#121: Autor: AdvocatusDiaboli, Wohnort: MünchenVerfasst am: 07.10.2020, 15:15 Ne, ne. Ich würde mich nie als Antimarxisten bezeichnen. Dafür hat Marx einen zu klugen Beitrag für die sozialistische Bewegung geliefert. Ich bin sicher ein Antileninist.
Als Soziologe halte ich deinen Ansichten von wissenschaftlichen Methoden des Marxismus für Dünnschiss. Welche Wissenschaft soll das sein? Marxismus ist Ideologie. Das muss nichts Schlechtes sein. Man muss es aber nicht beharrlich leugnen. Neomarxistische Theoretiker wie Adorno oder Wallenstein - generell den westlichen Marxismus nehme ich hiervon aus.
Was ich unter totalitär verstehe? Und was ich dem Marxismus zu Gute halte? In der Sowjetunion und deren Herrschaftsbereich gab es keine Marxisten von Rang, da es keine geistige(persönliche) und kollektive Freiheit gab. Ich stimme mit Dir vollkommen überein, dass der Sozialismus und der Marxismus der Freiheit bedarf. Das war historisch in keinem der „sozialistischen“ Länder der Fall. Und das hatte natürlich auch historische Gründe. Welchen Beitrag zum Sozialismus haben die leninistischen oder maoistischen Praktiker denn erreicht? Massenmord, kleingeistige Isolation, ökonomische Inkompetenz. Nochmal: Nichts, was historisch geschehen ist, delegitimiert die Gedanken von Marx. Nicht einmal kleingeistige Pseudowissenschaftler, die sich für Marxisten halten, und damit meine ich Dich. Erkenn einfach, dass du nur ein ideologischer Möchtegernhumanist bist. Das befreit.