Politisch korrekt
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#1: Politisch korrekt Autor: Finril BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 22:24
    —
Nunja... Ich glaube so einen Thread gibt es noch nicht, der politisch korrektes sammelt.

Fangen wir mal an:

Stark pigmentierter Nicht-Europaer afro-ethnischer Herkunft

Raumpfleger/in

Anhänger nationalsozialistischen Gedankenguts, der nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende des Dritten Reiches politisch aktiv wurde.

Kennt ihr noch andere Begriffe? Ich kenn jetzt mehr nicht mehr so:

#2:  Autor: GingerWohnort: Pannonien BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:04
    —
Mitbewerber Verwundert

#3:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:05
    —
Personalfreistellung

#4:  Autor: GingerWohnort: Pannonien BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:08
    —
sozialverträgliches Frühableben Pillepalle

#5: Re: Politisch korrekt Autor: joyborg BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:09
    —
Finril hat folgendes geschrieben:

Stark pigmentierter Nicht-Europaer afro-ethnischer Herkunft


Das kenne ich nur als Verballhornung von Leuten, die lieber Nigger sagen würden. Tatsächlich sagt das niemand.

#6:  Autor: SoWhyWohnort: TARDIS BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:14
    —
Ginger hat folgendes geschrieben:
sozialverträgliches Frühableben Pillepalle

Das ist nicht wirklich pol. korrekt, das war Unwort des Jahres mal xD

#7:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:18
    —
SudenTinnen

#8: Re: Politisch korrekt Autor: Mario HahnaWohnort: München BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:23
    —
joyborg hat folgendes geschrieben:
Finril hat folgendes geschrieben:

Stark pigmentierter Nicht-Europaer afro-ethnischer Herkunft


Das kenne ich nur als Verballhornung von Leuten, die lieber Nigger sagen würden. Tatsächlich sagt das niemand.


Wollte ich gerade schreiben.

#9:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:28
    —
kolja hat folgendes geschrieben:
Personalfreistellung

Das ist ein Euphemismus.

#10:  Autor: joyborg BeitragVerfasst am: 07.06.2006, 23:32
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SudenTinnen


Was? Meintest du StudentInnen?

Nee, das sind "Studierende". Mit den Augen rollen

#11:  Autor: gwarpyWohnort: KinA BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 02:39
    —
Political Correctness: Sprachreform und Euphemismus
So schlimm kann PC werden.

Ich hab das schon mal gepostet, passt aber wieder mal gut.


gwarpy

#12:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 07:58
    —
Der große Irrtum bei dem ganzen PC-Sprech ist, zu glauben, daß man über die Sprache das Bewußtsein den Menschen manipuliren kann. Man kann beispielsweise selbstverständlich durch sozialen Druck erreichen, daß keiner mehr "Neger" sagt -- man wird dadurch jedoch niemals erreichen, daß jemand über einen Schwarzen freundlicher denkt.
Genauso kann man slebstverständlich den umständlichen Begriff "Studierende" sagen. Und was hats gebracht? Man kann mir nicht glaubhaft machen, daß man dadurch ein stärkeres Bewußtsein für die Belange von Frauen hervorruft.

#13:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 08:02
    —
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Political Correctness: Sprachreform und Euphemismus
So schlimm kann PC werden.


Zitat:
Im PC-Jargon ist ein übergewichtiger Mensch zum Beispiel nicht mehr dick oder fett, sondern besitzt andere Ausmaße (possessing an alternative body image).

Und dennoch wird jeder weiter denken: "Boah, ist der Kerl fett!" und nicht: "Uiuiui, der Mensch dort besitzt ja ganz schön andere Ausmaße!", selbst wenn durch sozialen Druck erreicht wird, daß jeder solchen Unsinn sagt.

Zitat:
Nach Auffassung vieler Kritiker tragen die neu geschaffenen Umschreibungen dazu bei, Kontroversen und Konflikte sozialtherapeutisch zu vernebeln. Sie täuschen über das Fehlen eines praxisbezogenen sozialpolitischen Konzepts hinweg, verharmlosen gesellschaftliche Mißstände und lenken dadurch die Aufmerksamkeit von Ungerechtigkeiten, Vorurteilen und Not ab.

Ganz genau.

#14:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 09:24
    —
joyborg hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SudenTinnen


Was? Meintest du StudentInnen?

Nee, das sind "Studierende". Mit den Augen rollen


Darum darf man auch nicht Studentenfutter sagen - sondern nur "Studierendenfutter" Argh Ach was bin ich dankbar für die Gender-Forschung zynisches Grinsen

#15:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 09:35
    —
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ach was bin ich dankbar für die Gender-Forschung zynisches Grinsen


Frag mal. Da stellt man fest, dass wir Frauen durch Begriffe der deutschen Sprache diskriminiert werden, und ich habs nicht mal gemerkt.

#16:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 10:54
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Migrationshintergund

#17:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 11:37
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Der große Irrtum bei dem ganzen PC-Sprech ist, zu glauben, daß man über die Sprache das Bewußtsein den Menschen manipuliren kann.

Das kann man durchaus. Nur funktioniert es nicht so, wie die PC-Leute das gerne hätten...
Kurz: Hinter der Sprechweise muss eine Lebensform stehen, beziehungsweise sie muss zu einer Lebensform in Beziehung stehen können.
Dazu hat Wittgenstein ganz interessante Sachen geschrieben...

#18:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 12:04
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Der große Irrtum bei dem ganzen PC-Sprech ist, zu glauben, daß man über die Sprache das Bewußtsein den Menschen manipuliren kann.

Das kann man durchaus. Nur funktioniert es nicht so, wie die PC-Leute das gerne hätten...
Kurz: Hinter der Sprechweise muss eine Lebensform stehen, beziehungsweise sie muss zu einer Lebensform in Beziehung stehen können. ...

Ja, so meinte ich das.

#19:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 12:06
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ja, so meinte ich das.

Ach so, dann ist es okay. Ich beispielsweise betreibe in der Tat recht erfolgreich gezielte Selbstveränderung durch Variationen im Sprachspiel.
Allerdings kann ich kein Sprachspiel übernehmen, das nicht zumindest irgendwie zu meiner Lebensform in eine Beziehung gesetzt werden kann.

#20:  Autor: Rudolf BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 12:12
    —
Religionsgemeinschaft

#21:  Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 12:59
    —
alles was mit Abschiebung unerwünschter Presonen zu tun hat nennt sich Rückführungs-xy

zB der Rückführungsbeauftragte, die Rückführungspraxis etc


T.

#22:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 14:22
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Der große Irrtum bei dem ganzen PC-Sprech ist, zu glauben, daß man über die Sprache das Bewußtsein den Menschen manipuliren kann. Man kann beispielsweise selbstverständlich durch sozialen Druck erreichen, daß keiner mehr "Neger" sagt -- man wird dadurch jedoch niemals erreichen, daß jemand über einen Schwarzen freundlicher denkt.

Nur weil die Feministinnen mit dem Binnen-I über das Ziel hinausschießen, heißt das nicht, dass die Sapir-Whorf-Hypothese vollkommen wertlos ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du über eine Personengruppe gut denken kannst, wenn du ununterbrochen eine abwertende Bezeichnung für sie verwendest.

Die Ablehnung von "Neger" hat sowieso nichts mit PC zu tun, sondern schlicht mit Höflichkeit. Hier wird ja keine Sachinformation verdeckt.

Weitere Beispiele für PC-Sprech:
Arbeitgeber und Arbeitnehmer für Kapitalist und Arbeiter.

Überhaupt ist der Arbeiter ja eigentlich derjenige, der die Arbeit hergibt und dafür Geld bekommt. Der Kapitalist gibt Geld und nimmt Arbeit.

Weiters: Lohnnebenkosten
Klingt so als wären sie nebensächlich. Dabei wird daraus unter anderem die enorm wichtige Krankenversicherung bezahlt, die jeder braucht. "Kosten" haben im Gegensatz zu "Ausgaben" oder "Investition" keine Nutzen. Kosten sind immer immer etwas negatives, die minimiert werdenmüssen. Außerdem handelt es sich nur aus der Sicht des Kapitalisten Kosten. Für den Staat/die Versicherungen sind es Einnahmen. Für die Arbeiter ist es eine Art Kollektivlohn, der allen zugute kommt.

#23:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 14:35
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Der große Irrtum bei dem ganzen PC-Sprech ist, zu glauben, daß man über die Sprache das Bewußtsein den Menschen manipuliren kann. Man kann beispielsweise selbstverständlich durch sozialen Druck erreichen, daß keiner mehr "Neger" sagt -- man wird dadurch jedoch niemals erreichen, daß jemand über einen Schwarzen freundlicher denkt.

Nur weil die Feministinnen mit dem Binnen-I über das Ziel hinausschießen, heißt das nicht, dass die Sapir-Whorf-Hypothese vollkommen wertlos ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du über eine Personengruppe gut denken kannst, wenn du ununterbrochen eine abwertende Bezeichnung für sie verwendest.

Ja, schon, die schlechte Meinung über eine Gruppe geht doch der abwertenden Benennung voraus, oder?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung von "Neger" hat sowieso nichts mit PC zu tun, sondern schlicht mit Höflichkeit. Hier wird ja keine Sachinformation verdeckt.

Sicherlich, es war auch nur ein Beispiel, um meinen Gedankengang plausibel zu machen.

#24:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 14:40
    —
LehrerIn...SchülerInnen usw.
In Hausarbeiten an Universitäten z.B. liest man immer öfter diese hollprige Schreibart um der Gleichberechtigung willen zwinkern

#25:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 14:41
    —
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Weitere Beispiele für PC-Sprech:
Arbeitgeber und Arbeitnehmer für Kapitalist und Arbeiter.
Überhaupt ist der Arbeiter ja eigentlich derjenige, der die Arbeit hergibt und dafür Geld bekommt. Der Kapitalist gibt Geld und nimmt Arbeit.

Hast wohl DemTorsten zuviel zugehört, was?

Zitat:
Weiters: Lohnnebenkosten
Klingt so als wären sie nebensächlich. Dabei wird daraus unter anderem die enorm wichtige Krankenversicherung bezahlt, die jeder braucht. "Kosten" haben im Gegensatz zu "Ausgaben" oder "Investition" keine Nutzen. Kosten sind immer immer etwas negatives, die minimiert werdenmüssen. Außerdem handelt es sich nur aus der Sicht des Kapitalisten Kosten. Für den Staat/die Versicherungen sind es Einnahmen. Für die Arbeiter ist es eine Art Kollektivlohn, der allen zugute kommt.

Schwachsinn. Lohnnebenkosten gibt es, damit der Arbeiter nicht merkt, wieviel er an die Gesellschaft abzudrücken hat. Dem Arbeitgeber, Verzeihung Kapitalisten, ist es scheißegal, ob er die Kohle dem Arbeiter oder diversen Kassen überweist. Aber dann wäre das Bruttogehalt ja 20% größer, bei gleicher Kohle unterm Strich und gleichen Kosten für den Arbeitsplatz. Aber eigentlich wäre eine direkte Auszahlung an den Arbeiter viel günstiger, man könnte sich die halbe Lohnbuchhaltung sparen, die 350 Krankenkassen und etliche Rentenversicherungen vorhalten muß.
Lohnnebenkosten ist kein PC sondern Volksverarsche.

#26:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 14:42
    —
Schaumkuss, Schokokuss...scheiße, ich komm einfach nicht weg vom Negerkuß Geschockt

#27:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 14:58
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Weitere Beispiele für PC-Sprech:
Arbeitgeber und Arbeitnehmer für Kapitalist und Arbeiter.
Überhaupt ist der Arbeiter ja eigentlich derjenige, der die Arbeit hergibt und dafür Geld bekommt. Der Kapitalist gibt Geld und nimmt Arbeit.

Hast wohl DemTorsten zuviel zugehört, was?

Diese Ansichten vertrat ich schon als DerTorsten noch gar nicht im Forum war.

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Schwachsinn. Lohnnebenkosten gibt es, damit der Arbeiter nicht merkt, wieviel er an die Gesellschaft abzudrücken hat. Dem Arbeitgeber, Verzeihung Kapitalisten, ist es scheißegal, ob er die Kohle dem Arbeiter oder diversen Kassen überweist. Aber dann wäre das Bruttogehalt ja 20% größer, bei gleicher Kohle unterm Strich und gleichen Kosten für den Arbeitsplatz. Aber eigentlich wäre eine direkte Auszahlung an den Arbeiter viel günstiger, man könnte sich die halbe Lohnbuchhaltung sparen, die 350 Krankenkassen und etliche Rentenversicherungen vorhalten muß.
Lohnnebenkosten ist kein PC sondern Volksverarsche.

Die Unternehmer wollen aber Löhne senken. Indem sie die Senkung von Lohnnebenkosten fordern, können sie das mit weniger Widerstand erreichen. Denn die Senkung beim Arbeitgeberanteil wird der Kapitalist ja wohl kaum an den Arbeiter weitergeben, sondern selbst einbehalten. Die gekürzten Leistungen treffen aber den Arbeiter, die er aus der eigenen Tasche kompensieren müsste.

#28:  Autor: Maulwurf BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 15:06
    —
Mhmhm, das Binnen-I stört mich gar nicht - liegts wohl daran, dass ich eine Frau bin?

Im Gegenteil, ich find's deutlich "unholpriger" als dieses lange Studentinnen und Studenten (und Studierende finde ich noch schräger...)...
Allerdings ist es auch eine Lesegewohnheit - hier in der Schweiz, vor allem im akademischen Umfeld, ist es schon völlig üblich.

Liebe Grüsse

Maulwurf

#29:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 15:08
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joyborg hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SudenTinnen


Was? Meintest du StudentInnen?

Nee, das sind "Studierende". :roll:


Was übrigens völliger Humbug ist, da ein "Studierender" jemand ist, der gerade (in diesem Moment) studiert. Ein Student hingegen, der sich gerade eine Eintrittskarte für Zoo kauft, ist genauso wenig Studierender wie der Opa hinter ihm.

#30:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 08.06.2006, 15:13
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Maulwurf hat folgendes geschrieben:
Mhmhm, das Binnen-I stört mich gar nicht - liegts wohl daran, dass ich eine Frau bin?

Im Gegenteil, ich find's deutlich "unholpriger" als dieses lange Studentinnen und Studenten (und Studierende finde ich noch schräger...)...
Allerdings ist es auch eine Lesegewohnheit - hier in der Schweiz, vor allem im akademischen Umfeld, ist es schon völlig üblich.

Das Dumme ist halt, wenn man das konsequent durchhält, wird ein Text irgendwann unlesbar. Ein weiteres Problem ist, daß das große I in mündlicher Rede untergeht und zur rein weiblichen Form wird und somit sinnentstellend wirkt.



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