Was tust du? | ||||||||||||||||||||||||||||
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Stimmen insgesamt : 19 |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Nach meiner filmischen Wahrnehmung sind Zombies extrem leidende Süchtige. Sie leiden unter Schmerzen, wenn sie nicht genug Gehirn zu essen bekommen (Vielleicht ist das eine gesellschaftskritische Parabel auf "Dummheit tut weh"?) und erscheinen ständig getrieben. Jedenfalls kommt mir das Zombie-Dasein nicht als besonders erstrebenswert vor - auch wenn stets im Dunkeln bleibt, "wer" oder "was" da leidet, da die Persönlichkeit des ursprünglichen Menschen ja meist verloren scheint. Dafür haben sie aber offensichtlich die erstaunliche Kompetenz hinzugewonnen, ohne Werkzeug bzw. mit ihrem bescheidenen Allesfresser-Gebiss Köpfe zu öffnen, um an das leckere Gehirn zu kommen. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Hmmm... wenn ich so drüber nachdenke: Also ich bin generell dem Suizid in Extremfällen nicht abgeneigt. Z. B. Wenn ich Alzheimer hätte, würde ich versuchen den richtigen Moment abzupassen und dann ade du schnöde Welt... Zombie zu werden ist mit Alzheimer ja durchaus vergleichbar. Daher habe ich jetzt doch mal dementsprechend abgestimmt. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Ist nur blöd den richtigen Moment abzupassen wenn dir das Konzept "Selbstmord" flöten geht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich kann die Frage erst beantworten, wenn mir AD vorher einen Erfahrungsbericht erstattet, damit ich weiss, was da auf mich zukommen koennte. Vielleicht ist das Leben als Zombie ja auch gar nicht so uebel.... |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Meistens werfen die Zombiefilme ein sehr schlechtes Bild auf eben die Menschen. Diese setzten sich meist mit roher Gewalt dieser doch auch Lebensform entgegen. Sie schießen ihnen die Köpfe weg, fahren sie mit Lastwagen über den Haufen oder zünden sie an, denn was man nicht kennt, verbrennt, erschiesst oder bringt man sonst irgendwie um die Ecke. Klar werden die Menschen in diesen Filmen auch bedroht, aber außer in I'am Legend (ok, waren ja auch keine richtigen Zombies, sondern eigentlich nur verwandelte Menschen) versucht niemand eine Heilung für diese Lebensform zu erreichen. Wobei natürlich auch offen bleibt, ob denn diese das überhaupt wollen. |
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | ||
In den meisten Filmen sind die Zombies gestorben bevor sie ihren bemitleidenswerten?/beneidenswerten? Zustand erreicht haben. Eine Heilung für Tote gibt es nicht. Aber in einigen modernen Zombiefilmen erreichen Zombies ihren Zustand als Lebende. Z.B. Durch einen Tollwutvirus infiziert. Vielleicht spielt das Motiv der Heilung in zukünftigen Zombiefilmen eine größere Rolle. Oder auch eine Art Verständigung zwischen den Menschen und den Zombies, wie sie Romero in "Land of the Dead" angedeutet hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Land_of_the_Dead |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Skeptiker, wo bleibt dein soziologischer Scharfsinn? Das Phänomen des Zombies ist ein Ausdruck der Entfremdung des Menschen. Im real existierenden Kapitalismus laufen wir hirnlos durch die Gegend nur auf der Suche nach der Befriedigung elementarer Bedürfnisse. Die Kulturindustrie bildet diesen Zustand mit der populären Figur des Zombies bildhaft ab. Warum sonst sind Zombies so beliebt, der Arbeitnehmer, der täglich sinnlos seine Pflicht tut, kommt sich selbst wie ein Zombie vor. |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Genau! Und das Gehirn, auf welches der Zombie so scharf ist, steht stellvertretend für Geld, was als höchstes Ziel des Kapitalismus gelten kann. |
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | ||
Den Eindruck habe ich nicht. Die Zombies stehen meistens friedlich apathisch in Gruppen herum, wenn kein Mensch anwesend ist. Erst wenn das Frischfleisch die Bühne betritt verfällt der Zombie in eine Getriebenheit. Gegen die Schmerzen spricht, dass ein Zombie seine Mitzombies nicht angreift. Der Raserei eines Süchtigen wäre alles ausgesetzt was greifbar ist. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||||
Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass es auf den Film ankommt? Ist ja bei Vampiren ähnlich. Je nach Film haben die auf einmal doch kein Problem mit Knoblauch, Kreuzen, Sonnenlicht usw. Wer soll da noch durchblicken...? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn mein Bewusstsein in dem Prozess stirbt, habe ich dann ja sowieso keine Probleme mehr. |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Genau! Und das Gehirn, auf welches der Zombie so scharf ist, steht stellvertretend für Geld, was als höchstes Ziel des Kapitalismus gelten kann. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Und wenn ich an Zombies denke, dann fallen mir außerdem vor allem bestimmte Kapital- und Regierungsmasken auf, aus denen der verweste Mundgeruch des Vampirs namens Kapitals spricht. Das Kapital ist ja in der Tat wie ein Vampir, welcher selber nicht lebendig ist, sondern sich der Münder und Hände, der Leiber und Seelen der lebendigen Menschen bemächtigen muss. Der Vampir namens Kapital verleibt sich ständig lebendige Arbeitskraft ein, um selber "leben" zu können. |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Das liest sich beinahe so, als ob du folgendes Buch gelesen hättest: Das fünfte Imperium: Ein Vampirroman von Viktor Pelewin |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein, Pelewin vulgarisiert das Problem genau so wie es die Zombie-Thematik tut. Es geht eben nicht nur darum, dass eine Horde1 gegen eine Horde2 antritt. Das Kapitalverhältnis funktioniert indirekt. Die Metapher des "Geldsaugens" - ausgedrückt durch die des Blutsaugens - lässt sich nicht personalisieren. Im übrigen ist Geld nicht Ziel, sondern Mittel unter der Diktatur des Kapitals. Wir sollten uns also vom alten Horden- und Subjektdenken verabschieden. Ich fragte mich nur, warum das Genre des Zombies heute so aktuell ist wie eigentlich ehedem in der Steinzeit. Vielleicht, weil eine Analyse der Herrschaftsverhältnisse monentan nicht so angesagt ist, sondern vielmehr eine Ablenkung von derselben und eine Vernebelung. Insofern verkommt Kapitalkritik momentan zu Pop wie bei Pelewin und wird selber zu einer Ware. Das muss - will sagen: das kann - allerdings auf Dauer nicht durchgehalten werden. Denn Kritik & Analyse lassen sich nicht dauerhaft von Zombies in den Keller sperren ...-! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Im übrigen ist Geld nicht Ziel, sondern Mittel unter der Diktatur des Kapitals. |
Zitat: |
Ich fragte mich nur, warum das Genre des Zombies heute so aktuell ist wie eigentlich ehedem in der Steinzeit. Vielleicht, weil eine Analyse der Herrschaftsverhältnisse monentan nicht so angesagt ist, sondern vielmehr eine Ablenkung von derselben und eine Vernebelung. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Und zur Eingangsfrage: ich hab bislang noch keinen Führerschein, und meine Standardreaktion auf Katastrophen jeder Art wäre wahrscheinlich: Auto klauen! Rumfahren! Vielleicht paar Leute/Zombies treffen.. |
Zitat: |
Da musst Du aber schnell klauen. Du hast nur zehn Minuten. Dann sitzt ein Zombie am Lenkrad und heizt durch die Gegend. |
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: |
3 Juni 2013
Die Seuche hat sich schnell ausgebreitet; in allen Ländern wanken Gestalten durch die Gegend, die versuchen Menschen zu beißen. |
Zitat: |
Washington - Alarm im US-Bundesstaat Montana: Beim lokalen Fernsehsender KRTV ist ein laufendes Programm unterbrochen worden, um die Bevölkerung vor gefährlichen Zombie-Angriffen in mehreren Landkreisen zu warnen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ich fragte mich nur, warum das Genre des Zombies heute so aktuell ist wie eigentlich ehedem in der Steinzeit. Vielleicht, weil eine Analyse der Herrschaftsverhältnisse monentan nicht so angesagt ist, sondern vielmehr eine Ablenkung von derselben und eine Vernebelung. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Der Zombie ist m.E. wegen seiner umstürzlerischen Kraft beliebt. Er beseitigt Regierungen, Polizei, Militär und sieht - nebenbei bemerkt - auch noch verdammt gut aus. Der Zombie erschafft eine Welt, in der für die Überlebenden vieles möglich ist. Sogar Sozialismus, wenn nicht die sozialistischen Vordenker das Zeitfenster veerpassen, weil sie noch mit einer Analyse der Herrschaftsverhältnisse beschäftgt sind. |
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