Kann Kultur verdummen?
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#31:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 30.01.2012, 22:49
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cem hat folgendes geschrieben:
Man könnte argumentieren, daß selbst eine dokumentarisch aufgezogene Volksmusiksendung nicht mehr so ganz das wahre sei, weil das improvisatorische und das kommunikative Element fehlt. Aber laß uns nicht an allem rummäkeln. Gut gemachte Dokumentation vermittelt durchaus einen Eindruck und Anregungen. Im Gegensatz zum seichten Synthetikprodukt a la Musikantenstadel, der schreckt eher ab.


Sagen wir, daß ich schon interessant fand, daß es z.B. eine Region in Deutschland gab, die um 1900 weltweit Musiker und ganze Kapellen exportiert hat. Andererseits ist vielleicht auch die "klassische" Trennung zwischen E und U auch nicht so zielführend: Es hängt ja auch davon ab, wie es vorgetragen wird. Und das eine Stück kann toll sein und das andere langweilen und nerven.

#32:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 31.01.2012, 12:23
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cem hat folgendes geschrieben:
Man könnte argumentieren, daß selbst eine dokumentarisch aufgezogene Volksmusiksendung nicht mehr so ganz das wahre sei, weil das improvisatorische und das kommunikative Element fehlt. Aber laß uns nicht an allem rummäkeln. Gut gemachte Dokumentation vermittelt durchaus einen Eindruck und Anregungen. Im Gegensatz zum seichten Synthetikprodukt a la Musikantenstadel, der schreckt eher ab.

In Bayern gibt es laufend Veranstaltungen in den Städten, in denen Volksmusikkonzerte stattfinden. Da spielen nicht nur dörfliche Blasorchester, da gibts auch Sänger und Sangesgruppen und Instrumentalgruppen, die sogenannte "Stubenmusi" aus drei oder vier Instrumenten. Das sind fast immer Amateure, keine Berufsmusiker. Da lebt die Volksmusik noch, und sie ist auch eine. Ich weiß nicht, ob es sowas in anderen Bundesländern auch noch gibt.
Das Versäumnis des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist, daß sie sowas links liegen lassen und dafür lieber den synthetischen Mutantenstadel aufziehen.
Die Bayern sind halt gern für sich. So gibts das eben nur im bayerischen Radio. Und das bayerische Volkstheater beginnt im Fernsehen immer um 19,45 Uhr. Damit alle, die die Tagesschau nicht versäumen wollen, rausbleiben müssen.

#33: Re: Kann Kultur verdummen? Autor: evohumWohnort: Rheingau BeitragVerfasst am: 14.03.2012, 11:48
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Aretny hat folgendes geschrieben:
Können bestimmte Kulturen mit ungewöhnlichen Schwerpunkten/Erziehung dazu führen dass die Menschen die innerhalb dieser Kultur leben, im Vergleich zu andersgearteten Kulturen, intellektuelle Deffizite aufweisen?

Nach Jahren mal ganz kurz hier.
Klare Antwort auf die Ausgangsfrage: Ja.
Beispiel: Die Verblödung Mittel-/West-Europas ab ca. 400 AD (im Jahre des Herrn [sic!]).
Lies: Rolf Bergmeier "Schatten über Europa".

#34: Re: Kann Kultur verdummen? Autor: Kival BeitragVerfasst am: 14.03.2012, 14:36
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evohum hat folgendes geschrieben:

Beispiel: Die Verblödung Mittel-/West-Europas ab ca. 400 AD (im Jahre des Herrn [sic!]).
Lies: Rolf Bergmeier "Schatten über Europa".


Ja, das ist in der Tat schon Beleg genug.

#35:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 13:30
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Lese folgende Kritik: http://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_75403968/-stadlshow-der-neue-musikantenstadl-enttaeuscht-auf-ganzer-linie.html

Drucke sie aus und nehme sie zu meiner Mutter (> 70) mit. Sie gleich: "Damit können sie aufhören! Aber die alten Leute..." Sie hat also nicht einmal mitgekriegt, dass es der ARD jetzt um die jungen geht. Wo sie doch sonst alles mitkriegt.

Sie habe einmal reingeschaut, da hätte DJ Ötzi "dieses bekannte Lied" gesungen (Den Song von Cheap Trick kann sie eigentlich nicht meinen). "Keine Stimme!... Der soll bei seinem Kram bleiben!"

#36:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 18:03
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Die volksdümmliche ....äh ... volkstümliche Musik ist längst zur schnulzigen Schlagermusik im falschen Dirndlgewand verkommen, so ähnlich wie die "Landhausmode". Weinen

Wurde schon der olle Moik dafür kritisiert, dass er die Blaskapellen und Sänger im Schweinsgalopp durch die Halle trieb, so wird die Show jetzt weiter ins Kasperlhafte verschoben.

#37:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 18:11
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Die volksdümmliche ....äh ... volkstümliche Musik ist längst zur schnulzigen Schlagermusik im falschen Dirndlgewand verkommen, so ähnlich wie die "Landhausmode". Weinen

Wurde schon der olle Moik dafür kritisiert, dass er die Blaskapellen und Sänger im Schweinsgalopp durch die Halle trieb, so wird die Show jetzt weiter ins Kasperlhafte verschoben.

Ich frage mich überhaupt, wieso sich der BR federführend an einer Sendung beteiligt, die krachledernen Seppl-Style präsentiert.
Sind die anderen volksdümmlichen Sendungen nicht allesamt Vergangenheit? Ohne den - äh: die Stadlshow wären die Leute gezwungen, sich im Bayerischen Fernsehen die Ursprungskultur in, sagen wir mal, originalgetreuerem Zustand* anzusehen.

* (Erinnere mich gerade daran, wie ich mich - wohl anderswo - mal über eine Aufzeichnung einer Fronleichnamsprozession ausgelassen habe, für die man anscheinend sämtliche Trachtenvereine im Gäu zusammengerufen hatte. Und am Ende der Sendung hat man, glaube ich, das Entstehungsjahr weggelassen.)

#38:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 18:24
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Pfirsich hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich überhaupt, wieso sich der BR federführend an einer Sendung beteiligt, die krachledernen Seppl-Style präsentiert.

Der MDR treibt's da fast noch wilder.

#39:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 18:29
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Auf der Suche nach Verdummung reichte aber eigentlich auch ein Blick in dieses Forum!

SCNR
Lachen

#40:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 18:38
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Auf der Suche nach Verdummung reichte aber eigentlich auch ein Blick in dieses Forum!

Das wird wenigstens nicht im Fernsehen verbreitet. zynisches Grinsen

#41:  Autor: Waldmeister BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 19:00
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Auf der Suche nach Verdummung reichte aber eigentlich auch ein Blick in dieses Forum!

SCNR
Lachen


Smilie Nun kann ein Oxy­mo­ron ( Kultur i.V. Verdummung ist ja in se eines ) ja auch satirischen Zwecken dienen. Einmal zum Gesagten selber hin und einmal zu Äußerer hin.......

Dat Levell vonne Kulltur kann sich verändern, dann kann dat en in coram declinantem sin...

oder loboesk en tl;dr mit Abgang und Klatschmarsch.... Smilie

#42:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 19:02
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich überhaupt, wieso sich der BR federführend an einer Sendung beteiligt, die krachledernen Seppl-Style präsentiert.

Der MDR treibt's da fast noch wilder.


Mag sein, aber woher sollen´s die auch wissen. Böse

#43:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 19:32
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Auf der Suche nach Verdummung reichte aber eigentlich auch ein Blick in dieses Forum!

Das wird wenigstens nicht im Fernsehen verbreitet. zynisches Grinsen

Und das ist auch gut so! Der Ruf der Ungläubigen in der Öffentlichkeit ist so schon nicht besonders gut! Lachen

#44:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 19:42
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Und das ist auch gut so! Der Ruf der Ungläubigen in der Öffentlichkeit ist so schon nicht besonders gut! Lachen


"der Ungläubigen"? Mir scheint, Du solltest Dich schleunigst anderswo abmelden!!!

#45:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 13.09.2015, 19:56
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Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Und das ist auch gut so! Der Ruf der Ungläubigen in der Öffentlichkeit ist so schon nicht besonders gut! Lachen


"der Ungläubigen"? Mir scheint, Du solltest Dich schleunigst anderswo abmelden!!!

Lachen

#46:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 14.09.2015, 15:45
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Jetzt regt sich gar ein anderer Moderator über die neue Stadelshow auf. Ein Moderator, der selbst diese gefälschte Volksmusik-Dudelei unter das Volk bringt. zynisches Grinsen

#47:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 15.09.2015, 14:47
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Die echte alpenländische und vor allem die bayerische Volksmusik ist gar nicht für so große Veranstaltungen da. Sie findet im kleinen Kreis statt, typisch die sog. "Stubenmusi". Sie ist sehr leise, da muß man still sein und zuhören. Mitklatschen ist da nicht drin. Selbst die alte bayerische Kirchweih, wo der Ländler, der Zwiefache hingehörten spielte sich oft nur im Umkreis eines einzigen Wirtshauses und seines Wirtsgartens ab. Vor hundert Jahren hatte man in Bayern, wo man auch war, an jedem Wochenende drei bis vier Kirchweihfeste im Umkreis eines kräftigen Fußmarsches zur Auswahl, (die Kirchen sind doch nicht alle am selben Tag geweiht worden) da verteilten sich die Gäste, es gab nie Massenaufläufe.

#48:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 15.09.2015, 18:19
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Die echte alpenländische und vor allem die bayerische Volksmusik ist gar nicht für so große Veranstaltungen da. Sie findet im kleinen Kreis statt, typisch die sog. "Stubenmusi". Sie ist sehr leise, da muß man still sein und zuhören.

Das ist ja auch Geschmackssache, wenn einer Zither spielt und 2 oder 3 Mädels in verschiedenen Tonlagen dazu singen. Diese Liebhaber-Musik ist wohl hauptsächlich in den Alpentälern zuhause.
Zitat:
Selbst die alte bayerische Kirchweih, wo der Ländler, der Zwiefache hingehörten spielte sich oft nur im Umkreis eines einzigen Wirtshauses und seines Wirtsgartens ab. Vor hundert Jahren hatte man in Bayern, wo man auch war, an jedem Wochenende drei bis vier Kirchweihfeste im Umkreis eines kräftigen Fußmarsches zur Auswahl......

Diese Kirchweihfeste gibt's jetzt auch noch. Auf dem Land dreht sich doch fast alles nur um die Kirche im Dorf bzw. in der Kleinstadt oder um die örtliche Feuerwehr. Wo keine Halle vorhanden ist, stellen sie halt jetzt ein Zelt auf. Die Musik darinnen hat mehr kommerziellen Charakter.

#49:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 15.09.2015, 19:23
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Diese Kirchweihfeste gibt's jetzt auch noch. Auf dem Land dreht sich doch fast alles nur um die Kirche im Dorf bzw. in der Kleinstadt oder um die örtliche Feuerwehr. Wo keine Halle vorhanden ist, stellen sie halt jetzt ein Zelt auf. Die Musik darinnen hat mehr kommerziellen Charakter.

Das ist nicht mehr die bayerische Kirchweih, wie sie Ludwig Thoma beschrieben hat. Eine solche endete immer mit einer Rauferei. Immer. Die gehörte dazu. Dafür legten die jungen Kerle wochenlang vorher Haselnußstecken im Brunnentrog ein. Und gern wurden evtl. anwesende preußische Sommerfrischler in das sportliche Geschehen einbezogen. Genießerisch rief man: "Jetzt g'hörst d'r Katz'!" und dann haute man mit dem Maßkrug dem Gegner aufs Hirn.
Man könnte sicher die Einschaltquoten des Mutantenstadels bessern, würde man sowas zum Abschluß veranstalten. Statt "Auf geht's!" ruft man dann heute freilich "Äkt'schn!"

#50:  Autor: Casual3rdparty BeitragVerfasst am: 15.09.2015, 19:31
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Diese Kirchweihfeste gibt's jetzt auch noch. Auf dem Land dreht sich doch fast alles nur um die Kirche im Dorf bzw. in der Kleinstadt oder um die örtliche Feuerwehr. Wo keine Halle vorhanden ist, stellen sie halt jetzt ein Zelt auf. Die Musik darinnen hat mehr kommerziellen Charakter.

Das ist nicht mehr die bayerische Kirchweih, wie sie Ludwig Thoma beschrieben hat. Eine solche endete immer mit einer Rauferei. Immer. Die gehörte dazu. Dafür legten die jungen Kerle wochenlang vorher Haselnußstecken im Brunnentrog ein. Und gern wurden evtl. anwesende preußische Sommerfrischler in das sportliche Geschehen einbezogen. Genießerisch rief man: "Jetzt g'hörst d'r Katz'!" und dann haute man mit dem Maßkrug dem Gegner aufs Hirn.
Man könnte sicher die Einschaltquoten des Mutantenstadels bessern, würde man sowas zum Abschluß veranstalten. Statt "Auf geht's!" ruft man dann heute freilich "Äkt'schn!"
das erinnert mich an eine Szene, in der don camillo ein paar kommunisten mit einem Knüppel verprügeln möchte, jesus es ihm aber untersagt. er antwortet: "das ist keine eiche, das ist esche, direkt weich...!"
Sehr glücklich

#51:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 15.09.2015, 19:36
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchweih#Datum

Zitat:
In Bayern wurde bis 1866 in den Städten und Dörfern die Kirchweih am Sonntag vor oder nach dem Festtag des jeweiligen Namenspatrons der Kirche gefeiert. Da die Bevölkerung sich gerne an den jeweiligen Feierlichkeiten der Nachbargemeinden beteiligte, nahm (in den Augen der Obrigkeit) die Anzahl der Vergnügungsveranstaltungen und der damit verbundene Alkoholkonsum überhand. Deshalb wurde die traditionelle „Dorfkirchweih“ durch einen zentralen Termin für alle Kirchen im Herbst – den dritten Sonntag im Oktober – ersetzt. Jedoch hat sich dieser Termin nicht in ganz Bayern durchgesetzt. Für das Bistum Würzburg gilt zum Beispiel der 2. Sonntag im November als Kirchweihtag.

Kirchweih ist, wenn´s beim Bäcker Kirchweihnudeln gibt. Anders kenn ich´s nicht.

Die Frommen feiern aber das Patrozinium (Namenstag des Kirchenpatrons) wohl nach wie vor ebenfalls irgendwie.

Im Allgemeinen hat man heutzutage jedoch bekanntlich schon Schwierigkeiten, für kirchliche Festlichkeiten, für die es nur einen Termin gibt, Begeisterung zu wecken...

Ich persönlich habe auch in meiner frömmsten Zeit nie gewusst, an welchem Tag genau "unsere" Kirchenpatronin Namenstag hat. Ich wusste immer nur den Monat. Und Kirchweih überrascht mich seit jeher jedes Jahr neu.

#52:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 16.09.2015, 13:10
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Ahriman hat folgendes geschrieben:

Das ist nicht mehr die bayerische Kirchweih, wie sie Ludwig Thoma beschrieben hat. Eine solche endete immer mit einer Rauferei. Immer. Die gehörte dazu. Dafür legten die jungen Kerle wochenlang vorher Haselnußstecken im Brunnentrog ein. Und gern wurden evtl. anwesende preußische Sommerfrischler in das sportliche Geschehen einbezogen. Genießerisch rief man: "Jetzt g'hörst d'r Katz'!" und dann haute man mit dem Maßkrug dem Gegner aufs Hirn.
Man könnte sicher die Einschaltquoten des Mutantenstadels bessern, würde man sowas zum Abschluß veranstalten. Statt "Auf geht's!" ruft man dann heute freilich "Äkt'schn!"


Etwa so wie in diesem zünftigen Stock-Kampf:
https://www.youtube.com/watch?v=Q4RPk02oxp0 komm her kleiner
(Mit wolle als "last man standing" Lachen )

Wahrscheinlich fördert man auch so seine Intelligenz, was die Körper Koordination betrifft.
Ich mache das jedenfalls auch so.
Nur der Maßkrug auf den Kopf schadet vermutlich der Intelligenz.

#53:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 16.09.2015, 15:06
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht mehr die bayerische Kirchweih, wie sie Ludwig Thoma beschrieben hat. Eine solche endete immer mit einer Rauferei. Immer. Die gehörte dazu. Dafür legten die jungen Kerle wochenlang vorher Haselnußstecken im Brunnentrog ein. Und gern wurden evtl. anwesende preußische Sommerfrischler in das sportliche Geschehen einbezogen. Genießerisch rief man: "Jetzt g'hörst d'r Katz'!" und dann haute man mit dem Maßkrug dem Gegner aufs Hirn.
Man könnte sicher die Einschaltquoten des Mutantenstadels bessern, würde man sowas zum Abschluß veranstalten. Statt "Auf geht's!" ruft man dann heute freilich "Äkt'schn!"

Und spätestens bei der fünften Sendung schaut sich den Running Gag am Schluss keiner mehr an.

#54:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 16.09.2015, 19:55
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wolle hat folgendes geschrieben:
Nur der Maßkrug auf den Kopf schadet vermutlich der Intelligenz.

Nicht einem echten Bayern. Pah, ein Maßkrug - in seiner Erzählung "Solide Köpfe" berichtet Ludwig Thoma, wie man in einem Prozeß nach so einer Rauferei die angeblichen "gefährlichen Werkzeuge" vor dem Herrn Amtsrichter ausbreitet, Wagscheiter, Kuhketten, ein Hemmschuh mit Sperrkette und dergleichen, die "so ziemlich die gesamte Baumannsfahrnis eines mäßig begüterten Häuslers darstellen". Und alles ist zerbeult, ausgefranzt, gesplittert. Übrigens ist ein Wagscheit das Ding, an dem Gäule und Ochsen mittels zweier Ketten den Wagen ziehen. Das ist freilich aus besonders hartem Holz und mit Eisen beschlagen.
Der Gerichtsdiener brummt beim Wegräumen: Zitat:
"Dös hoaßt ma jetzt g'fährliches Werkzeug, dabei is das ganze Glump hin worden. Schad' für das schöne Sach! A ganze Hauseinrichtung und Brautsteuer könnt ma mit der größten Leichtigkeit auf dö gußeisernen Köpf z'sammschlagen. Es geht nix über a guate G'sundheit."

#55:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 18.09.2015, 05:00
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"Bislang sieht es so aus, als hätte der BR sein Stammpublikum verloren, ohne spürbar bei der angestrebten Zielgruppe unter 40 gepunktet zu haben", schreibt jemand auf der Leserbriefseite des MM und meint damit auch den Hörfunk. Das erinnert mich daran, dass auf Bayern 3 im Juni über Nacht die Dutzerei ausgebrochen ist.

Dabei muss der Hörfunk des BR mit Antenne Bayern um Hörer konkurrieren.
Zitat:
Antenne Bayern ist laut dieser Umfrageergebnisse der reichweitenstärkste Hörfunksender Deutschlands.

Ich sag mal: Solange die keine Blitzer melden, können sie froh sein, wenn sie überhaupt noch jemand hört: die an Blitzern strukturell Uninteressierten.

#56:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 18.09.2015, 11:56
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Wer hört denn noch Radio. Dieses dauernde blöde auf fröhlich/optimitisch getrimmte Gequassel tötet doch den letzten Nerv. Wenn ein Rundfunkmensch ein Mikrofon sieht bekommt er sofort einen verbalen Brechdurchfall.
Und wer will schon zwanzigmal dieselben Nachrichten hören?
Tatsächlich, in meiner Jugendzeit gabs im Radio Nachrichten nur morgens, Mittags und Abends. Dafür dauerte allerdings die mittägliche Verlesung auch eine Viertelstunde - soviel passierte damals an einem Tag.

#57:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 18.09.2015, 12:13
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wer hört denn noch Radio. Dieses dauernde blöde auf fröhlich/optimitisch getrimmte Gequassel tötet doch den letzten Nerv. Wenn ein Rundfunkmensch ein Mikrofon sieht bekommt er sofort einen verbalen Brechdurchfall.
Und wer will schon zwanzigmal dieselben Nachrichten hören?
Tatsächlich, in meiner Jugendzeit gabs im Radio Nachrichten nur morgens, Mittags und Abends. Dafür dauerte allerdings die mittägliche Verlesung auch eine Viertelstunde - soviel passierte damals an einem Tag.


Mußt nur den richtigen Sender einschalten.
Zugegeben 95% der Sender sind Müll.
Versuchs mal mit Deutschlandradio Kultur.

#58:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 18.09.2015, 16:44
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wer hört denn noch Radio. Dieses dauernde blöde auf fröhlich/optimitisch getrimmte Gequassel tötet doch den letzten Nerv. Wenn ein Rundfunkmensch ein Mikrofon sieht bekommt er sofort einen verbalen Brechdurchfall.

Meine Rede. Oder wie ich im APRIL schrieb:
Zitat:
Im Radio wird mir mittlerweile zu viel gedutzt. Wenn ein Moderatorenpaar auf ziemlich beste Freunde macht, frage ich mich, ob die sich außerhalb des Studios überhaupt grüßen.


Die "Nullingers" von Antenne Bayern sind kultureller Limbo. Darum dürfte mir hier auch niemand sagen können, ob die Jacqueline (so ausgesprochen wie man sie schreibt) noch dazugehört. Aber: Es wird bayerisch gesprochen! Und bei den Boggensaggs eben (quoten-)fränkisch.
Auch ärgere ich mich über die Gewinn"spiele". Einem wird was-weiß-ich-was bezahlt, und der Rest darf sich an der zusätzlichen Werbung erfreuen.
Ihre Vorliebe für die Bands "The Hooters" und "Survivor" scheinen sie mittlerweile abgelegt zu haben, und Shakira´s neues Album gefällt ihnen scheinbar nicht.

... Außerdem bringen noch regionalere Sender noch regionalere Blitzer. Deshalb unterbricht mich wenn, dann der beim Hören jener CDs, die man halt am besten im Wagen hört, da man zuhause mit Kopfhörern taub davon wird und ohne die Leute belästigt.

#59:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 18.09.2015, 18:00
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wer hört denn noch Radio. Dieses dauernde blöde auf fröhlich/optimitisch getrimmte Gequassel tötet doch den letzten Nerv.

Da ist es von Vorteil, wenn man ein Radio mit (programmierbaren) Stationstasten hat.
Da kann man bei nervigem Gequassle oder Werbung blitzschnell zu einem anderen Sender schalten. Ich bin schon geübter Umschalter. zwinkern

#60:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 19.09.2015, 12:37
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Versuchs mal mit Deutschlandradio Kultur.

Da kommt ein weiteres Problem. Früherzeiten hatten die Radios eine Skala, da standen die Sender drauf, und da konnte man einen Zeiger hindrehen. Das hat die technische Entwicklung unmöglich gemacht. Mein Radio (nennt man Receiver, ist Verstärker mit Radioteil) war wohl nicht teuer genug. Der zeigt nur an, welche Frequenz er grade empfängt. Wenn man lange genug wartet wechselt das Display und zeigt dann sowas wie RA TIROL oder ANT BAY, bei den meisten darf man raten, was die Abkürzung wohl bedeutet.
Von Kabel Deutschland kriege ich alle 14 Tage einen Brief, ich soll mir doch das Internet bei ihnen kaufen, wäre so toll günstig. (Ist glatt gelogen, 1&1 per Telefonleitung ist billiger). Aber auf die Idee, mir stattdessen mal eine Frequenztabelle zu schicken kommt natürlich keiner der Deppen.
Preisfrage: Auf welcher Frequenz im Kabel liegt Deutschlandradio Kultur? Danach zu suchen würde mit meinem Radio einige Zeit brauchen. Außerdem wäre es mühsam und ich bin ein Faulpelz.
Nicht zu glauben, daß wir mal Abends im Halbkreis vor dem SABA-8-Kreis-Superhet mit 10 Watt Gegentakt-Endstufe (mono natürlich!) hockten und gebannt dem Kriminalhörspiel lauschten - ganz ohne Bild! Stell you so what for!



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