smallie hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, es ist etwas viel verlangt, zu erwarten, daß ein geneigter Leser eben so mal 350 Seiten durchackert.
Warum stellst du deine Thesen nicht zusammenfassend in ein paar Posts vor? Falls es interessant ist, kann man sich das ganze Werk dann immer noch antun. |
Zitat: |
Der Zoo-Schimpanse Santino bewirft die Besucher gerne mit Steinen. Die sammelt er, Stunden bevor der Tierpark öffnet. Kann er die Zukunft planen? [...]
Mehr als 50 Munitionslager hat der Affe bereits in seinem Gehege im schwedischen Furuvik eingerichtet. Die befüllt er regelmäßig, bevor die Schaulustigen an die Brüstung drängen. Ein Verhalten, dem gewiefte Planung vorangeht und das wir eigentlich nur von einer Spezies kennen: uns selbst.[...] Das konnte eine Tierpflegerin, die sich morgens im Gehege versteckte, genau beobachten. Mehr noch: Santino verteilte gefundene Steine auf mehrere Verstecke. Zugleich bearbeite er größere Gesteinsbrocken so lange, bis sie sich als Wurfmunition eigneten. Dazu schlug und kratzte er Betonstücke aus den Wänden seiner Unterkunft. http://www.zeit.de/online/2009/11/schimpanse-wurfattacke |
Zitat: |
Krefeld - Wehe, wenn sie sauer werden: Im Krefelder Zoo proben die Schimpansen den Aufstand. Der Affe greift zur Bio-Waffe. Es hagelt Kot![...]
Zoo-Tierarzt Dr. Martin Straube: „Die Affen legen sich richtige kleine Munitionslager an. Tun, als wenn nichts wäre, warten geduldig den richtigen Moment ab, und dann geht die Post ab.“ Warum sie ausgerechnet mit Kot werfen, weiß er auch: „Sie haben lange mit Früchten und Stroh experimentiert. Und sie haben festgestellt: Kot hat die beste Wirkung. http://www.express.de/news/der-affe-greift-zur-bio-waffe/-/2182/813666/-/index.html |
Zitat: |
Zitat aus dem Blog
Da Merkmale wie Religiosität, bei deren Entstehung memetische Selektion eine große Rolle gespielt haben dürfte, zu den Universalien menschlichen Verhaltens zählen, kann man getrost davon ausgehen, dass zumindest bei dem modernen Verhalten des modernen Menschen genetische Fitnessmaximierung nicht mehr vorausgesetzt werden kann. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Richard W. Young, der seinerzeit die englische Übersetzung meines Buches veranlaßt hat, war auch so freundlich ein Vorwort dazu zu schreiben. Ich ließ es damals mit kursieren, als ich den Text einigen Fachleuten zusandte. Vielleicht hilft es auch dir bei der Entscheidung, ob du das Buch eventuell lesen möchtest: |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
X-Post.
Noch ein Monster-Beitrag. So stelle ich mir nicht wirklich einen Dialog vor. Vielleicht les' ich's später. |
Zitat: |
Memetik und Religion
Ich selbst habe mit Memetik nicht so viel am Hut, weil ich denke, der Begriff bietet keine Vorteile gegenüber dem alteingessesenen Wort "Kultur". (Aber das ist ein anderes Thema.) Jedenfalls hat sich Susan Blackmore, eine der bekanntesten Vertreterinnen des Mem-Konzepts kürzlich von Dawkins losgesagt. Dawkins sieht Religion nach wie vor als Fehl-Anpassung. Blackmore ist inzwischen der Ansicht, daß Religion für ihre Träger durchaus einen Vorteil bieten kann. Artikel hier. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Der Zoo-Schimpanse Santino bewirft die Besucher gerne mit Steinen. Die sammelt er, Stunden bevor der Tierpark öffnet. Kann er die Zukunft planen? [...]
Mehr als 50 Munitionslager hat der Affe bereits in seinem Gehege im schwedischen Furuvik eingerichtet. Die befüllt er regelmäßig, bevor die Schaulustigen an die Brüstung drängen. Ein Verhalten, dem gewiefte Planung vorangeht und das wir eigentlich nur von einer Spezies kennen: uns selbst.[...] Das konnte eine Tierpflegerin, die sich morgens im Gehege versteckte, genau beobachten. Mehr noch: Santino verteilte gefundene Steine auf mehrere Verstecke. Zugleich bearbeite er größere Gesteinsbrocken so lange, bis sie sich als Wurfmunition eigneten. Dazu schlug und kratzte er Betonstücke aus den Wänden seiner Unterkunft. |
Code: |
Santino hat mittlerweile die Lust an seinen Darbietungen verloren. Derzeit spiele er sehr viel lieber, als Steine zu werfen. Seine Pfleger hatten sich zuvor für eine drastische Maßnahme entschlossen: Sie kastrierten den Schimpansen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Entscheidend für die Beurteilung der Werfer-Hypothese wäre es aber festzustellen, was geübte Schimpansen mit gleichen Wurfgeschossen und nach reichlicher Übung (am besten von Kindesbeinen an) im Vergleich zu Menschen gleichen Alters mit vergleichbarem Übungshintergrund zu leisten vermögen. Wir brauchen hier mehr, als ein paar eher anekdotische Zoogeschichten. |
Zitat: |
Kirschmann proposes that several million years ago, some chimpanzee-like apes initiated the hominid lineage when males began to throw rocks at predators for self defense. Reduced predation was the main advantage gained by the earliest stonethrowers. Hominid males carried rocks wherever they went. It was their “master tool”. When thrown it was a weapon. It was a useful hammerstone for cracking bones so the marrow could be eaten. It was a nutcracker. It could be thrown against a boulder to get sharp-edged fragments for cutting. (Eventually it would be struck against another rock to obtain sharp edges in a way thatdidn’t ruin its other functions). |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Den aufrechten Gang habe ich gebeten ausser acht zu lassen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Bei meiner evolutioonstheoretischen Annäherung an das Thema Religion standen von vorn herein nicht Viren Pate, sondern die "inclusive Fitness" und damit memetischer Nepotismus. Inzwischen weiss ich, dass Francis Heylighen sich bereits 1992 an dieses evolutionstheoretische Konstrukt heran gemacht hat: [...] |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Ich hätte noch das Beispiel von dem Fisch zu bieten, der mit seiner Spucke Insekten über der Wasseroberfläche abschießt, unter Berücksichtigung der Lichtbrechung an der Wasseroberfläche. |
Zitat: | ||
Ich bin immer noch skeptisch. Wenn ein Beutegreifer wie ein Löwe, ein Leopard oder gar ein Gepard mit, sagen wir 30 oder 40 oder noch mehr km/h angestürmt kommt, wie wahrscheinlich ist es, daß ein Hominid diese im Lauf mit einem Steinwurf trifft? Und: wie sieht es bei einem Rudel Hyänen aus? Bevor ich die Werfer-Hypothese glaube, würde ich gerne archäologisch Indizien sehen. Die Verbindung Stein - Waffe - Werkzeug ist allerdings verblüffend naheliegend. |
Zitat: | ||
Da widerspreche ich. Man kann nicht eins der wichtigsten Merkmale einfach aussen vor lassen. |
Zitat: | ||
Da bist du weiter als Dawkins et. al. Aber: ich befürchte, weder Heylighen noch du sind hier auf dem Laufenden. Hamilton hat bereits in den Siebzigern zugegeben, daß seine "inclusive fitness" nur ein Spezialfall der Gruppenselektion ist. Leider ging das dreißig Jahre lang unter, nicht zuletzt weil Dawkins die Idee als Tabu etabliert hat. |
Zitat: |
Was Blume betrifft, kenne ich nur seinen Aufsatz "The reproductive benefits of religious affiliation". Seine Zahlen erscheinen mir schlüssig. Ein Urteil über Blume selbst kann ich mangels weiterer Kenntnis nicht treffen. Mag sein, daß er vom falschen Ufer aus argumentiert. |
Edukir hat folgendes geschrieben: | ||||
Was willst du mit diesem Beispiel bezwecken? |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Die ältesten (bisher bekannten) Ansammlungen von Steinen, bei denen man davon ausgeht, dass sie von Homininen zusammengetragen worden sind sind etwa 2,6 Millionen Jahre alt. Es könnte sich dabei nach Meinung verschiedener Fachleute durchaus um Wurfsteine handeln. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Die ältesten erhaltenen Wurfspeere sind immerhin zwischen 300 000 und 400 000 Jahren alt. (Die Speere von Schöningen, die übrigens in unserem Landesmuseum in Hannover liegen). |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Es gibt heute praktisch so gut wie keine Gelegenheit mehr zu beobachten, wie Schimpansen sich im angesicht natürlicher Raubfeinde benehmen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Nicht zuletzt aufgrund ihres aufrechten Ganges und evolvierten Handgriffs dürften Australopithecinen vor 3 Millionen Jahren sowohl im Umgang mit Steinen als auch im Umgang mit Stöcken leistungsfähiger gewesen sein als Schimpansen. Gleichzeitig hatten sie kürzere Eckzähne und damit weniger Alternativen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Man kann durchaus den aufrechten Gang einfach als Präadaptation für das betrachten, was hinterher in der menschlichen Evolution geschehen ist. Unsere Vorfahren gingen immerhin mindestens schlappe 3 Millionen Jahre aufrecht, bevor das Gehirnwachstum einsetzte - einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Aufrichtung und der Evolution eines menschlichen Gehirns hat es also wohl nicht gegeben. Es wäre also durchaus einer Überlegung wert, ob der aufrechte Gang tatsächlich so wichtig ist, wie ihn viele ganz selbstverständlich nehmen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube da tust du Dawkins etwas zu viel Ehre an. In dieser Hinsicht sind sich die Soziobiologen meines Wissens durchaus einig und sie stützen sich dabei auf eine Vielzahl von Beobachtungen und verlassen sich nicht einfach auf das, was Dawkins verkündet hat. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Vor echte Probleme wurden sie mit ihrem Paradigma nur dann gestellt, wenn es um menschliches Verhalten ging. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Moin,
gibt es ein peer-reviewed artikel in einer anerkannten Fachzeitschrift? Bevor einer Bücher über seine Thesen schreibt kenne ich es eigentlich, dass er sich der wissenschaftlichen Diskussion mit Kollegen gestellt hat |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Genetische vs. kulturelle Entwicklung
Da stimme ich uneingeschränkt zu. Kulturelle Entwicklung kann viel schneller voranschreiten als genetische. Kulturelle Einstellungen können sich innerhalb einer Generation wandeln. Das Genom ist viel träger. Genetischer Wandel läuft zwar schneller ab, als man lange Zeit glaubte - in weniger als 10 000 Jahren - aber so schnell wie kultureller Wandel kann sich unsere genetische Ausstattung naturgemäß nie ändern. Das ist übrigens keine Spekulation. Es gibt eine Abschätzung von Boyd und Richerson über den Anteil von Genetik vs. Kultur beim Menschen, die eben zu diesem Ergebnis kommt. Falls es dich interessiert, suche ich den Link mal raus. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Memetik und Religion
Ich selbst habe mit Memetik nicht so viel am Hut, weil ich denke, der Begriff bietet keine Vorteile gegenüber dem alteingessesenen Wort "Kultur". (Aber das ist ein anderes Thema.) |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Zumindest Edward O. Wilson hat sich vom Hamiltonschen Standardmodell der "kin selection" abgewandt. In Stephen Frank - Foundations of social evolution findet sich ein Beweis, der "inclusive fitness" als Spezialfall der Gruppenselektion darstellt. Analog gilt der Beweis auch für reziproken Altruismus. |
donquijote hat folgendes geschrieben: |
......
Ich finde, dass damit nichts geklärt wird. Wie soll denn das Zusammenspiel von Kultur und Genen sein? Man kann meines Erachtens nicht einfach sagen, dass beim modernen Menschen genetische Fitnessmaximierung keine Rolle mehr spielt. Wieso? Außerdem wird nur ein kleiner Teil der Kultur vom Menschen selbst vorangetrieben..... |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Manchen Verhaltensäußerungen sieht man ihren Ursprung förmlich an. So leitet sich die gesellschaftliche Funktionalität religiöser Überlieferung sicherlich überwiegend aus memetischer Evolution ab. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Von wem wird denn dieser größere Teil vorangetrieben? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das Zusammenspiel ist ganz einfach zu beschreiben: Nachdem die Lösungen von Problemen nicht mehr mit dem dicken Arm gemacht werden, sondern mit Methoden, die über die Kultur (als Basis: Sprache als "Denkvehikel") hergestellt werden, wird die Kulturfähigkeit zum Auslesekriterium. |
donquijote hat folgendes geschrieben: |
....
Das Problem dabei: Die Kulturfähigkeit basiert stark auf genetischen Merkmalen. Man muss z. B. über eine gewisse Intelligenz verfügen, um den kategorischen Imperativ zu verstehen. Man muss über sehr viel Intelligenz verfügen, um die Relativitätstheorie zu verstehen. Ein Großteil dieser Intelligenz steckt in den Genen..... |
donquijote hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich finde, dass damit nichts geklärt wird. Wie soll denn das Zusammenspiel von Kultur und Genen sein? Man kann meines Erachtens nicht einfach sagen, dass beim modernen Menschen genetische Fitnessmaximierung keine Rolle mehr spielt. Wieso? Außerdem wird nur ein kleiner Teil der Kultur vom Menschen selbst vorangetrieben.
Das Problem ist nicht, dass es keine genetische Evolution mehr gibt, sondern in erster Linie die unterschiedlichen Geschwindigkeiten beider Prozesse - sie differieren um Größenordnungen. Betrachtet man die organische Evolution als Optimierungsalgorithmus, dann umfaßt die Mindestdauer eines einzigen Iterationsschritts die Dauer von der Geburt eines Menschen bis zur Geburt seines ersten Kindes. Und zur Entwicklung eines komplexen, funktionalen Merkmals wird eine Vielzahl derartiger Schrittte benötigt. Dank der Kreativität des menschlichen Gehirns sind Menschen in der Lage funktionale Komplexität geradezu spontan zu erzeugen. Sie brauchen nur Kenntnisse aus verschiedenen Wissensbereichen zu kombinieren - und schon ist durch "geistige Symbiogenese" etwas entstanden, was ganz neue Qualitäten aufweist. Über moderne Medien können solche neuen Ideen zumindest im Prinzip auch sehr schnell Verbreitung finden und zum Teil der kulturellen Überlieferung werden. Die kulturelle Entwicklung beeinflußt natürlich automatisch die "Umwelt" in der eine hypothetische, genetische Anpassungsleistung statt finden müßte. Für die Entwicklung einer nennenswerten genetischen Anpassungsleistung müssten die Selektionskriterien zumindest über eine ganze Reihe von Generationen stabil erhalten bleiben - viel verlangt für eine sich unter kulturellem Einfluß schnell ändernde Umwelt. Es gab in der "jüngeren" Vergangenheit natürlich einzelne Bereiche in denen es zu nennenswerten genetischen Anpassungsleistungen kommen konnte - z.B. die weiße Haut der Europäer. Aber gerade an diesem Beispiel kann man sehen, wie schnell die organische Evolution ausgekickt werden kann, wenn sich die Kultur einmischt. Obwohl die Inuit noch weiter im Norden leben, ist ihre Haut dunkler geblieben, als bei den Europäern. Die Anpassung fand nicht statt, weil infolge anderer Nahrungsgewohnheiten der Vitaminmangel von vorn herein vermieden wurde, der in Europa zur hellen Hautfarbe geführt hat. Mit den neuen Belegen zu "schnellen genetischen Anpassungsleistungen" des Immunsystems verhält es sich ähnlich. Hätte die kulturelle Evolution bereits vor 20 000 Jahren Impfstoffe und Antibiotika bereit gestellt - dann hätte es diese Anpassungsleistungen nie gegeben.
Da stimme ich zu. |
Edukir hat folgendes geschrieben: | ||
... die allgemein anerkannten Normen für wissenschaftliche Veröffentlichungen stehen dem Fortschritt im Wege, wenn es darum geht neue Theorien der Menschwerdung zu entwickeln. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
... Luft- und Raumfahrttechnik |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Es dürfte sehr schwer sein 2 Fachleute auf einmal zu finden, die der Fragestellung tatsächlich gewachsen wären. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
2) Eine Kurzdarstellung meines Modells kann vermutlich niemanden überzeugen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Er bot mir statt dessen an, ich solle aus dem (nach meiner Einschätzung ohnehin sehr verdichteten) 100 -seitigen Manuskript eine 20 seitige Kurzfassung in englischer Sprache erstellen, die er dann lesen würde und gegebenenfalls an das Journal of Human Evolution weiterleiten, zu dem er recht gute Kontakte hätte. |
Zitat: | ||||||
Ich wollte damit sagen, daß Werfen/Treffen-durch-Spucken vielleicht doch keine Anpassung ist, die einen hochentwickelten (menschlichen) Geist erfordert. |
Zitat: | ||
Interessant. Gibt's da Bilder oder hast du einen Link? |
Zitat: | ||
Ich würde - als Laie - mal behaupten, das waren Stoß-Speere und keine Wurfspeere. Woraus kann man schließen, daß es Wurfspeere waren? |
Zitat: | ||||||
Das ist natürlich ein Problem. Ebenso ist es ein Problem, daß kulturelles Verhalten kaum fossile Spuren hinterläßt.
Klingt plausibel. Ein konkreter Nachweis dürfte allerdings schwer fallen. Siehe oben.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß frühe Jäger Wild einfach gehetzt haben, bis es kurz vorm Herzinfarkt stand. Dann hat man es mit Speeren erstochen. Dazu braucht es nicht viel Grips. Aber viel Ausdauer. Und eine effiziente Fortbewegungsweise = aufrechter Gang. Von allen Lebewesen hat der Mensch am meisten Ausdauer. Siehe: Man outruns horse |
Zitat: |
Es würde mich nicht wundern, wenn das Gehirnwachstum mit komplexeren sozialen Bedingungen zusammenfiele. Immerhin sind Spiegelneuronen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Menschen. |
Zitat: | ||
quote="Edukir" postid=1564068]
Ich glaube da tust du Dawkins etwas zu viel Ehre an. In dieser Hinsicht sind sich die Soziobiologen meines Wissens durchaus einig und sie stützen sich dabei auf eine Vielzahl von Beobachtungen und verlassen sich nicht einfach auf das, was Dawkins verkündet hat. |
Zitat: | ||
Zum Beispiel? |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Ich hatte damit (vermutlich im Gegensatz zu sämtlichen Paläoanthropologen dieser Welt) das nötige Rüstzeug um die Komplexität einer zusammengesetzten Bewegung abschätzen zu können und auch eine Vorstellung, wie schwierig es aus rein technischer Sicht sein müßte, eine derartige Bewegung zu steuern. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
1) Es dürfte sehr schwer sein 2 Fachleute auf einmal zu finden, die der Fragestellung tatsächlich gewachsen wären.
2) Eine Kurzdarstellung meines Modells kann vermutlich niemanden überzeugen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Wie dieses Gespräch verlaufen ist, wird dich vielleicht interessieren: Bei meinem Eintritt wurde ich als erstes gefragt um welchen Teil der fünf millionen Jahre menschlicher Evolution es mir ginge. Als ich im Hochgefühl über das unerwartet offene und konstruktive Gespräch mit Herrn Prof. Knußmann einfach wahrheitsgemäß erwiederte, dass es um den gesamten Zeitraum ging, sah er sich veranlaßt zu verkünden, dass er eine einfache Erklärung der Menschwerdung für unmöglich hielt und führte eine Reihe von Hinweisen auf die Komplexität der vorhandenen Emergenz an. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ein Mann, der gerade erst verkündet hatte, dass es seiner Meinung nach keine einfache Erklärung der Menschwerdung geben könne, am Ende des gleichen Gesprächs von mir verlangte, ich solle diese Erklärung auf 20 Seiten unterbringen. |
Zitat: |
aus der Blog-Kritik:
Chapters 5 and 6, Kirschmann explicitly ventures beyond the scope of the “pure” throwerhypothesis and grapples with several additional issues for human evolution, such as why we fall in love, human reproductive strategies and male homosexuality. (Even here he points out possible connections between throwing rocks and human sexual features such as reduced testicular size, loss of the penis bone, and the development of protuberant female breasts). |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Greif doch mal eines dieser Themen heraus, und erzähle uns, wie zum Beispiel die Größe von Hoden oder weiblichen Brüsten mit Speerwerfen zusammenhängt? |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Das ist allgemein bekannt und in Standardliteratur - auch populären Charakters - zu finden. Google einfach unter "Oldovan" oder "pebble tools". Oder folge diesem Link zu einer frühen Pionierin der Werfer-Hypothese:
http://courses.washington.edu/war101/readings/isaac_1987.pdf |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Wer mal Luft- und Raumfahrttechnik studiert hat erkennt ein Flügelprofil, wenn er es sieht |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Wenn du recht hättest, dann würden Frauen heute den Körperbau eines Marathonläufers im Schnitt für attraktiver erachten als den Körper eines Speerwerfers. Such doch mal im Internet nach drei Bildern: Speerwerfer (oder meinetwegen auch Baseballpitcher), Marathonläufer und männliches Aktmodell (stellvertretend für weibliche Präferenzen hinsichtlich des männlichen Körperbaus). Und dann sage mir ob ein Marathonläufer den weiblichen Idealvorstellungen besser gerecht wird, als ein Werfer. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Im übrigen gibt es für den Zeithorizont vor 3 Millionen Jahren noch keine Anzeichen für zunehmenden Fleischkonsum. Zu Jägern (oder, wie ich annehme, erst einmal Aasfressern) wurden unsere Vorfahren wohl erst später. |
Zitat: |
quote="Edukir" postid=1564068]Danke für den Link, ich werde es mir baldmöglichst anschauen. |
Edukir hat folgendes geschrieben: |
Ich habe seinerzeit gerne mit Irenäus Eibl-Eibesfeldt gearbeitet, weil sein Arbeitsschwerpunkt nicht beim Theoretisieren, sondern beim Beobachten lag. Wenn es um menschliches Verhalten ging, dann war er quasi der "Hüter der Emergenz". Er ging von vorn herein auf die Barrikaden, wenn er mit den Erklärungsversuchen der Humansoziobiologen konfrontiert wurde. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das ist kein Problem, das ist genau der Zusammenhang, von dem ich geschrieben habe. Aber da sollten wir Sarrazins Literatur- und Verständnisprobleme nicht auch noch einmischen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten ist es ein Allgemeinplatz, dass die Evolution bei uns mehrschichtig / hierarchisch läuft und man auch Wirtschaftsgeschichte evolutionär begreifen kann. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte es für Unsinn, zu formulieren, dass die Entwicklung der Kultur nicht vom Menschen ausgeht. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||||
das bezweifle ich |
Zitat: | ||
Ich denke nicht, dass es ein Problem ist, dass du kein Paläoanthropologe bist und, dass du aus einem anderen Fachbereich kommst, das kann sogar eher befruchtend sein. Aber wenn jemand in deinem Fachbereich auftauchen würde und behauptet, er hätte eine ganz neue Art des Fliegens erfunden, und keiner würde ihn begreifen können... da wärst du doch auch erst mal skeptisch und erwartest doch zumindest, dass er sich im Fach auskennt und eure Gepflogenheiten akzeptiert. So erwarte ich z.B. zu anfang eines Fachbuchs keine Anektdote - sondern eine kurze Zusammenfassung worum es geht. Eine Wissenschaftliche Arbeit ist kein Roman. Da wird mit der Pointe nicht bis zum Schluss gewartet. Ich behaupte damit nicht, dass deine Überlegungen falsch sind. Vielleicht können sie sogar einen grundlegenden Beitrag zur Evolution des Menschen liefern. Aber wenn du die entsprechenden Leute nicht dazu bringst dich zu lesen... wird es keine Resonanz haben können. |
Zitat: |
Ich habe allerdings einige Bemerkungen:
1. Nichts gegen Bild der Wissenschaft - aber das ist eine populaerwissenschaftliche Zeitschrift und keine Fachzeitschrift. |
Zitat: | ||
2.
diese Überzeugung halte ich für arrogant. |
Zitat: | ||
3.
Na ja, ein gutes paper zu schreiben und den eigenen Standpunkt klar und überzeugend mit entsprechenden Zitaten zu präsentieren, Daten ordentlich aufzubereiten, eine ordentliche Statistik zu liefern, gut zu diskutieren ist nicht einfach und erfordert viel Arbeit. Dazu kommt, dass man leicht 'betriebsblind' wird. Und der Text nach Korrekturen von Kollegen x-mal ueberarbeitet wird. Und wie schon Shakespeare so schön sagte "Sprich klar, mein Sohn, sprich nicht geschwollen, nicht gestochen! Wer in Rätseln beichtet, wird in Rätseln losgesprochen." Ich behaupte jetzt mal: wer was entscheidendes zu sagen hat muss auf Paper-länge tun können. Wegen mir kann es ja in eine Serie aus drei oder so gegliedert werden, das hat man man manchmal bei Grundsatzpapers. |
Zitat: | ||
das ist doch nett und hätte ich auf jeden Fall angenommen Ein Problem, dass ich sehe ist, dass du etwas vereinfachen willst, das nicht zu vereinfachen ist. Vielleicht hat das werfen von Steinen und das schlagen mit Stöcken eine Rolle gespielt, aber dass überhaupt mit Steinen geworfen und mit Stöcken geschlagen werden konnte - dazu war eine genetische Voraussetzung nötig die das ermöglichte. Und jede Entwicklung hängt immer mit anderen zusammen. Das was man so leichthin 'Anpassung' nennt ist es nur zum Teil er Geschichte. Eine 'Nische' wird von einem Lebewesen besetzt und damit erst als Nische definiert. Auch zur Menschwerdung gehören viele Komponenten und wichtige sind auch die genetischen und epigenetischen. |
Zitat: |
Du hast für dein Buch fast hauptsächlich Sekundärliteratur und nur wenig Originalarbeiten benutzt. |
Zitat: |
Ich hab mal bis Seite 18 gelesen... und da heißt es immer noch: 'This book concerns itself primarily..."
Wenn das nach 18 Seiten immer noch nicht klar ist verlier ich das Interesse. Naturwissenschaftler sind simple Leute. Die mögen es, wenn man schnell auf den Punkt kommt und das, wenns geht, in kurzen Sätzen. |
Zitat: |
Daher mein Tipp: Kürzen, räum auf und bleib beim wesentlichen, zitier Original-papers bleib bei deiner eigenen Hypothese... |
Zitat: |
Vielleicht interessiert dich Gutmann und seine Konstruktions-Morphologie
Erfolg weiter. |
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