beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Kapital schafft nichts aus dem nichts, sondern ist ein Produktionsfaktor, der genauso wie der Produktionsfaktor Arbeit (bzw. zusammen mit) aus Rohstoffen Güter produziert. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Kapital ist ein Produktionsfaktor so wie Arbeit. Die Arbeiter erhält aus seinem Beitrag zur Produktion aber nicht mehr, als sie beisteuern, sondern weniger. Der einzige, der mehr herauszieht, als er beisteuert, ist der Kapitalinvestor. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
"Der Arbeiter steuert keinen einzigen Cent zum Produktionsprozess bei, er zieht immer nur Geld in Form seines Arbeitslohnes heraus, das dem "Kapitalinvestor" hinterher in der Tasche fehlt!"
Diese Aussage ist genauso sinnvoll/unsinnig wie Deine. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Dass du auch willentlich unsinnige Aussagen produzieren kannst, ist schön. Dass du beurteilen könntest, was Unsinn ist und was nicht, ist - Unsinn. Schon hier gehen dir ja die Begründungen aus. Dass Unternehmen ihre Arbeiter rechnerisch als Kostenfaktor betrachten und oft auch entsprechend behandeln, ist übrigens kein Unsinn, sondern Tatsache und bestenfalls ein offenes Geheimnis. Insofern hast du damit sogar etwas halb Richtiges gesagt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Mir sind solche einseitigen Sichtweisen fremd, ich ziehe eine weniger abwertende und dafuer mehr partnerschaftliche Sichtweise vor. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Viele selber nicht arbeitende "Arbeiterfreunde" betrachten demgegenueber die "gierigen Aktionäre" ausschliesslich als unnötige Kostgänger, ungefaehr so wie manche Stammtischproleten die "Wirtschaftsflüchtlinge" und "Asylbetrueger" sehen. Das ist die andere Seite der Medaille. Mir sind solche einseitigen Sichtweisen fremd, ich ziehe eine weniger abwertende und dafuer mehr partnerschaftliche Sichtweise vor. Die Arbeitnehmer der Unternehmen, in denen ich investiert bin, betrachte ich als Geschaeftspartner, die genauso vom Unternehmenserfolg profitieren wollen wie ich und dies auch sollen. Mit dieser ganzen laengst von den Realitäten überholten Klassenkampfrhetorik, gleich von welcher Seite sie ausgeht, kann ich herzlich wenig anfangen. Die trägt auch rein gar nichts zu einer gerechteren Welt bei, ganz im Gegenteil. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Abgesehen davon, dass Dich Tarvoc im Vorposting schon mal wieder zerlegt hat... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Nur blöderweise hat das nichts mit Sichtweisen zu tun. Eine Firma, die zuungunsten der Profite ihrer Aktionäre ohne Not auf Arbeiterinteressen eingeht, macht sich ihren Aktionären gegenüber rechtlich angreifbar. Das Umgekehrte gilt hingegen normalerweise nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass sowieso die Aktionäre bzw. deren Vertreter die Entscheidung darüber zu treffen haben. Hinzu kommt die ökonomische Abhängigkeit der abhängig Beschäftigten von ihrem Lohn und die mindestens relative (in den USA faktisch absolute) Freiheit der Unternehmen, im Interesse ihrer Aktionäre zu heuern und zu feuern, während sie (geschweige denn ihre Arbeiter) mit ihren Aktionären nicht so umgehen können. Das objektive Machtungleichgewicht zwischen Arbeitern und Aktionären macht eine gleichberechtigte Partnerschaft unmöglich. Zwei Partner können in einem Verhältnis nicht gleichzeitig ungleichgewichtig mächtig und gleichberechtigt sein. Das ist jedoch kein moralisches Versagen der einzelnen Aktionäre, kein Problem von Gier oder Bosheit oder ähnlicher Kategorien. Ihre Arbeiter werden nicht dadurch zu gleichberechtigten Partnern, dass die Aktionäre sich ehrlich wünschten, sie wären es. Ein strukturelles Machtungleichgewicht wird nun mal nicht allein durch guten Willen aufgehoben. (Meinst du eigentlich mich mit "nicht-arbeitenden Arbeiterfreunden"? Interessante Hypothese. Wie kommst du darauf? Ich glaube, ich hatte hier im Forum vor zwei Jahren mal geschrieben, dass ich damals zeitweilig nicht beschäftigt war. Spukt dir das immer noch im Kopf herum?) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich bin leider extrem schlecht mit Sachen wie realen Beispielen |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dir ist schon klar, dass das Management eines Unternehmens (Ich gehe mal davon aus, dass Du das, linguistisch brilliant wie immer, mit "Firma" meinst) von den Aktionären angestellt ist, deren Unternehmen fuer sie zu führen? Waehrend auf der anderen Seite die Gewerkschaftsführung von den Beschäftigten gewählt wird um deren Interessen zu vertreten? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Hier stimmen wir ausnahmsweise mal zu 100% überein! |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Na also, dann sind wir uns doch in allem einig. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Dir ist schon klar, dass das Management eines Unternehmens (Ich gehe mal davon aus, dass Du das, linguistisch brilliant wie immer, mit "Firma" meinst) von den Aktionären angestellt ist, deren Unternehmen fuer sie zu führen? Waehrend auf der anderen Seite die Gewerkschaftsführung von den Beschäftigten gewählt wird um deren Interessen zu vertreten? Und klar bedeutet das, dass das Unternehmensmanagement letztlich den Aktionären verantwortlich ist und nicht der Arbeiternehmerschaft und auf der anderen Seite die Gewerkschaftsführung den Arbeitnehmern verantwortlich ist, bzw. den Mitgliedern ihrer Gewerkschaft. Ich wüsste jetzt nicht, was man daran so überraschend finden kann. Apropos Gewerkschaft. Ich gehe jetzt mal auf Addis jüngsten internationalen Solidaritätsanflug ein. Manchmal stellen sich Gewerkschaften aber auch sowas von dämlich an, dass man auch als Aktionär (mit sozialem Bewusstsein) fast heulen koennte. Z.B. bei der von Addi mal wieder erwähnten NagaCorp. Wenn eine Gewerkschaft ausgerechnet in der Rezession wüste Klassenkampfrhetorik auspackt und Streikaktionen vom Zaum bricht, dann klingt das mehr nach vorsätzlicher Zerstörung der eigenen Kampffähigkeit durch Plünderung der Streikkasse. Was die machen dient nicht den Interessen der Arbeitnehmer, sondern schwächt diese. Zur Zeit, mitten in der Coronakrise, laeuft das Kasinogeschaeft eher schlecht und da werden eher weniger Arbeitskräfte gebraucht. Wenn ein Streik was bringen soll, dann streikt man zu Zeiten, in denen das Geschäft brummt. Dann ist auch die finanzielle Situation des Unternehmens stärker, sodass man auf dieser Seite auch mehr Zugeständnisse machen kann. Mir scheint, dass die Gewerkschaft dort weniger aus vernunftbegabten Interessenvertretern, sondern mehr aus sozialromantischen Traumtänzern besteht, wie ich sie aus dem FGH kenne. Ich wünsche dem Personal von Naga jedenfalls alles Gute und dass sie bald Gewerkschaftsführer wählen werden, die imstande sind deren Interessen besser zu vertreten als die unfähigen Spinner, die zur Zeit dort das Sagen haben. Vielleicht stehen die derzeitigen Gewerkschaftsführer ja auch auf der Gehaltsliste des kambodschanischen Arbeitgeberverbandes, das wuerde jedenfalls so Manches erklaeren. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
https://www.finanzen.net/bilanz_guv/nagacorp Über 200 Millionen Euro wurden 2019 an die Aktionäre ausgeschüttet! Fast doppelt soviel wie 2018. Case closed. So viel zur „Rezession“. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Die Zahlen von 2019 sind Schnee von gestern. Tatsache ist, dass das Naga-Kasino in PhnomPehn wegen Corona zeitweise ganz geschlossen war und weiterhin nur stark eingeschränkt operiert. Die Zahlen fuer 2020 werden somit weitaus schlechter werden als 2019, wie schlecht, das laesst sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen und diese Entwicklungen muss das Management aktuell berücksichtigen. Ansonsten gilt fuer Kambodscha, dass es immer noch eines der aermsten Laender Südostasiens ist und das Lohnniveau dementsprechend niedrig, was vor allem daran liegt, dass man sich erst relativ spät, vor weniger als 30 Jahren, von der marxistisch-leninistischen Ideologie als Staatsideologie verabschiedet hat. Obwohl es seitdem in Kambodscha erhebliche Wohlstandsgewinne gegeben hat, hinkt man immer noch anderen Laendern wirtschaftlich hinterher. Zweierlei ist dafuer verantwortlich. Erstens hat der Pol Pot Kommunismus das Land so stark ruiniert wie kaum ein anderes kommunistisches Experiment irgendwo anders auf der Welt, wodurch die Ausgangsposition fuer die ab Anfang der 90ger Jahre begonnene marktwirtschaftliche Entwicklung extrem niedrig war und zweitens sind die sich gewandelt gebenden alten kommunistischen Eliten auch nach der offiziellen Abkehr vom Marxismus-Leninismus 1991 weiter an der Macht geblieben und so kann die Korruptheit der alten kommunistischen Führungseliten ungeschmälert bis heute weiter fortbestehen. Personifiziert wird diese Kontinuität durch den Staatschef Hun Sen, der seine politische Karriere bei den Roten Khmer begann und seither alle Windungen und Wendungen des kambodschanischen Staates unbeschadet überstanden hat. Obwohl Äußerlich als Demokratie auftretend ist das heutige Kambodscha weiterhin ein mehr oder weniger autoritärer Ein-Parteien-Staat in der ungebrochenen Tradition kommunistischer Ein-Parteien-Regimes. Ich finde das sollte man wissen, bevor man sich ungeeingeschraenkt mit kambodschanischen Gewerkschaftern solidarisiert. Dort verfügen immer noch manche Fossilien aus unseliger Zeit ueber Einfluss und direkte Connections zu Politik und neuen Wirtschaftseliten, die zumindest z.T. ebenfalls der alten kommunistischen Führungsschicht entstammen. Insofern waere ich mir nicht so sicher, welche Interessen manche kambodschanischen Gewerkschaftfuehrer tatsaechlich vertreten. Das ist ganz aehnlich wie im heutigen China. Kambodscha ist eine postkommunistische Gesellschaft und ähnelt insofern in vielem manchen osteuropäischen Laendern, in denen mancherorts ebenfalls immer noch altes Personal in neuem Gewand die Fäden in den Haenden hält. |
Zitat: |
One of the strikers, By Kunthea, who has been working at the casino for 19 years, said the company had warned employees in a memo they would be fired if they went on strike.
“We demand a raise for workers ... we need to pay rent and food prices nowadays have also gone up,” By Kunthea said. “The company makes a lot of profits.” Card dealer Chan Maiya Mouy complained of poor working conditions including abusive behavior. “We can’t go to the toilet if there is no one to fill in for us,” Chan Maiya Mouy said. “When gamblers lose, they curse us and throw water bottles at us.” |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Ah, die Lohnsumme war auf Rekordhöhe, weil das Unternehmen wächst. Boah, das ist ja überraschend!
Das schreib ich mal den Nagacorp-Gewerkschaftern, damit sie aufhören, zu streiken, weil einer der kanadischen Anteilseigner das herausgefunden hat! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Diesen Virus gibt es schon in den USA. Der sitzt im Weissen Haus und empfiehlt den Leuten Desinfektionsmittel zu trinken. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Amoklauf |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Mir ging was durch den Kopf als ich wieder mal eine komplett mit Grafitti beschmierte S-Bahn gesehen habe.
Könnte die Bahn nicht einfach die Bahnen an der Seite mit Transparenter Folie bekleben? Wie bei manchen Autos beispielsweise. Und wenn die entsprechende Bahn dann beschmierte wurde, Die Folie abziehen und neu bekleben? Das wird doch auch nicht teurer sein, als das Geschmiere aufwändig entfernen zu müssen und gegebenenfalls die Bahn neu zu lackieren |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Mir ging was durch den Kopf als ich wieder mal eine komplett mit Grafitti beschmierte S-Bahn gesehen habe.
Könnte die Bahn nicht einfach die Bahnen an der Seite mit Transparenter Folie bekleben? Wie bei manchen Autos beispielsweise. Und wenn die entsprechende Bahn dann beschmierte wurde, Die Folie abziehen und neu bekleben? Das wird doch auch nicht teurer sein, als das Geschmiere aufwändig entfernen zu müssen und gegebenenfalls die Bahn neu zu lackieren |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
Ich kann mir vorstellen, dass das gegen irgendeine Richtlinie verstößt. Z. B. könnte so eine Folie ja brennbar sein, wenn Starkstrom durchfließt, was ja passieren kann, wenn die Oberleitung reißt und auf die Waggons fällt. Außerdem könnte besonders bei schnellen Zügen die Folie durch den Fahrtwind abgelöst werden und dann den restlichen Verkehr behindern, so ganz allgemein formuliert. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Kennst du die Folie, die man bei Autos verwendet? die kriegst du nichtmal Ohen Heißluft gescheit abgezogen. Und...wenn Die Oberleitung reißen würde, hättest du aber ganz andere Probleme |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Tatsächlich nicht. Faradayscher Käfig. Solange keiner die Außenhüllen anfäßt bevor der Streckenabschnitt vom Netz genommen wird, ist alles im grünen Bereich und es besteht, zumindest für den Zug selber, keine Gefahr. Die sind nämlich alle über die Drehgestelle geerdet. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||||
ach jaguter Punkt. Hab ich nicht dran gedacht. ICh denke aber doch, dass die Vorfälle mit gerissenen Oberleitungen recht selten sind, oder? |
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