Sterbehilfe
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#541:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 18:42
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Grey hat folgendes geschrieben:
Ziemlich unverständlich, weshalb individuelle Suizidhilfe verboten ist. Einerseits soll es zu viele Menschen auf der Erde geben, andererseits wird so ein Theater darum gemacht, wenn jemand auf professionelle Weise freiwillig sterben will.



Ich habe es hier zwei Beiträge drüber, früher bereits geschrieben.
Hilfe zum Suizid ist in Deutschland erlaubt.

#542:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 19:03
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Ziemlich unverständlich, weshalb individuelle Suizidhilfe verboten ist. Einerseits soll es zu viele Menschen auf der Erde geben, andererseits wird so ein Theater darum gemacht, wenn jemand auf professionelle Weise freiwillig sterben will.



Ich habe es hier zwei Beiträge drüber, früher bereits geschrieben.
Hilfe zum Suizid ist in Deutschland erlaubt.


Und wenn dem so ist, um was macht HiobHolbach dann so ein Brimborium?

#543:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 19:08
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Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Ziemlich unverständlich, weshalb individuelle Suizidhilfe verboten ist. Einerseits soll es zu viele Menschen auf der Erde geben, andererseits wird so ein Theater darum gemacht, wenn jemand auf professionelle Weise freiwillig sterben will.



Ich habe es hier zwei Beiträge drüber, früher bereits geschrieben.
Hilfe zum Suizid ist in Deutschland erlaubt.


Und wenn dem so ist, um was macht HiobHolbach dann so ein Brimborium?

Es ist ein weit verbreitete Irrtum, das Beihilfe zu Suizid in Deutschland verboten ist. Das ist es definitiv nicht.
Allerdings gibt es andere Länder in Europa, wo es noch strafbar ist.

#544:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 19:13
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Ziemlich unverständlich, weshalb individuelle Suizidhilfe verboten ist. Einerseits soll es zu viele Menschen auf der Erde geben, andererseits wird so ein Theater darum gemacht, wenn jemand auf professionelle Weise freiwillig sterben will.



Ich habe es hier zwei Beiträge drüber, früher bereits geschrieben.
Hilfe zum Suizid ist in Deutschland erlaubt.


Und wenn dem so ist, um was macht HiobHolbach dann so ein Brimborium?

Es ist ein weit verbreitete Irrtum, das Beihilfe zu Suizid in Deutschland verboten ist. Das ist es definitiv nicht.
Allerdings gibt es andere Länder in Europa, wo es noch strafbar ist.


Und dennoch wurde in Deutschland eine 110-seitige Verfassungsbeschwerde eingereicht.

https://hpd.de/artikel/zweite-ablehnung-einer-verfassungsbeschwerde-zum-ss-217-stgb-14716

Dann kannst du mir bestimmt erklären, was das sollte?

#545:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 19:19
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Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Ziemlich unverständlich, weshalb individuelle Suizidhilfe verboten ist. Einerseits soll es zu viele Menschen auf der Erde geben, andererseits wird so ein Theater darum gemacht, wenn jemand auf professionelle Weise freiwillig sterben will.



Ich habe es hier zwei Beiträge drüber, früher bereits geschrieben.
Hilfe zum Suizid ist in Deutschland erlaubt.


Und wenn dem so ist, um was macht HiobHolbach dann so ein Brimborium?

Es ist ein weit verbreitete Irrtum, das Beihilfe zu Suizid in Deutschland verboten ist. Das ist es definitiv nicht.
Allerdings gibt es andere Länder in Europa, wo es noch strafbar ist.


Und dennoch wurde in Deutschland eine 110-seitige Verfassungsbeschwerde eingereicht.

https://hpd.de/artikel/zweite-ablehnung-einer-verfassungsbeschwerde-zum-ss-217-stgb-14716

Dann kannst du mir bestimmt erklären, was das sollte?

In Deutschland darf der Arzt (und auch niemand sonst) ein Suizidmittel verabreichen. Das ist eindeutig verboten.
Besorgen und bereitstellen ja. Es gibt allerdings wenig Ärzte, die das machen.

#546:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 19:27
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es ist ein weit verbreitete Irrtum, das Beihilfe zu Suizid in Deutschland verboten ist. Das ist es definitiv nicht.
Allerdings gibt es andere Länder in Europa, wo es noch strafbar ist.


Du stellst das so hin, als wäre das immer so deutlich.

Die Beihilfe zur Selbsttötung (assistierter Suizid) ist in Deutschland nur straffrei, wenn der Sterbewilligige seinen Tod selber herbeiführt. Außerdem darf der oder die Helfer nicht geschäftsmäßig handeln (§ 217 StGB, bis drei Jahre Freiheitsentzug).

Anwesende Helfer müssen im Prinzip den Sterbenden alleine lassen, da sie bei Anwesenheit wegen unterlassener Hilfeleistung belangt werden können(§ 323c StGB, bis zu einem Jahr Freiheitsentzug) .

Ärzte sind bei dem Spiel ganz raus - die handeln nämlich gewerbsmäßig.

Nächster Stolperstein ist bei der Hilfe zur Selbsttötung das Betäubungsmittelgesetz. Wer mit Betäubungsmittel handelt, es einführt oder herstellt oder es 'in den Verkehr' bringt, handelt gesetzwidrig (§ 29, bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe).

Da kann also ein Helfer für die Hilfe beim Suizid frei aus gehen, aber Probleme mit dem Rest bekommen.

Also nein, so einfach wie du das darstellst ist es nicht. Diese larifari Situation zwingt Leute entweder dazu länger zu leben als sie es wollen oder andere eine offizielle Grenze bewusst zu überschreiten und eine Anklage zu riskieren.

#547:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 01:22
    —
Eine Meldung von heute:

Der 104jährige australische Biologe David Goodall will sein Leben via Sterbehilfe beenden. Er mußte dafür allerdings in die Schweiz reisen, weil ihm in Australien diese Möglichkeit nicht eingeräumt werde.

Nun wurde davon gesprochen, daß es in etlichen Ländern langsam akzeptabel werde, wenn sterbenskranken Menschen eine Hilfe zur Selbsttötung angeboten werde. Er tue das allerdings aus dem Gefühl heraus, es sei genug: Er sei nicht sterbenskrank, sondern für sein Alter relativ gesund - er hat jedenfalls vor einigen Monaten noch gearbeitet (Link). Mit über 100 Jahren sei das Nachlassen von Sehkraft, Hörvermögen und Bewegungsfähigkeit doch normal, meinen die Journalisten (Link).

Er will mit seiner Selbsttötung also auch dafür werben, daß Menschen die Entscheidung selbst treffen könnten, wenn sie dächten, "es sei genug".

Im Kopf sind da natürlich auch eine Menge Fragen: Irgendwo sieht man schon ein Recht auf Selbstbestimmung, und wer weiß, was die Zukunft einem selbst noch antun wird. Andererseits ist das doch von der Atmosphäre her irgendwie kühl, ärztlich und trist. Das sollte nicht unbedingt das Letzte sein, das man im Leben sieht, und das Letzte, das man im Leben schmeckt, nicht irgendeine bittere Tinktur oder vergiftetes Apfelmus sein.

Sollte man alten Menschen, die bloß lebensüberdrüssig sind, nicht eher vermitteln, daß sie immer noch ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft sind? Sollte man sie - nicht zuletzt bei der kurzen Zeit, die sie erfahrungsgemäß noch haben - nicht eher ermutigen, auch weiterhin noch jeden Tag zu nutzen? Dürfte oder sollte man sie am Ende gar davon abhalten, wenn sie auf solche Gedanken kommen?

Und: Er hat jedenfalls bei einer Pressekonferenz "Freude schöner Götterfunken" geträllert. Kann nicht am Ende sogar schon das Bewußtsein der Möglichkeit, man könnte jederzeit sein Leben beenden, einem einen gewissen Auftrieb geben, auch wenn man die Möglichkeit dann am Ende nicht nutzen würde?

#548:  Autor: HRQ-Verbrechensopfer BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 11:19
    —
Mir ist Foltermord durch Organbefall B-zellulärer Verbrechensprodukte angedroht.
Dann besser Bilanzende als urteilsfähige Person?
Kryokonservierung nach dem Tod erfolgt bereits, auch von Wissenschaftlern, denen das Leben viel zu kurz ist - Kopf oder gesamter Körper, alles nach unten hängend.
Kann es Kryokonservierung Untoter geben, lach?
Eigentlich gar nicht lustig, weil es durch abscheuliche Krankheiten und Gendefekte lebenslang schwer leidende Menschen gibt.
Die weltweit verbrecherischen Parteiendiktaturen strangulieren unsere Entwicklung mit Verknechtung.
Längst könnten wir frisch und gesund unbegrenzt lang leben.
Wer mal begriffen hat, was sich diese Spezies hier mit Verlöhnerung antut, will das sofort abgestellt haben.

#549:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 11:37
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
...
Sollte man alten Menschen, die bloß lebensüberdrüssig sind, ...

was heißt "bloß"? Entweder man akzeptiert die Selbstbestimmung eines Menschen oder nicht. Man kann, ja muss Leuten die sterben möchten Hilfe anbieten um sie von ihrem Wunsch abzubringen. Leider muss man aber auch einsehen, dass es manchmal eben keine Hilfe gibt. Das zu entscheiden liegt aber an Dem der sterben will.

Critic hat folgendes geschrieben:
...nicht eher vermitteln, daß sie immer noch ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft sind? Sollte man sie - nicht zuletzt bei der kurzen Zeit, die sie erfahrungsgemäß noch haben - nicht eher ermutigen, auch weiterhin noch jeden Tag zu nutzen? Dürfte oder sollte man sie am Ende gar davon abhalten, wenn sie auf solche Gedanken kommen?

das hört sich nett an. Und gegen einen Versuch ist auch nichts einzuwenden. Meine Erfahrung sieht aber anders aus. Es gibt alte Leute die sind noch "ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft" - die waren das idR ihr ganzes Leben in der einen oder anderen Form. Wer es allerdings früher nicht geschafft hat, schafft es dann auch nicht mehr. Wobei das imo gar nicht nötig ist. Auch wenn jemand kein 'wertvolles Mitglied der Gemeinschaft' ist, hat er/sie jedes Recht leben zu können - wenn das der Wunsch ist.
Und was das 'jeden Tag nutzen' anbetrifft - auch etwas, dass man besser schon in jungen Jahren lernt. Wer es da nicht schafft wird es in hohem Alter mit ziemlicher Sicherheit auch nicht mehr schaffen.

"Alt werden" wollen alle, "alt sein" keiner. Der Spruch sagt imo viel über die Realität aus. Stellt man sich sein eigenes Alter vor, dann glaubt man, dass dann halt ein paar Zipperlein dazu kommen, aber dass weiter alles so bleibt wie es ist. Dem ist aber in der Regel nicht so. Mal von einer Demenz (ca. jeder Fünfte, Tendenz steigend) abgesehen, lässt in den meisten Fällen ALLES nach, das Kurzzeitgedächtnis nimmt ab, Wortfindungsstörungen treten ein, die Belastbarkeit nimmt massiv ab, Tätigkeiten die man früher nebenbei gemacht hat erfordern die gesamte Aufmerksamkeit und führen zur Erschöpfung, der Schlaf wird schlechter, Freunde, Bekannte und evt. der Partner sterben, neue Leute lernt man kaum noch kennen, evt. muss man sein gewohntes Umfeld verlassen und in ein Heim weil man sich nicht mehr selber versorgen kann, ....

ich kann mir gut vorstellen, dass da auch die sonnigsten Gemüte einen Abgang mit Würde dem stetigen Verfall vorziehen.

#550:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 11:46
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narr hat folgendes geschrieben:

"Alt werden" wollen alle, "alt sein" keiner. Der Spruch sagt imo viel über die Realität aus. Stellt man sich sein eigenes Alter vor, dann glaubt man, dass dann halt ein paar Zipperlein dazu kommen, aber dass weiter alles so bleibt wie es ist. Dem ist aber in der Regel nicht so. Mal von einer Demenz (ca. jeder Fünfte, Tendenz steigend) abgesehen, lässt in den meisten Fällen ALLES nach, das Kurzzeitgedächtnis nimmt ab, Wortfindungsstörungen treten ein, die Belastbarkeit nimmt massiv ab, Tätigkeiten die man früher nebenbei gemacht hat erfordern die gesamte Aufmerksamkeit und führen zur Erschöpfung, der Schlaf wird schlechter, Freunde, Bekannte und evt. der Partner sterben, neue Leute lernt man kaum noch kennen, evt. muss man sein gewohntes Umfeld verlassen und in ein Heim weil man sich nicht mehr selber versorgen kann, ....

ich kann mir gut vorstellen, dass da auch die sonnigsten Gemüte einen Abgang mit Würde dem stetigen Verfall vorziehen.

Kommt auf die persönliche Bilanz an.
Ich habe die Geschichte von meine Mutter bereits geschrieben hier. So kann man es auch machen. Ich wüßte nicht was daran "nicht würdig" sein soll.
Sein Ableben andere zu überlassen, nach dem motto: "nun macht mal"; darauf stehe ich gar nicht. Man sollte noch selber was dazu beitragen.

#551:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 11:48
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narr hat folgendes geschrieben:

ich kann mir gut vorstellen, dass da auch die sonnigsten Gemüte einen Abgang mit Würde dem stetigen Verfall vorziehen.

Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein, wobei man nicht vergessen darf, daß wir dieses Dilemma hauptsächlich den verbesserten Lebensbedingungen wie unserem gestiegenen medizinischen Wissen verdanken. Heute leben immer mehr Menschen über ihr natürliches Verfallsdatum hinaus. Was an sich eine gute Sache ist. Nur will mir nicht einleuchten, warum künstliche Eingriffe zur Lebensverlängerung in Ordnung sein sollen, warum aber, wenn eine solche Lebensverlängerung zur Lebensverschlechterung führt, künstliche Eingriffe, wenn vom Betroffenen gewünscht, auf einmal nicht mehr in Ordnung sein sollen.

#552:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 12:32
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
...
Sein Ableben andere zu überlassen, nach dem motto: "nun macht mal"; darauf stehe ich gar nicht. Man sollte noch selber was dazu beitragen.

Ja, klar, das sehe ich auch so. Allerdings muss dem Menschen der das wünscht eine sichere und einfache Möglichkeit geboten werden. Und das ohne Suizidtourismus oder schreckliche Selbsttötungsszenarien wie vor den Zug werfen (wenn das dann überhaupt noch geht).

Schon in den 1990er Jahren schlug der Niederländische Jurist Huib Drion ein Medikament vor, mit dem sich Suizidwillige aus dem Leben verabschieden könnten. In den Niederlanden wird das "pil van Drion" (niederl. Sprache) genannt. Seitdem ist eine Diskussion in Gang ob und wie eine solche Pille möglich bzw wünschenswert ist. Nach der Vorstellung von Drion sollte diese Pille zwar mit einigen Sicherheitsmassnahmen legal für Personen ab 75 zu erwerben sein.
Als Sicherungsmaßnahme vor einer Kurzschlusshandlung sollte das Mittel aus zwei Pillen bestehen, die im Abstand einiger Tage eingenommen werden mussten.

Seit letztem Jahr hat die "Coöperatie Laatste Wil" (Kooperative Letzter Wille) ein Mittel in Puderform vorgeschlagen (eigentlich ein Konservierungsmittel), welches frei und legal käuflich ist und sich zur Selbsttötung eignet.

Viel Widerstand kommt aus den Reihen der Psychiater. Die sagen eigentlich, dass jeder der einen Todeswunsch hat in psychiatrische Behandlung gehört skeptisch und ein solches Mittel "Menschenleben kostet". Da müssen die doch echt was gegen das Leben haben - was das nicht schon Menschenleben gekostet hat

#553:  Autor: HRQ-Verbrechensopfer BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 12:33
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Wir sind keine Tiere mehr. Keine Politik darf uns ein natürliches Verfallsdatum zuweisen.
Daher ist die globale Politik mörderisch angelegt.

#554:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 13:08
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Narr hat folgendes geschrieben:
Dem ist aber in der Regel nicht so. Mal von einer Demenz (ca. jeder Fünfte, Tendenz steigend) abgesehen, lässt in den meisten Fällen ALLES nach, das Kurzzeitgedächtnis nimmt ab, Wortfindungsstörungen treten ein, die Belastbarkeit nimmt massiv ab, Tätigkeiten die man früher nebenbei gemacht hat erfordern die gesamte Aufmerksamkeit und führen zur Erschöpfung, der Schlaf wird schlechter, Freunde, Bekannte und evt. der Partner sterben, neue Leute lernt man kaum noch kennen, evt. muss man sein gewohntes Umfeld verlassen und in ein Heim weil man sich nicht mehr selber versorgen kann, ....

Du wirst immer ungeschickter, dafür aber immer besser in der Kunst dich selber zu verarschen. Jeden Krimskrams versteckst du vor dir selber ohne es zu wollen. Wo ist jetzt wieder die Lesebrille? Ich hab ja drei, eine Lese-, eine Fernseh- und eine Fernbrille.
Du muß dich peinlich vorsichtig bewegen um nur ja nicht hinzufallen und die morschen Knochen zu brechen. Wehe, denn dann biste im Ar...
Die Hose anzuziehen ist ein Kunststück, Socken? Du bist so steif, kannst deine Füße nicht mehr mit den Händen erreichen. Du krümmst dich zusammen, die Wampe drückt auf das Zwerchfell, du kriegst keine Luft (soll bei schwangeren Frauen auch so sein, fragt mal), laß die Socken einfach weg?
Füße waschen? Kommst ja nicht dran! Ohne Anstrengung reichen die Hände nur bis zu den Knien.
Sich in die Badewanne zu legen ist ein Kunststück, aber dann wieder aus dem Ding hochkommen und sich auf die Füße stellen! Ich hab jetzt immer das Handy neben der Wanne, damit ich die Rettung rufen kann, wenn's mal nicht mehr geht.
Der Fuß pilzt, das Haar schuppt, angeblich grauer Star (merk noch nichts davon), lästig diese Blutzuckermessungen und Insulinspritzen, monatliche Arztbesuche, und ein Heidengeld für Medikamente, die sogenannte chemische Krücke.
Vor meinen Fenstern ist ne lange dicke hohe Fliederhecke. Blüht wie irre - und ich riech nichts. Ich riech ja meine eigenen Fürze nicht mehr, dabei sind die so großartig, die würden jeden Zehnjährigen in helle Begeisterung versetzen könnte er das auch. Ist das Essen im "Barfüßer-Bräu" wirklich so mies? Schmeckt alles nur nach Salz...
Zur Hochzeit meines Sohnes eingeladen - dankend abgelehnt. Mag keinen Lärm, kein Geschnatter vieler Leute, Fressen und Saufen geht ja auch nicht mehr, und wo finde ich da eine Couch auf der ich eben mal ne halbe Stunde schlafen kann? Wenn ich die Nacht davor mal wieder nicht schlafen konnte bin ich als Hochzeitsgast absolut fehlbesetzt. Ich weiß im Bett nicht wie ich mich hinlegen soll, ohne daß nicht irgendein Knochen wehtut. Haben die da einen Sessel, in dem mir Rücken und Hüftgelenke nicht wehtun? Schon schwierig im Auto zu sitzen ohne den Ischias einzuklemmen. Und wenn ich mal wieder Durchfall kriege...?
Mein letzter Chef - wie lang ist das nun schon wieder her - sagte mal: "Der Mensch muß Ärger haben, sonst hat er keine Lust zu sterben."
Es sieht so aus, als hätte mein Körper beschlossen, mir das Sterben schmackhaft zu machen. Und er ist sehr einfallsreich. Er ärgert mich an allen Ecken und Enden.
Was ist bloß jetzt auf einmal mit der rechten Schulter? Falsche Kopfhaltung? Autsch...

#555:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 13:44
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Eine Meldung von heute:

Der 104jährige australische Biologe David Goodall will sein Leben via Sterbehilfe beenden. Er mußte dafür allerdings in die Schweiz reisen, weil ihm in Australien diese Möglichkeit nicht eingeräumt werde.



Nun ist er tot. Eine Beerdigung wünschte er nicht.
https://www.blick.ch/news/schweiz/australischer-biologe-waehlte-freitod-in-der-schweiz-warten-david-goodall-104-ist-tot-id8361461.html
Zitat:
Laut Exit wollte Goodall, dass seine Asche verstreut wird. Er wolle kein Begräbnis oder irgendeine Zeremonie, so die Sterbehilfeorganisation. Der 104-Jährige glaube nicht an ein Leben nach dem Tod.

#556:  Autor: HRQ-Verbrechensopfer BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 14:03
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Geschätzt zigmio Menschen haben diese Möglichkeit nicht.
Auch das ist schwerstes Politikverbrechen.
Die Spezies wird von Kriminellen in Gossen getreten, elend sterben gelassen und erhält unbegrenzt verlängerbares Leben verweigert.
Gefolgschaftskriecher lassen sich einreden, das sei unvermeidbar.
Höher entwickelte Aliens würden diese Erde als Irrenanstalt einstufen.

Es geht nicht um Startups, wie im GEZ-tv wieder mal ausgebreitet, sondern um ein Netzwerk mit eingebundenen Studiengängen.
Verlöhnerung verhindert mentale Leistungsadäquanz, behindert sogar die Gehirnentwicklung.
Wir sind neuroplastisch konditionierbar - NI.
Priorisierte Areale lassen sich herstellen und durch Trampelpfade verbinden.
Damit kann man sich in völlig unterschiedlich Komplexes in jeweils kürzester Zeit reindenken, um es mit weiter zu entwickeln.
Genau das will die Politik im Interesse ihrer Klientel unter allen Umständen unterbinden.
So entstehen verlöhnerte Milieus und damit an ihrer Gehirnentwicklung behinderte Nachkommen.
Wer sich mit Religionen und Jenseitlerei beschäftigt, hängt noch voll im Mittelalter fest.
Das Aussehen der Frau von Macron kippt alterungsbewirkt.
Die würde sicher sofort ihre DNA regenerieren lassen.


Zuletzt bearbeitet von HRQ-Verbrechensopfer am 10.05.2018, 15:45, insgesamt 5-mal bearbeitet

#557:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 14:14
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Critic hat folgendes geschrieben:
....

Er will mit seiner Selbsttötung also auch dafür werben, daß Menschen die Entscheidung selbst treffen könnten, wenn sie dächten, "es sei genug".

Wenn der Mann wirklich dafür wirbt, tut er das aber nicht in conjunctivus irrealis, sondern macht das im Indikativ. Das klingt dann so:
Er will mit seiner Selbsttötung also auch dafür werben, daß Menschen die Entscheidung selbst treffen können, wenn sie denken, "es ist genug".
Critic hat folgendes geschrieben:
Im Kopf sind da natürlich auch eine Menge Fragen: Irgendwo sieht man schon ein Recht auf Selbstbestimmung, und wer weiß, was die Zukunft einem selbst noch antun wird. Andererseits ist das doch von der Atmosphäre her irgendwie kühl, ärztlich und trist. Das sollte nicht unbedingt das Letzte sein, das man im Leben sieht, und das Letzte, das man im Leben schmeckt, nicht irgendeine bittere Tinktur oder vergiftetes Apfelmus sein.

Wir haben nicht die Fähigkeit, uns unseren Tod wirklich vorzustellen, weil wir uns bei dem Versuch, das zu tun, zwangsläufig gleichzeitig wieder als Beobachter erleben - ich vermute, dass das auch der Ursprung des "Seelen"-konzeptes ist.
Ein bisschen etwas davon schwingt auch in deiner Aussage mit. Solange er kurz genug ist, also nicht durch Länge quält, ist der letzte Eindruck egal, den er bleibt nicht erhalten, er verschwindet mit Dir.
Critic hat folgendes geschrieben:
Sollte man alten Menschen, die bloß lebensüberdrüssig sind, nicht eher vermitteln, daß sie immer noch ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft sind? Sollte man sie - nicht zuletzt bei der kurzen Zeit, die sie erfahrungsgemäß noch haben - nicht eher ermutigen, auch weiterhin noch jeden Tag zu nutzen? Dürfte oder sollte man sie am Ende gar davon abhalten, wenn sie auf solche Gedanken kommen?

Der Möglichkeit, solange zu leben, wie Du Lust hast, widerspricht keiner. Du darfst den Leuten auch Lust aufs Leben machen, soviel Du willst. auch da widerspricht keiner. Es geht um die Freiheit derer, denen diese Lust nicht beizubringen ist.
Critic hat folgendes geschrieben:
Und: Er hat jedenfalls bei einer Pressekonferenz "Freude schöner Götterfunken" geträllert. Kann nicht am Ende sogar schon das Bewußtsein der Möglichkeit, man könnte jederzeit sein Leben beenden, einem einen gewissen Auftrieb geben, auch wenn man die Möglichkeit dann am Ende nicht nutzen würde?

Dieses Bewusstsein hat aber nichts mit der heutigen Realität zu tun. Du kannst nämlich wirklich selbstbestimmt nur dann sterben, wenn Du noch sehr weitgehend im Vollbesitz deiner geistigen und körperlichen Kräfte bist, weil Du es selbst machen musst, wenn Du nicht willst, dass man dir dazwischenredet.

Disclaimer : Ich weiß nicht, ob ich mich je selbst umbringen werden will - die Absichtserklärung die jetzt folgt, betrifft nur eine grobe Eingrenzung einer möglichen Methode.

Ich empfinde die Gängelei, die hier durch den Gesetzgeber stattfindet jedenfalls als einen erheblichen Eingriff in mein Privatleben und habe daraus einen anderen Entschluss getroffen als David Goodall: Sollte ich mich einmal dazu entscheiden, selbst Schluss zu machen, werde ich keine Pressekonferenzen geben, sondern diesen Entschluss einfach praktisch so umsetzen, dass die, die mich auf der gesetzgeberischen Seite am effektivsten daran hindern, auch in ihrem Privatleben betroffen sein werden, und sei es nur dadurch, dass ich sie zur direkten Zeugenschaft verurteile.

#558:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 10.05.2018, 23:42
    —
Zitate:

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Du wirst immer ungeschickter, dafür aber immer besser in der Kunst dich selber zu verarschen. Jeden Krimskrams versteckst du vor dir selber ohne es zu wollen. Wo ist jetzt wieder die Lesebrille? Ich hab ja drei, eine Lese-, eine Fernseh- und eine Fernbrille.
(...)
Was ist bloß jetzt auf einmal mit der rechten Schulter? Falsche Kopfhaltung? Autsch...


narr hat folgendes geschrieben:
Entweder man akzeptiert die Selbstbestimmung eines Menschen oder nicht. Man kann, ja muss Leuten die sterben möchten Hilfe anbieten um sie von ihrem Wunsch abzubringen. Leider muss man aber auch einsehen, dass es manchmal eben keine Hilfe gibt. Das zu entscheiden liegt aber an Dem der sterben will.


*schrieb's und hatte selbst den Tag über Schmerzen, gewissermaßen "als Demonstration, was möglich ist?!"*

Was man als "nicht mehr lebenswert" empfindet, ist natürlich subjektiv: Für den einen das Zipperlein, für den anderen Blindheit oder das fehlende Bein; es gibt übrigens sogar welche, die erst so einen richtigen Wunsch nach Leben verspüren, nachdem das Bein erst einmal ab war - weil sie der Unfall oder gar der Selbstmordversuch - mit der ganz konkreten und nicht mehr nur abstrakten Zeitlichkeit konfrontiert hat. Es switcht bei manchen gewissermaßen um, und sie versuchen, das zu sehen, was sie noch haben und nicht mehr das, was ihnen fehlt. Ja klar, das hört sich für den Außenstehenden dann auch schwierig an: Früher ist man vielleicht gerne auf hohe Berge gestiegen, und hernach soll man darin seine Erfüllung finden, wenn man einmal in der Woche zum Kartenspielen mit Leuten fährt, denen auch ein Bein fehlt oder so etwas.


Vielleicht wollen aber die meisten, die sich umbringen, eigentlich schon leben, aber sehen sich aus irgendwelchen Gründen dazu nicht mehr imstande.

Wenn ein 17jähriger stirbt - sinnigerweise auf der Boulevardseite direkt neben dem Artikel über den 104jährigen verlinkt - und ggf. noch ohne das zu wollen, ist das natürlich um so schader. Aber es ist eben auch schade, daß man in *irgendeinem* Alter irgendwann zu dem Schluß kommt, nicht mehr zu wollen: Da frage ich mich eben dann immer, hätte man irgendwas tun können.

Also etwa: Hätte derjenige jemanden gehabt, der ihn begleitet, hätte er sich vielleicht anders entschieden. Einige haben sich auch gegen Sterbehilfe bei Schwerkranken mit dem Argument ausgesprochen, daß man ja viele Schmerzen heutzutage zumindest lindern könnte und man versuchen könne, zumindest noch eine Rest-Lebensqualität herzustellen.

Ob man das bei Menschen auch könnte, die des Lebens überdrüssig sind, ohne schwer erkrankt zu sein? Ob es etwas gebracht hätte, wenn man mit dem Mann meinetwegen auf den Rummel gegangen wäre, wenn man gewußt hätte, daß er als Kind der Schießbudenkönig war? (Daß als Beispiel für die Idee: Gibt es nicht irgendetwas, das für den Betreffenden ein positiver Gedanke und ein Grund wäre, am Leben zu bleiben?)


Aber zumindest kann ich mir vorstellen, daß Andere versuchen auch diesen Menschen Hilfe anzubieten, weil sie das Gefühl haben, dem sonst hilflos gegenüberzustehen.

Mag ja sein, daß dies mehr ein Problem des Umfeldes ist als ein Problem des Suizidenten selbst, der ja seinen Tod zumindest als akzeptabler empfindet als das Leben, das ihm noch bleibt. (Und der Mann hat sich ja auch mit anderen Zuschreibungen nicht abgefunden, nahm sich ja auch heraus, entgegen der Vorstellung der Anderen zu handeln, ist nicht mit 65 in Rente gegangen, sondern hat fast bis zuletzt noch gearbeitet -- auch eine Aussage darüber, daß er dachte, daß man sein Leben gestalten sollte, wie man selbst das für richtig halte - auch bis hin zum ggf. selbst gewählten Tod.) Aber es ist ein bescheidenes Gefühl, jemanden zu verlieren, noch dazu, wenn es sich mit der bohrenden Frage vermischt, ob man nicht irgendwas hätte tun können, um denjenigen davon abzubringen. Ist das vielleicht eine Art von Laune, ist die Ursache für die Empfindung, im Leben fehl am Platz zu sein, doch irgendwie lösbar? Solange der Andere noch lebt, kann man zumindest noch etwas tun Am Kopf kratzen.

#559:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 11.05.2018, 10:37
    —
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

#560:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.05.2018, 11:00
    —
Lebensfreude hat weniger mit Alter und Gesundheit zu tun als gemeinhin so angenommen wird.
Das habe ich durch meine jahrelange Arbeit als Kundendienstmonteur gelernt.

#561:  Autor: OttavianiWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 11.05.2018, 11:13
    —
Ich denke es gibt für Lebensfreude kaum allgemeine gültige Kriterien
viele Menschen würden z.b. das Leben meines Nachbarn der Gehörlos ist nicht sprechen kann und im Rollstuhl sitzt und auch nicht im Stande ist alleine seine Wohnung zu verlassen ,
als furchtbar bezeichnen ich kenne kaum jemand der so gerne lebt wie er

#562:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 29.06.2018, 21:55
    —
https://www.tagesschau.de/inland/sterbehilfe-193.html
Zitat:
Das Gesundheitsministerium hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgefordert, bei Schwerstkranken auch in Extremfällen den Erwerb von Medikamenten zur Selbsttötung nicht zu erlauben.

Das geht aus einem Brief von Gesundheitsstaatssekretär Lutz Stroppe an Institutspräsident Karl Broich hervor, aus dem mehrere Medien zitieren. Es könne nicht Aufgabe des Staats sein, "Selbsttötungshandlungen durch die behördliche, verwaltungsaktmäßige Erteilung von Erlaubnissen zum Erwerb des konkreten Suizidmittels aktiv zu unterstützen", heißt es in dem Schreiben. Entsprechende Anträge sollten abgewiesen werden.

#563:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 06:34
    —
Den Leuten wünsch ich Chorea Huntington an den Hals

#564:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 14:35
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Den Leuten wünsch ich Chorea Huntington an den Hals

Das ist mit Wünschen aber ganz schwer hinzukriegen, die ist erblich.

Hundebandwurm bekäme man mit Wünschen eher hin.

#565:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 14:46
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

Ja, der sicherste Weg zur „Leidvermeidung“ ist ein möglichst früher Abgang. zwinkern Daß die meisten von uns diesen Weg nicht wählen, dürfte an einem angeborenen Überlebenswillen liegen, der auch durch noch so üble Lebensumstände nicht zu erschüttern ist. Sonst wären wir längst ausgestorben.

#566:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 17:04
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

Ja, der sicherste Weg zur „Leidvermeidung“ ist ein möglichst früher Abgang. zwinkern Daß die meisten von uns diesen Weg nicht wählen, dürfte an einem angeborenen Überlebenswillen liegen, der auch durch noch so üble Lebensumstände nicht zu erschüttern ist. Sonst wären wir längst ausgestorben.

Der Zusammenhang ist mir jetzt etwas zu einfach.

Eine Selbstentfernung aus der Sippe kann ab einem gewissen Pflegeaufwand Deiner Person sogar förderlich für die Verbreitung Deiner Gene sein und es gab/gibt auch Kulturen, in denen genau dieses Verhalten gepflegt wird/wurde. So ist von den Eskimos bekannt, dass sich die Alten ab einer gewissen Pflegebedürftigkeit oder einfach in besonders harten Ernährungssituationen im Winter einfach vom Stamm trennten um alleine im Eis zu sterben.

Die schwer erträglichen Zustände kommen häufig erst in einem Alter, in dem die Fortpflanzung und Brutpflege schon lange abgeschlossen ist. Was uns da am freiwilligen Sterben hindert, sind Gesetze und kulturelle Tabus, nicht der angeborene Lebenswille.

#567:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 17:27
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fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

Ja, der sicherste Weg zur „Leidvermeidung“ ist ein möglichst früher Abgang. zwinkern Daß die meisten von uns diesen Weg nicht wählen, dürfte an einem angeborenen Überlebenswillen liegen, der auch durch noch so üble Lebensumstände nicht zu erschüttern ist. Sonst wären wir längst ausgestorben.

Der Zusammenhang ist mir jetzt etwas zu einfach.

Eine Selbstentfernung aus der Sippe kann ab einem gewissen Pflegeaufwand Deiner Person sogar förderlich für die Verbreitung Deiner Gene sein und es gab/gibt auch Kulturen, in denen genau dieses Verhalten gepflegt wird/wurde. So ist von den Eskimos bekannt, dass sich die Alten ab einer gewissen Pflegebedürftigkeit oder einfach in besonders harten Ernährungssituationen im Winter einfach vom Stamm trennten um alleine im Eis zu sterben.

Die schwer erträglichen Zustände kommen häufig erst in einem Alter, in dem die Fortpflanzung und Brutpflege schon lange abgeschlossen ist. Was uns da am freiwilligen Sterben hindert, sind Gesetze und kulturelle Tabus, nicht der angeborene Lebenswille.


Ja, das ist ein einfacher Zusammenhang, und es war nicht der Versuch einer abschließenden, wissenschaftlich fundierten Darstellung. zwinkern

Es ging um das Überleben unserer Art. Dafür ist, wie du selbst feststellst, das Verhalten jenseits der fruchtbaren Phase nicht entscheidend. Je nach Situation mag es eher nützlich sein (Betreuung von Jüngeren), oder eher hinderlich (überzählige Kostgänger).

Der Überlebensinstinkt, ebenso wie die Neigung zu Fortpflanzung und Brutpflege, sind allerdings älter als unsere Art und vor allem unsere Kultur. Auch wenn man nicht unterschätzen sollte, wie sehr unsere Instinkte durch Kultur überformt werden können, so sollte man es auch nicht überschätzen. Direkt unter unserer Haut beginnt unser tierisches Erbe, gerade in diesen drei existenziellen Fragen.

#568:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 22:05
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

Ja, der sicherste Weg zur „Leidvermeidung“ ist ein möglichst früher Abgang. zwinkern Daß die meisten von uns diesen Weg nicht wählen, dürfte an einem angeborenen Überlebenswillen liegen, der auch durch noch so üble Lebensumstände nicht zu erschüttern ist. Sonst wären wir längst ausgestorben.


Das scheint nahezulegen dass ein "nüchternes" Urteil über den Wert des Lebens nur negativ ausfallen. Das ist aber falsch, ob man das Leben eher genießt oder eher an ihm leidet ist auch (natürlich nicht nur) eine Frage der psychischen Verfasstheit. Es gibt Menschen, die bei annährend gleichen äußeren Umständen, mehr und solche die weniger zu Depressionen neigen. Und es gibt auch welche, die am liebsten gar nicht sterben würden - und das nicht bloß aus irgendeinem unreflektierten "Überlebensinstinkt" heraus, sondern aus purer Freude am Dasein und der Teilhabe an den Dingen dieser Welt.

#569:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 01:39
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

Ja, der sicherste Weg zur „Leidvermeidung“ ist ein möglichst früher Abgang. zwinkern Daß die meisten von uns diesen Weg nicht wählen, dürfte an einem angeborenen Überlebenswillen liegen, der auch durch noch so üble Lebensumstände nicht zu erschüttern ist. Sonst wären wir längst ausgestorben.


Das scheint nahezulegen dass ein "nüchternes" Urteil über den Wert des Lebens nur negativ ausfallen. Das ist aber falsch, ob man das Leben eher genießt oder eher an ihm leidet ist auch (natürlich nicht nur) eine Frage der psychischen Verfasstheit. Es gibt Menschen, die bei annährend gleichen äußeren Umständen, mehr und solche die weniger zu Depressionen neigen. Und es gibt auch welche, die am liebsten gar nicht sterben würden - und das nicht bloß aus irgendeinem unreflektierten "Überlebensinstinkt" heraus, sondern aus purer Freude am Dasein und der Teilhabe an den Dingen dieser Welt.

Kann es sein, dass Du Dir unter einem unreflektierten Überlebensinstikt etwas falschen vorstellst?
Es kann durchaus sein, dass das, was Du als pure Freude am Dasein und der Teilhabe an den Dingen dieser Welt beschreibst einfach eine Äußerung dieses Instinktes ist.

Genauso, wie es der pure Spaß am Sex ist, der uns vögeln lässt.

#570:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 09:05
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fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Als Elfjähriger wollte ich sterben. Heute, mehr als siebzig Jahre später muß ich sagen, es wäre eine sehr gute Lösung gewesen. Wenn ich eine GZSZ-Bilanz aufstelle: Volle Pleite. Allein die viele Zeit die ich mit arbeiten verbrachte...

Ja, der sicherste Weg zur „Leidvermeidung“ ist ein möglichst früher Abgang. zwinkern Daß die meisten von uns diesen Weg nicht wählen, dürfte an einem angeborenen Überlebenswillen liegen, der auch durch noch so üble Lebensumstände nicht zu erschüttern ist. Sonst wären wir längst ausgestorben.


Das scheint nahezulegen dass ein "nüchternes" Urteil über den Wert des Lebens nur negativ ausfallen. Das ist aber falsch, ob man das Leben eher genießt oder eher an ihm leidet ist auch (natürlich nicht nur) eine Frage der psychischen Verfasstheit. Es gibt Menschen, die bei annährend gleichen äußeren Umständen, mehr und solche die weniger zu Depressionen neigen. Und es gibt auch welche, die am liebsten gar nicht sterben würden - und das nicht bloß aus irgendeinem unreflektierten "Überlebensinstinkt" heraus, sondern aus purer Freude am Dasein und der Teilhabe an den Dingen dieser Welt.

Kann es sein, dass Du Dir unter einem unreflektierten Überlebensinstikt etwas falschen vorstellst?
Es kann durchaus sein, dass das, was Du als pure Freude am Dasein und der Teilhabe an den Dingen dieser Welt beschreibst einfach eine Äußerung dieses Instinktes ist.

Genauso, wie es der pure Spaß am Sex ist, der uns vögeln lässt.


Jo, weit genug gefasst kann man natürlich alles auf diese Weise erklären. Hilft hier nur nicht weiter, denn natürlich gölte das dann genauso für den Schmerz, der das Leben unangenehm macht - letztlich auch reduzierbar auf bestimmte evolutionäre Nützlichkeitskategorien. Für die simple Fragen, ob das Leben jenseits eines blinden Selbsterhaltungstriebes lebenswert ist, muss ich derlei aber nicht erwägen, solange ich mich z.B. an gutem Essen, schönen Menschen und klugen Gedanken erfreue und diese Freude schwerer wiegt als Lästiges und Unangenehmes, ist die Frage hinreichend beantwortet. Dass sich die Empfindungen darüber, was überwiegt von unterschiedlich Menschen selbst bei ähnlichen äußeren Lebensumständen unterscheiden können, scheint mir evident zu sein. Hier von einem unterschiedlich starken "Überlebensinstinkt" zu reden würde aber wohl den Punkt der Sache verfehlen. Der Gedanke hier schien ja zu sein, dass, nüchtern betrachtet, die negative Bilanz des Lebens quasi eine ausgemachte Sache wäre und uns der Überlebensinstinkt, sozusagen gegen alle Vernunft, in der Welt festhielte. Und da ist es dann natürlich wenig sinnvoll, wenn du jetzt einfach alles, was am Leben als "schön" empfunden wird, dem irrationalen Überlebensinstinkt zuzuschlagen gedenkst.



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