Russland - Gefahr für Europa?
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#31:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 20:05
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
'Blinder Antiamerikanismus' ist eine kontraproduktive Phrase. Man muss einfach sehen, dass die USA ein reales Problem sind und das liegt bei Weitem nicht allein an Bush. Natürlich heisst das nicht das alle Amerikaner per se böse sind, aber was hilft das? Ich gebe zu, dass ich seit einiger Zeit angefangen habe auch nicht-politische Aspekte bezüglich der USA zu missbilligen. Du solltest mal amerikanische Touristen in Chancun erleben und mittlerweile frage ich mich auch, wieso alle diese bescheuerten Schildmützen und Schlabber-T-Shirts so toll finden, ganz zu schweigen von amerikanischem fast food, aber gut.. hat hier nur bedingt was verloren.


Mit den Augen rollen Und der Ballermann ist ein amerikanischer Waffenhersteller, ja, ja... zwinkern


ja. Mehr kann einem müncher Bierdümpfel dazu natürlich nicht einfallen Lachen


Prost Dem Bierdümpfel, der übrigens nur alkoholfreies Bier trinkt (oder mal ein Radler), ist aufgefallen, dass du die Amerikaner nicht magst. Ich mag vieles von denen auch nicht, das gilt in meinem Falle aber auch für vieles was aus Deutschland kommt.. Als ob deutsche Touristen sich besser aufführen als amerikanische - also ehrlich, ein höheres Niveau hätte ich dir schon zugetraut... - das ist so billig, das man des schon als Aldi-Argument bezeichnen könnte... zwinkern

Aber zurück zu Russland: die Alkoholsucht vieler Russen, die fehlende Perspektive, rechtsradikale Gewalt, Antisemitismus, Xenophobie sind in der russischen Gesellschaft stark ausgeprägt - eine soziale, freiheitliche Ordnung ist in Russland in weiter Ferne... Und Russland ist ein Staat mit über 190 Mio. Einwohner, nur wenige Kilometer von den EU-Grenzen entfernt...

#32:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 20:06
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Latenight hat folgendes geschrieben:

Sind dann nicht Japaner und Chinesen eine viel größere Gefahr, weil sie Dollar Bunkern und jederzeit den Markt damit überschwemmen können?


äh.. weil sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden würden, da es bisher keine alternative Börse gibt... Mit den Augen rollen

Latenight hat folgendes geschrieben:

Warum ist denn die EZB überhaupt nocht nicht bombadiert und besetzt? Wenn Europa die Wurzel des Übels ist?


wer sagt das?


Latenight hat folgendes geschrieben:

Die Amerikaner wären die einzige Chance gewesen, ein Gewaltmonopol basierend auf westlichen Werten durchsetzen zu können...



Gröhl...

#33:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 20:08
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narziss hat folgendes geschrieben:
Meldungen über einen Kollaps des Dollars gibt es schon seit Jahren. Mag ja sein, dass es abwärts geht - aber schleichend und nicht schlagartig.


das hängt davon ab wievel Anteil der Dollar weiterhin am Welthandel hat. Es geht nicht im geringsten abwärts, solnage sich daran nichts ändert, weil die US-Wärung völlig von der Weltwirtschaft getragen wird. Das ist der Ast auf dem dieses Land sitzt. Was ist daran so schwer verständlich?

#34:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 20:11
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Aber zurück zu Russland: die Alkoholsucht vieler Russen, die fehlende Perspektive, rechtsradikale Gewalt, Antisemitismus, Xenophobie sind in der russischen Gesellschaft stark ausgeprägt - eine soziale, freiheitliche Ordnung ist in Russland in weiter Ferne... Und Russland ist ein Staat mit über 190 Mio. Einwohner, nur wenige Kilometer von den EU-Grenzen entfernt...


Das stimmt schon, aber Russland hängt mehr oder weniger von der Gnade der EU und der Amis ab... dass da drüben Rauhe Sitten herrschen, heisst nicht, dass sie uns gefährlich werden. Ich sehe jedenfalls keine direkte Gefahr, außer durch Terrorismus, was aber nicht von Russland selbst ausgehen würde.

#35:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 20:20
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Prost Dem Bierdümpfel, der übrigens nur alkoholfreies Bier trinkt (oder mal ein Radler), ist aufgefallen, dass du die Amerikaner nicht magst. Ich mag vieles von denen auch nicht, das gilt in meinem Falle aber auch für vieles was aus Deutschland kommt.. Als ob deutsche Touristen sich besser aufführen als amerikanische - also ehrlich, ein höheres Niveau hätte ich dir schon zugetraut... - das ist so billig, das man des schon als Aldi-Argument bezeichnen könnte... zwinkern


Nein, es ist leider die Wahrheit. Deutsche Touristen am Ballermann und auf Ibiza sind die Ausnahme. Wenn dir das zu billig ist kann ich auch nichts amchen. Ich wollte das auch nicht als Argument verwenden, sondern als selbstkritischen Einwand. Ich sagte ich würde zugeben, dass es neben politischen Gründen auch kulturelle und durchaus Banale gibt, derer wegen ich die Amerikaner nicht mag. Damit wollte ich sagen, dass ich durchaus sehe, dass ich Ressentiments hege und das argumentativ eben bewußt abtrenne, wesqwegen ich nicht finde, dass ich mich als antiamerikanisch bezeichnen lassen muss.

Übrigens habe ich den Eindruck, dass 'Antiamerikanismus' bald auf der selben Stufe wie 'Antisemitismus' steht. Dieses Gequängel ist doch ein Witz!

#36:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 20:52
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narziss hat folgendes geschrieben:
Meldungen über einen Kollaps des Dollars gibt es schon seit Jahren. Mag ja sein, dass es abwärts geht - aber schleichend und nicht schlagartig.


Noch was zu dem Spiegelartikel. Diese selbstgebastelte Kritik (es wurden keinerlei Experten erwähnt, die diese 'Verschwörungstheorie' in der Luft zerreissen würden) an der 'Petroeurothese', die ich im Übrigen nur bedingt vertrete (es geht einzig um die Dollarnachfrage und wodurch sie auch immer gefährdet werden mag), fußt auf einer unterstellten Überschätzung einzelner Staaten wie Iraq und Iran. Selbstverständlich reicht deren Handelsvolumen nicht aus, um den Dollar entscheidend zu schwächen. Das ist aber ein Witz, weil das gar nicht das Kernargument ist, sondern die Befürchtung andere ölhandelnde Staaten im Nahen Osten und beispielsweise China könnten dem Beispiel des Iraq (jetzt ja nicht mehr) oder des Iran folgen. Es ist sehr wohl plausibel zu unterstellen, die Amerikaner täten gut daran, eine schrittweise Umstellung der Welthandelswährung durch Präventivkriege zu verhindern, was, wenn nicht beabsichtigt, dann eben 'versehentlich' auch tatsächlich getan wird. Die Vermutung etwa, dass sich das neuerdings als positiver Nebeneffkt der amerikanischen Kriege am nahen Osten erweisen soll, ohne dass das den US-Strategen vorher bewußt war, ist einfach der Gipfel der Naivität. Es ist absolut lächerlich von Seiten des Spiegels höhnisch zu erklären, dass das alles voreilig sei, weil ja zwischen Husseins Börsenplänen und dem Golfkrieg 3 Jahre liegen würden. Absolut niemand hat jemals unterstellt oder behauptet, das fehlende Dollarvolumen des Iran oder Irak allein wäre ausreichend, um die US Wirtschaft zum Kollaps zu bringen. Damit disqualifizeirt sich der Spiegel fatal!

#37:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 01.10.2006, 21:09
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Was soll an den Russen nun wieder gefährlich sein?
Gut, Putin führt sich etwas daneben auf, aber was soll es er hat die orange Revolution nicht verhindert, früher wären die Verantwortlichen bereits in irgendwelchen Folterkellern oder Begraben, jedenfalls unter der Erde, und das Land von Truppen des Warschauer Paktes besetzt.
Spionage betreiben auch andere, und der Erste wäre er nicht der das zu vertuschen und zu beschönigen sucht, ebenso wenig die Einflussnahme aufs Ausland oder die Bekämpfung von Seperatisten.

Ich denke Russland hat einen holpprigen Weg zur (Voll)Demokratie vor sich, nach 74 Jahren Diktatur und dem kalten Krieg kann man nicht gleich Wunder erwarten.

#38:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 10:45
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Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Was soll das werden? Die Russen können zerfallen und über ihr eigenes Volk herfallen und es kratzt niemanden ausser eben sie selbst. Die stellen keine Bedrohung mehr da, praktisch seit 1989.

Das ist de facto vollkommen falsch, es ist unübersehbar, dass derzeit in Osteuropa eine Machtverteilung und ein langwieriger politischer Konflikt stattfindet um die Bildung zweier europäischer Lager mit den Zentren Brüssel und Moskau.
Das ist zwar mehr eine politische als eine "echte" Entwicklung, kann aber dennoch für die weitere Geschichte Europas eine zentrale Frage werden.

Und egal sein kann es uns ohnehin nicht, wenn sich im größten Anrainerstaat der EU was tut.

#39:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 12:34
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Was soll das werden? Die Russen können zerfallen und über ihr eigenes Volk herfallen und es kratzt niemanden ausser eben sie selbst. Die stellen keine Bedrohung mehr da, praktisch seit 1989.

Das ist de facto vollkommen falsch, es ist unübersehbar, dass derzeit in Osteuropa eine Machtverteilung und ein langwieriger politischer Konflikt stattfindet um die Bildung zweier europäischer Lager mit den Zentren Brüssel und Moskau.
Das ist zwar mehr eine politische als eine "echte" Entwicklung, kann aber dennoch für die weitere Geschichte Europas eine zentrale Frage werden.

Und egal sein kann es uns ohnehin nicht, wenn sich im größten Anrainerstaat der EU was tut.


Deutschland allein hat im Spiel der Macht nur niedrige Karten und ist auf Bündnispartner angewiesen.
Gerhard Schröder hat das erkannt und sich demonstrativ an Putin angeschmiegt - bei der Wahl zwischen Pest und Cholera eine vordergründig vernünftige Entscheidung. Die Politik der USA unter Bush konnte und kann eigentlich kein Bundeskanzler tolerieren. Russland ist, trotz ökonomischer Rückständigkeit, ein mächtiger Bündnispartner (auch schon perspektivisch gegen China gerichtet). Schröder strebte die Achse Frankreich-Deutschland-Russland an, als Gegengewicht zur Achse USA - Großbritannien. Angela Merkel würde sich lieber wieder in Richtung USA bewegen, weiß aber auch dass Bush untragbar ist...

#40:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 13:09
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Ob Bush für Merkel völlig untragbar ist wage ich zu bezweifeln. Mit Sicherheit ist eine konservative Nachvolgeregierung für sie tragbar. Putin ist innenpolitisch im Grunde noch weitaus untragbarer als Bush. Das ganze russische System ist im Grunde ein Witz und der Umgang mit den Tschetschenen, deren Tragödie das politische Sprungbrett Putins war, ist nicht mal mehr unter aller Sau. Daneben hat Russland weltweit weniger zu melden als Deutschland (Sicherheitsrat hin oder her). Die Russen sind eben NICHT die Alternative zur USA zum dranhängen und händchenhalten. Und eine Achse Brüsel Moskau ist mit sicherheit KEINE gegebene Möglichkeit, womit die Bedeutung für Deutschland a priori auf Gas und Öl beschränkt bleibt. Die Russen werden sich davor hüten der EU vollständig beizutreten geschweige denn sich unter NATO Oberkommando zu stellen. Damit bleiben sie Außenseiter und als engere Bündnisparter eher ein Tabu. Es ist richtig, dass eine Machtverteilung innerhalb des ehemaligen Sowietterretoriums stattfindet, aber ich sehe nicht, wieso das von größerer Bedeutung für Deutschland sein soll. Russland wird weiter in der Verwarlosung und der Korruption versinken und Putin wird mit immer stärkerem diktatorischen Regierungsstil dagegenhalten. Eine Demokratie ist das ohnehin nicht. Russland ist eine Oligarchie bestehend aus Mafiabossen, ehemaligen KP-Funktionären, die immernoch Einfluss haben, sowie Militärs udn Industriemagnaten. Putin erweist sich als eigensinniger als man gedacht hat, nachdem Jelzin ihn zu seinem Nachfolger ernannt hat (was bedeutet, das er von diesem ohne Wahl ins Amt befördert wurde...) und der Tschetschenienkrieg seinen Amtsantritt legitimiert hat... sozusagen eine fassadenhafte Inszenierung der Legitimation via diversen heldenhaften Massakern.
Dieses Land hat nach außen nur noch mäßige Bedeutung. Frankreich und England sind weit wichtiger für uns, auf die müssten wir uns konzentrieren. Deutschland hat nach wie vor das infantile Verhaltensmuster sich reflexartig nach einem großen Beschützer umzusehen und bei dem hundeäugig an der Tür zu klopfen. Dabei fällt nicht auf, das Russland abgesehen von seinen verbleibenden paar Atomraketen und seinen versiegenden Ölreserven im Kaukasus, keine Bedeutung mehr hat und in Zukunft eher weiter an Bedeutung verlieren wird als hinzuzugewinnen.
Die einzig sinnvolle und vor allem wiksame Alternative lautet: Integration Europas. Gemeinsames Militär, gemeinsame Flotte, gemenisamer Geheimdienst, gemeinsame Logistik.

Übrigens ist China in Zukunft die größte wirtschaftliche Bedrohung für Europa.

#41:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 13:50
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Russland kappt alle Verbindungen nach Georgien

Der Konflikt zwischen Russland und Georgien eskaliert. Die Regierung in Moskau hat heute angeordnet, sämtliche Transportwege in das Nachbarland zu unterbrechen. Zuvor hieß es allerdings in Tiflis, die unter Spionage-Verdacht stehenden Russen würden der OSZE überstellt.

#42:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 14:02
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Russland kappt alle Verbindungen nach Georgien

Der Konflikt zwischen Russland und Georgien eskaliert. Die Regierung in Moskau hat heute angeordnet, sämtliche Transportwege in das Nachbarland zu unterbrechen. Zuvor hieß es allerdings in Tiflis, die unter Spionage-Verdacht stehenden Russen würden der OSZE überstellt.


Schon mitbekommen. Freilich ist Russland von militärisch völlig bedeutungslosen Kleinstaaten umgeben, auf die es nach und nach größer werdenden Einfluss ausüben wird und wahrscheinlich quasi-annektieren wird. Sie werden alle Wachstumsmöglichkeiten nutzen müssen und Kriege sind eine altbekanntes innenpol. Allheilmittel für derartige 'Demokratieen'. Trotzdem ist keine Gefährung Europas zu erwarten. Wir sind 1) stärker als die 2) hängt deren wirtschaftliches Wohl oder Weh von uns ab.

#43:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 14:31
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Russland ist allerdings sowohl ein Nachbar Chinas als auch der arabischen Staaten (mit ein paar Kleinstaaten dazwischen), ist also spätestens mit dem erwarteten Aufstieg Chinas zur wirtschaftlichen Großmacht von europäischem Geld unabhängig.
Die russischen Ölreserven sind gewaltig und Russland wird wohl zu den letzten Nationen gehören, die noch Öl fördern werden. Auch wenn Europa es bis dahin geschafft hat, vom Öl unabhängig zu werden wird dies dennoch einen großen gewinn für Russland darstellen.

Zudem ist das russische Militär - im Gegensatz zu den europäischen Militärs - kampferfahren, wobei militärische Macht aber wohl auf dem Weg ist, den Stand als wichtigen Machtfaktor zu verlieren.

Momentan sieht es so aus, als wäre die nordeuropäische Ostgrenze der EU gesetzt, was jetzt ansteht ist die vorderasiatische Grenze. Wenn Russland nun weiter in den Kaukasus einmarschiert ist damit mE eine Art zukünftiges neusowjetisch-arabisch-europäisches Länderdreieck besiegelt und die Expansion der drei großen westeurasischen Blöcke damit abgeschlossen.
Das wiederum könnte eine zentrale Weichenstellung für die Ausgangssituation sowohl in der Auseinandersetzung mit dem radikalen Islam als politischer Bewegung als auch in der US-Bündnispolitik haben.
Interessant ist auch, dass Georgien und die Ukraine einen EU-Beitritt beabsichtigen, russische Einflussversuche in diesen gegenden (die bereits bestehen) bergen hier starkes Konfliktpotenzial, selbst wenn die EU nicht fortfährt, nationalstaatsähnliche Strukturen zu entwickeln. Dass die EU auf der anderen seite die Integration Ex-Jugoslawien anstrebt dürfte der immer noch vorhandenen panslawistischen Grupierung im Kreml ebenfalls ein Dorn im Auge sein.

Ein guter Indikator für solche Entwicklungen wird mE die Türkei werden: Wird man in der Zukunft eine politischere Argumentation um den Türkei-Beitritt beobachten kann man mE davon ausgehen, dass die EU sich zu einem auch politischen Machtblock ausbauen wird.

Aber, wie das so ist in der Geschichte: Wissen tut man's erst nachher.

#44:  Autor: Ermanameraz BeitragVerfasst am: 02.10.2006, 17:44
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Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das wiederum könnte eine zentrale Weichenstellung für die Ausgangssituation sowohl in der Auseinandersetzung mit dem radikalen Islam als politischer Bewegung als auch in der US-Bündnispolitik haben.


Aber doch nur in so fernh, als dass sie noch weniger interessant sind als vorher.

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Interessant ist auch, dass Georgien und die Ukraine einen EU-Beitritt beabsichtigen, russische Einflussversuche in diesen gegenden (die bereits bestehen) bergen hier starkes Konfliktpotenzial, selbst wenn die EU nicht fortfährt, nationalstaatsähnliche Strukturen zu entwickeln.


Hehe, ja , die versuchen sich noch rechtzeitig in den Schoß der EU zu flüchten, aber dazu ist es zu spät fürchte ich. In der Vorderasiatischen Region mag das ja ein Konfliktpotential sein, ist es definitiv, aber wieso sollte Europa da mit reingezogen werden? Man hat schließlich auch zugesehen, wie unter Jelzin 20000 tschetschenische Zivilisten sterben mussten und Putin, der sich in einem Interview offen als 'kein Demokrat' bezeichnet hat und selbst ein Schlächter ist, wird sogar Sympathie entgegen gerbracht. Muss ich wirklich an den Schleimsack Schröder - möge Kali seine Zunge grausam verdrillen - erinnern?

#45:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 07.10.2006, 21:03
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Russische Journalistin ermordet

Die prominente russische Kolumnistin Anna Politkowskaja ist heute in Moskau getötet worden. Die Journalistin hatte sich durch kritische Reportagen über den Tschetschenien-Krieg einen Namen gemacht. Europäische Politiker forderten eine gewissenhafte und schnelle Aufklärung der Tat.


Pressefreiheit in Russland Deprimiert

#46:  Autor: Scharif ibn Nur ibn Aiman BeitragVerfasst am: 08.10.2006, 16:21
    —
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist China in Zukunft die größte wirtschaftliche Bedrohung für Europa.


Und dies hat schon heute angefangen!

Ansonsten muss ich mir eingestehen, dass es selten ist, dass jemand fast die identische Meinung vertritt, wie ich es tue.

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ein möglicher Konflikt der Zukunft könnte auch China vs. Rußland aufgrund ihrer ähnlichen Interessen, Einflusssphären, etc. werden.


Russen sollen mit ihren eigenen Waffen bekämpft werden?
Es gab schon einmal einen militärischen Konflikt zwischen beiden Parteien, jedoch ist davon nichts mehr zu sehen.

Von wen soll China dann die Waffensysteme erhalten?

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist de facto vollkommen falsch, es ist unübersehbar, dass derzeit in Osteuropa eine Machtverteilung und ein langwieriger politischer Konflikt stattfindet um die Bildung zweier europäischer Lager mit den Zentren Brüssel und Moskau.
Das ist zwar mehr eine politische als eine "echte" Entwicklung, kann aber dennoch für die weitere Geschichte Europas eine zentrale Frage werden.


Entwicklung? Bildung zweier Lager?

Auch wenn der Ostblock offiziel nicht mehr bestand, blieb die Mehrheit der ehemaligen Sowjetrepubliken dem Mütterchen Russland treu ergeben. Doch der Einfluss der EU sorgte zu einer Entfremdung zwischen Russland und den ehemaligen Ostblockstaaten, weshalb Russland mit aller Macht versucht die Auflösung ihres Lagers zu verhindern.

Deshalb bilden sich keine zwei Lager, sondern eines wird verfallen und der Verfall hat schon begonnen.

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die russischen Ölreserven sind gewaltig und Russland wird wohl zu den letzten Nationen gehören, die noch Öl fördern werden.


Zahlenmateriall wird erwünscht!

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Interessant ist auch, dass Georgien und die Ukraine einen EU-Beitritt beabsichtigen


Bis Ukraine in der EU ist, werden noch Jahrzente vergehen.

Und Georgien?
Nicht einmal die Nato möchte Georgien zur Zeit aufnehmen!


Russland sehe ich nicht als Gefahr, sondern das neue Bündnis der antiamerikanischen Staaten wird zu Spannungen führen!

Venezuela, Bolivien, Iran, Russland, Weißrussland, China wären deren Mitglieder!


edit:

Bezüglich Chinaswirtschaftsmacht:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5985018_REF1,00.html

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5985018_REF1,00.html hat folgendes geschrieben:
"Ich würde meinen Arbeitern ja gerne mehr zahlen - aber wie? Einen Vorhang herzustellen kostet mich rund 1,60 Euro, die westlichen Handelsketten geben mir 1,70 Euro. In Europa oder Amerika verkaufen sie ihn dann für 20 bis 30 Euro." Bao verdiene an einem Vorhang also höchstens zehn Cent, die ausländischen Aufkäufer das zwei- oder dreihundertfache.


Der Kapitalist zerstört aus Profitgier die Produktionsstätten anderer Kapitalisten in Europa?

Ja, sage ich!

#47: Re: Russland - Gefahr für Europa? Autor: Stefan BeitragVerfasst am: 08.10.2006, 17:32
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Russen unter Wladimir Putin sind gefährlicher für Demokratie, Menschenrechte und Sicherheit in Europa als die USA je sein werden.


Wo kaufst du deine Glaskugeln? Sehr glücklich

Es stimmt aber, Rußland ist ebenfalls nicht ohne. Es gibt viele Parallelen zu den USA. Aber auch viele Unterschiede.

Trotzdem: Dein provokantes Eröffnungsposting ist überflüssig. Keiner der "antiamerikanischen" User hier, schwärmt für Putin oder Rußland. Man kann nicht hinter jedem gegen Bush gerichteten Satz schreiben: "Putin ist aber auch doof". zwinkern

#48:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 08.10.2006, 17:45
    —
Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist de facto vollkommen falsch, es ist unübersehbar, dass derzeit in Osteuropa eine Machtverteilung und ein langwieriger politischer Konflikt stattfindet um die Bildung zweier europäischer Lager mit den Zentren Brüssel und Moskau.
Das ist zwar mehr eine politische als eine "echte" Entwicklung, kann aber dennoch für die weitere Geschichte Europas eine zentrale Frage werden.


Entwicklung? Bildung zweier Lager?


Auch wenn der Ostblock offiziel nicht mehr bestand, blieb die Mehrheit der ehemaligen Sowjetrepubliken dem Mütterchen Russland treu ergeben. Doch der Einfluss der EU sorgte zu einer Entfremdung zwischen Russland und den ehemaligen Ostblockstaaten, weshalb Russland mit aller Macht versucht die Auflösung ihres Lagers zu verhindern.

Russland war nach 1990 komplett machtlos, noch mehr ab 1991, die alten Lager existierten nicht mehr weiter. Erst seit der jahrtausendwende beginnt Russland, wieder eine Machbasis aufzubauen.
Da zugleich aber EU und NATO nach Osten expandiert sind und zumindest die EU bekundet hat, auch den Balkan einzugliedern entwickelt sihc dies zu einem neuen, vom Kalten Krieg abgekoppelten Konflikt.

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die russischen Ölreserven sind gewaltig und Russland wird wohl zu den letzten Nationen gehören, die noch Öl fördern werden.


Zahlenmateriall wird erwünscht!

[url=http://www.wildcat-www.de/wildcat/wc_krieg_2003/wk3oilfa.htm]Hier findest du Fördermengen und Vorräte, einfache Verrechnung sollte reichen.

Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Interessant ist auch, dass Georgien und die Ukraine einen EU-Beitritt beabsichtigen


Bis Ukraine in der EU ist, werden noch Jahrzente vergehen.

Nun, wir werden sehen, wessen Kristallkugel besser funktioniert.

Zitat:
Und Georgien?
Nicht einmal die Nato möchte Georgien zur Zeit aufnehmen!

Die NATO sind ein Dinosaurier aus dem Kalten Krieg, wen interessieren die noch?

Zitat:
Russland sehe ich nicht als Gefahr, sondern das neue Bündnis der antiamerikanischen Staaten wird zu Spannungen führen!

Venezuela, Bolivien, Iran, Russland, Weißrussland, China wären deren Mitglieder!

Sagen wir mal so: Wenn Bush einen vernünftigen Nachfolger kriegt könnten die USA auch in zehn Jahren noch weltpolitisch bedeutsam sein, ja.

#49:  Autor: Scharif ibn Nur ibn Aiman BeitragVerfasst am: 08.10.2006, 18:31
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Russland war nach 1990 komplett machtlos, noch mehr ab 1991, die alten Lager existierten nicht mehr weiter. Erst seit der jahrtausendwende beginnt Russland, wieder eine Machbasis aufzubauen.
Da zugleich aber EU und NATO nach Osten expandiert sind und zumindest die EU bekundet hat, auch den Balkan einzugliedern entwickelt sihc dies zu einem neuen, vom Kalten Krieg abgekoppelten Konflikt.


Von Heut auf Morgen verlieren die Russen ihre Macht!

Wieso gab es denn von Anfang an keine prowestlichen Regierungschefs in den ehemaligen Sowjetrepubliken, wenn Russland die Macht vollkommen verloren hatte und die unterdrückten Massen sich endlich aus die Fängen der totalitären Bolschewisten befreien konnten?

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Die russischen Ölreserven sind gewaltig und Russland wird wohl zu den letzten Nationen gehören, die noch Öl fördern werden.


Zahlenmateriall wird erwünscht!

[url=http://www.wildcat-www.de/wildcat/wc_krieg_2003/wk3oilfa.htm]Hier findest du Fördermengen und Vorräte, einfache Verrechnung sollte reichen.


Die werden zu den ersten gehören, die keines mehr haben werden!

Saudi Arabien, Irak, Kuweit, Iran, VAE, Venezuela, China und Libyen hätten nach aktuellen Fördermengen länge Erdöl als Russland!

Könntest du mir bitte vorrechnen, wie du die Zahlen siehst?

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und Georgien?
Nicht einmal die Nato möchte Georgien zur Zeit aufnehmen!

Die NATO sind ein Dinosaurier aus dem Kalten Krieg, wen interessieren die noch?


Anscheinend viele, sonst wären die nicht alle nach dem Kalten Krieg der NATO beigetreten, aber ich teile deine Meinung, dass die NATO weg muss!

#50:  Autor: CatoWohnort: Wolkenkuckucksheim BeitragVerfasst am: 08.10.2006, 23:04
    —
Nun mal halblang, werter Ersatzsatan in himmlischen Diensten. Der stalinistische Terror und Hitlers Vernichtungskrieg haben Russland das Rückrad gebrochen. Die Zeiten, als sich Rußland aufmachte, eine Weltmacht im Format der USA zu werden, sind lange vorbei. Es besteht also keine Notwendigkeit eines neuen Krimkrieges.

Russland ist vernünftig gesehen ein notwendiger Partner für die europäischen Staaten; mag man Putins Tyrannei auch verdammen und auf demokratische Umstürze hoffen – die Chancen stehen dafür in Russland denkbar schlecht. Solange die Abhängigkeit vom Erdöl besteht, sehe ich auch keine Möglichkeit für Druck von Außen – die Menschenrechtsdeklamationen und Dialogkunststückchen der Politiker sind eigentlich an Lächerlichkeit und Heuchelei kaum zu überbieten; belanglos, ob man dies nun in China oder in Russland aufführt. Allerdings muss man Russland zugute halten, dass es von den Deviseneinnahmen nicht weltweit Terrorismus und religiösen Fanatismus finanziert, wie dies Saudi-Arabien oder der Iran tun.

Schweigen sollte man aber zu den Untaten der russischen Führung allerdings auch nicht:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,441367,00.html

Sonst sinken hier die Skrupel doch allzu sehr; ein Mix aus Maßnahmen bietet sich an – schließlich möchte man ein demokratisches Russland irgendwann einmal in der EU begrüßen können.

#51:  Autor: sanft BeitragVerfasst am: 09.10.2006, 11:56
    —
die bekannteste russische Regierungskritikerin = Anna Politkowskaja wurde ermordet
R.I.P.

zuletzt arbeitete sie an einem Artikel über Folter
genau heute hätte er erscheinen sollen

#52:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 09.10.2006, 12:09
    —
Es lebe Russland! Es lebe Gazprom! Es lebe Putin!
Heil dir, oh Rubel!
Komplett von der Rolle

#53:  Autor: sanft BeitragVerfasst am: 09.10.2006, 12:13
    —
125 Millionen für Schalke -r

weiß garnich was du zu meckern hast

Böse

#54:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 09.10.2006, 12:21
    —
Eben. Mit den Augen rollen

#55:  Autor: CatoWohnort: Wolkenkuckucksheim BeitragVerfasst am: 14.10.2006, 23:00
    —
Coca: Die Taube aus Tschetschenien

Da lässt man nichts ahnend nach dem Hanna Arendt Themenabend den Fernseher weiterlaufen und was zeigt Arte da? Eine erschütternde Dokumentation über Putins Untaten in Tschetschenien. Eine solche Dokumentation im Fernsehen zu zeigen, ist schon recht mutig – immerhin gibt sich Europa freundlich, da Russland ein wichtiger Rohstofflieferant ist. Aber Schröders lupenreinen Demokraten kann man diesem nun getrost um die Ohren schlagen. Ironischerweise äußerst sich in dem Film auch die jüngst ermordete Journalistin in sehr abfälliger Weise über den Kremlherrn – ein Schelm, wer Arges dabei denkt...

#56:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.04.2007, 01:08
    —
http://www.zdf.de/ZDFheute/inhalt/26/0,3672,5264442,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,477259,00.html

Mal wieder wurde eine Demonstration niedergeknüppelt. Sogar Journalisten wurden festgenommen, ein japanischer Journalist schwer verletzt. Schröders Blutsbruder Putin schert sich einen Dreck um Menschenrechte.

#57:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 15.04.2007, 21:55
    —
putin zeigt sein wahres gesicht. mindestens besorgniserregend. doch im vergleich zu USA oder China nichts besonderes.

#58:  Autor: Belgarath BeitragVerfasst am: 16.04.2007, 09:14
    —
Nichts Besonderes: Das stimmt - China war schon unter Mao eines der menschenverachtendsten Länder der Welt und ist es bis heute geblieben. Russland hat Millionen Mitbürger dem Wahnsinn von Stalin und Breschnew opfern müssen. Zum Glück ist die Rote Armee nur noch ein zahnloser Papiertiger, der nicht einmal genug Treibstoff hat um seine Panzer und Kriegsschiffe in Marsch zu setzen. Die Kampferfahrung der Roten Armee wurde jahrzehntelang weit überschätzt und durch den Mythos des 2.Weltkriegs hochgehalten.
Putin hat nicht ohne Grund die Rehabilitierung Stalins mit allen Medien betrieben, er ist der direkte Nachfolger dieses Massenmörders und Diktators, der ohne Gewalt kaum aufzuhalten sein wird. Daher wäre es begrüßenswert wenn eine unterstützte Opposition auch mit Gewaltmitteln jene wiederbelebte Sowjetunion wieder vernichten würde, die von Gorbatschow so mühselig entmachtet wurde.
Putin ist viel gefährlicher, als es im Moment scheint. Ich habe das gestern bereits mit einem Beitrag auf meinem Blog http://www.free-blog.in/Belgarath plakativ gewürdigt...

#59:  Autor: KafirWohnort: Hueco Mundo BeitragVerfasst am: 16.04.2007, 10:19
    —
Ich glaube Russland erleidet unter Putin immer mehr den Fluch des Erdöls/Erdgasses wie die vielen arabischen Länder. Zwar gibt es hier und da eine demokratische Opposition, aber wirtschaftliche Interessen sind für den Westen gegenwärtig wichtiger, sodass Putin und die arabischen Ölscheichs so gut wie nie kritisiert werden. Mir tut es für die Russen leid, aber wo das Erdöl ist, ist auch die Unfreiheit und Unterdrückung.

#60:  Autor: Greasel BeitragVerfasst am: 16.04.2007, 11:10
    —
Latenight hat folgendes geschrieben:


Die Amerikaner wären die einzige Chance gewesen, ein Gewaltmonopol basierend auf westlichen Werten durchsetzen zu können.............


Schön das mal jemand die Hosen runter lässt und die Wahrheit sagt. Erbrechen



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