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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#2221:  Autor: fcku BeitragVerfasst am: 13.08.2023, 19:28
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fcku hat folgendes geschrieben:

ausserdem.

Zitat:
Im ersten Jahr nach dem Heimeintritt ist die Sterberate merklich höher

Denn die Seniorinnen und Senioren müssen von ihren gewohnten Lebensumständen Abschied
nehmen und sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden. Das versetzt sie in eine emotionale Ausnahmesituation. Viele leiden in der ersten Zeit im Heim denn auch unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit, Verlustgefühlen bis hin zu Ängsten oder Depressionen. Die Pflegeforschung bezeichnet dies als Relokationssyndrom. Und das hat Folgen. Innerhalb der ersten drei Monate nach dem Umzug stürzen Senioren häufiger als zuvor, und im ersten Jahr im Heim ist die Sterberate
höher als in anderen Jahren. (Dezember 2014, Fachzeitschrift Curaviva)


Zitat:
Eine Untersuchung von Dasch et al. kam zu dem Ergebnis, dass die Sterberate im häuslichen Umfeld rückläufig ist, während Sterbefälle in Alten- und Pflegeheimen zunehmen.
(Dasch B, Blum K, Gude P, Bausewein C (2015) Sterbeorte: Veränderungen im Verlauf eines Jahrzehnts – Eine populationsbasierte Studie...)


Er ist bei seiner Verabschiedung schon davon ausgegangen, dass er nicht mehr kommt.


ich halte das in der zeitschrift und studie beschriebene hier nicht für unwahrscheinlich.

#2222:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.08.2023, 20:15
    —
fcku hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fcku hat folgendes geschrieben:

ausserdem.

Zitat:
Im ersten Jahr nach dem Heimeintritt ist die Sterberate merklich höher

Denn die Seniorinnen und Senioren müssen von ihren gewohnten Lebensumständen Abschied
nehmen und sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden. Das versetzt sie in eine emotionale Ausnahmesituation. Viele leiden in der ersten Zeit im Heim denn auch unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit, Verlustgefühlen bis hin zu Ängsten oder Depressionen. Die Pflegeforschung bezeichnet dies als Relokationssyndrom. Und das hat Folgen. Innerhalb der ersten drei Monate nach dem Umzug stürzen Senioren häufiger als zuvor, und im ersten Jahr im Heim ist die Sterberate
höher als in anderen Jahren. (Dezember 2014, Fachzeitschrift Curaviva)


Zitat:
Eine Untersuchung von Dasch et al. kam zu dem Ergebnis, dass die Sterberate im häuslichen Umfeld rückläufig ist, während Sterbefälle in Alten- und Pflegeheimen zunehmen.
(Dasch B, Blum K, Gude P, Bausewein C (2015) Sterbeorte: Veränderungen im Verlauf eines Jahrzehnts – Eine populationsbasierte Studie...)


Er ist bei seiner Verabschiedung schon davon ausgegangen, dass er nicht mehr kommt.


ich halte das in der zeitschrift und studie beschriebene hier nicht für unwahrscheinlich.


Meine Eltern waren die letzten 7 Jahre ihres Lebens in ein Altersheim.
Allerdings in Belgien, und W-Lan haben sie damals auch nicht benötigt.
Die waren recht zufrieden dort.

#2223:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 13.08.2023, 20:23
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fcku hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fcku hat folgendes geschrieben:

ausserdem.

Zitat:
Im ersten Jahr nach dem Heimeintritt ist die Sterberate merklich höher

Denn die Seniorinnen und Senioren müssen von ihren gewohnten Lebensumständen Abschied
nehmen und sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden. Das versetzt sie in eine emotionale Ausnahmesituation. Viele leiden in der ersten Zeit im Heim denn auch unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit, Verlustgefühlen bis hin zu Ängsten oder Depressionen. Die Pflegeforschung bezeichnet dies als Relokationssyndrom. Und das hat Folgen. Innerhalb der ersten drei Monate nach dem Umzug stürzen Senioren häufiger als zuvor, und im ersten Jahr im Heim ist die Sterberate
höher als in anderen Jahren. (Dezember 2014, Fachzeitschrift Curaviva)


Zitat:
Eine Untersuchung von Dasch et al. kam zu dem Ergebnis, dass die Sterberate im häuslichen Umfeld rückläufig ist, während Sterbefälle in Alten- und Pflegeheimen zunehmen.
(Dasch B, Blum K, Gude P, Bausewein C (2015) Sterbeorte: Veränderungen im Verlauf eines Jahrzehnts – Eine populationsbasierte Studie...)


Er ist bei seiner Verabschiedung schon davon ausgegangen, dass er nicht mehr kommt.


ich halte das in der zeitschrift und studie beschriebene hier nicht für unwahrscheinlich.


Meine Eltern waren die letzten 7 Jahre ihres Lebens in ein Altersheim.
Allerdings in Belgien, und W-Lan haben sie damals auch nicht benötigt.
Die waren recht zufrieden dort.


ist ja auch teufelszeug, dieses wlan

#2224:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.08.2023, 20:43
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fcku hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fcku hat folgendes geschrieben:

ausserdem.

Zitat:
Im ersten Jahr nach dem Heimeintritt ist die Sterberate merklich höher

Denn die Seniorinnen und Senioren müssen von ihren gewohnten Lebensumständen Abschied
nehmen und sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden. Das versetzt sie in eine emotionale Ausnahmesituation. Viele leiden in der ersten Zeit im Heim denn auch unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit, Verlustgefühlen bis hin zu Ängsten oder Depressionen. Die Pflegeforschung bezeichnet dies als Relokationssyndrom. Und das hat Folgen. Innerhalb der ersten drei Monate nach dem Umzug stürzen Senioren häufiger als zuvor, und im ersten Jahr im Heim ist die Sterberate
höher als in anderen Jahren. (Dezember 2014, Fachzeitschrift Curaviva)


Zitat:
Eine Untersuchung von Dasch et al. kam zu dem Ergebnis, dass die Sterberate im häuslichen Umfeld rückläufig ist, während Sterbefälle in Alten- und Pflegeheimen zunehmen.
(Dasch B, Blum K, Gude P, Bausewein C (2015) Sterbeorte: Veränderungen im Verlauf eines Jahrzehnts – Eine populationsbasierte Studie...)


Er ist bei seiner Verabschiedung schon davon ausgegangen, dass er nicht mehr kommt.


ich halte das in der zeitschrift und studie beschriebene hier nicht für unwahrscheinlich.


Meine Eltern waren die letzten 7 Jahre ihres Lebens in ein Altersheim.
Allerdings in Belgien, und W-Lan haben sie damals auch nicht benötigt.
Die waren recht zufrieden dort.


ist ja auch teufelszeug, dieses wlan


Die sind bereits vor 20 Jahr gestorben. Da stand das Internet noch in den Kinderschuhen, und damals für 80-Jährigen völlig uninteressant.

#2225:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 13.08.2023, 20:52
    —
fcku hat folgendes geschrieben:
...
ausserdem.

Zitat:
Im ersten Jahr nach dem Heimeintritt ist die Sterberate merklich höher

Denn die Seniorinnen und Senioren müssen von ihren gewohnten Lebensumständen Abschied
nehmen und sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden. Das versetzt sie in eine emotionale Ausnahmesituation. Viele leiden in der ersten Zeit im Heim denn auch unter Einsamkeit, Schlaflosigkeit, Verlustgefühlen bis hin zu Ängsten oder Depressionen. Die Pflegeforschung bezeichnet dies als Relokationssyndrom. Und das hat Folgen. Innerhalb der ersten drei Monate nach dem Umzug stürzen Senioren häufiger als zuvor, und im ersten Jahr im Heim ist die Sterberate
höher als in anderen Jahren. (Dezember 2014, Fachzeitschrift Curaviva)


Zitat:
Eine Untersuchung von Dasch et al. kam zu dem Ergebnis, dass die Sterberate im häuslichen Umfeld rückläufig ist, während Sterbefälle in Alten- und Pflegeheimen zunehmen.
(Dasch B, Blum K, Gude P, Bausewein C (2015) Sterbeorte: Veränderungen im Verlauf eines Jahrzehnts – Eine populationsbasierte Studie...)

Hast du da einen Link, das würde ich gerne genauer lesen.

Ich bezweifle nicht, dass die SeniorInnen darunter leiden, ins Pflegeheim zu müssen, natürlich tun sie das so wie oben beschrieben, aber ob das der (Haupt?)Grund ist, warum im ersten Jahr mehr sterben, kann man bezweifeln.
Man zieht ja dort nicht grundlos ein, sondern weil es zuhause überhaupt nicht mehr möglich ist, und die Allermeisten meiner Erfahrung nach auch keinen Tag vorher. Und das ist dann, wenn es mit Pflegedienst, plus ambulante Therapien in Hausbesuch, plus evtl. Hilfe oder Pflege durch Angehörige, oder im betreuten Wohnen, gar nicht mehr geht. Die sind also alt, krank, schwach und alles andere als fit.
Ein bisschen anders mag es bei Dementen sein, die körperlich noch stärker sind, aber wegen der Demenz nicht zuhause leben können.

#2226:  Autor: fcku BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 14:20
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Hast du da einen Link, das würde ich gerne genauer lesen.


https://www.zhaw.ch/storage/gesundheit/institute-zentren/ipf/projekte/pflegehotel-st-johann/141201-curaviva-p58.pdf

#2227:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 19:05
    —
fcku hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Hast du da einen Link, das würde ich gerne genauer lesen.


https://www.zhaw.ch/storage/gesundheit/institute-zentren/ipf/projekte/pflegehotel-st-johann/141201-curaviva-p58.pdf

Der Text ist aus der Schweiz, ich weiß nicht ob die Pflege dort noch besser läuft, und die Leute da fitter ins Pflegeheim gehen. Aber die Dame im Text ging ins Pflegeheim wegen dem dementen Mann, der kurz darauf starb. Das wäre er wohl bei bester Betreuung auch. Und dieser Punkt, den ich oben ansprach kommt im Artikel gar nicht vor.

Ich sehe immer weniger mobile, ansprechbare Pflegeheimbewohner, die Aktivitäten wie Ausflüge, Gruppenaktivitäten usw nutzen können. Viele kommen erst, wenn es ihnen schon sehr schlecht geht. Mit optimaler Betreuung in jeder Beziehung würde man die durchschnittliche Verweildauer sicher erhöhen, aber das ist dennoch begrenzt. Hier sind wir wie gesagt schon froh, wenn die Pflege einigermaßen läuft. Tut sie sehr oft nicht. Das kann einerseits bewirken, dass die neuen Bewohner aus den Gründen, die im Artikel stehen, mehr leiden und stürzen, es kann aber auch bewirken, dass viel mehr neuen Bewohner kommen, die nur noch eine sehr geringe Lebenserwartung haben, und es kann bewirken, dass viele mehr Angehörige ihre Senioren möglichst zuhause behalten. Der Artikel geht also von drei Punkten nur auf einen ein.

edit: Umgestellt

#2228:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 20:36
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle nicht, dass die SeniorInnen darunter leiden, ins Pflegeheim zu müssen, natürlich tun sie das so wie oben beschrieben, aber ob das der (Haupt?)Grund ist, warum im ersten Jahr mehr sterben, kann man bezweifeln.
Man zieht ja dort nicht grundlos ein, sondern weil es zuhause überhaupt nicht mehr möglich ist, und die Allermeisten meiner Erfahrung nach auch keinen Tag vorher. Und das ist dann, wenn es mit Pflegedienst, plus ambulante Therapien in Hausbesuch, plus evtl. Hilfe oder Pflege durch Angehörige, oder im betreuten Wohnen, gar nicht mehr geht. Die sind also alt, krank, schwach und alles andere als fit.

Auch im Krankenhaus sterben Leute erheblich öfter als zu Hause!
Irgendwas läuft da doch gewaltig falsch! freakteach

#2229:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 21:47
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Ein Onkel von mir hat es im Altenheim nicht einmal 24 Stunden ausgehalten.

#2230:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 21:58
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ein Onkel von mir hat es im Altenheim nicht einmal 24 Stunden ausgehalten.


Immer wenn ich Altersheim höre, denke ich an meinen Eltern.
Meine Mutter wollte unbedingt ins Altersheim. Mein Vater sträubte sich dagegen.
Aber wie das so bei uns zuhause war; Mutter bekam immer ihren Wunsch.
Da hat es nichts genutzt, dass er jedesmal wenn Mutter wieder davon anfing sagte: "hier trägt man mich mit den Füßen nach vorne raus".
Einmal im Altersheim hat meine Mutter nur gemeckert, mein Vater dagegen war super glücklich dort.

#2231:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 22:13
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ein Onkel von mir hat es im Altenheim nicht einmal 24 Stunden ausgehalten.


Immer wenn ich Altersheim höre, denke ich an meinen Eltern.
Meine Mutter wollte unbedingt ins Altersheim. Mein Vater sträubte sich dagegen.
Aber wie das so bei uns zuhause war; Mutter bekam immer ihren Wunsch.
Da hat es nichts genutzt, dass er jedesmal wenn Mutter wieder davon anfing sagte: "hier trägt man mich mit den Füßen nach vorne raus".
Einmal im Altersheim hat meine Mutter nur gemeckert, mein Vater dagegen war super glücklich dort.


Das ist halt so eine Sache. Manchen gefällt es dort, anderen nicht. Gesellschaft zu haben und sich nicht mehr um den Alltag sorgen zu müssen sind vielleicht die größten Vorteile. Die lebenslang angewöhnten Marotten der anderen Bewohner zu ertragen ist vielleicht der größte Nachteil. Man ist halt doch dazu gezwungen seinen Alltag mit ihnen zu verbringen. Wenn Demente darunter sind kann das regelrecht eine Qual sein.

Mein Opa war ziemlich rüstig bis zum Schluss und sorgte gerne für sich selbst. Ich half ihm ein Mal die Woche beim Einkaufen, den Rest erledigte er selbst, wenn auch mit zunehmend schlechter werdenden Ergebnissen. Aber er war zufrieden damit. Das einzige, was ihn fuchste war die Einsamkeit. Wir haben ihn so oft es ging besucht, aber Alltags war er allein.

Einmal brach er sich etwas, den Arm glaube ich, da musste er in ein Pflegeheim. Ihm gefiel es dort auch ganz gut. Sein schlechtes Gehör behinderte ihn nur dabei mit den anderen viel zu reden. Sonst war es für ihn recht angenehm. Dennoch war er auch froh, als der Bruch verheilt war und er zurück in sein Haus konnte.

Sorry für das OT.

#2232:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.08.2023, 22:27
    —
Fragen wir Herrn fussek. Wie lange tingelt er bereits in Sachen alte durch die tv- bzw Medienlandschaft??
Besser scheint nix geworden zu sein.
Aber was weiß schon herr fussek Mit den Augen rollen

"Fussek: In Deutschland werden Hunde besser behandelt als viele Heimbewohner
Gastbeitrag von Pflegeexperte Fussek
In Deutschland werden selbst Hunde besser behandelt als viele Heimbewohner"

Zitat:
Seit über 40 Jahren erhalte ich beinahe täglich Hilferufe in Mails, Briefen oder am Telefon von verzweifelten Pflegekräften und ohnmächtigen, resignierten und zum Teil schon traumatisieren Angehörigen aus der bundesdeutschen Pflegeszene. Die Erfahrungsberichte über menschenunwürdige Zustände sind kaum auszuhalten.

Erstaunlich finde ich, wie viele Menschen Bescheid wissen, wegschauen, mitmachen und schweigen. Die meisten meiner Informantinnen und Informanten, darunter auch Notärzte, Rettungssanitäter und tatsächlich leider auch Bestatter, bitten mich um absolute Anonymität – aus Angst als „Nestbeschmutzer“ von den eigenen Kollegen denunziert zu werden. Eine gespenstische, unerträgliche, beschämende Allianz der Angst und des Schweigens herrscht in vielen Einrichtungen und in der Gesellschaft.

(...), selten hat sich die Staatsanwaltschaft für diese Menschenrechtsverletzungen und zahlreichen Todesfälle interessiert.


https://www.focus.de/gesundheit/focus-online-serie-deutschland-2025-fussek-in-deutschland-werden-hunde-besser-behandelt-als-viele-heimbewohner_id_180316368.html

#2233:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 15.09.2023, 11:21
    —
was sagt man dazu?


Zitat:


„DAS GESINDEL“

Massentourismus versetzt immer mehr Spanier in Rage
Spanien könnte dieses Jahr den Touristenrekord von 2019 brechen. Die Kassen klingeln wie nie zuvor. Doch immer mehr Einheimischen ist der Massentourismus ein Dorn im Auge. Einige schäumen vor Wut, andere leben in Angst - Engländer und Deutsche die schlimmsten.

Von Emilio RappoldMittwoch, 06.09.2023

Während die Frau mit dem kurzen grauen Haar die Vorbereitungen für das Stadtteilfest unterbricht, um mit dem Journalisten zu sprechen, kommen immer mehr Menschen zusammen, um ihrem Unmut Luft zu machen. „Wir können beim Fest nicht mehr wie früher auf der Straße tanzen“, „Es wird hier nur noch Englisch gesprochen“ oder „Wir sind Fremde im eigenen Haus“, ist unter anderem zu hören. Eine junge Frau klagt: „Viele Besucher betrinken sich und werden übergriffig“. Fast im Sekundentakt gehen Touristen an der aufgeregten Gruppe vorbei, ohne mitzukriegen, dass sie das Thema des hitzigen Gesprächs sind.
(...)
„Gefährliche Quallen“ gegen Strand-Enteignung
Vielerorts gibt es Protestkundgebungen der Anwohner. Aber nicht nur. Man lässt sich auch spektakuläre Aktionen einfallen. Etwa auf Mallorca, wo eine Aktivistengruppe namens Caterva an der Ostküste ausländische Touristen im August von den Stränden zu verscheuchen versuchte, in dem sie täuschend echt aussehende Hinweisschilder aufstellte, auf denen auf Englisch ein Badeverbot mitgeteilt oder vor „gefährlichen Quallen“ oder Steinschlag gewarnt wurde. Alles natürlich falsch und erfunden. Man müsse gegen die „Enteignung“ der Strände durch die Urlauber vorgehen, erklärte die Gruppe später.



quelle:
https://www.migazin.de/2023/09/06/das-gesindel-massentourismus-spanier-rage/
MiGAZIN wurde mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.[/quote]

#2234:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 15.09.2023, 11:52
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
was sagt man dazu?

.....

Vielleicht hat ja ja ein altes Enzensberger-Zitat den Weg nach Spanien gefunden:
Enzensberger hat folgendes geschrieben:
Der Tourismus zerstört, was er sucht, indem er es findet.


Und jetzt bemüht man sich, die Zerstörung zu begrenzen.

#2235:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2023, 17:21
    —
Apropos Wohnungsmarkt, womöglich auch schon hier, diese Zustände, oder bald...

Buch von 2018
Matthew Desmond: Zwangsgeräumt: Armut und Profit in der Stadt

https://www.amazon.de/Zwangsger%C3%A4umt-Armut-Profit-Matthew-Desmond/dp/3550050275

Zitat:

Pulitzer-Preisträger für das beste Sachbuch 2017 – eine erzählerische Studie des modernen urbanen Amerika, anhand des Themas Wohnen wird ein neues Bild von Armut und Ungleichheit gezeichnet.

Matthew Desmond nimmt den Leser mit in die ärmsten Viertel von Milwaukee, einer mittelgroßen, normalen amerikanischen Großstadt. Er erzählt die Geschichte von acht Familien am Rande der Gesellschaft. Die meisten armen Mieter stecken heute über die Hälfte ihres Einkommens in die Miete, so dass Zwangsräumungen zu einem alltäglichen Phänomen geworden sind - vor allem für alleinerziehende Mütter.

Matthew Desmond zeigt in seinem scharf beobachteten und erzählerischen Meisterwerk die unfassbare Ungleichheit in Amerika. Das Buch verändert unseren Blick auf Armut und wirtschaftliche Ausbeutung und erinnert mit seinen unvergesslichen Szenen von Hoffnung und Verlust daran, wie wichtig es ist, ein Zuhause zu haben.

#2236:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 30.10.2023, 22:53
    —
Last Week Tonight: John Oliver über Chocolate

https://www.youtube.com/watch?v=FwHMDjc7qJ8

Warum und wie Kakaoproduktion von Kinderarbeit, Sklaverei und Armut durchdrungen ist und was die westlichen Marktbeherrscher nicht dagegen tun wollen.

#2237:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 07.11.2023, 18:28
    —
Eben bei denns ein Tier, Ente, für 138, 18 Euronen, 4,2 kg in der Tiefkühltruhe erspäht.

Merkste?

#2238:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.11.2023, 19:22
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Eben bei denns ein Tier, Ente, für 138, 18 Euronen, 4,2 kg in der Tiefkühltruhe erspäht.

Merkste?

Ich merk da nur Folgendes:
Das dürfte bei diesem Gewicht ein ca 3 Monate alter Barbarie-Erpel sein, und selbst biologisch aerodynamisch aufgezogen ist der ca. 50% über dem normalen Preis für solche Vögel.

Wenn Du nicht zuviel Geld hast, geh in andere Läden.

#2239:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 07.11.2023, 19:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Eben bei denns ein Tier, Ente, für 138, 18 Euronen, 4,2 kg in der Tiefkühltruhe erspäht.

Merkste?

Ich merk da nur Folgendes:
Das dürfte bei diesem Gewicht ein ca 3 Monate alter Barbarie-Erpel sein, und selbst biologisch aerodynamisch aufgezogen ist der ca. 50% über dem normalen Preis für solche Vögel.

Wenn Du nicht zuviel Geld hast, geh in andere Läden.
kommt für mich doch eh nicht in Frage..aber ich muss mich korrigieren: es handelt sich um eine Gans.
Macht das einen Unterschied?

#2240:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.11.2023, 21:15
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Eben bei denns ein Tier, Ente, für 138, 18 Euronen, 4,2 kg in der Tiefkühltruhe erspäht.

Merkste?

Ich merk da nur Folgendes:
Das dürfte bei diesem Gewicht ein ca 3 Monate alter Barbarie-Erpel sein, und selbst biologisch aerodynamisch aufgezogen ist der ca. 50% über dem normalen Preis für solche Vögel.

Wenn Du nicht zuviel Geld hast, geh in andere Läden.
kommt für mich doch eh nicht in Frage..aber ich muss mich korrigieren: es handelt sich um eine Gans.
Macht das einen Unterschied?


Natürlich. Es ist doch ein völlig anderes Geschmackserlebnis eine Gans nicht zu essen als eine Ente nicht zu essen.

Falls Du das nicht meintest: Die Gans ist nach meinem Geschmack auch zu teuer.

Kann es sein, dass Du etwas von dieser Dame hast, die sich in der Einkaufsmeile am liebsten die Fenster mit den teuersten Pelzmänteln ansah, weil sie da mit dem Weitergehen am meisten sparen konnte?

#2241:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 07.11.2023, 22:19
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Eben bei denns ein Tier, Ente, für 138, 18 Euronen, 4,2 kg in der Tiefkühltruhe erspäht.

Merkste?

Ich merk da nur Folgendes:
Das dürfte bei diesem Gewicht ein ca 3 Monate alter Barbarie-Erpel sein, und selbst biologisch aerodynamisch aufgezogen ist der ca. 50% über dem normalen Preis für solche Vögel.

Wenn Du nicht zuviel Geld hast, geh in andere Läden.
kommt für mich doch eh nicht in Frage..aber ich muss mich korrigieren: es handelt sich um eine Gans.
Macht das einen Unterschied?


Natürlich. Es ist doch ein völlig anderes Geschmackserlebnis eine Gans nicht zu essen als eine Ente nicht zu essen.

Falls Du das nicht meintest: Die Gans ist nach meinem Geschmack auch zu teuer.

Kann es sein, dass Du etwas von dieser Dame hast, die sich in der Einkaufsmeile am liebsten die Fenster mit den teuersten Pelzmänteln ansah, weil sie da mit dem Weitergehen am meisten sparen konnte?

oder man legt sich alles mögliche in den einkaufswagen- online und dann verlässt man die website/den shop einfach ohne zu bezahlen

und heutzutage kann jeder bereits für 99 cent in diesen einschlägigen billigläden in der stadt den kaufakt von 10:00 bis 20:00 uhr vollziehen


also habe ich dich richtig verstanden, der vogel ist selbst für eine vermutlich glücklich gewesene bio-gans zu teuer?

#2242:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.11.2023, 22:43
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
.

also habe ich dich richtig verstanden, der vogel ist selbst für eine vermutlich glücklich gewesene bio-gans zu teuer?

Das ist das komplette Vieh. Da würde ich nach einer ganz kurzen Internetrecherche ohne Sonderangebote als Richtwert ca. 20€/Kg schätzen und keine 32.

Aber 4KG ist nix für eine Person. Und - das Thema hatten wir schon: Rein vom Verzehr, also gesundheitlich, sind auch die Angebote von Lidl, Aldi und Co unbedenklich. Wenn man sich "Bio" leistet, ist es weniger für einen selbst als für diese Hersteller bzw. für diese Form der Herstellung.

#2243:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 12:09
    —
Fassen wir zusammen: eine Gans ist was anderes als eine Ente
Der Genuss und (gesunde) naehrwert einer konventionell zum Verzehr aufgezogenen Gans unterscheidet sich nicht von einer biodynamisch gelebthabenen Ente, inklusive futter. Ist also gut essbar.

Der biohof verkauft bzw der Biomarkt verkauft so hochpreisig wie er will.
Und wer will, besser monetär kann (oder der Depp) kann das ja kaufen.
Der arme kann also nichts zum klimawandelproblem beitragen. Hier, was Ente angeht. Außer verzicht.
Das alles ist eben in unsem demokratischen system mit (frei) marktwirtschaftlichem element zum Glück möglich. Oder eben zum Deppenpech.

Großartig.

#2244:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 13:04
    —
Biogans für alle!! Let's Rock

#2245:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 14:33
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Der arme kann also nichts zum klimawandelproblem beitragen. Hier, was Ente angeht. Außer verzicht. ... Großartig.

Das Problem an deiner Kapitalismuskritik ist, dass ich oft nicht recht kapiere, worauf du mit ihr eigentlich hinauswillst, bzw. was du meinst, was das Endgame eines Stellens der "Systemfrage" überhaupt vernünftigerweise sein könnte. Man sollte davon ausgehen, dass auch eine klassenlose bedarfsorientierte Planwirtschaft an Grenzen dessen stoßen wird, was sie jedem Individuum zum persönlichen Konsum zur Verfügung stellen kann. Und eine solche will man auch eigentlich nicht deshalb, weil man auf Biogans und diamantenbesetzten Goldschmuck für alle hofft. Wenn wir über ökologisch nachhaltiges Wirtschaften reden, wird es ohne Verzicht in irgendeiner Form einfach nicht gehen. Das hat mit Kapitalismus leider nur bedingt was zu tun.

#2246:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 15:16
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Der arme kann also nichts zum klimawandelproblem beitragen. Hier, was Ente angeht. Außer verzicht. ... Großartig.

Das Problem an deiner Kapitalismuskritik ist, dass ich oft nicht recht kapiere, worauf du mit ihr eigentlich hinauswillst, bzw. was du meinst, was das Endgame eines Stellens der "Systemfrage" überhaupt vernünftigerweise sein könnte. Man sollte davon ausgehen, dass auch eine klassenlose bedarfsorientierte Planwirtschaft an Grenzen dessen stoßen wird, was sie jedem Individuum zum persönlichen Konsum zur Verfügung stellen kann. Und eine solche will man auch eigentlich nicht deshalb, weil man auf Biogans und diamantenbesetzten Goldschmuck für alle hofft. Wenn wir über ökologisch nachhaltiges Wirtschaften reden, wird es ohne Verzicht in irgendeiner Form einfach nicht gehen. Das hat mit Kapitalismus leider nur bedingt was zu tun.


Obwohl es die vernünftigste Gesellschaftsform wäre, ist das wohl auch der Grund warum kaum jemand mitmachen will bei der "klassenlose bedarfsorientierte Planwirtschaft".

#2247:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 15:36
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Obwohl es die vernünftigste Gesellschaftsform wäre, ist das wohl auch der Grund warum kaum jemand mitmachen will bei der "klassenlose bedarfsorientierte Planwirtschaft".

Die Meisten dürften im Kapitalismus auch jetzt schon genauso und vermutlich noch mehr verzichten müssten. Aber zumindest müssen sie sich nicht zu bewusster Mitentscheidung dazu durchringen, weil sie das Geld sowieso nicht haben. Aber vielleicht ist das ja der Schlüssel zu dieser Frage: Die Leute wollen vielleicht gar nicht an solchen Entscheidungen beteiligt werden. Wenn das ihnen vorgegeben ist, ob nun ökonomisch oder politisch, erfüllt das gleich zwei Funktionen: Sie müssen solche Entscheidungen nicht selber treffen und sie können auf diejenigen schimpfen, die das für sie entscheiden. Ob das womöglich auch der Schlüssel zu Wilsons Art der Kapitalismuskritik ist? Wer weiß.

#2248:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 15:47
    —
Wobei ... eine Biogans (oder Ähnliches) für alle sollte in der klassenlosen Gesellschaft schon drin sein. Zu Weihnachten oder so. Nur für jeden Tag wird's nicht gehen, weil es an natürliche Grenzen stößt. Und jetzt ist das Problem, dass einige wenige Leute zu jeder Mahlzeit zwei Biogänse (oder Ähnliches) haben und die Hälfte wegschmeißen, andere zu jeder Mahlzeit Fleisch, aber idR weder Gans noch Bio, und viele kein Fleisch oder nicht mal genug zu essen.

#2249:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 20:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Obwohl es die vernünftigste Gesellschaftsform wäre, ist das wohl auch der Grund warum kaum jemand mitmachen will bei der "klassenlose bedarfsorientierte Planwirtschaft".

Die Meisten dürften im Kapitalismus auch jetzt schon genauso und vermutlich noch mehr verzichten müssten. Aber zumindest müssen sie sich nicht zu bewusster Mitentscheidung dazu durchringen, weil sie das Geld sowieso nicht haben. Aber vielleicht ist das ja der Schlüssel zu dieser Frage: Die Leute wollen vielleicht gar nicht an solchen Entscheidungen beteiligt werden. Wenn das ihnen vorgegeben ist, ob nun ökonomisch oder politisch, erfüllt das gleich zwei Funktionen: Sie müssen solche Entscheidungen nicht selber treffen und sie können auf diejenigen schimpfen, die das für sie entscheiden. Ob das womöglich auch der Schlüssel zu Wilsons Art der Kapitalismuskritik ist? Wer weiß.


genau, die einzige politische Beteiligung ist rummeckern. DAZU haben sie tatsächlich zeit und das nötige nichtwissen. und wenns dann zu laut oder POPOlostisch wird, dann ist aber auch mal schluss.
(am liebsten mit dem wahlrecht)

meine kritik ist die der einbildungskraft. Cool
das gilt allerdings auch für die (mittel)-starken.

#2250:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.11.2023, 21:56
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
meine kritik ist die der einbildungskraft. Cool

Ach so, na dann...



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