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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#121:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 08:17
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astarte hat folgendes geschrieben:


Kann man auch kurz sagen: die für Erdogans Autokratie sind, haben fast zu 100 % für Ja gestimmt.


Ein wenig differenzierter ist die Essenz schon, die man der in Unquests Zitat vorgenommenen Betrachtung entnehmen kann: Mit 90% Zustimmungsquote unter den muslimischen, wahlberechtigten Deutschtürken läge diese schon ein gutes Stück über der Zustimmungsquote der Muslime in der Türkei selbst.

#122:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 08:36
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Ratio hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:


Kann man auch kurz sagen: die für Erdogans Autokratie sind, haben fast zu 100 % für Ja gestimmt.


Ein wenig differenzierter ist die Essenz schon, die man der in Unquests Zitat vorgenommenen Betrachtung entnehmen kann: Mit 90% Zustimmungsquote unter den muslimischen, wahlberechtigten Deutschtürken läge diese schon ein gutes Stück über der Zustimmungsquote der Muslime in der Türkei selbst.

Du meinst, kurdische und nicht muslimische, aramäische und assyrische Türken, die mit Nein abgestimmt haben, sind keine, auch wenn sie wahlberechtigt sind?
Und warum genau, sind sie dann wahlberechtigt? Am Kopf kratzen



In meinem Zitat ging es übrigens um alle türkischstämmigen Menschen in Deutschland, also alle die für die meisten Deutschen als Türken gelten und gegen die jetzt die Stimmung ebenfalls geht. (siehe Pfirsich Und unter diesen stimmten halt 12 % für Ja. Schulterzucken


Ich will gar nicht behaupten, dass diese 12 % nicht schon zuviel sind, wobei der eine behauptet, das sind die Krawatttenträger, und der andere, das sind Leute, die gar nicht verstanden haben, dass sie nicht Erdogan (gutter Mann!) wählen, sondern eine Autokratie festschreiben. Und ebenso dass die Nichtwähler auch ein Problem sind, dass die Integration schon lange ein Riesenproblem ist, aber ich sage, wenn hier jetzt alle türkischstämmigen Leute in einen Topf mit den Erdogan-Zustimmern geworfen werden, macht man damit das Problem noch größer und spielt Erdogan schön in die Hände.

#123:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 08:47
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nunja, man kann die Rechnung aber auch so aufmachen:

50% mal 63%, also 32% haben definitiv für den Sultan gestimmt,
50% mal rest, also 18% definitiv dagegen,
50% war's anscheinend egal.
Nach dem Motto "schweigen heisst Zustimmung" haben also 82% nichts dagegen,
dass die Türkei zur Diktatur umgebaut wird, oder sehen Erdowahn als ein kleineres Übel als Böhmermann.
Dann sind Vorwürfe an die Deutschtürken nicht ganz unberechtigt.

#124:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 08:47
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astarte hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:


Kann man auch kurz sagen: die für Erdogans Autokratie sind, haben fast zu 100 % für Ja gestimmt.


Ein wenig differenzierter ist die Essenz schon, die man der in Unquests Zitat vorgenommenen Betrachtung entnehmen kann: Mit 90% Zustimmungsquote unter den muslimischen, wahlberechtigten Deutschtürken läge diese schon ein gutes Stück über der Zustimmungsquote der Muslime in der Türkei selbst.

Du meinst, kurdische und nicht muslimische, aramäische und assyrische Türken, die mit Nein abgestimmt haben, sind keine, auch wenn sie wahlberechtigt sind?


Eine Meinung war in meiner Aussage nicht enthalten, sondern nur eine Feststellung, rein bezogen auf muslimische Türken und den Anteil der Ja-Stimmer im Vergleich Deutschland / Türkei.
Um deiner Frage aber nicht auszuweichen: Ich persönlich würde Türken und Kurden definitiv differenzieren, stimme dir aber gleichzeitig darin zu, dass der 08/15 Deutsche beide in einen Topf wirft und unter Araber (in dem Falle "Türke") zusammenfasst.


astarte hat folgendes geschrieben:

In meinem Zitat ging es übrigens um alle türkischstämmigen Menschen in Deutschland, also alle die für die meisten Deutschen als Türken gelten und gegen die jetzt die Stimmung ebenfalls geht. (siehe Pfirsich Und unter diesen stimmten halt 12 % für Ja. Schulterzucken


Ich will gar nicht behaupten, dass diese 12 % nicht schon zuviel sind, wobei der eine behauptet, das sind die Krawatttenträger, und der andere, das sind Leute, die gar nicht verstanden haben, dass sie nicht Erdogan (gutter Mann!) wählen, sondern eine Autokratie festschreiben. Und ebenso dass die Nichtwähler auch ein Problem sind, dass die Integration schon lange ein Riesenproblem ist, aber ich sage, wenn hier jetzt alle türkischstämmigen Leute in einen Topf mit den Erdogan-Zustimmern geworfen werden, macht man damit das Problem noch größer und spielt Erdogan schön in die Hände.


Keine Frage, dem stimme ich zu.

#125:  Autor: Ratio BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 08:54
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DonMartin hat folgendes geschrieben:

Nach dem Motto "schweigen heisst Zustimmung" haben also 82% nichts dagegen,
dass die Türkei zur Diktatur umgebaut wird


Kann die Einschätzung nicht teilen. Im Gegenteil erscheint es mir plausibler, dass die Nichtwähler sich nicht um Erdogan und seine Pläne scheren und aus dem üblichen, fehlenden Gefühl für die Gewichtigkeit der eigenen Stimme vom Nein-Votum abgesehen haben.

#126:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 08:56
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
nunja, man kann die Rechnung aber auch so aufmachen:

50% mal 63%, also 32% haben definitiv für den Sultan gestimmt,
50% mal rest, also 18% definitiv dagegen,
50% war's anscheinend egal.
Nach dem Motto "schweigen heisst Zustimmung" haben also 82% nichts dagegen,
dass die Türkei zur Diktatur umgebaut wird, oder sehen Erdowahn als ein kleineres Übel als Böhmermann.
Dann sind Vorwürfe an die Deutschtürken nicht ganz unberechtigt.

Ähnlich wie die Vorwürfe an alle Deutschen, die zulassen dass die AFD in die Parlamente kommt, ja.

edit: wobei die Unterstellung, sie hätten nichts dagegen, nicht zu belegen ist.
Viele sind politisch nicht besonders informiert, oder konusmieren türkische Medien, die von der Regierung gesteuert sind. Viele haben nicht überrissen, was es für Auswirkungen haben wird, und haben sich rausgehalten.
editedit: Zudem darf man nicht die Bespitzelung hier durch die türkische Regierung vergessen. Leute die die Türkei nur aus dem Urlaub kennen usw:
https://ozguruz.org/de/2017/04/17/die-vergessene-mehrheit/

#127:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 10:30
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Ratio hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:


Kann man auch kurz sagen: die für Erdogans Autokratie sind, haben fast zu 100 % für Ja gestimmt.


Ein wenig differenzierter ist die Essenz schon, die man der in Unquests Zitat vorgenommenen Betrachtung entnehmen kann: Mit 90% Zustimmungsquote unter den muslimischen, wahlberechtigten Deutschtürken läge diese schon ein gutes Stück über der Zustimmungsquote der Muslime in der Türkei selbst.

Hameds Rechnung ist aber dennoch falsch, da er nicht zwischen Wählern und Nichtwählern unterscheidet. Angenommen alle Kurden hätten gegen Erdogan gestimmt und dann geht man her und zieht alle Kurden mit 20% nochmals ab. Das kann nicht stimmen.

#128:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 10:49
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Ratio hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:


Kann man auch kurz sagen: die für Erdogans Autokratie sind, haben fast zu 100 % für Ja gestimmt.


Ein wenig differenzierter ist die Essenz schon, die man der in Unquests Zitat vorgenommenen Betrachtung entnehmen kann: Mit 90% Zustimmungsquote unter den muslimischen, wahlberechtigten Deutschtürken läge diese schon ein gutes Stück über der Zustimmungsquote der Muslime in der Türkei selbst.


Das sind keine Deutschtürken, sondern türkische Staatsbürger, die in Deutschland leben. Das ist ein entscheidender Unterschied.

#129:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 14:16
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astarte hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
nunja, man kann die Rechnung aber auch so aufmachen:

50% mal 63%, also 32% haben definitiv für den Sultan gestimmt,
50% mal rest, also 18% definitiv dagegen,
50% war's anscheinend egal.
Nach dem Motto "schweigen heisst Zustimmung" haben also 82% nichts dagegen,
dass die Türkei zur Diktatur umgebaut wird, oder sehen Erdowahn als ein kleineres Übel als Böhmermann.
Dann sind Vorwürfe an die Deutschtürken nicht ganz unberechtigt.

Ähnlich wie die Vorwürfe an alle Deutschen, die zulassen dass die AFD in die Parlamente kommt, ja.

Genau.

astarte hat folgendes geschrieben:
edit: wobei die Unterstellung, sie hätten nichts dagegen, nicht zu belegen ist.
Viele sind politisch nicht besonders informiert, oder konusmieren türkische Medien, die von der Regierung gesteuert sind. Viele haben nicht überrissen, was es für Auswirkungen haben wird, und haben sich rausgehalten.

So ist es.

Hierzulande leben ca 3 Mio Türken oder Deutschtürken, von denen beileibe nicht alle den tükischen Pass haben, der ja Voraussetzung zur Teilnahme an der Abstimmung war. Ob sich alle Pass-Besitzer dazu in der Türkei haben registrieren lassen, was eine Notwendigkeit war, darf angezweifelt werden. In der Presse liest man von 1,4 Mio Wahlberechtigten, von denen schätzungsweise nur die Hälfte ihre Stimme abgaben. Und von diesen 700 000 stimmten so um die 63% mit Ja. Darüber, ob aus Überzeugung (informiert und gut durchdacht) oder aus einem nationalen Reflex heraus (spontan, Wutbürgerverhalten), darf spekuliert werden.

Jedenfalls ist die Annahme "Schweigen heißt Zustimmung" unsinnig, spekulativ und von Vorurteilen getragen.

#130:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 14:22
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Jedenfalls ist die Annahme "Schweigen heißt Zustimmung" unsinnig, spekulativ und von Vorurteilen getragen.

'Tschuldige mal: wer wahlberechtigt war, aber nicht hinging und damit Erdogan durchwinkte, der "stimmt zu".
Das ist keine Frage von Vorurteilen, sondern schlichte Arithmetik.
Wie kann man das anders sehen?

#131:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 14:22
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freeyourmind hat folgendes geschrieben:
[...]
..Erdogan mag es vielleicht irgendwo gut meinen, ...

Worauf bezieht sich "es"?

#132:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 14:23
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Jedenfalls ist die Annahme "Schweigen heißt Zustimmung" unsinnig, spekulativ und von Vorurteilen getragen.

'Tschuldige mal: wer wahlberechtigt war, aber nicht hinging und damit Erdogan durchwinkte, der "stimmt zu".
Das ist keine Frage von Vorurteilen, sondern schlichte Arithmetik.
Wie kann man das anders sehen?

Schlichte Arithmetik, stimmt.

#133:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.04.2017, 14:30
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schtonk hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Jedenfalls ist die Annahme "Schweigen heißt Zustimmung" unsinnig, spekulativ und von Vorurteilen getragen.

'Tschuldige mal: wer wahlberechtigt war, aber nicht hinging und damit Erdogan durchwinkte, der "stimmt zu".
Das ist keine Frage von Vorurteilen, sondern schlichte Arithmetik.
Wie kann man das anders sehen?

Schlichte Arithmetik, stimmt.

Man kann auch feststellen, dass es ihm einfach zu egal war, um dafür die Mühsal des Wählens auf sich zu nehmen.

Klingt das aus demokratischer Sicht jetzt wirklich besser?

#134:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 00:16
    —
Dass die äußeren Linksgrünen nach dem Referendum die Deutschen für die mangelnde Integration der Jasager verantwortlich machen würden, war ja vorherzusehen. Überrascht hat mich jetzt aber, dass die gemäßigten Linksdrehenden nun auf den Trichter kommen, die Demokratie als solche zu verunglimpfen und teilweise ein Zensuswahlrecht fordern. Just jene, die alle Kritiker am Islam, der meines Erachtens die Hauptverantwortung für das künftige Kalifat trägt, als Verfassungsfeinde bezeichnet haben, sprechen sich nun gegen einen Kern der Verfassung aus. Himmel, schick Hirn!

#135:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 00:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Jedenfalls ist die Annahme "Schweigen heißt Zustimmung" unsinnig, spekulativ und von Vorurteilen getragen.

'Tschuldige mal: wer wahlberechtigt war, aber nicht hinging und damit Erdogan durchwinkte, der "stimmt zu".
Das ist keine Frage von Vorurteilen, sondern schlichte Arithmetik.
Wie kann man das anders sehen?

Schlichte Arithmetik, stimmt.

Man kann auch feststellen, dass es ihm einfach zu egal war, um dafür die Mühsal des Wählens auf sich zu nehmen.

Klingt das aus demokratischer Sicht jetzt wirklich besser?



Vielleicht waehlte der auch deshalb nicht, weil er in D so integriert ist, dass es ihn nicht mehr gross interessiert was in der Tuerkei politisch ablaeuft?

Auch das ist moeglich.

Letztendlich kann man da alles reininterpretieren, wie es einem gerade in den Kram passt. Klar auch, dass bei bestimmten Leuten ganz automatisch ausschliesslich Interpretationen kommen, bei denen "der Tuerke" der Arsch ist. zwinkern

#136:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 00:55
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Dass die äußeren Linksgrünen nach dem Referendum die Deutschen für die mangelnde Integration der Jasager verantwortlich machen würden, war ja vorherzusehen. Überrascht hat mich jetzt aber, dass die gemäßigten Linksdrehenden nun auf den Trichter kommen, die Demokratie als solche zu verunglimpfen und teilweise ein Zensuswahlrecht fordern. Just jene, die alle Kritiker am Islam, der meines Erachtens die Hauptverantwortung für das künftige Kalifat trägt, als Verfassungsfeinde bezeichnet haben, sprechen sich nun gegen einen Kern der Verfassung aus. Himmel, schick Hirn!


Welches "kuenftige Kalifat"? Da weiss ich noch gar nix von.... Sehr glücklich

#137:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 01:09
    —
Das wundert mich nicht.

#138:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 01:19
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Just jene, die alle Kritiker am Islam, der meines Erachtens die Hauptverantwortung für das künftige Kalifat trägt, als Verfassungsfeinde bezeichnet haben, sprechen sich nun gegen einen Kern der Verfassung aus. Himmel, schick Hirn!

Beleg?

#139:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 01:51
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Das wundert mich nicht.



Dann erzaehl doch mal woher Du das hast mit diesem "kuenftigen Kalifat" und klaere uns auf. Oder ist das alles so geheim, dass Du das hier nicht schreiben darfst? Sehr glücklich

#140:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 02:33
    —
Nö, es ist nur lästig, in diesem völlig veralteten Forum Screenshots zu posten.

#141:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 03:20
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Malone hat folgendes geschrieben:
Nö, es ist nur lästig, in diesem völlig veralteten Forum Screenshots zu posten.



Benenne doch einfach Deine Quelle.

Ist es vielleicht das Buch "Die Weisen von Mekka"? Oder vielleicht der sogenannte "Kalif von Koeln" oder sonst so ein Verrueckter? Sehr glücklich

#142:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 09:34
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Dass die äußeren Linksgrünen nach dem Referendum die Deutschen für die mangelnde Integration der Jasager verantwortlich machen würden, war ja vorherzusehen. Überrascht hat mich jetzt aber, dass die gemäßigten Linksdrehenden nun auf den Trichter kommen, die Demokratie als solche zu verunglimpfen und teilweise ein Zensuswahlrecht fordern. Just jene, die alle Kritiker am Islam, der meines Erachtens die Hauptverantwortung für das künftige Kalifat trägt, als Verfassungsfeinde bezeichnet haben, sprechen sich nun gegen einen Kern der Verfassung aus. Himmel, schick Hirn!


Jemandem, der nachweislich nicht richtig lesen und schreiben kann, kann man schon unterstellen, dass er intellektuell nicht in der Lage ist, selbst einfacher politische Sachverhalte zu verstehen. Es ist durchaus legitim, zu überlegen, ob man das Wahlrecht nicht an bestimmte Grundfertigkeiten beim Lese- und Textverständnis verkünpft.
Wer keinen Schul- und Berufsabschluss hat oder Deutsch mit "mangelhaft" abgeschlossen hat, bekommt kein Wahlrecht. Im Gegenzug steht es ihm frei, kostenlos seine Defizite beim Lesen, Schreiben etc. nachzuholen und nachzuweisen.

#143:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 20.04.2017, 10:25
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Dass die äußeren Linksgrünen nach dem Referendum die Deutschen für die mangelnde Integration der Jasager verantwortlich machen würden, war ja vorherzusehen. Überrascht hat mich jetzt aber, dass die gemäßigten Linksdrehenden nun auf den Trichter kommen, die Demokratie als solche zu verunglimpfen und teilweise ein Zensuswahlrecht fordern. Just jene, die alle Kritiker am Islam, der meines Erachtens die Hauptverantwortung für das künftige Kalifat trägt, als Verfassungsfeinde bezeichnet haben, sprechen sich nun gegen einen Kern der Verfassung aus. Himmel, schick Hirn!


Jemandem, der nachweislich nicht richtig lesen und schreiben kann, kann man schon unterstellen, dass er intellektuell nicht in der Lage ist, selbst einfacher politische Sachverhalte zu verstehen. Es ist durchaus legitim, zu überlegen, ob man das Wahlrecht nicht an bestimmte Grundfertigkeiten beim Lese- und Textverständnis verkünpft.
Wer keinen Schul- und Berufsabschluss hat oder Deutsch mit "mangelhaft" abgeschlossen hat, bekommt kein Wahlrecht. Im Gegenzug steht es ihm frei, kostenlos seine Defizite beim Lesen, Schreiben etc. nachzuholen und nachzuweisen.


Der Ausschluss vom Wahlrecht ist bereits geregelt. Und zwar als Einzelfall-Entscheidung. Was zu befürworten ist. Wenn man die Logik per Wahleignungsnachweis umkehren wollte, fielen mir andere Defizite ein, als ein fehlender Schulabschluss. Eine rassistische Grundhaltung beispielsweise, oder die Neigung zum Hooliganismus. Also lassen wir das lieber ganz bleiben.

http://www.wahlrecht.de/lexikon/ausschluss.html

#144:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 22.04.2017, 12:40
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Welches "kuenftige Kalifat"? Da weiss ich noch gar nix von....

nehme mal an der Autor meint das Erdoganat.


Malone hat folgendes geschrieben:
Dass die äußeren Linksgrünen nach dem Referendum die Deutschen für die mangelnde Integration der Jasager verantwortlich machen würden, war ja vorherzusehen. Überrascht hat mich jetzt aber, dass die gemäßigten Linksdrehenden nun auf den Trichter kommen, die Demokratie als solche zu verunglimpfen und teilweise ein Zensuswahlrecht fordern. Just jene, die alle Kritiker am Islam, der meines Erachtens die Hauptverantwortung für das künftige Kalifat trägt, als Verfassungsfeinde bezeichnet haben, sprechen sich nun gegen einen Kern der Verfassung aus. Himmel, schick Hirn!

Islam als Hauptverantwortung greift m.E. zu kurz. Verantwortung sehe ich da auch bei USA, UK etc., beginnend mit völlig willkürlichen Grenzziehungen nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches, weiter Zerschlagung aller verbleibenden noch halbwegs funktionierenden Strukturen (Saddam, Assad etc.), massiver Aufrüstung der kurdischen Milizen etc..

Richtig ist, dass genau diejenigen Linksliberalen, die konservativen Türken jetzt eine Heimreiseempfehlung aussprechen, die selbe Äußerung (von anderer Seite) noch vor 2 Jahren als Zeichen rechter rassistischer Gesinnung gewertet hätten.

Aus linker Sicht wiederum konsequent ist allerdings, dass man diejenigen in die Türkei zurückschicken will, die hier hart arbeiten, Steuern und Sozialabgaben zahlen und ihre Kinder in die Schule schicken. Ein Ansinnen Gewalttäter, Rauschgifthändler etc. in ihr Ursprungsland zurückschicken zu wollen bleibt aus linker Sicht sicherlich böse und rassistisch.

#145:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2017, 15:10
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:


Richtig ist, dass genau diejenigen Linksliberalen, die konservativen Türken jetzt eine Heimreiseempfehlung aussprechen...

Hoppla, B. von Storch ist eine Linksliberale?


Zitat:
Nachdem eine große Mehrheit der in Deutschland lebenden Türken für ein Präsidialsystem in der Türkei gestimmt hat, wirft die Berliner AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch den Türken mit deutschem Pass vor, eine islamische Diktatur zu unterstützen und die Werte von Demokratie und Freiheit zu verachten.
...
Die AfD-Politikerin schlug den Deutschland-Türken, die für die Reform gestimmt haben, auch vor in die Türkei zurückzukehren.

Code:
https://de.sputniknews.com/politik/20170417315368537-afd-von-storch-reaktion-referendum-tuerkei/


VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Aus linker Sicht wiederum konsequent ist allerdings, dass man diejenigen in die Türkei zurückschicken will, die hier hart arbeiten, Steuern und Sozialabgaben zahlen und ihre Kinder in die Schule schicken.


Woher beziehst du deine Erkenntnisse? Hieraus sicher nicht:

Hasnain Kazim hat folgendes geschrieben:

Man muss zur Kenntnis nehmen, dass die fehlende Willkommenskultur dazu beigetragen hat, dass selbst Menschen, die ihr ganzes Leben in Deutschland verbracht haben, die hier geboren sind, sich dennoch fremd fühlen. Man sollte über neue Bemühungen zur Integration nachdenken.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/tuerkei-referendum-das-merkwuerdige-wahlverhalten-der-deutschtuerken-kommentar-a-1143582.html


oder

Zitat:
Die Zustimmung vieler Deutschtürken zur Verfassungsreform in der Türkei ist nach Ansicht von Sofuoğlu auf Defizite bei der Integration zurückzuführen.
...
Der Konfliktforscher Andreas Zick warnte vor Schuldzuweisungen. „Wenn wir jetzt wieder anfangen, den deutsch-türkischen Bürgern vorzuhalten, sie wären für den Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan verantwortlich, dann ist das Wasser auf die Mühlen des Opferkultes“, sagte Zick dem Evangelischen Pressedienst. Aus dem Kreislauf von Minderwertigkeit und gegenseitigen Beschuldigungen müsse man heraus. Nötig sei ein Integrationskonzept, zu dem ein politisches Bildungsangebot und der Abbau von Minderwertigkeitsgefühlen gehören.

http://www.migazin.de/2017/04/20/tuerkei-referendum-deutschtuerken-fuehlen-sich-ausgegrenzt/



Einige Deutschtürken kommen selbst zu Wort in Fern der Heimat

#146:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 22.04.2017, 19:16
    —
Daß konservative Deutschtürken ihre demokratischen Rechte wahrnehmen stehe im Gegensatz zum freien Leben in D. Stehe mithin einer erfolgreichen Integration entgegen. Das ist der Tenor der linksliberalen deutschen Staatsmedien:
http://www.deutschlandfunk.de/kritik-an-deutschtuerken-sie-wollen-mehr-macht-fuer-erdogan.694.de.html?dram:article_id=384078
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/-hart-aber-fair--warum-sich-viele-tuerken-wie-menschen-zweiter-klasse-fuehlen-26190672

schtonk hat folgendes geschrieben:
Hoppla, B. von Storch ist eine Linksliberale?

dass die rechtskonservative AFD die rechtskonservative AKP diffamiert ist widersinnig, keine Frage.
Das Angebot der gleichgeschalteten Medien an Storch auch mal im linksliberalen Mainstream mitschwimmen zu dürfen ist verlockend, aber ein vergifteter Brocken an dem die AFD ersticken wird.


schtonk hat folgendes geschrieben:
Woher beziehst du deine Erkenntnisse? Hieraus sicher nicht:

aber sicher doch! Derselbe Tenor wie oben.

schtonk hat folgendes geschrieben:
Einige Deutschtürken kommen selbst zu Wort ...
https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage/fern-der-heimat---fremd-in-deutschland-100.html

zumutbare links bitte!
https://www.youtube.com/watch?v=ge-bbOSP1Ro
Der dort interviewte Taxifahrer nimmt die Belehrungen seitens der Deutschen offenbar auch klar als Heimreiseempfehlung wahr.

#147:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 22.04.2017, 20:56
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

schtonk hat folgendes geschrieben:
Hoppla, B. von Storch ist eine Linksliberale?

dass die rechtskonservative AFD die rechtskonservative AKP diffamiert ist widersinnig, keine Frage.
Das Angebot der gleichgeschalteten Medien an Storch auch mal im linksliberalen Mainstream mitschwimmen zu dürfen ist verlockend, aber ein vergifteter Brocken an dem die AFD ersticken wird.

Ach, v. Storch lässt sich von "gleichgeschalteten Medien" verführen? Lachen

Ich warte aber noch auf deinen Beleg für deine Behauptung
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Richtig ist, dass genau diejenigen Linksliberalen, die konservativen Türken jetzt eine Heimreiseempfehlung aussprechen...



Edith: Anschlussfrage

#148:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.04.2017, 09:51
    —
Viel schlimmer als die Tatsache, dass insgesamt gesehen eine Minderheit unter den in D lebenden wahlberechtigten Tuerken fuer die Erdogan quasi zum Diktator machende Verfassungsaenderung gestimmt hat, sehe ich die unbefangene Naivitaet, die der Praesident der westlichen Vormacht an den Tag legte als er als erster Erdogan telefonisch "zu seinem Erfolg" gratulierte und damit dem Ergebnis des Referendums unnoetige Legitimation verschaffte. All denjenigen in der Tuerkei, die das knappe Ergebnis nicht akzeptieren und die wegen vieler Unregelmaessigkeiten eine Annulierung erreichen wollen, muss diese ohne Not so frueh erfolgte Gratulation Trumps wie ein Schlag in die Eier vorgekommen sein. Die Hast, die Trump hierbei an den Tag legte, spricht auch Baende ueber dessen eigenes, gestoertes Verhaeltnis zur Demokratie.

#149:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 23.04.2017, 17:35
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ist an dem Bericht mit dem ZDF-Link irgendwas nicht in Ordnung? Er ist doch identisch mit dem auf YT, den du verlinkst.

richtig beobachtet. Es ging lediglich darum, dass YT im Gegensatz zu ZDF auch die technische Seite beherrscht. Gleichwohl geht die Phantasie mit dir durch:

schtonk hat folgendes geschrieben:
Damit liegst du voll auf Kurs mit z.B. der "Propagandaschau": ... "Propaganda der Staatssender hat ... neuen heißen und Kalten Krieg in Osteuropa verursacht

dergleichen hatte ich nie geschrieben.

Was ich an anderer Stelle geschrieben habe überliest Du dagegen geflissentlich:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ich warte aber noch auf deinen Beleg für deine Behauptung

Dass die Staatsmedien den INtegrationswillen türkischer Mitbürger mit unerwünschtem Abstimmverhalten anzweifeln hatte ich längst mit links belegt. ( dieser Thread zu beginn des Beitrages #2092301 Verfasst am: 22.04.2017, 19:16). Diese Hetze verfängt durchaus bei Lesern der nicht gerade AFD nahen SZ und FGH:

http://www.sueddeutsche.de/politik/leserdiskussion-sollten-die-eu-beitrittsverhandlungen-mit-der-tuerkei-abgebrochen-werden-1.3465915

ein Autor "Dinner_for_one" schreibt:


Zitat:
Es kann daher nur eine Konsequenz geben: Ausweisung aller 412.149 JA-Stimmer. Es dürfte keine große Mühe machen, zumindest einen Großteil davon zu identifizieren.
Wenn man bedrohte Flüchtlinge ausweisen kann, dann sollte dies erst recht für die Gefährder des Friedens in diesem Land gelten.


Zustimmung von einem Autor "Monikamm207"

Zitat:
Das stimmt. Dieses Thema, das zwar schon lange erkennbar ist, aber bisher fast als Tabu behandelt wurde, auch von vielen Medien, muss endlich öffentlich diskutiert werden. Und bitte ohne P.C.-Scheuklappen!


oder hier im FGH Forum ein user luc, dieser thread (#2091808) Verfasst am: 17.04.2017, 17:30

Zitat:
63,1 % der Türken, die in Deutschland leben, haben mit ja gestimmt. Sie leben in einer Demokratie, die ihnen viel Freiheit garantiert und wünschen sich für ihr Ursprungsland eine Diktatur. Unerklärlich aber wahr. Na dann! Jetzt können sie die Vorteile einer Diktatur genießen, wenn ihnen ihr Gastland zu bunt ist. Dort in Istanbul oder Anatolien können sie ihre Wut gegen die Demokratie ausleben. Wunderbar!

#150:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 23.04.2017, 19:26
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Viel schlimmer als die Tatsache, dass insgesamt gesehen eine Minderheit unter den in D lebenden wahlberechtigten Tuerken fuer die Erdogan quasi zum Diktator machende Verfassungsaenderung gestimmt hat, sehe ich die unbefangene Naivitaet, die der Praesident der westlichen Vormacht an den Tag legte als er als erster Erdogan telefonisch "zu seinem Erfolg" gratulierte und damit dem Ergebnis des Referendums unnoetige Legitimation verschaffte. All denjenigen in der Tuerkei, die das knappe Ergebnis nicht akzeptieren und die wegen vieler Unregelmaessigkeiten eine Annulierung erreichen wollen, muss diese ohne Not so frueh erfolgte Gratulation Trumps wie ein Schlag in die Eier vorgekommen sein. Die Hast, die Trump hierbei an den Tag legte, spricht auch Baende ueber dessen eigenes, gestoertes Verhaeltnis zur Demokratie.


Trump hat sich ungewollt in die Erdogan-Falle begeben. Angesichts der explosiven Lage im Nahen Osten mit inzwischen völlig undurchsichtigen stets wechselnden Kurzzeit-Koalitionen kann sich das als ein schwerwiegender Fehler erweisen. Auf einem Mal steht Trump ungewollt an der Seite des Irans und ist plötrzlich ungewollt und unbemerkt in einer Anti-Israel-Koalition... Und in Teheran wird man sich die Hände reiben...
Wobei sich wiederum die Frage stellt: könnte Bannon hinter solchen aberwitzigen Reaktionen stecken? Im Moment streiten ja Kushner und Bannon darüber, wer Trumps Gehirn ist...



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