Was heißt eigentlich "links"
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Was heißt eigentlich "links" Autor: GelflingWohnort: Badenser BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 12:20
    —
Ist ja nett.

Da fordert mich jemand per PN auf, einem anderen Forum beizutreten. Klingt nach Massen-Mail. OK, etwas fragwürdig, aber sei's drum. Witzig dabei: Schreiber vermutet, daß ich zum "linken, sozialen und humanitären Spektrum"gehöre, weil ich doch schließlich hier angemeldet sei.

Hm... Bin ich ein Linker? Und was ist das überhaupt, "links"?

Kurzer Blick auf Alles-Wisser. Die reden da von "relativ breit gefächerten weltanschauliche Strömungen" und von "Aufhebung von als Unterdrückung begriffenen sozialen Strukturen zugunsten der eher wirtschaftlich unterprivilegierten Bevölkerungsteile", von "ideologisch von mehr oder weniger ausgeprägten und gefestigten sozialistischen Ansätzen"

Welt-Anschauung würde bedeuten, daß man sich die Welt anschaut. Höre ich den eingefleischten Linken zu, beschleicht mich eher der Eindruck von Welt-Anträumung oder Welt-Anphantasierung. Eine Sahra Wagenknecht, die kurz vor dem Mauerfall in die SED eintritt. Ochs und Esel in politischer Personalunion.

Aufhebung sozialer Strukturen führt zur Privilegierung der Unterprivilegierten? Seit wann denn das? "Privilegien für alle?" Zunächst mal führt die Aufhebung sozialer Strukturen zur Auflösung der sozialen Bindungen und damit zur sozialen Isolation. Ist da am Ende etwa die Neuauflage von "Teile und herrsche?" Orwell läßt grüßen.

Und seit wann bilden sich die Sozialisten ein, Unterprivilegierung und Unterdrückung ließe sich nur durch Sozialismus und eine solche Ideologie beseitigen? Erinnert mich etwas an die katholisch Arroganz zu behaupten, allein Religiosität führe zu Moralität. Als ob das eine mit dem anderen mehr zu tun hätte als Arschbacken mit Kuchen Backen.

Was heißt "links" und wozu soll das gut sein? Haben die Ideologen den Menschen auch nur einen Deut mehr gebracht als die Theologen? Oder Philodoofen?


fragt sich der Gelfling
(Gleich links von Dschingis Khan.)

#2: Re: Was heißt eigentlich "links" Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 12:24
    —
Gelfling hat folgendes geschrieben:
Ist ja nett.

Da fordert mich jemand per PN auf, einem anderen Forum beizutreten. Klingt nach Massen-Mail. OK, etwas fragwürdig, aber sei's drum. Witzig dabei: Schreiber vermutet, daß ich zum "linken, sozialen und humanitären Spektrum"gehöre, weil ich doch schließlich hier angemeldet sei.

Hm... Bin ich ein Linker? Und was ist das überhaupt, "links"?


Diese Annahme des PN-Schreibers impliziert ja, das das FGH ein linkes Forum sei. Das möchte ich jedoch mal aus meiner eigenen Erfahrung heraus in Zweifel ziehen. Sicher, es gibt hier einige User, die mit Sicherheit als links oder eher links einzuschätzen wären (ich z. B.) - aber dann wiederum gibt es andere User, die anderen politischen Richtungen, mit Ausnahme des Rechtsextremen, anhängen.

Ich find das auch vollkommen in Ordnung so, die Mischung machts.

#3:  Autor: AutoterroristWohnort: Duisburg BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 13:22
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Der Begriff "links" sagt heutzutage nichts mehr aus. Die SPD ist links, so wie die RAF es war, so wie die DKP es ist. Anarchisten, Kommunisten, Links-/Eurokommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, politische Zopfbürger so wie die Linkspartei sind alle links. Jeder Depp bezeichnet sich heutzutage als links, nur weil er nicht rechts sein will. Das Spektrum von "links" geht bis nach rechts und wieder zurück. Sogar die "nationalen Sozialisten" sehen sich als "linken NSDAP-Flügel". Irre aus der Linkspartei werden nationalistisch. Über "links" sollte man wohl nicht mehr reden. Lieber über Inhalte.

#4:  Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 14:04
    —
Die Fortschrittlichen, die links vom Parlamentspräsidenten saßen waren die linken.

Praktisch ist der Begriff zu schammig.


Desweiteren sind solche Etiketten überflüssig.

Meine Ansichten bezüglich der nötigen kommunistischen Revolution sollten klar genug machen für was ich stehe.

#5:  Autor: rk72 BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 14:27
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Der Begriff "links" verursacht mehr Problem als er nützt. So wie ich in der Schule gelernt habe kommt der Begriff davon, daß vor langer langer Zeit in England die Konservativen auf den rechten Stühlen sassen, währen die Bürgerlichen auf den linken Stühlen sassen. Seit der Zeit unterteilt man die Parteien in links und rechts.

Das Problem das man heute mit der Einteilung hat ist, daß man bestimmten Seiten bestimmte Eigenschaften zuspricht. National ist rechts, Faschisten sind auch rechts, sozial ist links usw.

Will also einer kein Faschist sein, wird er links sein und der Meinung sein, daß er dashalb schon automatisch kein Nationalist sein kann. Dabei ist Nord-Korea das beste Beispiel, daß auch ein kommunistisches Land sehr nationalistisch sein kann.

Ich kann auch nicht im Alleingang sich gegen die Konventionen auflehnen, aber soweit es mir möglich ist lehne ich die links/rechts Einteilung ab. Auch Kommunisten können sehr konservativ sein.

#6:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 14:34
    —
rk72 hat folgendes geschrieben:
Dabei ist Nord-Korea das beste Beispiel, daß auch ein kommunistisches Land sehr nationalistisch sein kann.

Nordkorea ist kein Beispiel für einen kommunistischen Staat (was nebenbei bemerkt ohnehin eine Contradictio in Adjectio darstellt). Mit den Augen rollen

#7:  Autor: rk72 BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 14:58
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Dabei ist Nord-Korea das beste Beispiel, daß auch ein kommunistisches Land sehr nationalistisch sein kann.

Nordkorea ist kein Beispiel für einen kommunistischen Staat (was nebenbei bemerkt ohnehin eine Contradictio in Adjectio darstellt). Mit den Augen rollen


Ich sehe du bist auch ein Opfer der links/rechts Einteilung.

Aber eine Frage habe ich doch. Heute wird von den Kommunisten immer gerne gehauptet, daß die Diktaturen im ehemaligen Ostblock keine richtigen Kommunisten waren. Somit kann man weiter vom Kommunismus träumen und jedes mal wenn einer als Negativbeispiel eines der ehemaligen kommunistischen Systeme nennt, kann man jetzt behaupten, daß es nicht der wahre Kommunismus war. Ok, könnte man glatt darauf reinfallen. Aber wieso hat man diese Weisheit erst seit etwa 10 Jahren? Wieso gab es nicht die mächtigen Demonstrationen in Westen gegen die Staaten im Ostblock in denen man diesen Staaten und den Parteien absprach kommunistisch zu sein? Wieso ist das bis zum Zusammenbruch der kommunistischen Länder des Ostblocks keinem aufgefallen? Wieso war es bis dahin das Paradies der Werktätigen und seit dem Zusammenbruch spricht man den Staaten den Kommunismus ab?

#8:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 15:06
    —
rk72 hat folgendes geschrieben:
Heute wird von den Kommunisten immer gerne gehauptet, daß die Diktaturen im ehemaligen Ostblock keine richtigen Kommunisten waren.

Diese Aussage wäre mir in dieser Form nun doch zu primitiv. Aber Nordkorea ist nicht einmal hinsichtlich der Maßstäbe der Ostblockideologien ein Kommunismus. Mit den Augen rollen
Und nebenbei bemerkt haben sich die Ostblockstaaten auch selbst nie als kommunistisch bezeichnet. Der Kommunismus war ja (nach ihrer Vorstellung) erst ihr Ziel.

rk72 hat folgendes geschrieben:
Aber wieso hat man diese Weisheit erst seit etwa 10 Jahren?

Diesbezüglich bist du schlicht falsch informiert.

#9:  Autor: rk72 BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 15:20
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
Aber wieso hat man diese Weisheit erst seit etwa 10 Jahren?

Diesbezüglich bist du schlicht falsch informiert.


Ok, 12 Jahre.

#10:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 15:20
    —
Immer noch falsch. Davon, dass du offensichtlich nicht rechnen kannst, einmal völlig abgesehen. Mit den Augen rollen

#11:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 23:35
    —
Es ist schon irre wie ungebildet die Menschen in Westdeutschland sind. Sie vermögen noch nicht einmal die Begriffe Sozialismus und Kommunismus auseinanderzuhalten.
Seht nur welche Hohlköpfe!
Der Kommunismus ist der vollendete Sozialismus. Es ist eine Gesellschaf, die keinen Staat mehr kennt und wo die Springquellen gesellschaftlichen Reichtums reichlich fließen und jeder auf seine Fahnen schreiben kann: "jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen".
Wo bitte schön soll es so was je gegeben haben? Das gab`s wirklich nirgendwo!!!!!!!!!!!!! Lachen Lachen

#12:  Autor: boule-de-neigeWohnort: hier ;o) BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 23:46
    —
wie kann man sich in D eigentlich als "linken" hervortun? ihr könnt "links" wählen...und dann?

#13:  Autor: PataPataWohnort: Toscana BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 23:55
    —
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
wie kann man sich in D eigentlich als "linken" hervortun? ihr könnt "links" wählen...und dann?
In D, wie in allen anderen EU-Ländern, kann man periodisch seinen König wählen, that's it...

#14:  Autor: boule-de-neigeWohnort: hier ;o) BeitragVerfasst am: 08.06.2008, 23:58
    —
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
wie kann man sich in D eigentlich als "linken" hervortun? ihr könnt "links" wählen...und dann?
In D, wie in allen anderen EU-Ländern, kann man periodisch seinen König wählen, that's it...


dh. man kann zwar "links" denken, aber nicht "links" handeln?.....dann hat die "gegenseite" ja keinen grund sich auf zu regen zwinkern

#15:  Autor: PataPataWohnort: Toscana BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 00:00
    —
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
wie kann man sich in D eigentlich als "linken" hervortun? ihr könnt "links" wählen...und dann?
In D, wie in allen anderen EU-Ländern, kann man periodisch seinen König wählen, that's it...


dh. man kann zwar "links" denken, aber nicht "links" handeln?.....dann hat die "gegenseite" ja keinen grund sich auf zu regen zwinkern
Ich vergass - der Rest findet auf der Strasse statt, meist mit Gummiknüppeln auf der anderen Seite...

Ich weiss, ich bin polemisch, aber etwas wahres ist dran...

#16:  Autor: boule-de-neigeWohnort: hier ;o) BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 00:03
    —
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
wie kann man sich in D eigentlich als "linken" hervortun? ihr könnt "links" wählen...und dann?
In D, wie in allen anderen EU-Ländern, kann man periodisch seinen König wählen, that's it...


dh. man kann zwar "links" denken, aber nicht "links" handeln?.....dann hat die "gegenseite" ja keinen grund sich auf zu regen zwinkern
Ich vergass - der Rest findet auf der Strasse statt, meist mit Gummiknüppeln auf der anderen Seite...

Ich weiss, ich bin polemisch, aber etwas wahres ist dran...


naja....nur ändern tut man damit ja wohl nicht viel oder?

#17: Re: Was heißt eigentlich "links" Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 00:14
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Gelfling hat folgendes geschrieben:


Hm... Bin ich ein Linker? Und was ist das überhaupt, "links"?



Mir selbst derartige Fragen zu stellen habe ich mir vor geraumer Zeit abgewöhnt.

Mir reicht es, ein anständiger Mensch zu sein, oder es zu mindestens immer wieder zu versuchen.

Welches Verhalten dazu nötig ist, entscheide ich dann immer im Einzelfall und je nach Sachlage. Schulterzucken

#18:  Autor: PataPataWohnort: Toscana BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 00:17
    —
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
dh. man kann zwar "links" denken, aber nicht "links" handeln?.....dann hat die "gegenseite" ja keinen grund sich auf zu regen zwinkern
Ich vergass - der Rest findet auf der Strasse statt, meist mit Gummiknüppeln auf der anderen Seite...

Ich weiss, ich bin polemisch, aber etwas wahres ist dran...

naja....nur ändern tut man damit ja wohl nicht viel oder?
Manchmal funktionierts! In Frankreich hat die Strasse letztes Jahr doch auch ein Gesetz abwenden können. Ich nenn' das Strassenreferendum...

#19:  Autor: Agnost BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 03:51
    —
Aber die meisten waren wohl Rechtshänder.

Links sind historisch gesehen die Radikaldemokraten, die für das Wahlrecht aller Erwachsenen eingestanden sind und für das Recht aller Einzelnen gegen die Willkür der mächtigeren.

Die Linken sind also gegen alle Formen von Elitismus inklusive des "Leninschen Avantgardismuses".

Agnost

#20:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 08:11
    —
Agnost hat folgendes geschrieben:

Die Linken sind also gegen alle Formen von Elitismus inklusive des "Leninschen Avantgardismuses".

Agnost


Sieh es mal lieber im historischen Kontext.

#21:  Autor: boule-de-neigeWohnort: hier ;o) BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 08:47
    —
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
boule-de-neige hat folgendes geschrieben:
dh. man kann zwar "links" denken, aber nicht "links" handeln?.....dann hat die "gegenseite" ja keinen grund sich auf zu regen zwinkern
Ich vergass - der Rest findet auf der Strasse statt, meist mit Gummiknüppeln auf der anderen Seite...

Ich weiss, ich bin polemisch, aber etwas wahres ist dran...

naja....nur ändern tut man damit ja wohl nicht viel oder?
Manchmal funktionierts! In Frankreich hat die Strasse letztes Jahr doch auch ein Gesetz abwenden können. Ich nenn' das Strassenreferendum...


aber das ist dann doch recht viel aufwand.....da bin ich froh, das ich mir meine stimmzettel bei einer tasse kaffee "vorknöpfen" und mich gemütlich durchs thema lesen kann zwinkern

#22:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 10:37
    —
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Die Linken sind also gegen alle Formen von Elitismus inklusive des "Leninschen Avantgardismuses".

Sieh es mal lieber im historischen Kontext.

Nicht dass ich Lenin verteidigen wollte, aber langsam solltest du doch gemerkt haben, dass Agnost unfähig ist, überhaupt irgendwas in irgendeinem Kontext zu sehen. Mit den Augen rollen

#23:  Autor: Mario HahnaWohnort: München BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 10:42
    —
Wohnort: Badenser

Hmmmmmm

Sehr glücklich

#24:  Autor: Agnost BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 17:29
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Die Linken sind also gegen alle Formen von Elitismus inklusive des "Leninschen Avantgardismuses".

Sieh es mal lieber im historischen Kontext.

Nicht dass ich Lenin verteidigen wollte, aber langsam solltest du doch gemerkt haben, dass Agnost unfähig ist, überhaupt irgendwas in irgendeinem Kontext zu sehen. Mit den Augen rollen


Du willst also Lenin wirklich für die gute Linke aufbewahren? Nun dann pilgert doch zu seiner Mumie.

Wenn ein Bolshevik und eine Anarchist nicht mehr mit Argumenten durchkommen, weil die ihre Conclusionen weiterhin auf falschen Prämissen beruhen, dann kommen sie mit schwammigen Worthülsen, wie historischem Kontext.
Werdet doch endlich mal materialistisch ihr Elitär-Idealisten.

Agnost

#25:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 18:46
    —
Agnost hat folgendes geschrieben:

Du willst also Lenin wirklich für die gute Linke aufbewahren? Nun dann pilgert doch zu seiner Mumie.



Agnost


Ich will ihn nur im Sinne Hegels bewahren, also im dialektischen Sinne aufgehoben wissen, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Im Lenin-Mausoleum war ich übrigens bereits gewesen.

#26:  Autor: Agnost BeitragVerfasst am: 09.06.2008, 21:36
    —
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Du willst also Lenin wirklich für die gute Linke aufbewahren? Nun dann pilgert doch zu seiner Mumie.



Agnost


Ich will ihn nur im Sinne Hegels bewahren, also im dialektischen Sinne aufgehoben wissen, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Im Lenin-Mausoleum war ich übrigens bereits gewesen.


Das du dortt warst, werde ich dir nicht zum Vorwurf machen, wär ich mal in Moskau gewesen, wär ich auch reingegangen.

Aber was das aufheben im Hegelschen Schwalle anbetrifft, da will ich dir nicht folgen, denn, sorry, der Hegel ist wohl der meist überschätzte Philosoph, den ich je gelesen habe.
Hätte sich Marx viel weiter von ihm emanzipiert, hätte er von den Herren Ullanow und Bronstein schwerlich vulgärdialektisch für deren voluntaristischen Bedürfnisse umdeuten lassen.

Ich lehne Dialektik als Erkenntnismethode nicht ab, aber als "Movens" der Weltgeschichte ist sie ein idealistisches Konstrukt.

Agnost

#27:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 10.06.2008, 00:44
    —
Marx wollte noch mit Hegel abrechnen, mit 50 Folianten sollte es sein Bewenden haben, doch er hatte keine Zeit dafür. Doch wer Marx kennt, weiss, dass aus 50 "Seiten" ganz schnell 300/400 ggf. mehr Seiten bzw. Folianten geworden wären.
Ein Werk hat nämlich so seine Eigengesetzlichkeiten, ist bis zu einem gewissen Grad "autonom".
Wird es nicht richtig angegangen, "beisst es zurück", ich nenne es "das Quängeln des Werkes".
Anders ausgedrückt, der Demiurg legt seinen Geist in das Werkstück hinein und dieses spiegelt auf seine spezifische Weise zurück, was zusätzlichen und neuen Geist generiert, eine neue, also weitere Spiegelung hervorruft usw., um es einmal dialektisch auszudrücken. zwinkern

#28:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.06.2008, 19:39
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Heimlich Derrida gelesen? noc

#29:  Autor: Peter H. BeitragVerfasst am: 11.06.2008, 23:09
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Völlig unbekannt

#30:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.06.2008, 23:15
    —
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Völlig unbekannt.

Wenn ich mich recht erinnere, hatte zumindest ich dir schon mal in einem anderen Kontext hier im Forum ein Buch von ihm empfohlen...



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