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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#601:  Autor: cem BeitragVerfasst am: 29.07.2014, 10:34
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wenn man in einem Rechtstatt irgend was ändern möchte,
geht man zu Demonstrationen,
fragt seinen Abgeordneten, er solle sich dafür einsetzen,
unterschreibt Petitionen um Rechtsänderungen auf den Weg zu bringen.

Einfach nicht bezahlen gehört m.E. nicht zu den geeigneten Mitteln.

natürlich ist ein Boykott sowie eine Klage ein legitimes Mitte. Das macht den Rechtsstaat doch gerade aus.


Aha. Wie funktioniert das mit Leute, die ihre Steuer nicht bezahlen; So rein aus Boykotgründe?

Da werden Äpfel mit Birnen vergleichen:
- Steuern werden aufgrund einer rechtlich sauberen Gesetzgebung erhoben ohne das grundgesetzliche Bestimmtheitsgebot auszuhebeln und ohne Umgehungstatbestände die "Beitrag"
- Steuern werden sozialverträglich erhoben, niedrige Einkommen werden geschont.
- Das Finanzamt mag zwar gelegentlich auch Fehler machen, aber Rechtsverstöße werden nicht systematisch eingesetzt, so wie bei "GEZ"/"Beitragsservice"

#602:  Autor: Thomas-Reichert BeitragVerfasst am: 29.07.2014, 16:10
    —
Es ist schon richtig verrückt. Als Kind habe ich Jesus-Dokus im Fernsehen angeschaut und dort haben Wissenschaftler Jesus als reale Person bestätigt. Alles Lüge. Die Rundfunkanstalten sind nichts anderes als Propagandamaschinen des Staates bzw. der Kirche. Jesus ist nichts anderes als eine allegorische Darstellung der Natur, ähnlich wie Dionysos, Mithras, Attis ...

Wir leben in keiner aufgeklärten Welt. Wir leben in einer Lüge.

#603:  Autor: cem BeitragVerfasst am: 30.07.2014, 21:12
    —
Was unterscheidet den sog. "öffentlich rechtlichen Rundfunk" von einer Kirche?
ich sehe da eher die Gemeinsamkeiten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Opium_des_Volkes

#604: Hessischer Rundfunk schreibt weiter rote Zahlen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 30.07.2014, 21:51
    —
Von den Fernsehanstalten dürfte der Hessischer Rundfunk wohl eine der miesesten Anstalten sein,
die der ÖR zu bieten hat.
Lediglich die Amazon Reportage des Peter O. hat einige relevanz,
ansonsten ist auch das Nachrichtenformat Hessenschau etwas,
wofür man sich vor den anderen Gebührenländern eher verstecken muss.
Regelmäßig gibt es Primetimeauftritte von Militärmusikkapellen, Wetterfröschen (Alle Wetter) und Heimatverklärungen wie unsere schönsten Schlösser, Seen und Plumbsklos.
Würden diese Programminhalte ab und an auf dem Sendeplan erscheinen - wäre es ja noch irgendwie zu ertragen - aber so.

Im Rundfunk gibt es die für mich nur eine starke Säule, dass ist der HR2,
der wiederum kann mit Sendungen wie DER TAG durchaus national in der oberen Liga spielen.

Auffallend ist,
trotz dieser doch recht sparsamen Fernsehunterhaltung macht der Jahr um Jahr Miese:

Hessischer Rundfunk schreibt weiter rote Zahlen
http://www.fnp.de/rhein-main/Hessischer-Rundfunk-schreibt-weiter-rote-Zahlen;art1491,956501

Zitat:
Der Hessische Rundfunk (hr) hat auch im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Es sei ein Defizit von 6,3 Millionen Euro entstanden, wie der öffentlich-rechtliche Sender am Freitag in Frankfurt nach einer Sitzung des Rundfunkrats mitteilte. Das sind zwar rund 2,3 Millionen Euro weniger Verlust als im Jahr zuvor, dennoch hält Intendant Helmut Reitze am Sparkurs fest.
(...)
Reitze hatte im vergangenen Jahr angekündigt, bis zum Ende der Gebührenperiode 2016 ohne Defizit dastehen zu wollen. Dies will er durch geringere Kosten für die Produktion der Programme ebenso erreichen wie durch das Nicht-Besetzen von Stellen.


Besser als Stellen Nicht-Besetzen ist den Fernsehbetrieb einzustellen und sich nur noch auf Funk konzentrieren, ist eh billiger.

#605:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 30.07.2014, 22:27
    —
Zitat:
Besser als Stellen Nicht-Besetzen ist den Fernsehbetrieb einzustellen und sich nur noch auf Funk konzentrieren, ist eh billiger.

Ja, ich bin auch der Meinung, das ARD und ZDF einige TV-Kanäle zu viel betreiben. Völlig rätselhaft ist mir, warum man in den digitalen Kanälen wie z.B. ZDF-Neo Beiträge bringt, die dann wenig später "vorn" im Ersten und Zweiten erneut erscheinen.
Die Sache ist insofern ärgerlich, daß man allzu oft das Problem hat zu entscheiden, wo man hinsieht und wo nicht. Da bringt auch der Recorder wenig Hilfe, denn wenn ich was aufzeichne sollte ich es mir irgendwann auch mal anschauen, und dann habe ich wieder das Problem, guck ich jetzt hier oder da?

#606:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 30.07.2014, 22:33
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Besser als Stellen Nicht-Besetzen ist den Fernsehbetrieb einzustellen und sich nur noch auf Funk konzentrieren, ist eh billiger.

Ja, ich bin auch der Meinung, das ARD und ZDF einige TV-Kanäle zu viel betreiben. Völlig rätselhaft ist mir, warum man in den digitalen Kanälen wie z.B. ZDF-Neo Beiträge bringt, die dann wenig später "vorn" im Ersten und Zweiten erneut erscheinen.
Die Sache ist insofern ärgerlich, daß man allzu oft das Problem hat zu entscheiden, wo man hinsieht und wo nicht. Da bringt auch der Recorder wenig Hilfe, denn wenn ich was aufzeichne sollte ich es mir irgendwann auch mal anschauen, und dann habe ich wieder das Problem, guck ich jetzt hier oder da?

Phoenix und Arte (ZDF-Neo hab ich leider nicht mehr) sind die einzigen ÖR, die ich gelegentlich mal gucke.

#607: Re: Hessischer Rundfunk schreibt weiter rote Zahlen Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 31.07.2014, 13:00
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Lediglich die Amazon Reportage des Peter O. hat einige relevanz,
War das die mit "ist das nicht furchtbar, diese befristeten Arbeitsverträge mit einer Zeitarbeitsfirma sind befristete Arbeitsverträge! Mit einer Zeitarbeitsfirma!"?

#608:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.07.2014, 15:51
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Besser als Stellen Nicht-Besetzen ist den Fernsehbetrieb einzustellen und sich nur noch auf Funk konzentrieren, ist eh billiger.

Ja, ich bin auch der Meinung, das ARD und ZDF einige TV-Kanäle zu viel betreiben. Völlig rätselhaft ist mir, warum man in den digitalen Kanälen wie z.B. ZDF-Neo Beiträge bringt, die dann wenig später "vorn" im Ersten und Zweiten erneut erscheinen.
Die Sache ist insofern ärgerlich, daß man allzu oft das Problem hat zu entscheiden, wo man hinsieht und wo nicht. Da bringt auch der Recorder wenig Hilfe, denn wenn ich was aufzeichne sollte ich es mir irgendwann auch mal anschauen, und dann habe ich wieder das Problem, guck ich jetzt hier oder da?

Phoenix und Arte (ZDF-Neo hab ich leider nicht mehr) sind die einzigen ÖR, die ich gelegentlich mal gucke.


ZDF-Info ist auch sehenswert.

#609:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 31.07.2014, 16:11
    —
Manchmal sind die ARD Fernsehfilme gar nicht sooo schlecht, die von ZDF auch nicht.

Siehe z.B. Homevideo; der Fall Jakob von Metzler, bis nichts mehr bleibt...

Von Tatort und Polizeiruf ganz zu schweigen.

#610:  Autor: Icesurfer BeitragVerfasst am: 21.06.2015, 18:53
    —
Kommentare zu Rundfunkgebühren.

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/zeit-fuer-veraenderung/

Zitat:
Eigentlich spricht alles gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Immer mehr Zuschauer wenden sich von der Einheitskost aus Panorama, Pilcher und Plasberg ab. ARD, ZDF & Co. stehen vor einem Bedeutungsverlust, weil der Wechsel immer einfacher wird. 86 Prozent aller Haushalte haben Internet, und das ersetzt inzwischen auch Fernsehen und Radio. .......................................................................................................................
Aber die mit acht Milliarden Euro – so hoch ist das Bruttoinlandsprodukt Maltas – bestbezahlten TV- und Radioanstalten der Welt kämpfen um ihre Position – auch mit unlauteren Mitteln. Zum Beispiel, indem sie privaten Konkurrenten das Wasser abgraben. Mit ihrem zwangsfinanzierten Netzangebot erschweren sie Verlagen die Einführung eines Bezahlmodells im Netz. Das ist schlecht, weil der Journalismus der Zukunft mobil und online stattfinden wird.

#611:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 22.06.2015, 13:19
    —
Freilich ja. Das primitive Verblödungs-TV "Bauer sucht Frau" usw. reicht ja für den Bürger völlig aus. Wer schaut schon Monitor oder Panorama, oder ARTE, da muß man doch dabei denken.
Und was könnten wir an Geld sparen, wenn wir dann auch gleich sämtliche Staatstheater, Opernhäuser schließen und alle Sinfonieorchester auflösen.
Kultur.. pah
"Kultur? Ist das was zum trinken?"
Wer von euch hat gestern Abend in ARTE die Oper gesehen und gehört?

#612:  Autor: cem BeitragVerfasst am: 12.07.2015, 13:36
    —
Natürlich braucht ein normaler Mensch "Bauer sucht Frau" genausowenig wie Arte. Es stimmt aber auch, daß Arte nicht immer ganz schlecht ist. Besonders dann wenn sie BBC Sendungen bringt.

z.B.:
http://www.fr-online.de/tv-kritik/-peaky-blinders----arte-packende-bbc-serie-auf-arte,1473344,30101918.html

Rechtfertigt das jetzt, daß im Vergleich zur BBC das doppelte Budget verbrannt wird und daß die Eintreibungsmethoden dementsprechend immer rüder und rechtsstaatsferner werden?

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Und was könnten wir an Geld sparen, wenn wir dann auch gleich sämtliche Staatstheater, Opernhäuser schließen und alle Sinfonieorchester auflösen.

Sorry, aber das halte ich ein Stück weit für Polemik. Ähnlich absurd, wie eine Flugzeugträgerflotte für die Bundesmarine zu fordern, mit dem Argument, sonst könne man auch gleich Bundeswehr, THW und Polizei auflösen.

#613:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 13.07.2015, 12:06
    —
Naja, aber ich wüßte gern, was in die ARTE-Leute gefahren ist, daß sie einen chinesischen Film in der Originalsprache sendeten.

#614:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.07.2015, 18:26
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Naja, aber ich wüßte gern, was in die ARTE-Leute gefahren ist, daß sie einen chinesischen Film in der Originalsprache sendeten.
Spontan fallen mir zumindest zwei Möglichkeiten ein:

1. Auf arte laufen z.T. Filme, die ansonsten kein deutscher Kanal zeigt(*) - und dabei ist die Einschaltquote auch nicht besonders hoch. Vielleicht denkt man sich, für die paar Leute, die sich das ansehen, lohnt es sich nicht, eine Synchronfassung zu erstellen?

2. In Puristenkreisen wird ja gesagt, am besten sehe man sich den Film in Originalsprache an. Für die ganz Harten auch ohne Untertitel. (Ich erinnere mich da an diesen Dogma-Film, den es bei Youtube in dänischer Originalsprache gibt - und von Hobbyisten gibt es eine spanische Untertiteldatei dazu. Da kann man gleich zwei Sprachen auf einmal lernen Lachen.)


(*: ) Vor 25, 30, 40 Jahren liefen manche leicht dröge Dokus wie "Einführung in das Erbrecht", abseitige Filme und Serien oder auch Opern nachmittags im Ersten und Zweiten. Heute bestenfalls (oft spät abends) auf 3sat oder arte. Ist das in anderen Ländern ggf. anders? (Ich erinnere mich zumindest an eine Aufführung einer Oper, die auf France 2 - also in einem ÖR-Vollprogramm - lief, oder auch schonmal in Österreich auf ATV - einem Privatsender - zur besten Sendezeit?!)

#615:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 13.07.2015, 19:16
    —
3. Kann sein, daß Du den falschen Tonkanal eingestellt hattest und die deutsche Fassung auf einem anderen gesendet wurde.

4. Falls Du den Film "Once upon a time in China" meinst:

arte hat folgendes geschrieben:
LIEBE ARTE-ZUSCHAUER,

GESTERN HABEN UNS EINIGE VON IHNEN ÜBER PROBLEME MIT DEM EMPFANG DER DEUTSCHEN FASSUNG UNSERES PROGRAMMS IN HD BERICHTET. WIR HABEN DARAUFHIN UNSERE SD UND HD AUSSTRAHLUNG AUF ASTRA ÜBERPRÜFT, UND KEINE TECHNISCHEN FEHLER FESTSTELLEN KÖNNEN. SOFERN SIE ARTE ÜBER DSL ODER KABEL EMPFANGEN, RATEN WIR IHNEN, SICH IN DIESER FRAGE DIREKT AN IHREN JEWEILIGEN BETREIBER ZU WENDEN.

#616:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 14.07.2015, 11:33
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
3. Kann sein, daß Du den falschen Tonkanal eingestellt hattest und die deutsche Fassung auf einem anderen gesendet wurde.

4. Falls Du den Film "Once upon a time in China" meinst:


Ja, der war es. Ich hatte ihn auf die Festplatte genommen, und der Recorder schaltet ja nicht mal eben auf einen anderen Tonkanal. Die haben vermutlich den Ton falsch aufgeschaltet und kommen nun mit einer blöden Ausrede daher.
Es ist ja in den meisten Sendern so - auch bei den Öffrech's - daß keiner die Ausstrahlung überwacht. Es kann manchmal ewig dauern, bis man in der Technik einen Fehler bemerkt und den korrigiert. Ich habs sogar schon mal erlebt, daß man nach einem Werbeblock das soeben gesendete erste Stück Film nochmal sendete und dann dafür einfach den Schluß wegließ. Ich dachte immer, sowas konnte nur einem Filmvorführer in den alten Zeiten passieren, als ein Film noch aufgeteilt auf drei oder vier Rollen ins Kino kam. (Eine Feuerschutz-Verordnung aus den Zeiten des Acetat-Filmes, da waren nur kleine Filmspulen erlaubt, weshalb jedes Kino auch zwei Projektoren brauchte.)
In einer Satire, die ich vor vielen Jahren im Radio hörte, sendete das Fernsehen ein Fragezeichen und dazu den Kammerton a - und das Publikum (homo videns pedibus erectis genannt - der sehende Mensch mit erhobenen Füßen) war zufrieden.

#617:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 14.07.2015, 12:04
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich zumindest an eine Aufführung einer Oper, die auf France 2 - also in einem ÖR-Vollprogramm - lief, oder auch schonmal in Österreich auf ATV - einem Privatsender - zur besten Sendezeit?

Als wir erst ein einziges Fernsehprogramm hatten (und das schwarzweiß und nix Stereoton) liefen Opern beinahe regelmäßig gleich nach der Tagesschau.
Einigemale wurden damals auch Playback-Opern produziert: Singen taten richtige gute Sängerinnen und Sänger, aber "auf der Bühne" erschienen Schauspieler, die dazu nur die Lippen bewegten. Ich fand das klasse, weil dazumal die Sopranistinnen alle mindestens zwei Zentner wogen und die Tenöre auch meist fett waren. Da fragte man sich im Theater immer, was der Tenor an dieser Dampfwalze so toll fand, daß er sie im Belcanto anschmachtete. Bei diesen Fernsehopern stimmte die Optik, das machte Spaß. (Kürzlich lief mal "La Traviata" da war die Sopranistin eine Art Gartenzwerg, kaum halb so groß wie der Tenor. Aber singen konnte sie schon toll.)
Vielleicht wißt ihr es nicht:
Es war der staatliche Rundfunk, der die Tontechnik vorangetrieben hat. Das Magnettongerät war unter enger Beteiligung der damaligen Reichsrundfunkgesellschaft von Telefunken entwickelt worden. Die so forschrittlichen Amis schnitten damals auf sog. "Turntables" Schallfolien. Die haben auch gleich nach dem Sieg die Magnetophone in den Funkhäusern bestaunt, abgeschraubt und in die USA verschifft.
Der Rundfunk setzte die Normen und die Qualitätsvorschriften, demgemäß hatte man in den Funkhäusern immer das feinste vom Feinen in der Technik. An den Mischpulten saßen "Toningenieure", für die gabs in Nürnberg eine extra Schule. Ich habe mal gelesen, daß die sogar lernen mußten eine Partitur zu lesen, damit sie voraussehen konnten, wann das Orchester fff oder ppp spielte und entsprechend die Regler schoben.

#618:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.12.2017, 22:45
    —
Zitat:
Bald stimmen die Schweizer über die Abschaffung der Rundfunkgebühren ab. Wie sähe das Land ohne öffentliche Sender aus? Die Antwort ist nicht nur für die Schweizer interessant.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/schweizer-rundfunk-der-crash-war-nicht-vorgesehen-15362493.html

#619:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.03.2018, 17:54
    —
Schweiz stimmt für Rundfunkgebühren
Zitat:
In der Schweiz zeichnet sich ein klares Votum gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ab. Nach ersten Hochrechnungen haben 71 Prozent gegen den Vorschlag gestimmt.

#620:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.03.2018, 21:16
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Schweiz stimmt für Rundfunkgebühren
Zitat:
In der Schweiz zeichnet sich ein klares Votum gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ab. Nach ersten Hochrechnungen haben 71 Prozent gegen den Vorschlag gestimmt.


Bei aller notwendigen Kritik an den Öffis, freut mich das Ergebnis in der Schweiz auch gegen die rechtspopulistischen Idioten hierzulande, die mit ihrem GEZ- Bashing stets ihre eigene Dummheit feiern.

#621:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 02:25
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Schweiz stimmt für Rundfunkgebühren
Zitat:
In der Schweiz zeichnet sich ein klares Votum gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ab. Nach ersten Hochrechnungen haben 71 Prozent gegen den Vorschlag gestimmt.


Bei aller notwendigen Kritik an den Öffis, freut mich das Ergebnis in der Schweiz auch gegen die rechtspopulistischen Idioten hierzulande, die mit ihrem GEZ- Bashing stets ihre eigene Dummheit feiern.

Hätte der Staat seine Beglückungs- und Erziehungsfunktion vor 300 Jahren schon wahrgenommen fändest du es völlig OK, zwangsweise zwei überregionale, mehrere lokale Zeitungen und eine Kunstzeitung zwangsweise abonnieren zu müssen?

#622: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 07:16
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
(...)
Hätte der Staat seine Beglückungs- und Erziehungsfunktion vor 300 Jahren schon wahrgenommen fändest du es völlig OK, zwangsweise zwei überregionale, mehrere lokale Zeitungen und eine Kunstzeitung zwangsweise abonnieren zu müssen?


Vor 300 Jahren finanzierte jeder Ausrufezeichen die nicht-öffentlichen Veranstaltungen auf den höfischen Bühnen,
sozusagen ein Abonnement, ohne dass die Zeitung zu mir ins Haus geliefert wird und ohne dass ich diese überhaupt lesen hätte können. Denn um das Schloss herum, da war eine Mauer, und bewaffnete Wächter patrouillierten.

Heute hat jeder Bürger die Wahl - Will er für seine sozusagen Grundsteuer GEZ ARTE, 3-Sat schauen oder will er die Privaten wie Pro7, RTL und Co sehen. Und sollte es die Privaten nicht mehr geben, so kann der Bürger immer noch die seichteren Formate der ÖRs wählen.

Ich finde das schön demokratisch und gerecht. Jeder Bürger ist frei darin, sein Hirn zu füttern mit was er oder sie es will.

Du aber, unquest, willst die Wahlfreiheit von allen auf die legen, die es sich leisten können. Kurz, Mediennutzung nach Geldbörse und grenzt damit die Armen aus der öffentlich-rechtlichen Versorgung von politischen und kulturellen Informationen aus.

Ich finde GEZ so demokratisch und gerecht wie auch sonst Steuern. Jeder zahlt die X % Prozent Mehrwertsteuer. Ob davon dann Kindergärten gebaut werden - und man hat vielleicht keine Kinder - oder ob davon Wege in Gegenden gebaut werden, die einen überhaupt nicht interessieren,
ist im Prinzip egal, weil jeder in einem auf die Allgemeinheit verteilten System einmal profitiert, einmal nicht.

#623: Re: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 08:25
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ich finde GEZ so demokratisch und gerecht wie auch sonst Steuern. Jeder zahlt die X % Prozent Mehrwertsteuer. Ob davon dann Kindergärten gebaut werden - und man hat vielleicht keine Kinder - oder ob davon Wege in Gegenden gebaut werden, die einen überhaupt nicht interessieren,
ist im Prinzip egal, weil jeder in einem auf die Allgemeinheit verteilten System einmal profitiert, einmal nicht.

Vielleicht wäre es für viele akzeptabler, die GEZ nicht als Zwangsabgabe auf elektronische Geräte aufzuziehen sondern als eine Art Kultur-Soli, abhängig vom Einkommen.

#624: Re: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 08:48
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Schweiz stimmt für Rundfunkgebühren
Zitat:
In der Schweiz zeichnet sich ein klares Votum gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ab. Nach ersten Hochrechnungen haben 71 Prozent gegen den Vorschlag gestimmt.


Bei aller notwendigen Kritik an den Öffis, freut mich das Ergebnis in der Schweiz auch gegen die rechtspopulistischen Idioten hierzulande, die mit ihrem GEZ- Bashing stets ihre eigene Dummheit feiern.

Hätte der Staat seine Beglückungs- und Erziehungsfunktion vor 300 Jahren schon wahrgenommen fändest du es völlig OK, zwangsweise zwei überregionale, mehrere lokale Zeitungen und eine Kunstzeitung zwangsweise abonnieren zu müssen?

Auch die Privaten begtreiben Meinungsmanipulation. Bei allen Schwächen des ö.r.-TV: Mir ist es immer noch lieber, als die "Beglückungs"- und Verblödungs-Methoden z.B. i.F.v. penetranten Werbeclips, die einem beim Privat-TV zugemutet werden und Sendungen heillos zerstückeln.



Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
... Ich finde GEZ so demokratisch und gerecht wie auch sonst Steuern. Jeder zahlt die X % Prozent Mehrwertsteuer. Ob davon dann Kindergärten gebaut werden - und man hat vielleicht keine Kinder - oder ob davon Wege in Gegenden gebaut werden, die einen überhaupt nicht interessieren,
ist im Prinzip egal, weil jeder in einem auf die Allgemeinheit verteilten System einmal profitiert, einmal nicht.

*zustimm* - sehe ich auch so.



DonMartin hat folgendes geschrieben:
... Vielleicht wäre es für viele akzeptabler, die GEZ nicht als Zwangsabgabe auf elektronische Geräte aufzuziehen sondern als eine Art Kultur-Soli, abhängig vom Einkommen.

Gar keine üble Idee, wie ich finde.
_______________



Und aktuell zur Schweiz:
Das hat die Schweizer Bevölkerung m.E. sehr gut gemacht. Hat schon auch was für sich, solche Volksabstimmungen.

#625: Re: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 10:47
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ich finde GEZ so demokratisch und gerecht wie auch sonst Steuern. Jeder zahlt die X % Prozent Mehrwertsteuer. Ob davon dann Kindergärten gebaut werden - und man hat vielleicht keine Kinder - oder ob davon Wege in Gegenden gebaut werden, die einen überhaupt nicht interessieren,
ist im Prinzip egal, weil jeder in einem auf die Allgemeinheit verteilten System einmal profitiert, einmal nicht.

Vielleicht wäre es für viele akzeptabler, die GEZ nicht als Zwangsabgabe auf elektronische Geräte aufzuziehen sondern als eine Art Kultur-Soli, abhängig vom Einkommen.


Eine Gerätesteuer wäre ja noch halbwegs nachvollziehbar. Den Rundfunkbeitrag zahlt man aber pro Wohnung, ganz egal, ob entsprechende Geräte vorhanden sind oder nicht.

#626: Re: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: smallie BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 20:45
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Heute hat jeder Bürger die Wahl - Will er für seine sozusagen Grundsteuer GEZ ARTE, 3-Sat schauen oder will er die Privaten wie Pro7, RTL und Co sehen. Und sollte es die Privaten nicht mehr geben, so kann der Bürger immer noch die seichteren Formate der ÖRs wählen.

Ich habe meine Wahl getroffen, sie lautet weder die einen noch die anderen. Ich hab' keinen Fernseher, hab ihn so um 1990 herum verschenkt. Vor einiger Zeit habe ich zwei Nächte im Hotel verbracht samt Fernsehkonsum.

Auf 3sat lief eine Sendung zur Evolution, cool, dachte ich mir - aber dann waren einige grobe fachliche Schnitzer drin. Die Nachrichten hatten auch einen Unterton von Drall und die Kommentare waren so flach wie die norddeutsche Tiefebene. Eine Sendung allerdings, ein politisches Magazin, fand ich gut.

Insgesamt nichts für mich.




Die Begründung für das gegenwärtige System der Gebühr pro Haushalt ist ein Auftrag zur Grundversorgung. Meine Grundversorgung an Nachrichten hole ich mir, wenn ich am Wochenende im Cafe Sueddeutsche, Zeit oder Spiegel lese. Oder auf den entsprechenden Online-Seiten. Was die Grundversorgung an Unterhaltung betrifft: auf 19:30 oder 20:15-Zeug kann ich verzichten. Da kriegst' ja Mangelerscheinungen im Kopf.

Kann mir jemand einen Grund nennen, warum das Bezahlsystem von "wer-schaut-zahlt" auf Grundversorgung umgestellt wurde? (Wenn es ein sehr große Zahl an Schwarzsehern gegeben hätte, könnte ich es gerade noch verstehen.)

Ich tippe auf Vetternwirtschaft - die Politik hätschelt ihr wirksamstes Sprachrohr. Daß die Politik zu sehr in den Gremien mitwirkt, sieht auch des Bundesverfassungsgericht so.

Zitat:
Verfassungsgericht: Politik hat zu viel Einfluss auf öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Tagesspiegel - 25.03.2014

In einem einem Grundsatzurteil hat das Bundesverfassungsgericht am Dienstag angeordnet, dass sich die Zusammensetzung des Fernsehrats und des Verwaltungsrats des ZDF massiv ändern muss. Der Anteil der "staatsnahen" Personen muss von derzeit 44 Prozent auf ein Drittel reduziert werden. Zudem dürfen Politiker bei der Auswahl der aus gesellschaftlichen Gruppen entsandten Mitglieder des Fernsehrates „keinen bestimmenden Einfluss“ mehr ausüben.

Link

Die Senkung von 44% auf 33% ist ja schon gewaltig. Zustimmung

Bitte ungelogen: Wer von euch würde eine Zeitung lesen, deren Ausrichtung zu einem Drittel von Politikern bestimmt wird, obendrein dann noch von den Kirchen, den Arbeitgebern und den Gewerkschaften?

#627: Re: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: cem BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 21:07
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ich finde GEZ so demokratisch und gerecht wie auch sonst Steuern.

Ist die aber nicht. Menschen mit niedrigem Einkommen werden im Gegensatz zur Steuer nicht entlastet. Zusätzlich zur unsozialen Ausgestaltung sind die Bestimmungen im RBStV derart schwammig formuliert, dass es auf eine völlige Entrechtung des Zahlers hinausläuft.
Alles in Allem kann ich die Rundfunkfinanzierung nur noch als menschenverachtendes System wahrnehmen.

#628: Re: Wider die Geldbörsendemokraten Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 05.03.2018, 21:17
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich habe meine Wahl getroffen, sie lautet weder die einen noch die anderen. Ich hab' keinen Fernseher, hab ihn so um 1990 herum verschenkt. Vor einiger Zeit habe ich zwei Nächte im Hotel verbracht samt Fernsehkonsum.

Auf 3sat lief eine Sendung zur Evolution, cool, dachte ich mir - aber dann waren einige grobe fachliche Schnitzer drin. Die Nachrichten hatten auch einen Unterton von Drall und die Kommentare waren so flach wie die norddeutsche Tiefebene. Eine Sendung allerdings, ein politisches Magazin, fand ich gut.

Insgesamt nichts für mich.

Fernsehen = Unterhaltung
(ungefärbte) Informationen im Fernsehen = Rosinen

(grob...)

Zitat:
Bitte ungelogen: Wer von euch würde eine Zeitung lesen, deren Ausrichtung zu einem Drittel von Politikern bestimmt wird, obendrein dann noch von den Kirchen, den Arbeitgebern und den Gewerkschaften?

Wer von den Entscheidungsträgern sollte aber ein Interesse daran haben etwas daran zu ändern wenn teilweise 'gefärbte' Nachrichten ihren Interessen oder Weltbildern dienen? (habe eben im Tagesschau-Forum gelesen, ich könnte kotzen, da kommt schon einiges an und wird übernommen)

#629:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 06.03.2018, 01:29
    —
Ich habe da auch wieder so verschiedene Gedanken, also auch, wie vielleicht ÖR-Medien sein sollten oder wo die Stärken vielleicht liegen könnten. Teilweise ("Volksmusik"!) habe ich da auch den advocatus diaboli gespielt, aber das ist ja letztlich auch bloß ein Beispiel für Inhalte, die im kommerziellen Fernsehen kaum vorkommen:

(1) Wie ging der Spruch: "Durch Medien wird der Schlaue schlauer und der Dumme dümmer." M.a.W.: Jeder sucht sich natürlich das aus, was ihm beliebt, und solange es das Angebot gibt, ist das möglich.

(Wobei sich natürlich denken läßt: Wenn es nix über Thema X gibt, kann man in der heutigen Internetzeit ja theoretisch recherchieren und dann selbst was produzieren, damit auch Andere was davon haben. Nur hat man dazu ja nicht unbedingt die Zeit oder auch nicht das Geld, Material zu produzieren. Hobbyproduktionen oder der Mathe-Mensch, der sich selbst abfilmt, wie er am Whiteboard Formeln anschreibt, mögen einen gewissen Charme haben, aber wenn man was über China hört, möchte man vielleicht auch was von China sehen, oder wenn es um physikalische Phänomene geht, hilft vielleicht auch eine geeignete Visualisierung oder ein vernünftiger Versuch, der das illustriert, aber für so eine Produktion zu aufwendig und teuer wäre.)


(2) Wie halten die NoBillag-Befürworter es eigentlich mit den öffentlichen Straßen, Krankenhäusern etc.? Sollte Jeder einen Schrittzähler tragen und dann anteilig zur Kasse gebetet werden, je nachdem wie viele Schritte er gegangen ist, ergo wie stark er draußen den Gehweg abgenutzt hat? Oder wie sollte man nach einem solchen Modell z.B. die Krankenversorgung organisieren?

Generell scheinen ja die Neoliberalen, die das angestoßen haben, der Vorstellung einer Solidarität oder jemand Anderem etwas abzugeben (deswegen ja auch: Freiheit der Schweiz von Nicht-Bioschweizern als politisches Programm), kritisch gegenüberzustehen. Bei all dem ist ja das Problem, was die tun, die sich eine medizinische Behandlung oder auch den Zugang zu Medien nicht leisten könnten, wenn es nach den Maßstäben ginge.

(Wäre das analog wie: Eine Zeitung zu abonnieren kostet z.B. auch Geld, und wer sich das nicht leisten kann, hätte dann kein Recht darauf, sich irgendwie zu informieren, es sei denn, die Zeitungsmacher sind so gnädig und präsentieren ihm ein paar Schnipsel kostenlos? Ja, es gibt ja noch das Internet. Aber auch da möchten die Zeitungsmenschen ja, daß für Informationen wieder - jeder Nutzer individuell - gezahlt wird. Was einerseits verständlich ist, weil die ja auch leben wollen. Aber andererseits z.B. was, wenn es sich dabei um Informationen von öffentlichem Interesse handelt? Dann muß ja irgendwie anders dafür gezahlt werden, um auch diejenigen zu informieren, die es angeht, selbst wenn diejenigen sich eine Zeitung nicht leisten können.)



(3) Aber eben auch der Idee, daß es ggf. kritische Medien geben könnte, die man nicht aufkaufen und/oder anderweitig mundtot machen könnte:

Es gibt natürlich auch Länder, in denen es keine oder so gut wie keine "öffentlichen Medien" gibt: In den USA ist die Medienlandschaft ja sehr durchkommerzialisiert, in den letzten Tagen wurde auch einmal Brasilien als Beispiel genannt.

Natürlich gibt es dort auch Fernsehsender und Zeitungen, aber die sind häufig im Besitz von Konzernen, bei denen man teilweise direkt sehen, teilweise annehmen kann, daß es Einflüsse der Inhaber auf die Berichterstattung gibt, also etwa politische Agenden befördert, bestimmte Leute hochgeschrieben oder skandalisiert werden sollen, die den jeweiligen Inhabern genehm oder ungenehm sind.

Wenn ich mich recht entsinne, haben doch auch renommierte Nachrichtenblätter und -sender in den USA das Problem, daß Konzerne ihre Fittiche nach ihnen ausstrecken, deren Inhaber von der politischen Ausrichtung her ganz anders geartet sind. Ob jetzt z.B. die rechtskonservativen Koch-Brüder wirklich keinen Einfluß auf die Berichterstattung nehmen werden, wenn sie sich eine bis dato als "liberal" angesehene Zeitung kaufen, die Trump und seine Spießgesellen täglich kritisiert hat? Und auch einer dieser Nachrichtensender, der sogar mit dem Slogan "fair and unbiased" wirbt, ist gerade das nicht, sondern verfolgt eine stramm konservative Linie.

Ein Kuriosum ist natürlich, daß man bereit ist, "bias" in Kauf zu nehmen, wenn der entsprechende Kanal in etwa auf der Linie liegt, was man selbst denkt. Oder zumindest etwas, das einigermaßen neutral ist und verschiedene Standpunkte darstellt und beurteilen hilft. Nur ist eben die Frage, ob es so etwas denn auch gibt. Wenn nicht, besteht die Gefahr, daß bestimmte Standpunkte in der Medien- - und damit letztlich auch in der politischen Landschaft - nicht mehr vorkommen.

Insofern wäre es doch schön, wenn es möglich wäre, unabhängige Medien zu haben, die sich keine Sorgen um ihre Finanzierung machen müssen - oder darum, politisch abserviert zu werden -, wenn Themen angefaßt werden, die irgendjemandem nicht genehm sein könnten.


(4) Aber eben auch was Minderheiteninteressen angeht, die sich nicht recht kommerzialisieren lassen: Wenn jetzt beispielsweise Tony Marschall kritisiert, es gäbe heute so wenig Programm für ältere Leute (und Hörer seiner Musikrichtung?!), dann könnte man ihnen ja theoretisch entgegenhalten, wer "volkstümlichen Schlager" o.ä. hören wolle, könne doch "Gute Laune-TV" abonnieren. Nur wenn die Programmverantwortlichen irgendwann beschließen, daß sich das nicht mehr rechne, weil ja doch höchstens 1000 Leute zusehen würden, und dementsprechend den Kanal schließen, dann kommt halt die Zielgruppe nicht mehr vor.

(Ich finde das Genre persönlich ja schrecklich, furchtbar und grausam. Aber:) Wo also sollte die Zielgruppe also vorkommen als in einem Outlet, der nicht auf die Quote schauen muß, der eine Geldmenge zur Verfügung hat und damit Inhalte produzieren kann, die vielleicht nicht für die "breite Masse", aber für einzelne Gruppen relevant sein könnten, die ansonsten nicht repräsentiert wären? Man könnte den ÖRs insofern vielleicht vorwerfen, daß sie zu sehr auf die Quote sehen, dann doch wieder Sportveranstaltungen zeigen, deren Lizenzen ausgesprochen teuer sind (was man auch kritisieren könnte), während andererseits das Kulturprogramm oder Sendungen für Behinderte, sprachliche Minderheiten o.ä. womöglich zu Zeiten laufen, die für die potentiellen Zuschauer dann wieder unattraktiv sind.

#630:  Autor: cem BeitragVerfasst am: 06.03.2018, 12:25
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Critic hat folgendes geschrieben:

(2) Wie halten die NoBillag-Befürworter es eigentlich mit den öffentlichen Straßen, Krankenhäusern etc.? Sollte Jeder einen Schrittzähler tragen und dann anteilig zur Kasse gebetet werden, je nachdem wie viele Schritte er gegangen ist, ergo wie stark er draußen den Gehweg abgenutzt hat? Oder wie sollte man nach einem solchen Modell z.B. die Krankenversorgung organisieren?


Berechtigte Frage, aber hierzu habe ich soeben Stellung bezogen:

cem hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ich finde GEZ so demokratisch und gerecht wie auch sonst Steuern.

Ist die aber nicht. Menschen mit niedrigem Einkommen werden im Gegensatz zur Steuer nicht entlastet. Zusätzlich zur unsozialen Ausgestaltung sind die Bestimmungen im RBStV derart schwammig formuliert, dass es auf eine völlige Entrechtung des Zahlers hinausläuft.


Da die Finanzierung des ÖR aus undurchsichtigen Gründen offenbar durch windige Umgehungstatbestände von der Steuer zum "Beitrag" umdefiniert werden muss, ist ein System herausgekommen, das fundamentale Rechts- und Sozialstaatliche Grundsätze mit Füßen tritt.



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