tridi hat folgendes geschrieben: | ||
niedriglohnarbeiter oder leute mit geringer ausbildung brauchst du dafuer aber auch nicht. wenn die fabrik so effizient sein soll, dann erledigen das maschinen. und die werden von ingenieuren entworfen. da faellt doch fuer deinen niedriglohnarbeiter kein mueder euro bei ab. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Prinzipiell wäre schon Arbeit da. Aber keiner will dafür bezahlen, daß sie getan wird. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: | ||||
Jaein. An der Stelle kann ich ein Beispiel erwähnen: Freunde von mir (einer sogar recht lange) haben als Produktionshelfer in einer Elektronikfirma gearbeit, da wird man angelernt, braucht keine Vorkenntnisse und überwacht die Maschinen oder macht Qualitätssicherung. Es gibt immer noch viele Bereiche, da braucht man Menschen, die die Maschinen warten und neu befüllen etc. Vor ein paar Jahren ging diese Firma dann allerdings dazu über, die Leute nicht mehr selbst einzustellen, sondern über Zeitarbeitsfirmen einzuholen. Das ist dann schonmal ein Problem. |
Zitat: |
Ansonsten wird auch die nächsten Jahre zB das Versandgeschäft in D weiter wachsen. Da muß dann halt auch dafür gesorgt werden, daß die Leute, die in diesem Bereich arbeiten, auch ein vernünftiges Gehalt bekommen. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Bei uns an der Uni wurden vor ein paar Jahren ebenfalls alle Putzfrauen wegrationalisiert.
Das ganze Gebäude wird jetzt zwei-bis dreimal die Woche von einer Reinigungsfirma betreut. Es ist ein qualitativer Unterschied mit deutlicher Tendenz nach unten. Aber wahrscheinlich viel billiger. Und ich könnte mir vorstellen, daß auch da eine Zeitarbeitsfirma die Finger im Spiel hatte, bei der hohen Motivation, die der Putzmann zeigte. |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Prinzipiell wäre schon Arbeit da. Aber keiner will dafür bezahlen, daß sie getan wird. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wer will schon in der Altenpflege arbeiten? Oder in einer KITA? Das sind anstengende Jobs, die nicht mal annähernd angemessen bezahlt werden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Lehrer mühen sich sechs Stunden pro Tag damit ab, Kindern was beizubringen, in einem Alter, das sie für's ganze Leben prägt, und bekommen weder Anerkennung noch anständige Gehälter dafür. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
was faendest du denn ein anstaendiges gehalt dafuer? (kommt vielleicht auf die schulform an - dann such dir einfach eine aus) |
tridi hat folgendes geschrieben: |
was faendest du denn ein anstaendiges gehalt dafuer?
(kommt vielleicht auf die schulform an - dann such dir einfach eine aus) |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Das Problem ist wohl weniger die Bezahlung, sondern eher das schlechte Image, das Lehrer haben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Im Grunde ist es genau das. Bei zwölf Wochen Urlaub im Jahr denken die meisten Leute, Lehrer sei ein sonniger Job, aber das ist wirklich harte Arbeit, und das muss im Bewusstsein ankommen. Das sind aber natürlich auch zwei verschiedene Probleme. Auch wenn das Imageproblem gelöst wäre, könnte es natürlich immer noch sein, dass gewisse Lehrerberufe zu wenig verdienen. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Jepp. einmal muss ein Lehrer gut ausgebildet sein, damit er für den Berufsalltag gerüstet ist. Klassen müssen so klein bzw personell so ausgestattet sein, dass Förderung von Kindern mit Schwierigkeiten, aber auch ausreichend Forderung guter Schüler möglich ist. Damit wird der Beruf befriedigender. Die Bezahlung muss entsprechend der Anforderung angemessen sein, damit wird der Beruf attraktiver für leistungsbereite, engagierte Leute, auch mehr für Männer. Das Image steigt durch angemessene Bezahlung, und auch wenn mehr gute Leute bereit sind, Lehrer zu werden, und zu bleiben, und sich da nicht verheizt vorkommen. |
Zitat: |
Ähnliches gilt für Arbeit mit kleineren Kindern, und Altenpflege. Wenn die Bedingungen stimmen, bleibt die Motivation sich in einem sozialen Beruf einzusetzen, erhalten, und es wird bessere Arbeit geleistet. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Erstmal ging es mir ja nicht nur um die Summe, sondern auch um Dinge wie z.B. gesellschaftliches Ansehen. Die Lehrer, die am wenigsten verdienen, sind die Grundschullehrer, deswegen fange ich bei denen an. Beispielsweise ist der Reallohn von Grundschullehrern 2011 so viel gesunken wie in kaum einem anderen Beschäftigungszweig. Die genauen Zahlen müsste ich aber nochmal recherchieren. Soweit ich weiss, liegt das Durchschnittsgehalt eines Lehrers aber bei etwas über der Hälfte eines Professorengehaltes, wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass ein Professor einen längeren Bildungsweg hinter sich hat, also auch mehr in seine Ausbildung investiert hat. |
tridi hat folgendes geschrieben: |
moeglicherweise hattest du aber die situation eher von anderen bundeslaendern oder anderen schulformen im blick. |
beefy hat folgendes geschrieben: |
In Japan haben Erzieher ein ähnliches Ansehen/Gehalt wie Studienräte.
In Skandinavien sieht es auch überall besser aus als hier. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Das Bemerkenswerte ist, dass auf der einen Seite Lehrern in Sonntagsreden und unsäglichen Quatschereien irgendwelcher Politiker (das Bsp. Gerhard Schröder finde ich immer noch besonders abstoßend) ein schlechtes Image verpasst wird |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
gleichzeitig man aber von ihnen verlangt, immer mehr Defizite in der Erziehung von Kindern auszubügeln. |
goatmountain hat folgendes geschrieben: |
wenn ich die obigen posts so lese, draengt sich mir eine frage auf: wo ist das ganze geld geblieben?
wenn fuer alle leistungen weniger bezahlt wird, weil sie "outgesourced" werden, dann muss ja ein riesenprofit entstehen. der riesenprofit muss doch irgendwo sein! |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Übrigens sind nicht alle Grundschullehrer junge Neuanfänger im Lehrerberuf. Meine Grundschullehrer waren zum großen Teil nicht jünger als meine Gymnasiallehrer, z.T. sogar älter. |
Zitat: |
Dass auch Professoren zu wenig verdienen, halte ich für sehr gut möglich. So gesehen war der Vergleich von meiner Seite aus auch nicht ganz glücklich. |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||
Erzieher ist mir etwas unspezifisch. Meinst Du Erzieher im Kindergarten? Oder was meinst Du genau? |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
lehrer hatten schon viel früher ein mieses image, wenig arbeit, viel urlaub, viel geld. |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
man vergisst dabei gerne, dass die erziehung der kinder immer noch bei den eltern liegt. und weder schule noch gesellschaft kann das, was eltern versäumen, ausbügeln. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||||
gut, dann schauen wir mal nach, was ein richtig alter grundschullehrer bekommt: 3950 euro brutto. juniorprofessor, W1: 3820 euro. (ohne eventuelle zulagen) grundschullehrer, jung: 2880. (alles NRW, alles singles, verbeamtet)
zu viel oder zu wenig weiss ich nicht, aber der vergleich war wirklich ungluecklich bzw. muesste zum gegenteiligen ergebnis fuehren. |
goatmountain hat folgendes geschrieben: | ||||||
leute, diskutiert doch mal ueber lohnempfaenger. lehrer und andere beamte haben doch schon eine riesenlobby. mehr als die haelfte der abgeordneten sind doch fruehpensionierte oder freigestellte beamte und lehrer. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Es geht hier um die grundsätzliche Frage, was Arbeit denn eigentlich zur Zeit WERT ist. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
arbeit hat den wert, den man auf dem freien markt dafuer bekommt - bzw. eventuell auch den wert, den man auf dem freien markt dafuer bekaeme, wenn der arbeitsmarkt eben ein freier markt waere. das ist nicht anders als bei anderen guetern auch. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Wenn man der Arbeit den Wert zumäße, den sie auf einem Freien Markt bekäme, hätte man vermutlich das Problem, dass sehr viele Arbeiten entweder gar nicht gemacht würden oder aber nur für 0,00 €. |
Zitat: |
Ein weiteres Problem liegt im Bereich der Qualitätssicherung von Arbeit: diese wird über Berufs- und damit verbundene Ausbildungsverordnungen und Zertifizierungspflichten sicher gestellt. Die Schäden, die durch schlecht oder gar nicht ausgebildetes Personal entstehen, können für Unternehmen, einen Staat und die Sozialversicherungen sehr schnell ruinös werden. Trotzdem ist die Verlockung für rein kaufmännisch denkende Unternehmen sehr groß, auf völlig ungeeignetes Personal zurück zu greifen - in der Hoffnung, im worst case würden sie schon hauseigene Juristen durch die angewandte Winkeladvokatur herauspauken und die Haftung im Zweifelsfall dem Staat zu übereignen. Der müsste dann letztendlich für die Versehrten- und Hinterbliebenenversorgung, aber auch die Regulierung und Beseitigung von Sachschäden aufkommen. Nun schützt sich dieser wiederum dadurch, dass er den Arbeitsmarkt reguliert und Anforderungen an jeden Einzelnen Beschäftigten z.T. klar definiert. Freiheit funktioniert nur so lange, wie die Freiheit und auch die Sicherheit anderer nicht gefährdet wird. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
arbeit hat den wert, den man auf dem freien markt dafuer bekommt - bzw. eventuell auch den wert, den man auf dem freien markt dafuer bekaeme, wenn der arbeitsmarkt eben ein freier markt waere. das ist nicht anders als bei anderen guetern auch. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Das Problem bei sozialen Aufgaben ist aber, dass kein direkter Profit damit erwirtschaftet wird. Die Investition in Familienförderung, breite Bildungsmöglichkeiten usw, ist personalintensiv und lohnt sich nur indirekt auf sehr lange Sicht. |
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