so abgeht, braucht keine Medien. Das ist übrigens die eine der mögliche Reaktionen: das nicht sein kann, was nicht sein darf. Ändert aber leider nichts an der Wirklichkeit. Leider!

#654:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 19:01
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?


Jedenfalls gab es genau die Stereotype der südländischen Messerstecher, was aber zunächst auf Italiener, dann auf Türken, und jetzt auf die aktuellen Ethnien der Flüchtlinge projiziert wird. Allgemein gesprochen ist es immer der Fremde. Oder eben was zum Fremden gemacht wurde.

Nur weil es ein Stereotyp ist, muß es ja nicht falsch sein. Du merkst deinen Gedankenfehler? Italiener und Türken damals, wie die meisten Zuwanderer heute, kamen aus bäuerlichen Gesellschaften. Da sind Messer üblich, weil billig und vielfach nutzbar, eigentlich sogar unentbehrlich. Selbst Brot kommt dort im Stück und muß geschnitten werden. Und man ist gewöhnt, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, und auch dafür sind Messer nützlich. War bei uns bis vor einem Jahrhundert auch nicht viel anders.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen ziemlich beispiellosen Prozeß der Tabuisierung körperlicher Gewalt erlebt, einen Prozeß, den die Migranten, die schon in der zweiten oder dritten Generation hier sind, zum Teil mitgemacht haben, zum Teil auch nicht. Die Neuankömmlingen können sich eine gewaltlose Gesellschaft nicht einmal vorstellen, und das hat nichts damit zu tun, daß sie zum Teil aus Bürgerkriegsländern kommen.

Wir dagegen, zumindest einige von uns, haben diesen Prozeß der Pazifizierung derartig verinnerlicht, daß sie sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen können. Da gibt es dann nur zwei mögliche Reaktionen auf die so fremden Verhaltensstandards der Fremden: fassungsloses Entsetzen oder das schlichte Abstreiten der kaum übersehbaren Fakten.

Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.


Die Argumentation funktioniert nur mit der unausgesprochenen Prämisse, Gewalt wäre eine fremdethnische Gewohnheit, die sich auf Deutsche überträgt. Und das ist leider Bullshit. Zwar gibt es eine Befriedung auf der Grundlage des Gewaltmonopols, aber das bedeutet nicht, daß Deutsche unter sich oder gegen Fremde friedfertiger wären. Im Grunde handelt die Erzählung von den gleichen Dingen, an die rechte Dumpfbacken glauben. Nur subtiler.

Kannst du nicht lesen, oder willst du nicht? Das Messer in der Tasche ist eine alte Tradition, die es früher in diesem Lande genauso gab, und sie wird auch wiederkommen, wenn wir nicht aufpassen. Mit Ethnien hat das nichts zu tun, nur mit Verhaltensstandards unter bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen, und diese Verhaltensstandards werden mit der Erziehung weitergegeben, oder eben auch nicht.

Im Moment sind wir aber erkennbar unfähig, eine solche Weitergabe zu verhindern, und mit dem Gewaltmonopol ist es über weite Strecken auch nicht mehr weit her. Unsere Polizei kann sich ja oftmals schon nicht mehr selber schützen, von anderen ganz zu schweigen. Aber bleib ruhig in deiner Traumwelt, oder in den Quartieren der Besserverdiener.

#655:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 19:52
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Damals in den Fünfzigern, als der Import von Gastarbeitern, vorzugsweise aus Italien lief, sagte man das von den Italienern.


Exakt. Die Vorbehalte wandern von Ethnie zu Ethnie, bleiben sich aber ähnlich.



Rechte Hetze richtet sich immer gegen die sichtbarste Minderheit im Land. Vor den Tuerken/Moslems waren das die Italiener und davor die Juden.

#656:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 19:57
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?


Jedenfalls gab es genau die Stereotype der südländischen Messerstecher, was aber zunächst auf Italiener, dann auf Türken, und jetzt auf die aktuellen Ethnien der Flüchtlinge projiziert wird. Allgemein gesprochen ist es immer der Fremde. Oder eben was zum Fremden gemacht wurde.

Nur weil es ein Stereotyp ist, muß es ja nicht falsch sein. Du merkst deinen Gedankenfehler? Italiener und Türken damals, wie die meisten Zuwanderer heute, kamen aus bäuerlichen Gesellschaften. Da sind Messer üblich, weil billig und vielfach nutzbar, eigentlich sogar unentbehrlich. Selbst Brot kommt dort im Stück und muß geschnitten werden. Und man ist gewöhnt, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, und auch dafür sind Messer nützlich. War bei uns bis vor einem Jahrhundert auch nicht viel anders.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen ziemlich beispiellosen Prozeß der Tabuisierung körperlicher Gewalt erlebt, einen Prozeß, den die Migranten, die schon in der zweiten oder dritten Generation hier sind, zum Teil mitgemacht haben, zum Teil auch nicht. Die Neuankömmlingen können sich eine gewaltlose Gesellschaft nicht einmal vorstellen, und das hat nichts damit zu tun, daß sie zum Teil aus Bürgerkriegsländern kommen.

Wir dagegen, zumindest einige von uns, haben diesen Prozeß der Pazifizierung derartig verinnerlicht, daß sie sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen können. Da gibt es dann nur zwei mögliche Reaktionen auf die so fremden Verhaltensstandards der Fremden: fassungsloses Entsetzen oder das schlichte Abstreiten der kaum übersehbaren Fakten.

Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.


Die Argumentation funktioniert nur mit der unausgesprochenen Prämisse, Gewalt wäre eine fremdethnische Gewohnheit, die sich auf Deutsche überträgt. Und das ist leider Bullshit. Zwar gibt es eine Befriedung auf der Grundlage des Gewaltmonopols, aber das bedeutet nicht, daß Deutsche unter sich oder gegen Fremde friedfertiger wären. Im Grunde handelt die Erzählung von den gleichen Dingen, an die rechte Dumpfbacken glauben. Nur subtiler.



In den 5oger und den 60ger Jahren waren das Springmesser und der Schlagring die Mittel, mit denen im Zuhältermillieu und sonstiger Unterwelt deutsche Ganoven hauptsächlich ihre Konflikte austrugen. Trotzdem kam niemand auf die Idee die Deutschen pauschal als "Messerstecher" anzusehen.

#657:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 20:10
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ist auch ueberliefert, ob sie damit auf ihre - zumeist unbewaffneten oder ggf auch weiblichen - Mitmenschen eingestochen haben?


Jedenfalls gab es genau die Stereotype der südländischen Messerstecher, was aber zunächst auf Italiener, dann auf Türken, und jetzt auf die aktuellen Ethnien der Flüchtlinge projiziert wird. Allgemein gesprochen ist es immer der Fremde. Oder eben was zum Fremden gemacht wurde.

Nur weil es ein Stereotyp ist, muß es ja nicht falsch sein. Du merkst deinen Gedankenfehler? Italiener und Türken damals, wie die meisten Zuwanderer heute, kamen aus bäuerlichen Gesellschaften. Da sind Messer üblich, weil billig und vielfach nutzbar, eigentlich sogar unentbehrlich. Selbst Brot kommt dort im Stück und muß geschnitten werden. Und man ist gewöhnt, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, und auch dafür sind Messer nützlich. War bei uns bis vor einem Jahrhundert auch nicht viel anders.

Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen ziemlich beispiellosen Prozeß der Tabuisierung körperlicher Gewalt erlebt, einen Prozeß, den die Migranten, die schon in der zweiten oder dritten Generation hier sind, zum Teil mitgemacht haben, zum Teil auch nicht. Die Neuankömmlingen können sich eine gewaltlose Gesellschaft nicht einmal vorstellen, und das hat nichts damit zu tun, daß sie zum Teil aus Bürgerkriegsländern kommen.

Wir dagegen, zumindest einige von uns, haben diesen Prozeß der Pazifizierung derartig verinnerlicht, daß sie sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen können. Da gibt es dann nur zwei mögliche Reaktionen auf die so fremden Verhaltensstandards der Fremden: fassungsloses Entsetzen oder das schlichte Abstreiten der kaum übersehbaren Fakten.

Allerdings kann man unter jungen Leuten zunehmend eine dritte Reaktion beobachten. Sie passen sich in ihrem Verhalten und der damit verbundenen etwas anderen Gewaltbereitschaft an die neuen Gegebenheiten an. Zivilisationsprozesse können eben auch rückwärts laufen.


Die Argumentation funktioniert nur mit der unausgesprochenen Prämisse, Gewalt wäre eine fremdethnische Gewohnheit, die sich auf Deutsche überträgt. Und das ist leider Bullshit. Zwar gibt es eine Befriedung auf der Grundlage des Gewaltmonopols, aber das bedeutet nicht, daß Deutsche unter sich oder gegen Fremde friedfertiger wären. Im Grunde handelt die Erzählung von den gleichen Dingen, an die rechte Dumpfbacken glauben. Nur subtiler.


Vor Gericht wird oft der messergebrauchende Fremde mit dem Hinweis dies sei in seiner Kultur ein "normales Verhalten" verteidigt. Wenn dies Argument strafmildernde Wirkung erzielt, haben wir es also mit rechten dumpfbackenen Verteidigern und Richtern zu tun?

#658:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 20:13
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Vor Gericht wird oft der messergebrauchende Fremde mit dem Hinweis dies sei in seiner Kultur ein "normales Verhalten" verteidigt.


Wenn das stimmt, wäre das ungeheuerlich. Hast Du da einen Link?

#659:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 21:21
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Vor Gericht wird oft der messergebrauchende Fremde mit dem Hinweis dies sei in seiner Kultur ein "normales Verhalten" verteidigt.


Wenn das stimmt, wäre das ungeheuerlich. Hast Du da einen Link?


Wenn es der Verteidigung vor Gericht dient wird gerne die kulturelle Differenz bemüht. "Man muss den Kulturkreis berücksichtigen" ist z.B. eine solche Formulierung. Auf die Schnelle habe ich nur unteres Beispiel gefunden habe es aber auch schon über den Gebrauch des Messers gelesen.

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/hoehenkirchen-siegertsbrunn-ort100556/hoehenkirchen-muenchen-maedchen-vergewaltigt-angeklagte-schlafen-im-prozess-ein-10340455.html#idAnchComments

#660:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.10.2018, 21:30
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Vor Gericht wird oft der messergebrauchende Fremde mit dem Hinweis dies sei in seiner Kultur ein "normales Verhalten" verteidigt.


Wenn das stimmt, wäre das ungeheuerlich. Hast Du da einen Link?


Wenn es der Verteidigung vor Gericht dient wird gerne die kulturelle Differenz bemüht. "Man muss den Kulturkreis berücksichtigen" ist z.B. eine solche Formulierung. Auf die Schnelle habe ich nur unteres Beispiel gefunden habe es aber auch schon über den Gebrauch des Messers gelesen.

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/hoehenkirchen-siegertsbrunn-ort100556/hoehenkirchen-muenchen-maedchen-vergewaltigt-angeklagte-schlafen-im-prozess-ein-10340455.html#idAnchComments

Die Verteidigung erzählt viel wenn der tag lang ist. Mit den Augen rollen



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


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