caballito hat folgendes geschrieben: | ||
Und wenn der Schwarze beschließt, weiße Käsekuchen zu nennen, dann ist das nicht rassistisch, weil er ja unterprivilegiert ist? Merkst du eigentlich, wie rassistisch du grade selber argumentierst? Es ist nämlich nicht problematisch, dass ein Mensch die Deutungshoheit darüber beansprucht, was er selber sagt, sondern dass er das als Weißer tut. Wäre er nicht weiß, dürfte er natürlich selber über seine eigene Sprache befinden. Und wenn er gar schwarz wäre, dürfte er sogar über die Sprache anderer befinden ... Du wirfst hier den einen vor, die Deutungshoheit über die eigene Sprache zu fordern, gibst aber anderen die Deutungshoheit über die Sprache anderer. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Siehst Du, Du begehst gerade genau den Fehler, um den es hier geht. Du bezeichnest diejenigen, die Deutungshoheit über etwas beanspruchen, als "Weisse". Dass es sich um Weisse handelt, die das tun, korreliert aber nur mit der beanspruchten Deutungshoheit, die Hautfarbe ist dafür nicht kausal. Der Sachverhalt, um den es nämlich eigentlich geht, lautet "Deutsche Muttersprachler beanspruchen Deutungshoheit über ihre Muttersprache." Dass es sich dabei hausptsächlich um Weisse handelt, liegt in der Natur der Sache, weil Deutsch die Sprache von weissen Mitteleuropäern ist. Aus diesem Umstand eine Kausalität zu zaubern, a la "Sie tun es, weil sie Weisse sind" ist ebenso rassistisch, wie einen Schwarzen auf seine Hautfarbe zu reduzieren. |
Desperadox hat folgendes geschrieben: | ||
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist, warum man als Weißer darauf beharren will, obwohl man damit jemanden verletzt. Na? Warum? Warum sollte man einen verletzenden Sprachgebrauch verteidigen, der anderen Menschen das Gefühl gibt, minderwertig zu sein? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Selten so einen Blödsinn gelesen. Und hier höre ich auf. |
Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Na, warum sagen wir dann nicht einfach gleich "Nigger"? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Weil es völlig sinnlos ist, über Sprachregelungen verhindern zu wollen, dass jemand verletzt wird. Wer Schwarze verletzen will und ihnen das Gefühl geben möchte, minderwertig zu sein, der braucht dafür das Wort "Neger" nicht. Und selbst wenn er nicht auf den "Neger" verzichten möchte, wird eine Sprachregelung ihn nicht daran hindern. Das ganze Unterfangen ist sinnlos. Die Welt wird dadurch nicht einen Deut besser. Man wähnt sich nur im Glauben, sie sei besser, weil man sich ja so sehr bemüht. Das muss doch was bringen. Nö, tut es nicht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Weil der Begriff negativ denotiert ist. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte hier gerade auch die Merkwürdigkeit betonen, wie hier in einigen Beiträgen "Muttersprache deutsch" mit "weiß" gleichgesetzt wird. Da werden die Betroffenen also gleich aus der Sprachgeneimschaft ausgeschlossen. |
Zitat: |
Wobei ja auch noch die Frage wäre, warum nur Muttersprachler bei Sprache mitreden dürften und nicht alle, die diese Sprache benutzen. |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | ||||
Man kann aber verhindern, dass man selbst verletzt. So, wie es z.B. dieser Kinderbuch-Verlag getan hat. Durch ihn werden nun zumindest weniger Kinder verletzt. Die Frage ist also: Warum an Verletzungen festhalten? |
Zitat: |
»Stock und Stein bricht mein Bein, doch Worte tun nicht weh.« |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Konnotiert. Die Denotation ist dieselbe wie bei "Neger", "Schwarzer" etc. |
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | ||
Naja Weiße Kinder die die Bücher lesen, oder vorgelesen bekommen können, werden nicht verletzt, und es gibt in Deutschland nur sehr wenige echte Neger; über die und deren (eventuell!) verletzten Gefühle wird man zum Wohle der Allgemeinheit wohl hinwegsehen können.
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Warum an Verletzungen festhalten? |
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | ||
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: |
Naja Weiße Kinder die die Bücher lesen, oder vorgelesen bekommen können, werden nicht verletzt, und es gibt in Deutschland nur sehr wenige echte Neger; über die und deren (eventuell!) verletzten Gefühle wird man zum Wohle der Allgemeinheit wohl hinwegsehen können. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Jaja, sind ja nur Neger. Und du wunderst dich, dass man dich einen Rassisten heißt. |
Zitat: |
"Ich bin kein Rassist; ich hasse alle Menschen, egal woher." |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Weil es ohne nicht geht. Die Möglichkeit, mit Sprache zu verletzen, ist keine isolierte Eigenschaft, die man einfach entfernen kann. Das ist wie bei einem Messer. Ein stumpfes Messer birgt eine geringere Verletzungsgefahr, aber es ist auch für andere Zwecke nur eingeschränkt benutzbar. |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | ||||
Dass es nicht ohne geht kann ja wohl kaum bedeuten, dass man Verletzungen gar nicht einschränken bräuchte. Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt. Ich kann nicht verhindern, dass Andere das Wort verwenden, oder - wenn das Wort verboten wäre - ihre Abwertung anders deutlich machen würde. Aber ich kann diese eine konkrete Verletzung jetzt verhindern. Und diese. Und diese. Usw. Ich sehe nicht, wie man sich dagegen entscheiden kann ohne die Gefühle einer Minderheit seinen eigenen unterzuordnen. Jemanden absichtlich oder wissentlich nicht zu verletzen ist doch wohl selbstverständlich. |
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: |
Es leigt also ein Interessenkonflikt vor und nur weil seine Vorfahren brutal behandelt wurden, darf ein Schwarzer darin nicht per se die Entscheidungshoheit haben, nur weil er ja ach so doll verletzt ist. |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | ||
Tja, der typische Konflikt, verletzen zu dürfen vs. nicht verletzt werden zu wollen. Unlösbar. Eindeutig. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Gut, vielleicht nicht automatisch auf jeden Fall eine Wertung im Sinne höher-/niedriger-wertig. Aber wenn solche Kategorisierungen gebildet werden, indem zB Einzelmerkmale auch da als Beschreibung benutzt werden, wo das Einzelmerkmal selbst gar keine Rolle spielt, wird eine Gruppenzugehörigkeit essenzialisiert, die zumindest eine wesensmäßige Unterschiedlichkeit behauptet, die über dieses Einzelmerkmal hinausgeht. Sonst würde man eben nicht "Neger" sagen, wo ein "Diener" gemeint ist, der zufällig auch schwarz ist. Und solche essenziellen Unterschiede, die über das konkrete Merkmal hinausgehen, nicht mit einer Wertigkeit zu verknüpfen, wäre schon ein ziemliches Kunststück. Und jedenfalls hast du das "zweitens", dass die Kategorisierung hier zumindest Fremdheit bedeutet, und dass schon das für Angehörige der so kategorisierten Gruppe ein Problem ist, schön ignoriert. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
....
Wenn es darum geht, dass die Prinzessin einen Diener hat, warum steht da nicht einfach das: eben "Diener"? Oder, wenn es um das Volk geht: "Takatukaner"? Warum wird auch an dieser Stelle die Hautfarbe hervorgehoben? Würde eine Kinderbuchfigur sich statt geografisch in die Südsee, sondern zeitlich in die Römerzeit träumen: Stünde in dem Buch: "Ich werde einen eigenen Schwarzhaarigen haben, der mir beim Heimkommen die Füße wäscht"? Eine solche Formulierung wäre, auch wenn man davon ausgeht, dass die meisten Römer schwarzhaarig waren (kA, ob das stimmt - ist aber egal, denn dass Südseebewohner schwarz wären, stimmt ja auch nicht), kaum vorstellbar - weil "schwarzhaarig" eben nie als Merkmal für eine entsprechende Kategorisierung benutzt wurde. |
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: |
...aber vielleicht sind wir auch alle etwas zu dünnhäutig und verständnissvoll geworden. |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
OK, akzeptiert. Aber ist es nicht genauso verletzend, diesen Menschen zu unterstellen, sie könnten die Verwendung des Wortes "Neger" in einem 'historischen' Text nicht in den passenden Kontext einordnen? |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: |
Jemanden absichtlich oder wissentlich nicht zu verletzen ist doch wohl selbstverständlich. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn du glaubst, es geht nicht peinlicher, kommt ein Kramersches Sprüchlein daher. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Nö, ist es nicht. Siehe ADs letzten Beitrag. Der will verletzen. Verbale Verletzungen sind Teil unserer Streitkultur. Man kann fordern, dass man mit diesem Mittel vorsichtig umgeht, aber es zu einer Selbstverständlichkeit zu erklären, dass niemand jemanden Verletzen will ist doch hanebüchen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hast Du auch was zur Sache beizutragen? |
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