Noch mehr Waffen unters Volk...
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#31:  Autor: Daedalus80Wohnort: Magdeburg BeitragVerfasst am: 17.04.2007, 22:23
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
Auf myspace lese ich gerade etwas herum im Forum zu diesem Thema.

Ein Teil der User ist tatsähclich der Meinung, dass wenn die Studenten und Dozenten das Recht gehabt hätten Waffen zu tragen, es nicht zu solch einer Tragödie gekommen wäre.
Die Waffenvorschriften an dieser Uni sollen also zu streng gewesen sein.


Diesen "Vorschlag" hab ich auch schon gelesen.

Ich stell mir das gerade vor. Hörsaal mit 300 Plätzen, voll besetzt. Es knallt, alle zücken ihre Waffen und ballern auf den Nächstbesten, der verdächtig aussieht (Wahrscheinlich der mit der Waffe Lachen ) . So ähnlich wie in einem Raum voller Mausefallen, in den jemand einen Tischtennisball hineinwirft.

So eine Idee kann doch nur aus der Waffenlobby kommen.
Was kostet eine Durchschnitts-9mm?
Wieviel Einwohner hat die USA?
Wieviel davon sind noch unbewaffnet?

Da lacht der Geldbeutel...

#32: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 11:03
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Da mir, ohne zu überlegen, auf Anhieb 4 Methoden einfallen, dutzendweise Leute mit frei erhältlichen Gerätschaften umzubringen, was soll das bringen? Außer daß nur noch Verbrecher Waffen haben?


aha. Mit welchen Gerätschaften kannst du denn auch genauso viel und schnell und mit geringem Aufwand Leute umbringen, wie mit ein paar Knarren?

mit meinem Auto
mit einer Bombe aus Haushaltschemikalien
durch Feuer legen
durch Vergiften

#33: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 11:31
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Da mir, ohne zu überlegen, auf Anhieb 4 Methoden einfallen, dutzendweise Leute mit frei erhältlichen Gerätschaften umzubringen, was soll das bringen? Außer daß nur noch Verbrecher Waffen haben?


aha. Mit welchen Gerätschaften kannst du denn auch genauso viel und schnell und mit geringem Aufwand Leute umbringen, wie mit ein paar Knarren?

mit meinem Auto
mit einer Bombe aus Haushaltschemikalien
durch Feuer legen
durch Vergiften


Wenn man verrückt und motiviert genug ist, kann man sicherlich Methoden finden, einen Haufen Leute umzubringen.
Deine oben genannten Beispiele haben allerdings nicht die Qualität eines knarrenschwingenden Amoklaufes. Keines deiner Beispiele erfordert die nötige Brutalität eines Amoklaufes, bei dem man Opfer sucht, persönlich nachstellt und von Angesicht zu Angesicht ermordet.

Meiner Meinung nach brauchen die USA, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern, langfristige gesellschaftliche Veränderungen, die sicherlich viel Zeit brauchen werden.
Ein Land, in dem ein Joint oder ein paar Titten ein größeres Problem darstellt, als eine Knarre, wird zwangsläufig auch viel Gewalt mit Schusswaffen zu beklagen haben.
Zumal die Waffenlobby so mächtig ist und sich durch Geldspenden auch beträchtlich in die Politik einmischen kann.
Der Preis der Freiheit, als den manche solche Tragödien und die vielen Schusswaffentoten und -verletzten bezeichenen, ist viel zu hoch, als das man jedem Deppen das Recht einräumen sollte, Schusswafffen zu tragen.

#34:  Autor: Tassilo BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 12:18
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Greasel hat folgendes geschrieben:
@sehwolf

Dann findet der Amoklauf eben mit einem Brotmesser statt oder mit selbstnitriertem HMTD/HMX oder womit auch immer. Abgesehen davon ist es letztlich auch in Deutschland kein problem an eine Waffe zu kommen. Im Zweifel reicht zur Not ne Schreckschuss und ne Drehbank.

Gruß


Versuch mal mit 'nem Brotmesser ueber 30 Leute totzustechen, ohne dass Dir dasselbe vorher aus der Hand geschlagen wird....

Gruss, Bernie

Versuch mal, mit einem Brotmesser eine Person totzustechen. Dürfte schwierig und auch zeitaufwendig sein.

#35: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 12:39
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Preis der Freiheit, als den manche solche Tragödien und die vielen Schusswaffentoten und -verletzten bezeichenen, ist viel zu hoch, als das man jedem Deppen das Recht einräumen sollte, Schusswafffen zu tragen.

Ja. Aber das ist noch kein Grund, jedem normalen Menschen das Recht wegzunehmen, Schußwaffen zu besitzen.

In Deutschland gibt es jedes etwa 20-30 Tötungsdelikte mit legalen Schußwaffen. 2/3 davon sind Beziehungstaten, die sich sowieso nicht verhindern lassen. Dem gegenüber stehen 2500-3000 Tötungsdelikte insgesamt, von denen die meisten ohne Schußwaffen (ca. 85%) und der Rest mit illegalen Waffen begangen wird.

http://www.fwr.de/Hauptseite%20Amtliche%20Zahlen.htm

#36: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 19:29
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Preis der Freiheit, als den manche solche Tragödien und die vielen Schusswaffentoten und -verletzten bezeichenen, ist viel zu hoch, als das man jedem Deppen das Recht einräumen sollte, Schusswafffen zu tragen.

Ja. Aber das ist noch kein Grund, jedem normalen Menschen das Recht wegzunehmen, Schußwaffen zu besitzen.

In Deutschland gibt es jedes etwa 20-30 Tötungsdelikte mit legalen Schußwaffen. 2/3 davon sind Beziehungstaten, die sich sowieso nicht verhindern lassen. Dem gegenüber stehen 2500-3000 Tötungsdelikte insgesamt, von denen die meisten ohne Schußwaffen (ca. 85%) und der Rest mit illegalen Waffen begangen wird.

http://www.fwr.de/Hauptseite%20Amtliche%20Zahlen.htm


Danke für den Link und die Info.

Wusste gar nicht, dass es soviele Knarren in Deutschland gibt.
Illegale Waffen scheinen nicht zu verhindern zu sein.

Allerdings gibt es doch einen Unterschied zwischen USA und Deutschland im Waffenrecht bezüglich des Tragens von Waffen, nicht des Besitzes, oder?


Egal, ich bleib bei meiner Meinung, dass man als normaler Bürger keine Waffen braucht.
So genannten Waffennarren stehe ich äußerst kritisch gegenüber, d.h. die ham ganz schön einen anner Waffel imho

#37: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: atheist666 BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 19:33
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Der Preis der Freiheit, als den manche solche Tragödien und die vielen Schusswaffentoten und -verletzten bezeichenen, ist viel zu hoch, als das man jedem Deppen das Recht einräumen sollte, Schusswafffen zu tragen.

Ja. Aber das ist noch kein Grund, jedem normalen Menschen das Recht wegzunehmen, Schußwaffen zu besitzen.

In Deutschland gibt es jedes etwa 20-30 Tötungsdelikte mit legalen Schußwaffen. 2/3 davon sind Beziehungstaten, die sich sowieso nicht verhindern lassen. Dem gegenüber stehen 2500-3000 Tötungsdelikte insgesamt, von denen die meisten ohne Schußwaffen (ca. 85%) und der Rest mit illegalen Waffen begangen wird.

http://www.fwr.de/Hauptseite%20Amtliche%20Zahlen.htm


Danke für den Link und die Info.

Wusste gar nicht, dass es soviele Knarren in Deutschland gibt.
Illegale Waffen scheinen nicht zu verhindern zu sein.

Allerdings gibt es doch einen Unterschied zwischen USA und Deutschland im Waffenrecht bezüglich des Tragens von Waffen, nicht des Besitzes, oder?


Egal, ich bleib bei meiner Meinung, dass man als normaler Bürger keine Waffen braucht.
So genannten Waffennarren stehe ich äußerst kritisch gegenüber, d.h. die ham ganz schön einen anner Waffel imho


Es gibt diesen Unterschied und sogar noch einen: Ich habe ein KK Gewehr als Erbstück meines Vaters. Dafür besitze ich eine Waffenbesitzkarte. Schießen darf ich aber nicht

#38: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 20:10
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Allerdings gibt es doch einen Unterschied zwischen USA und Deutschland im Waffenrecht bezüglich des Tragens von Waffen, nicht des Besitzes, oder?

Das hängt vom Bundesstaat ab. In Texas darf m.W.n. jeder Depp mit einer Knarre rumlaufen, nur für den Besitz von Vollautomaten braucht man eine Genehmigung. In New York dagegen braucht man einen Schein schon für den Besitz, für's Tragen erst recht.
In den meisten Staaten ist es (glaube ich) wohl so, daß der Besitz gegen einfache Registrierung (beim Händler machbar) und kurze Wartezeit problemlos möglich ist, zum Tragen aber eine extra Erlaubnis benötigt wird.

#39:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 20:19
    —
Auf Kabel läuft grad anstatt Teaching Mrs. Tingle Boomerang.

Wahrscheinlich kurzfristige Änderung.

Find ich irgendwie scheinheilig.

#40: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: Sehwolf BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 20:20
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atheist666 hat folgendes geschrieben:
Gut. Ich hatte ja schon vorhin angemerkt, daß Gonzo Journalismus die Ausgewogenheit strikt ablehnt und M. Moore sich zu eben jenem Journalismus bekennt.

Ich würde ihn eher hier ansiedeln.


Alchemist hat folgendes geschrieben:
Allerdings gibt es doch einen Unterschied zwischen USA und Deutschland im Waffenrecht bezüglich des Tragens von Waffen, nicht des Besitzes, oder?

Das kann man glaube ich so pauschal gar nicht sagen. In US of A ist das von S zu S verschieden geregelt. In D braucht man für den Erwerb einer Waffe eine WBK. Da sind Restriktionen vor, die es mW in den wenigsten US-Staaten gibt. Führen und Transport ist dann noch mal eigens geregelt, bei uns ebenfalls recht streng mM. GH wird dir das glaub ich besser erklären können.

Zitat:
Egal, ich bleib bei meiner Meinung, dass man als normaler Bürger keine Waffen braucht.
So genannten Waffennarren stehe ich äußerst kritisch gegenüber, d.h. die ham ganz schön einen anner Waffel imho

Naja. Ich hab mich auch mal mit dem Gedanken getragen. Rumballern - finde ich - ist durchaus ne entspannende Beschäftigung. Aber mir war das in den hiesigen Schützenvereinen auch alles zu rechtslastig.

#41: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 20:28
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
In D braucht man für den Erwerb einer Waffe eine WBK. Da sind Restriktionen vor, die es mW in den wenigsten US-Staaten gibt. Führen und Transport ist dann noch mal eigens geregelt, ebenfalls recht streng mM. GH wird dir das glaub ich besser erklären können.

Führen und Transport sind im WaffG geregelt. Führen darf man Waffen (egal ob Schuß-, Hieb- oder sonstwie) auf seinem eigenem befriedeten Besitztum sowie auf fremden mit Zustimmung des Besitzers. Außerhalb davon benötigt man zum Führen einen Waffenschein. Selbst mit Waffenschein ist das Führen auf Großveranstaltungen wie Kirmes, Demo, Konzerte usw. verboten.
Zum Erhalt einer WBK/Waffenschein muß man ein Bedürfnis und entsprechende Sachkunde nachweisen (Bedürfnis entfällt beim kleinen Waffenschein für Schreckschußwaffen). Beim Waffenschein muß man zusätzlich noch eine spezielle Versicherung haben, die Sach- und Personenschäden absichert. Darüber hinaus gibt es den Waffenschein meistens nur zeitlich begrenzt.
Zum Schießen braucht man übrigens eine gesonderte Erlaubnis.

Zitat:
Ich hab mich auch mal mit dem Gedanken getragen. Rumballern - finde ich - ist durchaus ne entspannende Beschäftigung. Aber mir war das in den hiesigen Schützenvereinen auch alles zu rechtslastig.

Rumballern macht enormen Spaß, man muß halt nur die richtigen Leute finden, mit denen es Spaß macht, denn ohne Verein läuft gar nichts.

#42:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 20:33
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Dieser Tage geisterte die Zahl von täglich zehn (?) in den USA durch Schusswaffen zu Schaden kommende Kinder, Unfälle oder Ähnliches, über die Mattscheibe. Murphy 1

Bei der aktuellen Geburtenrate fällt das wohl kaum ins Gewicht. Murphy 2


Die Statistik, die in Deutschland 10 Millionen legale Waffen abbildet, sagt leider nix über die Zahl der Personen aus, auf die diese sich verteilen.

#43:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 18.04.2007, 20:44
    —
satsche hat folgendes geschrieben:
Die Statistik, die in Deutschland 10 Millionen legale Waffen abbildet, sagt leider nix über die Zahl der Personen aus, auf die diese sich verteilen.

Schätze, auf 2-3 Mio.

#44:  Autor: RreinhardWohnort: Oberbayern BeitragVerfasst am: 19.04.2007, 07:11
    —
Wurde erst jetzt veröffentlicht: Zwischen seinen zwei Amokläufen hat Cho Videos, Photos und ein "Mainifest" an MSNBC geschickt:

Quelle: http://www.msnbc.msn.com/id/18169776/

#45:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 19:18
    —
Die Bundesregierung plant eine Lockerung des Waffenrechts . Böse

#46:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 20:35
    —
Jeder, so Zurechnungsfähig, sollte in der lage sein eine Waffe zu erwerben und zu führen!
Waffenbesitz sollte nicht von Amokläufen abhängig gemacht werden, ansonst hätten wir das Auto längst verbieten müssen!

#47:  Autor: unchristWohnort: Hannover BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 21:16
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Jeder, so Zurechnungsfähig, sollte in der lage sein eine Waffe zu erwerben und zu führen!
Waffenbesitz sollte nicht von Amokläufen abhängig gemacht werden, ansonst hätten wir das Auto längst verbieten müssen!


Ein auto brauchst du um vorwärts zu kommen und wozu brauchst du eine Waffe?

#48:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 21:18
    —
Um auf eine Bedrohung entsprechend reagieren zu können, sie befriedigt das Gefühl von Sicherheit.

#49:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 21:46
    —
Kennt jemand die betreffende EU-Richtlinie?

Gibt es einen Link?

#50:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 21:49
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Um auf eine Bedrohung entsprechend reagieren zu können, sie befriedigt das Gefühl von Sicherheit.


Wenn Du ein Messer kaufst, muss ich mir auch eins kaufen dürfen. Tue ich das , wirst Du eine Pistole brauchen, um Dich sicher zu fühlen.Wenn Du Dir eine zulegen darfst, muss ich das auch dürfen.

usw.

#51:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 21:54
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Jeder, so Zurechnungsfähig, sollte in der lage sein eine Waffe zu erwerben und zu führen!
Nix da. Das Mindestalter gehört auf 118 Jahre raufgesetzt.
Zitat:
Waffenbesitz sollte nicht von Amokläufen abhängig gemacht werden

Korrekt.
Zitat:
ansonst hätten wir das Auto längst verbieten müssen!
Autos werden daraufhin ausgerichtet, einen möglichst bequem und effektiv von Ort A zu Ort B zu transportieren. Waffen werden darauf ausgerichtet, möglichst effektiv Menschen zu töten.
Wenn Autos = Waffen wäre, dann frage ich mich, warum die Amerikaner im Irak noch andere Hilfsmittel brauchen, wo Jeeps doch völlig ausreichen würden.
Zitat:
Um auf eine Bedrohung entsprechend reagieren zu können, sie befriedigt das Gefühl von Sicherheit.
Wenn ich mir vorstelle, dass du mit einer scharfen Waffe irgendwo rumläufst, dann fühle ich mich ganz bestimmt eins nicht: sicherer.

Zuletzt bearbeitet von nocquae am 02.09.2007, 21:57, insgesamt einmal bearbeitet

#52:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 21:54
    —
Jeder soll dürfen so wie es heute eh ist!

#53:  Autor: Latenight BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 22:18
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Greasel hat folgendes geschrieben:
@sehwolf

Dann findet der Amoklauf eben mit einem Brotmesser

Satire?
Ist auch ein elektrisches Brotmesser okay? Obwohl ich mir das schwierig vorstelle. Vielleicht wenn du es schaffst eine Kettensäge in ein Tokio-Hotel-Konzert einzuschnmuggeln würde ich dir gewisse Chance einräumen.


Der Thread ist zwar schon ein bißchen älter, aber so blöd ist das Argument mit dem Brotmesser nicht.
wikipedia hat folgendes geschrieben:
Zitat aus Meyers: Amucklaufen (Amoklaufen, vom javan. Wort amoak, töten), eine barbarische Sitte unter mehreren malaiischen Volksstämmen, z. B. auf Java, besteht darin, dass durch Genuss von Opium bis zur Raserei Berauschte, mit einem Kris (Dolch) bewaffnet, sich auf die Straßen stürzen und jeden, dem sie begegnen, verwunden oder töten, bis sie selbst getötet oder doch überwältigt werden.


Gerade im Nahkampf kann ein Messer einer Schusswaffe haushoch überlegen sein. Ohne gezielten Treffer in Kopf oder Beine kann eine Pistole einen entschlossenen Messerkämpfer auch auf mehrere Meter nicht rechtzeitig stoppen. Schaut mal zu nem Probetraining in der örtlichen Arnis- oder Kaligruppe vorbei Duell

#54:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 23:39
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Interessant wäre mal eine Korrelation zwischen Sozialstaatsorientierung bzw. Kapitalismusgrad und Amokläufen bzw. schwersten Verbrechen allgemein herauszufinden.


Forschungsprojekt von Thome. Einflußfaktoren sollen demnach z.B. die Armut und Ungerechtigkeit in einer Gesellschaft bzw. die "Privatisierung" von Gewalt sein. Andererseits hilft auch ein Regress in eine kollektive Gesellschaft nicht unbedingt weiter. So sind viele kollektive Gesellschaften, in denen die Durchsetzung des Gruppeninteresses Verbrechen gegen den Einzelnen eher legitimiert (vgl. etwa Ehrenmorde), erheblich gewalttätiger als unsere "individualisierte Gesellschaft".

Andererseits hat das Vorhandensein von Waffen sehr wohl einen Effekt. So wurde zum Beispiel ein kurzzeitiger Anstieg an Gewalttaten bei schwarzen Jugendlichen in den USA Anfang der 1990er Jahre letztlich auf die zunehmende Verfügbarkeit zurückgeführt (während Faktoren wie der Medienkonsum, der ja im Weltbild der deutschen Konservativen für alles verantwortlich ist, explizit ausgeschlossen werden konnten!). Auch auf die Zahl der Delikte. Die Rate der Morde mit Schußwaffen in Japan und den USA unterscheidet sich um einen Faktor 100.

[Daneben würde ich auch - als These - die Legitimierung von Gewalt durch die Politik anführen. Müßte natürlich noch überprüft werden, etwa durch Vergleich der Kriminalitätsstatistiken in "kriegsmüden" und "kriegsbegeisterten" Zeiten.]

#55:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 23:47
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:

Ich finde es ja bekloppt dass sie diesen Vorfall zum Anlass nimmt zu verkünden über Verschärfungen der Waffengesetze nicht nachzudenken. Das ist doch bekloppt genug. Wozu sollte man diese Postion noch übertreiben?


Gar nicht mal so bekloppt wie es scheint. Hinter all dem steht die Waffenlobby, in deren Schlepptau sich die Politker befinden.

#56: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 00:08
    —
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Greasel hat folgendes geschrieben:
satsche hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/


Es gibt keinen Kausalzusammenhang zwischen der Tatsache, dass sich Waffen in Bürgerbesitz befinden und einem Amoklauf.

Gruß

Bist du sicher?
Befänden sich überhaupt keine Waffen in Bürgerbesitz gäbe auch keine Amokläufe - jedenfalls nicht von Bürgern.


Die gaeb's wohl schon, bloss waeren die Folgen nicht ganz so furchtbar. Man wuerde halt mit Faeusten oder mit dem Kuechenmesser amoklaufen. Das gaebe dann hoechstens ein paar Veilchen oder zumindest wesentlich weniger und nicht so schwer Verletzte, weil es sich mit dem Kuechermesser etwas weniger effizient amokt als mit 'ner Pumpgun.

In meiner Schulzeit gab es das auch schon mal, dass ein Mitschueler einfach ausgerastet ist, weil man ihn zu sehr gehaenselt hatte oder er an seine Traumfrau nicht rankam. Da flogen halt Schulranzen, Radiergummies und Schulbuecher durch die Luft. Im Nachhinein frage ich mich oft, wie solche Dinge eigentlich ausgegangen waeren, wenn der Junge 'ne Knarre zur Hand gehabt haette....vor allem, wenn ausserden noch dieses staendige Trommelfeuer aus Gewaltverherrlichung durch die Medien auf uns herniedergeprasselt waere, wie es im Amiland eigentlich Standard ist.

Gruss, Bernie

#57: Re: noch mehr waffen unters volk... Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 00:41
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Greasel hat folgendes geschrieben:
satsche hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/


Es gibt keinen Kausalzusammenhang zwischen der Tatsache, dass sich Waffen in Bürgerbesitz befinden und einem Amoklauf.

Gruß

Bist du sicher?
Befänden sich überhaupt keine Waffen in Bürgerbesitz gäbe auch keine Amokläufe - jedenfalls nicht von Bürgern.


Die gaeb's wohl schon, bloss waeren die Folgen nicht ganz so furchtbar. Man wuerde halt mit Faeusten oder mit dem Kuechenmesser amoklaufen. Das gaebe dann hoechstens ein paar Veilchen oder zumindest wesentlich weniger und nicht so schwer Verletzte, weil es sich mit dem Kuechermesser etwas weniger effizient amokt als mit 'ner Pumpgun.

In meiner Schulzeit gab es das auch schon mal, dass ein Mitschueler einfach ausgerastet ist, weil man ihn zu sehr gehaenselt hatte oder er an seine Traumfrau nicht rankam. Da flogen halt Schulranzen, Radiergummies und Schulbuecher durch die Luft. Im Nachhinein frage ich mich oft, wie solche Dinge eigentlich ausgegangen waeren, wenn der Junge 'ne Knarre zur Hand gehabt haette....vor allem, wenn ausserden noch dieses staendige Trommelfeuer aus Gewaltverherrlichung durch die Medien auf uns herniedergeprasselt waere, wie es im Amiland eigentlich Standard ist.

Gruss, Bernie


"Gewaltverherrlichende Inhalte" sind außerdem nach deutschem Recht ohnehin verboten.

Und dann werden einem Statistiken mit Effektstärken vorgelegt, die implizieren, daß die Hälfte der Leute, die sich einen Krimi angesehen hat, danach rausgehen und sich eine Schießerei mit der Polizei liefern müßte. Das ist ziemlich abwegig. Du wirst ansonsten auch einige Leute finden, die Dir sagen, daß das Medium selbst das Problem sei. So führen die Herren Hopf aus Deutschland und Grossman aus den USA etwa eine Studie an, worin Kinder in einer kanadischen Stadt, die zuvor kein Fernsehen gehabt hatte, ja schon allein dadurch aggressiv geworden seien, daß ihnen das gewaltfreie Belehrungsprogramm der Regierung vorgesetzt wurde, wo als Highlight zweimal pro Woche ein Krimi lief. Allerdings verschwiegen die Medienkritiker, daß schon zu Beginn des Versuchs die Kinder in der Nicht-Fernsehstadt so ziemlich genauso aggressiv waren wie die Kinder in den untersuchten Städten, die bereits Fernsehen hatten, und binnen der zwei Jahre des Versuchszeitraums. Könnte also vielleicht auch einfach am Alter gelegen haben und das Fernsehen selbst nur einen geringen Effekt gehabt haben.

Also weiter: Was ist mit gesellschaftlichen Ursachen? Wenn einem sein Leben lang von den Eltern oder den Mitschülern Gewalt vorgelebt oder gegen einen ausgeübt wird, dann braucht man eben nicht noch irgendeinen Film oder ein Computerspiel, um auf die "Alternative" Gewaltausübung zu kommen. Viele gewalttätige Jugendliche sagen außerdem, es sei ihnen einfach langweilig gewesen. Und wenn wir uns die Lebenssituation dieser Jugendlichen ansehen, dann leben die meistens tatsächlich in unansehnlichen Trabantenstädten, wohin man die sozial Schwachen, die Ausländer etc. abgeschoben hat, wo es keine Freizeitmöglichkeiten etc. gibt. Noch dazu werden sozial Schwache qua Herkunft in Deutschland routinemäßig in untere Schulformen einsortiert (es ist je nach Bundesland bis zu sechsmal so wahrscheinlich, bei gleicher Leistung aufs Gymnasium zu kommen, wenn man aus der Oberschicht stammt, als wenn man Kind von Hartz-IV-Empfängern ist), deren Absolventen heute nur wenig Perspektive auf Arbeit haben. Und zuletzt auch die Befürwortung von Gewalt durch die Kultur. Als das Fernsehen z.B. auf der Insel St.Helena eingeführt wurde, steigerte sich die Gewalt zum Beispiel nicht. Zum einen, weil es dort einigermaßen intakte soziale Beziehungen hat und andererseits diese Gesellschaft auch keinen Grund sieht, Andere mit Krieg zu überziehen. Und die Japaner sind sowieso die Weltmeister im Fernsehen.

Amokläufer sind da noch eine besondere Kategorie, eben deshalb, weil ein Amoklauf im Unterschied zu einem Schlag ins Gesicht in der Regel eine geplante Tat ist. Amokläufer konsumieren im Vergleich zum Durchschnitt, schaffen sich - in eigenen Werken (Texten, Gedichten etc.) ausgedrückt - aber eine ziemlich gewalttätige Innenwelt und haben ein weit überdurchschnittliches Interesse an Waffen, etwa ein Viertel der Amokläufer ist auch in den "gewaltnahen" Berufen Polizist und Soldat tätig. Daneben sind die Jugendlichen unter den Amokläufern auch unterrepräsentiert. Laut Kriminalstatistik verüben Jugendliche bis 21 Jahre bis zu 40% aller Delikte, aber "nur" 16% (laut einer anderen Statistik imhr 20%) aller Amokläufe. Übrigens läßt sich dieses Bild über alle Kriminalstatistiken seit Beginn der Erfassung um 1900 zeigen. Fast alle Amokläufer haben kurz zuvor einen existentiellen Verlust erlitten, den sie nicht verarbeiten konnten (etwa: Rauswurf aus der Schule, Ende einer Beziehung, Tod eines Verwandten): Beim Amokläufer von Blacksburg, der anscheinend während seiner ganzen Schulzeit gemobbt worden war und womöglich zusätzlich auch so einige psychische Probleme (Autismus, Depressionen?) hatte, war wohl so das auslösende Ereignis, daß ihn eine Frau nach einem psychopathischen Annäherungsversuch wegen Stalking angezeigt hatte.

Und ansonsten wurde eben auch nicht thematisiert, daß etwa der Vater Waffensammler war - oder auch nur zeitlich begrenzt -, daß der Täter selbst regelmäßig auf dem Schießplatz war und sich dank Waffenschein Waffen ohne Ende gebunkert hat. Es dürfte für einen Jugendlichen ziemlich schwierig sein, so viele Personen mit bloßen Fäusten zu traktieren wie er das mit einer Pistole tun könnte, und auch mit einem Messer ist es eher schwierig, viele Personen ernsthaft zu verletzen. Und ansonsten spricht dabei auch niemand mehr von einem Amoklauf.

----

Ansonsten ist dieser Änderungsvorschlag (insbes. aber der Punkt, daß man mehr Waffen bunkern dürfte als je zuvor) ja doch ein Argument mehr, daß Politik in Deutschland vor allem willkürlich aufgrund von Intuitionen ("Ich weiß, das ist schuld"/"Das ist aber nötig, nötig, nötig *stampfmitdemfußauf*" bzw. "Das kann nicht schuld sein, denn das ist Brauchtumspflege") betrieben wird.

#58:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 10:29
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Die Bundesregierung plant eine Lockerung des Waffenrechts . Böse

"lustig" ist ja wer das Vorantreibt(die Lockerung) :
Paranoia Schäuble
der Typ der sonst ohne jeden Anlass auf die Gundrechte scheißt mit dem "Argument" der "Sicherheit"
hat jetzt nichts besseres zu tun als die Altersgrenze für Großkaliber zu senken? Komplett von der Rolle
"weil es keine zusätzliche Sicherheit brachte" hä?sonnst krazt ihn das doch auch nicht.
ich versteh die Welt nicht mehr. Schulterzucken Deprimiert

edit:grade in den Nachrichten(Eilmeldung):er ist zurückgerudert
Doppelzüngig bleibts trotzdem


Zuletzt bearbeitet von DeHerg am 03.09.2007, 10:40, insgesamt einmal bearbeitet

#59:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 10:34
    —
Wobei sich die Frage stellt, welche Rechtfertigung für den Besitz großkalibriger Waffen es überhaupt geben soll.

#60:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 10:51
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wobei sich die Frage stellt, welche Rechtfertigung für den Besitz großkalibriger Waffen es überhaupt geben soll.

laut N-TV für Sportschützen die auf große Reichweiten schießen



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