Wissenschaftliche Studien über "Spiritualität", Glauben usw.?
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#1: Wissenschaftliche Studien über "Spiritualität", Glauben usw.? Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 13:34
    —
Moin!

Bei Diskussionen mit Gläubigen kommt mir immer öfter der Gedanke, das es irgendwelche Unterschiede im Gehirn (anatomisch oder physiologisch) geben muß zwischen "gläubigen" oder "spirituellen", und "ungläubigen" Menschen.

Gibt es eigentlich irgendwelche Untersuchungen darüber, ob und wie sich die beiden "Fraktionen" unterscheiden?

Mit "gläubig" meine ich jetzt nicht die, die einfach das angelernte/anerzogene wiederkäuen, sondern die, die wirklich aus dem "tiefsten Inneren" heraus glauben.

Wäre nett, wenn mir da jemand weiter helfen könnte, ich würde gern mehr darüber wissen und verstehen, wie solche Leute "ticken", weil ich das einfach nicht nachvollziehen kann.

MfG

#2: Re: Wissenschaftliche Studien über "Spiritualität", Glauben usw.? Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 14:24
    —
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Moin!

Bei Diskussionen mit Gläubigen kommt mir immer öfter der Gedanke, das es irgendwelche Unterschiede im Gehirn (anatomisch oder physiologisch) geben muß zwischen "gläubigen" oder "spirituellen", und "ungläubigen" Menschen....

Das kannst Du dir wahrscheinlich abschminken, auch, weil es wegen der Formbarkeit des Gehirns sehr schwer nachzuweisen wäre.

Wer wahrscheinlich ziemlich nah an deiner Fragestellung arbeitet, ist Wolf Singer, allerdings hat der nicht vor, religiöse Menschen genetisch unterscheiden zu wollen - darauf läuft doch deine Fragestellung letztendlich hinaus.

Ein Buch zu diesem Thema ist Hirnforschung und Meditation: Ein Dialog.

fwo

#3:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 15:03
    —
Dein Gefühl kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich frage mich auch oft, wie um alles in der Welt dieses "Glauben" gehen soll...

Auch wenn, wie fwo auch schreibt, das sich nicht streng nachweisen lässt (schon weil es ein unentwirrbares Kuddelmuddel aus Kultur, Prägung, Veranlagung und sonstwas sein dürfte) – ich habe mir oft gedacht, dass wir doch sehr in einen "Homo Rationalis" und einen "H. Irrationalis" zu zerfallen scheinen.

Oder Wittgenstein abwandelnd: "Wenn der Gläubige spricht, wir können ihn nicht verstehen." (Original: "Wenn der Löwe sprechen könnte, wir könnten ihn nicht verstehen.")
Geht zwar nicht exakt um unser Problem hier, aber vielleicht ist das die richtige Denkrichtung. Lustigerweise lieferte die Websuche eine mE gute Erklärung bei einer katholischen Website ("Die Welt von Rom aus gesehen") hier.

#4:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 15:11
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich auch oft, wie um alles in der Welt dieses "Glauben" gehen soll...

Mir geht das so bei Fussballfans, die der Positions eines dreckigen Stück Leder auf einer Wiese eine so hohe Bedeutung bemessen, deshalb rumbrüllen, und diejenigen anhimmeln die diese Leder-Position in ihrem Sinne verändern bzw diejenigen auspfeiffen die diese Leder-Position auf der Wiese nicht so verändern können wie sie das gerne hätten.

#5:  Autor: MahoneWohnort: Munich BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 15:17
    —
Ich bestreite dass der Unterschied sooo gross ist.
Im Grunde sind Dogmatismus, Borniertheit, usw... in der "säkularen Szene"
auch weit verbreitet.
Nur für die hiesigen Charakterdefizite hat man halt nen blinderen Fleck.

Die Offenheit existiert bei uns eher auf so einer ganz abstrakt-philosophischen Ebene,
so nach dem Motto:
"Ok, nach Popper muss ich rein theoretisch jede Möglichkeit in Betracht ziehen,
aber in der Praxis ist mein Dogma einfach das allerschlaueste, und davon bringt mich keiner runter"
Merkt man dann bei allen möglichen Detailfragen.
Sobald dann etwas zu komplex wird als dass man es sauber wissenschaftlich wider- oder belegen kann, wie z.bsp. Ernährung,
hat dann doch auf einmal jeder seine kleinen "Götter"

Diese Leute
die echt so frei sind dass sie immer wieder mal die eigenen Grundsätze ernsthaft hinterfragen sind immer in der Minderzahl.
Viele dieser Hardcore-Atheisten wären imho auch gute Bischöfe geworden.

Aber das ist auch nur mein Hobbypsychologen-Blick auf die Welt.
Da braucht die Hirnforschung glaub ich noch 20 Jahre bis man da was fundiertes zu sagen kann.

#6:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 15:46
    —
Mahone hat folgendes geschrieben:
Ich bestreite dass der Unterschied sooo gross ist.
Im Grunde sind Dogmatismus, Borniertheit, usw... in der "säkularen Szene"
auch weit verbreitet.
Nur für die hiesigen Charakterdefizite hat man halt nen blinderen Fleck.
...

Ähm, darum geht es, glaube ich, nicht. (Auch wenn es durchaus stimmen mag.)

Ich dachte an so Phänomene wie "ich glaube, weil es mir gefällt, da kann die Wirklichkeit sein, wie sie will" oder "ja, du hast eben nachgewiesen, dass XY Unsinn ist, aber ich glaube es trotzdem" (oder gar: "gerade deswegen").
Also das Treffen von Aussagen über "die Realität" aufgrund persönlicher Wünsche oder bewusstes Ignorieren von eigentlich als wahr Erkanntem. Usw. usf.
Oder anderes Beispiel: Ich kann einfach nicht glauben/ernsthaft beten – selbst wenn ich es wollte: Ich würde immer dabei nachdenken und mein Tun soweit reflektieren, dass es mir (mindestens) albern vorkäme.

#7:  Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 16:40
    —
Hallo!

Danke für die Links!

@ fwo: Mir geht es nicht darum, irgendwen unterscheiden zu "wollen", sondern es ist der gleiche Antrieb, der mich fragen lassen würde, warum z.B. manche Menschen braune Haut und andere weiße haben.
Falls Genetik ausschlaggebend ist, dann ist es eben so, falls etwas anderes ausschlaggebend ist, dann ist mir das auch egal. Mir gehts einfach um "Ursachenforschung".

@ sponor: Ja, genau so wie Du schreibst stellt sich mir die Frage!

Das jemandem irgendwas eingeredet wird und das glaubt, kann ich ja noch nachvollziehen, sogar Dogmatismus und Ignorieren von Argumenten. Davon ist wohl niemand frei, auch Freigeister nicht zwinkern
Aber es gibt ja auch Leute, die "von jetzt auf gleich" plötzlich ganz fest gläubig sind und denen ich das sogar abnehme, das es etwas "inneres" und nicht von außen "zugeführtes" ist, was sie wider besseres Wissen gläubig macht.

#8:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 16:41
    —
die mutter eines freundes hat die neuapostolitis.
sie glaubt, weil sie höchstpersönlich glaubenserlebnisse hatte und hat.
wunder usw. erscheinungen.
und sie lässt dafür keine natürlichen erklärungen zu, obwohl man ihr diese durchaus angeboten hat.

die dame ist nicht blöde, würde ich in aller bescheidenheit behaupten.
doch sie macht es wie gesagt genau daran fest, an diesen erlebnissen.
überdies hat sie natürlich auch "den glauben geprüft", so formuliert sie es.
sie bezeichnet sich selbst als kritische neuapostlerin.

die meisten ihrer bitten blieben aber unerhört, das ficht ihren glauben allerdings nicht an.




mal davon abgesehen hatte ich ja an dieser studie zu religiosität und spiritualität teilgenommen.
die fragen, die man mir stellte, waren primär psychologischer natur.
z.b. auch: hatten sie brüche im leben, welche rolle spielen eltern?

#9:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 16:46
    —
Eine bahnbrechende Arbeit war When Prophecy Fails, die untersucht hat, wie sich tiefgläubige Mensch angesichts offensichtlicher Widersprüche verhalten ("kognitive Dissonanz"). Die aufgezeigten, teilweise extrem sonderbaren Reaktionen haben die weitere Forschung angeregt.

Vorlesungsskript

#10:  Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 16:52
    —
@ Landei: Danke, aber leider ist mein rudimentäres Englisch nicht geeignet, englischsprachige Bücher zu verstehen. Sowas in Deutsch wäre sicher sehr interessant zu lesen.

#11:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 17:01
    —
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
@ Landei: Danke, aber leider ist mein rudimentäres Englisch nicht geeignet, englischsprachige Bücher zu verstehen. Sowas in Deutsch wäre sicher sehr interessant zu lesen.



So my Englisch, ehh... English too, but thanks for the Skript zwinkern

#12:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 13.12.2011, 17:07
    —
Ich überlege, ob ich mir "Von Menschen und Ratten" zulege, wo Festingers Experiment ein Kapitel gewidmet ist: http://www.amazon.de/Von-Menschen-Ratten-Experimente-Psychologie/dp/3407221878/ref=reg_hu-rd_add_1_dp

#13: Re: Wissenschaftliche Studien über "Spiritualität", Glauben usw.? Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 14.12.2011, 18:36
    —
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Moin!

Bei Diskussionen mit Gläubigen kommt mir immer öfter der Gedanke, das es irgendwelche Unterschiede im Gehirn (anatomisch oder physiologisch) geben muß zwischen "gläubigen" oder "spirituellen", und "ungläubigen" Menschen.

Gibt es eigentlich irgendwelche Untersuchungen darüber, ob und wie sich die beiden "Fraktionen" unterscheiden?

Mit "gläubig" meine ich jetzt nicht die, die einfach das angelernte/anerzogene wiederkäuen, sondern die, die wirklich aus dem "tiefsten Inneren" heraus glauben.

Wäre nett, wenn mir da jemand weiter helfen könnte, ich würde gern mehr darüber wissen und verstehen, wie solche Leute "ticken", weil ich das einfach nicht nachvollziehen kann.

MfG

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19784372
Meinst Du sowas?

Ich glaube aber nicht, dass Dir dieser Ansatz besser hilft zu verstehen wie jemand tickt.

#14:  Autor: armer schluckerWohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen BeitragVerfasst am: 15.12.2011, 17:45
    —
@ Babyface: der link ist ja wieder auf eine englischsprachige Seite...

Aber trotzdem danke!


Bin heute auf einen interessanten Artikel gestoßen, der auf alle Fälle mein Verständniss etwas erweitert hat. Ist vielleicht auch für andere interessant:

http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2005-23/artikel-2005-23-eben-nach-dem-to.html

#15:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 15.02.2022, 19:56
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
die mutter eines freundes hat die neuapostolitis.
sie glaubt, weil sie höchstpersönlich glaubenserlebnisse hatte und hat.
wunder usw. erscheinungen.
und sie lässt dafür keine natürlichen erklärungen zu, obwohl man ihr diese durchaus angeboten hat.

die dame ist nicht blöde, würde ich in aller bescheidenheit behaupten.
doch sie macht es wie gesagt genau daran fest, an diesen erlebnissen.
überdies hat sie natürlich auch "den glauben geprüft", so formuliert sie es.
sie bezeichnet sich selbst als kritische neuapostlerin.

die meisten ihrer bitten blieben aber unerhört, das ficht ihren glauben allerdings nicht an.




mal davon abgesehen hatte ich ja an dieser studie zu religiosität und spiritualität teilgenommen.
die fragen, die man mir stellte, waren primär psychologischer natur.
z.b. auch: hatten sie brüche im leben, welche rolle spielen eltern?


Die studie geht ja nun schon über jahre, hatte nochmal ein interview, um die entwicklung in sachen religiosität bzw spiritualität zu verfolgen.
jedenfalls hatte ich mich wohl nicht ausreichend über die finanzierung der studie/ forschung erkundigt.

jetzt schon, ich habe alles weitere abgesagt, als ich feststellte, dass drittmittelgeber die John Templeton-Stiftung ist.
https://en.wikipedia.org/wiki/John_Templeton_Foundation#Reception

mutter teresa und der dalai lama bekamen z.b. den gestiftet preis

tja, die verquickungen....

#16:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 15.02.2022, 19:57
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
die mutter eines freundes hat die neuapostolitis.
sie glaubt, weil sie höchstpersönlich glaubenserlebnisse hatte und hat.
wunder usw. erscheinungen.
und sie lässt dafür keine natürlichen erklärungen zu, obwohl man ihr diese durchaus angeboten hat.

die dame ist nicht blöde, würde ich in aller bescheidenheit behaupten.
doch sie macht es wie gesagt genau daran fest, an diesen erlebnissen.
überdies hat sie natürlich auch "den glauben geprüft", so formuliert sie es.
sie bezeichnet sich selbst als kritische neuapostlerin.

die meisten ihrer bitten blieben aber unerhört, das ficht ihren glauben allerdings nicht an.




mal davon abgesehen hatte ich ja an dieser studie zu religiosität und spiritualität teilgenommen.
die fragen, die man mir stellte, waren primär psychologischer natur.
z.b. auch: hatten sie brüche im leben, welche rolle spielen eltern?


Die studie geht ja nun schon über jahre, hatte nochmal ein interview, um die entwicklung in sachen religiosität bzw spiritualität zu verfolgen.
jedenfalls hatte ich mich wohl nicht ausreichend über die finanzierung der universitären studie/ forschung erkundigt.


jetzt schon, ich habe alles weitere abgesagt, als ich feststellte, dass drittmittelgeber die John Templeton-Stiftung ist.
Das internationale Projekt wird seit 2002 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Seit 2014 engagiert sich die John Templeton Foundation (USA) als weitere Drittmittelgeberin

https://en.wikipedia.org/wiki/John_Templeton_Foundation#Reception

mutter teresa und der dalai lama bekamen z.b. den gestiftet preis

tja, die verquickungen....

#17:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 17.02.2022, 10:34
    —
wissenschaft, ich hör immer wissenschaft... ich hab nicht mal eine erklärung bekommen von der wissenschaftlichen mitarbeiterin bezüglich meines einwandes bzw kritik am drittmittelgeber, der templeton- foundation.

merkste?

Zitat:
Richard Dawkins, in his 2006 book The God Delusion, interprets Horgan as saying that "Templeton's money corrupts science", and characterizes the prize as going "usually to a scientist who is prepared to say something nice about religion".[72] Donald Wiebe, scholar of religious studies at the University of Toronto, similarly criticized the foundation in a 2009 article entitled Religious Biases in Funding Religious Studies Research?. According to him, the foundation supports Christian bias in the field of religious studies, by deliberately imposing constraints to steer the results of the research.[68]


Zitat:
Jerry Coyne, University of Chicago evolutionary biologist, sees a fundamental impossibility in attempting to reconcile faith with science.[75] Coyne told Nature writer Mitchell Waldrop that the foundation's purpose is to eliminate the wall between religion and science, and to use science's prestige to validate religion. Other scientists, including Foundation grantees like University of Chicago psychologist John Cacioppo and Anthony Aguirre, a University of California—Santa Cruz astrophysicist, told Nature that they have never felt pressured by Templeton to spin their research toward religion-friendly conclusions.[3]


and more wie z.b. vetternwirtschaft


einer, der o.g. ist kritiker, Jerry Coyne:

https://en.wikipedia.org/wiki/Jerry_Coyne

#18: Re: Wissenschaftliche Studien über "Spiritualität", Glauben usw.? Autor: Rubinstein BeitragVerfasst am: 30.12.2022, 11:29
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armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Moin!

Bei Diskussionen mit Gläubigen kommt mir immer öfter der Gedanke, das es irgendwelche Unterschiede im Gehirn (anatomisch oder physiologisch) geben muß zwischen "gläubigen" oder "spirituellen", und "ungläubigen" Menschen.

Gibt es eigentlich irgendwelche Untersuchungen darüber, ob und wie sich die beiden "Fraktionen" unterscheiden?

Mit "gläubig" meine ich jetzt nicht die, die einfach das angelernte/anerzogene wiederkäuen, sondern die, die wirklich aus dem "tiefsten Inneren" heraus glauben.

Wäre nett, wenn mir da jemand weiter helfen könnte, ich würde gern mehr darüber wissen und verstehen, wie solche Leute "ticken", weil ich das einfach nicht nachvollziehen kann.

MfG


Der Ansatz scheitert bereits in der Definition dessen was eine "Gläubiger Mensch" ist oder genauer gesagt daran, was eigentlich das Gegenteil eines gläubigen Menschen ist. Die Erlangung von Wissen ist immer glaubensbasiert: Am Anfang steht die Theorie (Glaube, Verdacht, Intuition) und dieser wird auf seine Fähigkeit zur Prognose getestet. Das Ergebnis ist nicht die Realität sondern lediglich ein mehr oder weniger funktionales Modell.

Du wendest diese Methode gerade selber an: Du äußerst den Glauben, dass gläubige Menschen eine andere Physiologie haben. Würdest Du eine Studie machen würde sich Deine Annahme mit hoher Sicherheit experimentell bestätigen und dennoch wäre sie nichts als Glaube.

#19: Re: Wissenschaftliche Studien über "Spiritualität", Glauben usw.? Autor: Kat BeitragVerfasst am: 01.01.2023, 11:21
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Rubinstein hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Moin!

Bei Diskussionen mit Gläubigen kommt mir immer öfter der Gedanke, das es irgendwelche Unterschiede im Gehirn (anatomisch oder physiologisch) geben muß zwischen "gläubigen" oder "spirituellen", und "ungläubigen" Menschen.

Gibt es eigentlich irgendwelche Untersuchungen darüber, ob und wie sich die beiden "Fraktionen" unterscheiden?

Mit "gläubig" meine ich jetzt nicht die, die einfach das angelernte/anerzogene wiederkäuen, sondern die, die wirklich aus dem "tiefsten Inneren" heraus glauben.

Wäre nett, wenn mir da jemand weiter helfen könnte, ich würde gern mehr darüber wissen und verstehen, wie solche Leute "ticken", weil ich das einfach nicht nachvollziehen kann.

MfG


Zitat:
Der Ansatz scheitert bereits in der Definition dessen was eine "Gläubiger Mensch" ist oder genauer gesagt daran, was eigentlich das Gegenteil eines gläubigen Menschen ist. Die Erlangung von Wissen ist immer glaubensbasiert: Am Anfang steht die Theorie (Glaube, Verdacht, Intuition) und dieser wird auf seine Fähigkeit zur Prognose getestet. Das Ergebnis ist nicht die Realität sondern lediglich ein mehr oder weniger funktionales Modell.


Du wendest diese Methode gerade selber an: Du äußerst den Glauben, dass gläubige Menschen eine andere Physiologie haben. Würdest Du eine Studie machen würde sich Deine Annahme mit hoher Sicherheit experimentell bestätigen und dennoch wäre sie nichts als Glaube.


Hallo Rubinstein,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum!

Zitat:
Der Ansatz scheitert bereits in der Definition dessen was eine "Gläubiger Mensch" ist oder genauer gesagt daran, was eigentlich das Gegenteil eines gläubigen Menschen ist. Die Erlangung von Wissen ist immer glaubensbasiert: Am Anfang steht die Theorie (Glaube, Verdacht, Intuition) und dieser wird auf seine Fähigkeit zur Prognose getestet. Das Ergebnis ist nicht die Realität sondern lediglich ein mehr oder weniger funktionales Modell.


Hier kann ich Dir ja noch zustimmen.

Zitat:
Würdest Du eine Studie machen würde sich Deine Annahme mit hoher Sicherheit experimentell bestätigen


Aber das verstehe ich jezt nicht - wie kommst Du darauf?

Ansonsten noch ein Gutes Neues Jahr!

#20:  Autor: Rubinstein BeitragVerfasst am: 01.01.2023, 17:48
    —
Wie würden wir die Studie aufbauen? Welche Vermutungen hätten wir? Welche Experiment führen wir von allen möglichen Experimenten durch? Natürlich würden wir alles so wählen, dass wir die These beweisen, so funktioniert Wissenschaft.

Wir wählen also die schlimmsten Esoteriker aus und definieren dabei automatisch was ein schlimmer Esoteriker ist. Das gleiche tuen wir mit den besten Denkern unserer Zeit. Dann suchen wir nach Unterschieden. Aber nach welchen Unterschieden eigentlich? Ganz sicher werden wir Unterschiede finden, wie werden wir diese Fakten interpretieren? Wir werden sie als Ergebnis der esoterischen Verhaltensweisen deuten! QED

Das klingt etwas polemisch, ist aber nicht so gemeint. Wissenschaft funktioniert nun einmal so. Schlimm wird es wenn wir das Wissen mit dem Sein verwechseln.



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