zelig hat folgendes geschrieben: |
Mir fällt ein Aufsatz ein, den ich mal gelesen habe, Der stellte dar, wie sich die Wahrnehmung des Morgenlands im Westen im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat. Wie beispielsweise der Orient mal das Reich der im prüden Deutschland verbotenen Lüste war. Und der Schleier in erster Linie ein Mittel, deren Reize zu verstärken. Ich glaube, das ist heute kaum noch nachvollziehbar. |
DeHerg hat folgendes geschrieben: |
"dem/der Islam" ist als Ausgangspunkt für eine genaue Diskussion häufig viel zu unspezifisch |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Nun ja, dafür wird aber doch relativ häufig über "den Islam" gesprochen. Wenn "der Islam" eine sehr ungenaue Kategorie ist, dann heißt das ja auch, dass wir, wenn wir über "den Islam" sprechen, zuallererst über ein Wort sprechen. Man könnte das zum Anlass nehmen, sozusagen "den Blick auf den eigenen Blick zu richten". Also weniger fragen, was "der Islam" ist, sondern eher, wie wir "den Islam" wahrnehmen. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Da war aber eh der Wunsch der Vater des Gedankens, oder? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja. In dem Aufsatz ging es nicht um die Darstellung realer politischer Verhältnisse oder so, sondern das Thema war der Blick des Westens auf den Orient, und wie der sich in einer relativ kurzen Zeitspanne völlig verändert hat. Ich kann das jedenfalls aus meiner Erinnerung bestätigen. Eine harmlose Serie wie "Verzauberte Jeany", oder Pasolinis "Erotische Geschichten aus 1000 und einer Nacht" wären als gegenwärtiger Ausdruck populärer Kultur wohl kaum denkbar. |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||||||
Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist. (Dass er immer noch voller Klischees ist, steht dabei natürlich außer Frage.) Und in dieser romantischen Sichtweise kommt Religion ja eigentlich auch gar nicht vor. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Bist du sicher? Du legst doch als Maßstab selbst wiederum einfach nur den heutigen Blick an... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Sorry, ich wollte eigentlich in diesem Thread meine Beiträge nicht editieren. Jetzt habe ich es doch getan. |
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, dass Du darauf hinausmöchtest, dass man Islam sorgfältig differenzieren sollte, dass es solche und solche Muslime gibt, das nicht "der" Islam das Problem ist usw? Das man bitte niemals mehr von "dem" Islam sprechen möge und seine Wahrnehmung diesbezüglich zukünftig besser überprüfe? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Bist du sicher? Du legst doch als Maßstab selbst wiederum einfach nur den heutigen Blick an... |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist. (Dass er immer noch voller Klischees ist, steht dabei natürlich außer Frage.) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Nun ja, dafür wird aber doch relativ häufig über "den Islam" gesprochen. Wenn "der Islam" eine sehr ungenaue Kategorie ist, dann heißt das ja auch, dass wir, wenn wir über "den Islam" sprechen, zuallererst über ein Wort sprechen. Man könnte das zum Anlass nehmen, "den Blick auf den eigenen Blick zu richten". Also nicht fragen, was der Islam "ist", sondern eher, wie wir den Islam wahrnehmen, verstehen, beschreiben, ihn uns erschließen und in gewisser Weise damit vielleicht auch "produzieren"... |
DeHerg hat folgendes geschrieben: |
Ich bezweifle das es darüber einen Konsens geben würde |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, das würde ich eigentlich nicht sagen. Ich will hier ja gerade vom Islam sprechen. - [edit]Dein Beitrag ist aber dennoch nicht uninteressant. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiss nicht, ob es hier überhaupt einen (gar prästabilisierten) "Konsens" darüber geben muss. Mit "wir" meine ich auch nicht irgendeine "Gruppe", sondern einfach nur jeden, der hier schreiben will. |
DeHerg hat folgendes geschrieben: |
Also war dein Einwurf eher so zu verstehen das dich mehr der Mechanismus interessiert wie der einzelne sein Bild "des Islam" generiert oder wie die Einzelbilder(des Islams) der jeweiligen User aussehen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Genau. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Dennoch ist nicht klar, welchen Maßstab du anlegst. Du sagst nur, dass sich unser Blick auf den Islam noch verändern kann, aber du sagst immer noch nicht, wie du zu dem Urteil kommst, dass er jetzt "realistischer" sei als er früher war. |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Also komm. Zelig hat sich ursprünglich auf Sachen wie "Bezaubernde Jeanny" und Märchen aus 1001 Nacht bezogen, sowie einen verklärten Blick auf die erotischen "Versprechungen" eines Morgenlandes, von den verklemmten 50'er Jahren aus gesehen.
Heute haben wir ja schon relativ realistische Berichte über die Zustände dort, man hat Leute kennengelernt die dort waren oder von da kommen (Studenten wie Exilanten), wir sind allgemein sehr viel besser informiert, als es damals der Fall war. (Wobei noch sehr die Frage ist, von wem alles diese romantische Sichtweise damals schon für bare Münze genommen wurde.) Ich denke schon, dass die heutige Sichtweise sehr viel realistischer ist, als die damalige. (Die Einschränkung habe ich ja bereits in meinem ersten Beitrag gemacht.) |
atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Und die Zustände in den Staaten wo der Islam Religion Nr. 1 ist, außer der Türkei, lassen für mich wenig Hoffnung aufkommen. |
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