Was fällt euch zu "dem Islam" ein?
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Was fällt euch zu "dem Islam" ein? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 20:45
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Also, dieser Thread ist mehr oder weniger sowas wie ein Experiment. Ich möchte, dass jeder, der daran Interesse hat, mal schreibt, was ihm zu "dem Islam" einfällt. Dabei möchte ich aber, dass ihr nicht einfach nur die Standardantworten auf die Frage gebt, die ihr spontan geben würdet oder die euch spontan einfallen und die ihr sowieso immer wieder schreibt, sondern dass ihr eure Antworten, Worte und Sätze gründlich reflektiert, bevor ihr sie postet. Es wäre daher z.B. gut, wenn ihr in jedes Posting, das ihr hier schreibt, das Dreifache (oder mehr) der Zeit investiert wie bisher in Postings gleicher Länge in den anderen Islam-Threads. Aber das ist nur ein Richtwert. Auch wäre es gut, wenn ihr die prägnanten und insbesondere die wertenden Worte, die ihr verwendet, selbst wiederum reflektieren und gegebenenfalls eure Gedanken hier präsentieren könntet. Wenn ihr also z.B. Worte wie Toleranz oder Grausamkeit verwendet, dann wäre es gut, wenn ihr auch jeweils eine Betrachtung dieses jeweiligen Begriffs und Phänomens anschließen würdet, und dazu, wie es durch bestimmte Konstellationen zustande kommt, bevor ihr schreibt. Es geht also nicht um eine Diskussipn über das "Wesen" des Islam, sondern darum, Phänomene und Begriffe in den Zusammenhängen zu beschreiben, in denen sie vorkommen und durch die sie hervorgebracht werden. Dabei ist es wichtig, möglichst wenig reflexhaft und möglichst durchdacht und langsam zu schreiben und sich selbst über das eigene Denken und seinen Fluss klar zu werden. Insbesondere geht es mir auch darum, dass ihr das eigene Denken aus ständigen Kreisbewegungen, Wiederholungen und Redundanzen befreit, in denen es möglicherweise gefangen ist, um es einmal frei fließen zu lassen.

#2:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:03
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Mir fällt ein Aufsatz ein, den ich mal gelesen habe, Der stellte dar, wie sich die Wahrnehmung des Morgenlands im Westen im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat. Wie beispielsweise der Orient mal das Reich der im prüden Deutschland verbotenen Lüste war. Und der Schleier in erster Linie ein Mittel, deren Reize zu verstärken. Ich glaube, das ist heute kaum noch nachvollziehbar.

#3:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:23
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Es gibt nicht "den" Islam, deshalb gibt es ja so viele Islamisten noc

#4:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:23
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Auch wenn es das erste war was mir dazu einfiel, hat es sich dennoch auch mit längerem Überlegen festgesetzt: Welcher Islam? Immerhin gibt es im Islam nicht nur die verschiedensten Ströhmungen( 12er Schia, 7er Schia, Sunna(mit weiteren Unterteilungen...)) sondern auch noch die verschiedensten kulturellen Aspekte der Herkunftsländer die alle in die Ausübungsformen "des Islam" der jeweiligen Person hineinspielen. -> "dem/der Islam" ist als Ausgangspunkt für eine genaue Diskussion häufig viel zu unspezifisch

#5:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:25
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zelig hat folgendes geschrieben:
Mir fällt ein Aufsatz ein, den ich mal gelesen habe, Der stellte dar, wie sich die Wahrnehmung des Morgenlands im Westen im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat. Wie beispielsweise der Orient mal das Reich der im prüden Deutschland verbotenen Lüste war. Und der Schleier in erster Linie ein Mittel, deren Reize zu verstärken. Ich glaube, das ist heute kaum noch nachvollziehbar.


Da war aber eh der Wunsch der Vater des Gedankens, oder?

#6:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:29
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DeHerg hat folgendes geschrieben:
"dem/der Islam" ist als Ausgangspunkt für eine genaue Diskussion häufig viel zu unspezifisch

Nun ja, dafür wird aber doch relativ häufig über "den Islam" gesprochen. Wenn "der Islam" eine sehr ungenaue Kategorie ist, dann heißt das ja auch, dass wir, wenn wir über "den Islam" sprechen, zuallererst über ein Wort sprechen. Man könnte das zum Anlass nehmen, "den Blick auf den eigenen Blick zu richten". Also nicht fragen, was der Islam "ist", sondern eher, wie wir den Islam wahrnehmen, verstehen, beschreiben, ihn uns erschließen und in gewisser Weise damit vielleicht auch "produzieren"...

#7:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:33
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
"dem/der Islam" ist als Ausgangspunkt für eine genaue Diskussion häufig viel zu unspezifisch

Nun ja, dafür wird aber doch relativ häufig über "den Islam" gesprochen. Wenn "der Islam" eine sehr ungenaue Kategorie ist, dann heißt das ja auch, dass wir, wenn wir über "den Islam" sprechen, zuallererst über ein Wort sprechen. Man könnte das zum Anlass nehmen, sozusagen "den Blick auf den eigenen Blick zu richten". Also weniger fragen, was "der Islam" ist, sondern eher, wie wir "den Islam" wahrnehmen.


Soweit klar und gut, aber das, was "ist" und das, was wir "wahrnehmen", verpflechtet sich bisweilen zu einer wie auch immer gearteten Ansicht oder Meinung. Ich denke es könnte problematisch sein das auseinanderzuklamüsern. Einen Nutzen sehe ich in der Eingangsfrage daher nicht wirklich. Nur eine Vertiefung im Flachwasser.

#8:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:35
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Sorry, ich wollte eigentlich in diesem Thread meine Beiträge nicht editieren. Jetzt habe ich es doch getan. Verlegen

#9:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:36
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@ Konstrukt: Vielleicht muss es auch gar keinen "Nutzen" haben. "Nutzen" impliziert ja, dass wir schon wissen, wo wir hin wollen...

#10:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:37
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir fällt ein Aufsatz ein, den ich mal gelesen habe, Der stellte dar, wie sich die Wahrnehmung des Morgenlands im Westen im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat. Wie beispielsweise der Orient mal das Reich der im prüden Deutschland verbotenen Lüste war. Und der Schleier in erster Linie ein Mittel, deren Reize zu verstärken. Ich glaube, das ist heute kaum noch nachvollziehbar.


Da war aber eh der Wunsch der Vater des Gedankens, oder?


Ja. In dem Aufsatz ging es nicht um die Darstellung realer politischer Verhältnisse oder so, sondern das Thema war der Blick des Westens auf den Orient, und wie der sich in einer relativ kurzen Zeitspanne völlig verändert hat. Ich kann das jedenfalls aus meiner Erinnerung bestätigen.
Eine harmlose Serie wie "Verzauberte Jeany", oder Pasolinis "Erotische Geschichten aus 1000 und einer Nacht" wären als gegenwärtiger Ausdruck populärer Kultur wohl kaum denkbar.

#11:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:41
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir fällt ein Aufsatz ein, den ich mal gelesen habe, Der stellte dar, wie sich die Wahrnehmung des Morgenlands im Westen im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat. Wie beispielsweise der Orient mal das Reich der im prüden Deutschland verbotenen Lüste war. Und der Schleier in erster Linie ein Mittel, deren Reize zu verstärken. Ich glaube, das ist heute kaum noch nachvollziehbar.


Da war aber eh der Wunsch der Vater des Gedankens, oder?


Ja. In dem Aufsatz ging es nicht um die Darstellung realer politischer Verhältnisse oder so, sondern das Thema war der Blick des Westens auf den Orient, und wie der sich in einer relativ kurzen Zeitspanne völlig verändert hat. Ich kann das jedenfalls aus meiner Erinnerung bestätigen.
Eine harmlose Serie wie "Verzauberte Jeany", oder Pasolinis "Erotische Geschichten aus 1000 und einer Nacht" wären als gegenwärtiger Ausdruck populärer Kultur wohl kaum denkbar.


Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist. (Dass er immer noch voller Klischees ist, steht dabei natürlich außer Frage.)

Und in dieser romantischen Sichtweise kommt Religion ja eigentlich auch gar nicht vor.

#12:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:43
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist.

Bist du sicher? Du legst doch als Maßstab selbst wiederum einfach nur den heutigen Blick an...

#13:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:48
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mir fällt ein Aufsatz ein, den ich mal gelesen habe, Der stellte dar, wie sich die Wahrnehmung des Morgenlands im Westen im Laufe der letzten Jahrzehnte gewandelt hat. Wie beispielsweise der Orient mal das Reich der im prüden Deutschland verbotenen Lüste war. Und der Schleier in erster Linie ein Mittel, deren Reize zu verstärken. Ich glaube, das ist heute kaum noch nachvollziehbar.


Da war aber eh der Wunsch der Vater des Gedankens, oder?


Ja. In dem Aufsatz ging es nicht um die Darstellung realer politischer Verhältnisse oder so, sondern das Thema war der Blick des Westens auf den Orient, und wie der sich in einer relativ kurzen Zeitspanne völlig verändert hat. Ich kann das jedenfalls aus meiner Erinnerung bestätigen.
Eine harmlose Serie wie "Verzauberte Jeany", oder Pasolinis "Erotische Geschichten aus 1000 und einer Nacht" wären als gegenwärtiger Ausdruck populärer Kultur wohl kaum denkbar.


Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist. (Dass er immer noch voller Klischees ist, steht dabei natürlich außer Frage.)

Und in dieser romantischen Sichtweise kommt Religion ja eigentlich auch gar nicht vor.


Hm, du musst bitte bedenken, daß auch Du (und ich auch natürlich) nicht mehr als die Sicht Deiner Zeit widergeben kannst. Interessant ist doch, wie schnell Urteile revidiert werden und Sichtweisen sich verändern. Es wäre meines Erachtens ein Fehler, zu glauben, man selber, oder die eigene Zeit wären der Beschränkungen der Vorläufigkeit nicht unterworfen. Dies lehrt ein solcher Vergleich.

#14:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:48
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist.

Bist du sicher? Du legst doch als Maßstab selbst wiederum einfach nur den heutigen Blick an...


Exakt.

#15:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 21:59
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sorry, ich wollte eigentlich in diesem Thread meine Beiträge nicht editieren. Jetzt habe ich es doch getan. Verlegen


Pfui...dudududu Nein, so geht das nicht!


Nun, ok, verstehen...beschreiben....hängt nicht auch das mit unserer Wahrnehmung zusammen? Ich denke, dass Du darauf hinausmöchtest, dass man Islam sorgfältig differenzieren sollte, dass es solche und solche Muslime gibt, das nicht "der" Islam das Problem ist usw? Das man bitte niemals mehr von "dem" Islam sprechen möge und seine Wahrnehmung diesbezüglich zukünftig besser überprüfe? Das solch feindselige Haltung zudem ja auch eh nur Feinde im islamischen Lager schafft und "den" Islam in eine sich selbst erfüllende Prophezeiung treibt? Das erst die Vorurteile und die Ablehnung den Islam nicht integrierbar in unser Wertesystem machen und Ausgrenzung der Zünder der Zeitbombe ist?

Im Moment passt das ja ganz gut. Würde passen. Obama hat einen Kurswechsel eingeleitet, durch die Geldordnungskrise rückt das Thema Islam in den Hintergrund, blinder Zorn ist verpufft, Antislamiserungskonferenzen konnten stattfinden und haben sich lächerlich gemacht etc. Es ist fast schon ein guter Zeitpunkt für vorurteilsbehaftete Islamkritiker und Menschenfeinde sich zu versöhnen. Liegt gerade im Trend für den Islam, auch in den Medien mal wieder etwas besser wegzukommen.

Ich finde alles nur noch komisch und manchmal auch seltsam. Mal ehrlich...9/11 war vielleicht ein Inside-Job und die Muslime sind die Sündenböcke und Erfüllungsgehilfen für die kommende neue Weltordnung zwinkern

Seit der Krise finde ich shariagerechte Finanzgeschäfte richtig interessant Cool


Unterm Strich bin ich für eine unaufgeregte öffentliche Diskussion über Ideologien die über das Religiöse hinausgehen. Der Islam will zuviel auf einmal und er will zu viel auf einmal sein. Einem solchen Wahn unterwerfe ich mich niemals und ich werde nie verstehen wie sich igrendjemand dem freiwillig unterwirft. Der Islam wird irgendwann an seinen eigenen Ansprüchen scheitern.

#16:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:08
    —
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass Du darauf hinausmöchtest, dass man Islam sorgfältig differenzieren sollte, dass es solche und solche Muslime gibt, das nicht "der" Islam das Problem ist usw? Das man bitte niemals mehr von "dem" Islam sprechen möge und seine Wahrnehmung diesbezüglich zukünftig besser überprüfe?

Nein, das würde ich eigentlich nicht sagen. Ich will hier ja gerade vom Islam sprechen. -

[edit]Dein Beitrag ist aber dennoch nicht uninteressant.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 18.06.2009, 22:09, insgesamt einmal bearbeitet

#17:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:09
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist.

Bist du sicher? Du legst doch als Maßstab selbst wiederum einfach nur den heutigen Blick an...


Zoff hat folgendes geschrieben:

Was dann aber bedeutet, dass der heutige Blick auf diesen Kulturkreis doch um einiges realistischer ist. (Dass er immer noch voller Klischees ist, steht dabei natürlich außer Frage.)

#18:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:10
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Dennoch ist nicht klar, welchen Maßstab du anlegst. Du sagst nur, dass sich unser Blick auf den Islam noch verändern kann, aber du sagst immer noch nicht, wie du zu dem Urteil kommst, dass er jetzt "realistischer" sei als er früher war.

#19:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:13
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
"dem/der Islam" ist als Ausgangspunkt für eine genaue Diskussion häufig viel zu unspezifisch

Nun ja, dafür wird aber doch relativ häufig über "den Islam" gesprochen. Wenn "der Islam" eine sehr ungenaue Kategorie ist, dann heißt das ja auch, dass wir, wenn wir über "den Islam" sprechen, zuallererst über ein Wort sprechen. Man könnte das zum Anlass nehmen, "den Blick auf den eigenen Blick zu richten". Also nicht fragen, was der Islam "ist", sondern eher, wie wir den Islam wahrnehmen, verstehen, beschreiben, ihn uns erschließen und in gewisser Weise damit vielleicht auch "produzieren"...
Ich bezweifle das es darüber einen Konsens geben würde wenn noch nicht einmal geklährt ist welche Vorlage für das jeweilige(persönliche) Bild "des Islam" verwendet wird (sprich ein "wir" wird es in "wie wir den Islam wahrnehmen" wohl kaum geben).

#20:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:16
    —
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle das es darüber einen Konsens geben würde

Ich weiss nicht, ob es hier überhaupt einen (gar prästabilisierten) "Konsens" darüber geben muss.
Mit "wir" meine ich auch nicht irgendeine "Gruppe", sondern einfach nur jeden, der hier schreiben will.

#21:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:24
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Konstrukt hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass Du darauf hinausmöchtest, dass man Islam sorgfältig differenzieren sollte, dass es solche und solche Muslime gibt, das nicht "der" Islam das Problem ist usw? Das man bitte niemals mehr von "dem" Islam sprechen möge und seine Wahrnehmung diesbezüglich zukünftig besser überprüfe?

Nein, das würde ich eigentlich nicht sagen. Ich will hier ja gerade vom Islam sprechen. -

[edit]Dein Beitrag ist aber dennoch nicht uninteressant.


Ich kann Dir in jedem Fall versichern, dass sich mein Bild von "dem" Islam im Gegensatz zu früheren Zeiten inzwischen tatsächlich stärker verpixelt und ich das durchaus nicht mehr alles über einen Kamm schere.

Das was für mich mit dem Islam problematisch bleibt, ist wie gesagt der Anspruch den er erhebt und den er an sich selbst stellt.

Das ist es , was ich noch als "der" Islam betrachten kann.
"Dem"Islam ist in diesem Sinne vielleicht gemeinsam, so dass ich also von "dem" sprechen kann, der Focus auf eine perfekte Lösung aller irdischen und überirdischen Probleme. Und eben nicht nur der innerpsychischen Probleme mit dem Dasein und der daraus resultierenden Auseinandersetzung mit Religion(en). Wenn Religion keine Privatsache mehr ist oder nicht mehr sein will, dann bekomme ich damit Probleme. Wenn Religion sich wieder auf sich selbst konzentriert und den denkfaulen Leuten das Leben vielleicht auch noch wirklich leichter macht und Hoffnung bietet, dann kann ich auch mit dem Islam leben. Ich kann also zum Beispiel sehr gut mit allen den Muslimem leben, die den Islam im Kopf oder Herzen haben und nicht wie Islamisten eher in der Hand.

#22:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:26
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle das es darüber einen Konsens geben würde

Ich weiss nicht, ob es hier überhaupt einen (gar prästabilisierten) "Konsens" darüber geben muss.
Mit "wir" meine ich auch nicht irgendeine "Gruppe", sondern einfach nur jeden, der hier schreiben will.
Also war dein Einwurf eher so zu verstehen das dich mehr der Mechanismus interessiert wie der einzelne sein Bild "des Islam" generiert oder wie die Einzelbilder(des Islams) der jeweiligen User aussehen?

#23:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:33
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DeHerg hat folgendes geschrieben:
Also war dein Einwurf eher so zu verstehen das dich mehr der Mechanismus interessiert wie der einzelne sein Bild "des Islam" generiert oder wie die Einzelbilder(des Islams) der jeweiligen User aussehen?

Genau. Smilie

#24:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 22:50
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Also war dein Einwurf eher so zu verstehen das dich mehr der Mechanismus interessiert wie der einzelne sein Bild "des Islam" generiert oder wie die Einzelbilder(des Islams) der jeweiligen User aussehen?

Genau. Smilie
Irgendwie drehe ich mich dabei(Überlegungen zum Mechanismus) gedanklich im Kreis. Die erste Überlegung war: man wählt sich eine(oder mehrere) Spielart(en) des Islam, nimmt an das diese repräsentativ ist und formt daraus sein Verständnis über "den Islam".
Das Problem ist nur:wie wählt man sich eine aus und könnte annehmen das diese Repräsentativ ist wenn man noch gar kein Bild vom Islam hat?
(hat irgendwer Auswege aus dieser Zirkellogik?)

#25:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 23:00
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Interessante Überlegung.

#26:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 23:33
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dennoch ist nicht klar, welchen Maßstab du anlegst. Du sagst nur, dass sich unser Blick auf den Islam noch verändern kann, aber du sagst immer noch nicht, wie du zu dem Urteil kommst, dass er jetzt "realistischer" sei als er früher war.


Also komm. Zelig hat sich ursprünglich auf Sachen wie "Bezaubernde Jeanny" und Märchen aus 1001 Nacht bezogen, sowie einen verklärten Blick auf die erotischen "Versprechungen" eines Morgenlandes, von den verklemmten 50'er Jahren aus gesehen.
Heute haben wir ja schon relativ realistische Berichte über die Zustände dort, man hat Leute kennengelernt die dort waren oder von da kommen (Studenten wie Exilanten), wir sind allgemein sehr viel besser informiert, als es damals der Fall war. (Wobei noch sehr die Frage ist, von wem alles diese romantische Sichtweise damals schon für bare Münze genommen wurde.)
Ich denke schon, dass die heutige Sichtweise sehr viel realistischer ist, als die damalige. (Die Einschränkung habe ich ja bereits in meinem ersten Beitrag gemacht.)

#27:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 18.06.2009, 23:48
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Also komm. Zelig hat sich ursprünglich auf Sachen wie "Bezaubernde Jeanny" und Märchen aus 1001 Nacht bezogen, sowie einen verklärten Blick auf die erotischen "Versprechungen" eines Morgenlandes, von den verklemmten 50'er Jahren aus gesehen.
Heute haben wir ja schon relativ realistische Berichte über die Zustände dort, man hat Leute kennengelernt die dort waren oder von da kommen (Studenten wie Exilanten), wir sind allgemein sehr viel besser informiert, als es damals der Fall war. (Wobei noch sehr die Frage ist, von wem alles diese romantische Sichtweise damals schon für bare Münze genommen wurde.)
Ich denke schon, dass die heutige Sichtweise sehr viel realistischer ist, als die damalige. (Die Einschränkung habe ich ja bereits in meinem ersten Beitrag gemacht.)

Okay. Wir haben heute also mehr "Quellen" als früher...

#28:  Autor: atheist666 BeitragVerfasst am: 19.06.2009, 03:47
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Ehrlich gesagt, der Islam hat mich, mit all seinen Verboten, noch nie angetörnt, auch wenn ich zugeben muß, daß der Islam offtmals gnädiger mit seinen Gegnern umgegangen ist, als das Christentum. Trotzdem ist mein Islambild nicht positiv, weil er z.B. keine Aufklärung durchgemacht hat.
Und die Zustände in den Staaten wo der Islam Religion Nr. 1 ist, außer der Türkei, lassen für mich wenig Hoffnung aufkommen.

#29:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 19.06.2009, 08:35
    —
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Und die Zustände in den Staaten wo der Islam Religion Nr. 1 ist, außer der Türkei, lassen für mich wenig Hoffnung aufkommen.
Ist Indonesien im Vergleich zu den anderen Ländern der Region dort wirklich so ein Horrorstaat?

Zuletzt bearbeitet von DeHerg am 19.06.2009, 10:53, insgesamt einmal bearbeitet

#30:  Autor: Chilisalsa BeitragVerfasst am: 19.06.2009, 10:03
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Geändert hat sich doch nicht nur unsere Wahrnehmung, sondern auch die Realität.
Nach meiner Erinnerung: Als "Bezaubernde Jeannie" lief, wurde der Islam kaum bis überhaupt nicht thematisiert, man war als Linker eher damit beschäftigt gegen den spießigen christlichen Mief anzustänkern.
Die meisten Leute aus islamischen Ländern (Gastarbeiter, Studenten wie Exilanten) definierten sich selbst kaum bis gar nicht explizit als Muslime und wurden dementsprechend auch nicht (in erster Linie) so gesehen und wahrgenommen. Leben und leben lassen war die überwiegend zutreffende Devise.

Es gab auch keine Terrorattentate, keine Al-Kaida, keine kollektiv beleidigten Leberwürste, keine Versuche, dem Westen islamische Regeln per Morddrohung und Mord aufzuzwingen.......

Vllt. verkläre ich auch ein bischen die "alten Zeiten", aber wenn mir damals jemand gesagt hätte, daß es o. erwähntes geben würde und quasi zur "Normalität" würde, hätte ich ihn für verrückt gehalten.



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