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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#7111:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 19:45
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zelig hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Problem mit der fragwürdigen Einordnung antisemitischer Vorfälle bereits seit einiger Zeit identifiziert. Und soweit ich weiß, arbeitet man an der Korrektur. Daher würde ich sagen, daß die Erkenntnis nicht für eine Verschwörungstheorie reicht.

Von mir war das nicht als Verschwörungstheorie gemeint, ich handle das unter Zeitgeist ab und verstehe es eher auf der psychologischen Ebene. Es ist mir beim Lesen der Artikel übrigens aufgefallen, dass auch andere das machen. Bsp: Tibi zitiert einen Zeitartikel: "Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof."

Damit stört alles, was an der Willkommenskultur kratzt, am neuen Selbstbild und muss deshalb abgewehrt werden.

Es führt allerdings z.B. mit dem Verdrängen und Verteufeln bestimmter Meinungen zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Verschwörung.

#7112:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 20:30
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Problem mit der fragwürdigen Einordnung antisemitischer Vorfälle bereits seit einiger Zeit identifiziert. Und soweit ich weiß, arbeitet man an der Korrektur. Daher würde ich sagen, daß die Erkenntnis nicht für eine Verschwörungstheorie reicht.

Von mir war das nicht als Verschwörungstheorie gemeint, ich handle das unter Zeitgeist ab und verstehe es eher auf der psychologischen Ebene. Es ist mir beim Lesen der Artikel übrigens aufgefallen, dass auch andere das machen. Bsp: Tibi zitiert einen Zeitartikel: "Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof."

Damit stört alles, was an der Willkommenskultur kratzt, am neuen Selbstbild und muss deshalb abgewehrt werden.

Es führt allerdings z.B. mit dem Verdrängen und Verteufeln bestimmter Meinungen zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Verschwörung.


Das ist aber ein ziemlicher Scheissdreck, den der Tibi da zitiert, zumindest im Grenzbereich zur bösartigen Hetze.

Wobei mich interessiert ob der Tibi das tatsaechlich nur zitiert und von welcher Dreckschleuder diese merkwürdige Auschwitzkeule ursprünglich stammt.

#7113:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 21:14
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Problem mit der fragwürdigen Einordnung antisemitischer Vorfälle bereits seit einiger Zeit identifiziert. Und soweit ich weiß, arbeitet man an der Korrektur. Daher würde ich sagen, daß die Erkenntnis nicht für eine Verschwörungstheorie reicht.

Von mir war das nicht als Verschwörungstheorie gemeint, ich handle das unter Zeitgeist ab und verstehe es eher auf der psychologischen Ebene. Es ist mir beim Lesen der Artikel übrigens aufgefallen, dass auch andere das machen. Bsp: Tibi zitiert einen Zeitartikel: "Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof."

Damit stört alles, was an der Willkommenskultur kratzt, am neuen Selbstbild und muss deshalb abgewehrt werden.

Es führt allerdings z.B. mit dem Verdrängen und Verteufeln bestimmter Meinungen zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Verschwörung.


Das ist aber ein ziemlicher Scheissdreck, den der Tibi da zitiert, zumindest im Grenzbereich zur bösartigen Hetze.

Wobei mich interessiert ob der Tibi das tatsaechlich nur zitiert und von welcher Dreckschleuder diese merkwürdige Auschwitzkeule ursprünglich stammt.


Mach dir ein eigenes Bild:
https://www.zeit.de/2016/05/fluechtlingspolitik-angela-merkel-europa-eu

#7114:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 21:39
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Der Unsinn bei Tibi ist: Er formuliert öfters so, als wäre importierter Antismitismus von Muslimen als solcher im Rahmen der Willkommenskultur begrüßt worden. Das ist aber natürlich reiner Bullshit. Die Flüchtlinge wurden als Flüchtlinge begrüßt und nicht als Antisemiten. Ich behaupte, dass kaum jemand, der in der Willkommenskultur irgendwie aktiv ist und diese begrüßt, Antisemitismus von Muslimen begrüßen würde. (Ich bin überzeugt davon, dass Tibi, wenn man hartnäckig nachfragen würde, das auch nicht in Abrede stellen würde.)

Was man natürlich kritisieren kann, ist, wenn im Rahmen des Begrüßens von Flüchtlingen als Flüchtlingen nicht genau genug hingeschaut wird, welche negativen Einstellungen diese vielleicht mitbringen. Das ist aber eine völlig andere Art von Kritik als der zuvor genannte Bullshit - und nur durch das Verwischen zwischen beidem gewinnt Tibis Polemik aber seine Wucht.

#7115:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 21:58
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Problem mit der fragwürdigen Einordnung antisemitischer Vorfälle bereits seit einiger Zeit identifiziert. Und soweit ich weiß, arbeitet man an der Korrektur. Daher würde ich sagen, daß die Erkenntnis nicht für eine Verschwörungstheorie reicht.

Von mir war das nicht als Verschwörungstheorie gemeint, ich handle das unter Zeitgeist ab und verstehe es eher auf der psychologischen Ebene. Es ist mir beim Lesen der Artikel übrigens aufgefallen, dass auch andere das machen. Bsp: Tibi zitiert einen Zeitartikel: "Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof."

Damit stört alles, was an der Willkommenskultur kratzt, am neuen Selbstbild und muss deshalb abgewehrt werden.

Es führt allerdings z.B. mit dem Verdrängen und Verteufeln bestimmter Meinungen zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Verschwörung.


Das ist aber ein ziemlicher Scheissdreck, den der Tibi da zitiert, zumindest im Grenzbereich zur bösartigen Hetze.

Wobei mich interessiert ob der Tibi das tatsaechlich nur zitiert und von welcher Dreckschleuder diese merkwürdige Auschwitzkeule ursprünglich stammt.

Völlig egal ob Tibi da zitiert oder einen eigenen Gedanken wiedergiebt - er hat einfach recht. Darf ich höflich fragen, was an diesen Ausssagen auszusetzen ist, was dies zu "bösartiger Hetze" macht?

#7116:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 22:14
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Problem mit der fragwürdigen Einordnung antisemitischer Vorfälle bereits seit einiger Zeit identifiziert. Und soweit ich weiß, arbeitet man an der Korrektur. Daher würde ich sagen, daß die Erkenntnis nicht für eine Verschwörungstheorie reicht.

Von mir war das nicht als Verschwörungstheorie gemeint, ich handle das unter Zeitgeist ab und verstehe es eher auf der psychologischen Ebene. Es ist mir beim Lesen der Artikel übrigens aufgefallen, dass auch andere das machen. Bsp: Tibi zitiert einen Zeitartikel: "Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof."

Damit stört alles, was an der Willkommenskultur kratzt, am neuen Selbstbild und muss deshalb abgewehrt werden.

Es führt allerdings z.B. mit dem Verdrängen und Verteufeln bestimmter Meinungen zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Verschwörung.


Das ist aber ein ziemlicher Scheissdreck, den der Tibi da zitiert, zumindest im Grenzbereich zur bösartigen Hetze.

Wobei mich interessiert ob der Tibi das tatsaechlich nur zitiert und von welcher Dreckschleuder diese merkwürdige Auschwitzkeule ursprünglich stammt.

Völlig egal ob Tibi da zitiert oder einen eigenen Gedanken wiedergiebt - er hat einfach recht. Darf ich höflich fragen, was an diesen Ausssagen auszusetzen ist, was dies zu "bösartiger Hetze" macht?


Tibi ist berüchtigt und viel und gern zitiert durch PI, AfD und Junge Freiheit.

Er hat 1996 den Begriff *Leitkultur* in Deutschland geprägt, lange bevor es nennenswerte Migrantenzahlen in Deutschland gab.

Tibi ist ordinär, seine ganze Denkweise ist billig. Und er ist feige. Anstatt zu sagen, was er denkt: "Nicht vom Kapital verwertbare Ausländer raus!" kommt er ganz heuchlerisch und verlogen mit seinem angeblich Kampf gegen *Antisemitismus*. Der Begriff des Antisemitismus ist ihm dabei genau so wie den hiesigen staatlichen Stellen völlig wumpe. Hauptsache Populismus.

Dass fwo Tibi wieder und immer wieder zitiert und gegen meine wissenschaftlichen Autoren versucht in Stellung zu bringen, wirft ein bezeichnendes Licht auf fwo selbst. Aber so ist das nun mal hier im Forum. Man schleppt den einen oder anderen Rechtsausleger mit durch ...-

#7117:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 22:17
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Ad hominem. Nicht mehr.

#7118:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 22:58
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Problem mit der fragwürdigen Einordnung antisemitischer Vorfälle bereits seit einiger Zeit identifiziert. Und soweit ich weiß, arbeitet man an der Korrektur. Daher würde ich sagen, daß die Erkenntnis nicht für eine Verschwörungstheorie reicht.

Von mir war das nicht als Verschwörungstheorie gemeint, ich handle das unter Zeitgeist ab und verstehe es eher auf der psychologischen Ebene. Es ist mir beim Lesen der Artikel übrigens aufgefallen, dass auch andere das machen. Bsp: Tibi zitiert einen Zeitartikel: "Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof."

Damit stört alles, was an der Willkommenskultur kratzt, am neuen Selbstbild und muss deshalb abgewehrt werden.

Es führt allerdings z.B. mit dem Verdrängen und Verteufeln bestimmter Meinungen zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Verschwörung.


Das ist aber ein ziemlicher Scheissdreck, den der Tibi da zitiert, zumindest im Grenzbereich zur bösartigen Hetze.

Wobei mich interessiert ob der Tibi das tatsaechlich nur zitiert und von welcher Dreckschleuder diese merkwürdige Auschwitzkeule ursprünglich stammt.

Völlig egal ob Tibi da zitiert oder einen eigenen Gedanken wiedergiebt - er hat einfach recht. Darf ich höflich fragen, was an diesen Ausssagen auszusetzen ist, was dies zu "bösartiger Hetze" macht?



Der sehr konstruiert wirkende Versuch "Aschwitz" und "Willkommenskultur" miteinander zu verknüpfen um davon abzulenken, dass eine andere Verbindung viel näher liegt.

Nein. Die Menschen, die Fluechtlinge in Deutschland willkommen heissen, haben mit Auschwitz genausowenig zu tun wie diejenigen, die z.B. in Schweden das Gleiche tun. Wieso sollten die sich auch fuer Auschwitz schämen? Auch von den privaten Unterstuetzern "unserer" syrischen Fluechtlinge auf Haida Gwaii, schämt sich keiner fuer Auschwitz.

Wer diese Verbindung herstellt, der will eigentlich sagen, dass es im Grunde genommen "gesunde Reflexe" waren, die zu Auschwitz führten und die jetzt wieder gebraucht wuerden um auf diese neuerliche "Ueberfremdung des deutschen Volkes" reagieren zu koennen, die aber heute nicht zur Verfügung stehen, weil man es vielleicht damals beim Holocaust "etwas übertrieben" hat und jetzt aus falscher Scham in die andere Richtung "übertreibt".

Dass es einfach nur boesartiger Rassismus war, der zu Auschwitz führte, der aus gutem Grund auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet ist, und kein normaler Reflex, ist eine vernuenftigere Aussage, aber das geht ja nicht. Weil die syrischen Fluechtlinge sind ja genauso böse wie das frueher die Juden waren, um auch mal eine andere, logischere Verbindung zwischen Auschwitz und heutigen politischen Phaenomena hinzuweisen. zwinkern

#7119:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 23:15
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Wer diese Verbindung herstellt, der will eigentlich sagen, dass es im Grunde genommen "gesunde Reflexe" waren, die zu Auschwitz führten und die jetzt wieder gebraucht wuerden um auf diese neuerliche "Ueberfremdung des deutschen Volkes" reagieren zu koennen, die aber heute nicht zur Verfügung stehen, weil man es vielleicht damals beim Holocaust "etwas übertrieben" hat und jetzt aus falscher Scham in die andere Richtung "übertreibt".



Nein.

#7120:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 23:36
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Wer diese Verbindung herstellt, der will eigentlich sagen, dass es im Grunde genommen "gesunde Reflexe" waren, die zu Auschwitz führten und die jetzt wieder gebraucht wuerden um auf diese neuerliche "Ueberfremdung des deutschen Volkes" reagieren zu koennen, die aber heute nicht zur Verfügung stehen, weil man es vielleicht damals beim Holocaust "etwas übertrieben" hat und jetzt aus falscher Scham in die andere Richtung "übertreibt".



Nein.


Doch.

Deshalb sagt ja z.B. auch Hendrik Broder in einem Buchtitel, dass die Deutschen "Auschwitz vergessen" sollen, weil sie das Andenken daran angeblich davon abhält auf die "moslemische Gefahr" angemessen zu reagieren.

Aus welchem Grund sollte man eigentlich sonst diese absurde Verbindung herstellen wollen? Und warum ist eigentlich die Verbindung dieser beiden Ereignisse gerade im rechtsextremen Umfeld so populär?

#7121:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.10.2018, 23:46
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Wer diese Verbindung herstellt, der will eigentlich sagen, dass es im Grunde genommen "gesunde Reflexe" waren, die zu Auschwitz führten und die jetzt wieder gebraucht wuerden um auf diese neuerliche "Ueberfremdung des deutschen Volkes" reagieren zu koennen, die aber heute nicht zur Verfügung stehen, weil man es vielleicht damals beim Holocaust "etwas übertrieben" hat und jetzt aus falscher Scham in die andere Richtung "übertreibt".



Nein.


Doch.

Deshalb sagt ja z.B. auch Hendrik Broder in einem Buchtitel, dass die Deutschen "Auschwitz vergessen" sollen, weil sie das Andenken daran angeblich davon abhält auf die "moslemische Gefahr" angemessen zu reagieren.

Aus welchem Grund sollte man eigentlich sonst diese absurde Verbindung herstellen wollen? Und warum ist eigentlich die Verbindung dieser beiden Ereignisse gerade im rechtsextremen Umfeld so populär?


Ich habe den Link weiter oben schon gepostet. Aber noch einmal:;
https://www.zeit.de/2016/05/fluechtlingspolitik-angela-merkel-europa-eu
Zitat:
Plötzlicher Ausbruch angestauter Mitleidsgefühle – so etwa wird derzeit Angela Merkels merkwürdige Flüchtlingspolitik erklärt, die in Europa fast niemand mehr unterstützt. Und auch auf die Frage, warum das Land sich diesem Irrsinn zunächst willig ergeben hat, gibt es eine psychoanalytische Antwort: Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermaßen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof.


Da steht nichts von "gesunden Reflexen" die zu Auschwitz geführt hätten. Und das ist auch von den Autoren nicht beabsichtigt. Mit Rechtsextremismus hat diese Argumentation nichts zu tun.

#7122:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 00:02
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Seinerzeit war kolportiert worden, daß die deutsche Regierung die Flüchtlinge aufgenommen hatte, weil es ein schlimmes Bild für Deutschland und Europa abgegeben hätte, wenn niemand in die Bresche gesprungen wäre: Wäre es besser gewesen, wenn niemand sie aufgenommen hätte, wenn möglicherweise jahrelang Elendskarawanen umhergezogen oder die Leute europaweit auf den Bahnhöfen gehockt und um Essen gebettelt hätten oder von der Polizei nur immer weitergescheucht worden wären, wenn womöglich im europäischen Winter Leute erfroren wären? Oder wenn man - ganz nach Dublin-Regeln(*) - gesagt hätte, das überlassen wir ganz den Ankunftsländern bzw. dem Ankunftsland, etwa hauptsächlich Griechenland?

(Die Griechen sind ja schon heillos überfordert mit den Flüchtlingen, die dort geblieben sind, und die dortigen Behörden haben nicht einmal diese Asylverfahren alle abgearbeitet. Wie sähe es in Griechenland erst aus, wenn die sich hätten mit einer Million Menschen befassen müssen. Es ist eben auch ein ethisch-moralisches Problem, sich selbst da herauszuziehen und es immer schön Anderen das zu überlassen.)


_________________

(*: Eigentlich entspricht die freiwillige Aufnahme von Flüchtlingen durch ein anderes als das Ankunftsland durchaus dem Dublin-Abkommen. Nur, daß Länder demnach nicht dazu "verdonnert" werden können, weil es eben keinen Aufteilungsschlüssel gibt.)

#7123:  Autor: Freddye BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 01:16
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Critic hat folgendes geschrieben:


(Die Griechen sind ja schon heillos überfordert mit den Flüchtlingen, die dort geblieben sind, und die dortigen Behörden haben nicht einmal diese Asylverfahren alle abgearbeitet. Wie sähe es in Griechenland erst aus, wenn die sich hätten mit einer Million Menschen befassen müssen. Es ist eben auch ein ethisch-moralisches Problem, sich selbst da herauszuziehen und es immer schön Anderen das zu überlassen.)


hahha ist den die Prozentrechnung so schwer?
Als Hilfestellung nimmst du einfach den Supereinfachen Prozentrechner und schon läuft es wie geschmiert.
Wir haben das Prozentuale Rechnen in der Schule im Kopf machen müssen, heutzutage macht man es mit dem Prozentrechner.


Das Problem ist die Kurzsichtigkeit der Politik, die erste Million kommt durch, da führt dann dazu das die Nächste es auch versucht und danach die nächste etc. Etwas gebremst wurde die Einwanderung prozentual auch nur das die Familien die reingelassen wurden den Heimgeblieben gesagt haben das hierzulande keine Milch in den Flüssen fließt und das die keiner einen Job anbietet bei dem man als ungelernter 6 000 Euro netto verdient. Voll überzogen aber der Wahrheit nah.


Zuletzt bearbeitet von Freddye am 13.10.2018, 00:20, insgesamt einmal bearbeitet

#7124:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 02:04
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Wer diese Verbindung herstellt, der will eigentlich sagen, dass es im Grunde genommen "gesunde Reflexe" waren, die zu Auschwitz führten und die jetzt wieder gebraucht wuerden um auf diese neuerliche "Ueberfremdung des deutschen Volkes" reagieren zu koennen, die aber heute nicht zur Verfügung stehen, weil man es vielleicht damals beim Holocaust "etwas übertrieben" hat und jetzt aus falscher Scham in die andere Richtung "übertreibt".



Nein.


Doch.

Deshalb sagt ja z.B. auch Hendrik Broder in einem Buchtitel, dass die Deutschen "Auschwitz vergessen" sollen, weil sie das Andenken daran angeblich davon abhält auf die "moslemische Gefahr" angemessen zu reagieren.

Aus welchem Grund sollte man eigentlich sonst diese absurde Verbindung herstellen wollen? Und warum ist eigentlich die Verbindung dieser beiden Ereignisse gerade im rechtsextremen Umfeld so populär?


Ich habe den Link weiter oben schon gepostet. Aber noch einmal:;
https://www.zeit.de/2016/05/fluechtlingspolitik-angela-merkel-europa-eu
Zitat:
Plötzlicher Ausbruch angestauter Mitleidsgefühle – so etwa wird derzeit Angela Merkels merkwürdige Flüchtlingspolitik erklärt, die in Europa fast niemand mehr unterstützt. Und auch auf die Frage, warum das Land sich diesem Irrsinn zunächst willig ergeben hat, gibt es eine psychoanalytische Antwort: Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollten sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt. Gewissermaßen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof.


Da steht nichts von "gesunden Reflexen" die zu Auschwitz geführt hätten. Und das ist auch von den Autoren nicht beabsichtigt. Mit Rechtsextremismus hat diese Argumentation nichts zu tun.



Klar steht das nicht so da. Das habe ich auch nicht behauptet. Ich reflektiere lediglich ueber die Gründe dafuer diese merkwürdige Verbindung mit Auschwitz herzustellen.

Lass es mich mal von der anderen Seite her versuchen. Wieso wird es denn als negativ dargestellt, wenn Deutsche versuchen ihr Land "von einem Makel zu befreien"? Eigentlich ist das ja aus deutscher Sicht etwas positives. Und warum ist Angela Merkels Flüchtlingspolitik "merkwürdig", warum die Willkommenskultur "irrational"?

Da wird eine humane Flüchtlingspolitik pathologisiert und man versucht sie mit "Psychoanalyse" zu erklaeren. Man legt sozusagen ein halbes Volk auf die Couch.

Das Land wird also fuer "krank" erklaert und Auschwitz soll letztlich daran schuld sein. Ist schon 'ne merkwürdige These, merkwürdiger jedenfalls als Merkels Flüchtlingspolitik.

Welche andere Erklärungsmöglichkeiten, ausser der meinen, bleiben da eigentlich noch offen?

Nach Lektüre des gesamten Textes muss ich allerdings eingestehen, dass der insgesamt erheblich sachlicher und vernünftiger ist als der von Tibi zitierte Teil, der rechsextremen Narrativen näher steht als dass er sich sachlich mit der Thematik auseinandersetzt. Ich stimme allerdings auch dem Rest nur stellenweise zu, aber der bleibt zumindest im Rahmen des Vertretbaren.

#7125:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 02:18
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Critic hat folgendes geschrieben:
Seinerzeit war kolportiert worden, daß die deutsche Regierung die Flüchtlinge aufgenommen hatte, weil es ein schlimmes Bild für Deutschland und Europa abgegeben hätte, wenn niemand in die Bresche gesprungen wäre: Wäre es besser gewesen, wenn niemand sie aufgenommen hätte, wenn möglicherweise jahrelang Elendskarawanen umhergezogen oder die Leute europaweit auf den Bahnhöfen gehockt und um Essen gebettelt hätten oder von der Polizei nur immer weitergescheucht worden wären, wenn womöglich im europäischen Winter Leute erfroren wären? Oder wenn man - ganz nach Dublin-Regeln(*) - gesagt hätte, das überlassen wir ganz den Ankunftsländern bzw. dem Ankunftsland, etwa hauptsächlich Griechenland?

(Die Griechen sind ja schon heillos überfordert mit den Flüchtlingen, die dort geblieben sind, und die dortigen Behörden haben nicht einmal diese Asylverfahren alle abgearbeitet. Wie sähe es in Griechenland erst aus, wenn die sich hätten mit einer Million Menschen befassen müssen. Es ist eben auch ein ethisch-moralisches Problem, sich selbst da herauszuziehen und es immer schön Anderen das zu überlassen.)


_________________

(*: Eigentlich entspricht die freiwillige Aufnahme von Flüchtlingen durch ein anderes als das Ankunftsland durchaus dem Dublin-Abkommen. Nur, daß Länder demnach nicht dazu "verdonnert" werden können, weil es eben keinen Aufteilungsschlüssel gibt.)



Ich sehe das eigentlich eher so, dass die Grenzöffnung durch Deutschland und Schweden ein Akt praktizierter Solidarität mit europäischen Partnern wie insbesondere Griechenland war. Die Griechen waeren naemlich zusammen mit ein paar anderen Balkanländern auf einer riesigen und fuer sie nicht zu bewaeltigenden Zahl von Fluechtlingen sitzen geblieben mit unabsehbaren Folgen fuer die politische Stabilität an der Südostflanke Europas. Der Druck an deren Grenzen war naemlich noch stärker als der auf die deutschen. Man hatte wohl auch die Hoffnung, dass andere europäische Laender dem Beispiel folgen wuerden damit die Last gleichmäßiger verteilt werden kann und wurde dabei schmählich von den anderen europäischen Partnern im Stich gelassen. Man kann nun im Nachhinein bemängeln, dass zu wenig Druck auf andere europäische Laender ausgeübt wurde um die Flüchtlingshilfe zu einer gesamteuropäischen Aufgabe zu machen, aber prinzipiell war es richtig so zu handeln wie gehandelt wurde. Die möglichen Alternativen waren gar zu gruselig. Was haette man sonst machen koennen? Griechenland vom Rest Europas abriegeln und zu einem einzigen, grossen Flüchtlingslager machen? Die europäische Aussengrenze in Griechenland notfalls mit militärischen Mitteln gegen unbewaffnete Zivilisten verteidigen? Die Leute, die dort ankamen hatten zum größten Teil keine andere Wahl und mal ganz abgesehen davon, dass der moralische Anspruch, den Europa an sich selbst hat, das nicht überlebt haette, so waeren die unvermeidlichen Bilder von zusammenkataetschten Frauen und Kindern nicht lange politisch durchhaltbar gewesen.

Deshalb sollte man, anstatt zu lamentieren und sich psychoanalytisch zu betätigen, besser Vorschläge machen wie man es schafft die Neuangekommenen möglichst reibungsarm zu integrieren. Dafuer ist der Artikel recht wenig hilfreich.

#7126:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 13:48
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Lass es mich mal von der anderen Seite her versuchen. Wieso wird es denn als negativ dargestellt, wenn Deutsche versuchen ihr Land "von einem Makel zu befreien"? Eigentlich ist das ja aus deutscher Sicht etwas positives. Und warum ist Angela Merkels Flüchtlingspolitik "merkwürdig", warum die Willkommenskultur "irrational"?



Zumindest kann man feststellen, dass kein Land mehr die Willkommenskultur praktiziert. Die Schweden sind schon vor längerer Zeit abgesprungen und auch Deutschland hat eine Kehrtwende eingeleitet. Warum hat man denn ein Abkommen mit der Türkei geschlossen? Warum versucht man die Flüchtlinge möglichst schon in Afrika zu stoppen?

#7127:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 14:08
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wärt ihr eigentlich auch dafür, jemanden wie Anders Breivik, für den das Christentum immerhin recht entscheidend zum eigenen Identitätsverständnis gehörte, unter dem Label "christliche Gewalt" einzustufen?

Ist er regelmässig seiner Sonntagspflicht nachgekommen? Beichte, Kommunion?
Hat er von irgendeinem Popen seinen Segen bekommen oder ist er von einem solchen gar zu seinen Aktionen aufgefordert ("radikalisiert") worden?


Muss man das, um als Christ zu gelten?

Zitat:
Im Alter von 15 Jahren ließ sich Breivik aus eigenem Antrieb christlich taufen und konfirmieren
...
Breivik war von Februar 2007 bis zum Bekanntwerden seiner Tat Mitglied der Johannisloge St. Olaus til de tre Søiler, einer Freimaurerloge des christlichen Norwegischen Freimaurerordens, in der er den dritten Grad (Meister) nach Schwedischem Ritus erreichte.
...
Breivik bezieht sich auf das Ende der Belagerung Wiens (1683, also 400 Jahre vor 2083) durch das Osmanische Reich sowie auf historische Gestalten aus der Reconquista und den Kreuzzügen, die er als Vorkämpfer gegen den Islam begreift: „Wir schauen darauf, was unsere Vorväter […] taten und stellen fest, dass wir Europa nur retten können, wenn wir die Prinzipien unserer Vorfahren annehmen. […] Vorwärts, christliche Kämpfer!“

https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik


Jupp!


Soll das eine Antwort auf meine Frage an DonMartin sein, ob dessen Aufzählung die Voraussetzung für das Christsein ist, oder soll das eine Zustimmung zu meinem Beitrag sein? Der Vorname eines ehemaligen deutschen Fußballbundestrainers ist vermutlich nicht damit gemeint.

#7128:  Autor: Friedensreich BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 18:34
    —
Zu Tillich -10.10.18:
Es ist eigentlich kabarettreif: Da kommen Flüchtlinge aus dem arabischen Raum nach Europa und zeigen sich als Antisemiten. Hat man schon erkannt: Araber und Juden sind beide Semiten, also Brudervölker!

#7129:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 21:32
    —
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Es ist eigentlich kabarettreif: Da kommen Flüchtlinge aus dem arabischen Raum nach Europa und zeigen sich als Antisemiten. Hat man schon erkannt: Araber und Juden sind beide Semiten, also Brudervölker!

Kabarettreif ist nur die Umdeutung des Wortbestandteils "-semit" in "Antisemit", die du benutzt.

#7130:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 21:38
    —
Damit hat sich doch schon mal ein Grüner in die Nesseln gesetzt.

#7131:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 21:41
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wärt ihr eigentlich auch dafür, jemanden wie Anders Breivik, für den das Christentum immerhin recht entscheidend zum eigenen Identitätsverständnis gehörte, unter dem Label "christliche Gewalt" einzustufen?

Ist er regelmässig seiner Sonntagspflicht nachgekommen? Beichte, Kommunion?
Hat er von irgendeinem Popen seinen Segen bekommen oder ist er von einem solchen gar zu seinen Aktionen aufgefordert ("radikalisiert") worden?


Muss man das, um als Christ zu gelten?

Zitat:
Im Alter von 15 Jahren ließ sich Breivik aus eigenem Antrieb christlich taufen und konfirmieren
...
Breivik war von Februar 2007 bis zum Bekanntwerden seiner Tat Mitglied der Johannisloge St. Olaus til de tre Søiler, einer Freimaurerloge des christlichen Norwegischen Freimaurerordens, in der er den dritten Grad (Meister) nach Schwedischem Ritus erreichte.
...
Breivik bezieht sich auf das Ende der Belagerung Wiens (1683, also 400 Jahre vor 2083) durch das Osmanische Reich sowie auf historische Gestalten aus der Reconquista und den Kreuzzügen, die er als Vorkämpfer gegen den Islam begreift: „Wir schauen darauf, was unsere Vorväter […] taten und stellen fest, dass wir Europa nur retten können, wenn wir die Prinzipien unserer Vorfahren annehmen. […] Vorwärts, christliche Kämpfer!“

https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik


Jupp!


Soll das eine Antwort auf meine Frage an DonMartin sein, ob dessen Aufzählung die Voraussetzung für das Christsein ist, oder soll das eine Zustimmung zu meinem Beitrag sein? Der Vorname eines ehemaligen deutschen Fußballbundestrainers ist vermutlich nicht damit gemeint.


Das soll eine kurze, knappe Zustimmung zu deiner Antwort an Don Martin sein.

So nach dem Motto: Dem ist eigentlich nichts weiter hinzu zu fügen; Breivik ist ein zutiefst christlich geprägter Mensch.

#7132:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.10.2018, 21:45
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
[...] Breivik ist ein zutiefst christlich geprägter Mensch.

Falsch. Er ist ein verschwörungsorientierter rechter Fanatiker.
Ein christliches Leit- oder Handlungsmotiv ist, wenn überhaupt vorhanden, völlig untergeordnet.

#7133:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 00:06
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Falsch. [...] Ein christliches Leit- oder Handlungsmotiv ist, wenn überhaupt vorhanden, völlig untergeordnet.


Falsch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Wenige Stunden vor den Anschlägen stellte Breivik ein etwa zwölf Minuten langes Video mit dem Titel Knights Templar 2083 ins Internet. Breivik bezeichnet sich im Video wie in seiner Schrift als hochstehendes Mitglied (Commander) einer angeblichen Nachfolgeorganisation der Tempelritter, die 2002 in London gegründet worden sei. Späteren Ermittlungen zufolge gibt es jedoch keinen Beweis dafür, dass die Organisation jemals existiert hat. Breivik bezieht sich auf das Ende der Belagerung Wiens (1683, also 400 Jahre vor 2083) durch das Osmanische Reich sowie auf historische Gestalten aus der Reconquista und den Kreuzzügen, die er als Vorkämpfer gegen den Islam begreift: „Wir schauen darauf, was unsere Vorväter […] taten und stellen fest, dass wir Europa nur retten können, wenn wir die Prinzipien unserer Vorfahren annehmen. […] Vorwärts, christliche Kämpfer!“ Diese Grundsätze seien „Stärke, Ehre, Aufopferung und Märtyrertum“. In seinem Kampf gegen den Islam solle der moderne Templerorden, so Breivik, die Methoden der islamistischen Terrororganisation al-Qaida übernehmen, aus deren Erfolgen lernen und ihre Fehler vermeiden. Ziel sei es, eine Art „al-Qaida für Christen“ aufzubauen. Sein Bezug auf das Christentum ist dabei widersprüchlich: Einerseits bezeichnet er sich als „hundertprozentigen Christen“, andererseits habe er „nicht zwangsläufig“ eine persönliche Bindung zu Gott und Jesus Christus. Das Christentum versteht er als „kulturelle, soziale […] und moralische Plattform.“


Das Kriterium der "persönlichen Bindung" ist primär ein protestantisches; für Katholiken ist z.B. die Mittlerfunktion der Kirche und ihrer Institutionen und Funktionäre wichtiger. Aber das ist letztlich akademisch: Wer explizit vorhat, eine christliche Version von al-Qaida aufzubauen, von dem kann man schlichtweg nicht sagen, er habe kein "christliches Leitmotiv" oder nur eines, das "völlig untergeordnet" sei. (Diese Version eines "Christentums ohne Gott", aber bitte auf jeden Fall mit einer streitbaren Kirche, ist übrigens am rechten Rand keineswegs neu.)

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die erste Einschätzung des Fahndungschefs Øystein Mæland war, dass Breivik „wohl eine rechtsextreme, christlich-fundamentalistische Haltung“ habe. Der norwegische Sozialwissenschaftler Lars Gule charakterisiert Breivik als nationalkonservativ, er habe eine konservative, christliche Ideologie, vermutlich aber ohne fundamentalistischen oder neonazistischen Hintergrund.


Die Argumente dafür, dass er kein Christ gewesen sei, sind zumindest teilweise Begging the Question:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Andererseits widersprächen seine Gleichgültigkeit gegenüber essentiellen Glaubensinhalten wie einem persönlichen Bezug zu Jesus Christus, der fehlende Bezug zur Bibel und der Hang zur Gewalttätigkeit einer solchen Einordnung.


Die Behauptung, dass Christentum und Gewalt einander widersprechen, wird durch einen Blick in jedes Geschichtsbuch widerlegt. Das ist entweder ein Wahrer Schotte, oder es erinnert an die parallele Lüge aus der anderen Ecke, der Islam sei "die Religion des Friedens". Dass sich heute überhaupt noch jemand entblödet, so ein Argument zu verwenden, ist fast beunruhigend.

#7134:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 00:38
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Falsch. [...] Ein christliches Leit- oder Handlungsmotiv ist, wenn überhaupt vorhanden, völlig untergeordnet.


Falsch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik

[...]

Die Argumente dafür, dass er kein Christ gewesen sei, sind zumindest teilweise Begging the Question:[...]


Wo behaupte ich, dass Breivik kein Christ gewesen sei? Beleg! (Außerdem gehen mir selbstbestätigende Anglizismen mit Onaniercharakter auf den Keks.)



Tarvoc hat folgendes geschrieben:

[...]Die Behauptung, dass Christentum und Gewalt einander widersprechen, wird durch einen Blick in jedes Geschichtsbuch widerlegt. (...)

Binse. Was hat das mit meinem Post zu tun??

#7135:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 00:49
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Was hat das mit meinem Post zu tun??


Das hat nichts mit deinem Post zu tun, sondern war ein Kommentar zu Inhalten des Wikipedia-Artikels.

Das, was mit deinem Post zu tun hat, war in dem, was du gesnippt hast. Da du es anscheinend übersehen hast, zitiere ich es extra für dich nochmal.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Falsch. [...] Ein christliches Leit- oder Handlungsmotiv ist, wenn überhaupt vorhanden, völlig untergeordnet.


Falsch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Wenige Stunden vor den Anschlägen stellte Breivik ein etwa zwölf Minuten langes Video mit dem Titel Knights Templar 2083 ins Internet. Breivik bezeichnet sich im Video wie in seiner Schrift als hochstehendes Mitglied (Commander) einer angeblichen Nachfolgeorganisation der Tempelritter, die 2002 in London gegründet worden sei. Späteren Ermittlungen zufolge gibt es jedoch keinen Beweis dafür, dass die Organisation jemals existiert hat. Breivik bezieht sich auf das Ende der Belagerung Wiens (1683, also 400 Jahre vor 2083) durch das Osmanische Reich sowie auf historische Gestalten aus der Reconquista und den Kreuzzügen, die er als Vorkämpfer gegen den Islam begreift: „Wir schauen darauf, was unsere Vorväter […] taten und stellen fest, dass wir Europa nur retten können, wenn wir die Prinzipien unserer Vorfahren annehmen. […] Vorwärts, christliche Kämpfer!“ Diese Grundsätze seien „Stärke, Ehre, Aufopferung und Märtyrertum“. In seinem Kampf gegen den Islam solle der moderne Templerorden, so Breivik, die Methoden der islamistischen Terrororganisation al-Qaida übernehmen, aus deren Erfolgen lernen und ihre Fehler vermeiden. Ziel sei es, eine Art „al-Qaida für Christen“ aufzubauen. Sein Bezug auf das Christentum ist dabei widersprüchlich: Einerseits bezeichnet er sich als „hundertprozentigen Christen“, andererseits habe er „nicht zwangsläufig“ eine persönliche Bindung zu Gott und Jesus Christus. Das Christentum versteht er als „kulturelle, soziale […] und moralische Plattform.“


[...] Wer explizit vorhat, eine christliche Version von al-Qaida aufzubauen, von dem kann man schlichtweg nicht sagen, er habe kein "christliches Leitmotiv" oder nur eines, das "völlig untergeordnet" sei. (Diese Version eines "Christentums ohne Gott", aber bitte auf jeden Fall mit einer streitbaren Kirche, ist übrigens am rechten Rand keineswegs neu.)

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die erste Einschätzung des Fahndungschefs Øystein Mæland war, dass Breivik „wohl eine rechtsextreme, christlich-fundamentalistische Haltung“ habe. Der norwegische Sozialwissenschaftler Lars Gule charakterisiert Breivik als nationalkonservativ, er habe eine konservative, christliche Ideologie, vermutlich aber ohne fundamentalistischen oder neonazistischen Hintergrund.


[...]

#7136:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 01:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Was hat das mit meinem Post zu tun??


Das hat nichts mit deinem Post zu tun, [...]

Na dann ist ja gut. Beruhige dich

#7137:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 01:13
    —
Lachen Genau, ich bin außer mir vor Zorn und muss mich jetzt erstmal beruhigen. Gröhl...

#7138:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 01:30
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lachen Genau, ich bin außer mir vor Zorn und muss mich jetzt erstmal beruhigen. Gröhl...

Trink noch ein Bier, Junge zwinkern

#7139:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 01:50
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Trink noch ein Bier, Junge zwinkern

Deine Behauptung über Breivik kann ich mir allerdings mit noch so viel Bier nicht richtig saufen. zwinkern

#7140:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 12.10.2018, 01:54
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Trink noch ein Bier, Junge zwinkern

Deine Behauptung über Breivik kann ich mir allerdings mit noch so viel Bier nicht richtig saufen. zwinkern

Welche genau?



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