Johnny hat folgendes geschrieben: | ||
Um Netto auf 2200€ zu kommen muss man als Single schon gut 3700 Brutto verdienen. Und dann würde sich das Arbeiten immer noch nicht lohnen, denn man bekommt ja dieses Geld auch vom Staat fürs Nichtstun geschenkt. Selbst für 100 oder 200 € mehr im Monat würden die meisten wohl nicht jeden morgen früh aufstehen und täglich hart arbeiten. Das würde sich dann immer noch nicht lohnen. Man müsste schon so rund 5000 Euro oder mehr verdienen, damit man überhaupt noch einen Anreiz hat arbeiten zu gehen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Man könnte das BGE ja auch ans BIP koppeln, so dass es automatisch sinkt, wenn die Leute zu faul werden. Auf diese Weise sollte eigentlich ein natürliches Gleichgewicht zwischen Wirtschaftskraft und Mußebedürfnis entstehen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Besser noch an die Arbeitslosenquote. Herrscht Vollbeschaeftigung (d.h. die Arbeitssuchendenquote ist nahe 0) ist das BSE am niedrigsten.Wem das nicht reicht wird wenig Muehe haben einen Job zu finden. Bei hoher Arbeitslosigkeit ist auch das BSE hoch, was viele dazu bewegen koennte lieber morgens im Bett zu bleiben und sich vom Arbeitsmarkt zurueckzuziehen. |
Zitat: |
BGE-Köln 10.10.2016, 18:51 Uhr 0 @logikus »Daher ein kleiner Tipp: Versuchts mal mit ARBEITEN!!!« Wie wollen Sie damit dem Phänomen »Viel Arbeit, wenig Einkommen …« entgegenwirken? Beim Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) handelt es sich um einen Rechtsanspruch in Form eines neuen (wirtschaftlichen) Bürgerrechtes, das eine gesellschaftliche Teilhabe in einem von der Gemeinschaft vereinbarten Umfang garantiert. Das Geld ist nichts anderes als ein Rechtsregulator, mit dem die (wirtschaftlichen) Beziehungen unter Menschen geregelt werden, indem es für jeden den Zugriff auf eine bestimmte Menge an Güter und Dienstleistungen gewährt. Der Wert des Geldes hängt dabei im Wesentlichen von der Menge der produzierten Güter und Dienstleistungen ab, die ihm gegenüberstehen. Das BGE steht und fällt also nicht mit der Art und Menge des Geldes, sondern mit der Verfügbarkeit der produzierten Güter und Dienstleistungen, da durch das BGE jedem Mitglied der Gemeinschaft davon ein gleicher Teil gewährt wird. Der Grad an Produktivität bestimmt deshalb den Umfang der Teilhabe (was sich dann in der Höhe des BGEs ausdrückt). Im Gegensatz zur DDR, wo alle zwar immer genug Geld vom Staat bekamen, aber leider nicht viel davon kaufen konnten, ist unsere heutige Produktivität so hoch wie nie zuvor, und die Regale in den Supermärkten und Warenhäuser so voll, dass wir in der EU z.T. Waren vernichtet haben, um die Preise stabil zu halten. Güter und Dienstleistungen sind also genug vorhanden, wir haben nur ein sichtbares Verteilungsproblem, welches durch die Einkommensstagnation der letzten Jahre verschärft wurde – kurz gesagt: die Kaufkraft hängt der Produktivität hinterher. Aber solange wir nicht in der Lage sind, unser Geld essen zu können, ist die Frage des Geldes (in seiner Erscheinung als Kredit-, Einkommens- und Konsumgeld) eher eine demokratische, aber bestimmt keine wirtschaftliche Notwendigkeit. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
....
Das Bedingungslose Grundeinkommen wäre eine Lösung. Es ist aber nicht mehrheitsfähig, weil es die Leistungsgesellschaft grundsätzlich infrage stellt. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Gibt es etwas, was die Leistungsgesellschaft mehr in Frage stellt, als die Einkommen am obernen Ende der Verteilung, die so hoch sind, dass kein Mensch mehr eine dazu adäquate Leistung zu bringen im Stande ist? Ich glaube nicht. Wir leben in keiner Leistungsgesellschaft, sonst würde der größte Teil derer, die heute sehr viel bekommen, leer ausgehen. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Das Bedingungslose Grundeinkommen wäre eine Lösung. Es ist aber nicht mehrheitsfähig, weil es die Leistungsgesellschaft grundsätzlich infrage stellt. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Und es wird auch weiterhin gute Chancen für Jugendliche geben, bei denen die schulischen Leistungen nicht so optimal sind. Zum Beispiel im Handwerk. Da gibt es viele Branchen, in denen massiver Nachwuchsmangel herrscht. Wer sich da aber weiter bildet - und z.B. im Bauhauptgewerbe den Polier oder den Techniker macht - hat sehr gute Aufstiegs- und Verdienstchancen. Und das wird auch so bleiben. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Der Fachkräftemangel ist ein Dauerbrenner. Aber wenn man genau hinguckt, gab es ihn nie wirklich: "Mythos Fachkräftemangel" |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Das Bedingungslose Grundeinkommen wäre eine Lösung. Es ist aber nicht mehrheitsfähig, weil es die Leistungsgesellschaft grundsätzlich infrage stellt. Und es wird auch weiterhin gute Chancen für Jugendliche geben, bei denen die schulischen Leistungen nicht so optimal sind. Zum Beispiel im Handwerk. Da gibt es viele Branchen, in denen massiver Nachwuchsmangel herrscht. Wer sich da aber weiter bildet - und z.B. im Bauhauptgewerbe den Polier oder den Techniker macht - hat sehr gute Aufstiegs- und Verdienstchancen. Und das wird auch so bleiben. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber wieso soll jemand eine Grundsicherung bekommen, der sie aufgrund seines Einkommens oder Vermögens nicht braucht? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Weil es so keine Buerokratie mehr braucht, die feststellt, wer sich fuer das Grundeinkommen qualifiziert und wer nicht. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Auch die Bürokratie kann man so weit rationalisieren und automatisieren, dass sie praktisch verschwindet und man trotzdem in der Lage ist, in Echtzeit, sofort festzustellen, wo eine Grundsicherung nötig ist und wo nicht (mehr). Darum geht es bei der Rationalisierung und für die bist du doch auch, hast du jedenfalls geschrieben. Und die Konsequenz daraus wäre eben auch eine starke Rationaliserung der Verwaltung. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Das gilt eigentlich nur, wenn das Grundeinkommen kein Grundeinkommen mehr ist, sondern fuer sich allein schon ein recht komfortables Leben ermoeglicht. Warum sollte dann noch jemand arbeiten gehen? ..... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Da das Geld fuer die Grundsicherung ohnehin von denjenigen aufgebracht werden muss, die selbst keine brauchen, kann man ihnen selbst auch diese Grundsicherung zukommen lassen. Das macht unterm Strich keinen Unterschied hat aber einen positiven psychologischen Effekt auf sie. Sie zahlen nicht nur, sondern sie kriegen auch was. Klar kann man sie auch etwas weniger zahlen lassen und ihnen dann nichts geben. Kommt aber letztlich auf's Gleiche raus. Deshalb wuerde ich das schon so machen und die buerokratische Vereinfachung mitnehmen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn alle die gleich Grundsicherung bekommen, auch die, sie sie nicht brauchen, dann wäre die Grundsicherung für diejenigen, die sie nötig brauchen, niedriger. Stell' dir mal vor, in einer Krankenkasse kriegen nicht nur die Kranken Heilbehandlungen, sondern Alle, auch die Gesunden. Dies müsste über kurz oder lang zu massiven Leistungskürzungen bei den Behandlungen führen. Der bürokratische Aufwand für die Feststellung, ob jemand etwas (nicht) braucht, wäre heutzutage extrem gering, aber er lohnt sich in dem Sinne, dass ich nicht mit der Gießkanne durch die Lande ziehe, sondern gezielt die Leistung zuordne, wo der Bedarf wirklich da ist. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Aber wieso soll jemand eine Grundsicherung bekommen, der sie aufgrund seines Einkommens oder Vermögens nicht braucht? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ein Grundeinkommen, welches lediglich das Existenzminimum fuer jeden sicherstellt, waere demgegenueber ein Segen, weil es diesen ganzen Wasserkopf der Sozialbuerokratie ueberfluessig macht, ohne den Menschen die Motivation zu rauben ihre materielle Lebensqualitaet durch produktive Arbeit zu verbessern. |
Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens hat folgendes geschrieben: |
.... Als neue universale Mindestsicherung ersetzt das Grundeinkommen die Sozialhilfe, in Deutschland das Arbeitslosengeld II, die Ausbildungsförderung, das Kindergeld und die Steuerbefreiung des Existenzminimums in der Einkommensteuer. Es ersetzt auch Rente und Arbeitslosengeld, dies jedoch nur in der Höhe des Grundeinkommens. ... (was es nicht ersetzt)... Da das Grundeinkommen die genannten Instrumente der Mindestsicherung ersetzt indem es deren Funktionen übernimmt, können die dabei entstehenden Einsparungen zur Finanzierung des Grundeinkommens genutzt werden. Allerdings soll das Grundeinkommen gegenüber den heutigen Instrumenten der Mindestsicherung eine Verbesserung bringen – sei es bei der Höhe der Mindestsicherungsleistungen oder durch Ausweitung des Empfängerkreises.[2] Beides erzeugt einen Finanzierungsbedarf, der über die Einsparungen bei heutigen Leistungen der Mindestsicherung hinausgeht. Folglich müssen zur Finanzierung zusätzlich Steuern erhöht werden. Die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens bedeutet deshalb, dass am Markt entstandene Einkommen (Löhne, Gehälter, Gewinne, Zinsen, Spekulationsgewinne usw.) höher besteuert werden müssen als heute. Dies gilt auch bei einer Finanzierung über Konsumsteuern, denn auch diese senken (auf dem Umweg über eine einmalige Erhöhung der Preise) den realen Wert der erzielten Markteinkommen.[3] Der zusätzlichen Belastung von Markteinkommen durch Steuern steht jedoch das Grundeinkommen, das alle Gesellschaftsmitglieder beziehen, gegenüber. Gewinner dieser Veränderung der Umverteilung werden alle jene sein, bei denen die zusätzlichen Belastungen geringer als die Verbesserung der Mindestsicherung durch das Grundeinkommen sind. Verlierer sind diejenigen, die mehr zusätzliche Steuern zahlen als sie Nutzen aus dem Grundeinkommen ziehen. Da die zusätzlich aufzubringenden Steuern direkt oder indirekt von der Höhe des eigenen Markteinkommens abhängen, werden in der Tendenz die Bezieher hoher Einkommen finanziell schlechter, die Bezieher geringer Markteinkommen besser gestellt als heute. Für viele Normalverdiener werden sich zusätzlich zu zahlende Steuern und die durch das Grundeinkommen verbesserte Mindestsicherung ungefähr die Waage halten. Doch auch wenn sich das verfügbare Einkommen vieler Haushalte kaum ändert, bedeutet das Grundeinkommen eine tief greifende Änderung. Denn es verändert die Zusammensetzung des Einkommens. Insoweit das Grundeinkommen die Mindestsicherung verbessert, führt es dazu, dass von den Einkommen ein größerer Anteil unabhängig von eigener Leistung am Markt bezogen wird und der Anteil der Markteinkommen entsprechend sinkt. Selbst wenn die absolute Einkommenshöhe im Einzelfall sich kaum ändert, so verschiebt sich in jedem Fall die Anreizstruktur in der Volkswirtschaft. Während einerseits Markteinkommen stärker besteuert werden, wird andererseits ein größerer Anteil von Einkommen leistungsunabhängig bezogen. Genau darin spiegelt sich eine der wichtigsten Intentionen des bedingungslosen Grundeinkommens wider: Es erhöht die Unabhängigkeit der Individuen vom Markt. Die Existenzsicherung wird bedingungslos garantiert. Die Freiheit der Menschen, zu einer schlechten Arbeit Nein zu sagen, steigt. Ausstiegsoptionen werden eröffnet, Teilzeitarbeit kann attraktiver werden, vorübergehende Auszeiten oder Sabbatjahre können individuell eher eingelegt werden. Die Autonomie der Menschen wächst. .... |
Zitat: |
Arbeit trägt heute immer weniger zum Wohlstand bei. |
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Arbeit kann Menschen auf drei Weisen befriedigen: weil sie sinnvoll ist, Anerkennung bringt oder finanziell belohnt wird. |
Zitat: |
Und Olga Schmied geht zufriedener zur Arbeit, seit sie sich nicht mehr ums Geld sorgen muss. |
Zitat: |
1964 erklärte der US-amerikanische Präsident Lyndon Johnson den Krieg gegen die Armut. Sein "Amt für wirtschaftliche Chancen" startete Versuche zur negativen Einkommensteuer, wie der US-Ökonom Milton Friedman sie propagierte. Bürger, die ein bestimmtes Jahreseinkommen nicht erreichten, sollten Geld vom Staat bekommen.
Zwischen 1968 und 1974 liefen fünf große Feldversuche, denen man das Potenzial zuschrieb, die Gesellschaft zu verändern. Doch 1969 wurde der Demokrat Johnson vom Republikaner Richard Nixon abgelöst, und als bekannt wurde, dass unter den Probanden Scheidungen zugenommen hätten, kippte die Stimmung. Das Experiment wurde eingestellt. Dabei waren die Resultate bemerkenswert. So machten Jugendliche in New Jersey mit bis zu 50 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit ihren Schulabschluss. An den Arbeitszeiten änderte sich indes wenig: In den vier US-Experimenten arbeiteten die Männer im Schnitt sechs Prozent, in Kanada sogar nur ein Prozent weniger. Die Ergebnisse überraschten, wurden aber nie offiziell veröffentlicht. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wieso statt Geld nicht ein Stück Land geben von dem man sich selbst versorgen kann? |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wieso statt Geld nicht ein Stück Land geben von dem man sich selbst versorgen kann? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Das erscheint mir aus mehreren Gründe nicht durchführbar. Wer bekommt welches Land? Was macht man, wenn jemand nicht fähig ist, Land zu bearbeiten? Wo wil man soviel (fruchtbares) Land hernehmen? Wie regelt man die Altersversorgung? Usw usw. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wieso statt Geld nicht ein Stück Land geben von dem man sich selbst versorgen kann? |
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: |
Außerdem: Ich hätte nicht mal ansatzweise dazu Lust, ein Stück Land zu bewirtschaften, um über die Runden zu kommen. Da gefällt mir mein aktueller Job um Längen besser. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Die Diskussion über das Grundeinkommen wurde gerade erst aus einem anderen Thread ausgegliedert, da redet ihr schon von Gartenarbeit. |
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