Ist Abtreibung Mord?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1981:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 06.11.2013, 22:57
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Damit emotionalisiert man die Diskussion

das problem ist wohl eher, dass diese diskussion eh' kaum emotionslos geführt werden kann. entweder, es diskutieren leute, die nie davon betroffen waren und auch selbst nie davon betroffen sein werden emotionslos darüber - was aber auch nicht sinn der sache sein kann - oder eben frauen, die schon selbst vor dieser entscheidung gestanden haben und das ganze sicherlich kaum emotionslos betrachten können. oder es reden auch noch menschen mit, die einem komischen konstrukt wie gott die entscheidung über ihr leben überlassen....

und ich denke, die frage, ob es mord ist, wäre einfach damit beantwortet, wenn man frauen fragt, die abgetrieben haben, ob sie es mit niedertracht, arglist und heimtücke o.ä.getan haben zwinkern

#1982:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.11.2013, 23:43
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step hat folgendes geschrieben:
Zudem: Es kann zwar sein, daß die Schwangere "gerade dieses" Kind nicht will - etwa bei einer Vergewaltigung. Das ist aber nicht unbedingt der Fall. Häufig will sie einfach (jetzt) kein Kind in die Welt setzen. Die Ablehnung richtet sich also nicht gegen ein ganz spezielles Kind, sondern dagegen, ein zusätzliches Kind zu produzieren, und die entsprechende Lebenssituation.

Wir hatten zwei Söhne, dann meldete sich ein drittes Kind an. Irgendwas war bei der Verhütung schief gegangen. Damals war eine legle Abtreibung in Deutschland beinahe unmöglich. Also fuhren wir für vier Tage nach Harlem in den Nederlanden. Das Abtreibungsverbot damals war folglich nur gültig für Dumme und Arme.
Der Grund war einfach: Unser soziales Niveau, der Lebensstandard oder wie auch man es nennen will wäre spürbar gesunken - wir hätten schon mal eine größere Wohnung gebraucht - kostet mehr Miete. (Das Kinderzimmer hatte exakt zehn Quadratmeter. Ein Hundezwinger für zwei Schäferhunde in dieser Größe wäre m.W. ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.) Und das hätte auch auf die beiden vorhandenen Jungs rückgewirkt, nicht nur auf uns Eltern. Heute quakt man ja auch viel herum von Kindern und Armut, und tut nichts dagegen.
Laßt mich mal so richtig ketzern:
Es ist seit langem schon so, daß der Mensch was sich selber betrifft, die Evolution außer Kraft gesetzt hat. Laut Darwin und Dawkins funktioniert sie so, daß die erfolgreichen Exemplare einer Art mehr Nachkommen haben als die anderen. Beim Menschen ist das umgekehrt. Seit alten Zeiten haben die Armen und die Verlierer erheblich mehr Kinder als die Reichen und Erfolgreichen. Kein Wunder, daß homo sapiens immer mehr verblödet und auf keinen grünen Zweig kommt.

#1983:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 00:37
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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Damit emotionalisiert man die Diskussion

das problem ist wohl eher, dass diese diskussion eh' kaum emotionslos geführt werden kann. entweder, es diskutieren leute, die nie davon betroffen waren und auch selbst nie davon betroffen sein werden emotionslos darüber - was aber auch nicht sinn der sache sein kann - oder eben frauen, die schon selbst vor dieser entscheidung gestanden haben und das ganze sicherlich kaum emotionslos betrachten können. oder es reden auch noch menschen mit, die einem komischen konstrukt wie gott die entscheidung über ihr leben überlassen....

und ich denke, die frage, ob es mord ist, wäre einfach damit beantwortet, wenn man frauen fragt, die abgetrieben haben, ob sie es mit niedertracht, arglist und heimtücke o.ä.getan haben zwinkern


naja, ich war zwar nie in der Situation, ungewollt schwanger zu sein, aber ich habe 2 erwünschte Schwangerschaften (inklusive Geburt und nachfolgender Aufzucht der Brut zwinkern inzwischen 16 und 22 Jahre alt) hinter mir: waren nicht immer unkompliziert oder gar beschwerdefrei.

beim ersten hatte ich gleichzeitig mit der offiziellen ärztlichen Bestätigung eine Krankschreibung von 3 Wochen (Schmierblutungen = Fehlgeburtsrisiko/Risikoschwangerschaft = Ruhe und Schonung Geschockt ) verpasst bekommen. Toll, da fragst du dich, ob du dich nun freuen darfst oder besser damit wartest, bis es sicher ist... Ging dann weiter mit total überreizten Magennerven in der ersten 3 Monaten (nein nix mit morgends Kotzen, ich hab nur nix runtergebracht, weil ich ahnte, falls ich es trotz Megasodbrennen versuche, kommt's eh gleich wieder hoch... dann ab und zu ein geklemmter Cruralnerv (du versuchst aufzustehen und fällst gleich wieder aufn Sessel zurück, weil das Bein nicht belastbar ist und es ausserdem sauweh tut Böse ), etc pp
Das ziehst du durch, weil du es willst. Das sollte aber niemand durchziehen müssen, der es nicht will.
Geburt (ich hasse Spritzen, wenn ich ne Nadel nur sehe... dachte ich schaff's ohne PDA...aua! ) war auch nicht gerade ähmmm... angenehm? (nö, hatte nur den Eindruck, ich geh hops, wie wâr es mit ber Pause und wir machen ein anderes Mal weiter...ach, nicht möglich?...)
wie gesagt: das soll man nur durchmachen wenn man es will.

das zweite war etwas unkomplizierter, nur wieder die ersten 3 Monate starkes Sodbrennen und ab und zu hat der Ischiasnerv geklemmt (und tut dies seitdem zuweilen immer mal wieder, so als Andenken gewissermassen...)
war auch etwas schlauer und habe keinen Bogen um die PDA gemacht...

im Intervall und nach dem 2. Kind war dann Kontrazeption angesagt, IUP.
Wäre ich ein weiteres Mal (dann ungewollt, da Familienplanung abgeschlossen) schwanger geworden, hätte ich es nicht ausgetragen. Aus Alters-und Gesundheitsgründen: bei den beiden ersten war ich respektive 30 und 36 jahre alt.

Inzwischen ist das Thema wohl soweit von der Tagesordnung (hoffe ich), auf jeden Fall käme es für mich absolut nicht in Frage, in meinem Alter noch mal eine Schwangerschaft durchzuziehen. Da wäre dann ein Gang zum Arzt für ein rezept Mifégyne (RU486) angesagt. Punkt.

Deshalb, obwohl ich selbst noch nie in der Situation war, eine solche Entscheidung treffen zu müssen, aber sehr wohl weiss, dass eine Schwangerschaft nicht nur eitel Wonne und Sonnenschein ist (sogar eine erwünschte nicht...), würde ich von keiner Frau erwarten, eine Schwangerschaft auszutragen, die sie nicht will und/oder der sie sich nicht gewachsen fühlt.

#1984:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 09:07
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es ist seit langem schon so, daß der Mensch was sich selber betrifft, die Evolution außer Kraft gesetzt hat. Laut Darwin und Dawkins funktioniert sie so, daß die erfolgreichen Exemplare einer Art mehr Nachkommen haben als die anderen. Beim Menschen ist das umgekehrt. Seit alten Zeiten haben die Armen und die Verlierer erheblich mehr Kinder als die Reichen und Erfolgreichen. Kein Wunder, daß homo sapiens immer mehr verblödet und auf keinen grünen Zweig kommt.

Tja, könnte gut sein, dass wir deswegen aussterben.
Aber ich glaube kaum, dass uns der Rest der "Schöpfung" vermissen würde. zwinkern

#1985:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 09:12
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kein Wunder, daß homo sapiens immer mehr verblödet [...]

Für diese Behauptung hast du doch sicher auch einen Beleg.

#1986:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 09:33
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kein Wunder, daß homo sapiens immer mehr verblödet [...]

Für diese Behauptung hast du doch sicher auch einen Beleg.

Muss er nicht. Die hat Thilo Sarrazin schon für ihn gesammelt. zwinkern

@ Ahriman: Am besten Du sagst einfach, das sei die Lebenserfahrung deines hohen Alters. Meine reicht nicht ganz so weit, aber tendenziell bin ich geneigt, dir zuzustimmen. Man kann es auch auf der Straße sehen: Es gibt immer mehr, die an Handies glauben.

fwo

#1987:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 09:40
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Ahriman hat folgendes geschrieben:

Beim Menschen ist das umgekehrt. Seit alten Zeiten haben die Armen und die Verlierer erheblich mehr Kinder als die Reichen und Erfolgreichen.


Deshalb ist Armut also so hartnäckig. Würden die Armen endlich mal aufhören sich fortzupflanzen und nur noch die Reichen Kinder bekommen, wären in einer Generation alle Menschen reich. Genial.

#1988:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 09:52
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Beim Menschen ist das umgekehrt. Seit alten Zeiten haben die Armen und die Verlierer erheblich mehr Kinder als die Reichen und Erfolgreichen.


Deshalb ist Armut also so hartnäckig. Würden die Armen endlich mal aufhören sich fortzupflanzen und nur noch die Reichen Kinder bekommen, wären in einer Generation alle Menschen reich. Genial.

@ Zumsel: Gelten da auch die Mendelschen Gesetze? Sind da Rückzüchtungen möglich?

fwo

#1989:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 10:10
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Beim Menschen ist das umgekehrt. Seit alten Zeiten haben die Armen und die Verlierer erheblich mehr Kinder als die Reichen und Erfolgreichen.
Deshalb ist Armut also so hartnäckig. Würden die Armen endlich mal aufhören sich fortzupflanzen und nur noch die Reichen Kinder bekommen, wären in einer Generation alle Menschen reich. Genial.

Gut wäre auch, wenn sich gleich der Reichtum paart und fortpflanzt. Der Reichtum könnte dann seinen "Besitzer" an seine goldigen Reichtümchen vererben.

#1990:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 07.11.2013, 11:28
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Beim Menschen ist das umgekehrt. Seit alten Zeiten haben die Armen und die Verlierer erheblich mehr Kinder als die Reichen und Erfolgreichen.


Deshalb ist Armut also so hartnäckig. Würden die Armen endlich mal aufhören sich fortzupflanzen und nur noch die Reichen Kinder bekommen, wären in einer Generation alle Menschen reich. Genial.
Gröhl... Gröhl...
Danke für eure Anmerkungen - habe viel Spaß damit.

#1991: Humanismus und prenatale Kindstötung Autor: Arcanis BeitragVerfasst am: 07.02.2014, 23:54
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Eines gibt es, dass ich schon immer über euch Humanisten wissen wollte:

Humanismus stellt meines Verständnisses den Menschen in den Mittelpunkt. Man könnte also postulieren, dass menschliches Leben für einen Humanisten wichtig sei.
Wenn dem so ist, wieso stehen dann Humanisten bei Anti-Prenatale-Kindestötung-Demos immer auf seiten der Gegendemonstranten.

Klar, wenn es darum geht, das Leben der Mutter zu schützen muss man sich für einen der beiden Menschen entscheiden. Aber in anderen Fällen müsste doch ein Humanist zweifellos dagegen sein menschliches Leben zu töten - insbesondere, wenn es nur deshalb ist, weil das Kind gerade nicht in den Kram passt, behindert sein könnte etc.

Für einem Humanisten müsste doch beim Lesen der Worte “Mein Bauch gehört mir“ doch sofort die “Gedanken“ eines ungeborenen Kindes einfallen mit: “...und was ist mit meinem Bauch?“.

Könnt ihr mir erklären wieso Humanisten das Leben eines Babys unendlich hoch schätzen, jedoch einer Tötung desselben nur ein paar Wochen davor zustimmen, nur weils gerade nicht passt? Ich verstehs nämlich nicht.

Edit: Gehört wohl eher nach “Gesellschaft“ oder?

#1992:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 00:16
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Hier haben schon ein paar ihre Gedanken dazu veröffentlicht.
Humanisten waren auch dabei.


Ist Abtreibung Mord?

#1993:  Autor: Arcanis BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 01:12
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Dankeschön. Dann kann nan den hier dicht machen.

#1994:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 10:04
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Arcanis hat folgendes geschrieben:
Dankeschön. Dann kann nan den hier dicht machen.


Ich schlage hingegen vor, diesen Diskussionsstrang hier schlicht dort anzuhaengen, damit der hier infam und irrefuehrend gewaehlte Propaganda-Titel ("praenatale Kindstoetung") verschwindet.

#1995:  Autor: Arcanis BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 10:47
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Sermon hat folgendes geschrieben:
Arcanis hat folgendes geschrieben:
Dankeschön. Dann kann nan den hier dicht machen.


Ich schlage hingegen vor, diesen Diskussionsstrang hier schlicht dort anzuhaengen, damit der hier infam und irrefuehrend gewaehlte Propaganda-Titel ("praenatale Kindstoetung") verschwindet.


Stimmt. “Praenatal“ stimmt nicht. Eine Geburt findet ja gar nicht statt.
Hab ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Danke für den Hinweis und sorry.

An Kindstötung halte ich persönlich fest, muss jedoch akzeptieren, dass manche, diese Definition anders setzen. Der unangreifbare Terminus würde wohl “Tötung menschlicher Embryonen“ lauten.

Wenn sich einige durch meinem Titel gestört fühlen, kann man den Thread auch löschen.
Der andere reichte aus um mir Einblick in humanistische Empfindungen zu geben....und um mir zu zeigen, was sich alles “Humanist“ nennt zwinkern

Von dem her, dankeschön.

#1996:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 11:14
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Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet diejenigen, die sich auf die Bibel berufen, sich besonders für die Rechte ungeborener Kinder einsetzen, wo doch der damals noch nicht so liebe Gott im alten Testament die Rechte der schon geborenen Kinder mit Füßen tritt, indem er sie reihenweise tötet oder töten lässt, nur um Pharao zu ärgern oder wegen einer Wette über Hiob.

#1997:  Autor: Arcanis BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 11:22
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kereng hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet diejenigen, die sich auf die Bibel berufen, sich besonders für die Rechte ungeborener Kinder einsetzen, wo doch der damals noch nicht so liebe Gott die Rechte der schon geborenen Kinder im alten Testament mit Füßen tritt, indem er sie reihenweise tötet oder töten lässt, nur um Pharao zu ärgern oder wegen einer Wette über Hiob.


Das hat mit der Bibel nichts zu tun. Ich spreche mich gegen das leichtfertige “Töten von menschlichen Embryonen“ aus, weil ich menschliches Leben als unendlich wertvoll ansehe - unabhängig von Gott, Allah, dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann.

#1998:  Autor: 299792458 BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 12:09
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Arcanis hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet diejenigen, die sich auf die Bibel berufen, sich besonders für die Rechte ungeborener Kinder einsetzen, wo doch der damals noch nicht so liebe Gott die Rechte der schon geborenen Kinder im alten Testament mit Füßen tritt, indem er sie reihenweise tötet oder töten lässt, nur um Pharao zu ärgern oder wegen einer Wette über Hiob.


Das hat mit der Bibel nichts zu tun. Ich spreche mich gegen das leichtfertige “Töten von menschlichen Embryonen“ aus, weil ich menschliches Leben als unendlich wertvoll ansehe - unabhängig von Gott, Allah, dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann.


Entweder bist du ein Lügner oder ein Dummschwätzer. Kein Mensch der Welt benimmt sich so, als würde er/sie das menschliche Leben als unendlich wertvoll ansehen. Sonst müsstest du alle paar Tage Blut spenden gehen, Organspender sein, dein Leben bedingungslos der Rettung von Bedürftigen widmen und dein ganzes Vermögen inklusive des Computers zur Bekämpfung von Hunger/Krankheiten spenden.

Und vorallem Personen, die anderen ihre Moral aufdrängen wollen, entpuppen sich nur all zu oft als Hypokriten. Z.Bsp. Amerikanische Christen, die gegen Abtreibung sind. Die gleiche Meute ist für Krieg, gegen Recht auf eigenen Körper und eigenes Leben und für die Vernichtung von Andersdenkenden. Wenns nach ihnen ginge würden Menschen wie ich an den Scheiterhaufen brutzeln.

#1999:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 12:19
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299792458 hat folgendes geschrieben:
Arcanis hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet diejenigen, die sich auf die Bibel berufen, sich besonders für die Rechte ungeborener Kinder einsetzen, wo doch der damals noch nicht so liebe Gott die Rechte der schon geborenen Kinder im alten Testament mit Füßen tritt, indem er sie reihenweise tötet oder töten lässt, nur um Pharao zu ärgern oder wegen einer Wette über Hiob.


Das hat mit der Bibel nichts zu tun. Ich spreche mich gegen das leichtfertige “Töten von menschlichen Embryonen“ aus, weil ich menschliches Leben als unendlich wertvoll ansehe - unabhängig von Gott, Allah, dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann.


Entweder bist du ein Lügner oder ein Dummschwätzer. Kein Mensch der Welt benimmt sich so, als würde er/sie das menschliche Leben als unendlich wertvoll ansehen. Sonst müsstest du alle paar Tage Blut spenden gehen, Organspender sein, dein Leben bedingungslos der Rettung von Bedürftigen widmen und dein ganzes Vermögen inklusive des Computers zur Bekämpfung von Hunger/Krankheiten spenden.

Und vorallem Personen, die anderen ihre Moral aufdrängen wollen, entpuppen sich nur all zu oft als Hypokriten. Z.Bsp. Amerikanische Christen, die gegen Abtreibung sind. Die gleiche Meute ist für Krieg, gegen Recht auf eigenen Körper und eigenes Leben und für die Vernichtung von Andersdenkenden. Wenns nach ihnen ginge würden Menschen wie ich an den Scheiterhaufen brutzeln.


Exakt.

Auch der Satz, dies hätte gar nichts mit "Gott" zu tun, sondern *nur* mit christlicher Moral ist ja wohl ein toller Kalauer. Für wie blöd hält der eigentlich die Teilnehmer hier?

#2000:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 12:35
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299792458 hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch der Welt benimmt sich so, als würde er/sie das menschliche Leben als unendlich wertvoll ansehen.


Man kann durchaus der Auffassung sein, das menschliche Leben sei insofern unendlich wertvoll, als daß es kein Objekt des Tauschs sein könne. Wenn man fragt, wieviel sei etwas wert, dann steht aber genau diese Überlegung dahinter: Wieviel von dem entspricht wieviel von jenem? Ferner ist selbstverständlich möglich, sein Verhalten an dieser Auffassung zu orientieren.

#2001:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 13:15
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zelig hat folgendes geschrieben:
299792458 hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch der Welt benimmt sich so, als würde er/sie das menschliche Leben als unendlich wertvoll ansehen.


Man kann durchaus der Auffassung sein, das menschliche Leben sei insofern unendlich wertvoll, als daß es kein Objekt des Tauschs sein könne. Wenn man fragt, wieviel sei etwas wert, dann steht aber genau diese Überlegung dahinter: Wieviel von dem entspricht wieviel von jenem? Ferner ist selbstverständlich möglich, sein Verhalten an dieser Auffassung zu orientieren.


Die Kategorien von "Tausch" und "Wert" sind nun sicher ganz zuletzt solche des Verhaltens.

Sie sind strukturell gegeben ganz unabhängig von irgend einer "Auffassung".

#2002:  Autor: 299792458 BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 14:40
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zelig hat folgendes geschrieben:
299792458 hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch der Welt benimmt sich so, als würde er/sie das menschliche Leben als unendlich wertvoll ansehen.


Man kann durchaus der Auffassung sein, das menschliche Leben sei insofern unendlich wertvoll, als daß es kein Objekt des Tauschs sein könne. Wenn man fragt, wieviel sei etwas wert, dann steht aber genau diese Überlegung dahinter: Wieviel von dem entspricht wieviel von jenem? Ferner ist selbstverständlich möglich, sein Verhalten an dieser Auffassung zu orientieren.


Aber selbst das wäre eine exotische Auffassung, da nahezu jeder Mensch bereit ist sein Leben als Tauschobjekt zu betrachten. Partiell: Lebenszeit <-> Arbeitslohn oder potenzielle Lebensdauer <-> Vergnügen/Geld/Ansehen/Macht oder Lebensqualität <-> Leben(squalität) einer anderen Person. Komplett: sein Leben für das Leben einer anderen oft nahestehenden Person "eintauschen" (Rettungsboot-Szenario), sein Leben für eine Ideologie oder eine Sache opfern; sich selbst töten, wenn Schmerzen unerträglich werden (Krankheit, Folter etc.).

Auch wird oft dem menschlichen Leben ein lokaler oder kontextabhängiger Wert zugeordnet, auch wenn dieser von Fall zu Fall verschieden sein kann oder nicht näher konkretisiert wird. Beispiele dafür sind Gerichtsverhandlungen, Kriege, Wirtschaftspolitik, Religion.

#2003:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 14:48
    —
Es gibt weit über 7.000.000.000 Menschen,
25000 Eisbären,
3500 Tiger.

#2004:  Autor: Arcanis BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 15:03
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299792458 hat folgendes geschrieben:
Arcanis hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet diejenigen, die sich auf die Bibel berufen, sich besonders für die Rechte ungeborener Kinder einsetzen, wo doch der damals noch nicht so liebe Gott die Rechte der schon geborenen Kinder im alten Testament mit Füßen tritt, indem er sie reihenweise tötet oder töten lässt, nur um Pharao zu ärgern oder wegen einer Wette über Hiob.


Das hat mit der Bibel nichts zu tun. Ich spreche mich gegen das leichtfertige “Töten von menschlichen Embryonen“ aus, weil ich menschliches Leben als unendlich wertvoll ansehe - unabhängig von Gott, Allah, dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann.


Entweder bist du ein Lügner oder ein Dummschwätzer. Kein Mensch der Welt benimmt sich so, als würde er/sie das menschliche Leben als unendlich wertvoll ansehen. Sonst müsstest du alle paar Tage Blut spenden gehen, Organspender sein, dein Leben bedingungslos der Rettung von Bedürftigen widmen und dein ganzes Vermögen inklusive des Computers zur Bekämpfung von Hunger/Krankheiten spenden.

Und vorallem Personen, die anderen ihre Moral aufdrängen wollen, entpuppen sich nur all zu oft als Hypokriten. Z.Bsp. Amerikanische Christen, die gegen Abtreibung sind. Die gleiche Meute ist für Krieg, gegen Recht auf eigenen Körper und eigenes Leben und für die Vernichtung von Andersdenkenden. Wenns nach ihnen ginge würden Menschen wie ich an den Scheiterhaufen brutzeln.


Hast recht. Zwar bin ich Organspender, Knochenmarkspender, Feuerwehrmann etc. aber es stimmt - ich könnte mehr geben. Von dem her stimmt “unendlich“ nicht. Ich muss es durch “sehr sehr wertvoll“ ersetzen.
Mit Religion hat das bei mir nicht zu tun, auch wenn ich denke, dass “Recht auf eigeneb Körper“ auch für den Ebryo gelten sollte.

#2005: Re: Humanismus und prenatale Kindstötung Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 17:01
    —
Arcanis hat folgendes geschrieben:
Könnt ihr mir erklären wieso Humanisten das Leben eines Babys unendlich hoch schätzen, jedoch einer Tötung desselben nur ein paar Wochen davor zustimmen, nur weils gerade nicht passt? Ich verstehs nämlich nicht.


Etwas nicht strafgesetzlich zu verbieten, ist etwas anderes, als einer Sache uneingeschränkt zuzustimmen. Es geht hier um eine Abwägung, bei der eben auch die Interessen der betroffenen Frau eine Rolle spielen.

Arcanis hat folgendes geschrieben:
Ich spreche mich gegen das leichtfertige “Töten von menschlichen Embryonen“ aus, weil ich menschliches Leben als unendlich wertvoll ansehe - unabhängig von Gott, Allah, dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann.


Da ist doch etwas mehr Platz für Erwägungen zwischen "leichtfertigem Töten" (womit begründest Du eigentlich die Unterstellung, dass jeder Schwangerschaftsabbruch leichtfertig vorgenommen wird?) und einem strafrechtlichen Verbot, als Du hier suggerieren möchtest.

#2006:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 17:35
    —
Arcanis hat folgendes geschrieben:

Mit Religion hat das bei mir nicht zu tun, auch wenn ich denke, dass “Recht auf eigeneb Körper“ auch für den Ebryo gelten sollte.



Also das glaube ich nicht. Weshalb ist ein menschliches Embryo aus deiner Sicht eher schützwürdig als ein ausgewachsenes Schwein?

Was macht den Menschen per se wertvoller, als jedes beliebige fühlende Wesen?

edit: Bist du auch Vegetarier?

#2007:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 17:43
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Arcanis hat folgendes geschrieben:

Mit Religion hat das bei mir nicht zu tun, auch wenn ich denke, dass “Recht auf eigeneb Körper“ auch für den Ebryo gelten sollte.



Also das glaube ich nicht. Weshalb ist ein menschliches Embryo aus deiner Sicht eher schützwürdig als ein ausgewachsenes Schwein?

Was macht den Menschen per se wertvoller, als jedes beliebige fühlende Wesen?


Das wollte ich durch:

pera hat folgendes geschrieben:
Es gibt weit über 7.000.000.000 Menschen,
25000 Eisbären,
3500 Tiger.


auch rausbekommen. Bzw. warum embryonales Leben"unendlich wertvoll" (mittlerweile durch “sehr sehr wertvoll“ ersetzt) ist.

#2008:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 17:50
    —
pera hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Arcanis hat folgendes geschrieben:

Mit Religion hat das bei mir nicht zu tun, auch wenn ich denke, dass “Recht auf eigeneb Körper“ auch für den Ebryo gelten sollte.



Also das glaube ich nicht. Weshalb ist ein menschliches Embryo aus deiner Sicht eher schützwürdig als ein ausgewachsenes Schwein?

Was macht den Menschen per se wertvoller, als jedes beliebige fühlende Wesen?


Das wollte ich durch:

pera hat folgendes geschrieben:
Es gibt weit über 7.000.000.000 Menschen,
25000 Eisbären,
3500 Tiger.


auch rausbekommen. Bzw. warum embryonales Leben"unendlich wertvoll" (mittlerweile durch “sehr sehr wertvoll“ ersetzt) ist.


Yepp. Beeindruckende Zahlen. Geschockt

Gehe jede Wette ein, dass diese/r Arcanis ausserdem Gottglauben bzw. christlicher Moral kein Argument hat.

#2009:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 17:50
    —
Arcanis hat folgendes geschrieben:

Mit Religion hat das bei mir nicht zu tun, auch wenn ich denke, dass “Recht auf eigeneb Körper“ auch für den Ebryo gelten sollte.


Dieses Argument aus der Feder einen religiösen Foranten wirkt nicht sehr überzeugend, nachdem gerade eine breite religiöse Koalition in Deutschland das Recht auf körperliche Unversehrtheit von Neugeborenen als zu vernachlässigendes Rechtsgut erklärt hat.

#2010: Re: Humanismus und prenatale Kindstötung Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.02.2014, 18:25
    —
Arcanis hat folgendes geschrieben:
Man könnte also postulieren, dass menschliches Leben für einen Humanisten wichtig sei. ... Aber in anderen Fällen müsste doch ein Humanist zweifellos dagegen sein menschliches Leben zu töten - insbesondere, wenn es nur deshalb ist, weil das Kind gerade nicht in den Kram passt, behindert sein könnte etc.

Würdest Du es als humanistisch ansehen und zustimmen, daß es ein gutes Ziel sei, möglichst wenig menschliches Leid zu schaffen und möglischst viel menschliches Leid zu verhindern?



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