Ehe- wozu?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#121:  Autor: HatioraWohnort: Frankfurt BeitragVerfasst am: 31.03.2013, 14:27
    —
fwo hat folgendes geschrieben:


Wir sind heute frei genug, mit jemandem für eine Nacht oder mehrere Jahre in eine Wohnung zu gehen, nur wegen des Sexes, oder weil wir uns außerdem lieben. Das ist also kein Grund zu heiraten. Umgekehrt bedeutet das nicht, dass keine Liebe da ist, nur weil sie nicht zu den Heiratsgründen gehört.

fwo


Vielleicht kein vernuenftiger Grund, nicht fuer Euch, aber einschlaegige Statistiken fuehren die ominoese "Heirat aus Liebe" an erster Stelle.

Wobei man natuerlich beruecksichtigen muss, woher die Statistik kommt, von einer Online-Dating-Seite. Und auch die Seite, die diese Umfrage veroeffentlicht, ist natuerlich ideologisch fragwuerdig, aber ich habe jetzt drauf verzichtet, sie in Code reinzustellen. zwinkern

Es ist davon auszugehen, dass die Befragten in der ueberwiegenden Mehrzahl der Faelle Singles sind, die nach einem Partner suchen. Da ist die "Gefahr" der Idealisierung einer Partnerschaft ziemlich hoch. Auch traditionelle, konservative Vorstellungen sind da stark vertreten, wie zB der von mir erwaehnte Aspekt "Beduerfnis nach Sicherheit, dass der Partner es ernst meint", die "Aussenwirkung" etc. pp.

http://www.hochzeit-blog.de/die-zehn-haufigsten-heiratsgrunde-20101007/

Nochmal: ich sage nicht, dass Beziehungen mit und ohne Trauschein nicht gleichwertig sein koennen, langjaehrige Beziehungen leisten mit oder ohne Trauschein das Gleiche.

Ich sage: manchem genuegt das auf Vernunft basierende Verstaendnis von Beziehung, andere moechten halt heiraten, auch aus unvernuenftigen Gruenden.

Und wenn ich sage "unvernuenftig", so passe ich mich damit der Nomenklatur dieses Threads an: unvernuenftig = wenn nicht ausschliesslich handfeste finanzielle oder sonstigen Vorteile im Mittelpunkt stehen, sondern eben auch romantische, traditionelle Vorstellungen (=unvernuenftig).

#122:  Autor: Dorian BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 17:35
    —
Hatiora hat folgendes geschrieben:

Ich sage: manchem genuegt das auf Vernunft basierende Verstaendnis von Beziehung, andere moechten halt heiraten, auch aus unvernuenftigen Gruenden.

Und wenn ich sage "unvernuenftig", so passe ich mich damit der Nomenklatur dieses Threads an: unvernuenftig = wenn nicht ausschliesslich handfeste finanzielle oder sonstigen Vorteile im Mittelpunkt stehen, sondern eben auch romantische, traditionelle Vorstellungen (=unvernuenftig).


Die Frage ist doch, was Romantik oder zärtliche Gefühle mit Ehe überhaupt zu tun haben. Zerstört nicht das Versprechen bis zum Tod eher das, was es eigentlich zu schützen meint?

#123:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 17:37
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Dorian hat folgendes geschrieben:
...Zerstört nicht das Versprechen bis zum Tod eher das, was es eigentlich zu schützen meint?


#124:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 17:43
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Dorian hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:

Ich sage: manchem genuegt das auf Vernunft basierende Verstaendnis von Beziehung, andere moechten halt heiraten, auch aus unvernuenftigen Gruenden.

Und wenn ich sage "unvernuenftig", so passe ich mich damit der Nomenklatur dieses Threads an: unvernuenftig = wenn nicht ausschliesslich handfeste finanzielle oder sonstigen Vorteile im Mittelpunkt stehen, sondern eben auch romantische, traditionelle Vorstellungen (=unvernuenftig).


Die Frage ist doch, was Romantik oder zärtliche Gefühle mit Ehe überhaupt zu tun haben. Zerstört nicht das Versprechen bis zum Tod eher das, was es eigentlich zu schützen meint?


Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle.
Obwohl die durchaus vorhanden sind.

In dem Moment, wo man verspricht: "bis zum Tod", meint man das auch wirklich so.

Aber wenn die Gegebenheiten sich ändern, ist es besser, sich von seinem Versprechen zu entbinden. Schulterzucken

#125:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 17:57
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Der Versuch etwas unbeständigen, dessen permanente Dauer man keineswegs vorhersehen kann, durch äußeren institutionellen Druck zusammen zu halten, ist eigentlich nur ein Zeichen von Angst Schulterzucken

Das Versrpechen der Ehe ist irrational. Man könnte bestenfalls versprechen, es immer versuchen zu halten, aber es ist m.E. der Unsinn der vorherrschenden kulturellen Normen, dass man meint, eine Beziehung bestehen zu lassen, sei per se besser als sie zu beenden.

#126:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:00
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle


Das ist aber nicht das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe. Du kannst auch nicht einfach die Vorstellung der Monogamie davon trennen.

Zitat:
In dem Moment, wo man verspricht: "bis zum Tod", meint man das auch wirklich so.


Mag ja sein, dass man es so meint, aber warum so etwas übertriebenes verspechen von dem man überhaupt nicht wissen kann, ob man es einhalten kann, ohne sich künstlich an die Beziehung zu klammern.

Zitat:
Aber wenn die Gegebenheiten sich ändern, ist es besser, sich von seinem Versprechen zu entbinden. Schulterzucken


Warum dann überhaupt geben? Warum muss man einer Beziehung so wenig vertrauen, dass man ihr auferlegt, sich verbissen zu erhalten?

#127:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:08
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle


Das ist aber nicht das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe. Du kannst auch nicht einfach die Vorstellung der Monogamie davon trennen.

Was ist denn, "das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe"?

Übrigens: "Immobilie ist stärker als die Liebe". zwinkern

#128:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:13
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle


Das ist aber nicht das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe. Du kannst auch nicht einfach die Vorstellung der Monogamie davon trennen.

Was ist denn, "das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe"?


Beständige monogame Paarbeziehung, die auf romantischer Liebe und sexueller Exklusivität und gegenseitiger sozialer Fürsorge beruht. Außerdem relativ stark verbunden mit der Idee, eine stabile Familie für Kinder zu schaffen.

#129:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Übrigens: "Immobilie ist stärker als die Liebe". zwinkern


Nunja, ob man das heute noch so sagen kann...

#130:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:16
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle


Das ist aber nicht das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe. Du kannst auch nicht einfach die Vorstellung der Monogamie davon trennen.

Was ist denn, "das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe"?


Beständige monogame Paarbeziehung, die auf romantischer Liebe und sexueller Exklusivität und gegenseitiger sozialer Fürsorge beruht. Außerdem relativ stark verbunden mit der Idee, eine stabile Familie für Kinder zu schaffen.


Das war schon von Anfang an, reines Wunschdenken, und nie Realität. (Auf Dauer)

Vielleicht in der Zeit, als die Menschen meistens vor dem 50e Lebensjahr starben. Schulterzucken

#131:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:22
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle


Das ist aber nicht das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe. Du kannst auch nicht einfach die Vorstellung der Monogamie davon trennen.

Was ist denn, "das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe"?


Beständige monogame Paarbeziehung, die auf romantischer Liebe und sexueller Exklusivität und gegenseitiger sozialer Fürsorge beruht. Außerdem relativ stark verbunden mit der Idee, eine stabile Familie für Kinder zu schaffen.


Kant: "...die Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften"

Naja, wems gefällt.

#132:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 18:25
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle


Das ist aber nicht das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe. Du kannst auch nicht einfach die Vorstellung der Monogamie davon trennen.

Was ist denn, "das heutige, verbreitete Verständnis der Ehe"?


Beständige monogame Paarbeziehung, die auf romantischer Liebe und sexueller Exklusivität und gegenseitiger sozialer Fürsorge beruht. Außerdem relativ stark verbunden mit der Idee, eine stabile Familie für Kinder zu schaffen.


Das war schon von Anfang an, reines Wunschdenken, und nie Realität. (Auf Dauer)

Vielleicht in der Zeit, als die Menschen meistens vor dem 50e Lebensjahr starben. Schulterzucken


Es geht nicht darum, was die Realität ist, sondern darum, was das "heutige, verbreitete Verständnis der Ehe" ist. Die Idee der Romantik als Kern der monogamen Beziehung ist übrigens ein eher modernes Phänomen. Viele Ehen werden nicht aufrecht erhalten, weil es das Beste für die Beteiligten ist, oder sie tatsächlich noch füreinander sorgen wollen, sondern weil es als an-sich besser angesehen wird.

#133:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 19:36
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
.... Viele Ehen werden nicht aufrecht erhalten, weil es das Beste für die Beteiligten ist, oder sie tatsächlich noch füreinander sorgen wollen, sondern weil es als an-sich besser angesehen wird.

hast Du da irgend einen Beleg für? Bei den Leuten, die ich kenne, und bei denen ich mich von der Vernunft her wunder(t)e, dass sie noch zusammen sind/waren, habe ich eher Angst vor der Einsamkeit vermutet, als so eine allgemeine abstrakte Begründung.

Außerdem ist das Bild der Ehe stark im Wandel. Ich habe gerade keine Zahl zur Hand, weiß aber, dass das zusätzliche Abschließen eines Ehevertrages auch bei einer standesamtlichen Ehe stark zunimmt. Ein deutlicheres Indiz, dass bereits beim Eingehen der Ehe eine Endlichkeit dieser Beziehung in Betracht gezogen wird, gibt es kaum. Und damit sind wir unmittelbar beim "Verständnis der Ehe".

fwo

#134:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 19:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
.... Viele Ehen werden nicht aufrecht erhalten, weil es das Beste für die Beteiligten ist, oder sie tatsächlich noch füreinander sorgen wollen, sondern weil es als an-sich besser angesehen wird.

hast Du da irgend einen Beleg für? Bei den Leuten, die ich kenne, und bei denen ich mich von der Vernunft her wunder(t)e, dass sie noch zusammen sind/waren, habe ich eher Angst vor der Einsamkeit vermutet, als so eine allgemeine abstrakte Begründung.


Es gibt beides. Die Fälle, die ich kenne, beruhten eher auf diesem romantischen Ideal, Beziehungen müssten halt halten. Angst vor Einsamkeit ist als Motiv nicht das einzige. Belege... gucke ich mal, ob ich eine richtige Statistik dazu finde.

Zitat:
Außerdem ist das Bild der Ehe stark im Wandel. Ich habe gerade keine Zahl zur Hand, weiß aber, dass das zusätzliche Abschließen eines Ehevertrages auch bei einer standesamtlichen Ehe stark zunimmt. Ein deutlicheres Indiz, dass bereits beim Eingehen der Ehe eine Endlichkeit dieser Beziehung in Betracht gezogen wird, gibt es kaum. Und damit sind wir unmittelbar beim "Verständnis der Ehe".


Nein, das funktioniert nicht so einfach. Es ist klar, dass der wirtschaftliche Aspekt stärker abgesichert wird. Sich widersprechende Ideale existieren aber parallel zueinander.

#135:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 21:22
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Kival hat folgendes geschrieben:
...Sich widersprechende Ideale existieren aber parallel zueinander.

Aber wenn ich das jetzt übersetze, bedeutet es, dass es gar nicht das Verständnis von Ehe gibt, das Du vorher betont hast, sondern das scheint eines von mehreren zu sein.

fwo

#136:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 23:08
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle.

die tuecken des alltags kann man doch auch ohne trauschein gemeinsam meistern.

#137:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 23:21
    —
tridi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Also; für mich hat Ehe mehr zu tun, mit "die Tücken des Alltags gemeinsam zu meistern", als mit irgendwelche romantische Gefühle.

die tuecken des alltags kann man doch auch ohne trauschein gemeinsam meistern.



Mit meine Frau war ich über 20 Jahr zusammen ohne Trauschein.
Sogar 16 Jahr davon in getrennte Wohnungen.
Irgendwann haben wir dann geheiratet, weil wir sagen wollten: "wir beiden gehören einfach zusammen".

#138:  Autor: tridi BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 23:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich habe gerade keine Zahl zur Hand, weiß aber, dass das zusätzliche Abschließen eines Ehevertrages auch bei einer standesamtlichen Ehe stark zunimmt. Ein deutlicheres Indiz, dass bereits beim Eingehen der Ehe eine Endlichkeit dieser Beziehung in Betracht gezogen wird, gibt es kaum. Und damit sind wir unmittelbar beim "Verständnis der Ehe".

aus der wahl des gueterstandes wuerde ich nicht darauf schliessen, dass die ehe nicht auf dauer angelegt ist.

#139:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 05.04.2013, 23:23
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
...Sich widersprechende Ideale existieren aber parallel zueinander.

Aber wenn ich das jetzt übersetze, bedeutet es, dass es gar nicht das Verständnis von Ehe gibt, das Du vorher betont hast, sondern das scheint eines von mehreren zu sein.

fwo


Das habe ich auch nicht geschrieben. Aber ich meine auch nicht, dass verschiedene Leute verschiedene Ideale haben (obwohl das selbstverständlich der Fall ist),sondern, dass bei einer Person gleichzeitig das romantische Idealbild und ökonomisches Kalkül vorhanden sein können.

#140:  Autor: Dorian BeitragVerfasst am: 09.04.2013, 23:23
    —
pera hat folgendes geschrieben:

Kant: "...die Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften"

Naja, wems gefällt.


"Das Weib wird durch die Ehe frei; der Mann verliert dadurch seine Freiheit." I. Kant.

Erinnert an Oskar Wilde: "Frauen heiraten, weil sie neugierig sind. Männer, weil sie ihre Ruhe haben wollen. Beide werden enttäuscht."

Beides erscheint doch heute überholt, oder?

#141:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 09.04.2013, 23:37
    —
Dorian hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:

Kant: "...die Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften"

Naja, wems gefällt.


"Das Weib wird durch die Ehe frei; der Mann verliert dadurch seine Freiheit." I. Kant.

Erinnert an Oskar Wilde: "Frauen heiraten, weil sie neugierig sind. Männer, weil sie ihre Ruhe haben wollen. Beide werden enttäuscht."

Beides erscheint doch heute überholt, oder?


das erste auf jeden Fall Mit den Augen rollen
heute wird der Mann durch die Ehe frei (= kann die lästige Hausarbeit zumindest zum Teil auf Madame abwälzen)
und die Frau verliert einen Teil ihrer Freiheit, Stichwort Doppelbelastung (Beruf UND Haushalt, ist leider immer noch zum grossen Teil aktuell)

das zweite ist auch überholt, aber in anderem Sinne zwinkern

#142:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 09.04.2013, 23:45
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:

Kant: "...die Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften"

Naja, wems gefällt.


"Das Weib wird durch die Ehe frei; der Mann verliert dadurch seine Freiheit." I. Kant.

Erinnert an Oskar Wilde: "Frauen heiraten, weil sie neugierig sind. Männer, weil sie ihre Ruhe haben wollen. Beide werden enttäuscht."

Beides erscheint doch heute überholt, oder?


das erste auf jeden Fall Mit den Augen rollen
heute wird der Mann durch die Ehe frei (= kann die lästige Hausarbeit zumindest zum Teil auf Madame abwälzen)
und die Frau verliert einen Teil ihrer Freiheit, Stichwort Doppelbelastung (Beruf UND Haushalt, ist leider immer noch zum grossen Teil aktuell)


Das ist richtig für heute, aber die Frau wurde auch zu Kants Zeiten nicht frei durch die Heirat, keineswegs...

#143:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 10.04.2013, 01:01
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:


"Das Weib wird durch die Ehe frei; der Mann verliert dadurch seine Freiheit." I. Kant.

.......

Beides erscheint doch heute überholt, oder?


das erste auf jeden Fall Mit den Augen rollen
heute wird der Mann durch die Ehe frei (= kann die lästige Hausarbeit zumindest zum Teil auf Madame abwälzen)
und die Frau verliert einen Teil ihrer Freiheit, Stichwort Doppelbelastung (Beruf UND Haushalt, ist leider immer noch zum grossen Teil aktuell)


Das ist richtig für heute, .......

Häh?!
Kann ich so gar nicht bestätigen... weder an eigener Person, noch im Umfeld.

#144:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 10.04.2013, 01:58
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:


"Das Weib wird durch die Ehe frei; der Mann verliert dadurch seine Freiheit." I. Kant.

.......

Beides erscheint doch heute überholt, oder?


das erste auf jeden Fall Mit den Augen rollen
heute wird der Mann durch die Ehe frei (= kann die lästige Hausarbeit zumindest zum Teil auf Madame abwälzen)
und die Frau verliert einen Teil ihrer Freiheit, Stichwort Doppelbelastung (Beruf UND Haushalt, ist leider immer noch zum grossen Teil aktuell)


Das ist richtig für heute, .......

Häh?!
Kann ich so gar nicht bestätigen... weder an eigener Person, noch im Umfeld.


Wie viele Studien hättest Du gerne verlinkt?

#145:  Autor: morituraWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 10.04.2013, 08:27
    —
Ehe ist durchaus auch im Hinblick auf eine Scheidung vernünftig. Jedenfalls wenn Kinder geplant sind oder bereits im Kommen sind. Kleine Kinder erfordern eben eine Betreuung. Wenn diese nicht von Staat übernommen wird, müssen einer oder beide im Beruf zurückstecken. Es macht daher schon Sinn, das derjenige, der die Aufzucht der Kinder übernimmt, sowas wie eine Absicherung erhält, dass er/sie mit den extra Belastungen nicht einfach hängengelassen werden kann.

Neben allem anderen ist Heirat auch ein Vertrag, wie im Falle einer Scheidung (Vertragsende) mit den noch bestehenden Verpflichtungen umgegangen werden soll. Das zusätzlich gesonderte Eheverträge aufgesetzt werden macht Sinn, wenn man mit den Standardvereinbarungen, die staatlich geregelt sind, nicht einverstanden ist. (u.a. weil sich diese Regeln im Laufe der Vertragslaufzeit ändern können, ohne das man deswegen vom Vertrag zurücktreten kann).

Bei einem nicht beurkundeten Vertrag (Partnerschaft ohne formale Eheschließung) sind durchaus vertragliche Absprachen implizit vorhanden. Diese im Zweifelsfalle durchzusetzen ist aber illusorisch, weswegen der Klageweg normalerweise gar nicht beschritten wird. Daher auch keine aufwändigen / teuren Gerichtsverfahren durchgeführt werden. Wobei sich dies im Hinblick auf Kinder durchaus ändert und die Anzahl der Gerichtsverfahren bzgl. Sorgerecht und Umgang bei nichtehelichen Kindern wächst.

Ich finde es gut, dass Väter nicht mehr automatisch abserviert werden können nur weil die Eltern nicht verheiratet waren. Daraus ergibt sich dann aber auch die Möglichkeit/Notwendigkeit Entscheidungen durch ein Gericht fällen zu lassen, wenn man sich nicht anderweitig einigen kann.

#146:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 10.04.2013, 10:11
    —
Kival hat folgendes geschrieben:

Wie viele Studien hättest Du gerne verlinkt?
Ich bestreite nicht, dass irgendwelche Studien zu anderen Ergebnissen führen als meine eigenen empirischen Daten. Ich lasse mich demnach gern davon überzeugen, dass ich ein besonders gut "domestiziertes" Exemplar bin. zwinkern
Also, nur her damit.

#147:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.04.2013, 10:43
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Wie viele Studien hättest Du gerne verlinkt?
Ich bestreite nicht, dass irgendwelche Studien zu anderen Ergebnissen führen als meine eigenen empirischen Daten. Ich lasse mich demnach gern davon überzeugen, dass ich ein besonders gut "domestiziertes" Exemplar bin. zwinkern
Also, nur her damit.


Behnke, Cornelia/Meuser, Michael 2003, Modernisierte Geschlechterverhältnisse? Entgrenzung von Beruf und Familie bei Doppelkarrierepaaren, in: Karin Gottschall/G. Günter Voß (Hrsg.), Entgrenzung von Arbeit und Leben. Zum Wandel der Beziehung von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag, München/Mering: Rainer Hampp Verlag, S. 285-306

(eher Theorie und einzelne qualitative Interviews)

Es sind die Frauen, die das Verhältnis von Arbeit und Haushalt bei Doppelkarrierpaaren koordinieren müssen und die Frauen machen auch deutlich mehr Haushalsarbeit (S. 299). Frauen verlieren nicht die Verantwortung für die Familien- und Hausarbeit durch eine Karriere, sondern müssen dafür sorgen, dass beides funktioniert. (S. 301f)

Auch bekannt ist - müsste ich aber erstmal extra heraussuchen - dass nur die wenigsten Karrierefrauen von ihren Partnern unterstützt werden, wenn sie welche haben; während Männer sich immer noch oft auf die Unterstützung von ihren Frauen verlassen können. (unabhängig davon, ob beide Karriere machen oder nicht, wobei der Fall "Frau Karriere, Mann nicht" besonders selten ist...

Mehr später...

#148:  Autor: Dorian BeitragVerfasst am: 11.04.2013, 13:01
    —
Eines der aufsehenerregendsten Bücher zum Thema Liebe, Treue und Geschlechterverhältnisse finde ich bei Esther Vilar- "Der dressierte Mann". Provokante Thesen, die der Autorin sogar Morddrohungen einbrachten.


"Deshalb ist es auch absurd, wenn ein Mann zum Beispiel seine Frau für treu hält, nur weil sie ihn nicht mit anderen, in seinen Augen weit attraktiveren Männern seiner Umgebung betrügt. Warum sollte sie das tun, solange er gut für sie arbeitet und sie dadurch die Freuden haben kann, auf die es ihr wirklich ankommt? Die Treue einer Frau hat mit der Treue eines Mannes prinzipiell nichts gemein: Frauen sind, im Gegensatz zu Männern, für das Äußere ihres Partners so gut wie unempfindlich. Flirtet eine Frau mit dem besten Freund ihres Mannes, dann will sie damit bestimmt nur dessen Frau ärgern und nicht ihren Mann, denn nur deren Gefühle sind für sie wichtig (wenn es ihr um den Mann ginge, würde sie das bestimmt nicht so offen zeigen). Gruppensexpraktiken sind lediglich eine Variante des in manchen Gesellschaftskreisen überholten Flirts. Auch hier kommt es der Frau nur auf die anderen Frauen an und nicht auf deren Männer. Die Geschichte ist voll von Anekdoten über Könige und Fürsten, die sich mit mehreren Mätressen zugleich vergnügten. Über weibliche Potentaten kursieren solche Histörchen kaum: Eine Frau würde sich beim Gruppensex nur mit Männern zu Tode langweilen; das war schon immer so und wird sich nicht ändern.
Würden die Frauen auf das Aussehen der Männer reagieren, hätte es sich die Werbung längst zunutze gemacht. Da die Frauen - dank des Geldes, das die Männer für sie verdienen - über eine weit größere Kaufkraft verfügen als die Männer (darüber gibt es aufschlußreiche Statistiken), würden die Fabrikanten selbstverständlich versuchen, den Kauf ihrer Produkte durch Fotos und Werbespots von schönen, kräftigen Männern mit ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen zu stimulieren. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wohin man sieht, präsentieren die Werbeagenturen schöne Mädchen, die zum Kauf von Pauschalreisen, Autos, Waschpulver, Fernsehgeräten oder Schlafzimmereinrichtungen verführen sollen."

#149:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.04.2013, 16:59
    —
Ohja, ein Buch ausgegorenen Schwachsinns. "Worauf es Frauen tatsächlich ankommt" Lachen Genau, alle Akteure sind rational, es gibt keine sozialen Normen die hereinspielen und... alle Frauen sind genau so und alle Männer genau so. Lachen

#150:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 11.04.2013, 17:49
    —
Dorian hat folgendes geschrieben:
Eines der aufsehenerregendsten Bücher zum Thema Liebe, Treue und Geschlechterverhältnisse finde ich bei Esther Vilar- "Der dressierte Mann". Provokante Thesen, die der Autorin sogar Morddrohungen einbrachten.


"Deshalb ist es auch absurd, wenn ein Mann zum Beispiel seine Frau für treu hält, nur weil sie ihn nicht mit anderen, in seinen Augen weit attraktiveren Männern seiner Umgebung betrügt. Warum sollte sie das tun, solange er gut für sie arbeitet und sie dadurch die Freuden haben kann, auf die es ihr wirklich ankommt? Die Treue einer Frau hat mit der Treue eines Mannes prinzipiell nichts gemein: Frauen sind, im Gegensatz zu Männern, für das Äußere ihres Partners so gut wie unempfindlich. Flirtet eine Frau mit dem besten Freund ihres Mannes, dann will sie damit bestimmt nur dessen Frau ärgern und nicht ihren Mann, denn nur deren Gefühle sind für sie wichtig (wenn es ihr um den Mann ginge, würde sie das bestimmt nicht so offen zeigen). Gruppensexpraktiken sind lediglich eine Variante des in manchen Gesellschaftskreisen überholten Flirts. Auch hier kommt es der Frau nur auf die anderen Frauen an und nicht auf deren Männer. Die Geschichte ist voll von Anekdoten über Könige und Fürsten, die sich mit mehreren Mätressen zugleich vergnügten. Über weibliche Potentaten kursieren solche Histörchen kaum: Eine Frau würde sich beim Gruppensex nur mit Männern zu Tode langweilen; das war schon immer so und wird sich nicht ändern.
Würden die Frauen auf das Aussehen der Männer reagieren, hätte es sich die Werbung längst zunutze gemacht. Da die Frauen - dank des Geldes, das die Männer für sie verdienen - über eine weit größere Kaufkraft verfügen als die Männer (darüber gibt es aufschlußreiche Statistiken), würden die Fabrikanten selbstverständlich versuchen, den Kauf ihrer Produkte durch Fotos und Werbespots von schönen, kräftigen Männern mit ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen zu stimulieren. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wohin man sieht, präsentieren die Werbeagenturen schöne Mädchen, die zum Kauf von Pauschalreisen, Autos, Waschpulver, Fernsehgeräten oder Schlafzimmereinrichtungen verführen sollen."

Ein paar Lacher sind allemal dabei. zwinkern

Ist übrigens von 1971.



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