Zitat: |
Ganz allgemein: Was haltet ihr von der plakativen These, dass Eurpas Gier Afrikas Hunger ist und wie würdet ihr das begründen? |
Spallo hat folgendes geschrieben: |
allerdings gehe ich, aufgrund meiner vorigen Ausführungen, soweit zu sagen, dass eine ähnliche Dominanz wie sie die Europäer ausübten/ausüben vermutlich von anderer Seite (maximal asiatisch/chinesischer) nicht erreicht worden wäre oder sehr sehr viel längere Zeitspannen umfasst hätte.... |
DeHerg hat folgendes geschrieben: | ||||
Inkas:waren bei der Eroberung tatsächlich gerade in einer Blütezeit und hätte durch Ausbau der Seefahrt auf dem Amerikanischen Kontinent durchaus eine Vormachtstellung einnehmen können. Atzteken:waren zu dem Zeitpunkt auch so schon im Verfall begriffen(immer häufiger werdende "Blumenkriege" die das Land wohl letztendlich völlig ausgeblutet hätten) China:größter Wackelkandidat. Die zentrale Organisation hätte eine Entwicklung durchaus begünstigen können(weniger gegenseitige Kriege), hätte durch überbordende Bürokratie aber auch zum Hemmschuh werden können Indien:mit dem enorm starren Kastenwesen wär eine Beschleunigte Entwicklung wie in Europa unmöglich gewesen (Zentral und Süd)Afrika:steckte immer noch im Neolithikum fest und zeigte nicht die geringsten Anzeichen auf Entwicklung(deswegen war es dort ja auch so einfach sich Sklaven zu holen(übrigens auch von Arabischer Seite)) Europa: nun die Kolonisierung hat zwar auch einnahmen gebracht aber auch enorme Mengen an Ressourcen verschlungen. Wären diese in die Technische Entwicklung geflossen wären wir wohl heute weiter als jetzt, wären sie weiter in gegenseitige Kriege geflossen wären wir wohl über den Stand des Absolutismus nicht hinaus gekommen alle Angaben ohne Gewähr |
AXO hat folgendes geschrieben: | ||||||
die These ist m.E. korrekt und außerdem noch weit untertrieben. Bergründen tu ich das unter anderem durch die Weltgeschichte - über die sich jeder selbst informieren kann, und durch die aktuellen wirtschaftlichen Gepflogenheiten - über die sich jeder selbst informieren kann sowie durch die vollidiotische "Entwicklungshilfe" die nicht annähernd kompensieren kann was wirtschaftliche Üblichkeit und Geschichte angerichtet haben und die lediglich - ERFOLGLOS - zu lindern versucht - von ENTWICKELN nicht zu reden. auch darüber kann sich jeder informieren Wir leben in einer Informationsgesellschaft mit breitest- und schnellst je dagewesenen Informationszugang für jederman. Es besteht also keine Notwendigkeit mehr irgendwelchen Bullshit nachzuplappern den man Euch gestern noch im Glauben das ihr eh keine Chance habt die Realität zu kennen, erzählt hat. sorry - aber irgendwie kams mir LEIDER so vor das mal erwähnen zu müssen.
Das ist ein gefährlicher Trugschluß - es dauert nur länger und wird dafür weniger glimpflich. Außerdem ist die Mauer nicht gefallen weil der Kapitalismus gesiegt hat, sondern nur weil die Menschen dahinter nicht mehr wollten was sie hatten. Der Kapitalismus hat nur "gesiegt" weil sie danach ausreichend ratlos waren ihr befreites Land zu verschenken, weil sie GEGLAUBT haben anstatt sich selbst zu informieren und selbst zu denken. Ich tät ne Wette eingehen das Afrikaner das besser können - je später desto schlimm. und das mit vollem Recht. |
Waldfee hat folgendes geschrieben: | ||
@AXO, ich versteh die Sätze unter dem letzten Zitat nicht. Kannst du das nicht mal genauer erklären? mfg |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | ||
Nicht zu vergessen, dass die Araber auch Europäer versklavten. In der Tat haben Europäer den Sklavenhandel als erste abgeschafft. Die europäische Selbstkritik verdreht nun die Wahrnehmung der Geschichte, weil der Eindruck entsteht, dass nur Europäer andere versklavt hätten. |
DeHerg hat folgendes geschrieben: | ||
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AXO hat folgendes geschrieben: | ||||
das andere das auch gemacht haben, macht aber unsere Geschichte nicht einen Hauch besser |
Waldfee hat folgendes geschrieben: |
@AXO, danke für die Erklärung |
Zitat: |
Nun, deswegen grenzt sich Europa ja an seinen Grenzen jetzt schon so hervorragend ab. Dass heißt, die Wanderungsbewegung hat schon eingesetzt und wird sich exponentiell beschleunigen. Das Armutsproblem in der Welt muss also geklärt werden. Und zwar richtig. |
DeHerg hat folgendes geschrieben: | ||||||
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Spallo hat folgendes geschrieben: |
mich wundert aber etwas, dass du dir das zitat rausnimmst, anstatt mal deinen grundsätzlichen ansatz zu diskutieren, der viel zu eindimensional ist und der multikausalität historischer und politischer zusammenhänge nicht genügend rechnung trägt.... mfg |
DeHerg hat folgendes geschrieben: | ||||||
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AXO hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Gemeinsame Verantwortung kann man nicht austauschen sondern sie sich höchsten gegenseitig -> zuschieben. Davon wird sie aber nicht relativer. |
AXO hat folgendes geschrieben: |
... wer anders als WIR trägt die Verantwortung dafür das der Rest der Welt sich nicht so entwickelt
hat, wie er sich hätte entwickeln können wenn WIR ihn nicht durch Mord, Raub, Sklaverei, Ausbeutung von Bodenschätzen und Arbeitskraft aktiv an der Entwicklung gehindert hätten und weiter hindern? |
Spallo hat folgendes geschrieben: |
ich versteh es trotzdem nich so ganz, denn wie die heutige welt ist, kann ich doch nur verstehen wenn ich weiß was war und das auf einer möglichst breiten basis..... |
Zitat: |
das das mit der entwicklung in anderen teilen der welt eben nicht so einfach ist, wie deine äußerungen es implizierten, hat ja dann durchaus auch auswirkungen auf deine systemkritik. |
Zitat: |
wenn wir nur über den ist-zustand reden, dann bin ich im übrigen komplett bei dir und ich sehe die armutsfrage ebenfalls eine DER zukunftsfragen, neben den üblichen verdächtigen natürlich. mfg |
DeHerg hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Klang hier noch ganz anders:
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AXO hat folgendes geschrieben: | ||
das System bedingt das das mit der Entwicklung nicht einfach ist. Solange Entwicklungs"helfer, den Ausbeutern hinterherlaufen um die gröbsten Schäden ihrer Tätigkeit zu lindern, kann und wird von tatsächlicher Weiterentwicklung niemals die Rede sein - obwohl dafür schon ein X-faches der Mittel aufgebracht und ausgegeben wurden, welche für die Initierung einer nachhaltigen Selbstentwicklung nötig gewesen wären/sind. |
AXO hat folgendes geschrieben: | ||||
naja - mit WIR - bin ich bei solche pauschal-globalen Sachen relativ großzügig und meine damit im wesentlichen alle Nutznießer - egal wo sie leben. Davon abgesehn hat die arabische Verantwortlichkeit den Arabern wohl aus anderen Gründen nicht den Wohlstand gebracht den wir draus gemacht haben. Was im Prinzip auch logisch ist, weil deren Sklaverei erheblich weniger effektiv war als unsere auf die Sklaverei folgende räuberische Handelstätigkeit. |
DeHerg hat folgendes geschrieben: |
... wollte ich sowieso nur darauf hinaus das es für die Verantwortlichkeit egal ist wer wen in der Vergangenheit ausgebeutet hat(da es sowieso austauschbar ist) sondern das Verantwortlichkeit einzig aus der Fähigkeit (in der momentanen Lage)zu handeln resultiert. |
DeHerg hat folgendes geschrieben: |
(da es sowieso austauschbar ist) |
AXO hat folgendes geschrieben: | ||
Im Grunde genommen ja - die Vergangenheit lässt sich schließlich nicht mehr beeinflussen. Mit gings auch eher darum eine gegenwärtige Handlungsverantwortlichkeit darzulegen, welche bedauerlicherweise auf breiter Ebene abgelehnt wird, indem man sich die Vergangenheit schön redet, den eigenen Wohlstand als "ehrlich" verdient betrachtet und die Minderentwicklung anderer als deren Schuld. |
Spallo hat folgendes geschrieben: | ||||
da mißverstehen wir uns glaub ich. ich meinte mit entwicklung im weitesten sinn historische entwicklungen, worauf ja auch mein erster post in diesem thread abzielte. |
Zitat: |
ansonsten geb ich dir hier völlig recht. die entwicklungshilfe ist keine die diesen namen, bis auf einige ausnahmen vielleicht, als solche verdient. mfg |
Argaith hat folgendes geschrieben: | ||||
Es sprichst überhaupt nichts dagegen, aus einer Reihe unfreiwilliger Nationen als Kandidaten für Entwicklungshelfer (o. ä.) die ehemaligen Kolonialmächte zur Pflicht zu rufen. Ansonsten können wir auch den Holocaust vergessen oder uns von allem distanzieren, was eine Generation zurückliegt, also zB auch von Schulden, Verträgen, usw. |
Argaith hat folgendes geschrieben: |
Die Regieruingen offenbar in der Regel nicht. Siehe Commonwealth und diverse Hilfeleistungen Frankreichs. |
Argaith hat folgendes geschrieben: |
Die Regierungen offenbar in der Regel nicht. Siehe Commonwealth und diverse Hilfeleistungen Frankreichs. Die Kolonialzeit endete i.Ü. erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. Honkong war bis 1997 britische Kolonie. |
Peter H. hat folgendes geschrieben: | ||
Nach dem Ende des klassischen Kolonialismus setzte nahtlos der Neokolonialismus ein. Dessen Ausbeutungsmöglichkeitenb sind nicht minder stark ausgeprägt. Hinzugekommen ist lediglich eine Art Staffage in Form von Marionettenregimes. |
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