AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist aber doch auch nicht dasselbe. Ein Ausländer ist in Deutschland jemand, der keine deutsche Staatsangehörigkeit hat. Eine 'Person mit Migrationshintergrund' ist jemand, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat, dessen Eltern sie aber nicht (immer) hatten. Oder die Großeltern oder wie auch immer man in der Ahnenreihe weiter nach hinten geht, das ist mE nicht so richtig definiert. (Habe nachgeschaut: nach Wikipedia gilt: "ab 1949 eingewanderten Personen und deren Nachkommen".) |
astarte hat folgendes geschrieben: |
die Frage ist, was die Hautfarbe überhaupt dabei verloren hat. Feinheiten, ich weiß. Ist für Leute die alle drei Halbsätze "pc" einwerfen erfahrungsgemäß .... äh, schwer .... |
I.R hat folgendes geschrieben: |
Eigentlich geht es darum, Ausländer, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, irgendwie dennoch zu klassifizieren ohne zu diskriminieren. Wobei - ist "Ausländer" an sich eigentlich eine Diskriminierung? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||
Kommt - wie immer - auf den Kontext an. Schriebe ich einen Zeitungsartikel über die Anzahl der Ausländer, die 2011 in Berlin im Hotel übernachtet haben, dann wäre das wohl wertungsfrei. Wenn jemand aber sagte, er hielte den Neger Lubanga für ein Riesenarschloch, dann fragte ich mich, wieso er dabei erwähnte, dass Lubanga schwarz ist. Das spielte ja keine Rolle für sein Arschlochsein, wichtiger wäre die Information: Ex-Milizenführer. Und noch wichtiger wären seine Taten, die ihn ja zum Arschloch machten. |
pera hat folgendes geschrieben: |
Das ist alles richtig was du schreibst. Vergiss den Typen.
Ich möchte herausfinden, was an dunkelhäutige Person besser sein soll als an Neger. |
I.R hat folgendes geschrieben: |
Wobei - ist "Ausländer" an sich eigentlich eine Diskriminierung? |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||
Ich verwende das nicht so. Ein Japaner auf Urlaub in Berlin wäre für mich ein 'Ausländer', keine 'Person mit Migrationshintergrund'. Und damit ist keine Wertung verbunden, es heißt einfach nur, dass er nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Stimmt, jemanden, der nur kurzzeitig hier ist, würde man eher nicht als jemanden "mit Migrationshintergrund" bezeichnen; jemanden, der dauerhaft hier lebt, aber mE schon, auch wenn er einen ausländischen Pass hat. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wenn zB in einer Schule x Prozent Kinder "mit Migrationshintergrund" sind, sind dabei mMn alle gemeint, die selbst oder deren Eltern (... Großeltern, nach dem Zitat oben ja seit 1949) eingewandert sind, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wenn zB in einer Schule x Prozent Kinder "mit Migrationshintergrund" sind, sind dabei mMn alle gemeint, die selbst oder deren Eltern (... Großeltern, nach dem Zitat oben ja seit 1949) eingewandert sind, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
(Edit: ich frage mich nun auch, wieso 1949? Oder anders gefragt: wann und wieso erhöht man diese Jahreszahl? Oder behält man die bei bis ins Jahr (sagen wir mal) 3079?) |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
ernsthaft: ich fühle mich als frau von manchen feministinnen sowas von genervt, sowas von abgestossen, dass ich schon fast zwanghaft gegen sie argumentiere....
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Was m.E. auf einen Nachteil dieses Begriffs hinweist. Er zementiert den Status das Andersseins auch noch in der dritten Generation. "Ausländerkind" kann und möchte man nicht mehr sagen, aber ganz darauf verzichten geht auch nicht, warum eigentlich? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich vermute, weil man einfach die Deutschen, die aus den durch den 2. Weltkrieg verloren gegangenen Gebieten in das Gebiet der heutigen BRD zugewandert sind, nicht mitzählen wollte. Ansonsten verschiebt es sich automatisch mit, da es nur um Leute geht, die entweder als Ausländer hier geboren sind oder zugewandert sind oder bei deren Eltern eins davon der Fall ist. (Dass ich oben auch von Großeltern schrieb, war ein Fehler meinerseits.) Wenn ich das recht verstehe, könnten also uU schon Angehörige der dritten Generation als "ohne Migrationshintergrund" gezählt werden, wenn die zugewanderten Großeltern relativ schnell die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen haben und die Eltern schon per Geburt Deutsche waren. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Ich will damit nicht sagen, dass dieses Konstrukt per se keinen Sinn ergibt, das mag für bestimmte Statistiken oder auch für sonstige soziologische Untersuchungen sinnvoll sein. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Nur - wie gesagt erst mal nur eine Vermutung! - scheint mir, dass die Definition dessen, wer einen Migrationshintergund hat und wer nicht, nicht eindeutig festgelegt ist. D.h. es könnte sein, dass die eine Statistik eine andere Definition zugrundelegt als eine andere Statistik. Sind z.B. Russlanddeutsche inbegriffen oder nicht? Ab welcher Generation wird jemand nicht mehr als 'mit Migrationshintergrund' zugerechnet? Oder hat das nichts mit der Generation, sondern mit der Jahreszahl '1949' zu tun? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ja, den Nachteil hat das. Ich denke, es geht dabei aber weniger darum, dem einzelnen Kind einen Stempel aufzudrücken, als darum, dass die Statistik darüber einen Anhaltspunkt geben kann, wie viel Sprach- und sonstige Integrationsfördermaßnahmen in der Schule nötig sein können (während man beim einzelnen Kind natürlich sowieso hinschauen muss, was es kann und was nicht). (Wobei das sicher zT auch in die Irre führen kann, weil im Oberschichtsgymnasium wohl auch die Kinder zugewanderter Akademiker wohl kaum entsprechender Förderungen bedürfen, während auch manche "urdeutsche" Kinder aus bildungsfernen Familien Sprachförderung ut gebrauchen könnten ...) |
I.R hat folgendes geschrieben: |
Eigentlich geht es darum, Ausländer, welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, irgendwie dennoch zu klassifizieren ohne zu diskriminieren. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Der Begriff beginnt langsam seinen klinischen Geschmackshintergrund zu verlieren, aber weil er so geschickt gestrickt ist, dass er auf so viele Menschen passt und vor allem auch dann noch passt, wenn die stigmatisierenden Begriffe, die er ersetzen soll, nicht mehr passen, bleibt er besser haften, auch wenn er irgendwann negativ konnotiert sein wird. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||
Aber 'Migrationshintergrund' ersetzt keinen anderen Begriff, zumindest keinen, den ich kenne. Es gibt dazu mE kein Synonym. |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Was möchtest du mir dadurch mitteilen? |
Zitat: |
Ja, ich wollte mich mit Sinn und Unsinn von pc auseinandersetzen. Wenn du das nicht willst, lass es. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
'Person mit Migrationshintergrund' ist ein ziemlich sperriger Begriff, der in der Alltagssprache wohl auch kaum verwendet wird. ("Mein Nachbar ist eine Person mit Migrationshintergrund" - so redet doch kein Mensch. Man würde eher sagen: "Mein Nachbar kommt ursprünglich aus der Türkei" - oder so.) |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Wenn jemand aber sagte, er hielte den Neger Lubanga für ein Riesenarschloch, dann fragte ich mich, wieso er dabei erwähnte, dass Lubanga schwarz ist. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Und Jude war mal eine Beleidigung, heute können die stolz darauf sein. So ändern sich die Zeiten.
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
'Neger' wird oft als beleidigend/abwertend verstanden. |
Flat hat folgendes geschrieben: |
PS: Ich kaufe weiterhin Negerküsse und keine Dickmanns |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das Problem ist, dass dieser Begriff nicht nur in Statistiken oder Studien auftaucht (wo er als Fachbegriff dann durchaus auch sperrig daher kommen darf), sondern die derzeit adäquate Bezeichnung in allen Lebenslagen ist, wo in der Öffentlichkeit über Menschen gesprochen wird, die Zuwanderer sind oder von welchen abstammen. Und das sind in eher selten positive Umstände, die da beschrieben werden. Da geht es um Straftäter mit Migrationshintergrund, um den Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an Armutsgrenze, um den Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei Schülern mit Lernproblemen usw. Der Begriff beginnt langsam seinen klinischen Geschmackshintergrund zu verlieren, aber weil er so geschickt gestrickt ist, dass er auf so viele Menschen passt und vor allem auch dann noch passt, wenn die stigmatisierenden Begriffe, die er ersetzen soll, nicht mehr passen, bleibt er besser haften, auch wenn er irgendwann negativ konnotiert sein wird. |
moritura hat folgendes geschrieben: | ||
PPS: die Dinger heißen mittlerweise Schokoküsse. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich kann nicht einsehen, wieso der Begriff Negerkuß in irgendwelcher Weise diskriminierend gegenüber einem Menschen mit dunkler Hautfarbe sein soll. Gerade wenn die Menschen nicht mehr so genannt werden sollen, besteht umso weniger da ein sachlicher Zusammenhang. Daraus schließe ich, daß es den Leuten, die die Sprache zwangsveräandern wollen, gar nicht primar um einen konkreten Diskriminierungstatbestand geht. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich kann nicht einsehen, wieso der Begriff Negerkuß in irgendwelcher Weise diskriminierend gegenüber einem Menschen mit dunkler Hautfarbe sein soll. Gerade wenn die Menschen nicht mehr so genannt werden sollen, besteht umso weniger da ein sachlicher Zusammenhang. Daraus schließe ich, daß es den Leuten, die die Sprache zwangsveräandern wollen, gar nicht primar um einen konkreten Diskriminierungstatbestand geht. |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich kann nicht einsehen, wieso der Begriff Negerkuß in irgendwelcher Weise diskriminierend gegenüber einem Menschen mit dunkler Hautfarbe sein soll. Gerade wenn die Menschen nicht mehr so genannt werden sollen, besteht umso weniger da ein sachlicher Zusammenhang. Daraus schließe ich, daß es den Leuten, die die Sprache zwangsveräandern wollen, gar nicht primar um einen konkreten Diskriminierungstatbestand geht. |
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