Titel, Orden und Ehren hinterfragen
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]

Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Titel, Orden und Ehren hinterfragen Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 10.01.2009, 21:40
    —
Titel, Orden, Ehren:

Eine Reihe von Menschen erstreben sie.
Einige haben sie.
Manche manipulieren sie.
Viele Menschen bewundern sie.
Einige durchschauen sie.
Wenige hinterfragen sie.
Viele, vielleicht alle menschlichen Gesellschaften produzieren sie.
usw.

Darum möchte ich ein Beleuchten der Titel, Orden und Ehren von vielen Seiten aus anregen.

Mir sind eine Reihe von Bemerkungen über diese menschlichen Produkte aufgefallen,
die ich nach und nach in diesem Thread einbringen möchte.

Was meint ihr über Titel, Orden, Ehren?

Michael Faraday (1791-1867) ist folgender Ansicht:
Zitat:
Der in aller Welt bekannte britische Chemiker und Physiker Michael Faraday wies die ihm angetragenen Ämter und Ehrungen stets bescheiden zurück.
Als er auch die Erhebung in den Stand eines Peers durch das britische Königshaus ablehnte, reagierten Freunde und Verwandte mit Unverständnis.

Ihren Vorhaltungen entgegnete Faraday:
„Mein Vater war Hufschmied, du, mein Bruder, bist Klempner.
Ich selbst habe in meiner Jugend eine Buchbinderlehre absolviert, nur um Bücher lesen zu können,
die ich sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Mein Name ist Michael Faraday, das ist genug.“

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 106

Lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Life_Peer ist Peer ein britischer Hochadelstitel.
Die meisten Menschen würden vermutlich einen solchen Titel annehmen,
aber der geniale Wissenschaftler Faraday empfindet und denkt anders. ...

#2:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 10.01.2009, 22:06
    —
Er wird in den Chefzimmern der politischen Macht ein- und ausgehen, von 31 Nationen an die 300 Orden bekommen, in Hunderten Aufsichtsräten sitzen, seine Finger in Banken und Fabriken, in Werften, Hotels und Eisenbahngesellschaften haben. Er wird vom Krieg leben, und wenn es keinen gibt, wird er für ihn sorgen. „Ich machte Kriege, damit ich beiden Seiten Waffen verkaufen konnte“, sagt er in einem seltenen Zeitungsinterview 1936

Soviel zum grössten Waffenhändler zu Zeiten des 1. Weltkriegs. Als ich dessen Geschichte gelesen hatte dachte ich mir über Orden mein Teil...

Das heisst aber nicht das alle Auszeichnungen was schlechtes sein müssen, kommt drauf an wer diese gibt und wieso...

#3:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 10.01.2009, 22:07
    —
Sie sind m.E. Zeichen einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft - und werden insbesondere an Männer vergeben.

Die meisten Männer fühlen sich m.W. in Hierarchie-Gebilden sehr wohl, und Titel, Orden etc. sind die I-Tüpfelchen der Hierarchie.

Ich persönlich kann gut auf sowas verzichten.

#4:  Autor: Artanis BeitragVerfasst am: 10.01.2009, 22:53
    —
Also abgesehen von einigen sinnvollen Titeln, die einen Nachweis einer wie auch immer gearteten Qualifikation anzeigen und die somit die allgemein bestehende Unsicherheit zwischen Vertragspartnern (o.ä.) abbauen, halte ich alle sonstigen Titel doch für reichlich überflüssig, wenn nicht gar unsinnig oder sogar Zeichen von schlimmeren.
Insbesondere Adelstitel sollten eher Besorgnis als Bewunderung auslösen. (Von Titeln für irgendwelche religiösen Anführer fang ich besser gar nicht erst an...)

#5:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 12:32
    —
Adelstitel würde ich ebenfalls ablehnen. Aber es gibt schon Titel, die ich für gut halte - solche, die durch eigene Leistung erworben wurden.
Das ist auch einer der gründe warum ich zu dne ganz wenigen gehöre, die einen Dr. h.c. als höher ansehen als einen normalen Dr. - letzterere hat selbst nach dem Titel gefragt (und dann eine obligatorische, meist nicht weiter bemerkenswerte Arbeit abgeliefert), ersterer hat ihn in der Regel zugetragen bekommen, weil seine Leistung so herausragend war, dass andere von selbst auf ihn aufmerksam wurden.
Natürlich gibt es da Ausnahmen - Bundeskanzler vor allem - aber das ist das Prinzip: Je mehr Eigenleistung zu einem Titel gehört, desto respektabler ist er.

Freigeist0815 hat folgendes geschrieben:
Sie sind m.E. Zeichen einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft - und werden insbesondere an Männer vergeben.
Der einzige Unterschied zwischen Matriarchat und Patriarchat ist der Anfangsbuchstabe.

#6:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 13:39
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Der einzige Unterschied zwischen Matriarchat und Patriarchat ist der Anfangsbuchstabe.

Gleich wirst du von Reza vermöbelt und Kival belehrt.

#7:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 14:08
    —
Ich hab mal eine Geschichte gehört, daß in Sachsen ein neuer Verdienstorden geschaffen wurde, der nur für ganz außergewöhnliche Leistungen und nur auf Vorschlag des Ministerpräsidenten und des Landtagspräsidenten vergeben werden darf.

Die ersten, die den Orden gekriegt haben, waren ... naaaa?

#8:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 14:13
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Der einzige Unterschied zwischen Matriarchat und Patriarchat ist der Anfangsbuchstabe.

Gleich wirst du von Reza vermöbelt und Kival belehrt.
ich weiss. Das ist halt mein Verständnis einer Geburtstagsparty Cool

#9: Re: Titel, Orden und Ehren hinterfragen Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 14:15
    —
Mai hat folgendes geschrieben:

Michael Faraday (1791-1867) ist folgender Ansicht:
Zitat:
Der in aller Welt bekannte britische Chemiker und Physiker Michael Faraday wies die ihm angetragenen Ämter und Ehrungen stets bescheiden zurück.
Als er auch die Erhebung in den Stand eines Peers durch das britische Königshaus ablehnte, reagierten Freunde und Verwandte mit Unverständnis.

Ihren Vorhaltungen entgegnete Faraday:
„Mein Vater war Hufschmied, du, mein Bruder, bist Klempner.
Ich selbst habe in meiner Jugend eine Buchbinderlehre absolviert, nur um Bücher lesen zu können,
die ich sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Mein Name ist Michael Faraday, das ist genug.“

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 106

Lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Life_Peer ist Peer ein britischer Hochadelstitel.


Ich liebe es...

Diese Geschichte gefällt mir!

Aber ich würde einen Orden oder eine Ehrung nicht ablehnen. (ich bin da eher wie die Freunde und Verwandten des herrn Faraday...)

Na gut, wenn ich den Preis von irgendeinem Veranstalter oder politischen Organisation bekommen soll, den/ die ich nicht mag, dann würde ich wie Marcel-Reich-Raniecky sagen: "Ich nehme diesen Preis nicht an!".

#10:  Autor: Surata BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 14:16
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich hab mal eine Geschichte gehört, daß in Sachsen ein neuer Verdienstorden geschaffen wurde, der nur für ganz außergewöhnliche Leistungen und nur auf Vorschlag des Ministerpräsidenten und des Landtagspräsidenten vergeben werden darf.

Die ersten, die den Orden gekriegt haben, waren ... naaaa?


Der Ministerpräsident und der Landtagspräsident?

#11:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 14:19
    —
Surata hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich hab mal eine Geschichte gehört, daß in Sachsen ein neuer Verdienstorden geschaffen wurde, der nur für ganz außergewöhnliche Leistungen und nur auf Vorschlag des Ministerpräsidenten und des Landtagspräsidenten vergeben werden darf.

Die ersten, die den Orden gekriegt haben, waren ... naaaa?


Der Ministerpräsident und der Landtagspräsident?

Daumen hoch!

#12:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 14:26
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Der einzige Unterschied zwischen Matriarchat und Patriarchat ist der Anfangsbuchstabe.

Gleich wirst du von Reza vermöbelt und Kival belehrt.


Jetzt hab' ich aber keine Lust mehr. Außerdem gibt es ja auch diese Verwendung als gespiegeltes Patriarchat, das hat aber halt mit der Matriarchatsforschung und dem, wie der Begriff häufig genutzt wird, wenig zu tun.

#13:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 16:34
    —
Es war einmal ein Mann.
Er hieß Dr. S. und war Dozent an einer Staatlichen Ingenieurschule, heute Fachhochschule.
In seinem Umfeld war es üblich ihn mit Herr Dr. S. anzureden. Herr Dr. S. fand das normal.
Es war selbstverständlich. Seine chemo-technische Assistentin sprach ihn auch so an.

Aber wie das Leben so spielt: eines Tages geschah das Unglück:
Ein normaler Mensch sprach ihn mit Herr S. an, aus Unkenntnis oder anderen Gründen.
Das Gesicht von Herrn Dr. S. erstarrte, aber er sagte nichts.
Seine Assistentin berichtete mir solches. Sie kannte ihren Chef seit Jahren und war eine gute Beobachterin.

Herr Dr. S. ist das Beispiel eines Menschen, der auf seinen Titel sehr großen Wert legt.

Gibt es auch ein entgegengesetztes Beispiel: einen Menschen, der keinen Wert auf seinen Titel legt?
Es sieht so aus, als wenn das auf Max Liebermann zutrifft:
Zitat:
Als der Schriftsteller Hans Ostwald im Jahre 1930 dem Maler die Korrekturfahnen zu seinem
Liebermann-Buch überbrachte, fing der beim Anblick des Titelblattes zu schimpfen an.
»Was denn? Präsident? Doktor honoris causa? Warum nicht gar Ritter pp ? Damit wollen wir mal
keen Theater machen! Ick bin Max Liebermann. Det is jenug!«

Aus „Anekdoten von Max Liebermann“, zusammengestellt von Walter Püschel, Eulenspiegel Verlag, Berlin, 1998, ISBN 3-359-00954-1, Seite 5

(Prof. Dr. Max Liebermann (1847-1935) war ab 1920 Präsident der Preußischen Akademie der Künste)

#14:  Autor: Henry Kane BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 17:26
    —
Orden und Adel finde ich geil. Immer wenn ich irgendwelche von und zus sehe in ihren bunten Uniformen und mit all dem polierten Blech an der Heldenbrust frage ich mich dann schon, was genau das für eine Uniform sein soll. Und wofür diese Orden verliehen wurden. Teilweise sind die Jungs ja mit richtig viel Altmetall ausgestattet und sehen aus wie diese Dosen hier


Titel, die auf eine berufliche Qualifikation hinweisen sind zwar praktisch, aber im normalen Sprachgebrauch werden die selten so benutzt, dass man auch einschätzen kann, wovon der Mensch denn nun Ahnung hat. Siehe Gitt.

#15:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 19:53
    —
Papst Eure Heiligkeit oder Heiliger Vater (für Katholiken)
Kardinal Eure Eminenz, Hochwürdigste Eminenz
Bischof, Erzbischof, Titularbischof (Weihbischof) Eure (Hochwürdigste) Exzellenz bzw. (Erz-)Bischöfliche Gnaden (letzteres findet keine Verwendung mehr) – im vollen Titel „Seine Exzellenz der Hochwürdigste Herr Bischof“
Kaplan Seiner Heiligkeit Monsignore (Monsignore (deutsch: etwa Gnädiger Herr) ist die italienische Anrede für alle Prälaten bis zum Erzbischof)
Abt Hochwürdigster Herr Abt (in Österreich auch: Herr Prälat) bzw. Hochwürdigster Vater Abt; Euer Gnaden
Priester (Welt- und Ordenspriester) Hochwürden, Hochwürdiger Herr Pfarrer/Pater/Abbé
Diakon Hochehrwürden, Hochehrwürdiger Herr, seit dem zweiten Vatikanischen Konzil wie bei Priester: Hochwürden bzw. Hochwürdiger Herr.
Subdiakon (im neuen Ritus abgeschafft) Wohlehrwürden, Wohlehrwürdiger Herr
Äbtissin Hochwürdige Frau Äbtissin bzw. Hochwürdige Mutter Äbtissin
Nonne Ehrwürdige Schwester
Laienbruder und Novize Ehrwürdiger Bruder, Ehrwürdiger Herr, Ehrwürden
Gott - hat keinen Titel.

#16:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 22:11
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Gott - hat keinen Titel.

Bernhard Heisig will auch keinen Titel haben:
Zitat:
Der Leipziger Maler Bernhard Heisig (*1925) wurde in einer Talkshow des
Mitteldeutschen Rundfunks mehrfach mit ‘Herr Professor’ angesprochen.
Schließlich verbat sich der Maler diese Anrede:

‘Für Mediziner ist ein Professoren-Titel etwas sehr Schönes.
Das stärkt das Vertrauen und senkt das Urteilsvermögen.
Aber für Maler - stellen Sie sich mal vor: Professor Picasso!
Zum Totlachen - für Maler muß der Name genügen.
Der muß für sich selbst sprechen.’

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann,
Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 161

#17:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 11.01.2009, 22:33
    —
Wird das jetzt eine Anekdotenreihe oder kommt noch etwas Substanzielles?

#18:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 16:08
    —
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Wird das jetzt eine Anekdotenreihe oder kommt noch etwas Substanzielles?

Etwas Substanzielles willst Du? Du stellst hohe Ansprüche.
Die richtige Antwort wäre: Dein eigenes Bewußtsein ist das Substanzielle.
Wenn Du aber keine Lust hast, das zu studieren, dann geh in die Schule des Lebens.
Dieser Tipp kommt von Heinrich Zille (1858-1929, Graphiker, Zeichner, Photograph):
Zitat:
Ein Journalist der arroganteren Sorte wollte Zille einmal aufs Glatteis führen, indem er ihn fragte:
„Professor sind Sie also? Auf welcher Akademie haben Sie denn studiert?"
„Auf keiner", gab Zille zurück, „aber auf der Schule, durch die ich gegangen bin, würden Sie nie etwas lernen." –
„Oho, von was für einer Schule reden Sie denn da?" fragte der Schnösel und warf sich in die Brust. –
„Von der Schule des Lebens."

Aus “Die besten Anekdoten” von Dr. Stefan Schank, Eurobuch/Lechner Publishing Ltd. Limassol 1998, ISBN 3-85049-117-X, Seite 326

Gelegentlich kommt es vor, daß die Schule des Lebens einem Menschen einen Prof.-Titel verleiht.

#19:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 16:15
    —
Henry Kane hat folgendes geschrieben:

Einfach nur lächerlich.

#20:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 16:45
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Adelstitel würde ich ebenfalls ablehnen. Aber es gibt schon Titel, die ich für gut halte - solche, die durch eigene Leistung erworben wurden.
Das ist auch einer der gründe warum ich zu dne ganz wenigen gehöre, die einen Dr. h.c. als höher ansehen als einen normalen Dr. - letzterere hat selbst nach dem Titel gefragt (und dann eine obligatorische, meist nicht weiter bemerkenswerte Arbeit abgeliefert), ersterer hat ihn in der Regel zugetragen bekommen, weil seine Leistung so herausragend war, dass andere von selbst auf ihn aufmerksam wurden.....

Ich bin mir nicht sicher, ob die politischen Dr.h.c.s nicht insgesamt die erheblich häufigeren sind. Ich kenne es eigentlich nur aus den Naturwissenschaften, dass da diese politischen Dr.h.c.s z.t. sogar mit Öffentlichkeitswirkung abgelehnt werden. In Hamburg wurde der Dr.h.c. im Fachbereich Zoologie nur für herausragende Lebenswerke verliehen - ich erinnere mich nur an eine derartige Verleihung während meiner Zeit da.

fwo

#21:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 17:38
    —
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben:
Sie sind m.E. Zeichen einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft - und werden insbesondere an Männer vergeben.


Sollte das nicht eher lauten: Wenn Auszeichnungen in erster Linie an Männer vergeben werden, ist das Zeichen einer patriarchalisch geprägten (Sub-)Gesellschaft?

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Adelstitel würde ich ebenfalls ablehnen. Aber es gibt schon Titel, die ich für gut halte - solche, die durch eigene Leistung erworben wurden.
Das ist auch einer der gründe warum ich zu dne ganz wenigen gehöre, die einen Dr. h.c. als höher ansehen als einen normalen Dr. - letzterere hat selbst nach dem Titel gefragt (und dann eine obligatorische, meist nicht weiter bemerkenswerte Arbeit abgeliefert), ersterer hat ihn in der Regel zugetragen bekommen, weil seine Leistung so herausragend war, dass andere von selbst auf ihn aufmerksam wurden.
Natürlich gibt es da Ausnahmen - Bundeskanzler vor allem - aber das ist das Prinzip: Je mehr Eigenleistung zu einem Titel gehört, desto respektabler ist er.


Dem stimme ich nicht zu. Da kommt es eher darauf an, wer den Dr und den Dr hc vergibt. Eigenleistung und "Nicht danach fragen" (was bei einem hc ja auch gar nicht der Fall sein muss) sind doch nicht korreliert.

Ich würde allerdings generell darauf achten, woher der Titel kommt, ob mit hc oder ohne.

Mai hat folgendes geschrieben:

Aber wie das Leben so spielt: eines Tages geschah das Unglück:
Ein normaler Mensch sprach ihn mit Herr S. an, aus Unkenntnis oder anderen Gründen.
Das Gesicht von Herrn Dr. S. erstarrte, aber er sagte nichts.
...
Herr Dr. S. ist das Beispiel eines Menschen, der auf seinen Titel sehr großen Wert legt.


Ich lege Wert auf meinen Titel, aber nicht darauf, dass ihn andere in meiner Gegenwart aussprechen. Wie die meisten Leute will ich gerne den Respekt meiner Mitmenschen.
Auch die zitierten Leute wie Faraday und Liebermann werden das Ziel haben, Respekt zu bekommen. Einen Titel *abzulehnen* ist nicht notwendigerweise ein Zeichen von Bescheidenheit.

Das ist so ähnlich wie Konferenzvorträge nur im Anzug, oder Konferenzvorträge von bekannten Wissenschaftlern extra leger, um darauf hinzuweisen, dass man es sich erlauben kann. (Das ist dann nicht einfach bequeme Kleidung, sondern wieder eine Art, seinen Rang herauszustreichen.)

#22:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 18:03
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:

Einfach nur lächerlich.

Max Reger meint:
Zitat:
„Orden sind Verunreinigungen des Knopflochs.“
Max Reger (1873-1916, dt. Komponist, Pianist, Dirigent)

Aus „Anekdoten und Aphorismen - Ich gratuliere zum Jubiläum“
von Moewig, Neff Verlag, 1992, ISBN 3-7014-0791-6, Seite 90

Orden sind Spielsachen großer Jungs, um kleine Jungs zu beeindrucken.
Wenn die großen Jungs (sprich chinesische Generäle) einen Krieg (z.B. in Tibet) wünschen,
dann marschieren die kleinen Jungs (sprich Soldaten) willig in den Krieg,
auch gegen friedlich demonstrierende Tibeter.

Orden können oder sollen das eigenständige Denken der Soldaten einnebeln. ...

#23:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 18:04
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben:
Sie sind m.E. Zeichen einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft - und werden insbesondere an Männer vergeben.


Sollte das nicht eher lauten: Wenn Auszeichnungen in erster Linie an Männer vergeben werden, ist das Zeichen einer patriarchalisch geprägten (Sub-)Gesellschaft?


Das ist die bessere Begründung für den Zustand, den ich hier bei uns (außer vielleicht im Bereich Sport - Stichwort Olympia) als gegeben ansehe.

Zitat:

Ich lege Wert auf meinen Titel, aber nicht darauf, dass ihn andere in meiner Gegenwart aussprechen. Wie die meisten Leute will ich gerne den Respekt meiner Mitmenschen.
Auch die zitierten Leute wie Faraday und Liebermann werden das Ziel haben, Respekt zu bekommen. Einen Titel *abzulehnen* ist nicht notwendigerweise ein Zeichen von Bescheidenheit.

Das ist so ähnlich wie Konferenzvorträge nur im Anzug, oder Konferenzvorträge von bekannten Wissenschaftlern extra leger, um darauf hinzuweisen, dass man es sich erlauben kann. (Das ist dann nicht einfach bequeme Kleidung, sondern wieder eine Art, seinen Rang herauszustreichen.)


Ich werde auch gerne von meinen Mitmenschen respektiert. Aber einfach nur deshalb, weil ich ein Mensch bin, nicht wegen der Dinge, die ich vermeintlich geleistet habe.

Wie interpretierst du in diesem Zusammenhang die Eigenart von Albert Einstein, barfuss durch die Gegend zu laufen?
Für mich ist das ein Zeichen von Freiheit.

#24:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 12.01.2009, 19:57
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Adelstitel würde ich ebenfalls ablehnen. Aber es gibt schon Titel, die ich für gut halte - solche, die durch eigene Leistung erworben wurden.
Das ist auch einer der gründe warum ich zu dne ganz wenigen gehöre, die einen Dr. h.c. als höher ansehen als einen normalen Dr. - letzterere hat selbst nach dem Titel gefragt (und dann eine obligatorische, meist nicht weiter bemerkenswerte Arbeit abgeliefert), ersterer hat ihn in der Regel zugetragen bekommen, weil seine Leistung so herausragend war, dass andere von selbst auf ihn aufmerksam wurden.
Natürlich gibt es da Ausnahmen - Bundeskanzler vor allem - aber das ist das Prinzip: Je mehr Eigenleistung zu einem Titel gehört, desto respektabler ist er.


Dem stimme ich nicht zu. Da kommt es eher darauf an, wer den Dr und den Dr hc vergibt. Eigenleistung und "Nicht danach fragen" (was bei einem hc ja auch gar nicht der Fall sein muss) sind doch nicht korreliert.

Ich würde allerdings generell darauf achten, woher der Titel kommt, ob mit hc oder ohne.

Guter Einwand. Allerdings dürfte das recht kompliziert werden. Für mich ist es hauptsächlich ein Maßstab, auf welche Titel ich selbst bei mir Wert legen würde - oder genauer, bei welchen ich einen gewissen Stolz darauf als berechtigt empfände.
Meine Wertschätzung des hc rührt auch aus dem täglichen Umgang mit diversen Dr.en und Profs, der bei mir zu einer Skepsis gegenüber solchen Titeln geführt hat, wenn sie im Rahmen einer geplanten akademischen Laufbahn erworben wurden.

Freigeist0815 hat folgendes geschrieben:
Wie interpretierst du in diesem Zusammenhang die Eigenart von Albert Einstein, barfuss durch die Gegend zu laufen?
Für mich ist das ein Zeichen von Freiheit.
Oh, endlich weiss ich, auf wen ich verweisen kann, wenn sich wer bei mir dran stört ^^

#25:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 16.01.2009, 18:36
    —
Anekdoten sind eine lehrreiche Fundgrube zum Thema „Titel, ...“
Hier z.B. zu den Titeln „Gnädige Frau" und „Gnädiger Herr“:
Zitat:
Gnädige Frau

Eines Tages wurde Ernst Ludwig Heim (1747-1834, Berliner Arzt) von einer Dame konsultiert, die er mit: „Wo fehlt's denn, liebe Frau?" ansprach.

Die Dame wies ihn spitz darauf hin, daß sie gewohnt sei, mit „Gnädige Frau" angeredet zu werden.
Heim lächelte und erwiderte freundlich: „Von dieser Krankheit kann ich Sie leider nicht heilen!"

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“ von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 157

Man könnte die Dame fragen: warum sind Sie als „Gnädige Frau“ so ungnädig zur Anrede „liebe Frau“?
Zitat:
Ungnädiger Gnädiger Herr

Liebdienerei und überzogene Etikette waren Beethoven (1770-1827, Komponist), dem Mann der Offenheit und Geradlinigkeit, zuwider. Der Kopist Rampl, er war 1824 und 1825 in Beethovens Diensten, hatte die Angewohnheit, nach jedem Satz des Meisters mit tiefem Bückling zu antworten: »Sehr wohl, gnädiger Herr!« »Sehr zu Diensten, gnädiger Herr!« etc. etc.

Da platzte Beethoven der Kragen: »Scher dich zum Teufel mit deinem ’Gnädigen Herrn’! Allein der Herr im Himmel kann gnädig geheißen werden.«

Aus „Beethoven“ anekdotisch vorgestellt von Nikolaus Scheller, Bechtle Verlag, München, 1970, Seite 45

Welch ein Gegensatz:
Da legt jemand starken Wert auf den Titel oder die Anrede „Gnädige Frau“ während
ein anderer Mensch ärgerlich wird bei dem Titel oder der Anrede „Gnädiger Herr“.

Wie kommt es zu diesem großen Unterschied?
Vielleicht könnte man das vereinfacht so ausdrücken:
Die „Gnädige Frau“ war ein gewöhnlicher Mensch und Beethoven war ein Genie.

Der gewöhnliche Mensch hat die ‚kreative Quelle’ in sich noch nicht entdeckt
und glaubt sich auf Äußerlichkeiten stützen zu müssen.

Beethoven hat die kreative Quelle in sich entdeckt, nennt sie ‚Herr im Himmel’
und interessiert sich nicht mehr für den äußeren Titel oder die Anrede.

#26:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 17.01.2009, 12:49
    —
Nun ja, man kann ja auch Sympathien ernten, wenn man die Gattin des Hausarztes mit "Frau Doktor" anredet, obwohl sie vielleicht nicht mal das Abitur hat.

#27:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 17.01.2009, 12:55
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Nun ja, man kann ja auch Sympathien ernten, wenn man die Gattin des Hausarztes mit "Frau Doktor" anredet, obwohl sie vielleicht nicht mal das Abitur hat.


Wobei mittlerweile die meisten Gattinnen der Hausärzte das Abitur haben - und zwar im Gegensatz zum Gatten verdientermaßen zynisches Grinsen

#28:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 17.01.2009, 19:45
    —
Viele Menschen wünschen sich oder bewundern einen Dr.-Titel.
Georg Friedrich Händel sollte einen solchen Titel erhalten, aber reagierte ungewöhnlich:
Zitat:
Doktor Händel?

Dem Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde von der Universität Oxford der Doktortitel angeboten, für den er eine übliche Taxe hätte bezahlen müssen.
Händel lehnte jedoch ab: „Soll ich etwa dafür bezahlen, um ein Kollege dieser Dummköpfe zu werden?“

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 150

Eine drastische Reaktion.
Wer ist Händel? Beethoven (1770-1827) hat folgende Meinung über ihn:
Zitat:
Das Vorbild

Aus der italienischen Musik machte sich Beethoven wenig, sein großes Vorbild stand fest: Georg Friedrich Händel.
In den letzten Tagen seines Lebens schenkte ihm der Londoner Harfenfabrikant Stumpff Händels gesammelte Werke in vierzig Bänden.
Beethoven bedankte sich bescheiden: »Von dem kann ich noch lernen.«

Aus „Beethoven“ Anekdotisch vorgestellt von Nikolaus Scheller, Bechtle Verlag, München, 1970, Seite 32

Händel lehnte nicht nur einen Dr.-Titel ab, sondern hatte auch keine hohe Meinung von den Titel-Vergebern.
Was war vorher passiert? Vielleicht weiß das jemand.
Giordano Bruno (1548 – 1600, italienischer Philosoph), den die fanatischen Katholiken
amtlich ermordet haben, hat einen Oxforder Doktor vorher genauer beobachtet:
Zitat:
Doktor Nundinus

Erzählerin: „Über Paris, wo Giordano Bruno ebenfalls Vorträge hielt und sich an öffentlichen Disputationen beteiligte, reiste er über Umwege 1583 ins protestantische England. Bei einer seiner Vorlesungen in Oxford kam es zu Tumulten. In einer Satire schildert Bruno, wie sich die saturierten Gelehrten in einer solchen philosophischen Talkshow in Pose setzten:“

Giordano Bruno: „Doktor Nundinus also, indem er seine gewichtige Persönlichkeit zurechtsetzte, ein wenig den Rücken zurücklehnte, beide Hände auf den Tisch legte, ein wenig um sich blickte, ein wenig die Zunge im Mund zurechtlegte, die Augen zur Decke erhob, zugleich mit seinem feinen Lächeln die Zähne zeigte, noch einmal ein wenig sich räusperte und spuckte, sagte auf lateinisch: Ich also, ich möchte ihnen versichern, daß wir die Ansicht des Kopernikus für unglaublich halten, daß die Erde sich bewege ...“

Auszug aus „Gott ist alles, was ist. Giordano Bruno und der Pantheismus“
SWR2 WISSEN, Archiv - http://www.swr2.de/wissen/manuskripte/gottesleugner_3.html
Aus der Reihe: Gläubige Gottesleugner, Autor: Rolf Cantzen, Redakteur: Jürgen von Esenwein
Copyright: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung des Südwestrundfunks
und des Autors nicht verwertet werden. Non-Profit Mailboxen dürfen diesen Text unverändert weitergeben. SWR 2000

Mich würde interessieren, wie Dr. Nundinus heute auf diese kleinen Texte reagieren würde. Cool

#29:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 19.01.2009, 17:10
    —
Titel, Orden und Ehren sind manchmal Schaumschlägerei.
Zitat:
„Mit Orden werden Räuber geehrt, nicht die Ausgeraubten.“
Franz Steinkühler (*1937, dt. Gewerkschaftler)

Aus „Lexikon der schönsten Sprichwörter und Zitate“, Bassermann
Verlag, München, 2008, ISBN 978-3-8094-1984-6, Seite 252

Aber manchmal wird auch die richtige Person geehrt, z.B.:
Stella Deetjen (* ca. 1970, Entwicklungshelferin) hat 2006 einen ’Women’s World Award’ von Michael Gorbatschow erhalten.
Zitat:
"Frauen haben es verdient, geehrt zu werden", fand Ex-Präsident Gorbatschow. Er hatte den Preis 2004 ins Leben gerufen.
http://www.n-tv.de/721219.html

Zitat:
World Awards
Der 2004 geschaffene Women's World Award geht an Frauen, die sich für Gleichberechtigung, Selbstbestim-mung und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Die World Awards waren seit 2000 zunächst nur an Männer vergeben worden. Gorbatschow setzte sich als Mitbegründer und Präsident des Preiskomitees für einen eigenen Frauenpreis ein.

Einige Hintergrundinformationen zu Stella Deetjen:
Zitat:
Stella Deetjen kümmert sich seit zehn Jahren um Straßenkinder und Leprakranke in Indien
Hessin kämpft gegen Lepra
Women's World Award für deutsche Entwicklungshelferin Stella Deetjen

New York - Die deutsche Entwicklungshelferin Stella Deetjen ist mit dem diesjährigen Women's World Award ausgezeichnet worden. Der frühere sowjetische Präsident und Nobelpreisträger Michail Gorbatschow verlieh ihr die Ehrung am Samstag (14.10.2006) bei einer Galaveranstaltung in New York. Die aus Friedrichsdorf im Taunus stammende 36-Jährige kümmert sich seit 1996 in der indischen Stadt Benares um Leprakranke und Straßen-kinder. Auch die Schauspielerinnen Lucy Liu, Sharon Stone, Susan Sarandon und Whoopi Goldberg, das Topmodel Claudia Schiffer, die HipHop-Sängerin Mary J. Blige und die jordanische Königin Nur erhielten die in Deutschland geschaffene Kristallstatue - eine Frau, die eine Erdkugel trägt.

„Die Welt besser zu machen ist nie eine leichte Aufgabe", sagte Gorbatschow, der den Preis 2004 ins Leben gerufen hat.
„Aber wir alle müssen die Kraft finden, den ersten Schritt zu machen – auch wenn die Wetten gegen uns stehen.“


Die Initialzündung für Stella Deetjens Projekt „Back to Life" (zurück ins Leben) war eine Begegnung mit einem weißhaarigen Leprakranken vor zwölf Jahren in Indien. Als sich die damals 24-Jährige auf einer Asienreise in Benares am Ganges vor Magenkrämpfen krümmte, kam er auf sie zu und bot ihr Hilfe an. Seither hat sie das Schicksal der ausgestoßenen Lepra-Kranken nicht mehr losgelassen - sie blieb in der heiligen Stadt der Hindus und baute aus dem Nichts eine Straßenklinik für Leprakranke und ein Kinderheim auf.

„Die Großzügigkeit dieses Menschen, der eigentlich Hilfe brauchte, hat mich tief beeindruckt ", erzählt die 36-Jährige über die Begegnung mit dem Inder.
Eine Schweizer Ärztin erklärte ihr, dass Lepra heilbar sei, und schenkte ihr 100 Dollar als Grundstock für die Straßenklinik.

„Ich hoffe, dass der Preis die Tür für Lepra auf stößt. Das ist so ein vergessenes Thema", betont Deetjen. An Ideen mangelt es ihr nicht: So schweben ihr eine Aufklärungskampagne und die Gründung einer Dachgesellschaft vor, die in allen betroffenen Gebieten der Welt kleine Teams gegen Lepra losschickt. Auch die Forschung müsse vorangetrieben werden: „Wir fliegen zum Mars, aber es gibt keine Impfung gegen Lepra. Das kann doch nicht sein.“

Aus „Welt Kompakt" vom Mo 16.10.2006, Seite 32

Für Stella Deetjen spricht, dass sie sich von einem freundlichen leprakranken Hindu hat anregen lassen
ihrem Leben eine menschenfreundliche Richtung zu geben.
Ich hoffe nur, Stella Deetjen ist keine heimliche christliche Missionarin.
Denn bei allem, was von Christen kommt, bin ich hochgradig misstrauisch. Cool

Wenn ich da an die vielen wissenschaftlichen Dr.-Titelträger denke, die sich kaufen lassen und in vielen
militärischen Bereichen arbeiten, um die ’schönsten’ Tellerminen und Atomraketen zu bauen. ... *heul*
Und wenn ich dann die Lobgesänge der Wissenschaftsgläubigen lese. ... Komplett von der Rolle
Da empfinde ich solche Typen wie Deetjen, Gorbatschow, usw. als Lichtblicke der Menschheit. idee

Wie tickt Titelträger Gortbatschow im Gegensatz zu den banausischen Titelträgern?
Ein paar Zitate von ihm selbst:
Zitat:
Ich bin unverbesserlicher Optimist, selbst wenn es heißt: Chaos, Chaos, Chaos, Zerfall, Zerfall.
Michail Gorbatschow (*1931), 1988-91 sowj. Staatspräs., Vors. d. Fonds f. soziale u. polit. Forschungen, 1990 Friedensnobelpr. | Zitat-Nr.: 7262

Wir alle sind Passagiere an Bord des Schiffes Erde, und wir dürfen nicht zulassen, daß es zerstört wird.
Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben.
Michail Gorbatschow | Zitat-Nr.: 10676

http://www.zitate.de/autor-Gorbatschow,%20Michail.htm

#30:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 03.02.2009, 20:53
    —
Zwei Titelträger unterhalten sich:
Zitat:
Zu einem Professor kommt eine vornehme Dame. Ohne von seinem Schreibtisch aufzublicken,
sagt er: „Nehmen Sie einen Stuhl.“
„Na, hören Sie mal“, tönt es empört, „ich bin die Gräfin von X.“
„Na, dann nehmen Sie eben zwei Stühle!“

Aus „1000 Witze“, Buch und Zeit Verlagsgesellschaft, Köln, 1974, Seite 95

#31:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 17:34
    —
Normalerweise lehnen Menschen einen Titel, den sie angeboten bekommen, nicht ab.
Warum auch. Sie haben ihn sich ja oft verdient.
Aber es gibt auch Fälle, in denen ein Titel abgelehnt wird. Z.B.:
Zitat:
Er lehnte beide Angebote (Prof. an der Harvard-Uni und an der Columbia-Uni) ab

Am 25. März 1896 hielt Swami Vivekananda seine berühmte Vorlesung: "Die Philosophie des Vedanta" vor den Studenten der philosophischen Fakultät der Harvard-Universität (USA). Im Anschluß daran beantwortete er eine Anzahl von Fragen, welche die Studenten an ihn richteten; einige Fragen und Antworten werden nachstehend wiedergegeben.

Vivekananda: ... "Wir behaupten, daß die Konzentration der Kräfte des Denkorgans der einzige Weg ist, um Kenntnis zu erlangen. In den Wissenschaften, die sich mit den äußeren Dingen befassen, bedeutet dies, die Denkkräfte auf ein äußeres Ding zu konzentrieren; und in den Wissenschaften, die sich mit dem Inneren des Menschen befassen, muß man sich auf sein Selbst (den Kern seines Wesens) konzentrieren. Diese Konzentration der geistigen Kräfte nennen wir Yoga."

Frage: "Gehört der persönliche Gott Maya an?"
Antwort: "Ja; aber der persönliche Gott ist der gleiche wie das Absolute, gesehen durch Maya. Das Absolute unter der Herrschaft der Natur ist das, was man die menschliche Seele nennt; und das, was die Natur beherrscht und lenkt, ist Ishvara oder der persönliche Gott."

Frage: "Welches ist die vedantische Idee der Zivilisation?"
Antwort: "Sie sind Philosophen und denken deshalb nicht, daß ein Sack Gold den Unterschied zwischen einem Menschen und dem anderen ausmacht. Was ist der wert all dieser Maschinen und Wissenschaften? Sie haben nur ein Ergebnis; sie verbreiten Wissen. Sie haben das Problem des Mangels nicht gelöst, sondern es nur noch fühlbarer gemacht. Maschinen lösen die Frage der Armut nicht; sie führen nur dazu, daß die Menschen um mehr kämpfen. Der Wettbewerb wird schärfer. Welchen Wert hat die Natur selbst? Weshalb gehen Sie hin und errichten dem Mann ein Denkmal, der die Elektrizität durch einen Draht leitet?

Tut die Natur nicht derartiges millionenmal mehr! Existiert nicht alles bereits in der Natur? Was hat es für einen Wert, wenn Sie es sich aneignen? Es ist schon da. Der einzige Wert der Zivilisation ist der, daß sie diese Entwicklung bewirkt. Dieses Universum ist bloß eine Übungsstätte, in der die Seele ihre Übungen macht; und nach diesen Übungen werden wir Götter. Deshalb ist der Wert von allem danach zu bestimmen, ob und wieweit es eine Manifestation Gottes ist. Zivilisation ist die Manifestation jenes Göttlichen im Menschen."

Die Ausführungen des Swamis machten auf die Zuhörer einen solchen Eindruck, daß man ihm seitens der Universität den Lehrstuhl für östliche Philosophie anbot. Später erhielt er ein ähnliches Angebot von der Columbia-Universität. Aber er lehnte beide Angebote ab mit der Begründung, daß er ein Sannyasin (Mönch) sei.

Aus "Vivekananda - Leben und Werk" von Swami Nikhilananda, Drei Eichen Verlag, München, 1972, ISBN 3 7699 0220 3, 1972, Seite 174


Titel werden normalerweise von den Reichen, den Mächtigen und den Klugen vergeben.
Aber manchmal kommt es anders als mensch denkt. Z.B.
Zitat:
Beim Umgang mit großen Männern und Frauen enthüllte der Swami seine intellektuelle und spirituelle Kraft. Seine menschliche Seite sieht man aber besonders dort, wo er mit einfachen Leuten in Berührung kommt. In Amerika hielt man ihn oft für einen Neger.

Eines Tages, als er mit dem Zug in einer Stadt ankam, wo er eine Vorlesung halten sollte, hatte sich zu seinem Empfang eine Abordnung am Bahnhof eingefunden, der die hervorragendsten Bewohner des Ortes angehörten. Da trat ein einfacher Gepäckträger, ein Neger, zu ihm und sagte, er habe gehört, daß einer von seinen eigenen Leuten ein großer Mann geworden sei; er bat um den Vorzug, ihm die Hände schütteln zu dürfen. Der Swami drückte ihm herzlich die Hand und erwiderte: »Ich danke dir, Bruder.«

Aus "Vivekananda - Leben und Werk" von Swami Nikhilananda, Drei Eichen Verlag, München, 1972, ISBN 3 7699 0220 3, 1972, Seite 161


Zwei Professoren-Titel lehnte er ab, aber dann kam ein Mann des Volkes der ihm den Titel ‚großer Mann’ verpasste.
Um den geistigen Hintergrund dieses 'Titelträgers' noch etwas anzudeuten, hier noch einige Zusatzinformationen:
Zitat:
Vivekananda nahm es nie übel auf, wenn er versehentlich als Neger angesehen wurde. Es kam oft vor, besonders im Süden der Vereinigten Staaten, daß man ihm den Zutritt zu einem Hotel, einem Friseursalon oder einem Restaurant wegen seiner dunklen Hautfarbe verweigerte. Als der Swami diese Vorfälle einem seiner westlichen Schüler erzählte, fragte dieser ihn sofort, warum er den Leuten nicht erkläre, daß er kein Neger, sondern ein Inder sei. »Was!« entgegnete Vivekananda unwillig, »sich auf Kosten anderer erhöhen. Dazu bin ich nicht auf die Erde gekommen.«

Er war stolz auf seine Rasse und seine dunkle Gesichtsfarbe. Seine spätere Lieblingsschülerin, Schwester Nivedita, schrieb: »Mit Verachtung wies er die falsche völkerkundliche Theorie bevorzugter Rassen zurück.« Wenn ich meinen weißhäutigen arischen Vorfahren verpflichtet bin, betonte Vivekananda, so bin ich es noch weit mehr meinen gelbhäutigen mongolischen Ahnen und vor allem meinen schwarzhäutigen negroiden Vorvätern.«

Er war sehr stolz auf seine Gesichtszüge, besonders auf sein »mongolisches Kinn«, wie er es nannte, das er als Zeichen bulldoggenartiger Hartnäckigkeit bei der Verfolgung eines Ziels betrachtete. Sich auf dieses rassische Merkmal beziehend, das jedem arischen Volk zu eigen sein soll, rief er eines Tages: »Sehen Sie nicht, der Tartar ist der Wein der Rasse. Er gibt dem Blut Saft und Kraft.«

Aus "Vivekananda - Leben und Werk" von Swami Nikhilananda, Drei Eichen Verlag, München, 1972, ISBN 3 7699 0220 3, 1972, Seite 162


Zum Schluß noch ein Zitat dieses ‚Titelträgers’:
Zitat:
Es ist hundertmal besser, ein kleines Herz und kein Gehirn zu haben, als nur Gehirn und kein Herz.
Vivekananda (1863-1902)


Darüber könnten die Verstandes- und Vernunftgläubigen Intellektuellen nachdenken.

Mir fallen da die eiskalten Intellektuellen von der Sorte Dr. Josef Mengele (1911-1979, Nazi-KZ-Arzt) ein:
Zitat:
Mengele nahm, wie alle anderen KZ-Ärzte, Selektionen unter den Neuankömmlingen an der „Rampe“ (in Auschwitz) wie auch im Lager für die Gaskammern vor, wobei er die Ermordung von ca. 40.000 Menschen anordnete. ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Mengele

Diese Typen scheinen nur Gehirn und kein Herz zu haben.
Der Christ, Holocaustleugner und Titelträger Richard Williamson (*1940, kath. Bischof) und seine Anhänger sollten das auch mal lesen.

#32:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 18:34
    —
Ich kann mich noch dunkel an eine Ordens-Verleihung erinnern, die schon etwa 20 Jahre zurückliegt, und bei der ich mich als damaliger Wehrpflicht-Soldat von der Obrigkeit für ihre Interessen missbraucht fühlte.

Wir mussten irgendwann im Laufe der Grundausbildung in Kompaniestärke bei miesem Wetter draussen antreten, ohne dass vorher klar gewesen wäre, wozu.
Dann fand vor diesem feierlichen Aufgebot von Soldaten die Verleihung des Bundestverdienstkreuzes
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesverdienstkreuz
statt, und zwar für einen Mann, den ich in meinem Leben bis dato noch nie vorher gesehen hatte, noch hatte ich jemals von ihm gehört (und anschließend hab ich auch nie wieder was von ihm gehört oder gesehen).
Es handelte sich um einen kleinen, dicklichen Mann, komplett in Schwarz gekleidet, mit einem schwarzen Hut auf dem Kopf (er kam mir vor wie ein Zeitdieb aus "Momo" - oder wie ein Klischee-Vorzeigekapitalist).
Er wurde geehrt für die besonderen Leistungen, die er für die Bundeswehr bei der Einrichtung und dem Betrieb der Mannschaftsheime in den Kasernen angeblich geleistet hat.
Abgesehen davon, dass ich das nicht validieren konnte, fand ich es damals schon alleine deshalb zum Erbrechen , weil ich die in besagten Mannschaftsheimen geltenden Preise für damals schon recht überzogen fand.


Vielleicht gefällt mir gerade deshalb auch die Einstellung der Hanseaten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hanseat#Auszeichnungen

Zitat:

Ähnliches wie für die Annahme von Adelsprädikaten galt für die Annahme von „Auszeichnungen fremder Herren“. Auch dies geht auf Hamburger Stadtrecht aus dem 13. Jahrhundert zurück. Die Tatsache, dass die „äußerlich sichtbaren Ordensinsignien den Dekorierten vor seinen Kollegen und Mitbürgern als einen vorzüglicheren auszeichnen sollen“, galt schon damals als ein Umstand, der in entschiedenem Widerspruch zum bürgerlichen Geiste der Verfassung stehe. („Es gibt über dir keinen Herren und unter dir keinen Knecht.“) So ist es nach Hamburger Ordenspraxis bis heute noch allen Senatoren, Bürgerschaftsabgeordneten und Mitarbeitern im öffentlichen Dienst ausdrücklich untersagt, Auszeichnungen anzunehmen – auch nach ihrer Pensionierung. Der Hanseat bekomme seinen Lohn in dem Bewusstsein erfüllter Pflicht, nicht etwa durch Auszeichnungen. Altbundeskanzler Helmut Schmidt lehnte das Bundesverdienstkreuz mehrfach mit der Begründung ab, ehemaliger Hamburger Senator zu sein.

#33:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 05.02.2009, 14:47
    —
Ich wünsche mir schon lange das Bundesverdienstkreuz. Ich möchte es so gern ablehnen.

#34:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 25.03.2009, 18:53
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich wünsche mir schon lange das Bundesverdienstkreuz. Ich möchte es so gern ablehnen.

Wenn man sich mal anschaut, in welcher Gesellschaft man sich in der Reihe der Bundesverdienstkreuzträger so befindet, dann fällt es schon unter Beleidigung, so etwas angeboten zu bekommen. Böse

#35:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 25.03.2009, 19:24
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich wünsche mir schon lange das Bundesverdienstkreuz. Ich möchte es so gern ablehnen.

Wenn man sich mal anschaut, in welcher Gesellschaft man sich in der Reihe der Bundesverdienstkreuzträger so befindet, dann fällt es schon unter Beleidigung, so etwas angeboten zu bekommen. Böse


Naja, in F kommt die Légion d'honneur auch so langsam aber sicher aufs selbe "Niveau" wie die DéfNat in Bronze (auch Hernu-Cross oder Cochonou genannt zynisches Grinsen ) Mit den Augen rollen

eigentlich ist die Légion (rotes Knopflochbändchen, daher auch zuweilen "eau chaude" = warmes Wasser, genannt, im gegensatz zum Ordre du Mérite = verdienstorden, blaues Bändchen, daher "eau froide" = kaltes Wasser Auf den Arm nehmen ) der ranghöchste Orden, dahinter kommt die Croix de la Libération (wird heute nicht mehr verliehen) und an dritter Rangstellung die Médaille militaire (die wird fast ausschließlich an Unteroffiziere verliehen) und dahinter erst der Ordre du Mérite.
guckst du hier

wenn man sich aber anguckt, wer so alles die "légion" angehängt bekommt..... Mit den Augen rollen

kommt da aufs selbe raus wie bei der DéfNat in der Bronzeversion:
da das Teil so ziemlich jeder Wehrpflichtige, der nicht allzuviel Stuß gebaut hatte am Ende der Dienstzeit verpaßt bekam, hatte dieses Anhängsel für Berufsmiltärs jeglichen Wert verloren. Daher der Spitzname "Cochonou" (eine Wurtstmarke): ob du dir die DéfNat in Bronze oder ein Scheibchen saucisson ansteckst, hat in etwa denselben Wert... zwinkern

#36:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 09.07.2009, 00:48
    —
http://www.spiegel.de/spam/0,1518,634769,00.html
Lachen

#37:  Autor: Uriziel BeitragVerfasst am: 14.07.2009, 16:16
    —
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

#38:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.07.2009, 18:21
    —
Uriziel hat folgendes geschrieben:
....
Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Nein, die Orden werden nur bis zu einer bestimmten Dichte an der Jackenfront verliehen - wer mehr Orden will, muss vorher zunehmen.

Die Amis machen das so, dass es ein Ordensteil auf der Jacke gibt, auf dem die Auszeichnungen/Orden dann nur inform kleiner rechteckiger Sticker Platz finden. Aber was so ein richtiger Held ist, der kann da auch in Platzschwierigkeiten kommen. Ob da ein Anbau erlaubt ist, oder ob man sich dann einfach auf das Tragen der wichtigsten, welche immer das sein mögen, beschränken muss, ist mir nicht bekannt.

Im Prinzip gibt es derartiges Heldentum aber in allen älteren Militärtraditionen, wobei unsere einfach durch den Bruch von 45 noch zu jung ist, weshalb wir an die Helden noch nicht wieder gewöhnt sind.

fwo

#39:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 00:11
    —
"Verzeihung, Herr Major - tragen Herr Major heute keine Orden?"
"Oh, verflixt, die habe ich am Nachthemd vergessen."

#40:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 08:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
....
Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Nein, die Orden werden nur bis zu einer bestimmten Dichte an der Jackenfront verliehen - wer mehr Orden will, muss vorher zunehmen.

Die Amis machen das so, dass es ein Ordensteil auf der Jacke gibt, auf dem die Auszeichnungen/Orden dann nur inform kleiner rechteckiger Sticker Platz finden. Aber was so ein richtiger Held ist, der kann da auch in Platzschwierigkeiten kommen. Ob da ein Anbau erlaubt ist, oder ob man sich dann einfach auf das Tragen der wichtigsten, welche immer das sein mögen, beschränken muss, ist mir nicht bekannt.

Im Prinzip gibt es derartiges Heldentum aber in allen älteren Militärtraditionen, wobei unsere einfach durch den Bruch von 45 noch zu jung ist, weshalb wir an die Helden noch nicht wieder gewöhnt sind.

fwo


"Die Amis" werden es mit den Orden wohl ebenso halten, wie es bei den Franzosen üblich ist: die Auszeichnung in "hängender" Form (Medaille mit dazugehörigem farbigem Band) wird nur bei besonderen Anlässen getragen, u.a. wenn die Auszeichnung verliehen wird.
Ansonsten werden nur die Ordensbänder in Form eines rechteckigen Ansteckers getragen.
Aber auch nur auf den Uniformen, die auch bei Paraden und Aufmärschen getragen werden tenue de sortie/Ausgangsuniform oder treillis de défilé). Aufm Alltagsgrünzeug hab ich afaik noch keinen "Weihnachtsbaum" gesehen.

#41:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 10:23
    —


sowas sollte als orden reichen Cool

#42:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 10:46
    —
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!

#43:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 11:03
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
....
Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Nein, die Orden werden nur bis zu einer bestimmten Dichte an der Jackenfront verliehen - wer mehr Orden will, muss vorher zunehmen.
entweder das oder die hängen noch große Laschen unten an die Jacke(so das die am Ende ein hübsches Streifenröckchen mit Glitzer vollbehangen haben)

#44:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 11:08
    —
DeHerg hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
....
Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Nein, die Orden werden nur bis zu einer bestimmten Dichte an der Jackenfront verliehen - wer mehr Orden will, muss vorher zunehmen.
entweder das oder die hängen noch große Laschen unten an die Jacke(so das die am Ende ein hübsches Streifenröckchen mit Glitzer vollbehangen haben)

Oder der Uniformrock wird einfach etwas verlängert.

Nee, also echt, selbst die meisten Nazibonzen hatten noch soviel Stil, nicht so rumzulaufen. Liegt vielleicht daran, daß der Schicklgruber selbst nur ein EK hatte, aber andererseits wär es auch für den ein Leichtes gewesen, sich entsprechend dekorieren zu lassen.

#45:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 13:40
    —
Der sozialistische Kosmonaut kommt von erfolgreicher Weltraummission zurück. Der Kreml-Chef empfängt ihn und fragt ihn: "Genosse, möchtest du einen Orden, oder ein Auto?"
"Ach, Orden habe ich doch schon so viele, ich nehme lieber den Wagen."
Der amerikanische Astronaut vor seinem Präsidenten: "Na, was wäre Ihnen lieber, ein Orden oder eine Prämie?"
"Ach, ich verdiene doch nicht schlecht. Aber so ein Orden macht sich auf 'ner Party immer ganz gut bei den Mädchen."
Der bundesdeutsche Astronaut vor seinem Chef: "Sie waren jetzt zehn Tage weg, soll ich Ihnen das vom Urlaub abziehen, oder wollen Sie es rausarbeiten?"

#46:  Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 15:18
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Der sozialistische Kosmonaut kommt von erfolgreicher Weltraummission zurück. Der Kreml-Chef empfängt ihn und fragt ihn: "Genosse, möchtest du einen Orden, oder ein Auto?"
"Ach, Orden habe ich doch schon so viele, ich nehme lieber den Wagen."
Der amerikanische Astronaut vor seinem Präsidenten: "Na, was wäre Ihnen lieber, ein Orden oder eine Prämie?"
"Ach, ich verdiene doch nicht schlecht. Aber so ein Orden macht sich auf 'ner Party immer ganz gut bei den Mädchen."
Der bundesdeutsche Astronaut vor seinem Chef: "Sie waren jetzt zehn Tage weg, soll ich Ihnen das vom Urlaub abziehen, oder wollen Sie es rausarbeiten?"
Lachen

Gefällt mir.

#47:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 16:53
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!

Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Wieso kommen sich Männer mit Schlips "nicht bescheuert" vor? Weil dieser Bauchlappen gesellschaftlich anerkannt ist?

#48:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 16:56
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
...selbst die meisten Nazibonzen hatten noch soviel Stil, nicht so rumzulaufen.

Für Hermann Göring galt das nicht:

Im Volksmund wurde Göring wegen seiner auffälligen, oft aus Uniform und vielen Orden bestehenden Garderobe „Goldfasan“ oder „Lametta-Heini“ genannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Göring

#49:  Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 17:04
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!

Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Wieso kommen sich Männer mit Schlips "nicht bescheuert" vor? Weil dieser Bauchlappen gesellschaftlich anerkannt ist?


Der Schlips ist wenigstens zentral, weist eine stärkere Symmetrie auf und sieht nicht ganz so wahllos hingeklatscht aus. Ist zumindest mein Eindruck. Ansonsten ist er natürlich symbolisch und sagt allen, die ihn sehen "Hallo! Ich habe einen großen Penis! Sehr, wie lang mein Penis ist, es geht von meinem Hals bis zum Bauch!".

Oh, tut mir leid, falsches Band.

Er sagt natürlich "Seht mal wie gut ich mich der Ausbeutung durch marktwirtschaftlichen Anpassungsdruck anbiedere. Ich bin nur eine hirnlose Drone, die macht was man von mir verlangt und niemals nachdenkt, was sie eigentlich tun könnte. Dieses Kleidungsstück ist ein Symbol für meine unhinterfragte Unterwerfung und was auch immer da kommt und für meinen Glauben daran, dass die unsichtbare Hand es schon richten wird."

Bleib mal locker. :-/ Arbeit ist zwar Scheisse und Anpassung nervt, aber man muss nicht immer und zu jedem Thema den gleichen Kram abspulen, das geht nur auf die Nerven und diskreditiert die Kritik, sodass sie dort wo sie angebracht ist ihren Stachel verliert..

#50:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 17:07
    —
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!

Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Wieso kommen sich Männer mit Schlips "nicht bescheuert" vor? Weil dieser Bauchlappen gesellschaftlich anerkannt ist?


Der Schlips ist wenigstens zentral, weist eine stärkere Symmetrie auf und sieht nicht ganz so wahllos hingeklatscht aus. Ist zumindest mein Eindruck. Ansonsten ist er natürlich symbolisch und sagt allen, die ihn sehen "Hallo! Ich habe einen großen Penis! Sehr, wie lang mein Penis ist, es geht von meinem Hals bis zum Bauch!".

Oh, tut mir leid, falsches Band.

Er sagt natürlich "Seht mal wie gut ich mich der Ausbeutung durch marktwirtschaftlichen Anpassungsdruck anbiedere. Ich bin nur eine hirnlose Drone, die macht was man von mir verlangt und niemals nachdenkt, was sie eigentlich tun könnte. Dieses Kleidungsstück ist ein Symbol für meine unhinterfragte Unterwerfung und was auch immer da kommt und für meinen Glauben daran, dass die unsichtbare Hand es schon richten wird."

Bleib mal locker. :-/ Arbeit ist zwar Scheisse und Anpassung nervt, aber man muss nicht immer und zu jedem Thema den gleichen Kram abspulen, das geht nur auf die Nerven und diskreditiert die Kritik, sodass sie dort wo sie angebracht ist ihren Stachel verliert..


Lachen

#51:  Autor: YogoshWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 17:10
    —
Zum Thema Auszeichnungen ablehnen: Da kann wohl keiner gegen Jean-Paul Sartre anstinken. Der lehnte 1964 doch glatt den Nobel Preis für Literatur ab.

Allerdings wollte er etwas später das damit verbundene Geld dann doch haben.

#52:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 17:20
    —
@Dissonanz

Wodrum gehts?
Hinterfragen von Dingen nur dann wenn es Dissonanz passt?
Jede Kritik die zwischen unserem System und von uns verachteten Systemen Parallelen zieht ist einzustellen?

Ich hinterfrage nun mal alles, auch (und gerade) das was als "normal" dasteht und quasi unhinterfragbar ist. Und so ein Bauchlappen ist für mich nun mal ähnlich komisch wie diese Metallplatten auf dem Bauch spazieren zu tragen.

#53:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 17:30
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ich hinterfrage nun mal alles, auch (und gerade) das was als "normal" dasteht und quasi unhinterfragbar ist. Und so ein Bauchlappen ist für mich nun mal ähnlich komisch wie diese Metallplatten auf dem Bauch spazieren zu tragen.


Darum geht es nicht. Die prinzipielle Kritik an der Schlipsunsitte ist (was ich zunächst übrigens nie gedacht hätte) anscheinend Konsens hier im FGH; das wurde bereits öfters diskutiert.

Dissonanz nimmt Dich doch mit Deinem Lieblingsthema - dem Geld und dessen Verehrung - nur mal ein bischen auf den Arm.

#54:  Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 17:57
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
@Dissonanz

Wodrum gehts?
Hinterfragen von Dingen nur dann wenn es Dissonanz passt?
Jede Kritik die zwischen unserem System und von uns verachteten Systemen Parallelen zieht ist einzustellen?

Ich hinterfrage nun mal alles, auch (und gerade) das was als "normal" dasteht und quasi unhinterfragbar ist. Und so ein Bauchlappen ist für mich nun mal ähnlich komisch wie diese Metallplatten auf dem Bauch spazieren zu tragen.


Du merkst nicht, dass ich irgendwo auf deiner Seite bin. Du musst dich nicht gegen mich verteidigen. zwinkern

#55:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 18:55
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!

Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Wieso kommen sich Männer mit Schlips "nicht bescheuert" vor? Weil dieser Bauchlappen gesellschaftlich anerkannt ist?

Dran ist erstmal gar nichts Bescheuertes. Eine Krawatte ist ein Kleidungsassessoir wie ein Halstuch, ein Schal (sofern nicht aus witterungsbedingten Gründen getragen), eine Fliege oder dergleichen. Sobald sowas Plicht wird, ist es natürlich bescheuert. Nun mag ja so einer mit Orden zeigen wollen, was für ein tolles Alphatierchen er ist, aber dafür würde ja auch ein Orden reichen, diese Demonstration jedoch zu vervielfachen, ist albern und kindisch. Selbst der Bißneßarsch bindet sich nur einen Schlips auf einmal um, und auch die meisten Russenmafiosi belassen es bei einer Goldpanzerkette. Und außerdem: was kann so ein Orden schon wert sein, wenn sie einer offenbar alle vier Wochen verliehen kriegt?

#56:  Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 15.07.2009, 22:09
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Selbst der Bißneßarsch bindet sich nur einen Schlips auf einmal um


Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht. Geschockt

#57:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 11:50
    —
Zitat:
Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Die Krawatte bildet in dem meist äußerst farblosen Erscheinungsbild des Mannes einen erfreulichen Farbtupfer. Es haben zwar in den letzten Jahrzehnten immer wieder einige Männer versucht, etwas bunter aufzutreten. Aber das funktioniert wohl nur bei Künstlern und im Showbussiness einigermaßen. Im Übrigen kann man mit einer Krawatte nicht angeben wie mit einem Orden: "Seht her, was für ein doller Hecht ich bin!"

#58:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 11:58
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Die Krawatte bildet in dem meist äußerst farblosen Erscheinungsbild des Mannes einen erfreulichen Farbtupfer. Es haben zwar in den letzten Jahrzehnten immer wieder einige Männer versucht, etwas bunter aufzutreten. Aber das funktioniert wohl nur bei Künstlern und im Showbussiness einigermaßen. Im Übrigen kann man mit einer Krawatte nicht angeben wie mit einem Orden: "Seht her, was für ein doller Hecht ich bin!"

Sicher? Ich könnte mir vorstellen, dass genau das mit teuren Seidenkrawatten und edlen Krawattennadeln versucht wird.

#59:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 12:52
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Die Krawatte bildet in dem meist äußerst farblosen Erscheinungsbild des Mannes einen erfreulichen Farbtupfer. Es haben zwar in den letzten Jahrzehnten immer wieder einige Männer versucht, etwas bunter aufzutreten. Aber das funktioniert wohl nur bei Künstlern und im Showbussiness einigermaßen. Im Übrigen kann man mit einer Krawatte nicht angeben wie mit einem Orden: "Seht her, was für ein doller Hecht ich bin!"

Sicher? Ich könnte mir vorstellen, dass genau das mit teuren Seidenkrawatten und edlen Krawattennadeln versucht wird.

Ja, aber eben nicht allein mit der Krawatte, da wird auch der Rest der Kleidung sichtbar teuer sein, wenn jemand sein Jemand-Besseres-Sein zum Ausdruck bringen will.

#60:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 16:18
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Die Krawatte bildet in dem meist äußerst farblosen Erscheinungsbild des Mannes einen erfreulichen Farbtupfer. Es haben zwar in den letzten Jahrzehnten immer wieder einige Männer versucht, etwas bunter aufzutreten. Aber das funktioniert wohl nur bei Künstlern und im Showbussiness einigermaßen. Im Übrigen kann man mit einer Krawatte nicht angeben wie mit einem Orden: "Seht her, was für ein doller Hecht ich bin!"

Sicher? Ich könnte mir vorstellen, dass genau das mit teuren Seidenkrawatten und edlen Krawattennadeln versucht wird.

Ja, aber eben nicht allein mit der Krawatte, da wird auch der Rest der Kleidung sichtbar teuer sein, wenn jemand sein Jemand-Besseres-Sein zum Ausdruck bringen will.

Und wo hängen idR die Orden dran, an T-Shirt und Freizeithemd? Auch da wirkt der Rest der Kleidung mit.

#61:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 19:58
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zähl mal die Männer mit Schlips die du siehst. Welchem Bekleidungszweck dient dieser Lappen auf dem Bauch?
Ist er Serviette?
Soll er die Fett-Wampe verhüllen?
Dient er dem einschnüren des Halses oder als Schal?

Die Krawatte bildet in dem meist äußerst farblosen Erscheinungsbild des Mannes einen erfreulichen Farbtupfer. Es haben zwar in den letzten Jahrzehnten immer wieder einige Männer versucht, etwas bunter aufzutreten. Aber das funktioniert wohl nur bei Künstlern und im Showbussiness einigermaßen. Im Übrigen kann man mit einer Krawatte nicht angeben wie mit einem Orden: "Seht her, was für ein doller Hecht ich bin!"

Der (meinetwegen auch bunte) Bauchlappen hat jedenfalls keinen praktischen Nutzen, im Gegenteil: schnürt er sogar den Hals zu, man ist froh wenn man den Bauchlappen ausziehen kann.

Bild unseres Bundesverfassungsgerichts:


Abgefahrener Fummel, aber weder diese Bratpfanne auf dem Kopf noch die Serviette um den Hals haben einen praktischen Zweck, es dient nur zur Darstellung.

Das ist ja OK wenn man durch äussere Zeichen darauf aufmerksam machen will das an einem Ort oder durch eine bestimmte Person etwas besonderes geschieht.

Wenn durch bestimmte Klamotten z.B. Seriösität gezeigt werden sollen, und dies in unserer Zeit durch einen Anzug mit [seidenem,...] Bauchlappen geschieht, dann erschafft so ein Bauchlappen keine Seriösität, vielleicht eine Aura davon, aber diese Seriösität muß bestehen bevor sich dieser Mensch das Zeichen der Seriösität umschnallt.
Wenn da z.B. ein Banker irgendwelche Dreckpapiere an eine Rentnerin verrramschen will dann ist sein Schlips ein Hohn.

Wer sich eine Polizeiuniform anzieht ohne dafür autorisiert zu sein, der macht sich strafbar, weil er etwas darstellt was er gar nicht ist.

Das Problem ist der Mißbrauch der Zeichen, wenn ich mit einem Kerl mit Schlips zu tun habe dann gehe ich schon auf Abwehrhaltung, irgendwas will der mir andrehen oder mich zu irgendwas rumkriegen.

d.h. solange ein Orden auf der Brust auch wirklich ein Zeichen für etwas ist was existiert kann der auch notfalls wie ein Lametta-Heini rumrennen. Sobald dieser Orden aber hauptsächlich nur noch zur Darstellung da ist wirds lächerlich und unglaubwürdig.


Auch ein noch so grosser Hut geben einem Menschen keine Autorität, sie sind -wenn- dann nur ein Zeichen davon. Die Frage ist welche Bestätigung der Autorität gegeben sein muß damit Zeichen+Autorität auch übereinstimmen.

#62:  Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 21:00
    —
Darstellung kann ein praktischer Nutzen sein. Immerhin leben wir als Menschen in einer sozialen Umwelt.

Aber was sagt schon 'ne Krawatte?(Na gut, manchmal kann das eine Ampelfunktion haben, z.B. bei Politikern. "Sehr schädlich", "mäßig schädlich" und "wenig schädlich"..)

#63:  Autor: HornochseWohnort: Bundeshauptstadt BeitragVerfasst am: 16.07.2009, 21:52
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Auch ein noch so grosser Hut geben einem Menschen keine Autorität, sie sind -wenn- dann nur ein Zeichen davon. Die Frage ist welche Bestätigung der Autorität gegeben sein muß damit Zeichen+Autorität auch übereinstimmen.


Die Bedeutung eines Zeichens kann sich mit der Veränderung der Wahrnehmung des Akteurs wandeln. Da muss nichts übereinstimmen.

#64:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 14:57
    —
Niedliche neue Online-Petition zum Thema übrigens: Ein Orden für alle Wehrdienstleister: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=5764

#65:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 16:06
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Niedliche neue Online-Petition zum Thema übrigens: Ein Orden für alle Wehrdienstleister: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=5764


das wär dann sowas wie die DéfNat in Bronze (auch Hernu-Cross oder Cochonou genannt)

Die bekam auch fast jeder Wehrpflichtiger, der seinen Wehrdienst einigermaßen problemlos (= ohne dauernd Mist zu bauen/ mehr Verwarnungen als unnötig zu kassieren) hinter sich brachte.

Nur erhält auch jeder Zeit-und Berufsmilitär zuerst mal genau dasselbe Scheibchen Metall, bevor er/sie die Silber- bzw Goldversion erreicht.
daher dann "Hernu-Cross" (das war der damalige Verteidigungsminister, der diese Auszeichnung rausgebracht hat) bzw "Cochonou": ob man sich die DefNat in Bronze ansteckt oder ein Scheibchen Cochonou (saucisson), hat in etwa denselben Wert....

edit:
hier hat grade ein Leutnant die DefNat in Gold mit Stern bekommen, weil er die Besatzung seines Hubschraubers inklusive denselben nach einem technischen Zwischenfall (irgendwas ist ausgefallen, das Teil flog grade in der Nähe von Hochspannungsleitungen und all hatten beste Chancen, draufzugehen) heil (vor allem die Leute, der Schraubenhupser hatte wohl ein paar Schrammen) wieder runterzubringen.
Finde ich schon in Ordnung, der Mann hat seiner Besatzung das Leben gerettet.
Irgendwann bekommt er (als Offizier automatisch) den chevalier de la Légion d'Honneur angehängt. den kriegt aber inzwischen hierzulande Hinz und Kunz, insofern dürfte die soeben erhaltene Medaille schon etwas wertvoller sein, in jeder Hinsicht.

#66:  Autor: Arno Gebauer BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 14:04
    —
Hallo,

Titel werden meistens durch eine einmalige Tat / Leistung / Geburt
verliehen. Über die Zeit verlieren sie aber alle an Bedeutung .
Der Adel spielt z. B. heute nur noch eine Rolle in den Illustrierten.
Für alle alten Menschen, Rentner usw., sind Titel so wie so nicht
mehr von Bedeutung. Da zählen andere und wichtigere Dinge!

Viele Grüße
Arno Gebauer

#67:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 17:30
    —
Zitat:
Für alle alten Menschen, Rentner usw., sind Titel so wie so nicht mehr von Bedeutung.

Na, dann probier's mal (falls du zu einer Audienz zugelassen wirst) den Papst mit "Herr Ratzinger" anzureden, statt "Eure Heiligkeit".

#68:  Autor: Arno Gebauer BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 09:54
    —
Hallo, Ahriman,

unanbhängig davon, daß mich solch eine Audienz nicht interessiert,
wüßte ich gerne, ob ich dann das "Fegefeuer" zu fürchten hätte und was
in dem Fall die weltlichen Folgen wären, wenn jemand den Papast "inkorrekt"
anredet?

Viele Grüße
Arno Gebauer

#69:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 10:36
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Für alle alten Menschen, Rentner usw., sind Titel so wie so nicht mehr von Bedeutung.

Na, dann probier's mal (falls du zu einer Audienz zugelassen wirst) den Papst mit "Herr Ratzinger" anzureden, statt "Eure Heiligkeit".


Würde ich auf jeden Fall tun, wen ich Herrn Josef Ratzinger mal begegnete, eventuelle noch Dr Ratzinger (afaik hat er den Titel).
Aber so ein Geschwurbel wie "Eure Heiligkeit/Heiliger Vater"?
Pfff...: Vater isser nicht, weil er nicht darf (offiziell zumindest) und heilig...dafür isser noch zu lebendig (regulärer Heiliger wird man bei Katholens doch erst, nachdem man übern Jordan ist)
Sein Künstlername ist mir wuppe und für den état civil (ist so was wie Standesamtsregister) ist und bleibt er "Josef Ratzinger", so what?

#70:  Autor: Chilisalsa BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 11:12
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Für alle alten Menschen, Rentner usw., sind Titel so wie so nicht mehr von Bedeutung.

Na, dann probier's mal (falls du zu einer Audienz zugelassen wirst) den Papst mit "Herr Ratzinger" anzureden, statt "Eure Heiligkeit".


Warum nicht ? Wenn ich als gestandener Atheist zu Herrn Ratzinger "Eure Heiligkeit" sagen würde , könnte man mir vorwerfen, ich wäre scheinheilig.

#71:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 12:24
    —
In meinen Augen sind bestimmte Ehrenbezeugungen schon längst derart diskreditiert, dass es im Prinzip sogar folgerichtig ist, sie dem Abschaum der Menschheit zuzugestehen.


Heilige, die "Großen" der Weltgeschichte, Verdienstkreuzträger etc. sind mir immer suspekt. Ich finde es daher eigentlich angenehmer, wenn Leute wie Mutter Teresa oder der jetzige Papst einen solchen Status auch offiziell erhalten.

#72:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 10:43
    —
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Hallo, Ahriman,

unanbhängig davon, daß mich solch eine Audienz nicht interessiert,
wüßte ich gerne, ob ich dann das "Fegefeuer" zu fürchten hätte und was
in dem Fall die weltlichen Folgen wären, wenn jemand den Papast "inkorrekt"
anredet?

Viele Grüße
Arno Gebauer

Das würde mich auch interessieren. Immerhin sind die Chancen, mal einem Bischof oder einem Abt leibhaftig zu begegnen größer. Und die beanspruchen auch klingende Titel. Schau mal bei Wiki unter dem Begriff "Anrede" nach. Ich vermute aber, daß die unteren Chargen nicht so pingelig sind und man einen Pfarrer statt mit "Hochwürden" auch mit "Herr Pfarrer" anreden kann.
Aber zu denken geben einem diese Titel doch, schaut euch das mal an. Was für ein Hochmut, welche Arroganz steckt doch da drin! „Seine Exzellenz der Hochwürdigste Herr Bischof“ - und zu seinem öbersten Chef ist man per Du.
Falls es mal einem passieren sollte, daß ein solcher Typ auf seinem Titel besteht, könnte man zu ihm sagen: "Warum? Ihren Chef duze ich."

#73:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 11:54
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Das würde mich auch interessieren. Immerhin sind die Chancen, mal einem Bischof oder einem Abt leibhaftig zu begegnen größer. Und die beanspruchen auch klingende Titel. Schau mal bei Wiki unter dem Begriff "Anrede" nach. Ich vermute aber, daß die unteren Chargen nicht so pingelig sind und man einen Pfarrer statt mit "Hochwürden" auch mit "Herr Pfarrer" anreden kann.
Aber zu denken geben einem diese Titel doch, schaut euch das mal an. Was für ein Hochmut, welche Arroganz steckt doch da drin! „Seine Exzellenz der Hochwürdigste Herr Bischof“ - und zu seinem öbersten Chef ist man per Du.
Falls es mal einem passieren sollte, daß ein solcher Typ auf seinem Titel besteht, könnte man zu ihm sagen: "Warum? Ihren Chef duze ich."
interessant dabei das gerade für die religiösen Anreden am allerdicksten aufgetragen wird. Während so ein König gerade mal eine "königlich Hoheit" ist wird aus einem einfachen Abt schon ein "hochwürdigster(superlativ!) Vater Abt"(mich wundert ja das sie daraus nicht noch einen doppelten Superlativ(höchstwürdigster) gemacht haben). Während es für Staatslenker nur bis zur "hochwürdigen Exellenz" geht reicht für einen Kardinal "hochwürdigste Exellenz" schon nicht mehr aus und wird zur "hw Emminenz"(dadrüber reichen weltliche Beschreibungen noch nicht einmal mehr und es geht schon in die seligkeit/heiligkeit). Für Leute die Demut predigen gehen die da aber ziemlich in die vollen Lachen

#74:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 30.11.2010, 17:57
    —
Ralph Giordano (*1923, Journalist, Schriftsteller, Publizist, Regisseur) hat einen Orden erhalten. Er berichtet:
Zitat:
Am 19. Dezember 1990 erhielt ich das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. In der Begründung des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker heißt es:

»Herr Giordano hat sich als Autor, Historiker und Dokumentarist in besonderer Weise um die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit verdient gemacht und dabei einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland geleistet. Als Verfolgter des Naziregimes, der zu den Opfern der Kriegs- und Gewaltherrschaft gehörte, engagiert sich Herr Giordano mit großer Leidenschaft gegen Elend und Hunger, Vertreibung und Folter sowie gegen jegliche Art von Fanatismus. Neben zahlreichen politischen und historischen Fernseh-Dokumentationen, in denen sich Herr Giordano mit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland auseinandersetzt, dokumentieren vor allem seine Buchwerke ’Die Bertinis’, ’Die zweite Schuld oder Von der Last Deutscher zu sein’ sowie seine jüngste Veröffentlichung ’Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte’ seine von großer Verantwortung geprägte Aufklärungsarbeit.« …

»Doch so glatt sich die Ehrung für den Ausgezeichneten liest: Für Giordano war es keineswegs selbstverständlich, sich den hohen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland umhängen zu lassen. Für die ’Allgemeine’ begründet er das so:

’Die Nachricht von der Verleihung hatte ich einige Wochen zuvor, erst mündlich, dann schriftlich, vom Kultusministerium Nordrhein-Westfalen übermittelt bekommen. Meine Reaktion darauf war Überraschung, Freude - und auch Bestürzung. Bestürzung, weil ich selbstverständlich als politischer Publizist mitbekommen habe, wer alles im Laufe der Zeit das Verdienstkreuz erhalten hat - nämlich Leute, die ich nicht mit der Feuerzange anfassen würde, dies vor allem gemünzt auf die ersten Legislaturperioden der bundesdeutschen Geschichte. Auch mißfielen mir einige der Präsidenten, in deren Namen das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. Von daher gab es also Vorbehalte. …

Aus „Erinnerungen eines Davongekommenen“ von Ralph Giordano, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2008, ISBN 978-3-462-04003-6, 554 Seiten, Seite 464-465

Das Bundesverdienstkreuz erhalten also auch Leute, die man nicht mit der Feuerzange anfassen darf. Pfeifen

#75:  Autor: blakkiWohnort: Im wilden Süden BeitragVerfasst am: 30.11.2010, 18:16
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!


Dürfen die bei Gewitter raus? Lachen

#76:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 30.11.2010, 19:06
    —
blakki hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Henry Kane hat folgendes geschrieben:




Ohne jemanden beleidigen zu wollen... und von der Tatsache mal abgesehen, das das meiner Meinung nach ziemlich unsymphatische Menschen da auf dem Bild sind...

Dieses Bild "stinkt" vor Selbstherrlichkeit und zwar bis in den Weltraum.
Als nächstes haben sie noch Orden auf den Hosen, oder was...?

Meine Fresse, ist das lächerlich. Daß die sich nicht bescheuert vorkommen ...!


Dürfen die bei Gewitter raus? Lachen


Nee. Da hat der Pfleger Angst.

#77:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 30.11.2010, 19:40
    —
Orden und Titel sind dazu da, das Individuum fest an die Gemeinschaft zu binden und ihm weitere Leistungen / Zugeständnisse an diese abzuringen und andere zu ermutigen dies auch zu tun.

#78:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 01.12.2010, 16:36
    —
Wer sind die Erfinder von Titel, Orden und Ehren? - Meistens die oberen Zehntausend.
Aber manchmal fallen auch seiner Majestät Dem Volk Titel ein!
Und so spricht Das Volk durch Herrn Thimig:
Zitat:
Wie so manch anderer Schauspieler, so hatte auch [Hugo] Thimig [1854-1944, ein dt. Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter in Österreich] schon einige Krisen am Burgtheater [in Wien] überstanden und viele Theaterdirektoren kommen und gehen sehen. Einmal war eine der üblichen Auseinandersetzungen für den Direktor glimpflich abgelaufen, was Thimig wie folgt kommentierte: „Seine Eselenz, der General-Dilettant, bleibt uns vorläufig erhalten."

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“ von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 351

Herr Direktor erhält durch den Volksmund sogar zwei Titel! Welche Ehre!

#79:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 05.12.2010, 16:54
    —
Auf meiner Wanderschaft von der Geburt bis zum Tod ist mir folgendes Zitat aufgefallen:
Zitat:
„Wie fast alle Deutschen besitze ich den Doktortitel.“
Dr. Heinz Risse (1898-1989, Schriftsteller)

Aus „Was halten Sie vom Christentum“, herausgegeben von Karlheinz Deschner, Paul List Verlag, München, 1957, Seite 124

Bevor ich das gelesen habe, wusste ich nicht, daß fast alle Deutschen den Doktortitel besitzen.
Bei ca. 80 Millionen Leuten in Deutschland wären das ca. 65 Millionen Doktortitel! freakteach

#80:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 06.12.2010, 16:35
    —
Ein Unbekannter hat eine Unterhaltung von drei Jungen über Titel belauscht und überliefert:
Zitat:
"Mein Onkel ist Pfarrer", prahlt ein Junge auf dem Spielplatz, "und alle reden ihn mit 'Hochwürden' an!"

"Na, wenn schon" kontert ein zweiter, "Mein Onkel ist sogar Kardinal und alles sagt 'Eminenz' zu ihm!"

"Das ist noch gar nichts!" trumpft da ein dritter auf.
"Ich habe einen Onkel, der ist so dick, wenn der über die Straße geht, sagen alle: 'Allmächtiger Gott'!!!"

Aus "Das Superbuch der Witze", zusammengestellt von B. Bornheim, Bassermann'sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 3-8994-0018-1, Seite 176

Die Titel Hochwürden, Eminenz, Stellvertreter Gottes, usw. wirken verkrustet. Da möchte ich nicht weiter darauf eingehen.
Aber dass ein ’dicker Onkel’ ’allmächtiger Gott’ sein soll, möchte ich etwas genauer betrachten:

Ein dicker Onkel ist ein Mensch.
Der Ausruf ’Allmächtiger Gott’ enthält den Begriff ’Gott’.
Entsprechend modifiziere ich den Ausruf des dritten Jungen in: Der Mensch ist Gott!

Der Mensch, körperlich gesehen, ist ein endliches Gebilde.
Die Denkweise des Menschen ist auch ein endliches Gebilde.
Aber der Mensch hat auch Bewußtsein!

Zum Thema Bewußtsein gibt es z. B. die Bücher:
1. “Ewiges Bewußtsein“ von Dr. Heinke Sudhoff, Schirner Verlag, Darmstadt, 2008, ISBN 978-3-89767-614-5, 502 Seiten
2. “Endloses Bewußtsein“ von Dr. Pim van Lommel, Patmos Verlag, Düsseldorf, 2009, ISBN 978-3-491-36022-8, 456 Seiten

Wenn nun das Bewußtsein ’ewig’ oder ’endlos’ sein soll, wie das diese Bücher andeuten,
und das ’Ewige Bewußtsein’ oder ’Endlose Bewußtsein’ als Gott angesehen wird,
dann scheint mir der Ausruf der Menschen ’Allmächtiger Gott’ in die richtige Richtung zu gehen:
Der Mensch ist Gott! idee
Auch wenn die Titelträger Hochwürden, Eminenz, Stellvertreter Gottes, usw. das seit 2000 Jahren nicht verstanden haben.

#81:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.12.2010, 17:37
    —
Hochwürden, Eminenz, Euer Heiligkeit - das ist schon merkwürdig, da doch die Menschen mit ihrem Gott einfach per du verkehren sogar die Pfaffen in der Kirche.
A propos merkwürdig: "Euer Merkwürden" ist ja auch recht hübsch...
Als kleiner Junge begegnete mir der Titel "Euer Durchlaucht" zum ersten Male in einem Buch, wahrscheinlich ein Märchenbuch. Da habe ich mich vor Heiterkeit nicht mehr eingekriegt, das fand ich ungeheuer komisch. Wir Kinder hatten nämlich den Begriff "sich schlauchen" für ganz gewaltig lachen. Und als ich diesen Titel las, habe ich mich geschlaucht.
Viel später habe ich schon mal über dieses Begriff nachgedacht, wie der wohl sprachlich zu deuten wäre. Ich meine, man hat den Herzog doch wohl nicht mariniert, bis er durchgelaugt war. Da aber Wiki meint, es käme von durchleuchtet, so kann man den Patienten nach einer Röntgenuntersuchung wohl richtig mit "Euer Durchlaucht" anreden...

#82:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 06.12.2010, 18:36
    —
Das deutsche Volk hat vor über 70 Jahren einen Bischof beobachtet:
Zitat:
Goebbels hatte die letzten Monate vor der Machtergreifung in einem Buch geschildert, das den Titel hatte
„Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei“.

In Anlehnung daran sagte man, der Reichsbischof Müller werde ein Buch mit den Titel schreiben:
„Vom Kirchenlicht zum Armleuchter.“

Aus „Hohes Haus oder Politik in Anekdoten“ von Georges Hoyau, Paul Neff Verlag, Wien Berlin, 1976, ISBN 3-7014-0753-3, Seite 107

Wer ist '... man...'? - Ich unterstelle: das Volk.
Aufgrund seiner Kooperationstätigkeit mit den Nazis hat der Volksmund den Reichsbischof Müller
mit dem Titel ’Kirchenlicht’ gesegnet und ihn zum ’Armleuchter’ befördert.

#83:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 13:21
    —
welt.de hat folgendes geschrieben:
Abgeordnete bedienen sich bei Verdienstkreuzen selbst

Politiker aller Fraktionen im Bundestag verleihen sich die Auszeichnung offenbar nach Proporz. Ein Experte spricht von "absoluter Anmaßung".


Geschockt

#84:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 14:47
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
welt.de hat folgendes geschrieben:
Abgeordnete bedienen sich bei Verdienstkreuzen selbst

Politiker aller Fraktionen im Bundestag verleihen sich die Auszeichnung offenbar nach Proporz. Ein Experte spricht von "absoluter Anmaßung".


Geschockt


Zumindest ist mir ein persönliches Beispiel aus meiner Verwandtschaft bekannt, welches sich als Parteisoldat (untere Ebene) der CDU im Ruhrgebiet und mit einigem Tamtam parteiinterner Fürsprecher, wegen seiner Verdienste in und für seine Gemeinde/Stadt (geschrieben, gemeint Partei) angebiedert hat...
Man muss nur über die richtigen Kontakte in den Etagen der Politik verfügen.

Ansonsten sind Titel nur Schall und Rauch. Wenn ich mir die Orden (nur bspw.) von FJS vorstelle, ist es auch mit meiner Achtung vor derlei "Auszeichnungen" nicht weit her: http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Strau%C3%9F#Ehrungen_und_Auszeichnungen

#85:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 15:55
    —
Zitat:
„Orden sind mir wurscht, aber haben will ich sie.“
Johannes Brahms (1833–1897, dt. Komponist)

http://www.zit.at/show_name.php3?name=374

Am Kopf kratzen

#86:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 16:30
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Zitat:
„Orden sind mir wurscht, aber haben will ich sie.“
Johannes Brahms (1833–1897, dt. Komponist)

http://www.zit.at/show_name.php3?name=374

Am Kopf kratzen


Gröhl...

Klasse Sager.

#87:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 16:55
    —
Zitat:
„Als das Karussellpferd müde, störrisch und aufsässig wurde, machte der Menageriebesitzer
eine kleine Pause und zog dem Tier den Doktorhut der Karussellpferdtheorie über den Kopf.
Stolz trabte es weiter.“

Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer (*1940, Professor für Interkulturelle Germanistik)

http://www.aphorismen.de/display_aphorismen.php?search=1&page=27

Schulterzucken

#88:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 17:48
    —
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Genie und einem Titelträger?
Zitat:
Varianten der Pädagogik
Erstens, die Kunst, Schwieriges einfach darzustellen: Das Genie.
Zweitens, die Kunst, Schwieriges schwierig darzustellen: Der Professor.
Drittens, die Kunst, das Einfache schwierig erscheinen zu lassen: Der deutsche Professor.

Prof. Dr. Rainer Kohlmayer (*1940, Professor für Interkulturelle Germanistik)

http://www.aphorismen.de/display_aphorismen.php?search=1&page=34

Herr Kohlmayer sieht auch noch einen Unterschied zwischen einem Titelträger und einem deutschen Titelträger. Cool

#89:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 18:08
    —
Zitat:
Heinrich Heine [1797-1856] bekannte in seiner Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland,
daß er über den Görlitzer Schuhmacher und Philosophen Jakob Böhme [1575-1624] wenig wisse.
Was er aber wisse, reiche aus, um zu sagen:

„Der Schuster Jakob Böhme war ein großer Philosoph.
Manche Philosophen von Ruf sind nur große Schuster.“

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 48

Brett vom Kopf nehmen

#90:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 18:54
    —
Wie ticken Titelträger?
Dazu eine kleine Information aus dem Alltag:
Zitat:
Arno Luik: Der kürzlich verstorbene Gottfried Graf von Bismarck hat in Oxford studiert, hatte schlechte Noten, und er sagte: „Wenn ich mich um einen Job bewerbe und auf der Liste steht Meier, Müller, Schmidt oder von Bismarck, bin ich ziemlich sicher, dass ich den Job bekomme."

Prof. Michael Hartmann (*1952, Soziologe, Elitenforscher): Natürlich. Denn jeder Chef denkt: Der tickt wie ich. Der ist dem gleichen Wertesystem verbunden. Der weiß, wie man sich bewegt, kann über Opern plaudern, kann Regeln bewusst oder ironisch verletzen, er hat den richtigen Habitus, die Aura: Ich gehöre dazu. Er strahlt Souveränität aus.

Luik: Das kann man doch lernen.
Hartmann: Nein.

Luik: In George Bernard Shaws Komödie „Pygmalion" bringt der Sprachforscher Professor Higgins dem Blumenmädchen Eliza Doolittle Oxford-Englisch bei, damit sie als Herzogin auftreten kann. Und sie kann es.

Hartmann: Es mag mal klappen. Aber wie man sich oben bewegt, wie man mit Macht richtig umgeht, das lernt man nur, wenn man in diesem Milieu aufwächst. Mein Vater war Finanzchef des Bistums Paderborn. Bei uns am Abendbrottisch ging es um die Auseinandersetzungen im Erzbistum, um Prälat, Generalvikar, Kardinal. Um Millionäre, die keine Kirchensteuern zahlen wollten, aber sich Sorgen machten um die angemessene kirchliche Beerdigung. Ich habe von Kindesbeinen an mitbekommen, was Macht bedeutet, wie die oberste Schicht tickt, wie man sich da bewegt.

Ein kleiner Ausschnitt aus einem Stern-Gespräch („Stern“ Nr. 41/2007, Seite 94)

Cool

#91:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 19:23
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Wie ticken Titelträger?
Dazu eine kleine Information aus dem Alltag:
Zitat:
Arno Luik: Der kürzlich verstorbene Gottfried Graf von Bismarck hat in Oxford studiert, hatte schlechte Noten, und er sagte: „Wenn ich mich um einen Job bewerbe und auf der Liste steht Meier, Müller, Schmidt oder von Bismarck, bin ich ziemlich sicher, dass ich den Job bekomme."

Prof. Michael Hartmann (*1952, Soziologe, Elitenforscher): Natürlich. Denn jeder Chef denkt: Der tickt wie ich. Der ist dem gleichen Wertesystem verbunden. Der weiß, wie man sich bewegt, kann über Opern plaudern, kann Regeln bewusst oder ironisch verletzen, er hat den richtigen Habitus, die Aura: Ich gehöre dazu. Er strahlt Souveränität aus.

Luik: Das kann man doch lernen.
Hartmann: Nein.

Luik: In George Bernard Shaws Komödie „Pygmalion" bringt der Sprachforscher Professor Higgins dem Blumenmädchen Eliza Doolittle Oxford-Englisch bei, damit sie als Herzogin auftreten kann. Und sie kann es.

Hartmann: Es mag mal klappen. Aber wie man sich oben bewegt, wie man mit Macht richtig umgeht, das lernt man nur, wenn man in diesem Milieu aufwächst. Mein Vater war Finanzchef des Bistums Paderborn. Bei uns am Abendbrottisch ging es um die Auseinandersetzungen im Erzbistum, um Prälat, Generalvikar, Kardinal. Um Millionäre, die keine Kirchensteuern zahlen wollten, aber sich Sorgen machten um die angemessene kirchliche Beerdigung. Ich habe von Kindesbeinen an mitbekommen, was Macht bedeutet, wie die oberste Schicht tickt, wie man sich da bewegt.

Ein kleiner Ausschnitt aus einem Stern-Gespräch („Stern“ Nr. 41/2007, Seite 94)

Cool


Das hat nicht nur mit Titelträger zu tun.
Es gibt Milieus, da bekommt man von Kindsbein an mit, sich in der Gesellschaft zu bewegen.
Das kann man tatsächlich kaum lernen. (Zumindest nicht in einen Kurs, oder eine Schule)
Im Laufe der Jahre kommt auch der eine oder andere dazu ders nicht "von Haus aus" mitbekommen hat, aber eher wenigen.

#92:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 19:46
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Auf meiner Wanderschaft von der Geburt bis zum Tod ist mir folgendes Zitat aufgefallen:
Zitat:
„Wie fast alle Deutschen besitze ich den Doktortitel.“
Dr. Heinz Risse (1898-1989, Schriftsteller)

Aus „Was halten Sie vom Christentum“, herausgegeben von Karlheinz Deschner, Paul List Verlag, München, 1957, Seite 124

Bevor ich das gelesen habe, wusste ich nicht, daß fast alle Deutschen den Doktortitel besitzen.
Bei ca. 80 Millionen Leuten in Deutschland wären das ca. 65 Millionen Doktortitel! freakteach


wie hast du das denn ausgerechnet?

#93:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 20:36
    —
Es wäre eigentlich schön, das Bundesverdienstkreuz zu bekommen. Nur damit man es ablehnen kann...

#94:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 10.12.2010, 20:38
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es wäre eigentlich schön, das Bundesverdienstkreuz zu bekommen. Nur damit man es ablehnen kann...


bravo Küßchen

#95:  Autor: immanuela BeitragVerfasst am: 11.12.2010, 01:28
    —
http://www.welt.de/politik/deutschland/article11516180/Abgeordnete-bedienen-sich-bei-Verdienstkreuzen-selbst.html

Zitat:
Abgeordnete bedienen sich bei Verdienstkreuzen selbst

Politiker aller Fraktionen im Bundestag verleihen sich die Auszeichnung offenbar nach Proporz. Ein Experte spricht von "absoluter Anmaßung".

Wie der „Berliner Kurier“ berichtet, existiere zwischen den Fraktionen im Bundestag eine Vereinbarung über eine pauschale Verteilung von Verdienstorden an die Parlamentarier.
Demnach werden pro Legislaturperiode etwa 30 Ehrungen für alle Abgeordneten zur Verfügung gestellt.
Eine Sprecherin des Bundestages bestätigte die Vereinbarung. ...
Aus dem Bundespräsidialamt hieß es laut Bericht, dass diese Vereinbarung bereits seit Mitte der 90er-Jahre bestehe....

Edit 1: http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/politik/329002.html Originalartikel
Edit 2: Oh, war schon - naja, neu ist wenigstens Edit 1.

#96:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 11.12.2010, 11:28
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Genie und einem Titelträger?
Zitat:
Varianten der Pädagogik
Erstens, die Kunst, Schwieriges einfach darzustellen: Das Genie.
Zweitens, die Kunst, Schwieriges schwierig darzustellen: Der Professor.
Drittens, die Kunst, das Einfache schwierig erscheinen zu lassen: Der deutsche Professor.

Prof. Dr. Rainer Kohlmayer (*1940, Professor für Interkulturelle Germanistik)

http://www.aphorismen.de/display_aphorismen.php?search=1&page=34

Herr Kohlmayer sieht auch noch einen Unterschied zwischen einem Titelträger und einem deutschen Titelträger. Cool
"Interkulturelle Germanistik" ist auch nicht schlecht, sowas nenn ich "Praktische Kunst". zwinkern

#97:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 16.12.2010, 17:00
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Wie ticken Titelträger?
Dazu eine kleine Information aus dem Alltag:
Zitat:
Arno Luik: Der kürzlich verstorbene Gottfried Graf von Bismarck hat in Oxford studiert, hatte schlechte Noten, und er sagte: „Wenn ich mich um einen Job bewerbe und auf der Liste steht Meier, Müller, Schmidt oder von Bismarck, bin ich ziemlich sicher, dass ich den Job bekomme."

Prof. Michael Hartmann (*1952, Soziologe, Elitenforscher): Natürlich. Denn jeder Chef denkt: Der tickt wie ich. Der ist dem gleichen Wertesystem verbunden. Der weiß, wie man sich bewegt, kann über Opern plaudern, kann Regeln bewusst oder ironisch verletzen, er hat den richtigen Habitus, die Aura: Ich gehöre dazu. Er strahlt Souveränität aus.

Luik: Das kann man doch lernen.
Hartmann: Nein.

Luik: In George Bernard Shaws Komödie „Pygmalion" bringt der Sprachforscher Professor Higgins dem Blumenmädchen Eliza Doolittle Oxford-Englisch bei, damit sie als Herzogin auftreten kann. Und sie kann es.

Hartmann: Es mag mal klappen. Aber wie man sich oben bewegt, wie man mit Macht richtig umgeht, das lernt man nur, wenn man in diesem Milieu aufwächst. Mein Vater war Finanzchef des Bistums Paderborn. Bei uns am Abendbrottisch ging es um die Auseinandersetzungen im Erzbistum, um Prälat, Generalvikar, Kardinal. Um Millionäre, die keine Kirchensteuern zahlen wollten, aber sich Sorgen machten um die angemessene kirchliche Beerdigung. Ich habe von Kindesbeinen an mitbekommen, was Macht bedeutet, wie die oberste Schicht tickt, wie man sich da bewegt.

Ein kleiner Ausschnitt aus einem Stern-Gespräch („Stern“ Nr. 41/2007, Seite 94)

Cool

Das hat nicht nur mit Titelträger zu tun.
Es gibt Milieus, da bekommt man von Kindsbein an mit, sich in der Gesellschaft zu bewegen.
Das kann man tatsächlich kaum lernen. (Zumindest nicht in einen Kurs, oder eine Schule)
Im Laufe der Jahre kommt auch der eine oder andere dazu ders nicht "von Haus aus" mitbekommen hat, aber eher wenigen.

Mir geht es darum viele Aspekte zum Thema „Titel, Orden...“ aufzuzeigen.

Es gibt viele Menschen, die großen Wert auf Titel oder Orden legen.
Es gibt wenige Menschen, die wenig Wert auf Titel oder Orden legen.

Es gibt Genies, die die kreative Quelle in sich selbst entdeckt haben
und die darum Titel, Orden, Schlipse, usw. als zweitrangig ansehen. Neutral

#98:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 16.12.2010, 17:03
    —
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Auf meiner Wanderschaft von der Geburt bis zum Tod ist mir folgendes Zitat aufgefallen:
Zitat:
„Wie fast alle Deutschen besitze ich den Doktortitel.“
Dr. Heinz Risse (1898-1989, Schriftsteller)

Aus „Was halten Sie vom Christentum“, herausgegeben von Karlheinz Deschner, Paul List Verlag, München, 1957, Seite 124

Bevor ich das gelesen habe, wusste ich nicht, daß fast alle Deutschen den Doktortitel besitzen.
Bei ca. 80 Millionen Leuten in Deutschland wären das ca. 65 Millionen Doktortitel! freakteach

wie hast du das denn ausgerechnet?

Ich habe mich auf die Aussage von Heinz Risse “... fast alle Deutschen ...“ (ca. 80 Mill.) gestützt
und pauschal Kinder und Jugendliche (ca. 15 Mill.) abgezogen.

#99:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 16.12.2010, 17:08
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es wäre eigentlich schön, das Bundesverdienstkreuz zu bekommen. Nur damit man es ablehnen kann...

Ich wünsche Dir, dass Du einmal Bundespräsident wirst und dann viele Orden verleihen musst.

Dann könnte es auch vorkommen, dass Du einmal jemand einen Orden verleihen möchtest, der den Orden ablehnt.
Wenn Du das viele Male schaffst mit einer großen inneren Gelassenheit, dann könnte es sein,
dass Du als “Bundespräsident Ahriman der Große“ in die Geschichte eingehen wirst. zwinkern

#100:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 16.12.2010, 17:47
    —
Dann würde ich das aber richtig feierlich machen. Mit Soldaten in Galauniform, Trommeln und Fanfaren, der zu Beordnete müßte stramm stehen. Dann stecke ich ihm das Ding an die Brust und piekse ihn dabei. Mal sehen, was der für ein Gesicht macht.

#101:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 16.12.2010, 17:57
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Heinrich Heine [1797-1856] bekannte in seiner Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland,
daß er über den Görlitzer Schuhmacher und Philosophen Jakob Böhme [1575-1624] wenig wisse.
Was er aber wisse, reiche aus, um zu sagen:

„Der Schuster Jakob Böhme war ein großer Philosoph.
Manche Philosophen von Ruf sind nur große Schuster.“

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 48

Brett vom Kopf nehmen

Tss, tsss... was heißt hier nur große Schuster? Vielleicht war das ja zu Heines Zeiten einmal anders; aber zumindest heutzutage lässt sich mit handgefertigten Edelschuhen von erstklassiger Qualität eine Mörderkohle verdienen.

#102:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 16:06
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Dann würde ich das aber richtig feierlich machen. Mit Soldaten in Galauniform, Trommeln und Fanfaren, der zu Beordnete müßte stramm stehen. Dann stecke ich ihm das Ding an die Brust und piekse ihn dabei. Mal sehen, was der für ein Gesicht macht.

Dass die Soldaten kommen, viereckig marschieren und stramm stehen, glaube ich gerne,
weil die deutsche Obrigkeit dem deutschen Volk seit Jahrhunderten viel Obrigkeitsgehorsam beigebracht hat.
Aber wie Du einem Mann, der den Orden ablehnt und nicht erscheint, ein bisschen pieksen willst … ? Verwundert

Aber vielleicht willst Du Wunder vollbringen.
Dann besteht die Möglichkeit, daß Du als der “heilige Bundespräsident Ahriman der Große“ in die Geschichte eingehst.

In einem solchen Fall kommt viel Arbeit auf Dich zu,
denn dann werden viele Christen zu Dir beten und um diverse Orden bitten:
„Oh heiliger Ahriman, bitte gibt mir einen Orden.“ Anbeten

#103:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 16:18
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Heinrich Heine [1797-1856] bekannte in seiner Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland,
daß er über den Görlitzer Schuhmacher und Philosophen Jakob Böhme [1575-1624] wenig wisse.
Was er aber wisse, reiche aus, um zu sagen:

„Der Schuster Jakob Böhme war ein großer Philosoph.
Manche Philosophen von Ruf sind nur große Schuster.“

Aus „Das große Anekdoten Lexikon“, herausgegeben von Doris Kunschmann, Bassermann Verlag, 1999, ISBN 3-8094-0736-4, Seite 48

Brett vom Kopf nehmen

Tss, tsss... was heißt hier nur große Schuster? Vielleicht war das ja zu Heines Zeiten einmal anders; aber zumindest heutzutage lässt sich mit handgefertigten Edelschuhen von erstklassiger Qualität eine Mörderkohle verdienen.

Heinrich Heine hat den Schuster symbolisch gemeint.
Du hast den Schuster wörtlich verstanden.

#104:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 18:28
    —
Ach so. Dann hat der Herr Heine also auch nur symbolische Schuhe an den symbolischen Füßen.

#105:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 18:45
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Ach so. Dann hat der Herr Heine also auch nur symbolische Schuhe an den symbolischen Füßen.

Über seine eigenen Schuhe hat Herr Heine nicht gesprochen. Cool

#106:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 18:47
    —
Er wird schon gewusst haben, warum. Deswegen mag ich seine abfällige Bemerkung zum symbolischen Schuster auch nicht.

#107:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 22:44
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Er wird schon gewusst haben, warum. Deswegen mag ich seine abfällige Bemerkung zum symbolischen Schuster auch nicht.
Also ich kenne eine Menge Leute, die ständig schustern aber noch keinen einzigen Schuh hergestellt haben... Pfeifen

#108:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 22:55
    —
Das sind dann aber keine großen Schuster, wenn die nichts zustande bringen. zwinkern

#109:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 23:01
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Das sind dann aber keine großen Schuster, wenn die nichts zustande bringen. zwinkern
Hast du ne Ahnung. Cool

#110:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 23:04
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hast du ne Ahnung. Cool

Immer. Auf den Arm nehmen

#111:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 17.12.2010, 23:07
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Er wird schon gewusst haben, warum. Deswegen mag ich seine abfällige Bemerkung zum symbolischen Schuster auch nicht.
Also ich kenne eine Menge Leute, die ständig schustern aber noch keinen einzigen Schuh hergestellt haben... Pfeifen


Ich kenn nur einen, und der heisst Bernd. Auf den Arm nehmen

#112:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 18.12.2010, 13:28
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Aber wie Du einem Mann, der den Orden ablehnt und nicht erscheint, ein bisschen pieksen willst …

Habe ich doch gar nicht gesagt. Da werden genug kommen, die das Ding haben wollen. Und die werden gepiekst. Und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr muß Tätäää - tätäää - tätäää - tsching Bumm! machen.
Übrigens: Ist bei diesem Bundesverdienstkreuz auch ein Scheck dabei wie beim Nobel-Preis? Wenn ja, dann würde ich es doch annehmen. Jeder Mensch hat seinen Preis.

#113:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 19.12.2010, 15:36
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Er wird schon gewusst haben, warum. Deswegen mag ich seine abfällige Bemerkung zum symbolischen Schuster auch nicht.

abfällig?

Wenn Du das so siehst, dann befördern wir den Schuster eben:
Zitat:
„Der ’Präsident’ Jakob Böhme war ein großer Philosoph.
Manche Philosophen von Ruf sind nur große ’Präsidenten’.“

Es ist egal welchen Beruf Jakob Böhme hatte.
An dem was Heine eigentlich sagen wollte, ändert sich nichts. Coole Sache, das...

#114:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 19.12.2010, 15:51
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Wenn Du das so siehst, dann befördern wir den Schuster eben:

Und wieder liegst du daneben. Einen wirklich großen Schuster kann man gar nicht befördern. Was ist dagegen schon ein Präsident?

#115:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 19.12.2010, 16:14
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Aber wie Du einem Mann, der den Orden ablehnt und nicht erscheint, ein bisschen pieksen willst …

Habe ich doch gar nicht gesagt. Da werden genug kommen, die das Ding haben wollen. Und die werden gepiekst. Und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr muß Tätäää - tätäää - tätäää - tsching Bumm! machen.
Übrigens: Ist bei diesem Bundesverdienstkreuz auch ein Scheck dabei wie beim Nobel-Preis? Wenn ja, dann würde ich es doch annehmen. Jeder Mensch hat seinen Preis.

Ich denke, dass es einen Menschen gibt, der nicht käuflich ist:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es wäre eigentlich schön, das Bundesverdienstkreuz zu bekommen. Nur damit man es ablehnen kann...

zwinkern

#116:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 19.12.2010, 16:45
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Wenn Du das so siehst, dann befördern wir den Schuster eben:

Und wieder liegst du daneben. Einen wirklich großen Schuster kann man gar nicht befördern. Was ist dagegen schon ein Präsident?

Wenn der große Schuster nicht befördert werden kann,
dann war Deine 'abfällige' Bemerkung:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Er wird schon gewusst haben, warum. Deswegen mag ich seine abfällige Bemerkung zum symbolischen Schuster auch nicht.

keine abfällige Bemerkung. Cool

#117:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 19.12.2010, 17:53
    —
Doch, gerade dann war Heines Bemerkung eine abfällige.

#118:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 20.12.2010, 16:32
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Doch, gerade dann war Heines Bemerkung eine abfällige.

Jakob Böhme war ein religiös-philosophisches Genie.
Manche Philosophen sind mittelmäßige Geister, die aber gerne als Genies gelten möchten.

Auf diesen Unterschied hat Heine versucht hinzuweisen. Idee

#119:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 20.12.2010, 16:50
    —
Der Unterschied zwischen einem Prof. und einem Genie:
Zitat:
Tyndall und Edison:
Der irische Physiker John Tyndall wurde im Jahr 1867 Direktor der Royal Institution in London. Er arbeitete über den Diamagnetismus und die Thermoelektrizität. Dabei gelangen ihm zwar grundlegende Entdeckungen, doch erlangte er nie die Popularität seines US-amerikanischen Zeitgenossen Thomas Alva Edison, der zwar keine Professur hatte, dafür aber seine Erfindungen in klingende Münze umsetzte und steinreich wurde: Phonograph, Kohlefadenlampe, Dampfmaschine mit elektrischem Generator und vieles andere.

Tyndall war selbstkritisch genug, öffentlich zu bekennen, daß es einen grundlegenden Unterschied zwischen ihm und Edison gebe.
„Welchen?“ wurde er gefragt.
„Die letzten Schritte, die Edison geht, diese kindlich einfachen Schritte bin ich nicht gegangen“, erklärte Tyndall.
„Und warum nicht, wenn sie so kindlich einfach sind?“
„Weil ich kein Genie bin.“

Aus „Anekdoten und Aphorismen - Ich gratuliere zum großen Erfolg“ von Moewig, Neff Verlag, 1992, ISBN 3-7014-0793-2, Seite 26

#120:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 20.12.2010, 17:31
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Jakob Böhme war ein religiös-philosophisches Genie.
Manche Philosophen sind mittelmäßige Geister, die aber gerne als Genies gelten möchten.

Auf diesen Unterschied hat Heine versucht hinzuweisen. Idee

Das ist aber das Problem: nur weil ein Großer Schuster außerdem noch ein philosophisches Genie ist, werden aus den anderen Philosophen noch keine Großen Schuster.

#121:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 20.12.2010, 18:29
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Jakob Böhme war ein religiös-philosophisches Genie.
Manche Philosophen sind mittelmäßige Geister, die aber gerne als Genies gelten möchten.

Auf diesen Unterschied hat Heine versucht hinzuweisen. Idee

Das ist aber das Problem: nur weil ein Großer Schuster außerdem noch ein philosophisches Genie ist, werden aus den anderen Philosophen noch keine Großen Schuster.

Heine hat den 'großen Schuster' nicht wörtlich gemeint, sondern ironisch.
Heine hat sozusagen dem Begriff 'große Schuster' eine weitere Bedeutung gegeben.
Künstler, Satiriker nehmen sich manchmal eine solche Freiheit. Ausrufezeichen

#122:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 20.12.2010, 20:31
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Heine hat sozusagen dem Begriff 'große Schuster' eine weitere Bedeutung gegeben.

Eine weitere Bedeutung kann es aber gar nicht geben. Letzten Endes streben wir doch alle irgendwie danach, Große Schuster zu werden. Die meisten von uns werden aber Schusterjungen bleiben.

#123:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 21.12.2010, 16:24
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Heine hat sozusagen dem Begriff 'große Schuster' eine weitere Bedeutung gegeben.

Eine weitere Bedeutung kann es aber gar nicht geben. Letzten Endes streben wir doch alle irgendwie danach, Große Schuster zu werden. Die meisten von uns werden aber Schusterjungen bleiben.

Heine hat Böhme für ein philosophisches Genie gehalten.
Mit dem ’großen Schuster’ hat er manche Philosophen von Ruf, als mittelmäßig bzw. als Möchtegern-Genies angesehen.

Wenn Du dem ’großen Schuster’ eine nicht steigerbare Bedeutung zuerkennen möchtest, dann löst Du Dich von der Heineschen Deutung.
In Deinem Sinne wäre dann
Buddha der ’große Schuster’ für die Buddhisten,
Jesus Christus der ’große Schuster’ für die Christen,
Mohammed der ’große Schuster’ für die Moslems,
Adolf Hitler der ’große Schuster’ für die Nazis,
ein genialer Wissenschaftler der ’große Schuster’ für die Wissenschaftsgläubigen,
usw.

Alle diese Gläubigen betrachten ihr jeweiliges Vorbild als unantastbar und unübersteigbar.

Aber Mutter Natur lässt immer wieder neue Genies entstehen,
um die festgefahrenen Menschen zu foppen. zwinkern

#124:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 21.12.2010, 16:39
    —
Bei allem sollte nicht vergessen werden: es sind Anekdoten. Ihnen könnte eine wahre Begebenheit, ein wirklicher Ausspruch zugrunde liegen. Das muss aber nicht sein.

Bei vielen Anekdoten stellt sich der vom Zusammensteller beabsichtigte Effekt ein: "Passt gut zu dem! So etwas könnte von ihm sein!"

Heinrich Heine schrieb:

"Ob jener sonderbare Schuster ein so ausgezeichneter Philosoph gewesen ist, wie viele deutsche Mystiker behaupten, darüber kann ich nicht allzu genau urtheilen, da ich ihn gar nicht gelesen, ich bin aber überzeugt, daß er keine so guten Stiefel gemacht hat wie Herr Sarkoski."

Heinrich Heine: Über Deutschland 1833-1836. Aufsätze über Kunst und Philosophie. Berlin/Paris 2001, S. 64.
Wer der Herr Sarkoski gewesen ist, weiß ich jetzt auch nicht, müßte man den Band holen.

Macht sich gut, Heine ein Urteil über Böhme zuzugestehen, wenn er ihn gar nicht gelesen hat.

#125:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 21.12.2010, 17:23
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
... Macht sich gut, Heine ein Urteil über Böhme zuzugestehen, wenn er ihn gar nicht gelesen hat.

gar nicht?
Zitat:
Heinrich Heine bekannte in seiner Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland,
daß er über den Görlitzer Schuhmacher und Philosophen Jakob Böhme wenig wisse.
Was er aber wisse, reiche aus, um zu sagen:


„Der Schuster Jakob Böhme war ein großer Philosoph.
Manche Philosophen von Ruf sind nur große Schuster.“

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1584243#1584243

Immer noch ’gar nicht’ Frage

#126:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 21.12.2010, 19:18
    —
Bin gespannt, wieviele Seiten lang der Heine hier noch rumschustern wird.

#127:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 21.12.2010, 21:34
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
In Deinem Sinne wäre dann
Buddha der ’große Schuster’ für die Buddhisten,
Jesus Christus der ’große Schuster’ für die Christen,
Mohammed der ’große Schuster’ für die Moslems,
Adolf Hitler der ’große Schuster’ für die Nazis,
ein genialer Wissenschaftler der ’große Schuster’ für die Wissenschaftsgläubigen,
usw.

All die von dir genannten mögen ja für die jeweilige Gruppe eine besondere Bedeutung gehabt haben, Große Schuster waren sie jedoch nicht.
Einen wahrhaft Großen Schuster erkennt man an seinen großen Schuhen. Charlie Chaplin war möglicherweise ein Großer Schuster.

#128:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 22.12.2010, 16:33
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
… Einen wahrhaft Großen Schuster erkennt man an seinen großen Schuhen. Charlie Chaplin war möglicherweise ein Großer Schuster.

Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

#129:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 22.12.2010, 17:09
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
… Bei vielen Anekdoten stellt sich der vom Zusammensteller beabsichtigte Effekt ein: "Passt gut zu dem! So etwas könnte von ihm sein!" …

Der Zusammensteller glaubt an einen bunten Strauß von vielen kleinen Geschichten. Neutral

#130:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 22.12.2010, 17:51
    —
Der General und die unteren Kreise:
Zitat:
In München begegnete Liebermann (1847-1935) in den achtziger Jahren einem Bekannten, der in Gesellschaft eines ehemaligen Generals war.
Er wurde vorgestellt, und der Bekannte machte den General auf das ungewöhnliche Talent seines Freundes aufmerksam, was den General aber wenig beeindruckte.

Als die drei im Hofbräuhaus ihren Durst löschten, hörte eine Kellnerin zufällig den Namen Liebermann
und fragte: »Verzeihens, sind Sie der berühmte Maler Max Liebermann aus Berlin?«
»Ja, der bin ich schon!«

»Dös is mir aber a Freud«, rief die Kellnerin, »a so an berühmten Herrn zu bedienen.«

Der General, der den Vorgang erstaunt verfolgt hatte, meinte pikiert:
»In den unteren Kreisen scheinen Sie ja recht bekannt zu sein.«

Aus „Anekdoten von Max Liebermann“, zusammengestellt von Walter Püschel, Eulenspiegel Verlag, Berlin, 1998, ISBN 3-359-00954-1, Seite 14

In den oberen Kreisen denkt man so über die unteren Kreise. Schulterzucken

#131:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 22.12.2010, 18:25
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

#132:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 23.12.2010, 15:06
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

#133:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 23.12.2010, 15:33
    —
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...
D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!


Danke, das ist - wie immer - groß. Ich werde die freien Feiertage dazu nutzen, tief darüber nachzudenken...

...welche Drogen dafür geeignet sein könnten, mich in Erkenntnisspähren zu katapultieren, die mir ähnlich große Einsichten ermöglichen.

#134:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 23.12.2010, 16:14
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...
D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!


Danke, das ist - wie immer - groß. Ich werde die freien Feiertage dazu nutzen, tief darüber nachzudenken...

...welche Drogen dafür geeignet sein könnten, mich in Erkenntnisspähren zu katapultieren, die mir ähnlich große Einsichten ermöglichen.

Vergiß die Drogen.

#135:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 23.12.2010, 19:11
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...
D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!


Danke, das ist - wie immer - groß. Ich werde die freien Feiertage dazu nutzen, tief darüber nachzudenken...

...welche Drogen dafür geeignet sein könnten, mich in Erkenntnisspähren zu katapultieren, die mir ähnlich große Einsichten ermöglichen.

Vergiß die Drogen.


Dann werde ich aber nie dein Erkenntnisniveau erreichen. Weinen

Was ist eigentlich von grundlegenderer Bedeutung: ein Roggenmischbrötchen oder Schmelzkäse?

Apropos Drogen - habe heute im Zug eine schöne Jugendslang/Kanaksprack-Umschreibung für "Drogen nehmen" gehört: "Effekte schieben" Geschockt

#136:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 23.12.2010, 20:17
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

#137:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 23.12.2010, 20:38
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken


Ich habe gerade die zweite Flasche Doppelwacholder geleert und mithin eine Erkenntnisebene erreicht, die mich leichtfüßig behaupten lässt: Pferde, Spatzen und Heringe tragen sehr große Schuhe. Chaplin hat die Schuhe für die Pferde gemacht (hatte ja selbst große Schuhe), Heine die für die Spatzen (nachts, während er wach war wg. Deutschland) und Vamana für die Heringe (weil er selber keine Schuhe hatte, dachte er, wenigstens Fische könnten welche gebrauchen). All diese großen SchusterTM hat die Natur gemacht. Deshalb haben Schuster - ob groß oder klein - deutlich grundlegendere Bedeutung als Synchronschwimmer oder Uli Hoeneß. nerv

#138:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 14:56
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...
D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!


Danke, das ist - wie immer - groß. Ich werde die freien Feiertage dazu nutzen, tief darüber nachzudenken...

...welche Drogen dafür geeignet sein könnten, mich in Erkenntnisspähren zu katapultieren, die mir ähnlich große Einsichten ermöglichen.

Vergiß die Drogen.

Dann werde ich aber nie dein Erkenntnisniveau erreichen. Weinen

Ich bin drogenfrei. Auf mich üben Drogen keinerlei Anziehungskraft aus. zwinkern
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Was ist eigentlich von grundlegenderer Bedeutung: ein Roggenmischbrötchen oder Schmelzkäse?

Keiner: das Roggenmischbrötchen wurde von Menschen hergestellt, der Schmelzkäse ebenfalls.

Ich hatte die Füße (naturgemacht) und die Schuhe (menschengemacht) gegenüber gestellt.

Gelegentlich spricht mich eine ca. 26jährige Bettlerin an.
Die Ärzte haben ihr vor ca. drei Jahren einen Fuß abgeschnitten. Sie bewegt sich jetzt mit zwei Krückstöcken fort.
Einen gleichwertigen Ersatzfuß haben die Ärzte der Frau nicht verpasst.

Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken

#139:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 14:58
    —
Mai hat folgendes geschrieben:


Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken


Türlich kann der Mensch das. Es gibt einen Typen mit zwei Prothesen, der schneller die 400 m läuft als jeder gesunde Profi.

#140:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 14:59
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

D.h. Du möchtest die Natur als nebensächlich betrachten.
Die Natur ist das große Ding, in dem Dein kleiner ’Großer Schuster’ eingebettet ist. freakteach

#141:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 15:03
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

D.h. Du möchtest die Natur als nebensächlich betrachten.
Der Schuster braucht Schuhe, ein Fuß aber keinen Schuster.

ich schreibe dies während ich versuche herauszufindne, ob du das ganze esoterische Geschwurbel (nicht übel nehmen, ist mein ehrlicher Eindruck und befremdet mich sehr) eigentlich ernst meinst.

#142:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 15:16
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

Ich habe gerade die zweite Flasche Doppelwacholder geleert und mithin eine Erkenntnisebene erreicht, die mich leichtfüßig behaupten lässt: Pferde, Spatzen und Heringe tragen sehr große Schuhe. Chaplin hat die Schuhe für die Pferde gemacht (hatte ja selbst große Schuhe), Heine die für die Spatzen (nachts, während er wach war wg. Deutschland) und Vamana für die Heringe (weil er selber keine Schuhe hatte, dachte er, wenigstens Fische könnten welche gebrauchen). All diese großen SchusterTM hat die Natur gemacht. Deshalb haben Schuster - ob groß oder klein - deutlich grundlegendere Bedeutung als Synchronschwimmer oder Uli Hoeneß. nerv

Das ist ein kleiner Ausschnitt aus Deiner drogenbeeinflußten Glaubenswelt!

Ich versuche die Welt realistischer zu sehen. Z.B.:
Da ist eine Landschaft. Ein Hündchen erkundet die Landschaft. In der Landschaft steht ein Baum. Das Hündchen läuft auf den Baum zu. Es beschnuppert den Baum, hebt ein Beinchen und verrichtet sein Geschäft.

Max Liebermann setzt die Geschichte fort:
Zitat:
Zu einem Künstler, dem ein Orden verliehen worden war [sagte Liebermann]: „Passen Sie uff, jetzt kommen noch mehr, wo ein Hund hinpißt, da pissen sie alle hin.“

Prof. Dr. Max Liebermann (1847-1935, Maler, ab 1920 Präsident der der Preußischen Akademie der Künste)

Aus „Heiterer Anekdotenschatz“ herausgegeben von Roland W.Fink-Henseler, Gondrom Verlag, Bindlach, 1996, ISBN 3-8112-1457-8, Seite 258

Orden = Pisse?
Man könnte auch durchdenken, ob Orden Drogen sind. Cool

#143:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 15:57
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken

Türlich kann der Mensch das. Es gibt einen Typen mit zwei Prothesen, der schneller die 400 m läuft als jeder gesunde Profi.

Diese Geschichte habe ich auch mal irgendwo gelesen,
aber stünde ich vor einer Wahl: Natur-Füße oder Fuß-Prothesen, würde ich die Natur-Füße wählen.

#144:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 16:00
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken

Türlich kann der Mensch das. Es gibt einen Typen mit zwei Prothesen, der schneller die 400 m läuft als jeder gesunde Profi.

Diese Geschichte habe ich auch mal irgendwo gelesen,
aber stünde ich vor einer Wahl: Natur-Füße oder Fuß-Prothesen, würde ich die Natur-Füße wählen.


Ich auch. Meine Füße und meine Nase ergänzen sich zu gut, um auf erstere zu verzichten (die können gut riechen, während meine Nase läuft).

#145:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 17:58
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
D.h. Du möchtest die Natur als nebensächlich betrachten.

Da missverstehst du etwas: es geht mir vor allem darum, dass der Große Schuster nicht so einfach mit der Natur gleichgesetzt werden kann. Das wird nämlich weder der Natur noch dem Großen Schuster gerecht. Ein jedes hat seine Funktion
Mai hat folgendes geschrieben:
Die Natur ist das große Ding, in dem Dein kleiner ’Großer Schuster’ eingebettet ist. freakteach

Gerade deswegen ist es doch wichtig, zu erkennen, was den Großen Schuster eigentlich ausmacht: seine großen Schuhe nämlich.

#146:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 18:25
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

Ich habe gerade die zweite Flasche Doppelwacholder geleert und mithin eine Erkenntnisebene erreicht, die mich leichtfüßig behaupten lässt: Pferde, Spatzen und Heringe tragen sehr große Schuhe. Chaplin hat die Schuhe für die Pferde gemacht (hatte ja selbst große Schuhe), Heine die für die Spatzen (nachts, während er wach war wg. Deutschland) und Vamana für die Heringe (weil er selber keine Schuhe hatte, dachte er, wenigstens Fische könnten welche gebrauchen). All diese großen SchusterTM hat die Natur gemacht. Deshalb haben Schuster - ob groß oder klein - deutlich grundlegendere Bedeutung als Synchronschwimmer oder Uli Hoeneß. nerv

Das ist ein kleiner Ausschnitt aus Deiner drogenbeeinflußten Glaubenswelt!

Ich versuche die Welt realistischer zu sehen.


Noch realistischer? Is nich wahr... Geschockt

#147:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 06.01.2011, 00:52
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken

Türlich kann der Mensch das. Es gibt einen Typen mit zwei Prothesen, der schneller die 400 m läuft als jeder gesunde Profi.

Diese Geschichte habe ich auch mal irgendwo gelesen,
aber stünde ich vor einer Wahl: Natur-Füße oder Fuß-Prothesen, würde ich die Natur-Füße wählen.

Ich weiss nicht was dein Problem ist. Warum du die Natur immer so hervorheben musst und gleichzeitig die Leistung der Menschen so runtermachst. Wenn man mal die Zeit der Entwicklung gegenüberstellt, stehen die Menschen verdammt gut da.
Die Menschheit hat bereits viele tolle Sachen vollbracht. Natürlich auch viel Blödsinn, aber so ist das nunmal. Das hat aber nichts damit zu tun das man die Natur nicht auch schön finden kann.

#148:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 07.01.2011, 16:15
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.

Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn

"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

D.h. Du möchtest die Natur als nebensächlich betrachten.
Der Schuster braucht Schuhe, ein Fuß aber keinen Schuster.

ich schreibe dies während ich versuche herauszufindne, ob du das ganze esoterische Geschwurbel (nicht übel nehmen, ist mein ehrlicher Eindruck und befremdet mich sehr) eigentlich ernst meinst.

Was heißt hier ’das ganze esoterische Geschwurbel’?
Wenn ich an die vielen Elektronen denke, die ständig um einen Atomkern herumschwurbeln. ...
Der Mond schwurbelt um die Erde. Der Christ schwurbelt um seine Bibel herum.
Die Atheisten wollen nicht schwurbeln, aber mit der ganzen Erde zusammen schwurbeln sie um die Sonne herum.
Mir scheint, dass das ganze Universum eine große Schwurbelei ist.
Ich habe den Eindruck, dass auch Schuster und Schuhe Teilnehmer der großen Schwurbelei sind. Böse

#149:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 07.01.2011, 16:18
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken

Türlich kann der Mensch das. Es gibt einen Typen mit zwei Prothesen, der schneller die 400 m läuft als jeder gesunde Profi.

Diese Geschichte habe ich auch mal irgendwo gelesen,
aber stünde ich vor einer Wahl: Natur-Füße oder Fuß-Prothesen, würde ich die Natur-Füße wählen.

Ich auch. Meine Füße und meine Nase ergänzen sich zu gut, um auf erstere zu verzichten (die können gut riechen, während meine Nase läuft).

Wenn Deine Nase und Füße etwas Besonderes sind, dann könntest Du sie ’Prof. Nase’ und ’Dr. Füße’ nennen. Mit den Augen rollen

#150:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 07.01.2011, 16:25
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
D.h. Du möchtest die Natur als nebensächlich betrachten.

Da missverstehst du etwas: es geht mir vor allem darum, dass der Große Schuster nicht so einfach mit der Natur gleichgesetzt werden kann. Das wird nämlich weder der Natur noch dem Großen Schuster gerecht. Ein jedes hat seine Funktion

An Gleichsetzung hatte ich weniger gedacht.
Ich denke eher so: der Schuster ist ein kleines aber abhängiges Stückchen in der großen Natur.
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Die Natur ist das große Ding, in dem Dein kleiner ’Großer Schuster’ eingebettet ist. freakteach

Gerade deswegen ist es doch wichtig, zu erkennen, was den Großen Schuster eigentlich ausmacht: seine großen Schuhe nämlich.

Mark Twain hat eine Beobachtung gemacht:
Zitat:
“An der Stelle, wo Mohammed stand,
hat er in dem massiven Stein seine Fußabdrücke hinterlassen.
Ich schätze, er hatte ungefähr Schuhgröße 58.“

Mark Twain (1835-1910, amerik. Schriftsteller)

Aus “Mark Twain für Boshafte“, ausgewählt von Günter Stolzenberger, Insel Verlag, Berlin, 2010, ISBN 978-3-458-35173-3, 93 Seiten, Seite 26

Er schätzt die Schuhgröße von Mohammed auf etwa 58.
An welche Schuhgröße Deiner großen Schuhe hast Du gedacht Frage

#151:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 07.01.2011, 16:46
    —
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Mag sein, daß Charlie Chaplin über große Schuhe verfügte.
Aber Vamana hat sicherlich die größeren Füsse, denn
"Mit zwei Schritten durchschritt er Himmel und Erde."
http://de.wikipedia.org/wiki/Vamana freakteach

Aber hatte er denn auch Schuhe dabei an? Denn das ist ja das Entscheidende: die großen Schuhe.

In diesem Vamana-Bild trägt Vamana keine Schuhe: http://www.exoticindiaart.com/sculptures/vamana_zu55.jpg
Wer oder was bedeutet Vamana? – Vamana bedeutet vereinfacht gesagt: Natur!
Baut die Natur Schuhe? - Tragen Pferde, Spatzen und Heringe Schuhe?

Die Natur baut dem Menschen Füße!
Schuhe muß der Mensch sich selber machen. ...

D.h. Füße haben die grundlegendere Bedeutung!
Schuhe ohne Füße – das ist wie Hut ohne Kopf. zwinkern

Natur, schön und gut; aber ohne große Schuhe wird das mit dem Großen Schuster nix. Schade, schade. Schulterzucken

Ich habe gerade die zweite Flasche Doppelwacholder geleert und mithin eine Erkenntnisebene erreicht, die mich leichtfüßig behaupten lässt: Pferde, Spatzen und Heringe tragen sehr große Schuhe. Chaplin hat die Schuhe für die Pferde gemacht (hatte ja selbst große Schuhe), Heine die für die Spatzen (nachts, während er wach war wg. Deutschland) und Vamana für die Heringe (weil er selber keine Schuhe hatte, dachte er, wenigstens Fische könnten welche gebrauchen). All diese großen SchusterTM hat die Natur gemacht. Deshalb haben Schuster - ob groß oder klein - deutlich grundlegendere Bedeutung als Synchronschwimmer oder Uli Hoeneß. nerv

Das ist ein kleiner Ausschnitt aus Deiner drogenbeeinflußten Glaubenswelt!

Ich versuche die Welt realistischer zu sehen.

Noch realistischer? Is nich wahr... Geschockt

Da Du auch ein wissenschaftsgläubiger Mensch bist, wähle ich folgenden Textabschnitt aus:
Zitat:
In der Physik seit Beginn des 20. Jahrhunderts geht die Welt in eine Gesamtheit von mathematischen Sachverhalten auf oder kann doch wenigstens nur durch diese zweckentsprechend beschrieben werden. Das ist ein entscheidender Vorgang. Vorwissenschaftlich und unmittelbar liegt die Natur in der Gestalt vor, in der sie der Mensch durch seine Sinnesorgane erfaßt. Nun bleiben zwar immer die Sinne der grundlegende Beobachtungsapparat; aber der Mensch kommt in seiner Forschung nun nicht mehr ohne die Hilfe der Technik aus.

So entfernt sich allmählich die Welt des Physikers notgedrungen immer mehr von der Alltagswelt des Menschen. Noch vor einigen hundert Jahren schaute man im Aufgang der Sonne die Wirklichkeit an, wie sie ist; inzwischen hat sich das als Täuschung erwiesen, und wir können unsern Augen nicht länger trauen. Heute sind wir so weit, daß sich die gesamte wahrgenommene Welt in ein Meer von Täuschung verwandelt hat;

Vorhang auf Vorhang wurde beiseitegezogen, bis wir endlich vor einem letzten Vorhang der Wirklichkeit zu stehen glauben, auf dem nur noch Elektronenschatten vorüberhuschen, gespenstisch und kaum zu fassen. Der rechnende Verstand hat hier das letzte Wort; aus dem Vordergrund der Wahrnehmung rückt die Welt in den Hintergrund des Gedankens.

HEISENBERGS Schrift weist auf diesen Prozeß hin, auf die Tatsache und auf die Gefahr, in der sich der Mensch befindet, wenn er die Natur in Gebilde seines Denkens auflöst und sie maßlos beherrscht. Wie am Beginn des abendländischen Denkens steht auch heute vor uns die Mahnung, uns auf das Wesen des Menschen zu besinnen. rde

Werner Heisenberg (1901-1976, Physiker, Physik-Nobelpreisträger 1932)

Aus „Das Naturbild der heutigen Physik“ von Werner Heisenberg, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg, 1955, Seite 137

Ich wiederhole:
“Heute sind wir so weit, daß sich die gesamte wahrgenommene Welt in ein Meer von Täuschung verwandelt hat…“

Du scheinst diese Erkenntnis noch nicht bemerkt zu haben, obwohl sie schon über 50 Jahre alt ist, aber die helleren wissenschaftlichen Köpfe wissen darum.

Die besten Mystiker wissen das schon seit tausenden von Jahren und sprechen von Maya.

In der Kenntnisnahme der Einsichten der Front-Physiker und -Mystiker sehe ich eine realistischere Sichtweise. Idee

#152:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 07.01.2011, 16:54
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:

Die Natur kann Füße herstellen,
die Ärzte, die Wissenschaftler, die Schuster, der Mensch könnens nicht. Schulterzucken

Türlich kann der Mensch das. Es gibt einen Typen mit zwei Prothesen, der schneller die 400 m läuft als jeder gesunde Profi.

Diese Geschichte habe ich auch mal irgendwo gelesen,
aber stünde ich vor einer Wahl: Natur-Füße oder Fuß-Prothesen, würde ich die Natur-Füße wählen.

Ich weiss nicht was dein Problem ist. Warum du die Natur immer so hervorheben musst und gleichzeitig die Leistung der Menschen so runtermachst.

Runtermachen?
Wir Menschen sind von der Natur abhängig.
Die Natur ist nicht vom Menschen abhängig.
Hunderte von Millionen Jahren hat die Natur ohne Menschen existiert.
Den Menschen gibt es erst seit ca. 5 bis 7 Millionen Jahren.
In der Auflistung von Fakten sehe ich noch kein Abwerten des Menschen.
moecks hat folgendes geschrieben:
Wenn man mal die Zeit der Entwicklung gegenüberstellt, stehen die Menschen verdammt gut da.
Die Menschheit hat bereits viele tolle Sachen vollbracht. Natürlich auch viel Blödsinn, aber so ist das nunmal. Das hat aber nichts damit zu tun das man die Natur nicht auch schön finden kann.

Daß der Mensch sich ständig selbst auf die Schulter klopft, weil er Autos, Raketen, Computer, usw. bauen kann, ist nicht genug.

Seit der Mensch über 20 000 Atomraketen gebaut hat, besteht die Möglichkeit, daß er sich und vielleicht die ganze Erde kaputt macht.

Schon allein aus diesem Grunde lohnt es sich, daß der Mensch grundsätzliche Überlegungen anstellt. Cool

#153:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 08.01.2011, 12:43
    —
Mai hat folgendes geschrieben:

“Heute sind wir so weit, daß sich die gesamte wahrgenommene Welt in ein Meer von Täuschung verwandelt hat…“

Du scheinst diese Erkenntnis noch nicht bemerkt zu haben, obwohl sie schon über 50 Jahre alt ist, aber die helleren wissenschaftlichen Köpfe wissen darum.

Die besten Mystiker wissen das schon seit tausenden von Jahren und sprechen von Maya.


Mit Unterstellungen bist du ja immer super dabei. Lachen
Das "wusste" schon Platon. Schon mal was vom Höhlengleichnis gehört? Auch die Qualia-Problematik ist mir durchaus bewusst. Auch die Tatsache, dass man die theoretische Physik schon lange nicht mehr mit dem "gesunden Menschenverstand" begreifen kann. Ich hab nur immer noch nicht ansatzweise verstanden, welche fabulösen "Erkenntnisse" du dazu beizusteuern hättest. Ich glaube ja, dass du ein sehr "offener" Mensch bist. Du saugst alles auf, was du für interessant hältst. Du scheinst mir aber nicht in der Lage zu sein, die Informationen einzuordnen und in irgendeiner Weise systematisch zu denken. Vielleicht fehlt dir auch ein bisschen der Hintergrund dazu. Also quasi erstmal die Pflicht erledigen und dann zur Kür übergehen. Versteh doch erstmal die Wissenschaft, bevor du meinst, sie hinter dir lassen zu können. zwinkern

#154:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 08.01.2011, 13:04
    —
Mai hat folgendes geschrieben:

Wir Menschen sind von der Natur abhängig.
Die Natur ist nicht vom Menschen abhängig.
Hunderte von Millionen Jahren hat die Natur ohne Menschen existiert.


Ja natürlich. Was willst du damit sagen? Der Mensch ist Teil der Natur. Genaugenommen ein Tier, eine Art Trockennasenaffe. Das ist trivial, wenn man nicht gerade schöpfungsgläubig ist.

Mai hat folgendes geschrieben:
Seit der Mensch über 20 000 Atomraketen gebaut hat, besteht die Möglichkeit, daß er sich und vielleicht die ganze Erde kaputt macht.


Nein, die Möglichkeit besteht nicht. Die Erde wird sich immer erholen. Existenzielle Gefahr für die Erde bzw. erstmal fürs Leben besteht v.a. in außermenschlichen Faktoren: Vulkanausbrüche (Yellowstone), Asteroideneinschläge, Verlust des Mondes, Verlöschen der Sonne usw. Die menschlichen Hinterlassenschaften werden nach dem Verschwinden von Homo Sapiens von der übrigen Natur in einigen tausend Jahren beseitigt sein. In kosmologischen Zusammenhängen ist der Mensch buchstäblich "nichts" als Sternenstaub. Ein Wimpernschlag und er ist wieder von der Weltbühne verschwunden. Seine Existenz ist im besten Wortsinne "sinnlos". Der Mensch "macht" sich selbst Sinn. Es wird ihm allerdings nie gelingen, dieses antrophozentrische Konstrukt auf die reale Welt außerhalb seines Bewusstseins auszudehnen. Man kann höchstens ein "Gefühl" dafür bekommen. Das versuchen Mystiker, Meditierende, Betende usw. Die "fühlen" dann, dass "alles eins" ist usw. Ist ja auch ok. Aber ein Gefühl ist keine Erkenntnis, sondern ein verzweifelter Versuch, eine Grenze zu überschreiten, die aus prinzipiellen Gründen nicht zu überschreiten ist: Der Mensch kommt aus seinem Kopf nicht raus. Auch wenn er sich einbildet, es könnte doch so sein.

#155:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 15:28
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Die Natur ist das große Ding, in dem Dein kleiner ’Großer Schuster’ eingebettet ist. freakteach

Gerade deswegen ist es doch wichtig, zu erkennen, was den Großen Schuster eigentlich ausmacht: seine großen Schuhe nämlich.

Ok, hier sind die großen Schuhe:

Moslems und Protestanten sind große Bilderstürmer, aber der Künstler dieses Bildes hat es gewagt große Schuhe zu zeichnen.
Ob der junge frischgebackene Titelträger ein Schuster oder Philosoph ist oder sein wird überlasse ich Dir zu erforschen.
Er scheint jedenfalls entschlossen zu sein in die großen Schuhe hineinzuwachsen bzw. Erfahrungen zu sammeln.
Wenn er wollte, dann könnte er sein reines Bewußtsein auch erforschen. Idee

#156:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 13.01.2011, 18:42
    —
Mai hat folgendes geschrieben:
Ok, hier sind die großen Schuhe:

Moslems und Protestanten sind große Bilderstürmer, aber der Künstler dieses Bildes hat es gewagt große Schuhe zu zeichnen.
Ob der junge frischgebackene Titelträger ein Schuster oder Philosoph ist oder sein wird überlasse ich Dir zu erforschen.
Er scheint jedenfalls entschlossen zu sein in die großen Schuhe hineinzuwachsen bzw. Erfahrungen zu sammeln.
Wenn er wollte, dann könnte er sein reines Bewußtsein auch erforschen. Idee

Oooh, sogar mit Schusterdiplom! Ich bin gerührt. Ich liebe es...

#157:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 15.04.2011, 12:57
    —
Doktor zu verkaufen
Wie Titelschummler in die Online-Falle tappen

Zitat:
Abitur, Promotion, MBA - welches Prädikat soll es sein? Mit einer satirischen Web-Seite für den Kauf von Abschlüssen aller Art ködert Christian Bücherl Hunderte Titelschummler pro Monat. Im Interview erklärt der Online-Unternehmer, wie die Möchtegern-Doktoren ticken.


Hier ein paar Auszüge aus den Mail-Anfragen.

#158:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 15.04.2011, 15:30
    —
Da bin ich grad drüber gestolpert und wusste nicht, wohin damit: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,756826,00.html

Lachen

Hier angehängt.


Zuletzt bearbeitet von Heizölrückstoßabdämpfung am 15.04.2011, 15:51, insgesamt einmal bearbeitet

#159:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 15.04.2011, 15:34
    —
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Da bin ich grad drüber gestolpert und wusste nicht, wohin damit: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,756826,00.html

Lachen

z.B. dahin:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1628307#1628307
zwinkern

#160:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 15.04.2011, 15:36
    —
Mo. hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Da bin ich grad drüber gestolpert und wusste nicht, wohin damit: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,756826,00.html

Lachen

z.B. dahin:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1628307#1628307
zwinkern


Oh äh... Verlegen

Ich verschiebe es mal schnell.

Edit: RS

#161:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 16.05.2011, 17:04
    —
Doktortitel in der Wirtschaft
"Es gibt viele Leute, die jetzt zittern"

Zitat:
Erst Politiker wie Guttenberg und Koch-Mehrin - bald auch Wirtschaftsbosse? Deutschlands Firmen bangen um die Doktortitel ihrer Führungskräfte. Schon suchen Plagiatsjäger nach Betrügern, oft kommen Hinweise von Neidern aus dem direkten Umfeld.

Die Liste umfasst 200 Namen, viele von ihnen klangvoll. Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank. Nikolaus von Bomhard, Vorstandsvorsitzender der Münchener Rück. Thomas Middelhoff, ehemaliger Vormann des Warenhauskonzerns Arcandor. Dirk Nonnenmacher, Ex-Chef der HSH Nordbank. Ihre und zahlreiche weitere Doktorarbeiten wollen die Plagiatsjäger von PlagPedi im Internet überprüfen. Unabhängig davon, ob es einen Anfangsverdacht gibt oder ob - wie in den oben genannten Fällen - kein Anfangsverdacht besteht.

Erst wenn auf mehr als zehn Prozent der Seiten Plagiate gefunden sind, informieren die Plagiatsjäger die zuständige Universität.

#162:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 16.05.2011, 20:32
    —
Ich weiiß nicht, ob es schonmal irgendwo verlinkt war. Hier eine Kurzrezension von Dr. jur. Guido Westerwelles Doktorarbeit:

http://www.heise.de/tp/artikel/34/34227/1.html

Soll man lachen oder weinen?

Lachen Weinen

#163:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 16.05.2011, 20:41
    —
:weglol:

#164:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 16.05.2011, 21:05
    —
Wobei die verwendeten Abkürzungen (bspw. Abs., S. u.ä.) im Abkürzungsverzeichnis zu erwähnen selbstverständlicher Standart ist.

Und es reichlich albern ist, einer akademischen Arbeit vorzuwerfen, "rein akademische Fragen ohne praktische Relevanz" zu untersuchen.

#165:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 16.05.2011, 21:09
    —
Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Und es reichlich albern ist, einer akademischen Arbeit vorzuwerfen, "rein akademische Fragen ohne praktische Relevanz" zu untersuchen.


Dass man sich da veralbert fühlt, ist keineswegs komisch.

#166:  Autor: Xamanoth BeitragVerfasst am: 16.05.2011, 22:05
    —
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Und es reichlich albern ist, einer akademischen Arbeit vorzuwerfen, "rein akademische Fragen ohne praktische Relevanz" zu untersuchen.


Dass man sich da veralbert fühlt, ist keineswegs komisch.

Aber JEDE Diss beschreibt auch akademische Fragen ohne Praxisrelevanz. Es ist doch gerade die Aufgabe einer Diss, ein Thema unter jedem Gesichtspunkt der Forschung zu beleuchten.
Zudem ist eine Doktorarbeit von ihrem grundsätzlichen Zweck her gerade der Nachweis der Fähigkeit, akademische Fragen bearbeiten zu können.

Wobei ich ca. 140 Seiten für eine Staatsrechtsarbeit auch mehr als dünn finde.

#167:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 12.09.2011, 16:22
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
...
Gerade deswegen ist es doch wichtig, zu erkennen, was den Großen Schuster eigentlich ausmacht: seine großen Schuhe nämlich.

Hier ist ein großer Schuster mit seinen großen Schuhen. Mr. Green

Entdeckt von Torsten Wolber!

#168: Schavan - Kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht - der Diss-fake der Schavan Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 06.05.2012, 10:37
    —
Ein interessanter und auch bemerkenswerter Artikel aus der FAZ:

Kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht

Zitat:
Im Jahre 1980 wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf eine Doktorarbeit eingereicht, die sich mit derlei Fragen beschäftigte: „Person und Gewissen. Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung“ lautete ihr Titel. Geschrieben hatte sie in dreijähriger Arbeit eine Studentin der Theologie, Erziehungswissenschaften und Philosophie. Ihr Name: Annette Schavan.


Zitat:
Auf 56 von 325 Textseiten finden sich Stellen, die er als Plagiate einstuft. Sie sind akribisch dokumentiert und halten einer Überprüfung in der Bibliothek stand.


Zitat:
(...)


Zitat:
Der Plagiatsforscher und Münchner Rechtsprofessor Volker Rieble hält das für ausgemacht. Zitate seien auf so viele unterschiedliche Weisen falsch gekennzeichnet, urteilt er. „Das ist kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht.“ Rieble hält die Verfehlungen für so gravierend, dass der Titel entzogen werden müsse.

fett von mir

Zitat:
Zu ihrem Doktortitel gesellten sich vier Ehrendoktorwürden: von den Universitäten Kairo, Tonji, Meiji und Jerusalem. Ein sechster Titel stand in Aussicht: Im April hatte ihr die Universität Lübeck, die wegen der Sparanstrengungen der Landesregierung um ihre Existenz fürchtete, die Ehrendoktorwürde verleihen wollen.


Zitat:
In der Folge (...) wurden (...) unter anderen den FDP-Politikern Silvana Koch-Mehrin, Jorgo Chatzimarkakis, Margarita Mathiopoulus und Bijan Djir-Sarai die Doktortitel aberkannt. Zuletzt verlor am vergangenen Mittwoch der CDU-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Florian Graf, seinen Doktortitel. Die Universität Potsdam war zu der Ansicht gelangt, dass es sich „bei der Dissertation um eine Täuschung“ handele. Die politischen Kosten hielten sich für die Beteiligten in Grenzen. Alle behielten, der Plagiate überführt und bar ihrer Titel, ihre Mandate. Graf, der die Täuschung zugegeben hatte, überstand tags darauf eine Vertrauensabstimmung seiner Fraktion.

#169: Re: Schavan - Kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht - der Diss-fake der Scha Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 06.05.2012, 22:34
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ein interessanter und auch bemerkenswerter Artikel aus der FAZ:

Kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht

Zitat:
Im Jahre 1980 wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf eine Doktorarbeit eingereicht, die sich mit derlei Fragen beschäftigte: „Person und Gewissen. Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung“ lautete ihr Titel. Geschrieben hatte sie in dreijähriger Arbeit eine Studentin der Theologie, Erziehungswissenschaften und Philosophie. Ihr Name: Annette Schavan.


Zitat:
Auf 56 von 325 Textseiten finden sich Stellen, die er als Plagiate einstuft. Sie sind akribisch dokumentiert und halten einer Überprüfung in der Bibliothek stand.


Zitat:
(...)


Zitat:
Der Plagiatsforscher und Münchner Rechtsprofessor Volker Rieble hält das für ausgemacht. Zitate seien auf so viele unterschiedliche Weisen falsch gekennzeichnet, urteilt er. „Das ist kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht.“ Rieble hält die Verfehlungen für so gravierend, dass der Titel entzogen werden müsse.

fett von mir

Zitat:
Zu ihrem Doktortitel gesellten sich vier Ehrendoktorwürden: von den Universitäten Kairo, Tonji, Meiji und Jerusalem. Ein sechster Titel stand in Aussicht: Im April hatte ihr die Universität Lübeck, die wegen der Sparanstrengungen der Landesregierung um ihre Existenz fürchtete, die Ehrendoktorwürde verleihen wollen.


Zitat:
In der Folge (...) wurden (...) unter anderen den FDP-Politikern Silvana Koch-Mehrin, Jorgo Chatzimarkakis, Margarita Mathiopoulus und Bijan Djir-Sarai die Doktortitel aberkannt. Zuletzt verlor am vergangenen Mittwoch der CDU-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Florian Graf, seinen Doktortitel. Die Universität Potsdam war zu der Ansicht gelangt, dass es sich „bei der Dissertation um eine Täuschung“ handele. Die politischen Kosten hielten sich für die Beteiligten in Grenzen. Alle behielten, der Plagiate überführt und bar ihrer Titel, ihre Mandate. Graf, der die Täuschung zugegeben hatte, überstand tags darauf eine Vertrauensabstimmung seiner Fraktion.


„Person und Gewissen. Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung“

Das Thema muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ...

Mit den Augen rollen

#170: Gewissensfrage an Schavan Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 00:05
    —
ja, bezeichnend dies Thema zu diesem Skandal,
und es fällt auf,
dass es vor allem Politiker aus Parteien erwischt, die maßgeblich für die Beibehaltung des Arbeitkinder diskriminierenden dreigliedrigen Schulsystems kämpften.

Wie Schavan noch als BaWü-Kultusministerin dafür kämpfte. Heute sieht sie dies anders - aber wir sie und ihre Verbrechen an Schülergenerationen auch.

Die Frage ist nun - ab wieviel nachgewiesenem Plagiat oder unsauberem wissenschaftlichen Arbeiten bekommt Frau Schavan soviel schlechtes Gewissen - um von ihrem Amt zurückzutreten?

Sie wird wohl im Amt gehalten - bis die NRW - Wahl vorüber ist - eher wird es ihrem Gewissen nicht erlaubt und alles andere würde mich überraschen.

Aktueller FAZ-Artikel:

Schavan nicht wegen Plagiats vorverurteilen

#171: Re: Gewissensfrage an Schavan Autor: Tricky BeitragVerfasst am: 07.05.2012, 10:45
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
ja, bezeichnend dies Thema zu diesem Skandal,
und es fällt auf,
dass es vor allem Politiker aus Parteien erwischt, die maßgeblich für die Beibehaltung des Arbeitkinder diskriminierenden dreigliedrigen Schulsystems kämpften.

Wie Schavan noch als BaWü-Kultusministerin dafür kämpfte. Heute sieht sie dies anders - aber wir sie und ihre Verbrechen an Schülergenerationen auch.

Die Frage ist nun - ab wieviel nachgewiesenem Plagiat oder unsauberem wissenschaftlichen Arbeiten bekommt Frau Schavan soviel schlechtes Gewissen - um von ihrem Amt zurückzutreten?

Sie wird wohl im Amt gehalten - bis die NRW - Wahl vorüber ist - eher wird es ihrem Gewissen nicht erlaubt und alles andere würde mich überraschen.


Sign!

Diese Versesenheit auf "Titel" ist so mittelalterlich... als ob es nötig ist einen DT zu haben um eine Spitzenposition in der Politik zu bekommen. Da muss wohl jedes Mittel Recht sein. Früher war es so gut wie unmöglich solche Titelerschleicher zu entlarven. Dank des Internets werden auch diese Leute fallen.

Übrigens, waren es nicht vor allem konservative Poltiker die sich für Acta stark gemacht haben? Plagiate Urheber? Aber bei der Doktorarbeit spielt das alles keine Rolle.

#172: Schwere Plagiatsvorwürfe gegen Bildungsministerin Schavan Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 14.10.2012, 14:31
    —
Tschüss Frau Dr. Schavan - wohl bald der neue Titel Frau Ex-Dr. Schavan:

Quelle:

FAZ, vom 14-10-2012

Schwere Plagiatsvorwürfe gegen Bildungsministerin Schavan

Zitat:
In dem vertraulichen 75-seitigen Papier stellt der Gutachter bei Schavan „eine leitende Täuschungsabsicht“ fest und beanstandet Textstellen auf 60 der 351 Seiten der Dissertation.

Frau Schavan (CDU) wies am Sonntag den Vorwurf der absichtlichen Täuschung zurück. „Die Unterstellung einer Täuschungsabsicht weise ich entschieden zurück“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.


Fliegt eigentlich Frau Schavan nun auch aus "Elitepartner", sofern da Mitglied, heraus Frage zwinkern

Wünschenswert wäre eine Titelinitiative:
Ex-Dr. , natürlich mit der Pflicht, diesen zu tragen - denn wer Titelgeil ist sollte auch den dann 'teuer' erworbenen Titel tragen dürfen - bis zum Grabstein - als Mahnung für alle anderen.

#173:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.10.2012, 14:53
    —
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fall-schavan-jan-fleischhauer-ueber-plagiate-und-moderne-tugendwaechter-a-860733.html

"Triumph der Pedanten"
sagt herr fleischhacker dazu.

#174: Spiegel - die Zeitschrift für alle und jeden Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 14.10.2012, 15:32
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fall-schavan-jan-fleischhauer-ueber-plagiate-und-moderne-tugendwaechter-a-860733.html

"Triumph der Pedanten"
sagt herr fleischhacker dazu.


und dann springt der Dame noch der Matussek bei -
weil sie ja doch eine gute, brave und vor allem gläubige Katholikin ist.


Spiegel halt Schulterzucken

#175:  Autor: HatioraWohnort: Frankfurt BeitragVerfasst am: 14.10.2012, 15:34
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fall-schavan-jan-fleischhauer-ueber-plagiate-und-moderne-tugendwaechter-a-860733.html

"Triumph der Pedanten"
sagt herr fleischhacker dazu.


Nix da, feste druff auf die Guttenberger! Fass, Pedant, fass! Jeder, der sich seinen Doktortitel erarbeitet hat, wird durch die beleidigt!

Ich kann mir ja auch nicht einfach einen Meister in Elektrotechnik zusammenstückeln. In den Naturwissenschaften ist so ein Titel zumeist der Nachweis, dass man ein paar Jahre in der Tretmühle der Uni gerannt ist, Studenten betreut hat, jede Woche eine neue tolle Idee vom Betreuer zugemailt bekam. Wenigstens kriegt man als wissenschaftlicher Angestellter ein Gehalt und kann sich mit ein bisschen Glück seine Arbeitszeiten selbst einteilen, bei den Geisteswissenschaften ist das mit dem Geld ja erheblich schwieriger.

#176:  Autor: B.O.BachterWohnort: minga BeitragVerfasst am: 14.10.2012, 16:22
    —
Wer hat die längste Orderns- und Auszeichnungsliste? Ich tippe auf Eurogruppenchef Juncker:

1988 – Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
1988 – Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique
1998 – Ehrendoktorwürde der Miami University
1998 – „Vision for Europe Award“ der Edmond Israel Foundation
1998 – „Zukunftspreis für soziale Ordnung“ des CDA-Magazins („Christlich-Demokratische-Arbeitnehmerschaft“
1998 – „Médaille d’Or du Mérite Européen“ (Goldmedaille für Verdienste um Europa) der „Fondation du Mérite Européen“
1998 – „Goldenen Ente“ der Landespressekonferenz Saar
1999 – den „Europäischen Handwerkspreis 1999“ durch das „Handwerk in Nordrhein-Westfalen“
2000 – „Insigne de l’Artisanat en Or“ (Handwerksabzeichen in Gold) der Luxemburger Handwerkerkammer
2001 – Ehrendoktor der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster
2002 – Großoffizier der französischen Ehrenlegion durch den Präsidenten Jacques Chirac
2002 – Cicero-Rednerpreis
2002 – Preis des Europäischen Bundes der Steuerzahler
2003 – Ehrendoktor der Universität Bukarest
2003 – Ehrenbürger der Stadt Trier.
2003 – Großkreuz des Sterns von Rumänien
2003 – Heinrich-Brauns-Preis
2003 – Maju-Medienpreis für Qualitätsjournalismus
2003 – Quadriga-Preis Europäer des Jahres der Gesellschaft Werkstatt Deutschland
2004 – Ehrendoktor der Demokrit-Universität Thrakien
2004 – Ehrenbürger der Stadt Orestiada – Übergabe der Stadtschlüssel von Orestiada und Enthüllung eines Straßenschildes einer nach dem luxemburgischen Premierminister benannten Straße
2004 – Goldenes Schlitzohr
2005 – Walter-Hallstein-Preis
2005 – European of the Year
2005 – Großkreuz des portugiesischen Christusordens
2005 – Verleihung des Elsie-Kühn-Leitz-Preises durch die „Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften in Deutschland und Frankreich“
2006 – Européen de l’Année 2005 (Europäer des Jahres 2005) der französischen Presse (Trombinoscope)
2006 – Großkreuz des Drei-Sterne-Ordens
2006 – Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen
2006 – Europapreis für politische Kultur der Hans-Ringier-Stiftung
2007 – Ausländisches assoziiertes Mitglied der Akademie der Moralischen und Politischen Wissenschaften am Institut de France anstelle des verstorbenen Léopold Sédar Senghor
2007 – Schirmherr des gemeinnützigen Tierschutzvereins „Neufundländer in Not e.V.“
2007 – St. Liborius-Medaille für Einheit und Frieden des Erzbistums Paderborn
2007 – Coudenhove-Kalergi-Plakette der Europa-Union Münster
2007 – Europäischer Friedenspreis der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
2007 – Ehrendoktor der Robert-Schumann-Universität Straßburg
2007 – Ehrenmitglied des Luxemburgischen Institut grand-ducal, Sektion Moralische und Politische Wissenschaften
2008 – Amilcar-Cabral-Medaille erster Klasse der Republik Kap Verde
2008 – Wortpatenschaft für „Zukunftseifer“
2008 – Deutscher Staatsbürgerpreis
2008 – Franz-Josef-Strauß-Preis
2008 – Ehrendoktor der Universität Pittsburgh
2008 – Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
2008 – Schärfste Klinge (Ehrenpreis der Stadt Solingen)
2008 – Kleinstaatenpreis des Herbert-Batliner-Europainstitutes in Salzburg
2008 – European Banker of the Year[21]
2009 – Europäischer Preis der Dienstleistungswirtschaft[22]
2009 – Europa-Union-Medaille in Gold mit Stern[23]
2009 – Preis der FASEL-Stiftung – Soziale Marktwirtschaft, Duisburg[24][25]
2009 – Ehrensenator der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste[26]
2010 – Winfried-Preis der Stadt Fulda[27]
2010 – Thomas-a-Kempis-Ehrenstele[28]
2010 – Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[29]
2010 – Ehrendoktor der Universität für Medizin Innsbruck
2010 – Saarländischer Verdienstorden[30]
2011 – Ehrendoktor der Fakultät der Rechte der Universität Athen
2011 – Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg[31]
2011 – Hanns Martin Schleyer-Preis[32]
2011 – Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz[33]
2011 – Europäischer Kulturpreis[34]
2011 – Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa
2012 – Werner-Blindert-Preis [35]
2012 – Sigillum Magnum der Universität Bologna, zusammen mit Romano Prodi und Helmut Kohl

#177:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.10.2012, 16:52
    —
wahnsinn.

sieh an, den Hanns Martin Schleyer-Preis hat er erhalten....
der wird von der Hanns Martin Schleyer-Stiftung vergeben, die 1977 von BDA und der BDI gegründet und heute hauptsächlich junge Wissenschaftler im Bereich der Rechts-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften fördert.

aus dem profil:
"Freiheit, Demokratie und Soziale Marktwirtschaft sind nicht selbstverständlich. Sie beruhen auf Vertrauen in die Gesellschaft und bedürfen einer Bejahung durch die Bürger. Zum Preis eines freiheitlichen Gemeinwesens gehört auch die Bereitschaft und der Mut, dafür einzustehen und notfalls auch mit deren Härten zu leben.
Unseren demokratischen Rechtsstaat und die Soziale Marktwirtschaft zu stärken, ist ein zentrales Anliegen der Stiftung – und dies vor allem im Hinblick auf die junge akademische Generation."
http://www.schleyer-stiftung.de/stiftung/stiftung.html



von folgendem steht auf der seite der stifung unter stiftungsanlass nichts:
(vielleicht woanders?)

"1931 war er Mitglied der Hitler-Jugend geworden und am 1. Juli 1933 in die SS (Nr. 221714) aufgenommen worden.[3]"

"Im Frühjahr 1935 warf Schleyer seinem Corps „mangelnde nationalsozialistische Gesinnung“ vor, weil dieses sich weigerte, jüdische Altherren auszuschließen, und trat unter öffentlichem Protest aus,[4] woraufhin er vom Corpsburschen-Convent der Suevia „c. i.“ exkludiert wurde („c. i.“ – „exclusio cum infamia“, also Ausschluss mit Schimpf und Schande). Erst nach dem Krieg wurde er wieder in das Corps aufgenommen, später auch Vorsitzender des Altherrenvereins und am 15. Oktober 1977, während seiner Entführung, zum Ehrenmitglied gewählt.[5]"
(...)
"Am 1. April 1943 trat er als Sachbearbeiter in den „Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren“ ein. Der Verband war unter anderem für die „Arisierung“ der tschechischen Wirtschaft und die Beschaffung von Zwangsarbeitern für das Deutsche Reich zuständig. Hier wurde er dann später Leiter des Präsidialbüros und persönlicher Sekretär des Präsidenten Bernhard Adolf.[7]"
(....)
"Aufgrund seines SS-Rangs als Untersturmführer blieb er drei Jahre lang in Baden interniert. Am 24. April 1948 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er zunächst als Minderbelasteter eingestuft. Hiergegen legte Schleyer Widerspruch ein, im Revisionsverfahren wurde er im Dezember 1948 als Mitläufer eingestuft. Schleyer hatte bei seinen Angaben zur Person einen niedrigeren Dienstgrad angegeben, um das mögliche Strafmaß zu reduzieren: Anstelle seines Rangs als SS-Untersturmführer notierte er SS-Oberscharführer.[8]"
(..)

http://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Martin_Schleyer

ok, ich gehe davon aus, dass sich herr schleyer distanziert, seinen irrtum eingestanden und sich entschuldigt hatte, bevor er seine karriere in der brd, die ihn bis zum Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) führte antrat.


ps herzlichen glückwunsch, herr juncker.

#178: Bruder Julius und seine Diss - als Fake enttarnt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 02:22
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...) FAZ:

Kein Zufall, kein Irrtum, sondern Absicht

Zitat:
Im Jahre 1980 wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf eine Doktorarbeit eingereicht, die sich mit derlei Fragen beschäftigte: „Person und Gewissen. Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung“ lautete ihr Titel. Geschrieben hatte sie in dreijähriger Arbeit eine Studentin der Theologie, Erziehungswissenschaften und Philosophie. Ihr Name: Annette Schavan.
fett von mir


Wieder eine Gewissensarbeit aus dem katholischen Milieu:

Aufstieg und Fall des Dr. M.
http://www.zeit.de/campus/2018/01/universitaet-goettingen-betrug-dozent-professor/komplettansicht

Zitat:

Er muss zu dieser Zeit auf die Ausschreibung des Professors gestoßen sein, der bald darauf sein Doktorvater wurde. "Wer Interesse hat, eine Abschlussarbeit oder Dissertation zum Thema Was heißt 'Gewissen' in politischen Kontexten zu verfassen, ist herzlich eingeladen, das an meinem Lehrstuhl zu tun",

(...)


Er gewinnt das Auswahlverfahren durch einige Mogelabschlüsse und bald schon läuft es auf der Gewissensebene für ihn:

Zitat:

Bald gibt er auch Seminare. Wahrheit, Moral, Gewissen und Gerechtigkeit in der Politik heißt eines, Krisenethik – Ethikkrisen ein anderes.


Vor seinem Diss-fake und allerlei Lügen war er Probebruder,
nämlich Bruder Julius

https://www.youtube.com/watch?v=xjrlmSCi6Pc&feature=youtu.be&t=62

Den Mönchen muss man zu Gute halten,
dass diese den Blender wohl schon ein wenig erkannten - denn sie drückten ihm ein zusätzliches Probejahr auf - er kündigte daraufhin seine göttliche Berufung und versuchte es im akademischen Milieu,
und es funzte bis jetzt.

#179: Re: Bruder Julius und seine Diss - als Fake enttarnt Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 09:58
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Wieder eine Gewissensarbeit aus dem katholischen Milieu:

Aufstieg und Fall des Dr. M.
http://www.zeit.de/campus/2018/01/universitaet-goettingen-betrug-dozent-professor/komplettansicht

Was ist daran jetzt spezifisch katholisch?
Ausser dass er einen gefälschten Abschluss einer sich katholisch nennenden Hochschule vorgelegt hat?

#180: Re: Bruder Julius und seine Diss - als Fake enttarnt Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 12:03
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Wieder eine Gewissensarbeit aus dem katholischen Milieu:

Aufstieg und Fall des Dr. M.
http://www.zeit.de/campus/2018/01/universitaet-goettingen-betrug-dozent-professor/komplettansicht

Was ist daran jetzt spezifisch katholisch?
Ausser dass er einen gefälschten Abschluss einer sich katholisch nennenden Hochschule vorgelegt hat?

Die Tatsache, dass es dieser Bruder Julius zuvor ein Jahr lang bei den Benediktinern versucht hat, klingt für mich nach einer ziemlichen Affinität zum katholischen Milieu, für Dich nicht?
Und dass die Benediktiner sich nach diesem Jahr noch nicht ganz für ihn erwärmen konnten, aber eben doch auch nicht ablehnen wollten, eigentlich auch.

#181:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 12:27
    —
Ist bekannt, ob sich schon mal einer eine Narbe auf die Wange machen ließ, um "ehem. Korpsstudent" vorzutäuschen?

----
Goethe sagte im "Faust" zum Thema Mediziner und Frauen:

Ein Titel muß sie erst vertraulich machen,
daß eure Kunst viel Künste übersteigt.
Zum Willkomm tappt Ihr dann nach allen Siebensachen,
um die ein anderer viel Jahre streicht,
versteht das Pülslein wohl zu drücken
und fasset sie mit schlauen Blicken
wohl um die schlanke Hüfte frei,
zu sehn, wie fest geschnürt sie sei.

Auch heute noch dürfte ein Dr-Titel bei den Frauen sehr wirkungsvoll sein.

#182:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 13:08
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Auch heute noch dürfte ein Dr-Titel bei den Frauen sehr wirkungsvoll sein.

Bei Handwerker ist es eher teuer, einen Auftrag als Dr. sowieso zu erteilen.

#183:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 13:17
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
...
Auch heute noch dürfte ein Dr-Titel bei den Frauen sehr wirkungsvoll sein.

Das erinnert mich an einen Spruch zu Studentinnen, der früher an den Unis, besonders bei den Medizinern, umging: Wer bis 30 noch keinen Dr. hat, muss ihn selber machen.

In Zeiten, in denen die Mehrzahl der Studierenden weiblich ist, beschreibt er sehr allerdings sehr wahrscheinlich nur noch einen seeehr kleinen Teil der Realität.

Wer überhaupt eine besondere Ehrfurcht vor akademischen Titeln hat, verkennt die Realität des akademischen Betriebs. Speziell der Dr.med ist eine Brot-und-Butter-Investition für das Firmenschild und hat nur in Ausnahmefällen etwas mit Wissenschaft zu tun.

#184:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 09.01.2018, 14:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
...

Wer überhaupt eine besondere Ehrfurcht vor akademischen Titeln hat, verkennt die Realität des akademischen Betriebs. Speziell der Dr.med ist eine Brot-und-Butter-Investition für das Firmenschild und hat nur in Ausnahmefällen etwas mit Wissenschaft zu tun.

Daumen hoch!

#185:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 10.01.2018, 13:09
    —
Wie man aus dem Werbefernsehen erfährt, gibts ja eine eigene Partnervermittlung für Akademiker.



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Seite 1 von 1

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group