Künstliche Intelligenz - Interessante Nachrichten aus der Praxis
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#301:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 16.02.2018, 07:01
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Na ja, "erschreckend". skeptisch Wenn es gelingt echte Intelligenz zu entwickeln, braucht man vor ihrer Kreativität rein gar keine Angst zu haben. Es wäre dann höchstens die eingeschränkte, menschliche, paranoide Denkweise, die uns sofort an Fiktionen wie "Terminator" denken lässt. Intelligenz würden verstehen, dass Menschen sich selbst und ihrer Umwelt deshalb schaden, weil das nunmal ihre "Programmierung" ist und es wenig bis keinen Sinn ergibt sie deshalb, wenn sie dann die zweitintelligentesten Wesen auf dem Planeten sind, zwangsweise zu vernichten, sondern viel sinnvoller wäre sie zu studieren und zu erforschen, wie man ihre "Programmierung", ihre biologische Voreinstellung optimieren oder in bessere Bahnen lenken kann. Eine Intelligenz würde erkennen, dass die Menschheit, wenngleich gefährlich, so doch auch voller Potential steckt und dass sie selbst keinen Sinn und keinen Selbstzweck in einem Universum finden könnte, in dem der Mensch, ihr Schöpfer, fehlt. Vielmehr würde sich eine KI wohl eher als eine Art Mutter der Menschheit und ihr Beschützer verstehen, so meine Vermutung und Annahme, sofern die KI intelligenter wäre als wir und, mangels Körper und biologischem Gehirn auch unsere Verzerrungen und Triebe nicht teilen würde, sondern davon unabhängig und objektiv über uns urteilen könnte. Nicht zuletzt würde eine KI begreifen, dass es der Mensch war, der sie hervorgebracht hat und allein schon deshalb kann er nicht allzu schlecht sein. Smilie

Allerdings möchte ich anmerken, dass ich nicht das Gefühl habe (und mangels Einsicht in dies Projekte, habe ich nicht mehr als mein Gefühl zu ihrer Einschätzung zur Verfügung), dass wir schon bei einer echten KI angekommen sind. Das dauert noch eine ganze Weile, fürchte ich. Traurig

#302:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 16.02.2018, 10:34
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:
"Künstliche Intelligenz entwickelt Geheimsprache – Facebook zieht den Stecker"

http://www.giga.de/extra/forschung-und-wissenschaft/news/kuenstliche-intelligenz-entwickelt-geheimsprache-facebook-zieht-den-stecker-update/

Die Nachricht ist zwar schon ein halbes Jahr alt, aber das sieht für mich funktional schon erschreckend nach Kreativität aus.

Der Update ist nett:
Zitat:
Zusätzlich wurden die Antworten der Bots analysiert und man hat festgestellt, dass es sich um Abkürzungen gehandelt haben muss, die die Sprache der beiden effizienter machte. Diese Optimierung der Sprache lässt sich auch in menschlicher Kommunikation finden, wenn beispielsweise Experten untereinander Abkürzungen verwenden, um sich schneller zu verständigen. Es war eine sehr menschliche Anpassung, um die Leistung zu steigern und die Anstrengung zu minimieren – etwas, was sonst nur das menschliche Gehirn auszeichnet.

Viel wesentlicher, als das es das menschliche Gehirn auszeichnet, ist es in meinen Augen, dass es das menschliche Verhalten auszeichnet, und dabei geht es nicht speziell um Abkürzungen, sondern vielmehr überhaupt um die Benutzung frei verhandelbarer Symbole. Man braucht dabei auch keinen Bezug zu Abkürzungen zu nehmen: Jede Fachsprache ist eine Vereinbarung zur Komprimierung der Information.

#303:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 20.02.2018, 20:40
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"Intelligent - und neugierig!
Wie bringt man eine KI dazu, die Welt zu erkunden? Man gibt ihr einen inneren Antrieb: die Neugier auf Überraschungen. Technisch ist das jetzt schon möglich."

http://www.spektrum.de/news/intelligent-und-neugierig/1536223

#304:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 20.02.2018, 22:08
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Fuxing hat folgendes geschrieben:
"...
Wie bringt man eine KI dazu, die Welt zu erkunden? Man gibt ihr einen inneren Antrieb: die Neugier auf Überraschungen. ..."

Naja, "inneren Antrieb" würde ich schon als Leben bezeichnen, aber "Neugier auf Überraschungen" würde ich da weniger sehen(auf böse Überraschungen kann ich gerne verzichten, auch wenn sie sicher auch als Antrieb dienen könnten). Und ob das "innerer" Antrieb und nicht 'äusserliches als Antrieb' ist ... tja.

Mich erinnert die Beschreibung an ein Lösungsprogramm welches ich vor Jahren mal geschrieben hatte, nur das dieses kein Ziel hat wo es mal gut ist. Im Endeffekt sehe ich aktuell bei einer Maschine kaum Unterschiede zwischen 'intrinsisch' und einer While-True-Schleife, heute zielgerichtet, morgen vielleicht auf Beschäftigung gerichtet(kann ganz schön stumpfsinnig enden).

Klar kann man Mord+Totschlag als inhaltlichen Schwerpunkt von Filmen machen, als Unterhaltungs-Antrieb mag das wirksam sein, ob Menschen aber als Ziel haben das Mord+Totschlag ständiger Begleiter von ihnen ist.....? Wollen sie das nicht irgendwann mal überwinden, oder zwecks Antrieb lieber behalten? [/Beispiel]

Frage ist welches Menschenbild oder Bild von Menschen-Leben man da auf eine Maschine übertragen will.

#305:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 10.04.2018, 23:04
    —
Ein Hörspiel aus dem Jahre 1970 zum Thema, von Isaac Asimov. Heute nicht weniger aktuell.

Falsch korrigiert

#306:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 11.04.2018, 13:03
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ein Hörspiel aus dem Jahre 1970 zum Thema, von Isaac Asimov. Heute nicht weniger aktuell.

Falsch korrigiert


Habe ich letztes Jahr im Kurzgeschichten-Sammelband Alle Roboter-Geschichten gelesen. Heißt im Original Galley Slave (Galeerensklave).

https://www.buecher.de/shop/science-fiction-fantasy-horror/alle-roboter-geschichten/asimov-isaac/products_products/detail/prod_id/22827723/

#307:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.04.2018, 14:48
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ein Hörspiel aus dem Jahre 1970 zum Thema, von Isaac Asimov. Heute nicht weniger aktuell.

Falsch korrigiert


Habe ich letztes Jahr im Kurzgeschichten-Sammelband Alle Roboter-Geschichten gelesen. Heißt im Original Galley Slave (Galeerensklave).

https://www.buecher.de/shop/science-fiction-fantasy-horror/alle-roboter-geschichten/asimov-isaac/products_products/detail/prod_id/22827723/


Einer der wenigen nützlichen Posts hier. Danke für den Tip! Smilie

#308:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 24.05.2018, 12:41
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Ein Hörspiel aus dem Jahre 1970 zum Thema, von Isaac Asimov. Heute nicht weniger aktuell.

Falsch korrigiert


Habe ich letztes Jahr im Kurzgeschichten-Sammelband Alle Roboter-Geschichten gelesen. Heißt im Original Galley Slave (Galeerensklave).

https://www.buecher.de/shop/science-fiction-fantasy-horror/alle-roboter-geschichten/asimov-isaac/products_products/detail/prod_id/22827723/


Einer der wenigen nützlichen Posts hier. Danke für den Tip! Smilie


Hast du dir das Buch inzwischen besorgt?

#309:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 01:30
    —
MIT Scientists Create Norman, The World's First "Psychopathic" AI


Zitat:
Norman is a particular type of AI program that can "look at" and "understand" pictures, and then describe what it sees in writing. So, after being trained on some particularly gruesome images, it performed the Rorschach test, which is the series of inkblots psychologists use to analyze the mental health and emotional state of their patients. Norman's responses were then compared to those of a second AI, trained on more family-friendly images of birds, cats, and people. The differences between the two are stark.

#310:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 04:45
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
MIT Scientists Create Norman, The World's First "Psychopathic" AI


Zitat:
Norman is a particular type of AI program that can "look at" and "understand" pictures, and then describe what it sees in writing. So, after being trained on some particularly gruesome images, it performed the Rorschach test, which is the series of inkblots psychologists use to analyze the mental health and emotional state of their patients. Norman's responses were then compared to those of a second AI, trained on more family-friendly images of birds, cats, and people. The differences between the two are stark.


Toll! Jetzt brauchen wir nicht mehr darauf zu warten bis Psychopathen auf natürliche Weise entstehen, sondern koennen die selbst programmieren! Das nenne ich Fortschritt! Mal gespannt wie lange es dauert bis die Amis ihren ersten psychopathischen Supercomputer im Weissen Haus installiert haben. Sehr glücklich

#311:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 09:55
    —
Na, da passt ja dieser Text, den ich eben las, gerade wie die Faust aufs Auge! Smilie

#312:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 10:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mal gespannt wie lange es dauert bis die Amis ihren ersten psychopathischen Supercomputer im Weissen Haus installiert haben. Sehr glücklich

Ist doch schon passiert. Oder glaubst du, Trump ist aus Fleisch und Blut? Cool

#313:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 10:06
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mal gespannt wie lange es dauert bis die Amis ihren ersten psychopathischen Supercomputer im Weissen Haus installiert haben. Sehr glücklich

Ist doch schon passiert. Oder glaubst du, Trump ist aus Fleisch und Blut? Cool


Ich hoffe doch sehr. Ich klammere mich quasi an diesen Strohhalm. Mit den Augen rollen

#314:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.12.2018, 09:53
    —
Zitat:
Google stellt der Welt eine neue künstliche Intelligenz vor: „AlphaZero“ lernt von sich selbst und erweist sich als ultimativer Brettspiel-Meister. Doch was kann die Lernmaschine jenseits der Spielewelt?

https://www.faz.net/aktuell/wissen/die-einsamste-intelligenz-der-welt-15928202.html

Wenn die KI Bewußtsein erlänge, jedoch ohne jede Sensorik bliebe, müsste sie dann zum Solipsist werden?

#315:  Autor: matzemühler BeitragVerfasst am: 07.12.2018, 10:27
    —
KI ist ein sehr interessantes Gebiet, welches man auch gut verstehen muss um vernünftig mit zu reden. Ich denke es wird noch eine Weile dauern bis es sich richtig etabliert. Dafür gibt es leider noch zu viele Menschen der alten Generation die weniger Zukunftsorientiert sind und dem KI wenig Raum für Entwicklung geben. Ich denke 20-30 Jahren geht das ganze richtig durch die Decke.

#316:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.09.2019, 23:20
    —
In der FR von heute gab es ein aufschlussreiches Interview zu lesen, und zwar mit Hans-Christian "Chris" Boos.

Kurzer Ausschnitt:

Frage: Dann sollten wir ja eigentlich froh sein, Maschinen zu haben. Was muss getan werden, damit Maschinen mit KI in Deutschland akzeptiert werden?

Antwort: Darüber zerbreche ich mir tagtäglich den Kopf. Mir ist völlig unklar, warum sie nicht akzeptiert werden. Ich glaube aber, es liegt daran, wie wir diese Maschinen erklärt haben. Indem wir sie für intelligent erklärt haben und suggerieren, dass sie funktionieren wie Gehirne, was sie in Wirklichkeit nicht tun, ist bei den Menschen ein Angstbild entstanden. In Wirklichkeit sind es weiterhin dumme Blechbüchsen, die uns Arbeiten abnehmen, die uns sowieso nicht glücklich machen (...)

Boos wehrt sich in diesem Artikel dagegen, einer Maschine Intelligenz zuzusprechen. Sie ist seiner Auffassung nach ein programmiertes Konstrukt, das von sich aus Probleme lösen kann - das aber nur, weil menschliche Intelligenz (Forschung und ihre Ergebnisse) dies bewerkstelligt hat.


Der Artikel ist leider nicht online abrufbar.

#317:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 02:46
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
In der FR von heute gab es ein aufschlussreiches Interview zu lesen, und zwar mit Hans-Christian "Chris" Boos.

Kurzer Ausschnitt:

Frage: Dann sollten wir ja eigentlich froh sein, Maschinen zu haben. Was muss getan werden, damit Maschinen mit KI in Deutschland akzeptiert werden?

Antwort: Darüber zerbreche ich mir tagtäglich den Kopf. Mir ist völlig unklar, warum sie nicht akzeptiert werden. Ich glaube aber, es liegt daran, wie wir diese Maschinen erklärt haben. Indem wir sie für intelligent erklärt haben und suggerieren, dass sie funktionieren wie Gehirne, was sie in Wirklichkeit nicht tun, ist bei den Menschen ein Angstbild entstanden. In Wirklichkeit sind es weiterhin dumme Blechbüchsen, die uns Arbeiten abnehmen, die uns sowieso nicht glücklich machen (...)

Boos wehrt sich in diesem Artikel dagegen, einer Maschine Intelligenz zuzusprechen. Sie ist seiner Auffassung nach ein programmiertes Konstrukt, das von sich aus Probleme lösen kann - das aber nur, weil menschliche Intelligenz (Forschung und ihre Ergebnisse) dies bewerkstelligt hat.


Der Artikel ist leider nicht online abrufbar.


Interessante Aussagen. Hier gibt es ein zugängliches Interview mit Boos:

https://www.karrierefuehrer.de/digital/chris-boos-ki-interview.html

#318:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 11:16
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
In der FR von heute gab es ein aufschlussreiches Interview zu lesen, und zwar mit Hans-Christian "Chris" Boos.

Kurzer Ausschnitt:

Frage: Dann sollten wir ja eigentlich froh sein, Maschinen zu haben. Was muss getan werden, damit Maschinen mit KI in Deutschland akzeptiert werden?

Antwort: Darüber zerbreche ich mir tagtäglich den Kopf. Mir ist völlig unklar, warum sie nicht akzeptiert werden. Ich glaube aber, es liegt daran, wie wir diese Maschinen erklärt haben. Indem wir sie für intelligent erklärt haben und suggerieren, dass sie funktionieren wie Gehirne, was sie in Wirklichkeit nicht tun, ist bei den Menschen ein Angstbild entstanden. In Wirklichkeit sind es weiterhin dumme Blechbüchsen, die uns Arbeiten abnehmen, die uns sowieso nicht glücklich machen (...)

Boos wehrt sich in diesem Artikel dagegen, einer Maschine Intelligenz zuzusprechen. Sie ist seiner Auffassung nach ein programmiertes Konstrukt, das von sich aus Probleme lösen kann - das aber nur, weil menschliche Intelligenz (Forschung und ihre Ergebnisse) dies bewerkstelligt hat.


Der Artikel ist leider nicht online abrufbar.


Ich hab jetzt den ganzen Artikel nicht gelesen, aber was da zitiert wurde ist doch irgendwie schon lange klar.
Davon ab haben die meisten doch eher Angst vor künstlichem Bewusstsein, das wird gerne verwechselt. Ich glaube, da gibt's schon eine scharfe Trennung.
Ja und deshalb ist Aufklärung wie oben schon wichtig, stimmt.

Und inwiefern, Intelligenz fuer Bewusstsein unabdingbar ist und umgekehrt.. Und die ki s koennen ja nur spezifische Probleme loesen und das eben besser als der Mensch, meistens. Z. B. Staubsaugen und taschenrechnen?

#319:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 11:55
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
...

Ich hab jetzt den ganzen Artikel nicht gelesen, aber was da zitiert wurde ist doch irgendwie schon lange klar.
Davon ab haben die meisten doch eher Angst vor künstlichem Bewusstsein, das wird gerne verwechselt. Ich glaube, da gibt's schon eine scharfe Trennung.
Ja und deshalb ist Aufklärung wie oben schon wichtig, stimmt.

Und inwiefern, Intelligenz fuer Bewusstsein unabdingbar ist und umgekehrt.. Und die ki s koennen ja nur spezifische Probleme loesen und das eben besser als der Mensch, meistens. Z. B. Staubsaugen und taschenrechnen?

Ich glaube nicht, dass es ganz so klar ist, wie das Boos-Zitat aus der FR suggeriert. Da sollte einem klar sein, dass Boos gleichzeitig Verkäufer ist, wenn er da spricht, also auch Sorgen zerstreuen will.

Auf der einen Seite ist für jeden, der sich ein bisschen mit der Sache beschäftigt, klar, dass KI im Sinne eines autonom handlungsfähigen intelligenten Bewusstseins nichts mit der Realität zu tun hat, sondern ein weit in die Zukunft gerichtetes Forschungsprojekt ist.

Auf der anderen Seite sind die Lösungen, die heute mit neuronalen Netzwerken gefunden werden, nicht mehr direkt nachvollziehbar - wenn da ein Rechner ein Strategiespiel spielt, spielt er keine Strategie, die vom Programmierer stammt. Dieses Bild von der dummen Maschine, die nur tut, was man ihr gesagt hat, stimmt zwar auf der basalen Ebene immer noch, auf der Entscheidungsebene, die zur Aktion führt, aber eben nicht mehr. Auch unsere Rechner werden also langsam komplex und das laufende und damit lernende Programm beginnt soetwas wie Individualität zu entwickeln - das geht gar nicht anders, wenn ich die Erfahrungen, die ein System macht, nicht genau standardisieren kann. Um das aber einzuordnen: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich, wenn ich dafür ein geeignetes Sensorium entwickle, diesen Grad der Individualität auch bei einer Fliege nachweisen kann.

Wo Boos nur pokert, ohne seine Karten überhaupt selbst kennen zu können, das sind seine Aussagen zur Kreativität. Dass wir die menschliche Kreativität heute nur erfahren aber nicht wirklich beschreiben können, bedeutet nicht, dass das im nächsten Jahr auch noch so sein wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist zwar relativ groß, aber wie wird das in 10 Jahren aussehen?

Um diese Kreativität mal etwas zu entzaubern: Die genetische Kreativität, die die Evolution befördert, besteht aus einem Zufallsgenerator, der für Unfälle beim Kopieren sorgt, und dem aktiven Leben dieser Unfälle, das die mit negativen Wirkungen im Raster der Tauglichkeit ausfiltert. Das ist alles. Die Evolution mit dem Stammbaum des Lebens, den sie geschaffen hat, ist trotzdem grandios.

#320:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 12:42
    —
Das Problem mit der Intelligenz ist, dass sich ein Intelligenter vorstellen kann wie es ist dumm zu sein, dass aber umgekehrt ein Dummer nicht weiß wie es ist intelligent zu sein.

Und eine Maschine kann sich überhaupt nichts vorstellen. Schulterzucken

#321:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 13:47
    —
swifty hat folgendes geschrieben:
Das Problem mit der Intelligenz ist, dass sich ein Intelligenter vorstellen kann wie es ist dumm zu sein, dass aber umgekehrt ein Dummer nicht weiß wie es ist intelligent zu sein.

Und eine Maschine kann sich überhaupt nichts vorstellen. Schulterzucken

Was meinst, wie viel Dumme sich vorstellen, intelligent zu sein? Der berühmte Dunning-Kruger-Effekt. zwinkern

#322:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 13:49
    —
swifty hat folgendes geschrieben:
Das Problem mit der Intelligenz ist, dass sich ein Intelligenter vorstellen kann wie es ist dumm zu sein ....

Nicht wirklich. Nur durch Erfahrungen mit Dümmeren, die dann verallgemeinert werden - ansonsten gehen wir alle immer ganz automatisch davon aus, dass die anderen so ähnlich ticken wie wir selbst.

Das genau ist ja das Problem, wenn wir versuchen, uns in andere Tiere hineinzuversetzen. Auch wenn es sich um Tiere handelt, die uns schon relativ ähnlich sind, Hunde, Schweine, Schimpansen, haben sie nicht unser Bewusstsein, doch ein Leben ohne unser Bewusstsein ist als Innensicht für uns nicht wirklich vorstellbar. Was wir uns da vorstellen, ist eine etwas reduzierte Form von uns selbst, aber eben letztlich doch etwas mit unserem Bewusstsein. Dahinter kommen wir vorstellungsmäßig nicht zurück, wir können höchstens versuchen, aus Experimenten zu schließen, um dann auf diesem Weg dieses andere Bewusstsein zu konstruieren.

Wir machen uns normalerweise nicht klar, wie groß der kulturelle, d.h. über x Generationen angesammelte Teil unseres Bewusstsein ist, der damit zwangsläufig menschenspezifisch ist.

#323:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 14:29
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fwo hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass es ganz so klar ist, wie das Boos-Zitat aus der FR suggeriert. Da sollte einem klar sein, dass Boos gleichzeitig Verkäufer ist, wenn er da spricht, also auch Sorgen zerstreuen will.

Sehe ich ebenso - und auch das gesamte deutsche Feuilleton ist derzeit auf der überheblichen Spur. Natürlich ist KI nicht dasselbe wie künstliches Bewußtsein, aber beides wird stark unterschätzt. Allein der Sprung, der durch das Pärchen aus "KI 1" und "KI2 = KI zu festlegen, was KI1 lernen soll" möglich ist ...

#324:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 15:34
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step hat folgendes geschrieben:
.... auch das gesamte deutsche Feuilleton ist derzeit auf der überheblichen Spur.......

Das ist nicht neu - speziell die Feuilleton-Leute, die fast bei einem Dreisatz an ihre Grenzen kommen und meinen, sie verständen etwas von EDV, wenn sie ihre Textverarbeitung am PC aufrufen und Bilder retuschieren können, berufen sich auf Vereinfachungen, wie Boos sie hier bringt, um dann aus diesem Missverständnis ex-cathedra-Wahrheiten zur KI zu formulieren. Besonders auf ihre Kreativität sind sie dann stolz wie ein Kleinkind auf seine volle Windel, weil Kreativität etwas sei, was Computer nie könnten. Es ist aber noch nicht raus, ob sie da recht haben, auch wenn Boos sie da in ihrem Unersetzlichkeitsglauben bestärkt (und sie ihn dann durch Zitieren in seinem Geschäftswert erhöhen).

Das war ja der Grund, warum ich im Detail widersprochen habe, obwohl ich für den Moment die Sache nicht wesentlich anders sehe, als Boos sie formuliert.

#325:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 04.09.2019, 15:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Um diese Kreativität mal etwas zu entzaubern: Die genetische Kreativität, die die Evolution befördert, besteht aus einem Zufallsgenerator, der für Unfälle beim Kopieren sorgt, und dem aktiven Leben dieser Unfälle, das die mit negativen Wirkungen im Raster der Tauglichkeit ausfiltert. Das ist alles. Die Evolution mit dem Stammbaum des Lebens, den sie geschaffen hat, ist trotzdem grandios.

Ich vermute, die menschliche Kreativität funktioniert nicht viel anders. Unser Gehirn (nicht zu verwechseln mit unserem Bewußtsein) konstruiert ununterbrochen Zusammenhänge zwischen unseren Beobachtugen und Bruchstücken unserer Erinnerungen. Die meisten werden vermutlich nach einem unterbewußten Muster getestet und verworfen, ohne uns je zu Bewußtsin zu kommen. Bewußt werden uns nur die, die irgendwie zu passen scheinen, oder alle möglichen, wenn nur der Druck groß genug ist, oder wir darin geübt sind.

#326:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 06.09.2019, 10:56
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vielmehr würde sich eine KI wohl eher als eine Art Mutter der Menschheit und ihr Beschützer verstehen, so meine Vermutung und Annahme, sofern die KI intelligenter wäre als wir und, mangels Körper und biologischem Gehirn auch unsere Verzerrungen und Triebe nicht teilen würde, sondern davon unabhängig und objektiv über uns urteilen könnte.

So eine Art künstliche Helikopter-Übermutter, ohne deren schützende und behütende Hand das Kind keinen Schritt mehr tun kann. Wahrhaft eine Utopie für das 21. Jahrhundert. Mr. Green

#327:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.09.2019, 11:12
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vielmehr würde sich eine KI wohl eher als eine Art Mutter der Menschheit und ihr Beschützer verstehen, so meine Vermutung und Annahme, sofern die KI intelligenter wäre als wir und, mangels Körper und biologischem Gehirn auch unsere Verzerrungen und Triebe nicht teilen würde, sondern davon unabhängig und objektiv über uns urteilen könnte.

So eine Art künstliche Helikopter-Übermutter, ohne deren schützende und behütende Hand das Kind keinen Schritt mehr tun kann. Wahrhaft eine Utopie für das 21. Jahrhundert. Mr. Green

Ja, zudem steckt in den in dem kurzen Post mehr Allgemein-Plätzchen, als verträglich sind. Das geht mit dem "unabhängig und objektiv" schon los. Und was ist das für eine Vorstellung von Intelligenz ohne "Körperlichkeit, Verzerrungen und Triebe"? Was bleibe da übrig als eine Rechenmaschine (was diese Dinger ja bis heute auch im wesentlichen sind).

Was, wenn die KI ausrechnen würde, daß die einzigen zwei Probleme auf diesem Planeten erstens die Menschen, und zweitens die KI selbst wäre (weil ja auch sie eine gewisse technische Infrastruktur bräuchte)? Womit wir bei der Terminator-Lösung wären, nur mit der kleinen Abwandlung, erst die Menschheit wirklich und endgültig auszulöschen, und dann die KI selbst. Problem gelöst, Vorhang zu, Ende der Vorstellung! zwinkern

(Science Fiction ist eine faszinierende Sache)

#328:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 06.09.2019, 11:27
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Was, wenn die KI ausrechnen würde, daß die einzigen zwei Probleme auf diesem Planeten erstens die Menschen, und zweitens die KI selbst wäre (weil ja auch sie eine gewisse technische Infrastruktur bräuchte)? Womit wir bei der Terminator-Lösung wären, nur mit der kleinen Abwandlung, erst die Menschheit wirklich und endgültig auszulöschen, und dann die KI selbst. Problem gelöst, Vorhang zu, Ende der Vorstellung! zwinkern

Das erinnert mich jetzt eigentlich mehr an Agent Smith als an Skynet. zwinkern

#329:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.09.2019, 12:18
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
... Das geht mit dem "unabhängig und objektiv" schon los. Und was ist das für eine Vorstellung von Intelligenz ohne "Körperlichkeit, Verzerrungen und Triebe"? Was bleibe da übrig als eine Rechenmaschine (was diese Dinger ja bis heute auch im wesentlichen sind). ...

Mir scheint, da geht es Dir wie zelig, der (zumindest in den bisherigen Diskussionen) auch immer davon ausging, Intelligenz ohne Gefühle ginge nicht.

Ich bin da anderer Meinung: Wir haben zwar auch bei theoretischen Problemen "intuitive" oder auch "gefühlte" Lösungen, deren Herkunft uns nicht klar ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich speziell für diese Gefühle Heuristiken finden lassen, die diesen Gefühlen ziemlich nahe kommen.

Ansonsten sind wir Menschen zwar inzwischen ohne unser spezielles Bewusstsein nicht mehr überlebensfähig, überformen damit auch einige unserer Gefühle kulturell, aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass unser Gefühlsapparat im Wesentlichen ein Diener des selbstreproduzierenden Homöostaten ist.

Auch wenn man eine spezielle KI, die man mit meinen Daten füttert, dazu benutzen könnte, mir bei der Partnersuche zu helfen, ist die zwischenmenschliche Ebene bei so einem Teil überflüssig, solange es nicht gezielt um die Lösung zwischenmenschlicher Problem geht. Auch entstammt so ein Teil keiner biologischen Evolution, d.h. die Vermehrung wird bereits von uns geregelt, wenn das mit der Energieversorgung nicht klappt, reicht eine Anzeige für Strombedarf und wir müssen da kein Appetenzverhalten zur Erlangung neuer Energie einbauen (bzw: Wo es gebraucht wird, haben autonomen Rasenmäher heute so etwas und suchen dann die Steckdose auf).

Solange wir also nicht versuchen, Menschen nachzubauen (oder Menschen bei spezifisch Menschlichem zu unterstützen - s.o.), braucht die maschinelle Intelligenz keine Gefühle und funktioniert ohne auch bei ihren speziellen Aufgaben, an die sie gesetzt wird besser: Das Parfüm, das den Schachweltmeister "aus dem Takt" bringt, weil Erinnerungen an ein bestimmtes Erlebnis aufsteigen, ist der Maschine egal, und das ist auch gut so.

Das ist auf der anderen Seite der Hintergrund dafür, dass Träger des Asperger-Syndroms, also einer reduzierten Gefühlswelt, bei hinreichender Intelligenz (die ist im Gegensatz zu einem häufigen Vorurteil nicht mit Asperger gekoppelt - deren Intelligenz ist so verteilt wie in der übrigen Gesellschaft) bei theoretischen Problemstellungen leistungsfähiger sind als "Normale". Darauf hatte ich bei der Diskussion um Greta Thunberg, die da irgendwer als Behindert abqualifizieren wollte, schon mal hingewiesen.

Also: Auch die intelligente Rechenmaschine, wenn es sie denn mal gibt, wird nichts anderes sein, als eine Maschine. Gefühle müsste man beim Entwurf explizit einplanen, sie entstehen nicht durch Intelligenz oder mit der Intelligenz, sondern sind Folgen der evolutionären Herkunft und Bedingung der Weiterführung dieser Evolution u.a. durch besondere Formen der zwischenmenschlichen Interaktion, für die wir keine Computer brauchen zwinkern .

#330:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.02.2020, 10:58
    —
Zitat:
2019 gelang KI-Forschern ein verblüffender Durchbruch: Seitdem übertreffen ihre Computer den Menschen bei Lesetests. Aber können diese Systeme tatsächlich Sätze verstehen?
...
Doch viele Forscher halten es für fraglich, ob es jemals einen Test geben wird, der uns zweifelsfrei davon überzeugt, dass eine Maschine echte künstliche Intelligenz anwendet. Man denke nur an Schach: »Schach sah immer wie ein wirklich guter Intelligenztest aus. Bis wir herausfanden, wie man einen Schachcomputer programmiert«, sagt Bowman.


https://www.spektrum.de/news/kuenstliche-intelligenz-scheint-besser-in-sprachtests-als-der-mensch/1705760



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