Gender Mainstreaming
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#2431:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 07.10.2018, 11:58
    —
Sieh an:
Lieblingin, im 18.jhd verwendet
https://de.m.wiktionary.org/wiki/Lieblingin

#2432:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 17.10.2018, 10:12
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https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-10/gender-studies-ungarn-studienfach-abschaffung-universitaeten-viktor-orban

Ungarn verbannt Geschlechterforschung aus den Unis.

Das soll vielen hier gefallen. Ich finde einfach erschreckend, dass man aus ideologischen Gründen einer Universität vorschreibt, was sie erforschen darf.


Zuletzt bearbeitet von luc am 17.10.2018, 13:27, insgesamt einmal bearbeitet

#2433:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 17.10.2018, 11:43
    —
luc hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-10/gender-studies-ungarn-studienfach-abschaffung-universitaeten-viktor-orban

Ungarn verbannt Geschlechterforschung aus den Unis.

Da soll vielen hier gefallen.


Belege?

#2434:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.10.2018, 22:45
    —
luc hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-10/gender-studies-ungarn-studienfach-abschaffung-universitaeten-viktor-orban

Ungarn verbannt Geschlechterforschung aus den Unis.

Das soll vielen hier gefallen. Ich finde einfach erschreckend, dass man aus ideologischen Gründen einer Universität vorschreibt, was sie erforschen darf.


Ich finde erschreckend, wenn ein universitärer Fachbereich allen anderen Fachbereichen vorschreiben will wer was erforschen darf oder welcher Professor in Unterichtsveranstaltungen zitiert werden darf und welcher nicht.

#2435:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 13:55
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Belege?


Mir gefällt's. Viktor Orban ist eben ein Ehrenmann, ein echter Held. Die Einrichtung derartige Lehrstühle war ideologisch motiviert, da kann es die Abschaffung auch sein.
Unabhängig davon macht die Politik dauernd Vorgaben, was die Universitäten so treiben: Slavistik-Institute werden geschlossen, Sinologie-Institute entstehen, mehr Grundlagenforschung oder mehr praxisnahe Ausbildung, usw. Hochschulpolitik eben, so funktioniert das Spiel.

Ich glaube nicht, dass Ungarn irgendein Nachteil entsteht, weil sie dem Unsinn den Geldhahn abgedreht haben. Gender Studies sind nicht wie Physik oder Medizin. Wer "forschen" will, benötigt keine Versuchstiere und keine Leichen, keine teure Apparaturen. Ihre "Forschung" besteht aus dem Schreiben weltfremder Bücher, die sich alle gegenseitig zitieren. Diesem Hobby können sie auch privat nachgehen. Als Vorbild können sie sich die theologischen Institute nehmen, die in den USA von spinnerten Fundi-Christen betrieben werden. Die bekommen das alles von ganz alleine auf die Reihe und sind nicht auf den Steuerzahler angewiesen.

#2436:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 14:36
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Belege?


Mir gefällt's.


Okay. Einer.

Andererseits kann ich verstehen, wenn einem das zu viel vorkommt, so dass man es für viele hält. Smilie

#2437:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 14:36
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Ihre "Forschung" besteht aus dem Schreiben weltfremder Bücher, die sich alle gegenseitig zitieren.

Wie bei uns! Lachen

#2438:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 15:11
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.

#2439:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 15:23
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.


Samson scheint auch dabei. zwinkern Und ich kenn da noch ein paar Kandidaten.

#2440:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 15:34
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.

Samson scheint auch dabei. zwinkern

Kann gut sein, aber ich hab' seinen letzten Beitrag eigentlich anders verstanden...

#2441:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 15:36
    —
Ist das hier der youtoo Hashtag?

#2442:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 15:42
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.

Samson scheint auch dabei. zwinkern

Kann gut sein, aber ich hab' seinen letzten Beitrag eigentlich anders verstanden...


Geschenkt. Wie er sagen würde. zwinkern Also die ungarisch—deutsche Querfront hält sicher die Reihen zusammen. Überhaupt geht es den Orbanauten gar nicht um die Gender-Forschung, die haben da so viel Ahnung wie Beachbernie oder Lila Einhorn. Ziel der Ungarischen Rechte ist die Ausweitung der konservativen Frauenpolitik, da stehen solch unbequeme Wissenschaftler nur im Weg.

#2443:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 15:51
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.


Ich bin mir bei bb nicht so sicher, wie ernst er das meint. skeptisch

Der Forschungsbereich der Genderwissenschaften, also das Spannungsfeld zwischen den Geschlechtern und ihren Rollen und die sozialen Auswirkungen desselben und, nicht zuletzt, die Art und Weise wie Individuen ihr Geschlecht wahrnehmen und die Wechselspiele zwischen all dem, ist durchaus interessant und erforschenswert. Sowas gehört an die Unis. Ob das schon in der bisherigen Soziologie ausreichend abgedeckelt war, vermag ich nicht zu beurteilen, scheint mir jedoch durchaus möglich. Zudem sehen mir die "Ergebnisse", die mir aus den Genderwissenschaften bisher bekannt wurden, allesamt wie reinste Kaffeesatzleserei aus. Wäre es anders und hätte wirklich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen stattgefunden, so müssten sich diese doch wenigstens in Ansätzen in meinem und auch aller anderen Leben widerspiegeln. Für mich selbst gesprochen: Das tut es überhaupt nicht.

Wenn man diese beiden Faktoren - also die Vermutung, dass ihre Inhalte bereits in der Soziologie ausreichend und i. Z. auch besser, weil näher an der Materie und nicht in Widerspruch mit anderen Bereichen, behandelt wurden und dass ihre Ergebnisse wie reine Wolkenschlösser anmuten (die zudem durchaus Raum für Spekulation darüber bieten, ob da nur einige Größenwahnsinnige an eine Form von Macht, in diesem Fall wohl am ehesten die der Meinungsherrschaft, gelangen wollten) - so betrachtet, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass hier eine reine ABM-Stelle für Schwervermittelbare o. ä. geschaffen wurde. Sowas hat an der Uni nun wieder überhaupt nichts verloren... also im Idealfall. Ich weiß selbst, dass es auch sonst viele Lehrstühle in allen Fachgebieten gibt, die besser Leerstühle geblieben wären. -.-

Als Vertiefung und Spezialisierung eines einzelnen soziologischen Themas hat es also durchaus eine Berechtigung. Nur sehe ich nicht, dass das überhaupt wissenschaftlich betrieben wird. Schulterzucken Mein Wunsch wäre daher diese Kaspereien irgendwann zu beenden und eine echte, falsifizierbare Wissenschaft daraus zu machen, anstatt sie einfach zu verbieten. Sollte sie diesen Schritt nicht irgendwann eh von ganz alleine tun, ist sie eh bald auf dem Müllhaufen der Geschichte. Wie alles, was nicht funktioniert. (Man erinnere sich an die Pioniere der Luftfahrt... also jene, die es sein wollten, aber nicht waren. Smilie ) Also wozu die Mühe, wenn es kein reiner Populismus ist, um irgendwelche rechten Spinnern das Bäuchlein zu kraulen?

Daher lehne ich Orbans Vorgehen entschieden ab. Nur um das mal klarzustellen.

#2444:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 16:01
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.

Samson scheint auch dabei. zwinkern

Kann gut sein, aber ich hab' seinen letzten Beitrag eigentlich anders verstanden...


Geschenkt. Wie er sagen würde. zwinkern Also die ungarisch—deutsche Querfront hält sicher die Reihen zusammen. Überhaupt geht es den Orbanauten gar nicht um die Gender-Forschung, die haben da so viel Ahnung wie Beachbernie oder Lila Einhorn. Ziel der Ungarischen Rechte ist die Ausweitung der konservativen Frauenpolitik, da stehen solch unbequeme Wissenschaftler nur im Weg.


"Rettet das christische Abenland! Schlagt eure Frauen, schickt eure Söhne an die Front, betet mit Demut in Gottesfurcht und zeigt dem Fremden, wer Herr im Hause ist. ......" so... ungefähr.... Russland, Polen, Ungarn zeigen den Weg, früher war eher Deutschland dafür zuständig. Geschockt

#2445:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 16:26
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ziel der Ungarischen Rechte ist die Ausweitung der konservativen Frauenpolitik, da stehen solch unbequeme Wissenschaftler nur im Weg.


Allein diese Aussage ist doch sehr bezeichnend. Du gestehst damit selbst zu, dass Gender-Wissenschaftler im wesentlichen Politik unter dem Deckmantel der Wissenschaft betreiben. Wissenschaftler können die Politik über die Mittel aufklären, die zur Erreichung eines Zieles notwendig ist. Wer Ziele selbst vorgibt, ist ein Moralprediger und kein Wissenschaftler.

Ob das, was du "konservative Frauenpolitik" nennst, besser oder schlechter ist als ein "progressive", ist nichts, was man wissenschaftlich entdecken könnte. Das ist ein Werturteil. Eine Moral hat jeder, da muss man nichts studieren. Meist ist es umgekehrt. Je weniger Ahnung man hat, desto mehr kommen die Menschen mit moralischem Geschwätz daher - ein Blick in eine beliebige Tageszeitung genügt, um das zu sehen, Journalisten sind besonders anfällig dafür.

#2446:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 17:17
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Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Wissenschaftler können die Politik über die Mittel aufklären, die zur Erreichung eines Zieles notwendig ist.

Mit den Augen rollen Wissenschaft ist nicht das selbe wie Technik. Wenn z.B. die Klimaforschung herausfindet, dass uns in den nächsten zwei Jahrhunderten das Klima um die Ohren fliegt, wenn wir nichts dagegen tun, dann gibt das der Politik sehr wohl auch Zwecke vor und nicht nur Mittel.

Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Wer Ziele selbst vorgibt, ist ein Moralprediger und kein Wissenschaftler.

Umgekehrt. Deine Forderung an die Wissenschaften, sie hätten gefälligst keine politischen Zwecke zu formulieren, ist selbst eine rein moralische. Schon die darin implizite Verkürzung von Politik auf Moral ist reiner Moralismus.

»Die Erkenntnis um ihrer selbst willen« – das ist der letzte Fallstrick, den die Moral legt: damit verwickelt man sich noch einmal völlig in sie.
- Friedrich Nietzsche

#2447:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 17:18
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.

Samson scheint auch dabei. zwinkern

Kann gut sein, aber ich hab' seinen letzten Beitrag eigentlich anders verstanden...


Geschenkt. Wie er sagen würde. zwinkern Also die ungarisch—deutsche Querfront hält sicher die Reihen zusammen. Überhaupt geht es den Orbanauten gar nicht um die Gender-Forschung, die haben da so viel Ahnung wie Beachbernie oder Lila Einhorn. Ziel der Ungarischen Rechte ist die Ausweitung der konservativen Frauenpolitik, da stehen solch unbequeme Wissenschaftler nur im Weg.
Anders als die kanadischen Checker sehe ich mich nicht in der Lage, eine Meinung zu den "Gender Studies" zu bilden, da ich noch nie eine Veröffentlichung dieser Fakultäten gelesen habe.

#2448:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 18:01
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn z.B. die Klimaforschung herausfindet, dass uns in den nächsten zwei Jahrhunderten das Klima um die Ohren fliegt, wenn wir nichts dagegen tun, dann gibt das der Politik sehr wohl auch Zwecke vor und nicht nur Mittel.


Nein, das Ziel ist bereits von der Allgemeinheit vorgegeben, etwa "Bewahrung der Schöpfung" oder ähnliches. Klimawissenschaftler klären uns nur darüber auf, wo eine Verletzung dieses Ziels droht.

Zitat:
Umgekehrt. Deine Forderung an die Wissenschaften, sie hätten gefälligst keine politischen Zwecke zu formulieren, ist selbst eine rein moralische.


Nein, es ist erstmal eine rein begriffliche Sache, oder wenn du willst auch epistemologische. Hat Stephen Hawking irgendwo einen politischen Zweck entdeckt? Oder die Wissenschaftler im Cern mit ihrem Teilchenbeschleuniger? Lachen "Politische Zwecke" vorzugeben, fällt nicht in den Aufgabenbereich von Wissenschaftler. Sie sind Wissenschaftler und keine Pfaffen.

Wissenschaftler sind Menschen und als solche verfügen sie natürlich auch über eine Wertesystem. Aber ich sehe nicht ein, weswegen ich auf die Werturteile eines Slavistik-Professors mehr geben sollte als die eines Bauers.

#2449:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 18:23
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn z.B. die Klimaforschung herausfindet, dass uns in den nächsten zwei Jahrhunderten das Klima um die Ohren fliegt, wenn wir nichts dagegen tun, dann gibt das der Politik sehr wohl auch Zwecke vor und nicht nur Mittel.

Nein, das Ziel ist bereits von der Allgemeinheit vorgegeben, etwa "Bewahrung der Schöpfung" oder ähnliches.

Nein, es gibt noch nicht mal eine vorwissenschaftliche, strikt vorgegebene Allgemeinheit, von der der wissenschaftliche Diskurs nicht von vorne herein bereits Teil wäre. Wenn die Wissenschaft z.B. die in der Bevölkerung gängigen (z.B. christlichen) Vorstellungen von "Schöpfung" widerlegt, so ändert das zunächst mal gar nichts an ihren eigenen Feststellungen zur Klimaproblematik. Die Wissenschaft kann sich aus den gesellschaftlichen Diskursen zur Zwecksetzung überhaupt nicht herausziehen, selbst wenn sie es wollte weil sie an ihnen immer schon beteiligt ist - ob sie will oder nicht.

Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Umgekehrt. Deine Forderung an die Wissenschaften, sie hätten gefälligst keine politischen Zwecke zu formulieren, ist selbst eine rein moralische.

Nein, es ist erstmal eine rein begriffliche Sache, oder wenn du willst auch epistemologische.

Es ist weder das eine noch das andere. Was du sagst, lässt sich weder aus dem Begriff der Wissenschaft noch aus ihrem Erkenntnisanspruch ableiten.

Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Hat Stephen Hawking irgendwo einen politischen Zweck entdeckt? Oder die Wissenschaftler im Cern mit ihrem Teilchenbeschleuniger? Lachen

Dachte ich mir, dass du nicht wirklich verstehst, wie wissenschaftliche Theoriebildung funktioniert. Kleiner Tipp: Dazu gehört etwas mehr als die bloße Beobachtung von Phänomenen.

Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
"Politische Zwecke" vorzugeben, fällt nicht in den Aufgabenbereich von Wissenschaftler. Sie sind Wissenschaftler und keine Pfaffen.

Politische Zwecke vorzugeben fällt in den Aufgabenbereich von Pfaffen noch viel weniger, du Kryptokatholik.

Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Wissenschaftler sind Menschen und als solche verfügen sie natürlich auch über eine Wertesystem. Aber ich sehe nicht ein, weswegen ich auf die Werturteile eines Slavistik-Professors mehr geben sollte als die eines Bauers.

Das kommt sehr darauf an, um welches Thema es geht. Wenn es um Agrikultur geht, frage ich auch eher den Bauern. Wenn es um Dostojewski geht, frage ich eher den studierten Slawisten.

Du meinst anscheinend, Zwecke würden in irgendeinem Wolkenkuckucksheim reinen Denkens und Wollens formuliert und nicht im Umgang der Menschen mit den verschiedenen Gegenständen der wirklichen Welt. Und das ist nun wirklich reiner Moralismus.

#2450:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 18:38
    —
Wissenschaft auch Humanwissenschaft , wenn sie ehrlich und anständig betrieben wird, hat das Ziel, Fakten zu analysieren und mit Irrtümern aufzuräumen. Gender ist nicht anderes als dieser Versuch und es ist nicht Aufgabe der Politik, Forschung, die ein bestimmtes Weltbild eventuell in Frage stellt, zu unterdrücken.

#2451:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 18:45
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft auch Humanwissenschaft , wenn sie ehrlich und anständig betrieben wird, hat das Ziel, Fakten zu analysieren und mit Irrtümern aufzuräumen. Gender ist nicht anderes als dieser Versuch und es ist nicht Aufgabe der Politik, Forschung, die ein bestimmtes Weltbild eventuell in Frage stellt, zu unterdrücken.

Sie hat außerdem den Zweck des Verstehens von Zusammenhängen durch Theoriebildung, was mit den anderen beiden Zwecken zwar eng zusammenhängt, aber nicht einfach identisch mit ihnen ist (ansonsten gäbe es z.B. keine theoretische Physik). Ansonsten aber Zustimmung.

#2452:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 18:59
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft auch Humanwissenschaft , wenn sie ehrlich und anständig betrieben wird, hat das Ziel, Fakten zu analysieren und mit Irrtümern aufzuräumen. Gender ist nicht anderes als dieser Versuch und es ist nicht Aufgabe der Politik, Forschung, die ein bestimmtes Weltbild eventuell in Frage stellt, zu unterdrücken.

Sie hat außerdem den Zweck des Verstehens von Zusammenhängen durch Theoriebildung, was mit den anderen beiden Zwecken zwar eng zusammenhängt, aber nicht einfach identisch mit ihnen ist (ansonsten gäbe es z.B. keine theoretische Physik). Ansonsten aber Zustimmung.

Und diese Theorien sollten in einen nachprüfbaren Zusammenhang mit beobachtbaren Fakten stehen. Sonst landet man über kurz oder lang bei einer Art von Theologie.

#2453:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 19:19
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Belege?


Mir gefällt's. Viktor Orban ist eben ein Ehrenmann, ein echter Held. Die Einrichtung derartige Lehrstühle war ideologisch motiviert, da kann es die Abschaffung auch sein.
Unabhängig davon macht die Politik dauernd Vorgaben, was die Universitäten so treiben: Slavistik-Institute werden geschlossen, Sinologie-Institute entstehen, mehr Grundlagenforschung oder mehr praxisnahe Ausbildung, usw. Hochschulpolitik eben, so funktioniert das Spiel.

Ich glaube nicht, dass Ungarn irgendein Nachteil entsteht, weil sie dem Unsinn den Geldhahn abgedreht haben. Gender Studies sind nicht wie Physik oder Medizin. Wer "forschen" will, benötigt keine Versuchstiere und keine Leichen, keine teure Apparaturen. Ihre "Forschung" besteht aus dem Schreiben weltfremder Bücher, die sich alle gegenseitig zitieren. Diesem Hobby können sie auch privat nachgehen. Als Vorbild können sie sich die theologischen Institute nehmen, die in den USA von spinnerten Fundi-Christen betrieben werden. Die bekommen das alles von ganz alleine auf die Reihe und sind nicht auf den Steuerzahler angewiesen.


Der Mann mag in einem Punkt durchaus recht haben. Um sich bei mir fuer den Ehrentitel "Held" zu qualifizieren reicht das aber noch lange nicht, eher fuer das Label "Blindes Huhn". Sehr glücklich

#2454:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 19:22
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.


Samson scheint auch dabei. zwinkern Und ich kenn da noch ein paar Kandidaten.


Schoen zu sehen, dass das immer mehr werden. Smilie

Ist auch absehbar. Diese "Gender sciences" sind nicht mehr als eine akademische Modeerscheinung und Moden kommen und die gehen auch wieder....

#2455:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 19:32
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.


Ich halte grundsätzlich alles fuer schädlich, was die akademische Freiheit einschränkt. D.h. sowohl staatliche Einmischung in universitäre Belange als auch die Einmischung einzelner Fachbereiche in die Belange anderer Fachbereiche.

Insofern bin ich in dem Fall tatsaechlich hin- und hergerissen.


Letztendlich ist nicht viel verloren, wenn dieser Unfug von der Uni verschwendet, wenngleich ich im vorliegenden Fall den dringenden Verdacht habe, dass hier aus den falschen Gründen das Richtige getan wird. Ich kann mir naemlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es ausgerechnet dem Orban um die Verteidigung der Freiheit der Wissenschaft gegen eine übergriffige Pseudowissenschaft geht, sondern dem geht es wohl eher darum den einen Unsinn, den er als "politisch inkorrekt" empfindet durch "politisch korrekten" Unsinn in seinem Sinne zu ersetzen.

Deshalb bewegt mich die Nachricht auch nicht dazu die Sektkorken knallen zu lassen, sondern erstmal kritisch abzuwarten, ob dies nicht nur der erste Schlag gegen ein fragwürdiges schwächstes Glied in der Kette war und sich Orban jetzt auch ernstzunehmende Wissenschaften vorknoepfen will, z.B. die Klimatologie, weil ihm vielleicht deren Ergebnisse nicht passen.

#2456:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 21:26
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn es um Agrikultur geht, frage ich auch eher den Bauern.

"Glyphosat ist am Besten."

Pfeifen

#2457:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 21:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.


Samson scheint auch dabei. zwinkern Und ich kenn da noch ein paar Kandidaten.


Schoen zu sehen, dass das immer mehr werden. Smilie

Ist auch absehbar. Diese "Gender sciences" sind nicht mehr als eine akademische Modeerscheinung und Moden kommen und die gehen auch wieder....


Oder werden gegangen. Die Gender Sciences sind natürlich ein Ausdruck des Zeitgeistes. Das Ende des weißen alten Mannes bricht an. Sehr glücklich Es ist ja nicht so, dass diese „Mode“ keine gesellschaftlichen Grundlagen hätte. Die Geschlechterfrage wurde zu lange nicht gestellt und bricht sich jetzt mit Vehemenz Bahn. Siehe metoo. Hätte Deinesgleichen mal früher den Schwanz eingezogen, würden wir uns jetzt nicht durch gendertheoretische Abhandlungen quälen müssen. zwinkern

#2458:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 21:48
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Okay. Einer.

Du vergisst beachbernie. Mit seinem letzten Beitrag hat er effektiv kommuniziert, dass er Gender Studies für schädlicher hält als ihre staatliche Verbannung von den Unis. Das wären dann also bereits zwei.


Samson scheint auch dabei. zwinkern Und ich kenn da noch ein paar Kandidaten.


Schoen zu sehen, dass das immer mehr werden. Smilie

Ist auch absehbar. Diese "Gender sciences" sind nicht mehr als eine akademische Modeerscheinung und Moden kommen und die gehen auch wieder....


Oder werden gegangen. Die Gender Sciences sind natürlich ein Ausdruck des Zeitgeistes. Das Ende des weißen alten Mannes bricht an. Sehr glücklich Es ist ja nicht so, dass diese „Mode“ keine gesellschaftlichen Grundlagen hätte. Die Geschlechterfrage wurde zu lange nicht gestellt und bricht sich jetzt mit Vehemenz Bahn. Siehe metoo. Hätte Deinesgleichen mal früher den Schwanz eingezogen, würden wir uns jetzt nicht durch gendertheoretische Abhandlungen quälen müssen. zwinkern


Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich

#2459:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 22:20
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Das Ende des weißen alten Mannes bricht an.



OOOh! Das w-a-M-Wort!


Ich verwende das eigentlich nicht mehr, weil das [w-a-M-Wort] verletzten koennte.

#2460:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.10.2018, 22:30
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn die Wissenschaft z.B. die in der Bevölkerung gängigen (z.B. christlichen) Vorstellungen von "Schöpfung" widerlegt, ...


Die Wissenschaft widerlegt keine Schöpfungslehren, sondern sucht im positiven Sinne nach besseren Erklärungen in Form reliabler Gesetzmäßigkeiten für noch nicht gut genug erklärte Phänomene. Das Widerlegen ist nicht das primäre Geschäft der Wissenschaft.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
... so ändert das zunächst mal gar nichts an ihren eigenen Feststellungen zur Klimaproblematik.


Feststellungen sollten aber schon gut verifiziert sein.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Wissenschaft kann sich aus den gesellschaftlichen Diskursen zur Zwecksetzung überhaupt nicht herausziehen, selbst wenn sie es wollte weil sie an ihnen immer schon beteiligt ist - ob sie will oder nicht.


Das klingt sehr tautologisch. Die Wissenschaft kann sich nicht heraus ziehen, weil sie sich nicht heraus ziehen kann. So etwas sollte erläutert werden. Was heißt denn das, dass die Wissenschaft an gesellschaftlichen Diskursen schon immer beteiligt ist?

Und wieso kann sie sich nicht wieder heraus ziehen, bloß weil sie es mal war?

Ich würde sagen, dass es eine Reihe gesellschaftlicher Diskurse gibt, die für die Wissenschaft völlig irrelevant sind und an denen diese eher noch nie teilgenommen hat, gerade wegen deren wissenschaftlicher Irrelevanz.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Wissenschaftler sind Menschen und als solche verfügen sie natürlich auch über eine Wertesystem. Aber ich sehe nicht ein, weswegen ich auf die Werturteile eines Slavistik-Professors mehr geben sollte als die eines Bauers.


Das kommt sehr darauf an, um welches Thema es geht. Wenn es um Agrikultur geht, frage ich auch eher den Bauern. Wenn es um Dostojewski geht, frage ich eher den studierten Slawisten.


Sofern ein Bauer Dostojewski gelesen hat, kann u.U. sein Werturteil darüber richtiger sein als das des studierten Slawisten. Es gibt viele philosophisch rückständige Akademiker. Fragen eines lesenden Arbeiters.

Was die Genderstudien betrifft, so muss man diese schon trennen in ihren wissenschaftlichen und politischen Teil. Wenn man das macht, ist das o.k. Aber wenn man beides vermischt, kommt man in Tüdel.

Das gilt ja für den Marxismus genau so. Auch der besteht zum Teil aus politischen Intentionen, was völlig in Ordnung ist. Aber eben auch aus einem mächtigen wissenschaftlichen Teil. Auch hier: Beides gilt es zu trennen, um aber die Wechselbeziehungen beider Teile zu verstehen.



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