Gleichnisse und ähnliches interpretieren.
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Freigeisterhaus -> Sonstiges und Groteskes

#1: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: Gustav Aermel BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 20:32
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Irgendwie hab ich mal Lust zu wissen, wie Freigeister und ähnliches Gleichnisse etc. interpretieren.

Ich stell mal das Erste rein - wie unerwartet.

Meister Hyakujo stellte einst den Mönchen des Daii-Klosters einen Wassereimer hin und forderte sie auf: "Bennet es, aber nennt es nicht Wassereimer!" Die Mönche wussten keinen Rat, nur ein Novize, der die Halle ausfegte, trat vor und stieß den Eimer um. Ihn erwählte Meiser Hyakuho zum neuen Abt des Klosters.


Mal schauen, ob sich überhaupt einer meldet.


Ich sehe in den Gleichnis gleich zwei Aufrufe. Einmal soll die Begrenztheit der Sprache dargestellt werden und ein anderes mal, dass man Dinge, die man nicht erfassen kann, nicht zu eigen machen soll.

#2:  Autor: WandererWohnort: Bielefeld BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 20:40
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Der Novize hat die Nacht durchgesoffen und den Wassereimer unvorsichtigerweise umgetreten als er sich auf der Suche nach Halt an seinen Kumpels festhalten wollte.
Der Meister war beeindurckt von der Trinkfestigkeit und da der letzte Abt vor Kurzem an einer Heroinüberdosis starb, hat er ihn kurzerhand zum neuen Abt erwählt.



Das Gleichnis verherrlicht Alkoholkonsum. Es lehrt uns, dass man auch mit ausreichender Trinkfestigkeit so einiges im Leben erreichen kann. Auch wenn es in diesem Beispiel nur so etwas Lahmes wie ein Abtdasein war. Es warnt vor Heroinkonsum.

#3:  Autor: Gustav Aermel BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 20:46
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Lachen Lachen Lachen Lachen Lachen

Hmm...

Wieso wohne ich nicht in solch einer Bude?!

#4: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 20:51
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Sharif hat folgendes geschrieben:
Meister Hyakujo stellte einst den Mönchen des Daii-Klosters einen Wassereimer hin und forderte sie auf: "Bennet es, aber nennt es nicht Wassereimer!" Die Mönche wussten keinen Rat, nur ein Novize, der die Halle ausfegte, trat vor und stieß den Eimer um. Ihn erwählte Meiser Hyakuho zum neuen Abt des Klosters.

"Unhintergehbarkeit" verliert.

#5: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: Konrad BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 21:00
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Sharif hat folgendes geschrieben:
Meister Hyakujo stellte einst den Mönchen des Daii-Klosters einen Wassereimer hin und forderte sie auf: "Bennet es, aber nennt es nicht Wassereimer!" Die Mönche wussten keinen Rat, nur ein Novize, der die Halle ausfegte, trat vor und stieß den Eimer um. Ihn erwählte Meiser Hyakuho zum neuen Abt des Klosters.


Das Gleichnis zeigt uns dass es manchmal für die Karriere mehr bringt Gewalt anzuwenden als mühsam nach Worten zu suchen. zwinkern

#6: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: deirfloo BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 21:12
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Sharif hat folgendes geschrieben:

Meister Hyakujo stellte einst den Mönchen des Daii-Klosters einen Wassereimer hin und forderte sie auf: "Bennet es, aber nennt es nicht Wassereimer!" Die Mönche wussten keinen Rat, nur ein Novize, der die Halle ausfegte, trat vor und stieß den Eimer um. Ihn erwählte Meiser Hyakuho zum neuen Abt des Klosters.



1. Einen Wassereimer nicht Wassereimer zu nennen ist komplizierter, als den Wassereimer kurzerhand zum Eimer umzufunktionieren, indem man ihn umstößt und das Wasser entfernt.
So kann Religion funktionieren: man steht vor einem unlösbaren Problem, das logisch nicht klärbar ist.
Da hilft nur die Uminterpretation des Problems selbst.

2. Es ist mE auch ein Beispiel für zu kompliziert gewordene Probleme. Das Wasser, das den Eimer zum W.Eimer macht, muß nicht als gegeben hingenommen werden, man kann das Problem vereinfachen indem man das Wasser entfernt, sozusagen: Ockham läßt grüßen...

#7: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: jagy BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 21:55
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deirfloo hat folgendes geschrieben:
Sharif hat folgendes geschrieben:

Meister Hyakujo stellte einst den Mönchen des Daii-Klosters einen Wassereimer hin und forderte sie auf: "Bennet es, aber nennt es nicht Wassereimer!" Die Mönche wussten keinen Rat, nur ein Novize, der die Halle ausfegte, trat vor und stieß den Eimer um. Ihn erwählte Meiser Hyakuho zum neuen Abt des Klosters.



1. Einen Wassereimer nicht Wassereimer zu nennen ist komplizierter, als den Wassereimer kurzerhand zum Eimer umzufunktionieren, indem man ihn umstößt und das Wasser entfernt.
So kann Religion funktionieren: man steht vor einem unlösbaren Problem, das logisch nicht klärbar ist.
Da hilft nur die Uminterpretation des Problems selbst.

2. Es ist mE auch ein Beispiel für zu kompliziert gewordene Probleme. Das Wasser, das den Eimer zum W.Eimer macht, muß nicht als gegeben hingenommen werden, man kann das Problem vereinfachen indem man das Wasser entfernt, sozusagen: Ockham läßt grüßen...


Es steht übrigens nirgendwo, dass in dem Wassereimer auch Wasser drin war... So wie eine Mülltonne eine Mülltonne bleibt, auch wenn kein MÜll drin ist, kann auch ein Wassereimer ohne Wasser ein Wassereimer sein.

Im übrigen, ich will ja nicht der Spielverderber sein, aber ich finde, nur weil etwas mystisch und von einem tieferen Sinn durchtränkt aussieht, muss es dieses nicht sein.
Nur weil ein asiatischer Name auftaucht, ist das nicht zwangsweise eine uralte Weisheit.

Sicher, das mag einen Sinn haben, man kann ich auch erkennen, wenn man gaaanz lange drüber nachdenkt und darüber philosophiert - aber das sagen die Christen auch von der Dreieinigkeit... zwinkern

#8: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: Gustav Aermel BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 22:02
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jagy hat folgendes geschrieben:
Im übrigen, ich will ja nicht der Spielverderber sein, aber ich finde, nur weil etwas mystisch und von einem tieferen Sinn durchtränkt aussieht, muss es dieses nicht sein.
Nur weil ein asiatischer Name auftaucht, ist das nicht zwangsweise eine uralte Weisheit.


Ist mir schon klar, dennoch wollte ich mal was anderes bringen.

Außerdem kann man ja auch andere Gleichnisse bringen. zwinkern

#9:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 22:20
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"Nichts ist unmöglich."
Toyo Ta

Denk mal drüber nach! zwinkern

#10:  Autor: Botschafter Kosh BeitragVerfasst am: 28.11.2007, 22:30
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Der Novize, der seinen eigentlichen Auftrag (das Ausfegen) nicht beherrscht und versagt, wird nach oben weggelobt.
Dieses wirksame Prinzip ist im Leben weit verbreitet.

mfg Botschafter Kosh

#11:  Autor: Henry Kane BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 11:04
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Mir sagt es, dass asiatische Mönche ziemlich albern sind. Gibt man ihnen die einfache Aufgabe, einen Gegenstand "nicht Wassereimer" zu nennen stehen sie nur doof rum oder fangen an zu randalieren.

Alternativ ginge auch:
1) Es ist verflixt schwer eine Aufgabe so zu formulieren, dass niemand eine Hintertür findet.
2) Manchmal hilft es, ein Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
3) Wenn meine Freundin liegt, heißt sie nicht mehr Ingrid. Das ist aber nicht schlimm. Was liegt braucht keinen Namen.
4) In Deutschland wäre das nicht passiert. Da hätte eine "Experten"kommission über die korrekte Bezeichnung beraten. Anschließend hätte man alle Schul- und Wörterbücher neu auflegen müssen und untalentierte Juristen hätten kostenpflichtige Abmahnungen an diverse Webmaster geschickt, die immer noch den Begriff Wassereimer benutzen. Zwischenzeitlich wäre der Abt wegen linguistischer Diskriminierung angegriffen worden ( von da an tingelte er dann durch diverse Talkshows und traf am Ballermann auf, sein von Dieter Bohlen produziertes Lied "Ein Loch ist im Eimer" wäre 3 Wochen auf Platz 1 gewesen; er hätte es mit DJ Ötzi und Zlatko zusammen gesungen ), das Kloster wäre geschlossen und in dem Gebäude wäre jetzt ein Supermarkt oder ein der Häkeltreff der Selbsthilfegruppe der Wassereimerphobiker. Später hätte man dann festgestellt, dass der Wassereimer kein Wassereimer war, da sein Randdurchmesser 5cm zu klein war und er somit nicht der Norm entsprach. Ab sofort müssten alle Eimer jährlich dem TÜV vorgeführt werden.

#12:  Autor: WraithWohnort: Regensburg BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 11:21
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Egal wie einfach eine Aufgabe ist, in einer Klassenzimmeratmossphäre traut sich erstmal keiner die Frage zu beantworten. Wenn sich dann doch einer meldet, muss man den auf jeden Fall loben, auch wenn die Antwort falsch ist. Sonst meldet sich beim nächsten Mal wieder keiner.

#13:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 22:06
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Ich hätte bei der Aufforderung "Bennet es" auch nicht so recht weiter gewusst.
Ist das vielleicht einfach Vorpommesisch für "Tretet es um"?

#14:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 01.12.2007, 15:45
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Der Novize hat genau richtig gehandelt. Die Vergötzung der Worte, das ist was für Idealisten allgemein und Intellektuelle insbesondere.
Im Christentum heißt es: "am Anfang war das Wort." Schon Goethe mißtraute dem und ersetzte den Spruch mit : "am Anfang steht die Tat." Die Fetischisierung des Logos bzw. seine Nutzanwendung ist meist recht wirkungsarm. Eine sinnvolle Tat zur richtigen Zeit am richtigen Ort ersetzt mal locker 1000 Worte. (sinngemäss!) Damit soll nicht einer Geistlosigkeit gehuldigt sein, (blinder Aktionismus), wohl aber das ganze Wortgeklingel in die Schranken gewiesen werden.

#15:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 04.12.2007, 01:32
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Ich bin ratlos bei diesem Gleichnis:
Der reiche Kornbauer
16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen. 17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? 21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.

Ist es folglich verkehrt, sich eine Riester-Rente zu ersparen oder sonst etwas dergleichen zu tun?

#16:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 04.12.2007, 01:43
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Na, aber sicher!

Seht die Vögel am Himmel, sie säen nicht, sie ernten nicht und der Herr im Himmel ernährt sie doch!

Wo kämen wir auch hin, wenn jedes dumme (Gemeinde-)Schaf Schätze anhäuft? Das steht nun wirklich nur den Herrschenden zu!

#17:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 04.12.2007, 01:51
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich bin ratlos bei diesem Gleichnis:
Der reiche Kornbauer
16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen. 17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? 21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.

Ist es folglich verkehrt, sich eine Riester-Rente zu ersparen oder sonst etwas dergleichen zu tun?


Es ist wohl etwas anders gemeint.

Der reiche Mann erntet viel und weiß nicht, wo er alles unterbringen soll, schließlich entscheidet er sich, eine größere Scheune zu bauen und sagt gleich danach zu sich selbst "Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; nun habe Ruhe [...]".
Hier wird deutlich, dass der reiche Mann sein Seelenheil allein durch irdische Reichtümer gerettet sieht. In diesem Kontext ist auch die Kritik zu verstehen, die daran geäußert wird, denn schließlich heißt es: "So geht es dem, der sich Schätze sammelt und nicht reich ist bei Gott", also dem, der sich um Gott nicht schert.

Edit: freakteach

#18:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 04.12.2007, 08:47
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Lukas 12.19 hat folgendes geschrieben:
"habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!"
Koran 19.26 hat folgendes geschrieben:
Und iß und trink und sei frohen Mutes!

Zufall oder eine alte Redensart?

#19: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: gwarpyWohnort: KinA BeitragVerfasst am: 04.12.2007, 09:23
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Sharif hat folgendes geschrieben:
Irgendwie hab ich mal Lust zu wissen, wie Freigeister und ähnliches Gleichnisse etc. interpretieren.

Ich stell mal das Erste rein - wie unerwartet.

Meister Hyakujo stellte einst den Mönchen des Daii-Klosters einen Wassereimer hin und forderte sie auf: "Bennet es, aber nennt es nicht Wassereimer!" Die Mönche wussten keinen Rat, nur ein Novize, der die Halle ausfegte, trat vor und stieß den Eimer um. Ihn erwählte Meiser Hyakuho zum neuen Abt des Klosters.


Ich gehe davon aus, dass dies ein Lehrbeispiel aus dem Zen ist. Im Zen ist die Benennung von Gegenständen, die Verbegrifflichung der uns umgebenden Umwelt ein Hindernis auf dem Weg die Welt in ihrer wahren Erscheinungsform zu erkennen. Benennt man etwas, dann wird - in der Zenlehre - der Begriff zu dem, was wir tatsächlich wahrnehmen, hinter dem der eigentliche Gegenstand der Betrachtung zurück steht.
Der Meister stellt also eine Fangfrage, welche die Mönche dazu verleitet, erneut einen Begriff, ein Wort für den Gegenstand zu finden. Einzig der Novize erkennt die Fangfrage, und wirft den Eimer um. So umgeht er die Verbegrifflichung, widmet sich aber trotzdem voll dem Eimer, interagiert mit dem Gegenstand, nach Zen also dem tatsächlichen Eimer, und nicht nur mit dem Bild, das der begriff in uns erzeugt.


gwarpy

#20:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 05.12.2007, 16:05
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Zitat:
21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.

Als Priester würde ich das so interpretieren:
Der reiche Mann hätte seine Schätze dem Tempel bezw. der Kirche geben sollen. Dann hätte Gott ihn mit Wohlgefallen betrachtet - und er durfte weiter (für die Kirche) abeiten.

#21: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 05.12.2007, 16:21
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jagy hat folgendes geschrieben:

Es steht übrigens nirgendwo, dass in dem Wassereimer auch Wasser drin war... So wie eine Mülltonne eine Mülltonne bleibt, auch wenn kein MÜll drin ist, kann auch ein Wassereimer ohne Wasser ein Wassereimer sein.
genauso kann auch ein Eimer, ein Eimer bleiben auch wenn er mit Wasser gefüllt ist.
Erst wenn der Transport von Wasser seine einzige Aufgabe ist (was erst mit der Verschrottung geklärt werden kann-->dann ist es aber kein Wassereimer mehr),ist es ein Wassereimer-->es gibt keine Wassereimer-->da erst mit der Abschaffung eines Gegenstandes seine Funktionen geklärt werden können, sind alle Namen Mutmaßungen freakteach

#22:  Autor: Henry Kane BeitragVerfasst am: 05.12.2007, 16:36
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Was passiert eigentlich, wenn man Wasser in einen Mülleimer kippt? Oder Putz in einen Treteimer?

#23:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 06.12.2007, 10:09
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Henry Kane hat folgendes geschrieben:
Oder Putz in einen Treteimer?


gestutzter Putz, was`n sonst Smilie

#24: Re: Gleichnisse und ähnliches interpretieren. Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 06.12.2007, 11:02
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Sharif hat folgendes geschrieben:
Irgendwie hab ich mal Lust zu wissen, wie Freigeister und ähnliches Gleichnisse etc. interpretieren.


Gar nicht.

Wenn Du mir was sagen willst, sag es. Wenn Du mir eine Geschichte erzählen willst, tu meinetwegen auch das. Aber bitte verwechsle beides nicht.

#25:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 06.12.2007, 11:16
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich bin ratlos bei diesem Gleichnis: ... 20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?

Ja, ratlos bin ich auch, besonders an dieser Stelle Frage ich mich immer, warum er nicht einfach antwortet: »Selber Narr! Dabei weiß doch jeder, dass mein Reichtum dann meinen Erben gehören wird.«

#26:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.12.2007, 12:04
    —
Henry Kane hat folgendes geschrieben:
Was passiert eigentlich, wenn man Wasser in einen Mülleimer kippt?

Ist doch klar: Das gibt ein Feuchtbiotop.

#27: Ein anderes biblisches Gleichnis Autor: esme BeitragVerfasst am: 06.12.2007, 17:50
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"Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?"


Unter voelliger Ignorierung des biblischen Kontexts ist das fuer mich eine perfekte Beschreibung einer depressiven Stimmung, wie man dann sich selbst und die Welt sieht.

#28: Das Gleichnis von der roten runden Fascho-Tomate Autor: wolle BeitragVerfasst am: 24.10.2015, 12:12
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Es war einmal eine runde, rote, geschmacks-arme faschistische Standard-Tomate, deren Achtel Jahrzehnte lang zu nichts anderem diente, als die Dekoration der Dekoration eines langweiligen, in Essig ertränkten grünen Salates zu sein, der zur Seite eines breit-geklopften, panierten, über beide Teller-Ränder hängenden, faschistischen, wienerisch panierten Schweine-Schnitzels zu stehen hatte.
Diese Fascho-Tomate hatte es den Deutschen derart angetan, dass sie für ein halbes Jahrhundert zum Non-plus-ultra, quasi zur Herrenrasse einer Deutschen Tomate gehalten wurde, weil sie vor allen nach ihrem Äußeren beurteilt wurde.
Alle anderen Tomaten Rassen galten als minderwertig und wurden nicht einmal erwähnt, geschweige denn zum Gegenstand der Diskussion einer kulinarischen Vielfalt erhoben.

Irgendwann kam einer - es muss ein Revolutionär gewesen sein - auf die Idee: war da nicht noch was?
Sollte es außer diesen einen faden, roten, runden, auf billig und schön getrimmten Standard "Rasse" nicht noch etwas anderes geben?
Subversiv machten sich revolutionäre, subversive Gärtnern im Widerstand des Untergrundes daran, tot geglaubte, unbekannte Sorten wieder zu beleben, zu züchten, für essbar zu erklären.
Und siehe da, ein kleiner, antifaschistischer multikulti-affiner Kreis von Partisanen fand, dass hunderte von Tomaten-Sorten nicht nur viel anders aussahen, nämlich gelb, grün, pink, blau, violett, weißlich, schwarz, bunt marmoriert oder gestreift, faltig, länglich, birnenförmig, herzförmig, pflaumen-förmig, fleischig; sondern vor allem: aromatisch schmeckten.

Irgendwann trugen die neuen, in Wirklichkeit aber meist alten Tomaten-"Rassen" zur Bereicherung der deutschen Küche bei und begannen die Vormacht der Fascho-Tomate zu brechen.
Die Gesellschaft der deutschen Tomaten wurde pluralistisch, bunt und geschmackvoll.



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