Das Wahlprogramm der FDP
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#31:  Autor: AgentProvocateurWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 00:56
    —
Alice-C hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
1. Eine Steuersenkung kann es nicht geben, denn ansonsten würden die Staatsschulden sich noch mehr erhöhen, (was niemand ernsthaft will).

Dieses Argument habe ich bereits entkräftet. Vielleicht bist Du noch nicht dazu gekommen, meinen entsprechenden Beitrag dazu zu lesen. Damit wird im Grunde auch der Rest Deiner Argumentation hinfällig.

Zitat:
5. Dass die Steuergesetzgebung in Deutschland so kompliziert ist wie sonst nirgends, liegt nicht an den Steuererklärungen von Privatpersonen, sondern an den Bestimmungen für Firmen.

Die Komplexität unseres deutschen Steuerrechts, dessen Kompliziertheit in der Tat mit keinem anderen Steuersystem vergleichbar ist, hat nach meiner Überzeugung ihre Ursache nicht nur in komplizierten Steuererklärungen, sondern auch in der gänzlich intransparenten und unverständlichen Steuerprogression und in der Vielfalt der Steuergesetze an sich. Soweit ich weiß, beinhaltet unser derzeitiges Steuerrecht 54 Steuergesetze mit mehr als 3 400 Paragraphen und Subartikeln. Die vorgeschlagene Steuer-Reform würde das aktuelle deutsche Steuersystem erheblich vereinfachen und teure und Verwirrung stiftende Bürokratie abbauen. Wie ich finde, wäre auch eine soziale, vertretbare und gerechte Besteuerung die Konsequenz. Wirkliche Steuererklärungen wären eigentlich gar nicht mehr notwendig. Auch die Möglichkeiten einer asozialen Steuerhinterziehung durch clevere Steuertricks, die sich zulasten anderer Steuerzahler auswirken, wären nicht mehr so gegeben wie heute, weil die Konditionen des vereinfachten neuen Steuer-Modells eindeutig und klar umrissen wären.

So, ich denke, ich gehe nun mal schlafen. Gute Nacht.

Nein, mein Argument hast Du mitnichten entkräftet. Steuerprogression für private Steuerzahler ist keineswegs 'intransparent' und 'unverständlich'. Da gibt es Tabellen, die jeder einsehen kann. Jede Abzugsmöglichkeit für die (ob man das nun 'Subvention' nennen will oder nicht - es ist übrigens durchaus strittig, was eine Subvention ist und was nicht) ist transparent und nachvollziehbar. Der Grundsatz des deutschen Steuerrechts ist bisher, (zumindest in weitem Rahmen - da gibt es auch [zumindest für mich, Beispiel: Geschiedene mit vorgeschriebenen Zahlungen] unverständliche Ausnahmen): jeder wird nach seiner Leistungsfähigkeit besteuert. Klar kann man Beliebiges nun 'Subvention' nennen, aber die Frage ist dann, ob das nachvollziehbar ist, welches Prinzip man statt des obigen dafür einsetzen will.

Wie gesagt: das Problem der Steuergesetzgebung sind nicht die Arbeitnehmer und die Selbstständigen ohne Angestellten. Deren Steuererklärung ist letztlich sehr einfach und transparent. Daher kann man da auch keine großen Einsparungen in der Verwaltung erreichen. Wer was anderes behauptet, der lügt entweder absichtlich oder hat keine Ahnung.

Kompliziert wird es bei Firmen mit mehreren Mitarbeitern. Und da habe ich noch nie einen Vorschlag gehört, wie das vereinfacht werden soll. Aber das, und nur das wäre eine mögliche Einsparungsmöglichkeit bei den Ämtern.

Und Einsparungen bei Militärausgaben haben schlicht nichts, aber auch gar nichts, mit der Steuergesetzgebung zu tun.

Und egal was auch immer ich von der Entfernungspauschale halte, (das ist ja hier auch nicht Thema): es ist mE lächerlich, sich von der Streichung derer eine wesentliche Minderung der Verwaltungsausgaben der Finanzverwaltung zu versprechen.

#32:  Autor: q6g36Wohnort: Leipzig BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 02:35
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Das eigentliche Problem ist nicht die Lohnsteuer sondern die sonstigen Abzüge. Das der Generationenvertrag mit sinkenden Geburtenraten bzw mit Geburtenraten unter 2 Kindern pro Familien nicht funktioniert, nicht funktionieren kann sollte klar sein. Solange sich gut-Verdiener aus dem Solidarsystem der Krankenkassen herrauskaufen können funktionieren auch diese nicht wirklich.

#33:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 20:29
    —
Alice-C hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:

In der Theorie mag das stimmen. Realistisch betrachtet zahlen Menschen im Niedriglohnbereich schon heute praktisch keine Einkommensteuer. Insofern sehe ich die Verbindung Steuersenkung, Mindestlohn nicht unbedingt.


Laut dieses Rechners: http://www.steuertipps.de/menuID=8&navID=29&softlinkID=13070&softCache=true zahlt ein Arbeitnehmer in Steuerklasse I bei einem geringen Brutto-Einkommen von 1 800€ im Monat genau 193,58€ Lohnsteuer. Gemäß dem eingangs vorgestellten steuerlichen Stufentarif der FDP würde er dagegen nur 133,30€ Steuern zahlen. Er hätte also 60,28€ im Monat mehr von seinem Brutto-Lohn.


Na und? Bei einer 35 Stunden Woche entspräche das einem zusätzlichen Stundenlohn von nicht mal vierzig Cent. Natürlich freut er sich über die sechzig Euro mehr und ich bin für dergleichen ja durchaus offen. Aber unabhängig davon, wie man zu Mindestlöhnen steht, wirst du nicht behaupten wollen, diese 40 Cent könnten einen solchen hinreichend ersetzen.

#34:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 20:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Alice-C hat folgendes geschrieben:
....
Das Fundament der von der FDP geplanten Steuersenkungen ist ein anderes. Vor allem soll der Staat seine Invesititonsverhältnisse rationalisieren und das Sparen bezüglich der steuerlichen Ausgaben lernen, damit seine Bürger nicht zum drastischen Sparen gezwungen sind. Die Sparmaßnahmen des Staates sollen vornehmlich unsinnige Subventionen und überflüssige staatliche Finanzierungen betreffen. Es wurde einmal eine Streichungsliste für Subventionen entworfen, die exakt 418 Punkte enthält, bei denen man einsparen könnte. Dazu gehört zum einen die Restriktion der Ausgaben der Bundeswehr in Bezug auf technisch-militärische Neuanschaffungen wie Panzer, Euro-Fighter (einer kostet 100 000 000€ und in einem Jahr investierte die Bundeswehr für 180 neue Euro-Fighter 18 000 000 000€) usw. und bspw. die Abschaffung der Entfernungspauschale mit ihrer gigantischen Bürokratie. Es ist demnach keine Neuverschuldung notwendig, um Steuersenkungen zu erreichen und damit das Gehalt der arbeitenden Personen zu erhöhen. Zugleich auch deren Kaufkraft.

Das sind doch Luftnummern, die nicht umsonst zwar im Programm gestanden haben, aber nicht einmal in die Koalitionsverhandlungen mit dem Traumpartner CDU eingeflossen sind. Halloo.... Die FDP ist in der Regierung .....

Nur mal so bei den Beispielen, die Du hier aufzählst: Unabhängig, was ich von Panzern und Fightern halte, wird über deren Anschaffung nicht von Haushaltsexperten mal eben so nach haushaltslage entschieden, derartige Anschaffungen werden von Mitgliedern eines Verteidigungsbündnisses üblicherweise etwas längerfristig und in gegenseitiger Verpflichtung entschieden (Kannste mal deinen Außenpolitiker und Weltmann Westerwelle zu befragen).



Das ist so nicht richtig. Die Budgethoheit obliegt dem Parlament als ganzem. Und die Rolle des Haushaltsausschusses dürfte hier auch gewichtiger sein als die des Verteidigungsausschusses.

#35:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 20:34
    —
Alice-C hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das sind doch Luftnummern, die nicht umsonst zwar im Programm gestanden haben, aber nicht einmal in die Koalitionsverhandlungen mit dem Traumpartner CDU eingeflossen sind. Halloo.... Die FDP ist in der Regierung .....


Alles zu seiner Zeit, würde ich sagen. Deren Legislaturperiode ist doch erst im Beginnen begriffen... Der derzeitige Finanzminister hat es ja auch wirklich nicht leicht angesichts unserer ökonomischen Krisen Oo. Hinzu kommen Uneinigkeiten mit der Union.

Zum Militär: Wenn die Regierung beschließt, die Ausgaben der Bundeswehr z. B. um 80% zu dezimieren (das wären dann nach meiner Rechnung ca. 40 000 000 000€ im Jahr), dann kann das auch vollzogen werden. Es muss halt nur von der Legislative als Bestimmung verabschiedet werden.


So schön es auch wäre, mit dem schönen Geld nicht unsere Quatscharmee (oder überhaupt irgendeine Armee) zu finanzieren, bündnispolitisch ist das vollkommen unmöglich.

#36:  Autor: Alice-CWohnort: Bei Kiel BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 21:55
    —
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:


Und Einsparungen bei Militärausgaben haben schlicht nichts, aber auch gar nichts, mit der Steuergesetzgebung zu tun.


Ähm, durch eine Rationalisierung = Einsparung der militärischen Ausgaben können die Steuersätze allgemein gesenkt werden oO? Weil die Neuanschaffungen der Bundeswehr einzig durch Steuerzahlungen in monströser Höhe finanziert werden? Sparmaßnahmen in Bezug auf die militärischen Ausgaben sind also durchaus ein Segment auf dem Weg zur Reform des Steuerrechts...

#37: Re: Das Wahlprogramm der FDP Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 21:57
    —
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Alice-C hat folgendes geschrieben:


Ginge es nach mir, würde ich in Bezug auf die Steuersätze eher das Kirchhof-Modell vorziehen, aber ansonsten scheinen mir diese hier aufgelisteten politischen Ziele rational und sozial.
Sie sind von der FDP, folglich können sie nicht sozial sein.


ich bin wahrlich kein fan der fdp, aber die plattheit mit der du hier predigst könnte auch dir auffallen. Mit den Augen rollen
Ich predige nicht. Ich stelle nur eine Tatsache fest.


etwa so?


scnr
Und schon hast du dich selbst disqualifiziert.

#38:  Autor: Alice-CWohnort: Bei Kiel BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 22:00
    —
q6g36 hat folgendes geschrieben:
Das eigentliche Problem ist nicht die Lohnsteuer sondern die sonstigen Abzüge. Das der Generationenvertrag mit sinkenden Geburtenraten bzw mit Geburtenraten unter 2 Kindern pro Familien nicht funktioniert, nicht funktionieren kann sollte klar sein. Solange sich gut-Verdiener aus dem Solidarsystem der Krankenkassen herrauskaufen können funktionieren auch diese nicht wirklich.


Die Lohnsteuer ist als einzelne Größe die höchste monetäre Abgabe vom Einkommen eines arbeitenden Menschen. Die Lohnnebenkosten respektive Sozialversicherungsabgaben überschreiten die Einkommen- bzw. Lohnsteuer nur dann, wenn sie zusammenaddiert werden (Rentenkasse + Krankenkasse + Arbeitslosenversicherung + Pflegeversicherung). Dafür sehe ich aber die Berechtigung nicht. Mit einer Senkung der Einkommen- bzw. Lohnsteuer würden sich außerdem zugleich die Zahlungen des Solidaritätszuschlages dezimieren, gleichfalls die der Kirchensteuer, wobei man sich ja von letzterer ohnehin freiwillig freisprechen kann, wozu ich auch jedem rate.

#39:  Autor: Alice-CWohnort: Bei Kiel BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 22:14
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Das möchte ich doch etwas näher ausgeführt haben, warum das vernünftig sein soll bzw. was Du da als Vernunft verstehst.

fwo


Oo Ich habe doch gerade in dem von Dir zitierten Text erläutert, weshalb ich die Abschaffung der Entfernungspauschale für rational halte. Also noch einmal zusammengefasst für Dich. Das Positive an der Streichung der Entfernungspauschale ist:

- eine Senkung der ALLGEMEINEN Einkommen- bzw. Lohnsteuersätze

- die Auflösung einer komplexen und teuren Bürokratie, die mit der Entfernungspauschale verbunden ist aufgrund der gigantischen Verwaltungsprozesse

- eine Vermeidung des geläufigen betrügerischen, steuerhinterziehenden Missbrauchs der Kilometerpauschale, der sich vor allem zulasten der Steuerzahler auswirkt

- Die Abschaffung der Pendlerpauschale wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Reformation und Vereinfachung des deutschen Steuerrechts, welches mehr Einsichtigkeit, Transparenz, Gleichheit und eine einfache Struktur braucht.

#40:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.09.2010, 23:27
    —
Alice-C hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das möchte ich doch etwas näher ausgeführt haben, warum das vernünftig sein soll bzw. was Du da als Vernunft verstehst.

fwo


Oo Ich habe doch gerade in dem von Dir zitierten Text erläutert, weshalb ich die Abschaffung der Entfernungspauschale für rational halte. Also noch einmal zusammengefasst für Dich. Das Positive an der Streichung der Entfernungspauschale ist:

- eine Senkung der ALLGEMEINEN Einkommen- bzw. Lohnsteuersätze

- die Auflösung einer komplexen und teuren Bürokratie, die mit der Entfernungspauschale verbunden ist aufgrund der gigantischen Verwaltungsprozesse

- eine Vermeidung des geläufigen betrügerischen, steuerhinterziehenden Missbrauchs der Kilometerpauschale, der sich vor allem zulasten der Steuerzahler auswirkt

- Die Abschaffung der Pendlerpauschale wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Reformation und Vereinfachung des deutschen Steuerrechts, welches mehr Einsichtigkeit, Transparenz, Gleichheit und eine einfache Struktur braucht.

Ist ja interessant - was ist das eigentlich für eine komplexe und teure Bürokratie, die mit der Entfernungspauschale verbunden ist? Ich habe auch keine Vorstellungen von den gigantischen Verwaltungsprozessen - aber ich gehe davon aus, Du kannst mich aufklären.

Die zweite Frage ist, wo Du denn deine anscheinend vorhandenen Daten zum Missbrauch der der Kilometerpauschale herhast und wie diese Daten denn genau aussehen.

Die dritte Frage ergibt sich aus einer Antwort von mir auf die Frage von dir
Alice-C hat folgendes geschrieben:
..... Welche Interpretation ist nun aus welchem Grunde richtig?....
. Ich hatte dir sowohl im Grundsätzlichen wie auch mit locker angefügten Fallbeispielen aus dem normalen Leben gezeigt, dass die amerikanische Sicht des Arbeitsweges weder die Lebenswirklichkeit beschreibt, noch mit unserer Verfassung vereinbar ist.

Das Netto-Prinzip, die Besteuerung nach der tatsächlichen Leistungsfähigkeit, die sich beim Händler darin niederschlägt, dass er seinen Einkaufspreis, d.h. seine Kosten nicht versteuern muss - warum soll dieses Prinzip beim Angestellten nicht gelten? Ich kann hier noch keine Vernunft erkennen, sondern bisher nur ein stereotypes Festhalten an unhaltbaren Positionen, auf deren Gegenargumente Du zur Sicherheit nicht eingehst. Ich darf wohl vermuten, dass Du es in der FDP lokal schon zu etwas gebracht hast. zwinkern

fwo

#41:  Autor: DominikWohnort: Deutschland BeitragVerfasst am: 03.09.2010, 00:53
    —
Hmmm... wofür werden Steuergelder nochmal gebraucht? Ach ja, für Stadtbüchereien, Universitäten, Theater, Schwimmbäder, Strassen, Milchbauern und Pharmariesen, Denkmalpflege, Auswärtiges Amt, Goetheinstitute, Wahlplakate, Kläranlagen, Bundeswehr und Beamte, Pensionäre, Strassenbeleuchtung, Tierheime, Staatsforste und Hilfsbedürftige,...
Sollte man die Debatte um Steuersenkungen nicht lieber mit der Debatte beginnen wofür Steuern ausgegeben werden dürfen? Für Kirchen? Für vorgeschobene Staatsposten ausgemusterter Funktionsträger?Für israelische U-Boote und NATO-Bomben? Für Abwrackprämien, Bankenrettung, Olympische Winterspiele, Atommüll und neue Personalausweise?
Bevor ich mich für diese Debatte instrumentalisieren lasse, möchte ich erst einmal die Fakten kennen. Und da lautet die Frage schlicht: Wofür wird wieviel Geld gebraucht?
Die FDP jedenfalls ist toll. Die senkt den Spitzensteuersatz und kürzt die Sozialausgaben... Aber betrifft mich ja nicht. Bin ja kein Sozialhilfeempfänger, Student, Rentner und werde es mit Sicherheit auch NIEMALS werden!

#42:  Autor: q6g36Wohnort: Leipzig BeitragVerfasst am: 03.09.2010, 01:06
    —
Alice-C hat folgendes geschrieben:
q6g36 hat folgendes geschrieben:
Das eigentliche Problem ist nicht die Lohnsteuer sondern die sonstigen Abzüge. Das der Generationenvertrag mit sinkenden Geburtenraten bzw mit Geburtenraten unter 2 Kindern pro Familien nicht funktioniert, nicht funktionieren kann sollte klar sein. Solange sich gut-Verdiener aus dem Solidarsystem der Krankenkassen herrauskaufen können funktionieren auch diese nicht wirklich.


Die Lohnsteuer ist als einzelne Größe die höchste monetäre Abgabe vom Einkommen eines arbeitenden Menschen. Die Lohnnebenkosten respektive Sozialversicherungsabgaben überschreiten die Einkommen- bzw. Lohnsteuer nur dann, wenn sie zusammenaddiert werden (Rentenkasse + Krankenkasse + Arbeitslosenversicherung + Pflegeversicherung). Dafür sehe ich aber die Berechtigung nicht. Mit einer Senkung der Einkommen- bzw. Lohnsteuer würden sich außerdem zugleich die Zahlungen des Solidaritätszuschlages dezimieren, gleichfalls die der Kirchensteuer, wobei man sich ja von letzterer ohnehin freiwillig freisprechen kann, wozu ich auch jedem rate.


Was? Ich zahle mehr für Krankenversicherung und Rentenversicherung als Lohnsteuer. (je als Einzel-Posten) Krank bin ich wenn über haut einmal im Jahr und Rente werde ich a) nicht mehr erleben oder b) ein lachhaft geringen Betrag erhalten. Ich bin Singel und hab keine Kinder. Soweit ich informiert bin gelte ich mit meinem Einkommen (noch) als Mittelschicht also sollte es den meisten genauso gehen....

Aber gut, sagen wir ich spare durch das FDP Steuermodel 40 oder 50 Euro. Was solls das merkt man nicht und wofür sollte ich die schon ausgeben? Meine Arbeits-Woche hat Standart mäßig mehr als 40 Stunden. Bis 60 sind kein Problem und wenn man noch pro Tag 2h Fahrt Zeit dazu rechnet und 13 Tage Wochen wenn viel los ist.....In meinem Kühlschrank befindet sich 1 Pappe Milch für den Kaffee morgens mehr nicht, gegessen wird auf Arbeit. Ohne Zeit braucht man auch kein Geld.....

#43:  Autor: Alice-CWohnort: Bei Kiel BeitragVerfasst am: 03.09.2010, 17:39
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q6g36 hat folgendes geschrieben:


Was? Ich zahle mehr für Krankenversicherung und Rentenversicherung als Lohnsteuer. (je als Einzel-Posten) Krank bin ich wenn über haut einmal im Jahr und Rente werde ich a) nicht mehr erleben oder b) ein lachhaft geringen Betrag erhalten. Ich bin Singel und hab keine Kinder. Soweit ich informiert bin gelte ich mit meinem Einkommen (noch) als Mittelschicht also sollte es den meisten genauso gehen....


Hm, da muss ich einen Irrtum meinerseits offen eingestehen. Ab geringen Monatseinkommen von weniger als 2 000€ Brutto übertrifft die Einzahlung in die Rentenkasse (und bei noch geringeren Einkommen auch die anderen Sozialversicherungsabgaben) die Lohnsteuer. Das ist unter anderem auch durch die bereits durchgeführten Steuersenkungen von Seiten der Union begründet. Ehemals war die Lohnsteuer deutlich höher. Steuersenkungen führten also dazu, dass die Sozialversicherungsabgaben bei der Unterschicht und unteren Mittelschicht die Lohnsteuer übersteigen.

Das Problem ist nur: Wie willst Du denn am Sozialen, also an den Rentern und Kranken, sparen, um so die Gebühren für die RK und KK zu reduzieren? Das ist doch beinahe nicht realisierbar. Steuerlich kann dagegen an sehr vielen Stellen gespart werden. Man könnte sich endlich dazu durchringen, Kirchen, Gewerkschaften und das Arbeitslosengeld I zu besteuern, die Entfernungspauschale abzuschaffen, die Pensions- und Unkündbarkeitsprivilegien bürokratischer Beamter aufzulösen, die Ausgaben der Bundeswehr um ca. 80% zu dezimieren, die Zahl der Bundestagsabgeordneten von 622 auf 311 zu halbieren, an der politischen Propaganda zu sparen (hochdekorierte Werbeflyer, gigantische Portrait-Aufnahmen usw.), die überflüssigen statistischen Ämter aufzulösen, gleichfalls den zweckfreien BND, die Sparkassen zu privatisieren, die 16 Bundesländer zu drei oder vier zusammenzulegen, den Bundesrechnungshof zu intensivieren, um von Bürokraten unterschlagene und verschwendete Steuergelder vermehrt sichtbar zu machen, staatliche Subventionen für Bienenvöker, nutzlose Agrarethanole, landwirtschaftliche Unternehmen, den Vertrieb ziviler Flugzeuge usw. zu streichen und die GEMEINNÜTZIGE Arbeitspflicht für rechtskräftig verurteilte Inhaftierte einzuführen.

Zitat:
Aber gut, sagen wir ich spare durch das FDP Steuermodel 40 oder 50 Euro. Was solls das merkt man nicht


Dann scheinst Du das Geld ja trotz deines offenkundig geringen Einkommens nicht unbedingt nötig zu haben, wenn Du Dich über ca. 60€ mehr im Monat nicht freust?!

#44:  Autor: q6g36Wohnort: Leipzig BeitragVerfasst am: 04.09.2010, 13:10
    —
Alice-C hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Aber gut, sagen wir ich spare durch das FDP Steuermodel 40 oder 50 Euro. Was solls das merkt man nicht


Dann scheinst Du das Geld ja trotz deines offenkundig geringen Einkommens nicht unbedingt nötig zu haben, wenn Du Dich über ca. 60€ mehr im Monat nicht freust?!


Also bitte, jetzt halt mal den Ball flach. Ja ich verdiene nicht gerade viel aber selbst mit 0815 Studium also BWL oder so kommt man hier (Leipzig/ Westpolen) schwerlich über 1800 netto. Wenn du aufmerksam gelesen hättest, hättest du auch bemerkt das ich darüber beklagt habe das ich ohne hin keine Zeit hätte das Geld auszugeben.

Man könnte am Sozialsystem erheblich sparen indem man es abschafft, komplett mit den dazugehörigen Ämtern und es durch ein bedingungsloses Grundeinkommen ersetzt. Bei den Krankenkassen gehören die privaten Verboten oder auf den Status einer Zusatzversicherung gestutzt und deren Gesamtanzahl erheblich verringert.

Ich nutze meinen Freibetrag auf Kapitalerträge jedes Jahr aus, nächstes Jahr könnte es sogar passieren das ich erstmals mehr Steuern auf Kapitalerträge zahle als auf meinen Lohn. Solange die aber geringer besteuert werden als Arbeit werde ich jeden Cent den ich über habe sparen um den Anteil der Arbeit an meinem Einkommen verringern zu können....

#45:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 16.05.2021, 23:03
    —
Beim digitalen Bundesparteitag bekam das "portugiesische Modell" bei einer Abstimmung 61%, wurde dann aber durch Intervention der Parteispitze abgelehnt.

Code:
https://web.de/magazine/politik/streit-drogenpolitik-fdp-bundesparteitag-35816858


Zitat:
"Wenn die Drogen freigegeben würden, wenn jeder konsumieren kann, was er will, das sich auch illegal beschaffen kann, dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."

skeptisch

#46:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 00:27
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Beim digitalen Bundesparteitag bekam das "portugiesische Modell" bei einer Abstimmung 61%, wurde dann aber durch Intervention der Parteispitze abgelehnt.

Code:
https://web.de/magazine/politik/streit-drogenpolitik-fdp-bundesparteitag-35816858


Zitat:
"Wenn die Drogen freigegeben würden, wenn jeder konsumieren kann, was er will, das sich auch illegal beschaffen kann, dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."

skeptisch


Klingt wie eine Aussage der Organisierten Kriminalität. Böse

#47:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 03:35
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Klingt wie eine Aussage der Organisierten Kriminalität. Böse

Also der Grammatik nach zu urteilen klingt das eher wie eine unter dem Einfluss illegal beschaffter Drogen getätigte Aussage.

#48:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 07:32
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Klingt wie eine Aussage der Organisierten Kriminalität. Böse

Also der Grammatik nach zu urteilen klingt das eher wie eine unter dem Einfluss illegal beschaffter Drogen getätigte Aussage.

Richtig müsste es heissen:
"wenn jeder konsumieren kann, was er will, das sich auch noch legal beschaffen kann, dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung der Zukunftsfähigkeit der Organisierten Kriminalität."

#49:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 09:59
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Beim digitalen Bundesparteitag bekam das "portugiesische Modell" bei einer Abstimmung 61%, wurde dann aber durch Intervention der Parteispitze abgelehnt.

Code:
https://web.de/magazine/politik/streit-drogenpolitik-fdp-bundesparteitag-35816858


Zitat:
"Wenn die Drogen freigegeben würden, wenn jeder konsumieren kann, was er will, das sich auch illegal beschaffen kann, dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."

skeptisch


Klingt wie eine Aussage der Organisierten Kriminalität. Böse

Ich versteh den Satz nicht.

Interessant fand ich aber die Abstimmung, da wurde ein Antrag mit 61% abgestimmt, die Parteispitze intervenierte aber das der Antrag (trotzdem) nicht angenommen wurde.

#50:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 12:49
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Richtig müsste es heissen:
"wenn jeder konsumieren kann, was er will, das sich auch noch legal beschaffen kann, dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung der Zukunftsfähigkeit der Organisierten Kriminalität."

Das ist immer noch grammatikalisch falsch und außerdem stilistisch eine absolute Katastrophe.

#51:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 13:24
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Richtig müsste es heissen:
"wenn jeder konsumieren kann, was er will, das sich auch noch legal beschaffen kann, dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung der Zukunftsfähigkeit der Organisierten Kriminalität."

Das ist immer noch grammatikalisch falsch und außerdem stilistisch eine absolute Katastrophe.

OK, aber zumindest inhaltlich würde es mehr Sinn machen.

#52:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 13:57
    —
Also wie gesagt, der Satz ist konfus, aber wenn ich raten müsste, scheint er sich dagegen zu wenden, dass nach diesem Modell auch auf illegale Weisen erworbene Drogen legal besessen werden dürfen. Am Kopf kratzen

#53:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 14:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also wie gesagt, der Satz ist konfus, aber wenn ich raten müsste, scheint er sich dagegen zu wenden, dass nach diesem Modell auch auf illegale Weisen erworbene Drogen legal besessen werden dürfen. Am Kopf kratzen

Und dazu passt "dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."?

#54:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 14:20
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und dazu passt "dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."?

Keine Ahnung, ich kenne die Zukunftsvorstellungen und Gestaltungspläne der FDP nicht.

#55:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 15:00
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und dazu passt "dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."?

Keine Ahnung, ich kenne die Zukunftsvorstellungen und Gestaltungspläne der FDP nicht.


Ich schon.

Die sind ja nun auch nicht gerade neu.

#56:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 16:34
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und dazu passt "dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."?

Keine Ahnung, ich kenne die Zukunftsvorstellungen und Gestaltungspläne der FDP nicht.

Ich schon. Die sind ja nun auch nicht gerade neu.

Lachen Ich meinte jetzt eigentlich spezifisch zum Thema Drogenpolitik.

#57:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 19:12
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und dazu passt "dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."?

Keine Ahnung, ich kenne die Zukunftsvorstellungen und Gestaltungspläne der FDP nicht.

Ich schon. Die sind ja nun auch nicht gerade neu.

Lachen Ich meinte jetzt eigentlich spezifisch zum Thema Drogenpolitik.


Die FDP-Drogenpolitik: Wenn der Pöbel sich Kokain leisten kann, was sollen wir dann schnupfen? Die haben doch Crack.

#58:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.05.2021, 21:50
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und dazu passt "dann haben wir ein Riesenproblem, bei der Gestaltung unserer Zukunftsfähigkeit."?

Keine Ahnung, ich kenne die Zukunftsvorstellungen und Gestaltungspläne der FDP nicht.

Ich schon. Die sind ja nun auch nicht gerade neu.

Lachen Ich meinte jetzt eigentlich spezifisch zum Thema Drogenpolitik.


Ach so. Na gut, die kenne ich auch nicht. Schulterzucken



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