Journalisten
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]
Gehe zu Seite Zurück  1, 2  :| |:
Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 04.10.2007, 18:20
    —
Guter Journalismus ausgerechnet bei Bild, das solltest Du schon mal begründen. Sicher die Sportberichte mögen ganz gut sein, aber darüberhinaus, für mich nicht erkennbar.

#32:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 08:19
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Für wie gut - oder besser nicht gut - haltet ihr die Deutschen Journalisten in Presse, Funk und Fernsehen?


Schwer zu beantworten...ich würde sagen es gibt Medien die guten Journalismus entgegenkommen und welche die ihn verhindern. Im Bereich Radio/TV spielt "echtes" öffentlich-rechtliches Programm ne große Rolle.

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Der SPIEGEL hat in seiner kompetenten journalistischen Berichterstattung leider seit Jahren erheblich nachgelesen und ist mittlerweile fast zum politischen Boulevardblatt verkommen. Traurig


Das stimmt nicht. Man schaue sich in einer Uni-Bibliothek alte Ausgaben an, bevor man in dem "früher war alles besser"-Chor mitsingt. Und Boulevard ist sowieso ganz was anderes...


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Busines as usual. Geschrieben und gesendet wird das, was gelesen und geschaut wird. Thats all.


Eine Huhn-Ei-Frage. Was war zuerst da: RTL2 oder die RTL2-Zuschauer? zwinkern

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Aber grage das umfassende Bild zu bekommen ist schwierig, wenn sich alle aus den gleichen Nachrichtenagenturen bedienen.


"Bezahl-Medien" die nur Agenturmeldungen übernehmen muss man sich nicht antun. Da reicht ein Blick ins Internet.

#33:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 10:14
    —
Jolesch hat folgendes geschrieben:

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Der SPIEGEL hat in seiner kompetenten journalistischen Berichterstattung leider seit Jahren erheblich nachgelesen und ist mittlerweile fast zum politischen Boulevardblatt verkommen. Traurig


Das stimmt nicht. Man schaue sich in einer Uni-Bibliothek alte Ausgaben an, bevor man in dem "früher war alles besser"-Chor mitsingt. Und Boulevard ist sowieso ganz was anderes...


Gut, dann einigen wir uns eben darauf, dass er schon immer schlecht war.


Jolesch hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Busines as usual. Geschrieben und gesendet wird das, was gelesen und geschaut wird. Thats all.


Eine Huhn-Ei-Frage. Was war zuerst da: RTL2 oder die RTL2-Zuschauer? zwinkern


Die Huhn-Ei-Frage ist allerdings bereits erschöpfend geklärt.

#34:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 10:39
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Jolesch hat folgendes geschrieben:

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Der SPIEGEL hat in seiner kompetenten journalistischen Berichterstattung leider seit Jahren erheblich nachgelesen und ist mittlerweile fast zum politischen Boulevardblatt verkommen. Traurig


Das stimmt nicht. Man schaue sich in einer Uni-Bibliothek alte Ausgaben an, bevor man in dem "früher war alles besser"-Chor mitsingt. Und Boulevard ist sowieso ganz was anderes...


Gut, dann einigen wir uns eben darauf, dass er schon immer schlecht war.


*g* Im Vergleich zu was? Stern? Focus?

#35:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 10:50
    —
Wozu ein Vergleich? ^^

#36:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 11:06
    —
Malone hat folgendes geschrieben:
Wozu ein Vergleich? ^^


Ich wollte nur ungefähr wissen wie deine gut - schlecht Skala ausschaut

#37:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 11:19
    —
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Der SPIEGEL hat in seiner kompetenten journalistischen Berichterstattung leider seit Jahren erheblich nachgelesen und ist mittlerweile fast zum politischen Boulevardblatt verkommen. Traurig


Das stimmt nicht. Man schaue sich in einer Uni-Bibliothek alte Ausgaben an, bevor man in dem "früher war alles besser"-Chor mitsingt. Und Boulevard ist sowieso ganz was anderes...

Was aber sicher stimmt ist, dass es früher viel öfter lange und gut recherchierte Titel gab. Heute reichen oft schon weniger als 10 Seiten dafür. skeptisch Und die Wahl der Titel scheint sich nur noch am Markt zu orientieren, immer weniger Politik- und Wirtschaftstitel, dafür mehr "Gesellschaftsthemen".

Und es steht auch nur noch selten was neues drin, was natürlich auch an mir liegen kann, weil ich's schon mal gelesen habe. Und die Schreibe der Autoren hat sich (für mich zum Negativen) verändert, was ja logisch ist, es kommen eben immer wieder neue Leute.

Als ich noch studiert habe, hab' ich den Spiegel fast jede Woche gekauft. Beides ist schon lange vorbei.

#38:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 11:41
    —
Jolesch hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Wozu ein Vergleich? ^^


Ich wollte nur ungefähr wissen wie deine gut - schlecht Skala ausschaut



Ich lese gerade von Noam Chomsky Haben und Nichthaben. Das ist exzellent.

#39:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 14:50
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Übrigens findet sich auch in der BILD ab und zu guter Journalismus


Da Du es auch bei Frontal 21 geschafft hast, Deiner Meinung nach ein Beispiel für die Berichterstattung hervorzukramen, wird Dir dieses in diesem Fall sicher auch gelingen.

Ansonsten glaub ich das nämlich keinesweges; BILD und guter Journalismus wäre das 8. Weltwunder.

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Guter Journalismus ausgerechnet bei Bild, das solltest Du schon mal begründen. Sicher die Sportberichte mögen ganz gut sein, aber darüberhinaus, für mich nicht erkennbar.

Extra für euch zitiere ich nochmal, was ihr in meinem Posting wohl überlesen habt:

Zitat:
ab und zu

Im Gegensatz zu Frontal 21 konsumiere ich die Bild nun gar nicht mehr, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich da nicht ab und zu mal ein vernünftiger Journalist hin verirrt.

#40:  Autor: Malone BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 14:51
    —
Das ist natürlich denkbar. Aber sehr unwahrscheinlich, dass Herr Dieckmann ihn seine vernünftige Ader ausleben lässt Lachen

#41:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.10.2007, 15:03
    —
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Guter Journalismus ausgerechnet bei Bild, das solltest Du schon mal begründen. Sicher die Sportberichte mögen ganz gut sein, aber darüberhinaus, für mich nicht erkennbar.


Je nach dem man "guter Journalismus" bezeichnet. Nach Auflagenzahlen sind sie wohl die besten. (Und ich glaube kaum, daß die bei "Bild" einen anderen Gesichtspunkt haben.)
Klar Sommersprossen sind auch Gesichtspunkte... aber das gehört nicht hierher.

#42:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 16.10.2007, 23:31
    —
Nachdem schon in der letzten Ausgabe so schön auf Hartz-IV-Empfänger eingeschossen wurde, daß die ja alle zuviel Geld kriegen würden (weil sich eine Hartz-IV-Familie doch tatsächlich noch Tabak und einen Fernseher auf Abzahlung kaufen konnte), hat man bei "Fakt" in der gestrigen Ausgabe noch zwei "Hammerberichte" nachgelegt:

Im ersten Bericht knöpfte man sich jugendliche Schulschwänzer vor, wobei sich ein Jugendrichter, der Jugendliche, die ihrer Schulpflicht nicht nachkommen, wochenweise in den Knast steckt, darüber ereifern durfte, daß es ja die soziale Hängematte Elternhaus gebe (Man weiß ja, daß die zu "ordentlichen Zeiten" zum kirchlichen Torfstechen kamen. Und überhaupt, so etwas Kindergeld! Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!).

Im zweiten Bericht durfte ein "Experte" vom wirtschaftsnahen ifo-Institut (vergleiche die - faktisch falsche - in der "Blöd"-Zeitung im Eigeninteresse - schließlich ist der Axel Springer Verlag auch Eigentümer des privaten Postdienstes "pin" - lancierte Artikelserie "Mindestlohn macht Arbeitsplätze kaputt") gegen die streikenden Lokführer wettern und man riet der Bahn, sie solle gefälligst hart bleiben und auf keinen Fall Entgegenkommen zeigen (Schließlich passierten unter der Regierung Margaret Thatchers viele segensreiche Dinge, nachdem erst einmal den Gewerkschaften das Genick gebrochen worden war: So die Privatisierung der Bahn, der Wasserversorgung und der Gesundheitsversorgung. Mit den Resultaten, daß die Qualität dieser einstmals öffentlichen Dienstleistungen zum Teil unterirdisch wurde und die Arbeitslosigkeit rasant anstieg).

Mittlerweile dürfte ja wohl klar sein, daß da nicht "objektiv" berichtet wird, sondern man sich mit einer bestimmten politischen - aller Wahrscheinlichkeit nach konservativen - Agenda gemein macht.

(Wie gesagt, mir ist schon klar, daß man eigentlich nicht mehr Zeit mit so etwas verschwenden sollte als man zum Um- oder Abschalten braucht. Das Problem ist nur, daß das nicht so sehr "Selbstbestätigungsfernsehen" ist, sondern Millionen sich das ansehen und dort über Themen "informiert" werden, mit denen sie sich zuvor noch nie befaßt haben, und die Knackpunkte und Fehler in der Darstellung entsprechend nicht sehen kann. Wodurch die im Bericht dargestellte Meinung sehr schnell zur eigenen Meinung wird.)

#43:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.11.2007, 01:21
    —
Langsam komme ich mir irgendwo verschaukelt vor: In der Sendung vom 05.11.2007 hat "Fakt" es dann geschafft, sich gleichzeitig für und gegen Ausbeutung darzustellen. Zuerst wurde wieder einmal über eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern berichtet, die von "Hartz IV" leben müssen und sich entsprechend von Billigfutter ernähren. Erwähnt wurde etwa, daß man offenbar zu wenig Geld dafür hat, sich ordentliche Lebensmittel zu kaufen. Allerdings hatte "Fakt" ja zuvor immer vehement abgelehnt, den Leuten mehr Geld zu geben.

Zwar kann man mit Geld auch nicht alles retten -- im Bericht ging es aber natürlich um das große Thema, daß die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht sich in Deutschland sehr stark vererbt: Man hatte hier wieder viel zu sehr allein den Leuten selbst die Schuld dafür gegeben, daß andererseits auch schön dafür gesorgt wird, daß sie auch unten bleiben. Wohlgemerkt, ist es in Deutschland für ein Kind aus der "Oberschicht" je nach Wohnort bis zu 14-mal, im Schnitt immer noch 3.6-mal wahrscheinlicher, bei gleichen Schulleistungen ein Gymnasium zu besuchen als für ein Kind aus der "Unterschicht". Ich denke mal, daß die Motivation da schon irgendwann leiden wird, wenn man immer soviel mehr leisten muß, um gleich gewürdigt zu werden. Da kann sich über die Zeit wohl schon die Vorstellung einschleichen, daß es "auf einen nicht ankommt". Und, daß eben "fordern" und Druck ausüben doch nicht ausreicht, auch wenn die Witwe von Willy Brandt tausendmal verkündet, daß ihr verstorbener Gatte ja niemals davon gesprochen habe, daß man Hilfebedürftigen auch mal etwas Unterstützung an die Hand geben müsse, bevor man von ihnen eine Gegenleistung dafür verlangt. Man sollte vielleicht mal nachhorchen, ob der Verblichene nicht inzwischen in seinem Grab die Drehzahl von Schellackplatten erreicht hat.

Im zweiten Bericht wurde dann beklagt, daß ja selbst die Deutsche Post, offiziell Verfechterin eines Mindestlohns, für Arbeiten wie die Leerung von Briefkästen Subunternehmer beschäftige, die von der Bezahlung her weit unter dem Mindestlohn lägen. Mal ein negativ formulierter Tenor: "Selbst die Leute, die offiziell dafür sind, kommen mit einem Mindestlohn nicht auf einen grünen Zweig." Bezeichnenderweise hatte ja auch das wirtschaftsnahe ifo-Institut, auf das man sich schon bezüglich seiner Angriffe auf die streikende GdL berufen hatte, ein Papier veröffentlicht, nach der angeblich die Einführung eines Mindestlohns Hunderttausende Arbeitsplätze kosten würde. Die "Hartz-Reformen", die man verteidigt, hatten allerdings zu diesem allgemein sinkenden Lohnniveau erst geführt, weil es ja jetzt reizvoll ist, Leute für volle Arbeit einzustellen, aber zu Praktikantenlöhnen zu bezahlen. Egal, ob die Leute "den Staat weiter Geld kosten" -- tatsächlich geht es vielen Leuten jetzt anscheinend schlechter, aber "Hartz IV" kostet wesentlich mehr --, Hauptsache, man hat seine Statistik damit repariert und der Wirtschaft ein paar billige Arbeitskräfte zugeschanzt.

Unterstellen wir nun einmal ganz wertfrei, daß man sich über die niedrigen "Hartz IV"-Sätze und über Unterbezahlung von Arbeitnehmern beklagt hätte. Im Bericht danach ("CDU-ler beklagen Linksruck") wurde aber dann beklagt, daß nun Parteien sich in Wahlkämpfen ergingen und daher kleine Wohltaten (wie die Verlängerung des ALG1 für Ältere oder minimale Erhöhungen des "Hartz IV"-Satzes) versprächen. Wie man ja "weiß" und wie hinlänglich berichtet wurde, gefährdet wer das fordert, ja die vermeintlich positive wirtschaftliche Entwicklung...

#44:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 24.02.2020, 22:41
    —
Gerade einen Spot von Journalisten ohne Grenzen gesehen. Eine nette Werbung für guten Journalismus:

https://www.youtube.com/watch?v=LU24RXUcWFg



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Gehe zu Seite Zurück  1, 2  :| |:
Seite 2 von 2

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group