DerBernd hat folgendes geschrieben: |
Mal ein anderer Punkt.
Einige scheinigen hier ja vehement das Recht eines jeden zu verteidigen, in gewissen Grenzen selbst zu entscheiden, was mit den sterblichen Überresten passiert. Wie sieht es dann mit selektiver Organspende aus? Etwa wenn ein Nazi will, dass nur diejenigen, die über einen Ariernachweis verfügen, die eigenen Organe bekommen können. Juden und andere Nichtarier sollen gefälligst sterben. Natürlich sind auch andere Vorlieben und Aversionen denkbar: Bitte meine Organe oder sonstige körperlichen Überreste nur an Katholiken, Frauen, Nicht-Polizisten oder wen auch immer. Bezüglich des Erbe kann man ja auch ein Testament hinterlassen und genauer regeln, wer was bekommt. Sollte das dann auch für Organe gelten? PS: Vielen Dank übrigens an Darwin Upheaval für den Ratschlag. Mein Organspendeausweis kam heute an - das ging wirklich schnell und war zudem kostenlos. ( Mit dem Ausdruck war ich nicht zufrieden, die Qualität war zu schlecht. ) |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Also die Zeit muss schon da sein! |
Zitat: |
Niederlande
Jeder Volljährige wird automatisch Organspender |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/niederlande-volljaehrige-werden-automatisch-als-organspender-registriert-a-1193388.html schrieb:
Diese Lösung finde ich richtig, es sollte in Deutschland ebenso übernommen werden. Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will. Anmerkung: Ich bin Organspender. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Man muss der Leichenfledderei explizit widersprechen, wenn man nicht teilnehmen will. (mir geht es hier um einen positiv besetzten wertenden Begriff, der wesentlich gekürzt wurde(Organ... fehlt). Was jemand als "Spende" betrachtet das soll jeder selbst bestimmen, wer von 'Organspende' redet soll diesen Begriff auch nutzen, Zustimmung zur Organentnahme wär passender - hört sich aber nicht so gut an und würde wohl die Akzeptanz dieser Handlung schlechter hinstellen). |
step hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
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step hat folgendes geschrieben: | ||||
So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch". |
step hat folgendes geschrieben: |
Aber fairerweise sollte man anmerken, daß auch sonst Einiges in unserer Kultur auf der Vergeltung oder Gegenseitigkeit von gemeinnützlichem/-schädlichem Verhalten basiert, da Altruismus sonst zu häufig ausgenutzt würde. Das geht so weit, daß einige Religionen es sogar mit virtuellem Paradies und Höllenqualen vergelten. Gut, jetzt kann man einwenden, daß p.d. genügend Höllenqualen für alle da sind, aber nicht genügend Organe. Und ganz säkular: bei schädigenden Verhaltensweisen, etwa Verbrechen oder Verstößen, wird bestraft, obwohl sich ja auch da die Ansicht des Menschen später ändern könnte.
Zudem wird auch beim Kriterium "paßt am besten" schon heute keine rein bedürfnisorientierte Wertentscheidung getroffen, sondern z.B. daß es bei einem bestimmten Gesundheitszustand nicht mehr lohnt oder eben daß es am besten paßt, also eine nutzenorientierte. Ähnlich wie in anderen Triage-Situationen auch. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
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step hat folgendes geschrieben: | ||||
In diesem Fall würde der "Gutmensch" aber eben nicht nur eine moralische Haltung vor sich hertragen, sondern eine konkrete Leistung für die Gemeinschaft, nämlich seine Organe. Man könnte es sogar so sehen, daß der Befürworter einer solchen Lösung überhaupt keine moralische Höherstellung anstrebt, sondern nur einen fairen Handel. Dann kann er sich immerhin aussuchen, ob er als heuchlerischer Gutmensch oder als seelenloser Ökonomist verunglimpft wird. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ja, also wenn du das wieder auf eine Art Organdeal beschränkst ("biete meine an, bekomme dafür als erster welche, wenn's ansteht") kann man das so sehen, Aber ich dachte, in die Berechnung sollte ganz allgemein "kooperatives Verhalten" eingehen, das dann an sowas wie ehrenamtlichem Engagement und Spendebereitschaft festgemacht wird. Das war doch gerade der Punkt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am 28.03.19 stellten Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Franktionsvize Karl Lauterbach ihren Entwurf für eine Widerspruchsregelung bei Organspenden vor. Er soll dazu führen, daß jeder als Organspender gilt, es sei denn er oder seine Angehörigen in seinem Namen widersprechen ausdrücklich. Das Ziel wird gar nicht verheimlicht. Es geht um eine größere Zahl von Organspenden.
Man mag das mögen oder nicht, aber darum geht es mir nicht. Ich habe selbst seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis. Was meinen Widerspruch herausfordert, ist eine Bemerkung von Herrn Lauterbach dazu. Als er diese Regelung vorstellte, sagte er wörtlich: „Das ist jetzt der moralische Standard.“ Regierung können Gesetze beschließen. Daß sie auch moralische Standards setzen können, war mir neu. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Inhaltlich finde ich es übrigens richtig. Die alte Regelung krankte daran, dass man aktiv werden musste, um Spender zu werden. Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nur mal am Rande bemerkt.....in diesem Thread geht's eigentlich um Organspende, nicht um Fleischproduktion. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Der Tod gehört zum Leben und die Solidarität unter Menschen auch. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und jeder kann sich weigern seine Organe zu spenden, insofern verstehe ich nicht, warum eine Widerspruchslösung solche Diskussionen auslöst. Das hätte längst beschlossen werden können. |
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