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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#61:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 12:53
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ric hat folgendes geschrieben:
Deine Definition könnte aber auch einfach bedeuten, daß eine Umkehrung des Zeitpfeils nicht möglich ist. zwinkern


Heißt das jetzt, dass sie falsch war, oder dass sie richtig war aber so unschön formuliert, dass sich was flasches draus schließen lässt Frage

#62:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 13:07
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Es fehlen:
- Falsifikationsmöglichekeiten für beide Alternativen
- Experimente, die diese Möglichkeiten testen

#63:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 13:09
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ric hat folgendes geschrieben:
Es fehlen:
- Falsifikationsmöglichekeiten für beide Alternativen
- Experimente, die diese Möglichkeiten testen


Wir können den Zeitfluss aber leider nicht einfach so umkehren.

#64:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 13:18
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Es sind zwei Behauptungen
- Der Zeitfluß ist nicht umkehrbar
- Der Zeitfluß ist umkehrbar, aber die chaotische Bewegung der Teilchen verhindert das.

#65:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 14:16
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Und wie soll man bei solchen ´Vorraussetzungen A von B unterscheiden?

#66:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 17:25
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Und wie soll man bei solchen ´Vorraussetzungen A von B unterscheiden?
Woher soll ich das wissen? Lachen

#67:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 14.10.2003, 20:15
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Nergal hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Aber es erscheint so unglaubwürdig. ... Wieso fährt mann nicht mit einer Abrissbirne über Schuthaufen um Hochhäuser zu bauen, wieso fährt man nicht mit messern durch blutende Wunden um diese zu schliessen?
Diese Frage wird doch in Deutsch's Buch ganz gut beantwortet.
Ich hab es nicht, kannst du mir eine kurtzerklärung geben?

D.D. hat folgendes geschrieben:
Das Problem, das wir in der (klassischen) Raumzeit mit der Verursachung hatten, bestand darin, daß sie eine Eigenschaft sowohl der Varianten der Ursachen und Wirkungen wie der Ursachen und Wirkungen selbst ist. Da es diese Varianten nur in unserer Vorstellung gibt und nicht in der Raumzeit, stießen wir uns an der physikalischen Sinnlosigkeit, daß wir aus den imaginierten Eigenschaften nicht-existenter «<kontrafaktischer» physikalischer Vorgänge wesentliche Schlüsse ziehen sollten. Aber im (Quanten-) Multiversum gibt es Varianten, und sie gehorchen bestimmten deterministischen Gesetzen. Wenn diese Gesetze gegeben sind, läßt sich objektiv feststellen, welche Ereignisse einen Unterschied für das Auftreten welcher anderen Ereignisse machen. Nehmen wir an, es gebe eine Gruppe nicht notwendig identischer Schnappschüsse, die alle die Eigenschaft X haben. Nehmen wir ferner an, daß die Naturgesetze dann, wenn die Existenz dieser Gruppe gegeben ist, bestimmen, daß es eine andere Gruppe von Schnappschüssen mit der Eigenschaft Y gibt. Dann ist eine der Bedingungen dafür erfüllt, daß X eine Ursache von Y ist. Die andere Bedingung hat mit den Varianten zu tun. Man betrachte die Varianten der ersten Gruppe, die nicht die Eigenschaft X haben. Wenn aus ihrer Existenz dennoch die Existenz einiger der Y-Schnappschüsse folgt, war X nicht die Ursache von Y. Y wäre auch ohne X passiert. Wenn aber aus der Gruppe der Varianten, die nicht X sind, nur die Existenz von Varianten folgt, die nicht Y sind, war X eine Ursache von Y.

Bei dieser Definition von Ursache und Wirkung wird nicht die logische Bedingung gestellt, daß Ursachen ihren Wirkungen vorausgehen. In sehr extremen Situationen, etwa in der Nähe des Urknalls und im Inneren von Schwarzen Löchern, ist dies womöglich auch nicht der Fall. In der alltäglichen Erfahrung jedoch gehen die Ursachen immer ihren Wirkungen voraus, weil zumindest in unserer Umgebung im Multiversum die Anzahl unterschiedlicher Schnappschüsse mit der Zeit rasch zu- und kaum je abnimmt. Diese Eigenschaft hängt mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zusammen, der besagt, daß geordnete Energie, wie etwa chemische Energie oder potentielle Gravitationsenergie völlig in ungeordnete Energie, also Wärme, umgewandelt werden kann, aber niemals umgekehrt. Wärme ist mikroskopisch zufällige Bewegung. Im Multiversum bedeutet dies, daß es in unterschiedlichen Universen viele mikroskopisch verschiedene Bewegungszustände gibt. In sukzessiven Schnappschüssen der Münze bei gewöhnlichen Vergrößerungen scheint es so zu sein, daß sich eine Gruppe identischer «vorhersagbar Kopf» -Schnappschüsse, wenn sie zur Ruhe kommt, in eine Gruppe identischer «Kopf» -Schnappschüsse verwandelt. Aber bei diesem Prozeß wird die Energie der Münzenbewegung in Wärme verwandelt, und deswegen sind die Schnappschüsse dieser Gruppe bei Vergrößerungen, die die einzelnen Moleküle zeigen, überhaupt nicht mehr identisch. Sie stimmen insofern alle überein, als die Münze in der «Kopf»-Stellung ist, aber sie zeigen ihre Moleküle und die der umgebenden Luft und der Oberfläche, auf der sie liegenbleibt, in vielen unterschiedlichen Konfigurationen. Zugegeben, die anfänglichen Schnappschüsse mit «vorhersagbar Kopf» waren auch nicht mikroskopisch identisch, weil auch da Wärme im Spiel war, aber die Erzeugung von Wärme bedeutet bei diesem Prozeß, daß diese Schnappschüsse sich viel weniger unterscheiden als die späteren. So bestimmt jede homogene Gruppe von «vorhersagbar Kopf»Schnappschüssen die Existenz von ungeheuer vielen mikroskopisch unterschiedlichen «Kopf» -Schnappschüssen - und verursacht sie damit auch. Aber keiner der «Kopf»-Schnappschüsse für sich bestimmt die Existenz irgendeines der «vorhersagbar Kopf» -Schnappschüsse, ist also auch nicht ihre Ursache.

Auch in diesem Rahmen ist es relativ zu einem Beobachter sinnvoll, Möglichkeiten in Aktualitäten, eine offene Zukunft in eine festgelegte Vergangenheit umzuwandeln. Man betrachte wieder das Beispiel mit der Münze. Vor dem Wurf ist die Zukunft aus der Sicht eines Beobachters in dem Sinn offen, daß es immer noch möglich ist, jedes der Ergebnisse «Kopf» oder «Zahl» zu beobachten. Aus der Sicht dieses Beobachters sind beide Ergebnisse Möglichkeiten, obwohl sie objektiv beide Aktualitäten sind. Wenn die Münze liegt, haben sich die Kopien des Beobachters in zwei Gruppen geteilt. Jeder Beobachter hat nur ein Ergebnis des Wurfs beobachtet und gespeichert. Deshalb ist das Ergebnis, wenn es einmal zur Vergangenheit eines Beobachters gehört, für jede Kopie des Beobachters eindeutig und tatsächlich, obwohl es aus Sicht des Multiversums so zweiwertig ist wie eh und je.
(Erklärungen in Klammern von mir)

mE beantwortet das Deine Frage, zumindest in diesem Modell.

gruß/step



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