Kann Kultur verdummen?
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#61:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 19.09.2015, 12:58
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Nicht zu glauben, daß wir mal Abends im Halbkreis vor dem SABA-8-Kreis-Superhet mit 10 Watt Gegentakt-Endstufe (mono natürlich!) hockten und gebannt dem Kriminalhörspiel lauschten - ganz ohne Bild! Stell you so what for!

Meine Mutter (> 70) nennt die Fernsehzeitung nach wie vor "Radiozeitung"...

#62:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 19.09.2015, 13:38
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"Hör-zu!" war mal die Radiozeitung schlechthin. Die hatte damals auch einen richtigen redaktionellen Teil und immer einen Fortsetzungsroman, meist Bestseller. Chef-Redakteur war Eduard Rhein. https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Rhein ein erstaunlich produktiver Mensch!
Als der UKW-Rundfunk eingeführt wurde machte diese Zeitung einen riesigen Werberummel für die "Welle der Freude". Da gab es dann auch Bauanleitungen und Schaltpläne zum Selberbauen für sogenannte "Pendler". Ich habe damals unseren Saba eigenhändig nachgerüstet, für den gabs einen Ukw-Teil zum nachträglichen Einbau. Ich weiß noch, wie ich meinen Alten beschwatzen mußte, daß er zusätzlich zu dem teuren Ding nochmal 10 Mark extra rausrücken mußte für eine neue Gleichrichterröhre, das hat er schwer eingesehen. Die alte im Radio war so weit runter, da lag die Anodenspannung nur noch bei 130 Volt statt 250, das war dem Ukw-Teil zu wenig.
Und zur Zeit versucht man, das UKW-Radio wieder abzuwürgen - hat nur noch nicht ganz geklappt. Erstaunlich, innerhalb eines Menschenlebens - meines - kommt eine bahnbrechende großartige Erfindung auf, verbreitet sich weltweit und stirbt wieder ab.

#63:  Autor: MobienneWohnort: Allgäu BeitragVerfasst am: 19.09.2015, 13:52
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Versuchs mal mit Deutschlandradio Kultur.

Da kommt ein weiteres Problem. Früherzeiten hatten die Radios eine Skala, da standen die Sender drauf, und da konnte man einen Zeiger hindrehen. Das hat die technische Entwicklung unmöglich gemacht. Mein Radio (nennt man Receiver, ist Verstärker mit Radioteil) war wohl nicht teuer genug. Der zeigt nur an, welche Frequenz er grade empfängt. Wenn man lange genug wartet wechselt das Display und zeigt dann sowas wie RA TIROL oder ANT BAY, bei den meisten darf man raten, wäas die Abkürzung wohl bedeutet.
Von Kabel Deutschland kriege ich alle 14 Tage einen Brief, ich soll mir doch das Internet bei ihnen kaufen, wäre so toll günstig. (Ist glatt gelogen, 1&1 per Telefonleitung ist billiger). Aber auf die Idee, mir stattdessen mal eine Frequenztabelle zu schicken kommt natürlich keiner der Deppen.
Preisfrage: Auf welcher Frequenz im Kabel liegt Deutschlandradio Kultur? Danach zu suchen würde mit meinem Radio einige Zeit brauchen. Außerdem wäre es mühsam und ich bin ein Faulpelz.
Nicht zu glauben, daß wir mal Abends im Halbkreis vor dem SABA-8-Kreis-Superhet mit 10 Watt Gegentakt-Endstufe (mono natürlich!) hockten und gebannt dem Kriminalhörspiel lauschten - ganz ohne Bild! Stell you so what for!


Deutschlandradio Kultur müßte im Netz bei Dir auf 96,05 MHz liegen.
http://helpdesk.kdgforum.de/sendb/belegung-402.html

#64:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 20.09.2015, 14:13
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Danke. Gefunden. Ziemlich verrauscht. Low Fidelity.
Was hörte ich: Etwa 30 Sekunden lang "stampf-stampf-stampf" mit Chorgesang, danach ertönte eine sympathische Frauenstimme und begann, einen Bericht über Papst Franziskus zu verlesen.
Wenn das Kultur ist: Das kann wirklich verblöden.

#65:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.09.2015, 16:06
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Danke. Gefunden. Ziemlich verrauscht. Low Fidelity.
Was hörte ich: Etwa 30 Sekunden lang "stampf-stampf-stampf" mit Chorgesang, danach ertönte eine sympathische Frauenstimme und begann, einen Bericht über Papst Franziskus zu verlesen.
Wenn das Kultur ist: Das kann wirklich verblöden.

Man muß ihn wirklich mal über längere Zeit hören.
Ausführliche Hintergrundberichten, Reportagen. Und Abwesenheit von Dudelmusik.

#66:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 01.01.2016, 14:20
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http://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_76530418/stadlshow-quoten-kommen-auch-an-silvester-nicht-in-fahrt.html

Zitat:
Millionenpublikum für Klassiker "Dinner for One"
Quoten der "Stadlshow" kommen auch an Silvester nicht in Fahrt

Wie ich schon sagte: Ich hatte meinen Wecker auf halb zwölf gestellt, und eine Stunde später war der Käse gegessen.


Edit: Eine Bekannte von uns, ein Fan solcher Sendungen, fragt nach der Stadlshow: "Haben die kein Geld mehr?"

#67:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 01.01.2016, 17:54
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Danke. Gefunden. Ziemlich verrauscht. Low Fidelity.
Was hörte ich: Etwa 30 Sekunden lang "stampf-stampf-stampf" mit Chorgesang, danach ertönte eine sympathische Frauenstimme und begann, einen Bericht über Papst Franziskus zu verlesen.
Wenn das Kultur ist: Das kann wirklich verblöden.

Man muß ihn wirklich mal über längere Zeit hören.
Ausführliche Hintergrundberichten, Reportagen. Und Abwesenheit von Dudelmusik.
Es gibt natürlich auch Alternativen je nach Situation: DLF, SRF2, Ö1, WDR3 und 5, SWR2, ... . Oder auch ein Radiostream von ferne oder ein reines Webradio? - Etliches ist ja zumindest so zeitweise anhörbar, oft trifft es sich auch, daß der eine Sender gerade eine Wortsendung bringt, während der andere (auch erträgliche) Musik spielt.

Manchmal hat man natürlich auch da die folgende Situation: DLF - Klaviermusik von beispielsweise Rachmaninow. DLR - gefühlt dasselbe Stück, nur um ein paar Minuten zeitversetzt. WDR3 - gefühlt dasselbe Stück.

#68:  Autor: Kerzenlicht BeitragVerfasst am: 01.01.2016, 18:17
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Die Stadlshow wird es nicht mehr lange geben , denke ich.
Ist ja auch Kitsch pur.
Was Kultur im Allgemeinen anbelangt, nicht alles ist Gold, was glänzt.

#69:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 01.01.2016, 18:31
    —
Kerzenlicht hat folgendes geschrieben:
Die Stadlshow wird es nicht mehr lange geben , denke ich.
Ist ja auch Kitsch pur.
Was Kultur im Allgemeinen anbelangt, nicht alles ist Gold, was glänzt.

Jedes Lied ein Hit.
- Ach ja: Wenn ich mich recht erinnere, machten die "Amigos" voriges Jahr in unserer Programmzeitschrift noch ab und zu Werbung für ihr Werk. Ganzseitig.

#70:  Autor: Kerzenlicht BeitragVerfasst am: 01.01.2016, 18:47
    —
Ich denke die Stadlshow ist mit Andy Borg gestorben.
Bei Moik gab es wenigstens noch Higligts, ich schaue jedenfalls nicht mehr.

#71:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 01.01.2016, 18:49
    —
Die Stadlshow ist mit Andy Borgs Entlassung gestorben.

#72:  Autor: Arno Gebauer BeitragVerfasst am: 10.01.2016, 10:17
    —
Moin,

sicher kann Kultur verdummen, wenn mehrere Dinge Hand in Hand gehen.

In unserer Kirchenrepublik wird die christliche Religion nicht nur jährlich
mit Milliarden Euro gefördert und unterstützt und mit sehr vielen Privilegien
ausgestattet, sondern auch als prägendes Schulfach unmündigen Kindern
aufgezwängt.
Wer blinden Glauben (und echter Glaube ist immer blind) erzeugen will,
muss schon an die Kinder ran, egal ob es eine politische oder religiöse "frohe
Botschaft" ist.

Religionsuntericht ist gegen jede Integration gerichtet!

Kein Kind kann sich dem Hinrichtungsglauben entziehen! Die Hinrichtungskreuze
und die Gedenkstätten für die historische Hinrichtung stehen überall herum.

Gläubige müssen zwischen Schwachsinn und Heuchelei wählen


Wer sich zum kath. Glauben bekennt, glaubt an

1) die leibliche Auferstehung nach seinem Tod
2) die Schöpfung des Universums durch einen fürchterlichen Gott
3) die unbefleckte Empfängnis der Maria und an die Jungfrauengeburt
4) Dogmen, die nicht hinterfragt werden dürfen
5) die Richtigkeit der Aussagen der meinungsbildenden Kirchenführer
6) den "Armut" predigenden Gottesvertreter
7) und vielem anderen Blödsinn, der die Lebensweise der Gläubigen
sehr behindert.

In unserer Kultur war und ist Religion immer noch das Mittel der
Volksverdummung, was unsere Zukunft verbaut, denn es gibt
in unserer Kirchenrepublik kein Problembewußtsein mehr für die
Ämterverquickung zwischen dem Lobbyisten Kirche und dem Staat.

Christliche Überzeugungen werden für alle Bürger verpflichtend gemacht.
Dabei ist das christliche Wertesystem nur religiöse Propaganda!

Ich würde mich sehr schämen, zu sagen, ich bin gläubig!

Viele Grüße
Arno Gebauer

#73:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.01.2016, 21:24
    —
Ich denke viele Katholiken glauben gar nicht an alle diese Dinge, vielleicht noch nicht einmal die Mehrheit, zumindest in vielen europaeischen Gesellschaften.

Fuer viele Katholiken ist die katholische Kirche vor allem "social club" und man ist da drin, "weil's halt dazugehoert".

#74:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.01.2016, 21:34
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich denke viele Katholiken glauben gar nicht an alle diese Dinge, vielleicht noch nicht einmal die Mehrheit, zumindest in vielen europaeischen Gesellschaften.

Fuer viele Katholiken ist die katholische Kirche vor allem "social club" und man ist da drin, "weil's halt dazugehoert".


Sehe ich genauso.
Und das ist wohl bei den meisten Religionen so.

In den meisten Gesellschaften ist ein Religionswechsel, mit starke soziale Verwerfungen verbunden.

#75:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 10.01.2016, 22:47
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich denke viele Katholiken glauben gar nicht an alle diese Dinge, vielleicht noch nicht einmal die Mehrheit, zumindest in vielen europaeischen Gesellschaften.

Fuer viele Katholiken ist die katholische Kirche vor allem "social club" und man ist da drin, "weil's halt dazugehoert".

Ich glaube, du überschätzt die Gläubigen. Ich lebe auf dem Lande in Bayern und bin zu der Überzeugung gekommen, dass die Mehrheit untertänig und struntzdumm ist. Die glauben fast alles, was ihnen vorgesetzt wird. Vermutlich sind sie von der Kritik des neuen Papstes am Kurienvolk vollkommen irritiert. "Was ist? Stimmt was nicht?" zwinkern

#76:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.01.2016, 22:52
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich denke viele Katholiken glauben gar nicht an alle diese Dinge, vielleicht noch nicht einmal die Mehrheit, zumindest in vielen europaeischen Gesellschaften.

Fuer viele Katholiken ist die katholische Kirche vor allem "social club" und man ist da drin, "weil's halt dazugehoert".

Ich glaube, du überschätzt die Gläubigen. Ich lebe auf dem Lande in Bayern und bin zu der Überzeugung gekommen, dass die Mehrheit untertänig und struntzdumm ist. Die glauben fast alles, was ihnen vorgesetzt wird. Vermutlich sind sie von der Kritik des neuen Papstes am Kurienvolk vollkommen irritiert. "Was ist? Stimmt was nicht?" zwinkern


Das "nicht daran glauben" muss ja auch nicht unbedingt mit Intelligenz zu tun haben. Ich habe das Gefuehl vielen dieser "Glaeubigen" sind diese Dinge auch einfach nur sehr egal. Das ist fuer die etwas worueber sich Theologen die Koepfe zerbrechen sollen, was aber mit ihnen und ihrem Leben nix zu tun hat. Die interessiert viel eher, dass es bei ihrer Hochzeit 'ne schoene Zeremonie in 'ner schoenen Kirche gibt und dass der Pfaffe salbungsvolle Worte bei der Beerdigung der Verwandten findet. Und was solche Sachen angeht, bietet die katholische Kirche halt 'nen Service, der bei ihren Schaefchen recht gut ankommt.

#77:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 00:34
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das "nicht daran glauben" muss ja auch nicht unbedingt mit Intelligenz zu tun haben. Ich habe das Gefuehl vielen dieser "Glaeubigen" sind diese Dinge auch einfach nur sehr egal. Das ist fuer die etwas worueber sich Theologen die Koepfe zerbrechen sollen, was aber mit ihnen und ihrem Leben nix zu tun hat. Die interessiert viel eher, dass es bei ihrer Hochzeit 'ne schoene Zeremonie in 'ner schoenen Kirche gibt und dass der Pfaffe salbungsvolle Worte bei der Beerdigung der Verwandten findet. Und was solche Sachen angeht, bietet die katholische Kirche halt 'nen Service, der bei ihren Schaefchen recht gut ankommt.

Hast du schon mal überlegt, daß das für "Gläubige" wie für "Nichtgläubige" gilt? Weshalb man auch besser von Kirchenmitgliedern bzw. Konfessionslosen sprechen sollten. Unter den Konfessionslosen dürften überzeugte Atheisten genauso eine Minderheit sein wie Gläubige unter den Kirchenmitgliedern.

#78:  Autor: Hebart BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 01:21
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die interessiert viel eher, dass es bei ihrer Hochzeit 'ne schoene Zeremonie in 'ner schoenen Kirche gibt und dass der Pfaffe salbungsvolle Worte bei der Beerdigung der Verwandten findet. Und was solche Sachen angeht, bietet die katholische Kirche halt 'nen Service, der bei ihren Schaefchen recht gut ankommt.


Das sehe ich genauso. Dabei gibt es jedenfalls für die Beerdigung mittlerweile ziemlich gute Konkurrenz durch professionelle Leichenbestatter. Da kannst du deine gewünschten Texte incl. "Eventplan" sogar selbst einreichen. Für Hochzeiten ließe sich das sicherlich auch einrichten, nur das mit der Kirche mieten ist noch nicht drin, den Firlefanz in eine Burg oder ein Schloss verlegt, was durchaus schon Gang und Gäbe ist, löst auch dieses Problem.

#79:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 05:56
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das "nicht daran glauben" muss ja auch nicht unbedingt mit Intelligenz zu tun haben. Ich habe das Gefuehl vielen dieser "Glaeubigen" sind diese Dinge auch einfach nur sehr egal. Das ist fuer die etwas worueber sich Theologen die Koepfe zerbrechen sollen, was aber mit ihnen und ihrem Leben nix zu tun hat. Die interessiert viel eher, dass es bei ihrer Hochzeit 'ne schoene Zeremonie in 'ner schoenen Kirche gibt und dass der Pfaffe salbungsvolle Worte bei der Beerdigung der Verwandten findet. Und was solche Sachen angeht, bietet die katholische Kirche halt 'nen Service, der bei ihren Schaefchen recht gut ankommt.

Hast du schon mal überlegt, daß das für "Gläubige" wie für "Nichtgläubige" gilt? Weshalb man auch besser von Kirchenmitgliedern bzw. Konfessionslosen sprechen sollten. Unter den Konfessionslosen dürften überzeugte Atheisten genauso eine Minderheit sein wie Gläubige unter den Kirchenmitgliedern.

So ähnlich. Ich weiß jetzt nicht mehr, wer diese Umfrage gemacht hatte, aber nur noch eine Minderheit der deutschen Katholiken glaubt an einen persönlichen Gott. Deshalb regen die sich auch über einen Frosch am Kreuz nicht mehr auf. Bei den Konfessionslosen kannst Du einfach davon ausgehen, dass die im Schnitt noch weiter weg sind von krichlichen Glaubensvorstellungen. Überzeuget Atheisten müssten sich zu dem Thema mindestens schon mal Gedanken gemacht haben - das ist in der heutigen Gesellschaft aber glücklichweise nicht mehr nötig. Diesen Zustand der schlichten Areligiösität der Gesellschaft empfinde ich als erheblich entspannter. Expliziter Atheismus entsteht doch nur, wenn der religiöse Krampf so aufdringlich ist, dass man sich seiner erwehren muss. Wenn wir die ganzen Götter einfach vergessen, brauchen wir auch keinen Atheismus mehr.

#80:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 12:14
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Überzeuget Atheisten müssten sich zu dem Thema mindestens schon mal Gedanken gemacht haben - das ist in der heutigen Gesellschaft aber glücklichweise nicht mehr nötig. Diesen Zustand der schlichten Areligiösität der Gesellschaft empfinde ich als erheblich entspannter.

Wie bewertest du dann diese Aussagen von Max Uthoff: https://www.youtube.com/watch?v=8Hm-WC0j2Bo#t=24m19s
(ab 24:19)

#81:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 12:19
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Überzeuget Atheisten müssten sich zu dem Thema mindestens schon mal Gedanken gemacht haben - das ist in der heutigen Gesellschaft aber glücklichweise nicht mehr nötig. Diesen Zustand der schlichten Areligiösität der Gesellschaft empfinde ich als erheblich entspannter.

Wie bewertest du dann diese Aussagen von Max Uthoff: https://www.youtube.com/watch?v=8Hm-WC0j2Bo#t=24m19s
(ab 24:19)


Na, zumindest schön gemacht. Man könnte es auch anders sagen: Nur weil Menschen keine Religion haben, heißt das noch nicht, daß sie nicht einer anderen Ideologie anhängen, von irreführenden Illusionen ganz zu schweigen. zwinkern

#82:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 14:03
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Überzeuget Atheisten müssten sich zu dem Thema mindestens schon mal Gedanken gemacht haben - das ist in der heutigen Gesellschaft aber glücklichweise nicht mehr nötig. Diesen Zustand der schlichten Areligiösität der Gesellschaft empfinde ich als erheblich entspannter.

Wie bewertest du dann diese Aussagen von Max Uthoff: https://www.youtube.com/watch?v=8Hm-WC0j2Bo#t=24m19s
(ab 24:19)


Na, zumindest schön gemacht. Man könnte es auch anders sagen: Nur weil Menschen keine Religion haben, heißt das noch nicht, daß sie nicht einer anderen Ideologie anhängen, von irreführenden Illusionen ganz zu schweigen. zwinkern

Wo ist dann der (wesentliche) Unterschied?

#83:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 14:33
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Überzeuget Atheisten müssten sich zu dem Thema mindestens schon mal Gedanken gemacht haben - das ist in der heutigen Gesellschaft aber glücklichweise nicht mehr nötig. Diesen Zustand der schlichten Areligiösität der Gesellschaft empfinde ich als erheblich entspannter.

Wie bewertest du dann diese Aussagen von Max Uthoff: https://www.youtube.com/watch?v=8Hm-WC0j2Bo#t=24m19s
(ab 24:19)


Na, zumindest schön gemacht. Man könnte es auch anders sagen: Nur weil Menschen keine Religion haben, heißt das noch nicht, daß sie nicht einer anderen Ideologie anhängen, von irreführenden Illusionen ganz zu schweigen. zwinkern

Wo ist dann der (wesentliche) Unterschied?


Hängt davon ab, was du unter "wesentlich" verstehst. zwinkern Religionen sind adaptive Wahnsysteme, die um eine Vorstellung einer übernatürlichen Elternfigur kreisen, von der man sich Hilfe und Trost verspricht. Ideologien sind adaptive Wahnsysteme, die ohne eine solche Figur auskommen. Da beides Wahnsysteme sind, die mit der Absicht erfunden wurden, den Menschen den Blick auf die Wirklichkeit zu verstellen, sind sie sich ansonsten in vielen Punkten ähnlich.

#84:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 15:28
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
.... Da beides Wahnsysteme sind, die mit der Absicht erfunden wurden, den Menschen den Blick auf die Wirklichkeit zu verstellen, sind sie sich ansonsten in vielen Punkten ähnlich.
fett von mir
Sie werden zweifelsohne dazu benutzt. Aber könnte es nicht auch sein, dass es sich dabei mal um Grundannahmen handelte, die sich zu bewähren schienen?
Dass es sich also für die jeweiligen Propheten um rechte Erkenntnis handelte?
(Ich vernachlässige gerade mit Absicht die unterschiedliche Herkunft der beiden Prophetien.)

Ansonsten Zustimmung.

#85:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 17:16
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
.... Da beides Wahnsysteme sind, die mit der Absicht erfunden wurden, den Menschen den Blick auf die Wirklichkeit zu verstellen, sind sie sich ansonsten in vielen Punkten ähnlich.
fett von mir
Sie werden zweifelsohne dazu benutzt. Aber könnte es nicht auch sein, dass es sich dabei mal um Grundannahmen handelte, die sich zu bewähren schienen?
Dass es sich also für die jeweiligen Propheten um rechte Erkenntnis handelte?
(Ich vernachlässige gerade mit Absicht die unterschiedliche Herkunft der beiden Prophetien.)

Ansonsten Zustimmung.


Du meinst, daß die jeweiligen "Propheten" von der "Wahrheit" ihrer Vorstellungen überzeugt waren? Das mag so gewesen sein.

#86:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 18:22
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Du meinst, daß die jeweiligen "Propheten" von der "Wahrheit" ihrer Vorstellungen überzeugt waren? Das mag so gewesen sein.

Das waren sie ganz gewiß. Bei einer Religion mußte man als falscher Prophet doch Angst vor dem Zorn des betr. Gottes haben wenn man heuchelte. Heute ist das wohl nicht mehr ganz so.
Aber die Propheten der Ideologien, wie etwa Marx, Engels, Hitler - die waren von der Wahrheit ihrer Lehren sicher überzeugt.

#87:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 19:00
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Du meinst, daß die jeweiligen "Propheten" von der "Wahrheit" ihrer Vorstellungen überzeugt waren? Das mag so gewesen sein.

Das waren sie ganz gewiß. Bei einer Religion mußte man als falscher Prophet doch Angst vor dem Zorn des betr. Gottes haben wenn man heuchelte. Heute ist das wohl nicht mehr ganz so.
Aber die Propheten der Ideologien, wie etwa Marx, Engels, Hitler - die waren von der Wahrheit ihrer Lehren sicher überzeugt.


Es mag auch nicht so gewesen sein. Wichtig ist für einen Propheten, daß andere ihm glauben. Ob er selbst glaubt, was er anderen erzählt, mag helfen oder auch nicht. Besonders die, die erfolgreich ihre Mitmenschen manipulieren, haben vermutlich ein taktisches Verhältnis zu ihrer "Botschaft", was allerdings nicht bedeutet, daß ihre eigenen Vorstellungen realistischer wären, sondern vermutlich noch obskurer als das, was sie der Öffentlichkeit anbieten. Lachen

#88:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 19:48
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
.... Da beides Wahnsysteme sind, die mit der Absicht erfunden wurden, den Menschen den Blick auf die Wirklichkeit zu verstellen, sind sie sich ansonsten in vielen Punkten ähnlich.
fett von mir
Sie werden zweifelsohne dazu benutzt. Aber könnte es nicht auch sein, dass es sich dabei mal um Grundannahmen handelte, die sich zu bewähren schienen?
Dass es sich also für die jeweiligen Propheten um rechte Erkenntnis handelte?
(Ich vernachlässige gerade mit Absicht die unterschiedliche Herkunft der beiden Prophetien.)

Ansonsten Zustimmung.


Du meinst, daß die jeweiligen "Propheten" von der "Wahrheit" ihrer Vorstellungen überzeugt waren? Das mag so gewesen sein.



Wobei die jeweiligen "Propheten" nicht alles so gesagt und gemacht haben muessen wie es z.T. Jahrzehnte nach ihrem Ableben aufgeschrieben worden ist.

#89:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 20:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das "nicht daran glauben" muss ja auch nicht unbedingt mit Intelligenz zu tun haben. Ich habe das Gefuehl vielen dieser "Glaeubigen" sind diese Dinge auch einfach nur sehr egal. Das ist fuer die etwas worueber sich Theologen die Koepfe zerbrechen sollen, was aber mit ihnen und ihrem Leben nix zu tun hat. Die interessiert viel eher, dass es bei ihrer Hochzeit 'ne schoene Zeremonie in 'ner schoenen Kirche gibt und dass der Pfaffe salbungsvolle Worte bei der Beerdigung der Verwandten findet. Und was solche Sachen angeht, bietet die katholische Kirche halt 'nen Service, der bei ihren Schaefchen recht gut ankommt.

Hast du schon mal überlegt, daß das für "Gläubige" wie für "Nichtgläubige" gilt? Weshalb man auch besser von Kirchenmitgliedern bzw. Konfessionslosen sprechen sollten. Unter den Konfessionslosen dürften überzeugte Atheisten genauso eine Minderheit sein wie Gläubige unter den Kirchenmitgliedern.

So ähnlich. Ich weiß jetzt nicht mehr, wer diese Umfrage gemacht hatte, aber nur noch eine Minderheit der deutschen Katholiken glaubt an einen persönlichen Gott. Deshalb regen die sich auch über einen Frosch am Kreuz nicht mehr auf. Bei den Konfessionslosen kannst Du einfach davon ausgehen, dass die im Schnitt noch weiter weg sind von krichlichen Glaubensvorstellungen. Überzeuget Atheisten müssten sich zu dem Thema mindestens schon mal Gedanken gemacht haben - das ist in der heutigen Gesellschaft aber glücklichweise nicht mehr nötig. Diesen Zustand der schlichten Areligiösität der Gesellschaft empfinde ich als erheblich entspannter. Expliziter Atheismus entsteht doch nur, wenn der religiöse Krampf so aufdringlich ist, dass man sich seiner erwehren muss. Wenn wir die ganzen Götter einfach vergessen, brauchen wir auch keinen Atheismus mehr.


Der Glaube an andere Herrschaftsideologien (Biologismen, Neoliberalismus, Esoterik, antiwissenschaftliche Ideologien, etc.) nimmt im selben Maße zu, wie religiöse Herrschaftsideologien in ihrer Bedeutung abnehmen.

Die Frage ist, ob es nicht wichtig wäre, jede Art von Herrschaftsideologie an sich zu kritisieren und nicht nur eine solche, deren Zeit - in der bisherigen Form zumindest - dem Ende zuzugehen scheint. Wobei auch dies nicht sicher ist, weil Reste der alten Religionen sich durchaus an neue Herrschaftsideologien heften und quasi als *blinde ideologische Passagiere* weiterhin mitreisen und überleben können ...-

#90:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 11.01.2016, 20:23
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Der Glaube an andere Herrschaftsideologien (Biologismen, Neoliberalismus, Esoterik, antiwissenschaftliche Ideologien, etc.) nimmt im selben Maße zu, wie religiöse Herrschaftsideologien in ihrer Bedeutung abnehmen.

Hast du für diese Behauptung (von der Schwammigkeit des Begriffs "Herrschaftsideologien" mal abgesehen) irgendeinen belastbaren Beweis?



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