Organspende
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#751:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 22:48
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DerBernd hat folgendes geschrieben:
Mal ein anderer Punkt.
Einige scheinigen hier ja vehement das Recht eines jeden zu verteidigen, in gewissen Grenzen selbst zu entscheiden, was mit den sterblichen Überresten passiert.

Wie sieht es dann mit selektiver Organspende aus? Etwa wenn ein Nazi will, dass nur diejenigen, die über einen Ariernachweis verfügen, die eigenen Organe bekommen können. Juden und andere Nichtarier sollen gefälligst sterben. Natürlich sind auch andere Vorlieben und Aversionen denkbar: Bitte meine Organe oder sonstige körperlichen Überreste nur an Katholiken, Frauen, Nicht-Polizisten oder wen auch immer.

Bezüglich des Erbe kann man ja auch ein Testament hinterlassen und genauer regeln, wer was bekommt. Sollte das dann auch für Organe gelten?

PS: Vielen Dank übrigens an Darwin Upheaval für den Ratschlag. Mein Organspendeausweis kam heute an - das ging wirklich schnell und war zudem kostenlos. ( Mit dem Ausdruck war ich nicht zufrieden, die Qualität war zu schlecht. )


Na klar, jede Klinik muss eine eigene Abteilung bekommen, die sich jede Zeit der Welt nimmt, um entsprechende Überprüfungen der Kandidaten vorzunehmen: weiße Schnürsenkel an Springerstiefeln, Vorhandensein einer Vorhaut, Weihrauchrückstände in der Lunge, Tätowierungen mit Gummiknüppeln und Handschellen auf dem Gesäß, es wird Leute geben müssen, die wissen, woran man eine Frau erkennt, usw. Also die Zeit muss schon da sein!
____

Organspendeausweis seit Jahren vorhanden.

#752:  Autor: DerBernd BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 23:21
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Telliamed hat folgendes geschrieben:
Also die Zeit muss schon da sein!


Wer ein Organ haben will, steht doch häufig schon Ewigkeiten auf irgendwelchen Wartelisten. Da bleibt genug Zeit, die Betreffenden zu kategorisieren.

Natürlich mag es sinnvoll sein, Organspendeangebote von Menschen komplett zu ignorieren, wenn deren Anforderungen an die möglichen Spendenempfänger im Ernstfall zu aufwendig zu überprüfen sind. Aber solche Erwägungen sind nicht prinzipieller Natur, sondern rein pragmatisch.

Meine Frage an die Gegenseite, die auf Entscheidungsfreiheit über das Ende hinaus pocht, war jedoch prinzipieller Natur.

#753:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 20.11.2010, 22:54
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Mal anders gesehen:

wenn ich als vegetable auf Intensiv liege, dann zockt das Krankenhaus nach jetzigem Stunt das meiste von der GKV dadurch ab, daß es mich möglichst lang am Leben erhält. Könnte es da nicht eine Erleichterung für mich sein, wenn das Krankenhaus alternativ auch dadurch abzocken kann, daß es mich recyclet?

Ich kann mir Situationen vorstellen, in denen ich das den Leuten echt gönnen würde. ehrlich!

#754:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:11
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http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/niederlande-volljaehrige-werden-automatisch-als-organspender-registriert-a-1193388.html schrieb:
Zitat:
Niederlande
Jeder Volljährige wird automatisch Organspender

Diese Lösung finde ich richtig, es sollte in Deutschland ebenso übernommen werden.
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Anmerkung: Ich bin Organspender.

#755:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:36
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wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Man muss der Leichenfledderei explizit widersprechen, wenn man nicht teilnehmen will.




(mir geht es hier um einen positiv besetzten wertenden Begriff, der wesentlich gekürzt wurde(Organ... fehlt). Was jemand als "Spende" betrachtet das soll jeder selbst bestimmen, wer von 'Organspende' redet soll diesen Begriff auch nutzen, Zustimmung zur Organentnahme wär passender - hört sich aber nicht so gut an und würde wohl die Akzeptanz dieser Handlung schlechter hinstellen).

#756:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 00:44
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wolle hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/niederlande-volljaehrige-werden-automatisch-als-organspender-registriert-a-1193388.html schrieb:
Zitat:
Niederlande
Jeder Volljährige wird automatisch Organspender

Diese Lösung finde ich richtig, es sollte in Deutschland ebenso übernommen werden.
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Anmerkung: Ich bin Organspender.


So ist es. Wer nicht will, kann widersprechen.
Ich bin auch Organspender. Ich denke, bei mir wird nicht viel mehr zu holen sein.
Körperspender und Organspender schließt sich nicht aus.

#757:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 15.02.2018, 01:48
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss der Spende explizit widersprechen,wenn man nicht teilnehmen will.

Man muss der Leichenfledderei explizit widersprechen, wenn man nicht teilnehmen will.


(mir geht es hier um einen positiv besetzten wertenden Begriff, der wesentlich gekürzt wurde(Organ... fehlt). Was jemand als "Spende" betrachtet das soll jeder selbst bestimmen, wer von 'Organspende' redet soll diesen Begriff auch nutzen, Zustimmung zur Organentnahme wär passender - hört sich aber nicht so gut an und würde wohl die Akzeptanz dieser Handlung schlechter hinstellen).


Mit einer "Zustimmung zur Organentnahme" habe ich genauso wenig Probleme wie mit der Organspende.
Leichenfledderei ist allgemeiner gefasst, veraltet als Diebstahl von Eigentum des Toten.
Also nicht zutreffend, wenn ich meine Organe spende, statt verfaulen oder verbrennen zu lassen.

#758:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.10.2018, 22:53
    —
Jesus für Organspende Christen empören sich Lachen

#759:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 10:18
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step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?


Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.

#760:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 14:36
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?


Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.


China ist schon nahe dran an dieser Variante.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-schafft-digitales-Punktesystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

#761:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 29.10.2018, 16:24
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?
Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.

So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".

Aber fairerweise sollte man anmerken, daß auch sonst Einiges in unserer Kultur auf der Vergeltung oder Gegenseitigkeit von gemeinnützlichem/-schädlichem Verhalten basiert, da Altruismus sonst zu häufig ausgenutzt würde. Das geht so weit, daß einige Religionen es sogar mit virtuellem Paradies und Höllenqualen vergelten. Gut, jetzt kann man einwenden, daß p.d. genügend Höllenqualen für alle da sind, aber nicht genügend Organe. Und ganz säkular: bei schädigenden Verhaltensweisen, etwa Verbrechen oder Verstößen, wird bestraft, obwohl sich ja auch da die Ansicht des Menschen später ändern könnte.

Zudem wird auch beim Kriterium "paßt am besten" schon heute keine rein bedürfnisorientierte Wertentscheidung getroffen, sondern z.B. daß es bei einem bestimmten Gesundheitszustand nicht mehr lohnt oder eben daß es am besten paßt, also eine nutzenorientierte. Ähnlich wie in anderen Triage-Situationen auch.

#762:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 03.11.2018, 17:59
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step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich sehe aber dennoch auch Probleme, z.B. welche Sorte kooperatives Verhalten soll gelten? Nur Organe? Oder auch Ehrenämter oder Spenden?
Und spätestens da wird's dann gruselig. Ein Wettbewerb darum, wer die meisten Gutmenschenpunkte im Leben gesammelt hat? Ganz schlechte Idee.

So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".


In dem Fall wäre der Begriff aber wirklich mal passend, weil der "Gute" hier für seine Gutheit etwas einfordert; er als guter und moralisch höherstehender Mensch habe es doch gottverdammtnochmal verdient auch als der wertvollere Mensch betrachtet zu werden. Das entspricht ja tatsächlich genau dem Selbstgerechtigkeitsvorwurf, der mit dem Begriff "Gutmensch" i.d.R. verbunden ist.

step hat folgendes geschrieben:
Aber fairerweise sollte man anmerken, daß auch sonst Einiges in unserer Kultur auf der Vergeltung oder Gegenseitigkeit von gemeinnützlichem/-schädlichem Verhalten basiert, da Altruismus sonst zu häufig ausgenutzt würde. Das geht so weit, daß einige Religionen es sogar mit virtuellem Paradies und Höllenqualen vergelten. Gut, jetzt kann man einwenden, daß p.d. genügend Höllenqualen für alle da sind, aber nicht genügend Organe. Und ganz säkular: bei schädigenden Verhaltensweisen, etwa Verbrechen oder Verstößen, wird bestraft, obwohl sich ja auch da die Ansicht des Menschen später ändern könnte.

Zudem wird auch beim Kriterium "paßt am besten" schon heute keine rein bedürfnisorientierte Wertentscheidung getroffen, sondern z.B. daß es bei einem bestimmten Gesundheitszustand nicht mehr lohnt oder eben daß es am besten paßt, also eine nutzenorientierte. Ähnlich wie in anderen Triage-Situationen auch.


Alles richtig, m.E. aber kein Grund, aus dem Leben gleich einen Moralismuswettbewerb mit daraus resultierenden Privilegien zu machen.

#763:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 12:03
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".
In dem Fall wäre der Begriff aber wirklich mal passend, weil der "Gute" hier für seine Gutheit etwas einfordert; er als guter und moralisch höherstehender Mensch habe es doch gottverdammtnochmal verdient auch als der wertvollere Mensch betrachtet zu werden. Das entspricht ja tatsächlich genau dem Selbstgerechtigkeitsvorwurf, der mit dem Begriff "Gutmensch" i.d.R. verbunden ist. ... kein Grund, aus dem Leben gleich einen Moralismuswettbewerb mit daraus resultierenden Privilegien zu machen.

In diesem Fall würde der "Gutmensch" aber eben nicht nur eine moralische Haltung vor sich hertragen, sondern eine konkrete Leistung für die Gemeinschaft, nämlich seine Organe. Man könnte es sogar so sehen, daß der Befürworter einer solchen Lösung überhaupt keine moralische Höherstellung anstrebt, sondern nur einen fairen Handel. Dann kann er sich immerhin aussuchen, ob er als heuchlerischer Gutmensch oder als seelenloser Ökonomist verunglimpft wird.

Eine damit zusammenhängende Frage ist auch, inwieweit ich Verfügungsrecht über meine Organe haben sollte. So könnte ich entscheiden, einem geliebten Menschen zu Lebzeiten eine Niere oder Knochenmark zu spenden, nicht aber generell lebend eine Niere abzugeben für einen anonymen Empfänger. Das hätte für mich nichts primär Moralisches, sondern eher den Charakter einer Lösung mit Gewinn auch für mich - ohne daß das notwendig für Andere ebenso wäre.

#764:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 15:24
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step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So natürlich nicht - schon gar nicht mit dem heuchlerisch konnotierten Begriff "Gutmensch".
In dem Fall wäre der Begriff aber wirklich mal passend, weil der "Gute" hier für seine Gutheit etwas einfordert; er als guter und moralisch höherstehender Mensch habe es doch gottverdammtnochmal verdient auch als der wertvollere Mensch betrachtet zu werden. Das entspricht ja tatsächlich genau dem Selbstgerechtigkeitsvorwurf, der mit dem Begriff "Gutmensch" i.d.R. verbunden ist. ... kein Grund, aus dem Leben gleich einen Moralismuswettbewerb mit daraus resultierenden Privilegien zu machen.

In diesem Fall würde der "Gutmensch" aber eben nicht nur eine moralische Haltung vor sich hertragen, sondern eine konkrete Leistung für die Gemeinschaft, nämlich seine Organe. Man könnte es sogar so sehen, daß der Befürworter einer solchen Lösung überhaupt keine moralische Höherstellung anstrebt, sondern nur einen fairen Handel. Dann kann er sich immerhin aussuchen, ob er als heuchlerischer Gutmensch oder als seelenloser Ökonomist verunglimpft wird.


Ja, also wenn du das wieder auf eine Art Organdeal beschränkst ("biete meine an, bekomme dafür als erster welche, wenn's ansteht") kann man das so sehen, Aber ich dachte, in die Berechnung sollte ganz allgemein "kooperatives Verhalten" eingehen, das dann an sowas wie ehrenamtlichem Engagement und Spendebereitschaft festgemacht wird. Das war doch gerade der Punkt.

#765:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.11.2018, 20:19
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ja, also wenn du das wieder auf eine Art Organdeal beschränkst ("biete meine an, bekomme dafür als erster welche, wenn's ansteht") kann man das so sehen, Aber ich dachte, in die Berechnung sollte ganz allgemein "kooperatives Verhalten" eingehen, das dann an sowas wie ehrenamtlichem Engagement und Spendebereitschaft festgemacht wird. Das war doch gerade der Punkt.

OK. Ja, da hatte ich ja selbst schon Bedenken geäußert - wenn es so rein symbolisch wird ...

#766:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 12:35
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Am 28.03.19 stellten Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Franktionsvize Karl Lauterbach ihren Entwurf für eine Widerspruchsregelung bei Organspenden vor. Er soll dazu führen, daß jeder als Organspender gilt, es sei denn er oder seine Angehörigen in seinem Namen widersprechen ausdrücklich. Das Ziel wird gar nicht verheimlicht. Es geht um eine größere Zahl von Organspenden.

Man mag das mögen oder nicht, aber darum geht es mir nicht. Ich habe selbst seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis. Was meinen Widerspruch herausfordert, ist eine Bemerkung von Herrn Lauterbach dazu. Als er diese Regelung vorstellte, sagte er wörtlich: „Das ist jetzt der moralische Standard.“ Regierung können Gesetze beschließen. Daß sie auch moralische Standards setzen können, war mir neu.

#767:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 13:04
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Am 28.03.19 stellten Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Franktionsvize Karl Lauterbach ihren Entwurf für eine Widerspruchsregelung bei Organspenden vor. Er soll dazu führen, daß jeder als Organspender gilt, es sei denn er oder seine Angehörigen in seinem Namen widersprechen ausdrücklich. Das Ziel wird gar nicht verheimlicht. Es geht um eine größere Zahl von Organspenden.

Man mag das mögen oder nicht, aber darum geht es mir nicht. Ich habe selbst seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis. Was meinen Widerspruch herausfordert, ist eine Bemerkung von Herrn Lauterbach dazu. Als er diese Regelung vorstellte, sagte er wörtlich: „Das ist jetzt der moralische Standard.“ Regierung können Gesetze beschließen. Daß sie auch moralische Standards setzen können, war mir neu.

Das ist nicht wirklich neu, es ist sogar eigentlich selbstverständlich, dass neue Gesetze auch pädagogisch gemeint sein und damit auch neue moralische Standards schaffen können. Sieh Dir in dem Zusammenhang mal das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung an.

Aber Lauterbach hat nicht gesagt, dass dieser neue Standard bedeutet, dass man spenden muss, sondern nur, dass man sich dazu bekennen muss, nicht spenden zu wollen. Er lehnt auch einen Zusammenhang zwischen der Spenderwilligkeit und Empfängermöglichkeit ab.

Inhaltlich finde ich es übrigens richtig. Die alte Regelung krankte daran, dass man aktiv werden musste, um Spender zu werden. Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden.

#768:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 15:09
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Ich finde den Vorschlag der Grünen interessant, daß man sich beim Abholen eines neuen Ausweises entscheiden muss. Damit würde das Manko einer vorgegebenen Default-Entscheidung entfallen.

#769:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 15:10
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fwo hat folgendes geschrieben:
Inhaltlich finde ich es übrigens richtig. Die alte Regelung krankte daran, dass man aktiv werden musste, um Spender zu werden. Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden.

Ja, es sollen so ca. 70% sein laut Umfragen. Einige Grüne haben mit Verweis darauf vorgeschlagen, bei der Ausgabe / Erneuerung von Personalausweisen die Frage zu stellen und dann entsprechend zu vermerken. Die "positiv Eingestellen" 70% - wenn es denn stimmt - müßten dann ja nicht mehr speziell aktiv werden und es würde viel mehr Spender geben, ohne daß eine Variante als "moralischer Default" ausgezeichnet wäre.

Ich finde die Argumentation gut, bin allerdings skeptisch, weil ich der Voraussetzung (70%) nicht traue.

#770:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 15:30
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fwo hat folgendes geschrieben:
Umfragen zufolge laufen ziemlich viele Leute herum, die eigentlich gegenüber der Spende positiv eingestellt sind, denen es aber einfach nicht wichtig genug ist, dafür aktiv zu werden.

Genauso wie diejenigen die keine Werbung im Briefkasten haben wollen aber für einen simplen Aufkleber dranmachen kein Antrieb da ist?
Man kann auch Trägheit ausnutzen...

Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

#771:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 17:46
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Wo ist das Problem? Wenn man tot ist, ist es besser ein Teil von sich zu spenden. Der Rest verrottet eh. So eine Verschwendung!

Die Lösung, die von den Grünen befürwortet wird, ist nicht schlecht, wenn man nicht möchte, dass der Staat zu viel entscheidet. Mir ist es persönlich egal. Ich hoffe nur , dass das Stück Papier, das ich im Portemonnaie mit mir rumtrage, gefunden wird, falls ich einen tödlichen Unfall habe. Ich glaube, der Lappen ist mittlerweile unleserlich. Dann muss ich wieder was schreiben.

#772:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 17:56
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

#773:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 18:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.

#774:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 18:40
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet


Anderer Kontext. Aber im Prinzip befürworte ich das in dem Sinn, als daß es bewußt macht, daß etwas geötet werden musste, bevor es gegessen werden kann. Ganz wertungsfrei.

#775:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 19:19
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:


Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Ich wünsche dir, dass deine Organe durchhalten, und wegen Dir keine "Leiche gefleddert" werden muss.

Mit den Augen rollen

#776:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 19:34
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.



Nur mal am Rande bemerkt.....in diesem Thread geht's eigentlich um Organspende, nicht um Fleischproduktion.

#777:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.04.2019, 22:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.



Nur mal am Rande bemerkt.....in diesem Thread geht's eigentlich um Organspende, nicht um Fleischproduktion.


Allerdings! zwinkern

#778:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 03.04.2019, 00:13
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Wem Leichenfledderei "wichtig genug" ist der kann dem ja aktiv zustimmen.

Wenn ich sowas lese, bin ich doch dafür, dass mit Ersatzorganen nur bedient wird, wer auch selbst der Entnahme zustimmt.

Und Fleisch bekommt nur der zu essen der auch selbst schlachtet, und selbst im Blut watet und die Gedärme rausschlabbert.


Hmmm...so weit ich das sehe, will fwo die Berechtigung zur Organempfängnis nicht auf Transplantationschirurgen einschrnken, für deinen Vergleich müsstest du also eher sagen, dass nur Fleisch essen dürfen soll, wer sich selbst auch zur Schlachtung zur Verfügung stellt. Damit würdest aber im Grunde sagen, dass Organspender für dich wie Schlachtvieh sind. Vielleicht solltest du das lieber noch mal überdenken...

#779: Organspenden. Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 13:59
    —
An bereits existierenden Thread angehangen. vrolijke

Der Tod gehört zum Leben und die Solidarität unter Menschen auch. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und jeder kann sich weigern seine Organe zu spenden, insofern verstehe ich nicht, warum eine Widerspruchslösung solche Diskussionen auslöst. Das hätte längst beschlossen werden können.

#780: Re: Organspenden. Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.01.2020, 14:20
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Der Tod gehört zum Leben und die Solidarität unter Menschen auch. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen und jeder kann sich weigern seine Organe zu spenden, insofern verstehe ich nicht, warum eine Widerspruchslösung solche Diskussionen auslöst. Das hätte längst beschlossen werden können.

Worauf beziehst du dich? Was für eine Diskussion meinst du?

Mit der Suchfunktion findet man 12 Threads zum Thema Organspende/n. Da hättest du vielleicht die Vorbehalte finden können, die du hier meinst, und dich darauf beziehen können, als zuhammenhanglos hier was anzufangen.



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