Ungarn hat einen neuen König
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Ungarn hat einen neuen König Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 23.04.2011, 13:21
    —
Sein Name ist Viktor Orban. (siehe hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,757757,00.html)

Wird es eine Inthronisierung geben? Wird der Papst die Krönung vornehmen? Wird diese Zeremonie live im deutschen Fernsehen übertragen? Welcher Sender wird das machen?

Hach, ich bin so aufgeregt....

Und könnte man das in Deutschland nicht auch machen? Wer wäre ein geeigneter Kandidat für den Thron? Karl Theodor zu Guttenberg? Ist er deshalb zurückgetreten, um sich für die neue Aufgabe vorzubereiten? Wer krönt eigentlich protestantische Könige?

#2: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 23.04.2011, 16:36
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Wird es eine Inthronisierung geben? Wird der Papst die Krönung vornehmen?
Nichts wird passiern. Ungarn bleibt weiterhin Republik, was wie in Deutschland nicht viel heißt.
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Wer krönt eigentlich protestantische Könige?
Protestantsiche Bischöfe setzem einem solchen dass Metalhütchen auf und wenn sich keiner findet setzt er es sich eben selbst auf das eitle Köpfchen.

#3: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Sachiel BeitragVerfasst am: 23.04.2011, 16:59
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Und könnte man das in Deutschland nicht auch machen? Wer wäre ein geeigneter Kandidat für den Thron?


Günther Jauch.

#4:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 23.04.2011, 17:00
    —
Die Evangelische Allianz Ungarn hat sich übrigens schon bei den Faschisten für die neue Verfassung bedankt.

#5:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.04.2011, 21:14
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Die Evangelische Allianz Ungarn hat sich übrigens schon bei den Faschisten für die neue Verfassung bedankt.


Das ist doch eine Brut - seit dem europäischen Mittelalter.

#6: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 00:20
    —
Sachiel hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Und könnte man das in Deutschland nicht auch machen? Wer wäre ein geeigneter Kandidat für den Thron?


Günther Jauch.



Ich.

#7: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 00:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sachiel hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Und könnte man das in Deutschland nicht auch machen? Wer wäre ein geeigneter Kandidat für den Thron?


Günther Jauch.



Ich.


Wie schön, dass Du schon freiwillig ins Exil gegangen bist.

Die Situation in Ungarn wird uns noch Jahre beschäftigen. Bis dort die Vernunft wieder mehrheitsfähig wird. Traurig für das Land. Traurig

#8: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 00:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sachiel hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:

Und könnte man das in Deutschland nicht auch machen? Wer wäre ein geeigneter Kandidat für den Thron?


Günther Jauch.



Ich.


Wie schön, dass Du schon freiwillig ins Exil gegangen bist.

Die Situation in Ungarn wird uns noch Jahre beschäftigen. Bis dort die Vernunft wieder mehrheitsfähig wird. Traurig für das Land. Traurig


Das sehe ich auch so. Dort gibt es auch geradezu unglaubliche Metamorphosen und Verbindungen. Ich habe gerade gelesen, das dort eine "Menschenrechtsanwaeltin" und fruehere Feministin fuer die rechtsextreme und rassistische Jobbik-Partei bei der letzten Europawahl kandidiert hat.


http://de.wikipedia.org/wiki/Krisztina_Morvai


Aehnlichkeiten mit "Menschenrechtlerinnen" mit Rechtsdrall in D sind natuerlich rein zufaellig.

#9:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 00:40
    —
Auf welche Person spielst du grade an?

#10:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 01:28
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Auf welche Person spielst du grade an?


Auf keine bestimmte. Ehrlich gesagt gibt es mehrere, die dafuer in Frage kommen. In mehreren europaeischen Laendern gibt es Frauen, die eigentlich aus der radikalfeministischen oder linksradikalen Ecke kommen und heute unter dem Vorwand des Einsatzes fuer Menschenrechte radikale rechtspopulistische Positionen beziehen.

Das Beispiel aus Ungarn ist dabei lediglich besonders krass.

#11:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 11:27
    —
Ich muss mich korrigieren - die faschistische Partei hat doch nicht für die neue Verfassung gestimmt. War ihr wohl zu radikal. Damit relativiert sich meine Aussage über die Evangelische Allianz dann etwas.

#12: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 11:44
    —
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Wird es eine Inthronisierung geben? Wird der Papst die Krönung vornehmen?
Nichts wird passiern. Ungarn bleibt weiterhin Republik, was wie in Deutschland nicht viel heißt.

Ein interessanter Vergleich, den du hier ziehst. Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat. Es wird zwar irgendwas von einem Gott gefaselt, aber explizit christlich wird er nicht verstanden (d.h. auch Juden und Moslems können sich da wieder finden, da sie ja auch an ein Fabelwesen glauben).
Und mal abgesehen davon, hat die Präambel des deutschen Grundgesetzes keine verfassungsrechtliche Relevanz, im Gegensatz zur ungarischen Verfassung. In diesem Artikel findet man eine schöne Kritik der neuen ungarischen Verfassung.

#13: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: HaidukWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 12:58
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.

#14: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 13:14
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.

Äh - und?

#15: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 13:18
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.


Und?

#16: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 14:08
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.

Und? Er hat ja auch nicht die deutsche Nation gegründet.

#17: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: HaidukWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 14:19
    —
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.


Und?

Anders als König Stefan I. von Ungarn ist Kaiser Karl eben kein ordentlich kanonisierter Heiliger. In einer künftigen Verfassung könnte man sich auf ihn also lediglich als Reichsgründer berufen, nicht aber als Heiligen. Heiliggesprochen wurde von den deutschen Kaisern einzig Heinrich II.

Kaiser Karl ist auch sehr umstritten, z.B. wegen seiner Rolle bei der Unterwerfung der Bayern und vor allem der Sachsen; während der Zeit des Nationalsozialismus hatten ihm das besonders die sog. "Deutschchristen" übel genommen. Ich persönlich habe damit weniger ein Problem, als damit, daß die von ihm damals kontrollierte Reichskirche die heiligen Kanones des Konzils von Nicäa von 787 nicht anerkennen wollte, wodurch er zum Schisma zwischen Ost- und Westkirche beitrug.

Von Stefan I. ist mir derartiges nicht bekannt. Insofern wüßte ich auch nicht, weshalb sich Ungarn in seiner Verfassung nicht auf ihn berufen sollte.

#18: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 14:40
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.


Und?

Anders als König Stefan I. von Ungarn ist Kaiser Karl eben kein ordentlich kanonisierter Heiliger. In einer künftigen Verfassung könnte man sich auf ihn also lediglich als Reichsgründer berufen, nicht aber als Heiligen. Heiliggesprochen wurde von den deutschen Kaisern einzig Heinrich II.

Kaiser Karl ist auch sehr umstritten, z.B. wegen seiner Rolle bei der Unterwerfung der Bayern und vor allem der Sachsen; während der Zeit des Nationalsozialismus hatten ihm das besonders die sog. "Deutschchristen" übel genommen. Ich persönlich habe damit weniger ein Problem, als damit, daß die von ihm damals kontrollierte Reichskirche die heiligen Kanones des Konzils von Nicäa von 787 nicht anerkennen wollte, wodurch er zum Schisma zwischen Ost- und Westkirche beitrug.

Von Stefan I. ist mir derartiges nicht bekannt. Insofern wüßte ich auch nicht, weshalb sich Ungarn in seiner Verfassung nicht auf ihn berufen sollte.


Aha. Katholische Heiligenverzeichnisse haben nicht mehr Belang als der Stammbaum von Eldarion, König des Wiedervereinigten Königreichs.

#19: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 16:45
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.


Und?

Anders als König Stefan I. von Ungarn ist Kaiser Karl eben kein ordentlich kanonisierter Heiliger. In einer künftigen Verfassung könnte man sich auf ihn also lediglich als Reichsgründer berufen, nicht aber als Heiligen. Heiliggesprochen wurde von den deutschen Kaisern einzig Heinrich II.

Kaiser Karl ist auch sehr umstritten, z.B. wegen seiner Rolle bei der Unterwerfung der Bayern und vor allem der Sachsen; während der Zeit des Nationalsozialismus hatten ihm das besonders die sog. "Deutschchristen" übel genommen. Ich persönlich habe damit weniger ein Problem, als damit, daß die von ihm damals kontrollierte Reichskirche die heiligen Kanones des Konzils von Nicäa von 787 nicht anerkennen wollte, wodurch er zum Schisma zwischen Ost- und Westkirche beitrug.

Von Stefan I. ist mir derartiges nicht bekannt. Insofern wüßte ich auch nicht, weshalb sich Ungarn in seiner Verfassung nicht auf ihn berufen sollte.


Das alles mag ja so sein wie du sagst, aber das ist irrelevant, denn keine, ich wiederhole, keine demokratische Verfassung darf sich auf einen König berufen, und einen Heiligen schon mal erst Recht nicht.

#20: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: HaidukWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 17:08
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.


Und?

Anders als König Stefan I. von Ungarn ist Kaiser Karl eben kein ordentlich kanonisierter Heiliger. In einer künftigen Verfassung könnte man sich auf ihn also lediglich als Reichsgründer berufen, nicht aber als Heiligen. Heiliggesprochen wurde von den deutschen Kaisern einzig Heinrich II.

Kaiser Karl ist auch sehr umstritten, z.B. wegen seiner Rolle bei der Unterwerfung der Bayern und vor allem der Sachsen; während der Zeit des Nationalsozialismus hatten ihm das besonders die sog. "Deutschchristen" übel genommen. Ich persönlich habe damit weniger ein Problem, als damit, daß die von ihm damals kontrollierte Reichskirche die heiligen Kanones des Konzils von Nicäa von 787 nicht anerkennen wollte, wodurch er zum Schisma zwischen Ost- und Westkirche beitrug.

Von Stefan I. ist mir derartiges nicht bekannt. Insofern wüßte ich auch nicht, weshalb sich Ungarn in seiner Verfassung nicht auf ihn berufen sollte.


Das alles mag ja so sein wie du sagst, aber das ist irrelevant, denn keine, ich wiederhole, keine demokratische Verfassung darf sich auf einen König berufen, und einen Heiligen schon mal erst Recht nicht.



In der neuen ungarischen Verfassung heißt es:

Zitat:
Wir sind stolz darauf, dass unser König Stephan der Heilige den ungarischen Staat vor tausend Jahren auf feste Grundlagen gestellt und unser Vaterland zum Glied des christlichen Europa gemacht hat.


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken

Vielleicht verwechselst Du ja "demokratisch" mit "sozialistisch" zwinkern

#21: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 17:30
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
In der neuen ungarischen Verfassung heißt es:

Zitat:
Wir sind stolz darauf, dass unser König Stephan der Heilige den ungarischen Staat vor tausend Jahren auf feste Grundlagen gestellt und unser Vaterland zum Glied des christlichen Europa gemacht hat.


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken

Vielleicht verwechselst Du ja "demokratisch" mit "sozialistisch" zwinkern


Demokratie <> Monarchie. Demokratische Verfassungen sollten, wenn überhaupt, nur stolz auf die demokratische Verfassung selbst sein. Die Ungarn dürfen mit Recht stolz darauf sein, dass sie Monarchie, Feudalismus und Sozialismus überwunden haben. Aber mit dieser Verfassung wird alles wieder zurückgedreht. Wer laut Verfassung stolz auf König Stefan sein muss, der wird auch stolz auf König Viktor sein.

#22: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: HaidukWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 17:54
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
In der neuen ungarischen Verfassung heißt es:

Zitat:
Wir sind stolz darauf, dass unser König Stephan der Heilige den ungarischen Staat vor tausend Jahren auf feste Grundlagen gestellt und unser Vaterland zum Glied des christlichen Europa gemacht hat.


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken

Vielleicht verwechselst Du ja "demokratisch" mit "sozialistisch" zwinkern


Demokratie <> Monarchie. Demokratische Verfassungen sollten, wenn überhaupt, nur stolz auf die demokratische Verfassung selbst sein. Die Ungarn dürfen mit Recht stolz darauf sein, dass sie Monarchie, Feudalismus und Sozialismus überwunden haben. Aber mit dieser Verfassung wird alles wieder zurückgedreht. Wer laut Verfassung stolz auf König Stefan sein muss, der wird auch stolz auf König Viktor sein.

Das sind doch alles Fieberphantasien. Die neue ungarische Verfassung sagt ausdrücklich, daß Ungarn eine "Republik" ist. Und auf "König Viktor" kann niemand stolz sein, weil Viktor Orban ist kein König ist. Orban ist lediglich Ministerpräsident. Das Staatsoberhaupt ist Pál Schmitt. Der wurde zwar mit Zustimmung Orbans ins Präsidentenamt gewählt, aber Christian Wulff wurde ja auch von Merkel "berufen".

#23: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 18:04
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
In der neuen ungarischen Verfassung heißt es:

Zitat:
Wir sind stolz darauf, dass unser König Stephan der Heilige den ungarischen Staat vor tausend Jahren auf feste Grundlagen gestellt und unser Vaterland zum Glied des christlichen Europa gemacht hat.


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken

Vielleicht verwechselst Du ja "demokratisch" mit "sozialistisch" zwinkern


Demokratie <> Monarchie. Demokratische Verfassungen sollten, wenn überhaupt, nur stolz auf die demokratische Verfassung selbst sein. Die Ungarn dürfen mit Recht stolz darauf sein, dass sie Monarchie, Feudalismus und Sozialismus überwunden haben. Aber mit dieser Verfassung wird alles wieder zurückgedreht. Wer laut Verfassung stolz auf König Stefan sein muss, der wird auch stolz auf König Viktor sein.

Das sind doch alles Fieberphantasien. Die neue ungarische Verfassung sagt ausdrücklich, daß Ungarn eine "Republik" ist. Und auf "König Viktor" kann niemand stolz sein, weil Viktor Orban ist kein König ist. Orban ist lediglich Ministerpräsident. Das Staatsoberhaupt ist Pál Schmitt. Der wurde zwar mit Zustimmung Orbans ins Präsidentenamt gewählt, aber Christian Wulff wurde ja auch von Merkel "berufen".


Fieberphantasien? Auch Bonaparte war zunächst nur Konsul der französischen Republik bis er sich kurze Zeit später zum Kaiser krönte.

#24: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: HaidukWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 19:58
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
In der neuen ungarischen Verfassung heißt es:

Zitat:
Wir sind stolz darauf, dass unser König Stephan der Heilige den ungarischen Staat vor tausend Jahren auf feste Grundlagen gestellt und unser Vaterland zum Glied des christlichen Europa gemacht hat.


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken

Vielleicht verwechselst Du ja "demokratisch" mit "sozialistisch" zwinkern


Demokratie <> Monarchie. Demokratische Verfassungen sollten, wenn überhaupt, nur stolz auf die demokratische Verfassung selbst sein. Die Ungarn dürfen mit Recht stolz darauf sein, dass sie Monarchie, Feudalismus und Sozialismus überwunden haben. Aber mit dieser Verfassung wird alles wieder zurückgedreht. Wer laut Verfassung stolz auf König Stefan sein muss, der wird auch stolz auf König Viktor sein.

Das sind doch alles Fieberphantasien. Die neue ungarische Verfassung sagt ausdrücklich, daß Ungarn eine "Republik" ist. Und auf "König Viktor" kann niemand stolz sein, weil Viktor Orban ist kein König ist. Orban ist lediglich Ministerpräsident. Das Staatsoberhaupt ist Pál Schmitt. Der wurde zwar mit Zustimmung Orbans ins Präsidentenamt gewählt, aber Christian Wulff wurde ja auch von Merkel "berufen".


Fieberphantasien? Auch Bonaparte war zunächst nur Konsul der französischen Republik bis er sich kurze Zeit später zum Kaiser krönte.

Lachhafter Vergleich Lachen

Bitte mehr davon Smilie

#25: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 20:01
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:

Lachhafter Vergleich Lachen

Bitte mehr davon Smilie


Lachhafte Verteidigung. Argeleb hat gewonnen.

#26:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 21:13
    —
Wobei es auf Jahrzehnte kaum möglich sein wird, gegen ihn bzw. seine Partei zu regieren: Selbst wenn die Ungarn irgendwann maßlos enttäuscht von der katholisch-konservativ-rechtsnationalen Regierung sein werden, ist ja nicht unbedingt wahrscheinlich, daß seine Partei und ihre potentiellen Verbündeten so abstürzen werden bzw. eine neue Regierung selbst so stark würde, daß sie Gesetze ablösen könnte, die jetzt bei vorhandener Zweidrittelmehrheit von Orbans Fidesz beschlossen werden.

#27: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 21:40
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich habe die Präambel des deutschen Grundgesetzes zwar nicht im Kopf, aber soweit ich mich erinnere, findet sich da kein Bezug zum heiligen Karl dem Großen, der diese übermenschlich geile deutsche Nation gegründet hat.

Kaiser Karl ist kein ordentlich kanonisierter Heiliger der RKK.


Und?

Anders als König Stefan I. von Ungarn ist Kaiser Karl eben kein ordentlich kanonisierter Heiliger. In einer künftigen Verfassung könnte man sich auf ihn also lediglich als Reichsgründer berufen, nicht aber als Heiligen. Heiliggesprochen wurde von den deutschen Kaisern einzig Heinrich II.

Kaiser Karl ist auch sehr umstritten, z.B. wegen seiner Rolle bei der Unterwerfung der Bayern und vor allem der Sachsen; während der Zeit des Nationalsozialismus hatten ihm das besonders die sog. "Deutschchristen" übel genommen. Ich persönlich habe damit weniger ein Problem, als damit, daß die von ihm damals kontrollierte Reichskirche die heiligen Kanones des Konzils von Nicäa von 787 nicht anerkennen wollte, wodurch er zum Schisma zwischen Ost- und Westkirche beitrug.

Von Stefan I. ist mir derartiges nicht bekannt. Insofern wüßte ich auch nicht, weshalb sich Ungarn in seiner Verfassung nicht auf ihn berufen sollte.


Aha. Katholische Heiligenverzeichnisse haben nicht mehr Belang als der Stammbaum von Eldarion, König des Wiedervereinigten Königreichs.



Kirchenintern sind die sicher von Bedeutung. In politischen Diskussionen ausserhalb der katholischen Kirche besitzen solche folkloristischen Details aber nicht die geringste Relevanz.

#28: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 21:45
    —
Haiduk hat folgendes geschrieben:


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken




Verboten isses nicht, bloss vielleicht etwas schraeg? zwinkern

Der durch Koenig Stefan I. gegruendete Staat teilt leider das Schicksal so vieler anderer Saaten, z. B. das des roemischen Reiches deutscher Nation, des grossdeutschen Reiches oder des Koenigreichs Frankreich, er existiert naemlich nicht mehr und auf seinem einstigen Territorium existieren jetzt andere staatliche Strukturen.

#29: Re: Ungarn hat einen neuen König Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 22:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:


Die Ungarn sind zurecht stolz auf die Gründung ihres Staates durch König Stefan I.

Wieso sollte das verboten sein? Schulterzucken




Verboten isses nicht, bloss vielleicht etwas schraeg? zwinkern

Der durch Koenig Stefan I. gegruendete Staat teilt leider das Schicksal so vieler anderer Saaten, z. B. das des roemischen Reiches deutscher Nation, des grossdeutschen Reiches oder des Koenigreichs Frankreich, er existiert naemlich nicht mehr und auf seinem einstigen Territorium existieren jetzt andere staatliche Strukturen.


Ich habe gerade aus Spaß mal die Frage eingegeben: "Wer ist eigentlich Rechtsnachfolger des karolingischen Reiches?" und kam dabei auf die Wikipedia-Seite zum deutschen Reich (Link): Demnach scheint es gar nicht so einfach zu sein, zu bestimmen, ob ein Staat noch existiert oder wer seine Geschäfte besorgt. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes von 1973 existiere das "Deutsche Reich" auch weiterhin, ist zwar "als Gesamtstaat" mangels Organisation nicht handlungsfähig, aber rechtsfähig. Die BRD sei indessen nicht Rechtsnachfolgerin, sondern identisch mit dem "Deutschen Reich", allerdings nicht in seiner räumlichen Ausdehnung resp. seinen Gebietsansprüchen.

Es ist dann die Frage, ob man mit dem "Nationalen Glaubensbekenntnis" so etwas wie ein "Groß-Ungarn" anruft, oder ob das das eigentliche Problem ist. Soweit ich gehört habe, ist für die Kritiker nicht unbedingt dieser Aspekt das Problem, sondern ultrakonservative und neoliberale Rollbacks, die dann auch verfassungsmäßig verankert werden sollen (Link).

Es wird eher nicht so interpretiert, als habe man Bestimmungen, daß bestimmte Gesetze nur mehr mit Zweidrittelmehrheit geändert werden können, mit der Intention ausgeführt, eine Konsensdemokratie zu schaffen, in der Haushalts- und Sozialpolitik als "gesamtgesellschaftliche Aufgabe" begriffen werden sollen, in der die Regierung nicht einfach allein bestimmen, sich ansonsten die Opposition nicht einfach auf eine passive Rolle zurückziehen und mauern können soll, sondern eher danach, daß Orban und seine Leute Ungarn für die nächsten Jahrzehnte ihren Stempel haben aufprägen wollen.


Zuletzt bearbeitet von Critic am 24.04.2011, 22:13, insgesamt einmal bearbeitet

#30:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 24.04.2011, 22:13
    —
Ich denke, dass es mit solchen staatlichen Kontinuitäten wie mit Fragestellungen der Ethik ist. Eine Letztbegründung ist prinzipiell unmöglich. Der Bewertungsmaßstab ist stark von Gesetzen abhängig und die können letztlich willkürlich eingesetzt werden.



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