Noseman hat folgendes geschrieben: | ||
Damit nicht. Das ist aus meiner Sicht Ein-Euro-Jobben für Exschüler. Und frag mal, ob die Ein-Euro-Jobber sich überflüssig fühlen: die meisten ja, weil sie völlig sinnlose Tätigkeiten machen, viele Andere zwar nicht, die fühlen sich dafür aber ausgebeutet und sozial dennoch weiterhin mißachtet. |
Zitat: |
Und ich weiss wovon ich rede; ich kenne aus diesem Bereich eine ganze Menge Leute persönlich. Es ist ganz, ganz selten dass sich mal jemand rundum über einen 1-Euro-Job freut.
Das einzig gute daran, warum den viele in Kauf nehmen, ist dass die karge Grundsicherung damit doch etwas aufgebessert werden kann (das übrigens auch nicht in allen Fällen. Für einen Euro/h schwere körperliche Arbeit im Sommer machen; da zahlt man an Kosten für Essen und Trinken noch drauf -aberjetzt schweif ich ab). |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
es geht nicht darum, leuten sinnlose tätigkeiten zu verschaffen um sie vorm vorwurf BLÖD-induzierter schmarotzer-kampagnen zu bewahren, sondern darum, jugendlichen sowohl das gefühl zu geben nützlich zu sein als auch im zuge dessen ihr selbstbewusstsein und ihre kompetenzen zu stärken bzw zu erhöhen und das bei bezahlung auf mindestlohn-niveau. |
Noseman hat folgendes geschrieben: | ||
Das Problem liegt hier darin, dass es völlig egal ist, ob die Tätigkeit tatsächlich sinnvoll ist oder nicht. Wenn sie von dem, der dazu gezwungen wird sie auszuführen als nicht oder zuwenig sinnvoll angesehen wird, wird sich dessen Selbstwertgefühl nicht heben. Und heutige "Zivis" geniessen außer u.a. in linken Kreisen weder übermäßig hohes Ansehen noch gelten als sozial gehoben. Und werden auf der Arbeit von den Vollzeitpflegern oft nicht für voll genommen und mit niederen Arbeiten betreut. |
Zitat: |
Das wird in einem unfreiwlligen Sozialen Jahr nicht anders sein.
Übrigens: was ist mit jenen, die nach der Schule ohnehin einen sozialen Job ergreifen? Die plagen sich dann ein Jahr auf Mindeslohnniveau (dürfte etwa Hartz entsprechen, wenn überhaupt, siehe BaFöG) rum, bis sie endlich richtig loslegen können. Die Kirche würde es natürlich freuen, solche billigen, aber motivierten Arbeitskräfte zu bekommen. Mich nicht. Soviel übrigens noch zum Thema, was das Thema mit den Kernkomptenzen des IBKA zu tun habe. |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | ||||
dass es sinnvolle arbeit für zivis u.a. gibt darüber besteht einigkeit, auch darüber, dass sie zu schlecht bezahlt wird und allgemein ein zu geringes ansehen hat (noch schlechter als der mE auch zu unrecht verschriene wehrdienst!) worauf du jetzt aber nicht eingegangen bist ist der punkt der steigerung der kompetenz und des selbstbewusstseins junger menschen, welche heute noch zu wenig gefördert werden. [...] wenn man diese tätigkeit entsprechend fördert muss sie keine plagerei bleiben, sondern kann auf die ausbildung angerechnet werden (übrigens wie ich es getan habe!) |
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ist Zwang immer, und manchmal kommt man nicht drumrum. Hier wäre es aber unnötig und falsch. Wenn im Sozialbereich viel zu tun ist, dann gehören entsprechend bezahlte Jobs her für Leute, die sowas gerne tun un dlange genug dabeibleiben, um überhaupt zu wissen, was sie da eigentlich tun. |
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ist Zwang immer, und manchmal kommt man nicht drumrum. Hier wäre es aber unnötig und falsch. Wenn im Sozialbereich viel zu tun ist, dann gehören entsprechend bezahlte Jobs her für Leute, die sowas gerne tun un dlange genug dabeibleiben, um überhaupt zu wissen, was sie da eigentlich tun. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Und so entsteht die Mentalität, daß es für irgend welche soziale Probleme irgend eine Stelle zuständig ist. Was geht denn mich das an? |
noseman hat folgendes geschrieben: |
Ist Zwang immer, und manchmal kommt man nicht drumrum. Hier wäre es aber unnötig und falsch. Wenn im Sozialbereich viel zu tun ist, dann gehören entsprechend bezahlte Jobs her für Leute, die sowas gerne tun un dlange genug dabeibleiben, um überhaupt zu wissen, was sie da eigentlich tun.[/code] |
Noseman hat folgendes geschrieben: | ||||
Du meinst also, dass sich zwangsverpflichtete Leute hinterher mehr für soziale Belange als vorher interessieren und einsetzen werden ? |
able_archer hat folgendes geschrieben: | ||
ihr argumentiert hier auf hohem niveau und ich weiß nicht, ob ich da mithalten kann. nur eines fällt mir in erster linie dazu ein: früher in der schule habe ich mal gelernt "lerne zu dienen und du wirst lernern zu herrschen", ich fand den spruch eigentlich immer recht blöd und wusste nie etwas damit anzufangen. wenn ich die diskussion hier so beobachte habe ich aber trotzdem eine idee. es fiel einmal das stichwort "reife" und das ist so ein schlagwort und breitbandbegriff, aber vielleicht ist es doch so, dass man die reife gerade dadurch erhält, indem man zu etwas gezwungen wird, was man eigentlich von sich aus nicht macht. man ist dann gezwungen, neue perspektiven in der arbeit zu sehen und sich damit abzufinden, ohne gleich die eigene persönlichkeit über bord zu werfen. will sagen: man kann sich neun monate ärgern und aufregen über etwas, das einem nicht gefällt, oder man kann sich damit abfinden und versuchen, das beste daraus zu machen. vielleicht ist es genau das, was dann letztlich die reife ausmacht, die man aus der erfahrung heraus gewinnt. das dient natürlich nicht zur rechtfertigung der wehrpflicht, denn es ist nichteinmal eine wehrgerechtigkeit gegeben, aber es schien mir doch ein erwähnenswerter aspekt zu sein. |
able_archer hat folgendes geschrieben: |
es fiel einmal das stichwort "reife" und das ist so ein schlagwort und breitbandbegriff, aber vielleicht ist es doch so, dass man die reife gerade dadurch erhält, indem man zu etwas gezwungen wird, was man eigentlich von sich aus nicht macht. man ist dann gezwungen, neue perspektiven in der arbeit zu sehen und sich damit abzufinden, ohne gleich die eigene persönlichkeit über bord zu werfen. will sagen: man kann sich neun monate ärgern und aufregen über etwas, das einem nicht gefällt, oder man kann sich damit abfinden und versuchen, das beste daraus zu machen. |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | ||||||
unter anderem. warum bist du da schockiert? |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | ||||||
nachdem argumentativ keiner mehr weiter darauf eingegangen ist zitier ich mal aus dem klappentext und möchte vorwegnehmen, dass sich dieser dienst auf schüler der mittelstufe bezieht und erst der vorletzte satz bezug nimmt auf ein äquivalent nach hochschulreife bzw. vor der berufsausbildung.
|
noseman hat folgendes geschrieben: |
Wenn ein Handwerksmeister seinem Auszubilden jeden Tag befiehlt, den Arbeitsplatz sauberzumachen, dann wird dieser sich irgendwann mit dieser unangenehmen Tätigkeit arrangieren, weil er es muß, denn es gehört zum Job, den man ja künftig ausüben möchte auch mit Hoffnung auf sozialem Aufstieg, eben auch dazu.
Das zu lernen bedeutet Reife. |
Zitat: |
Wenn aber der ganze Job nur daraus besteht, sich so zu betätigen, wie man es nicht will, schon gar nicht noch künftig nach diesem Zwangsjahr, dann wird es einem meiner Ansicht nach kaum jemanden gelingen, dabei psychisch stabil zu bleiben oder gar daraus noch etwas zu lernen. Daran wird man zerbrechen. |
able_archer hat folgendes geschrieben: |
also, der ganze job? für länger als das "zwangsjahr" muss keiner bleiben, dem es nicht gefällt. wem es partout nicht taugt, der hat die möglichkeit ersatzdienst zu leisten |
noseman hat folgendes geschrieben: |
Jedenfalls werden viele das nicht können; es ist nicht jeder so fröhlich wie vrolijke.
Ich hatte einen sehr intelligenten Kameraden bei der Bundeswehr, der partout nicht Zivi machen wollte. Übrigens sogar noch ein ehemaliger Klassenkamerad. Bei der Bundeswehr ist es ihm auch nicht besser ergangen. Hat schwere psychische Probleme und wurde dann ganz ausgemustert, was sich ganz toll auf seinem Lebenslauf macht. |
Zitat: |
Zwangsdienste heissen nämlich: "Friss oder stirb". Und nicht jeder kann (auch ohne böse Absicht oder ohne faul zu sein) bei begrenzter Auswahl zwischen zwei Ekelgerichten fressen, ohne kotzen zu müssen. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Heute morgen hörte ich im Radio das Merkel labern, von wegen "Wehrpflicht ist Klammer zwischen Bundeswehr und Gesellschaft" *sülz*. Wie braucht es denn so eine Klammer? Warum muß dann nicht jeder mal zwangsweise beim Finanzamt arbeiten, wegen der Klammer zwischen Gesellschaft und Finanzbehörden? |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Eine Finanzbehörde stellt mangels hinreichender Bewaffnung keine Gefahr für das Gewaltmonopol der Exekutive bzw. die FDGO dar. Das Militär könnte sich de facto über dieses Monopol hinwegsetzen, da Panzer und schwere Artillerie den Wasserwerfern, Schlagstöcken und schusssicheren Westen der Polizei überlegen sein dürften. Eine aus dem Ruder gelaufene Finanzbehörde könnte man also notfalls mit Gewalt wieder auf Kurs bringen. Bei der Armee sieht das leicht anders aus. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Schließlich befinden sich die Wehrpflichtigen am äußesten Ende der Befehlshierarchie, und würden die Führungsebene kaum von etwaigen Putschgelüsten abhalten können. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Genau das ist aber das Konzept: Der "Bürger in Uniform" soll sich hierarchisch höhergestellten Putschisten verweigern. Ich selbst sehe da aber weniger die Gefahr. Die sehe ich eher in Gelüsten von Innen- und Verteidigungsministern, die die Rolle der BW neu definieren möchten. Stichwort: Einsatz im Inneren. Erst unter solchen Rahmenbedingunge könnte m.E. eine potenzielle Gefahr entstehen, die durch eine Berufsarmee gesteigert werden könnte. Heißt für mich: Bei einer Berufsarmee kommt noch mehr Verantwortung auf die Legislative zu. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Und so entsteht die Mentalität, daß es für irgend welche soziale Probleme irgend eine Stelle zuständig ist. Was geht denn mich das an?
Nicht gerade fördernd für eine sozial funktionierende Gesellschaft. Für solche Sachen ist "die Gesellschaft" zuständig. Und jede, der ein Teil diese Gesellschaft ist darf das ruhig mal mitbekommen. |
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
.....
Wenn du es so gemeint hast (also, wir sind nicht einer Meinung, können aber darüber diskutieren), warum hast du es dann überhaupt erwähnt. Es ist wohl offensichtlich, dass wir hier nicht einer Meinung sind, sonst gäbe es ja keinen Bedarf für eine Diskussion. |
Defätist hat folgendes geschrieben: |
Davon ab, ging es mir darum meine Meinung zum topic hier darzustellen und diese zu begründen. Das habe ich. Unsere Meinungen müssen dabei nicht übereinstimmen.
|
Defätist hat folgendes geschrieben: |
....
Es ist ein Unterschied, ob ich über etwas diskutiere oder mit jemanden einfach nicht einer Meinung bin. ............ Bestimmte Dinge kann man auch unkommentiert stehen lassen, oder? Ansonsten könnte man sich ja argumentativ pausenlos im Kreis drehen. (kommt das irgendwie bekannt vor?) ..... |
Noseman hat folgendes geschrieben: | ||||||
Von hinten nach vorne: Angesichts völlig desolater Kassen ist es völlig illusorisch zu glauben, dass ein solche UFSJ mit mehr als einem Hungerlohn abgespeist wurde. |
Zitat: |
Das ist schonmal egal bei welcher Tätigkeit demotivierend und kratzt am Selbstbewußtsein. Und genau wie Praktikanten, die heutztage allerdings nicht nur unterbezahlt, sondern meist gar nicht bezahlt sind, wird es auch im Sozialbereich - wie überall anders auch - allzuoft Usus sein, diese jungen, unerfahrenen Menschen herumzuschubsen, ohne dass sie einen Dank kriegen für ihre Arbeit |
Zitat: |
Wodurch soll da das Selbstbewußtsein mit gesteigert werden? Welche "Komptenzen" lernt man da denn? Was bedeutet das für Leute, die gar nix mit dem Sozialbereich am Hut haben und für die solche Tätigkeiten jeden morgen ungefähr genauso alptraumhaft sind, wie für Zivis, wenn sie zur Bundeswehr müßten? |
Zitat: |
"dass es sinnvolle arbeit für zivis u.a. gibt darüber besteht einigkeit"
Nein eben nicht. Ich sagte doch bereits, dass es entscheidend darauf ankommt, wie sinnvoll derjenige das selbst, und zwar natürlich auch für ihn selbst auffasst. Wenn es genug sinnvolle und genug bezahlte Sozialaufgaben ohne Schikanen gäbe, dann bräuchte man doch übrigens einen Zwang für alle doch auch gar nicht! Da würden allein aufgrund heutiger Jugendarbeitslosigkeit viele Schulabgänger das erstmal nutzen, um wenigstens eine zeitlang erstens selbst versorgt zu sein und zweitens was Gutes zu tun. |
Zitat: |
Gibt es aber eben nicht, und deshalb darf es erst recht keinen Zwang geben. Das wäre schlichtweg eine ganz deutliche Verletzung und mitnichten eine Beförderung der Persönlickeits(rechte).
Ist Zwang immer, und manchmal kommt man nicht drumrum. Hier wäre es aber unnötig und falsch. Wenn im Sozialbereich viel zu tun ist, dann gehören entsprechend bezahlte Jobs her für Leute, die sowas gerne tun un dlange genug dabeibleiben, um überhaupt zu wissen, was sie da eigentlich tun. |
Danol hat folgendes geschrieben: |
Achja, noch zu "dass es sinnvolle arbeit für zivis u.a. gibt darüber besteht einigkeit": Ja, sicher gibts die - aber zuwenig, um eine ganze Generation auf einmal damit zu 'versorgen'. Der Großteil würde Tätigkeiten nachgehen müssen die sie selbst als sinnlos empfänden. |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
preisfrage: wieviel % der leute arbeiten wohl ausschliesslich weil sie spaß an ihrem traumjob haben? |
Noseman hat folgendes geschrieben: | ||||
Du meinst also, dass sich zwangsverpflichtete Leute hinterher mehr für soziale Belange als vorher interessieren und einsetzen werden ? |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | ||
auch an dich mein verweis auf diverse arbeitsbereiche, in denen bislang freiwillige oder ehrenamtliche arbeiten. |
Noseman hat folgendes geschrieben: | ||
Antwort: Fast niemand. Aber Leute wählen sich im Regelfall die Branche aus, in der sie wenigstens etwas Spaß haben könnten. Aber hier geht es darum, dass Leute dazu gezwungen werden können, etwas zu arbeiten, an dem sie ausschließlich keinen Spaß haben werden, ja sogar etwas machen sollen, was ihnen zutiefst verhaßt sein könnte. |
Noseman hat folgendes geschrieben: | ||||
Du meinst, zum Beispiel der IBKA könnte Rudolf Ladwig und Rene Hartmann mit zwangsverplichteten Schulabgängern ersetzen? |
Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Soso, der Hartmund meint also zu wissen, dass ich das Gefühl brauche, gebraucht zu werden und mich zu bewähren.
Hmm, und dabei dachte ich, als angehender Akademiker kann ich mich eher bewähren und werde eher gebraucht, als ein billiger Zwangsarbeiter. |
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