Der Papst und die Hölle
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Der Papst und die Hölle Autor: LatinaWohnort: Börn, Hellvetia BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 11:42
    —
Unser lieber Papa-Ratzi hat die Menschheit wieder mal darauf aufmerksam gemacht, dass sie in die Hölle kommen, sollten sie Jesu Liebe nicht annehmen:

Zitat:
„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“


Na, auf solche Liebe kann ich getrost verzichten. Cool Warum können Katholen (und andere Christen) bloss nicht den offensichtlichen Wiederspruch solcher Aussagen erkennen?

Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=16345

#2:  Autor: homo sapiensWohnort: Erde BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 12:10
    —
In der (stets wieder amüsanten) Morgenandacht im Deutschlandfunk vermeiden die meisten Klerikalen ja solche eindeutigen Statements!
Ich unterstelle denen, dass sie es tun, weil sie sich der lächerlichen Wirkung bewusst sind.
Da wird dann ein Alltagsproblem unter die Lupe genommen (alles soweit ganz vernünftig) und am Ende des Beitrag mit irgendwelchen halbwegs passenden Aussagen/Gleichnissen von Jesus verwurstet! Lachen

Schön, wenn der Papst mal wieder solchen Schwachsinn raus lässt, damit öffnet er vielleicht einigen katholischen Kirchensteuerzahlern die Augen, für welchen Verein sie da ihr Geld verplempern! zwinkern

#3: Re: Der Papst und die Hölle Autor: -TRWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:13
    —
Latina hat folgendes geschrieben:
Jesus hat folgendes geschrieben:
Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will ...

Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=16345


Eben.

Da klopfen wir also einst an das Himmelstor ...


Gott: »Mensch! Warum hast Du nicht an mich geglaubt?«

Ich: »Tschuldigung, aber das konnte ich doch nicht wissen!«

Gott: »Stimmt auch wieder. Dann komm mal rein. Wir haben hier Party!«


Sehr Ihr! Das ist der Beweis! Wir kommen alle in den Himmel!


Grüße zwinkern
TR

#4: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:27
    —
Latina hat folgendes geschrieben:
Unser lieber Papa-Ratzi hat die Menschheit wieder mal darauf aufmerksam gemacht, dass sie in die Hölle kommen, sollten sie Jesu Liebe nicht annehmen:

Zitat:
„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“


Na, auf solche Liebe kann ich getrost verzichten. Cool Warum können Katholen (und andere Christen) bloss nicht den offensichtlichen Wiederspruch solcher Aussagen erkennen?

Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=16345


Also ich bin kein Katholik und auch kein anderer Christ - und auch sonst nix religöses

aber

wo genau IST der Wiederspruch?

#5: Re: Der Papst und die Hölle Autor: LatinaWohnort: Börn, Hellvetia BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:33
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
Latina hat folgendes geschrieben:
Unser lieber Papa-Ratzi hat die Menschheit wieder mal darauf aufmerksam gemacht, dass sie in die Hölle kommen, sollten sie Jesu Liebe nicht annehmen:

Zitat:
„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“


Na, auf solche Liebe kann ich getrost verzichten. Cool Warum können Katholen (und andere Christen) bloss nicht den offensichtlichen Wiederspruch solcher Aussagen erkennen?

Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=16345


Also ich bin kein Katholik und auch kein anderer Christ - und auch sonst nix religöses

aber

wo genau IST der Wiederspruch?


Naja, die sollen sich mal entscheiden: entweder liebt Jesus alle Menschen. Dann droht er aber nicht damit, dass sie alle in die Hölle kommen, sollten sie seine "Liebe" nicht annehmen. Oder er liebt nur die, die an ihn glauben.
Die Aussage hat zwei Komponenten, die eine ist die "Liebe", die andere die "Hölle". So als möchte der Papst möglichst viele Menschen damit erreichen: die Kuschels mit Liebe locken, den Angsthasen mit Hölle drohen. Sozusagen zwei Fliegen auf einen Streich. Lachen

#6: Re: Der Papst und die Hölle Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:34
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
Latina hat folgendes geschrieben:
Warum können Katholen (und andere Christen) bloss nicht den offensichtlichen Wiederspruch solcher Aussagen erkennen?

wo genau IST der Wiederspruch?

Der Widerspruch liegt darin, warum er, wenn er keinen Menschen in der Hölle haben will, überhaupt erst eine geschaffen hat. Zwar wird dem üblicherweise apologetisch ausgewichen, indem man sagt, der Mensch steckt sich selbst in die Hölle, aber das erinenrt doch stark an Bundeswehrlogik "Sie sind doch freiwillig hier, hätten ja verweigern können".

#7: Re: Der Papst und die Hölle Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:35
    —
Latina hat folgendes geschrieben:
Unser lieber Papa-Ratzi hat die Menschheit wieder mal darauf aufmerksam gemacht, dass sie in die Hölle kommen, sollten sie Jesu Liebe nicht annehmen:

Zitat:
„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“


Na, auf solche Liebe kann ich getrost verzichten. Cool Warum können Katholen (und andere Christen) bloss nicht den offensichtlichen Wiederspruch solcher Aussagen erkennen?

Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=16345

Genauso wie die arischen Deutschen vor der Wahl standen Hitler als Führer zu akzeptieren oder ins KZ zu landen.

Seltsamerweise ist die Bibel sehr vage, was das Paradies angeht, während der Koran das islamische Paradies als ein Ferienparadies darstellt. Das Konzept der Hölle ist so wirksam, dass die Gläubigen nicht einmal fragen, was sie im Himmel erwartet.

#8:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:40
    —
Zitat:
„Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.“



#9:  Autor: Celsus-2006Wohnort: Süddeutschland BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 13:57
    —
Kann man eigentlich die Höllenjahre wegen Verpflegungsmehraufwand und als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen? Und die Entfernungspauschale? (Da ist es ja egal, dass man nur den Hinweg rechnen darf!)
Ich mach gerade meine Steuer, da wollte ich mich schon mal erkundigen.

#10:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:09
    —
Es gab und gibt doch immer schon auch Kirchenväter, mit der Überzeugung ,dass es die Allaussöhnung, also die Rückkehr aller Geschöpfe zu Gott gibt und die Hölle demnach entweder nicht exisitiert oder eben nur eine Metapher ist. Viele Christen wenden sich gegen die Lehre von der Ewigkeit der Höllenstrafen oder lehnen die Hölle als Ganzes ab. Der Barmherzigkeitsbegriff und der Glaube an einen gütigen Gott und Höllenvorstellung passen für sie nicht zusammen. Wie ist das denn bei Ratzinger? Glaubt er denn wirklich an die Hölle? Wie versteht er denn den Höllenbegriff? Lehmann z.B. hat sich doch erst kürzlich dahingehend geäußert, dass er das weniger eng sieht und auch eher als symbolisch versteht. Wird nicht ein wenig viel Wind um die Höllenvorstellung gemacht und übertrieben?

#11:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:11
    —
Ich finde es gut, dass Ratzinger deutlich ist. Da weiß man wenigstens, was man von der Veranstaltung zu halten hat.

@Konstrukt

In der katholischen Kirche gab es offiziel afaik nie eine Ablehnung der Hölle. Bei der evangelischen weiß ich es nicht.

#12:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:15
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gut, dass Ratzinger deutlich ist. Da weiß man wenigstens, was man von der Veranstaltung zu halten hat.

@Konstrukt

In der katholischen Kirche gab es offiziel afaik nie eine Ablehnung der Hölle. Bei der evangelischen weiß ich es nicht.


Und was war mit Origenes?
"Die Vorstellung des postmortalen Reinigungsprozesses nach einem der größten Theologen der frühzeitlichen Kirche, dem Platoniker Origenes, kommt auf. Er vertritt weder die Vorstellung einer ewigen Höllenqual, noch die eines zweiten Todes im Feuersee, sondern die einer Läuterung und Reinigung der Seele. Hiernach kann es nicht der Wille Christi sein, dass der geliebte Mensch in der Hölle schmoren muss und überdies ist jeder zu sittlichem Fortschritt fähig. Die Hölle wird daher als Ort der Reinigung von den Sünden, den jede Seele durchläuft, verstanden. Nach einer gewissen Zeit hat die Qual dann ein Ende und Gott nimmt die Gepeinigten - bis auf Satan und seine Schar- in den Himmel auf." (Lang, B.: Himmel und Hölle. Jenseitsglaube von der Antike bis heute. München 2003,Wintermeier, W.: Hieronymus Bosch. Das phantastische Werk. Hildesheim 1983,Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, Witten 1970)

Ich bin evangelisch-lutherisch erzogen und Sohn eines Pfarrers. Bei uns zuhause und in der Kirche war Hölle nie ein Thema. Ich kenne viele Pfarrer, aber keinen der das Ding mit der Hölle ernst nimmt, geschweige denn glaubt oder predigt. Wenn es evangelische Pfarrer gibt, die von Hölle predigen, so meinen sie es definitv nur symbolisch oder sie sind absolute Ausnahmen.

#13:  Autor: -TRWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:34
    —
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Wie ist das denn bei Ratzinger? Glaubt er denn wirklich an die Hölle?

Nein. Der Mann steht an der Spitze der Katholischen Kirche.

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Wie versteht er denn den Höllenbegriff?

Als das, was es ist, als Machtmittel: »Tust Du nicht, was die Kirche Dir sagt, dann geschieht Dir was gaaanz Schreckliches.«

Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Wird nicht ein wenig viel Wind um die Höllenvorstellung gemacht und übertrieben?

Eher relativ wenig. Es wird versucht, sich vorsichtig heranzutasten, inwieweit die »Hölle« als Machtmittel noch brauchbar ist - imho.

Da ist der Islam. Dann sind da Politiker, die sagen, Europa sei »christlich«. Und der Papst wittert Morgenluft.

Grüße
TR

#14:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:37
    —
In Deutschland sprechen die meisten Prediger oder Theologen auf evangelischer Seite von einer Art Metapher, das stimmt. Das sind allerdings außerhalb Deutschlands ganz anders aus. Man darf nicht den Fehler machen aus der Liberalität der EKD auf die evangelischen Kirchen weltweit zu schließen.

Bei der katholischen Kirche gilt der Katechismus. Den müsste man entsprechend durchlesen. Darauf habe ich jetzt aber keine Lust.

#15: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:44
    —
Latina hat folgendes geschrieben:

Naja, die sollen sich mal entscheiden: entweder liebt Jesus alle Menschen. Dann droht er aber nicht damit, dass sie alle in die Hölle kommen, sollten sie seine "Liebe" nicht annehmen. Oder er liebt nur die, die an ihn glauben.
Die Aussage hat zwei Komponenten, die eine ist die "Liebe", die andere die "Hölle". So als möchte der Papst möglichst viele Menschen damit erreichen: die Kuschels mit Liebe locken, den Angsthasen mit Hölle drohen. Sozusagen zwei Fliegen auf einen Streich. Lachen


Du sagst entweder -oder - die auch.
Den Papst würd ich der Objektivität wegen bei dieser Überlegung aus dem Spiel lassen - schließlich
hat der das Konzept nicht erfunden sondern benutzt es nur.

gibts irgendwas in dieser Welt OHNE Kehrseite/Konsequenz?
Was sagt der weltliche Glaube dazu? Hab soviel Geld wie möglich oder verrecke wenn Du keines hast.

und? - wo ist der Unterschied?


Zuletzt bearbeitet von AXO am 28.03.2007, 14:53, insgesamt einmal bearbeitet

#16: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 14:53
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Der Widerspruch liegt darin, warum er, wenn er keinen Menschen in der Hölle haben will, überhaupt erst eine geschaffen hat. Zwar wird dem üblicherweise apologetisch ausgewichen, indem man sagt, der Mensch steckt sich selbst in die Hölle, aber das erinenrt doch stark an Bundeswehrlogik "Sie sind doch freiwillig hier, hätten ja verweigern können".


Was ist an der Bundeswehrlogik falsch?

Die Welt funktioniert dual - auf den Punkt gebracht bleiben bei jeder Entscheidung nur zwei Möglichkeiten,
für oder wieder - jeweils mit den entsprechenden Konsequenzen.
Sie nicht dual sondern "einfach" zu konstruieren würde bedeuten mangels Alternative jegliche Entscheidungsfreiheit UNMÖGLICH zu machen.

die Religion WÜNSCHT sich das Menschen an sie glauben - ohne Alternative aber gäbe es nicht nur
keine Religion sondern im Endeffekt ->>> NICHTS. Nüchtern betrachtet unvereinbar mit nem "Schöpfergott" tät ich sagen.

#17: Re: Der Papst und die Hölle Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 15:10
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Der Widerspruch liegt darin, warum er, wenn er keinen Menschen in der Hölle haben will, überhaupt erst eine geschaffen hat. Zwar wird dem üblicherweise apologetisch ausgewichen, indem man sagt, der Mensch steckt sich selbst in die Hölle, aber das erinenrt doch stark an Bundeswehrlogik "Sie sind doch freiwillig hier, hätten ja verweigern können".


Was ist an der Bundeswehrlogik falsch?

Wer verweigert, ist genauso freiwillig dienstverpflichtet, hätte ja zum Bund gehen können. Eine freiwillige Handlung setzt voraus, daß man sie unterlassen kann.

Aber der untertänige Deutsche rafft das meistens nicht, der nimmt unwidersprochen Frechheiten wie "freiwillige Pflichtversicherung" hin und meint tatsächlich, da irgendwie "frei" zu sein.

#18: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 15:25
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Der Widerspruch liegt darin, warum er, wenn er keinen Menschen in der Hölle haben will, überhaupt erst eine geschaffen hat. Zwar wird dem üblicherweise apologetisch ausgewichen, indem man sagt, der Mensch steckt sich selbst in die Hölle, aber das erinenrt doch stark an Bundeswehrlogik "Sie sind doch freiwillig hier, hätten ja verweigern können".


Was ist an der Bundeswehrlogik falsch?

Wer verweigert, ist genauso freiwillig dienstverpflichtet, hätte ja zum Bund gehen können. Eine freiwillige Handlung setzt voraus, daß man sie unterlassen kann.

Aber der untertänige Deutsche rafft das meistens nicht, der nimmt unwidersprochen Frechheiten wie "freiwillige Pflichtversicherung" hin und meint tatsächlich, da irgendwie "frei" zu sein.


Das geht nicht nur den untertänigen Deutschen so - die leutz plapern halt nach was man ihnen erzählt.
Wer sich ner Administration unterordnet ist niemals wirklich frei. und selbst wenn nicht ist
man zumindest noch an die Naturgesetze gebunden.
Entscheidungfreiheit bedeutet - WÄHLE zwischen den MÖGLICHKEITEN,
nicht - wünsch Dir "Unmögliches."
Im Fall Bundeswehr bietet der Staat nunmal nur zwei Möglichkeiten (und ne Reihe Schlupflöcher).
Wem das zu unfrei ist - zu wenig Wahlmöglichkeiten beinhaltet also - muß die Gesetze ändern.

Aufs Thema bezogen allerdings wird ja kritisiert das der Theismus nicht nur eine Wahlmöglichkeit
(keine also) lässt,
sonder mindestens eine Alternative bereit stellt.
DOPPELT soviel Freiheit also *rofl*

#19: Re: Der Papst und die Hölle Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 15:33
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
Wer sich ner Administration unterordnet ist niemals wirklich frei. und selbst wenn nicht ist
man zumindest noch an die Naturgesetze gebunden.
Entscheidungfreiheit bedeutet - WÄHLE zwischen den MÖGLICHKEITEN,
nicht - wünsch Dir "Unmögliches."

Das ist alles richtig, aber im Gegensatz zur christlichen Theologie kommt niemand auf die Idee zu sagen, Du bist schuld, von der Erdmasse angezogen zu werden.

#20: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 15:58
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Wer sich ner Administration unterordnet ist niemals wirklich frei. und selbst wenn nicht ist
man zumindest noch an die Naturgesetze gebunden.
Entscheidungfreiheit bedeutet - WÄHLE zwischen den MÖGLICHKEITEN,
nicht - wünsch Dir "Unmögliches."

Das ist alles richtig, aber im Gegensatz zur christlichen Theologie kommt niemand auf die Idee zu sagen, Du bist schuld, von der Erdmasse angezogen zu werden.


Von der Erdmasse angezogen zu werden ist Naturgesetz und beinhaltet keine Wahlmöglichkeit.

#21: Re: Der Papst und die Hölle Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:03
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
Von der Erdmasse angezogen zu werden ist Naturgesetz und beinhaltet keine Wahlmöglichkeit.

Aha. Und ins Jenseits zu kommen ist nach christlicher Mythologie ein
[ ] Naturgesetz
[ ] göttlicher Wille

mit Wahlmöglichkeit für den Betroffenen?
[ ] ja
[ ] nein

und wo ist der Unterschied?
[ ] hier
[ ] da
[ ] weg

#22:  Autor: Torsten BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:23
    —
Zitat:
Im Mittelalter wurde Arbeit bis zur Reformation als Mühsal, also als Strafe aufgefasst; Augustinus betont beispielsweise, im Paradies sei "lobenswerte Arbeit nicht mühselig" gewesen (Predigten zum Buch Genesis, 2.11), während die Strafe in der Hölle in ewiger Arbeit bestünde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsethik


Die Qualen der Hölle als Beruf(-ung) und die Vollbeschäftigung in größtenteils überflüssigem und destruktivem Tun zum Selbstzweck der Vermehrung des Werts als Paradiesvorstellung.

„Der Hang zur Gemächlichkeit ist für den Menschen schlimmer als alle Übel des Lebens. Es ist daher äußerst wichtig, dass Kinder von Jugend auf arbeiten lernen.“ - Immanuel Kant

#23: Re: Der Papst und die Hölle Autor: -TRWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:23
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
Die Welt funktioniert dual - auf den Punkt gebracht bleiben bei jeder Entscheidung nur zwei Möglichkeiten,
für oder wieder - jeweils mit den entsprechenden Konsequenzen.

Das »Entweder/Oder« entspricht der mental-rationalen Denkweise. Es gibt aber auch ein darüberliegendes Integrales »Sowohl/Als auch«.

Auf diesem Weg befindet sich Europa. Es gilt »sowohl« der Nationalstaat, »als auch« die EU. Das ist rein rational nicht mehr zu verstehen, funktioniert in der Praxis aber recht gut (Frieden).

AXO hat folgendes geschrieben:
Sie (die Welt) nicht dual sondern "einfach" zu konstruieren würde bedeuten mangels Alternative jegliche Entscheidungsfreiheit UNMÖGLICH zu machen.

Diesen »einfachen« Weg geht der Islam: »Jeder Mensch ist ein Muslim.«

Die Welt läßt sich aber nicht nur »dual«, sondern auch »vielfach« konstruieren - siehe oben. Die Auswahl und damit die Entscheidungsmöglichkeiten würden steigen. Diese Ebene befindet sich quasi zwei Bewußtseinsebenen über der des Islams. Den kann man deswegen im Grunde nur noch in ein Reservat packen.

AXO hat folgendes geschrieben:
die Religion WÜNSCHT sich das Menschen an sie glauben - ohne Alternative aber gäbe es nicht nur
keine Religion sondern im Endeffekt ->>> NICHTS. Nüchtern betrachtet unvereinbar mit nem "Schöpfergott" tät ich sagen.

Eine Alternative zur Religion und zum Atheismus (der sich immer noch auf Gott bezieht) könnte eine nicht-religiöse Spiritualität sein - *ohne* einen Gott -, die freie Forschung, Wissenschaft und Erkenntnis nicht ausschließt, sondern im Gegenteil beinhaltet. Astronauten, die oben waren, kommen i.d.R. spirituell zurück, ohne deswegen an einen Gott zu glauben. Die duale Trennung zur Welt, die nicht wenige Menschen nicht aushalten (hier setzt der Papst an), und deswegen in die Religion zurückkehren, ist hier aufgehoben. Es gilt »sowohl« das individuelle Ich, »als auch« die Verbundenheit zur Welt.

Fakt ist, es gibt Dinge, die wir nicht wissen (können). Wie man damit umgeht, kann letztlich nur jeder für sich selbst bestimmen - in der Vielfalt.

Grüße
TR

#24: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:44
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Von der Erdmasse angezogen zu werden ist Naturgesetz und beinhaltet keine Wahlmöglichkeit.

Aha. Und ins Jenseits zu kommen ist nach christlicher Mythologie ein
[ ] Naturgesetz
[ ] göttlicher Wille

mit Wahlmöglichkeit für den Betroffenen?
[ ] ja
[ ] nein

und wo ist der Unterschied?
[ ] hier
[ ] da
[ ] weg


am Thema vorbei.
Hier war von "Himmel" oder Hölle" die Rede nicht pauschal vom Jenseits.
Das Du stirbst ist Naturgesetz - völlig egal ob danach Nichts ist,
oder man das Nichts Jenseits nennt.
Dieses Schema OHNE Wahl entspricht aber eher der atheistischen als der christlichen Mythologie

und wo ist der Unterschied ob man den Tod Naturgesetz oder göttlichen Wille ->>>nennt???
Eins ist laut Definition so unabänderlich wie das andere.

#25: Re: Der Papst und die Hölle Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:49
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
und wo ist der Unterschied ob man den Tod Naturgesetz oder göttlichen Wille ->>>nennt???
Eins ist laut Definition so unabänderlich wie das andere.

Gottes Wille ist lt. Definition unabänderlich, auch nicht durch ihn selbst? Er ist demnach nicht frei? Er kann nicht entscheiden, wen er in den Himmel läßt und wen nicht? Das führt zu jede Menge neuer lustiger Widersprüche.

#26:  Autor: CoS BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:51
    —
Was mich mal interessieren würde - Das heutige Standartbild von Himmel und Hölle ist: Wenn du lieb warst, kommst du nach dem Tot in den Himmel und wenn du böse warst, kommst du in die Hölle!". Das "gut" und "böse" sowieso eine ziemlich oberflächliche Bescheibung sind und seit jeher als "Züchtigungsinstrument" benutzt wurden (indem man einem Querschläger einfach Bosheit vorwarf und mit der Hölle drohte) ist klar.

Was aber faszinierend ist - In der Bibel steht davon kein Wort! In der Bibel steht, dass die Toten tot sind, Jesus irgendwann zurück auf die Erde kommt, eine quasi komplette Erden-Formatierung vornimmt und dann über die Lebenden und Toten richtet, die dann nach seiner Lust und Laune jeweils in den Himmel dürfen, oder in die Hölle kommen.

Das heute "moderne" Konstrukt vom "Leben nach dem Tod", vom entscheid über "Himmel oder Hölle", wenn man gestorben ist entstammt kirchlicher Doktrin und hat mit "Gottes Wort" absolut nichts zu tun.

Der frühchristlichen Kirche war es nur irgendwann leid, Jesus "baldige" Rückkehr immer weiter zu verschieben - Außerdem litt die Glaubhafigkeit auf Dauer. Somit "verlegte" man die Vorstellung des "Gerichts" auf nach dem Tod.

Damit schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe:

1: Die Gläubigen werden ruhig gestellt
2: Man entzieht das Weltbild jeglicher Kritik, indem man dessen "Wirkungsbereich" außerhalb der menschlichen Wahrnehmung verschiebt

Das war auch nötig, um die christliche Religion vorm Untergang zu retten, denn wenn heute nach 2000 Jahren der Papst immernoch sagen würde: "Morgen kommt Jesus ganz bestimmt!", dann würde er damit höchstens noch ein paar Lacher ernten!

#27:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 16:55
    —
Nein, CoS, es gibt eigentlich keine Werksgerechtigkeit im Christentum. Das solo fide gilt eigentlich auch bei den Katholiken. Dass das praktisch meist anders aussieht...

#28: Re: Der Papst und die Hölle Autor: LatinaWohnort: Börn, Hellvetia BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 17:04
    —
AXO hat folgendes geschrieben:
Latina hat folgendes geschrieben:

Naja, die sollen sich mal entscheiden: entweder liebt Jesus alle Menschen. Dann droht er aber nicht damit, dass sie alle in die Hölle kommen, sollten sie seine "Liebe" nicht annehmen. Oder er liebt nur die, die an ihn glauben.
Die Aussage hat zwei Komponenten, die eine ist die "Liebe", die andere die "Hölle". So als möchte der Papst möglichst viele Menschen damit erreichen: die Kuschels mit Liebe locken, den Angsthasen mit Hölle drohen. Sozusagen zwei Fliegen auf einen Streich. Lachen


Du sagst entweder -oder - die auch.
Den Papst würd ich der Objektivität wegen bei dieser Überlegung aus dem Spiel lassen - schließlich
hat der das Konzept nicht erfunden sondern benutzt es nur.

gibts irgendwas in dieser Welt OHNE Kehrseite/Konsequenz?
Was sagt der weltliche Glaube dazu? Hab soviel Geld wie möglich oder verrecke wenn Du keines hast.

und? - wo ist der Unterschied?


Ich glaube du verstehst mich falsch. Natürlich hat alles eine Kehrseite, eine Konsequenz. Aber darum gehts mir gar nicht. Es geht darum, dass hier von "Liebe" gesprochen wird, gleichzeitig aber, bei Ablehung dieser "Liebe" mit der Hölle gedroht wird (ewige Qualen). Da frage ich mich, was ist das für eine Liebe, die Menschen zu etwas zwingen will? In der Bibel steht doch auch: " Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles" (1. Korinther, 13).

Wenn das kein offensichtlicher Widerspruch ist.

#29: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 17:10
    —
-TR hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Die Welt funktioniert dual - auf den Punkt gebracht bleiben bei jeder Entscheidung nur zwei Möglichkeiten,
für oder wieder - jeweils mit den entsprechenden Konsequenzen.

Das »Entweder/Oder« entspricht der mental-rationalen Denkweise. Es gibt aber auch ein darüberliegendes Integrales »Sowohl/Als auch«.

Auf diesem Weg befindet sich Europa. Es gilt »sowohl« der Nationalstaat, »als auch« die EU. Das ist rein rational nicht mehr zu verstehen, funktioniert in der Praxis aber recht gut (Frieden).


Was ist daran nicht zu verstehen?
Ich sprach ja nur vom Entscheidungsfall.
Der Nationalstaat stand trotzdem vor der Entscheidungs ->>> für oder gegen EU = zwei Optionen.

Die Eu ist auch nicht die gleiche Kategorie wie Nationalstaat sondern fungiert übergeordnet =
anderes Level - ebenso wie die Bundesländer in Deutschland ein anderes Level sind.
Im Prinzip ne einfache hirachische Ordnung (bis auf die recht ungeordnete und deshalb
ineffektive Kompetenzenverteilung - welche aber wiederum Ergebnis von kleineren
Entscheidungsdualitäten bis hin zum Level des einzelnen Menschen ist)
Sowohl als auch geht nur solange man nicht vor die Entscheidung gestellt wird.

Zitat:
AXO hat folgendes geschrieben:
Sie (die Welt) nicht dual sondern "einfach" zu konstruieren würde bedeuten mangels Alternative jegliche Entscheidungsfreiheit UNMÖGLICH zu machen.

Diesen »einfachen« Weg geht der Islam: »Jeder Mensch ist ein Muslim.«


Das war mir so nicht bekannt scheint aber letztlich nur ne rethorische Sache zu sein,
da sehr wohl zwischen Gläubigen und Ungläubigen unterschieden wird.
Trotzdem kann sich auch ein Muslim nicht der Entscheidung entziehen.

Zitat:
Die Welt läßt sich aber nicht nur »dual«, sondern auch »vielfach« konstruieren - siehe oben. Die Auswahl und damit die Entscheidungsmöglichkeiten würden steigen.


nein - es ist und bleibt aus einzelnen Dualentscheidungen zusammengesetzt.
So kompliziert und komplex z.b. Dein PC auch scheint - bis ins letzte aufgedröselt
bleibt nix als eins und null - Strom oder Nichtstrom - tun oder lassen - für oder wider.
alles das Gleiche.

Zitat:
Diese Ebene befindet sich quasi zwei Bewußtseinsebenen über der des Islams. Den kann man deswegen im Grunde nur noch in ein Reservat packen.


Keine der Entscheidungen fällt kann die Ebene der Dualität verlassen - weder nach "oben" noch "nach" unten. Auch wenn der Islam VERLANGEN würde Muslim zu sein - bleit dem Einzelnen
Menschen immer die Entscheidung dafür oder dagegen - jeweils mit den entsprechenden
Konsequenzen - wie bei jeder anderen Entscheidung auch.

Zitat:
AXO hat folgendes geschrieben:
die Religion WÜNSCHT sich das Menschen an sie glauben - ohne Alternative aber gäbe es nicht nur
keine Religion sondern im Endeffekt ->>> NICHTS. Nüchtern betrachtet unvereinbar mit nem "Schöpfergott" tät ich sagen.

Eine Alternative zur Religion und zum Atheismus (der sich immer noch auf Gott bezieht) könnte eine nicht-religiöse Spiritualität sein - *ohne* einen Gott -, die freie Forschung, Wissenschaft und Erkenntnis nicht ausschließt, sondern im Gegenteil beinhaltet. Astronauten, die oben waren, kommen i.d.R. spirituell zurück, ohne deswegen an einen Gott zu glauben. Die duale Trennung zur Welt, die nicht wenige Menschen nicht aushalten (hier setzt der Papst an), und deswegen in die Religion zurückkehren, ist hier aufgehoben. Es gilt »sowohl« das individuelle Ich, »als auch« die Verbundenheit zur Welt.


Das gibts schon - länger als das Christentum ->>> Buddhismus

Zitat:
Fakt ist, es gibt Dinge, die wir nicht wissen (können). Wie man damit umgeht, kann letztlich nur jeder für sich selbst bestimmen - in der Vielfalt.

Grüße
TR


Grüße jörg

#30: Re: Der Papst und die Hölle Autor: AXOWohnort: Thüringen BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 17:15
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
und wo ist der Unterschied ob man den Tod Naturgesetz oder göttlichen Wille ->>>nennt???
Eins ist laut Definition so unabänderlich wie das andere.

Gottes Wille ist lt. Definition unabänderlich, auch nicht durch ihn selbst? Er ist demnach nicht frei? Er kann nicht entscheiden, wen er in den Himmel läßt und wen nicht? Das führt zu jede Menge neuer lustiger Widersprüche.


nö - zur Aufklärung.

Setz für Gott ->>> Naturgesetz ein - schon passts.



Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen


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