Telliamed hat folgendes geschrieben: |
"Opfer-Bonus" ist Unwort des Jahres 2012. Habe wohl nicht genügend über die entsprechenden Medien diese Formulierung Kachelmanns wahrgenommen, die sich angeblich auf Frauen insgesamt erstrecke, und las sie heute das erste Mal. |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
"Opfer-Bonus" ist Unwort des Jahres 2012. Habe wohl nicht genügend über die entsprechenden Medien diese Formulierung Kachelmanns wahrgenommen, die sich angeblich auf Frauen insgesamt erstrecke, und las sie heute das erste Mal.
Die ebenfalls vorgeschlagenen "Schlecker-Frauen" empfand ich deshalb als schlimm, weil zwar wohl die überwiegende Mehrzahl der nach der Pleite Entlassenen tatsächlich Verkäuferinnen waren, daneben sicher auch Männer. Aber der Familienname des Pleitiers erweckt ja nun auch noch eine bestimmte Assoziation: "Schlecken" - Hmm! und das Ganze ist dann ein richtig verhöhnendes Nachtreten in Richtung der zumeist weiblichen Opfer! Womit man wieder bei den "Opfern" wäre. |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
"Opfer-Bonus" ist Unwort des Jahres 2012. Habe wohl nicht genügend über die entsprechenden Medien diese Formulierung Kachelmanns wahrgenommen, die sich angeblich auf Frauen insgesamt erstrecke, und las sie heute das erste Mal.... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Man muss es aber auch nicht unbedingt so werten, wie die Jury gewertet hat. Im der ersten SPON-Meldung wurde auch das ganze Zitat gebracht: Der Wettermoderator sagte wörtlich: "Das ist das Opfer-Abo, das Frauen haben. Frauen sind immer Opfer, selbst wenn sie Täterinnen wurden. Menschen können aber auch genuin böse sein, auch wenn sie weiblich sind." Nach Ansicht der Jury stelle das Wort Frauen in inakzeptabler Weise unter den Verdacht, sexuelle Gewalt zu erfinden. Das finde ich als Beschreibung der Tatsache, dass wir grundsätzlich davon ausgehen, dass eine Vergewaltigung vorliegt, wenn eine angezeigt wurde, nicht verwerflich oder hinterfotzig (Das "wir" ist nicht rhetorisch - ich würde da auch erstmal von ausgehen). Es ist etwas ganz anderes als "Die Schlampen haben doch selbst schuld". Es weist darauf hin, dass bei Vergewaltigungsanzeigen einen kleinen aber beständigen Anteil an Falschanzeigen gibt, dessen Opfer sich in größten Schwierigkeiten befinden, weil es als inkorrekt gilt, diese Anschuldigung in Frage zu stellen, denn als Antwort auf die früher übliche "Schlampen-Strategie" (s.o.) hat es sich eingebürgert, die Opferrolle grundsätzlich nicht in Frage zu stellen. Um das in ein anderes Thema zu übersetzen: Es ist vergleichbar mit dem Hinweis, dass im Falle der Ermordung eines Mannes auch seine trauernde Witwe nach ihrem Alibi befragt werden sollte. fwo |
wesen hat folgendes geschrieben: |
...
Ich teile deinen Eindruck ganz und gar nicht. Im SPON-Forum gibt es aktuell einige Threads zu Pola Kinski und ihrem Missbrauchsvorwurf gegen ihren Vater Klaus, die in mir den Eindruck erwecken, in Deutschland sei es ein Wagnis, eine Vergewaltigung anzuzeigen und/oder öffentlich zu machen. |
wesen hat folgendes geschrieben: | ||||
(Fettung durch mich.) Ich teile deinen Eindruck ganz und gar nicht. Im SPON-Forum gibt es aktuell einige Threads zu Pola Kinski und ihrem Missbrauchsvorwurf gegen ihren Vater Klaus, die in mir den Eindruck erwecken, in Deutschland sei es ein Wagnis, eine Vergewaltigung anzuzeigen und/oder öffentlich zu machen. |
welt hat folgendes geschrieben: |
Auch der Anteil der verurteilten Täter im Verhältnis zu den Anzeigen ist gesunken: 1985 lag er bei 20 Prozent, 2006 nur bei 13 Prozent. |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
"Opfer-Bonus" ist Unwort des Jahres 2012. |
Zitat: |
Zwar versuchte die junge Wattenscheiderin zu erklären, was sie zu der Tat getrieben habe, doch so recht gelingen wollte ihr das nicht. Früher sei sie Opfer einer realen sexuellen Belästigung geworden. Damals habe sie die Aufmerksamkeit als Opfer und Zeugin genossen. |
pera hat folgendes geschrieben: |
Lässt es sich mit Opfer-Bonus oder als potentieller Vergewaltiger leichter leben? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, es ist überall ein Wagnis, Idole in Frage zu stellen. Und als Darsteller ist Kinski Idol. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten hätte ich meine Aussage mehr auf die Richter beschränken sollen. Was ich bei meiner Formulierung im Kopf hatte, war eine Untersuchung zu Vergewaltigungsprozessen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Dass es auch Poster in irgendwelchen Netzgemeinschaften gibt, ist nochmal eine anderes Sache. Aber inwieweit hältst Du z.b. die Meinung innerhalb des fgh für repräsentativ für diese Gesellschaft? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und die, die in SPIEGEL-Foren posten, sind mit Sicherheit nicht einmal repräsentativ für die SPIEGEL-Leser. Ich will sie nicht unterbewerten, aber sie sind sehr schwer einzuschätzen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Die Frage müsste tatsächlich ernsthaft erörtert werden |
wesen hat folgendes geschrieben: | ||
....
Mir ist nicht ganz klar, was du mit "Untersuchung zu Vergewaltigungsprozessen" meinst. Tatsächlich eine Auswertung der Vergewaltigungsprozesse/Prozesse zu sexueller Nötigung, wie rohrspatz sie gebracht hat? Oder meinst du, dass Richter tendenziell die Möglichkeit der Falschbeschuldigung zu wenig beachten?.... |
wesen hat folgendes geschrieben: | ||||
Mit welchem Ziel? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Natürlich um mich über den potentiellen Vergewaltiger entprechend aufzuregen zu können wie andere es offensichtlich über den Opferbonus tun. Aber wahrscheinlich wird es mir nicht gelingen. |
wesen hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wenn ich mir Rohrspatz' Zahlen so angucke, scheint mir das Aufregen über der "potentiellen Vergewaltiger" auch eher schwer nachvollziehbar zu sein. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Nehmen wir mal die Zahlen aus dem Wiki: ca. 6% der Anschuldigungen sind Falschanschuldigungen. Wieviel % der Männer sind Vergewaltiger? Bei uns? Du scheinst die Zahl zu kennen, ich kenne sie nicht. Und um aus den geschätzten Vergewaltigungzahlen hochrechnen zu können, müsste man Genaueres zur Verteilung der Mehrfachtäter wissen. Hast Du da irgendwas? fwo |
wesen hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Natürlich habe ich das nicht. Hochrechnen reicht da eh nicht. Die Frage ist auch, ob es schlimmer ist, zu Unrecht als potentieller Vergewaltiger bezeichnet zu werden oder zusätzlich zu einer erlebten Vergewaltigung (ob sie nun angezeigt wurde oder nicht) einen Opferbonus unterstellt zu bekommen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Nehmen wir mal die Zahlen aus dem Wiki: ca. 6% der Anschuldigungen sind Falschanschuldigungen. Wieviel % der Männer sind Vergewaltiger? Bei uns? Du scheinst die Zahl zu kennen, ich kenne sie nicht. Und um aus den geschätzten Vergewaltigungzahlen hochrechnen zu können, müsste man Genaueres zur Verteilung der Mehrfachtäter wissen. Hast Du da irgendwas? fwo |
Lisak und Miller hat folgendes geschrieben: |
Abstract
Pooling data from four samples in which 1,882 men were assessed for acts of interpersonal violence, we report on 120 men whose self-reported acts met legal definitions of rape or attempted rape, but who were never prosecuted by criminal justice authorities. A majority of these undetected rapists were repeat rapists, and a majority also committed other acts of interpersonal violence. The repeat rapists averaged 5.8 rapes each. The 120 rapists were responsible for 1,225 separate acts of interpersonal violence, including rape, battery, and child physical and sexual abuse. These findings mirror those from studies of incarcerated sex offenders (Abel, Becker, Mittelman, Cunningham-Rathner, Rouleau, & Murphy, 1987; Weinrott and Saylor, 1991), indicating high rates of both repeat rape and multiple types of offending. Implications for the investigation and prosecution of this so-called "hidden" rape are discussed. |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
....
Irgend etwas im einstelligen Prozent-Bereich, womöglich unterhalb von 6% - wegen strengerer Definition - vielleicht? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Da wäre außerdem die Frage, ob es sich hier um eher eine biologische Konstante oder eher um etwas kulturabhängiges handelt, inwieweit derartige Ergebnisse also von einer Gesellschaft auf die andere übertragen werden können. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber so genau müssen wir hier auch gar nicht sein - ich würde das als groben Anhaltswert einfach mal so aktzeptieren, und dann hätten wir einen Vergewaltigeranteil unter den Männern, der ungefähr dem Lügnerinnenanteil unter denen, die eine Vergewaltigung zur Anzeige bringen, entspricht.
Und nun erkläre mir mal, warum "Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger" mit Achselzucken quittiert werden kann und der Hinweis, dass auch jede eine Vergewaltigung anzeigende Frau eine potentielle Lügnerin ist, unbedingt als bedauerliche Entwicklung gebrandmarkt werden muss. fwo |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Der Begriff "Potentieller Vergewaltiger" ist völlig daneben. Das Potential zu abscheulichen Taten trägt tivialerweise jeder Mensch in sich. Durch die Zuordnung eines Potentials zu einer Gruppe von Menschen kann man hübsch diffamieren. Wer will, kann den Begriff der Jury mal vorschlagen.
Daß er nicht gewählt wurde, schmälert die diffamierende Bedeutung des Begriffs "Opfer-Abo" allerdings keineswegs. |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
....
Nun weiß ich aber auch nicht, worauf du und pera anspielt. Wenn es um den "Schrödingers Vergewaltiger" ging, dann war die Aussage jedenfalls eine andere, als die, dass tatsächlich alle Männer potentielle Vergewaltiger wären. Vielleicht erläutert ihr, was genau ihr meint, dann kann ich den Gedanken hinter "potentieller Vergewaltiger" entweder ablehnen oder verteidigen. Der Begriff alleine ist natürlich Mist. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
...Der Begriff "Potentieller Vergewaltiger" ist völlig daneben. Das Potential zu abscheulichen Taten trägt tivialerweise jeder Mensch in sich. Durch die Zuordnung eines Potentials zu einer Gruppe von Menschen kann man hübsch diffamieren. Wer will, kann den Begriff der Jury mal vorschlagen.
Daß er nicht gewählt wurde, schmälert die diffamierende Bedeutung des Begriffs "Opfer-Abo" allerdings keineswegs. |
Zitat: |
Das ist das Opfer-Abo, das Frauen haben. Frauen sind immer Opfer, selbst wenn sie Täterinnen wurden. Menschen können aber auch genuin böse sein, auch wenn sie weiblich sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
[...]Und einmal ganz speziell zu Kachelmann:[...] |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Hier:? http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1790897#1790897 |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich verstehe nicht ganz, was dieser Link soll. Ich habe eine kleine Betrachtung unter der ausdrücklichen Voraussetzung gemacht, dass Kachelmann in dieser Sache unschuldig ist. Ich weiß es nicht wirklich, ob es so ist, auch wenn ich es nach dem für mich erkennbaren für wahrscheinlicher halte. Also: was will uns der zelig damit sagen? fwo |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
Du argumentierst an der Begründung der Jury vorbei. Hast Du sie gelesen? |
Zitat: |
Der Wettermoderator sagte wörtlich: "Das ist das Opfer-Abo, das Frauen haben. Frauen sind immer Opfer, selbst wenn sie Täterinnen wurden. Menschen können aber auch genuin böse sein, auch wenn sie weiblich sind." Nach Ansicht der Jury stelle das Wort Frauen in inakzeptabler Weise unter den Verdacht, sexuelle Gewalt zu erfinden.
In ihrer Begründung betonte die Jury, dass sie nicht über mögliche Verleumdungen im Einzelfalle urteilen wolle und somit auch nicht über den Fall Kachelmann. Vielmehr kritisiere sie "einen Wortgebrauch, der gängige Vorurteile in Bezug auf eine Vortäuschung von Vergewaltigungen oder eine Mitschuld der Frauen bestätigt." Ausdrücke dieser Art drohten, "den zivilgesellschaftlichen und juristischen Umgang mit sexueller Gewalt in bedenklicher Weise zu beeinflussen". |
Zitat: |
Im Jahr 2000 antwortete die damalige Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) auf die Frage, ob sie ein Männerhaus plane: "Nein, ich denke, dass ist nicht nötig. Wenn Männer keine Gewalt anwenden, brauchen sie auch keine Zufluchtsorte." |
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: |
Dieses Zitat macht deutlich was Kachelmann kritisiert: Der Mann wird immer in der Täterolle gesehen, die Frau immer in der Opferrolle. |
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