Sterbehilfe
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#631:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 15:12
    —
luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Sterbehilfe ist eine Dienstleistung und eine Hilfeleistung wie jede Andere.


Die Beteiligten sehen es wohl anders.


Welche Beteiligten?


Alle, die konkret am Sterbeprozess teilehmen. Glaubst Du nicht?

#632:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 17:06
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Sterbehilfe ist eine Dienstleistung und eine Hilfeleistung wie jede Andere.


Die Beteiligten sehen es wohl anders.


Welche Beteiligten?


Alle, die konkret am Sterbeprozess teilehmen. Glaubst Du nicht?


Niemand will Ärzte zu irgendetwas zwingen. Niemand sollte Menschen, die unheilbar krank sind und sterben wollen, zu irgendetwas zwingen. Glaubst du nicht?

#633:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 19:16
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Nein, die "Beteiligten", die die Sterbehilfe ausführen. Die sind zu schützen, z.B. darf die Ausführung weder im Allgemeinen noch im Einzelfall eine (ggf. auch arbeitsrechtlich) durchsetzbare Pflicht werden.
Also ist es besser, alle Menschen (solange sie sich im professionellen Umfeld bewegen) dazu zu verpflichten, Bedürftigen Hilfe in dieser Richtung zu verweigern? Nein, die angebliche Schutzbedürftigkeit potentieller Sterbehelfer ist pure Heuchelei, es sei denn, man eröffnet im Gegenzug positiv gesetzliche Möglichkeiten, mit denen Sterbehilfe auf freiwilliger Basis stattfinden darf.

Da bereits die Mittel, die ein beschwerdearmes Sterben ermöglichen, außerhalb der ärztlichen Sphäre nicht legal zu beschaffen sind, ist die angebliche Motivation eines Schutzes potentieller Sterbehelfer absolut unglaubwürdig.

#634: Re: Mittelalterliche Rechtslage Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 19:37
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Schöner Text, der die Beweggründe der anderen Seite auf das wesentliche reduziert.
Im Grunde genommen stimme ich dir zu, der Text hat nur einen Schönheitsfehler:

Föderation des Determinismus hat folgendes geschrieben:
Die Jahresquote schwankt selbst über Jahrhunderte nur geringfügig und liegt zwischen 7000 und 20.000 Fällen pro Jahr.
Bei einem Faktor von knapp drei noch von »geringfügigen« Schwankungen zu sprechen, finde ich schon ein bisschen... stark. Das hätte nicht sein müssen.

#635:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 17.04.2019, 20:56
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Louseign hat folgendes geschrieben:
die angebliche Schutzbedürftigkeit potentieller Sterbehelfer ist pure Heuchelei, es sei denn, man eröffnet im Gegenzug positiv gesetzliche Möglichkeiten, mit denen Sterbehilfe auf freiwilliger Basis stattfinden darf

IdZ kann man sich auch mal fragen, wie denn Soldaten geschützt sind, als ebenfalls potenzielle Sterbehelfer. Ach ja, muß ja niemand Soldat werden.

#636: Re: Mittelalterliche Rechtslage Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:27
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
…, der Text hat nur einen Schönheitsfehler:

Föderation des Determinismus hat folgendes geschrieben:
Die Jahresquote schwankt selbst über Jahrhunderte nur geringfügig und liegt zwischen 7000 und 20.000 Fällen pro Jahr.
Bei einem Faktor von knapp drei noch von »geringfügigen« Schwankungen zu sprechen, finde ich schon ein bisschen... stark. Das hätte nicht sein müssen.

Du hast Recht und die Zahlen sind auch nur aus der Hüfte geschossen, d.h. nach meinem fragwürdigen Zahlengedächtnis wiedergegeben. Zahlen der letzten Jahrzehnte finden sich z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Suiz_zahlen_d80_11.png.

Worauf ich hinaus wollte, ist Folgendes: Alles, was wir hier an Zahlen vorfinden und auch die aktuellen Kurven sind nicht so sehr spezielen Präventionamaßnahmen zuzuschreiben: Jedenfalls gibt es keine Maßnahmen, die die Suizidrate z.B. einmal unter 1000 Fälle pr Jahr drücken würde und selbst im Krieg gab es nur relativ kurzfristige Ausreißer. Die Rate liegt über die Jahrhunderte immer in dieser Größenordnung, nie bei 100 Fällen und auch nie bei 100.000, zumindest bei uns - wenn man einmal totsaufen und totrauchen außen vor lässt (die Gefahr als Raucher an den Folgen des Rauchens zu sterben, liegt immerhin gar nicht einmal so niedrig - du rechnest das besser aus, als ich, bei 35%?).

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Nein, die "Beteiligten", die die Sterbehilfe ausführen. Die sind zu schützen, z.B. darf die Ausführung weder im Allgemeinen noch im Einzelfall eine (ggf. auch arbeitsrechtlich) durchsetzbare Pflicht werden.

Niemand sollte zur Suizidhilfe verpflichtet werden.

#637:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 18.04.2019, 09:30
    —
Den Begriff Sterbehelfer finde ich äußerst missverständlich: Das erweckt den Eindruck, als würden irgendwo Menschen von anderen Menschen getötet. Es geht um die Hilfe beim Suizid.

#638:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.11.2020, 19:15
    —
Morgen 20.15 Uhr. ARD:

Gott von Ferdinand von Schirach.

Zitat:
Wem gehört unser Leben? Und wer entscheidet über unseren Tod? Ein fiktiver Ethikrat berät über den Fall eines 78-jährigen, kerngesunden Mannes, der sein Leben mit Hilfe seiner Ärztin durch ein Medikament beenden will. Rechtlich ist das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seit Februar dieses Jahres möglich. Die Zuschauer*innen können sich, nachdem sie alle Argumente angehört haben, am Ende des Films für oder gegen die Gabe des tödlichen Medikaments entscheiden.
Nach Verkündung des Abstimmungsergebnisses wird Frank Plasberg die Entscheidung in seiner Sendung "hart aber fair" mit Expert*innen erörtern.

#639: Re: Mittelalterliche Rechtslage Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 23.11.2020, 12:47
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:

Niemand sollte zur Suizidhilfe verpflichtet werden.

Dürfte gar nicht nötig sein. Kommt nur auf die Bezahlung - nein, "Aufwandsentschädigung" klingt besser - an.
Für "Sterbehelfer" gibts schon einen Euphemismus: Sandmann. Komm jetzt nicht drauf wie der Film hieß...

Im Ernst: Dieses Herumeiern um den Tod ist einfach um Kotzen. Keiner will offfen und klar darüber reden.

#640:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 23.11.2020, 14:13
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Morgen 20.15 Uhr. ARD:

Gott von Ferdinand von Schirach.

Zitat:
Wem gehört unser Leben? Und wer entscheidet über unseren Tod? Ein fiktiver Ethikrat berät über den Fall eines 78-jährigen, kerngesunden Mannes, der sein Leben mit Hilfe seiner Ärztin durch ein Medikament beenden will. Rechtlich ist das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seit Februar dieses Jahres möglich. Die Zuschauer*innen können sich, nachdem sie alle Argumente angehört haben, am Ende des Films für oder gegen die Gabe des tödlichen Medikaments entscheiden.
Nach Verkündung des Abstimmungsergebnisses wird Frank Plasberg die Entscheidung in seiner Sendung "hart aber fair" mit Expert*innen erörtern.


Mich nervt, dass das Stück und der Film "gott" heißen! Mit den Augen rollen

#641:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 13:05
    —
Ich fand die Äußerungen des Ärztekammer-Häuptlings grausig. Die Weißkittelsadisten wollen sich das Patientenfoltern nicht wegnehmen lassen. Statt Sterbehilfe Palliativ-Medizin - die es nach seiner Aussage so gut wie gar nicht gibt in unserem Land.

#642:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:16
    —
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.

Ergänzung: Nicht was die Glaubhaftigkeit betrifft, sondern wie durchdacht das denn sein kann.


Zuletzt bearbeitet von zelig am 24.11.2020, 17:20, insgesamt einmal bearbeitet

#643:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:20
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.


Verstehe ich nicht. Ich hatte auf 80% getippt.

#644:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:22
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.


Verstehe ich nicht. Ich hatte auf 80% getippt.


Du hast Recht, es war etwas unverständlich von mir formuliert.

#645:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.


interessant wäre die sozialstruktur der votierenden.

#646:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:26
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.


interessant wäre die sozialstruktur der votierenden.


Ich habe mit abgestimmt. Meine Frau auch.

#647:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:27
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.


interessant wäre die sozialstruktur der votierenden.


Ich habe mit abgestimmt. Meine Frau auch.
da kenne ich ja nun jemanden, der abgestimmt hat.

#648:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 17:27
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Sendung danach so halb gesehen. Mich hat irritiert, daß (nach meiner Erinnerung), ca. 70% für die Sterbehilfe votiert haben. Die Eindeutigkeit macht mich schon wieder misstrauisch.


interessant wäre die sozialstruktur der votierenden.


Hm, die finde ich jetzt gar nicht so wichtig. Aber ich hätte von der Ethikerin zB einen kritischen Gedanken zu der Eindeutigkeit ewartet.

#649:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 24.11.2020, 18:05
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Ich habe den Film "Gott" gesehen. Ich habe mich gewundert, dass die Kirche so viel Raum in der Diskussion eingenommen hat, als ob das was die Kirche denkt, für die Mehrheit der Bürger relevant sei. Dann kann noch mal was darauf in der anschließenden Debatte bei Plasberg, als ich merkte, dass ein katholischer Geistlicher eingeladen war und seinen Senf dazu sagte. Da ich mittlerweile versöhnlicher und reifer werde, habe ich mir gesagt, dass man in so einer Debatte alle mitnehmen sollte. Lachen pfffffff...... anstrengend!

#650:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 14.11.2021, 12:36
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Bin auf diesen Thread durch die Suchfunktion gekommen. Den hier zuletzt angesprochenen Film hatte ich auch gesehen, die ganze Abwägerei, was nun Gott oder sonstwer zu der Causa zu sagen habe, hat mich nicht interessiert.

Was mich interessiert ist Folgendes: Nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil vom Februar 2020 ist es jedem selbst überlassen, ob er sterben will oder nicht. Und dennoch wird das Urteil - so verstehe ich jedenfalls das, was ich durch Googeln herausgefunden habe - auf Anordnung von Spahn mehr oder minder unterlaufen, indem einfach das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, welches über die Herausgabe von Natrium-Pentobarbital zu entscheiden hat, angewiesen wurde, alle Anträge abschlägig zu behandeln.

Das kann's aber doch nicht sein, oder?

Hintergrund: Ich werde mich auf jeden Fall selbst töten, da ich aus eigener Erfahrung (langjährige Pflege eines engen Angehörigen) weiß, dass ich nicht einmal annäherungsweise in eine Lage geraten möchte, in der ich mich aus eigener Kraft nicht mehr töten kann. Das ist also meine persönliche Entscheidung, die getroffen ist und über die ich auch nicht mit irgendwem diskutieren will/brauche. Momentan bin ich noch gesund und fit und lebe gern - die Entscheidung habe ich also nicht in einer Notsituation oder im Zustand unerträglicher Schmerzen etc. getroffen.

Meine Frage ist nun: Wenn das Bundesverfassungsgericht höchstinstanzlich feststellt, dass jeder selbst entscheiden darf, ob und wann er (sie) sich töten will - dann muß es doch da irgendwelche praktischen Umsetzungsmöglichkeiten geben? Wen schreibe ich also an, wenn ich für den Fall der Fälle mir schon mal meine Pille zuschicken lassen möchte? Da wird es sicherlich irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen geben, damit die Leute nicht einfach für ihre inzwischen nicht mehr so geliebten Ehepartner die Pille bestellen und dann in einer Boulette versteckt verabreichen, das ist mir klar. Aber man muß doch so eine wichtige Sache irgendwie praktisch regeln?

Insbesondere, da sich ja jedem, der sich vorsätzlich und bewußt selbst töten möchte, diverse Suizidarten anbieten, die allesamt eine sehr unschöne Nebenwirkung haben: sie könnten andere Leute traumatisieren. Sei es, indem irgendjemand ja die Leiche eines Selbsttöters finden wird, sei es, indem andere vom Selbsttöter instrumentalisiert werden können als unfreiwillige Helfer (Lokführer, LKW-Fahrer usw.).

Wenn also jemand freiwillig seinen Platz in der Gesellschaft und auf diesem Planeten frei machen möchte - auch der entsprechende CO2-Fußabdruck würde wegfallen! - an wen soll sich so jemand praktischerweise wenden? Mir persönlich wäre es ja am liebsten, man könnte einfach in's Krankenhaus gehen und da gäbe es dann einen Raum, gern noch mit Blumensträussen auf dem Beistelltisch, in dem man sich einfach zum Sterben mit einem Glas Wasser und der Pille hinlegen kann. Und sobald die Sache durch ist, würde ich gern die verwendbaren Teile meines Körpers dann zu Forschungs- oder sonstigen Verwertungszwecken zur Verfügung stellen. (Naja gut: vorher natürlich, dazu sollte es entsprechende Verfügungs-Vordrucke geben...)

Ich kam jetzt wieder auf das Thema, als der Hund meiner Schwägerin eingeschläfert wurde. So eine Spritze würde mir ja schon reichen...

Also: wer weiß in der Hinsicht was Informatives? Nochmal: mir geht es nicht um die Beendigung unterträglichen Leides, ich will nicht über Palliativmaßnahmen usw. diskutieren. Sondern darüber, wie man, wenn man selbstbestimmt und freiwillig seinem Leben ein Ende setzen möchte, dies tun kann, ohne andere Leute unnötig zu belasten (gern auch noch kostengünstig, allein das Geld für die günstigste Standardbeerdigung würde ich gern für sinnvollere Anwendungen hinterlassen... ).

Falls dieses Thema hier überhaupt nicht diskutiert werden darf, weil sich die Forumsleitung ungern in juristisches Sumpfland wagen mag und daher sich gezwungen sieht, dieses Posting zu löschen/editieren: wo im WWW kann darüber überhaupt diskutiert werden?

#651:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 14.11.2021, 13:04
    —
Chinasky hat folgendes geschrieben:
Falls dieses Thema hier überhaupt nicht diskutiert werden darf, weil sich die Forumsleitung ungern in juristisches Sumpfland wagen mag und daher sich gezwungen sieht, dieses Posting zu löschen/editieren: wo im WWW kann darüber überhaupt diskutiert werden?


Das ist doch eindeutig ein freigeistiges Thema. Insofern ist es kaum irgendwo angebrachter, es zu diskutieren als hier.

#652:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.11.2021, 13:09
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
Falls dieses Thema hier überhaupt nicht diskutiert werden darf, weil sich die Forumsleitung ungern in juristisches Sumpfland wagen mag und daher sich gezwungen sieht, dieses Posting zu löschen/editieren: wo im WWW kann darüber überhaupt diskutiert werden?


Das ist doch eindeutig ein freigeistiges Thema. Insofern ist es kaum irgendwo angebrachter, es zu diskutieren als hier.


Dieser Thread ist übrigens schon 22 Seiten lang.
Wie kann man auf das schräge Brett kommen, dass das hier nicht diskutiert werden könnte?

#653:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 14.11.2021, 13:13
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
Falls dieses Thema hier überhaupt nicht diskutiert werden darf, weil sich die Forumsleitung ungern in juristisches Sumpfland wagen mag und daher sich gezwungen sieht, dieses Posting zu löschen/editieren: wo im WWW kann darüber überhaupt diskutiert werden?


Das ist doch eindeutig ein freigeistiges Thema. Insofern ist es kaum irgendwo angebrachter, es zu diskutieren als hier.


Dieser Thread ist übrigens schon 22 Seiten lang.
Wie kann man auf das schräge Brett kommen, dass das hier nicht diskutiert werden könnte?


Stimmt, fällt mir jetzt auch auf.

Wobei es ja immer mal etwas neues gibt. Chinaskys Hinweis, dass Gesundheitsminister Spahn die Lieferung des Mittelchens untersagt hat, ist mir neu. Aus meiner Sicht wieder mal bezeichnend für Spahn und seine eiskalte Politik.

#654:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 14.11.2021, 18:35
    —
Chinasky hat folgendes geschrieben:
... Bundesverfassungsgerichtsurteil vom Februar 2020 ist es jedem selbst überlassen, ob er sterben will oder nicht. ... Anordnung von Spahn...

...Informatives?...


Es stimmt, dass Spahn meint, da die oberste Instanz zu sein. Wobei da sicher nicht das letzte Wort gesprochen ist. Als erstes ist es wichtig, dass Vereine die sich für selbstbestimmtes Sterben einsetzen gestärkt werden. Da Mitglied zu werden ist also sinnvoll. Kostet so um die 50 Euro/Jahr. Z.B. beim "Verein Sterbehilfe", die Suizid-Assistenz kostet dann extra, je nach Länge der Mitgliedschaft. Hier ein Interview mit Roger Kusch (Präsident des Vorstandes) mit dem Deutschlandfunk.

Dann gibt's auch noch Dignitas Deutschland, die ist aber die Mitgliedschaft teurer.
und die "Gesellschaft für humanes Sterben"

#655:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 15.11.2021, 04:48
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Dieser Thread ist übrigens schon 22 Seiten lang.
Wie kann man auf das schräge Brett kommen, dass das hier nicht diskutiert werden könnte?


Sorry, Du hast recht. Irgendwie war mir in der Erinnerung was durcheinandergeraten und ich hatte in einem anderen Diskussionsforum vor Monaten (oder eher schon Jahren) eine entsprechende Erfahrung gemacht. Der Forumseigner/Leiter sperrte da einen Seitenstrang mit der (für mich nachvollziehbaren) Begründung, die Diskussion könne als für den Freitod werbend (miß-) verstanden werden und der habe keinen Bock, deswegen Ärger zu bekommen. Damals wurden auch wiederum weitere Foren thematisiert, in denen sich angeblich Jugendliche zum gemeinsamen Suizid verabredet hatten und die Frage lautete dann halt auch, ob man solche Foren nicht komplett schließen/verbieten/vor den Kadi zerren solle.

#656:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 15.11.2021, 05:03
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
... Bundesverfassungsgerichtsurteil vom Februar 2020 ist es jedem selbst überlassen, ob er sterben will oder nicht. ... Anordnung von Spahn...

...Informatives?...


Es stimmt, dass Spahn meint, da die oberste Instanz zu sein. Wobei da sicher nicht das letzte Wort gesprochen ist. Als erstes ist es wichtig, dass Vereine die sich für selbstbestimmtes Sterben einsetzen gestärkt werden. Da Mitglied zu werden ist also sinnvoll. Kostet so um die 50 Euro/Jahr. Z.B. beim "Verein Sterbehilfe", die Suizid-Assistenz kostet dann extra, je nach Länge der Mitgliedschaft. Hier ein Interview mit Roger Kusch (Präsident des Vorstandes) mit dem Deutschlandfunk.

Dann gibt's auch noch Dignitas Deutschland, die ist aber die Mitgliedschaft teurer.
und die "Gesellschaft für humanes Sterben"


Danke für Deine Infos. Eigentlich bin ich nicht so der Vereinsmitglieds-Typ und 2000 + Euro, die in dem verlinkten Interview genannt werden, bin ich ganz gewiß nicht bereit zu zahlen. Aber 50 Tacken pro Jahr scheint mir vertretbar zu sein.

Bin ja mal gespannt, was die Ampelkoaltion in der Hinsicht nun regelt - Spahn ist ja mit seiner Neufassung des in Karlsruhe gescheiterten Gesetzes nicht in die Hufe gekommen, oder hab ich da was verpaßt? Bin ja absolut kein FDP-Fan, aber in der Angelegenheit kann ich mir vorstellen, dass man womöglich auf die zählen kann. Hhmm...

#657:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.11.2021, 15:46
    —
Hast Du eine Vorsorgevollmacht?

#658:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 18.11.2021, 16:02
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Hast Du eine Vorsorgevollmacht?

Nein. Ich habe meine nächsten Verwandten und besten drei Freunde klar darüber informiert, was im Falle des Falles, dass ich nicht mehr selbst Auskunft geben kann, was ich will, zu geschehen habe. Die dürfen in dem Fall dann auch mein (handschriftliches und nicht beurkundetes) Testament öffnen und als Beleg dafür, dass sie wissen, was ich will, vorlegen.

Aber Deine Nachfrage regt mich jetzt nochmal zum Drübernachdenken an, ob ich diese Sache nicht rechtlich besser absichern sollte. Danke dafür!

#659:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 18.11.2021, 19:10
    —
Deine mündlichen Aussagen werden leider nicht genug sein. Alle Leute brauchen auf jeden Fall was schriftliches.

#660:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.07.2023, 14:01
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Deine mündlichen Aussagen werden leider nicht genug sein. Alle Leute brauchen auf jeden Fall was schriftliches.

Wir haben festgestellt, dass nicht einmal das wirklich reicht, sondern dass man in manchen Fällen trotz des vorliegenden schriftlichen Willens des Patienten ziemlich massiv werden muss, um Ärzte davon abzuhalten, einen Menschen, der in diesem Zustand nicht mehr leben will, und der sich, solange das Bewusstsein und die Kraft noch reichten, immer wieder alle Schläuche abgerissen hatte, in Ruhe sterben zu lassen.

Ich weiß nicht, was es war, ob es wegen der Möglichkeit, die grundsätzlichen körperlichen Funktionen des 84jährigen sowohl körperlich als inzwischen auch geistig hinfälligen Greises maschinell aufrecht zu erhalten, als unchristlich angesehen wurde, diese Möglichkeiten nicht zu nutzen, oder ob die Ärzte von der Verwaltung angehalten waren, die maximale Anzahl an Behandlungstagen herauszuholen.

Sie versuchten sogar, den Angehörigen Tötungsabsicht zu unterstellen. Es war eine Juristin dabei, die dem Arzt dann schließlich klargemacht hat, dass er sich jetzt schleichen soll.



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